Neu im Kino/Filmkritik: Der „Fast & Furious“-Betriebsausflug nach Rio de Janeiro

Wegen des ausgefeilten Plots, den differenzierten Charakterzeichnungen, dem feinen Witz und den grandiosen Schauspielerleistungen wird niemand in einen Film der „The Fast & The Furious“-Reihe gehen.

Im inzwischen fünften Teil, der im Original nur noch knapp „Fast Five“ heißt, bei uns immerhin „Fast & Furious Five“, wird am bewährten Rezept von schnellen Autos, heißen Frauen und viel Action nichts geändert. Nur an der Laufzeit wurde geschraubt. Mit 130 Minuten hat der fünfte Teil zwar den kürzesten Titel, aber die längste Laufzeit. Denn es gibt auch einiges zu erzählen. Stunttechnisch. Die Geschichte passt dagegen auf eine, zugegeben größere, Zylinderkerze als bei den vorherigen Filmen:

Dominic Toretto (Vin Diesel) und Brian O’Conner (Paul Walker) sind auf der Flucht in Rio de Janeiro gelandet. Während eines Autodiebstahls aus einem Zug geht einiges schief (Yeah, Baby, Action) und sie fragen sich, warum der örtliche Gangsterboss unbedingt ein bestimmtes Auto wollte. Sie finden in dem Flitzer das elektronische Fahrtenbuch und wissen so, wo der Drogenlord sein Drogengeld zwischenlagert. Sie wollen es (immerhin über hundert Millionen Dollar oder ein echt großer Haufen Kohle) klauen, holen ihre alten Kumpels (bekannt aus den vorherigen „Fast & Furious“-Filmen) und sorgen mit dem Überfall auf eines der Geldverstecke dafür, dass der Gangster das gesamte Geld an einem Ort versteckt. Dummerweise ist es jetzt in einem High-End-Safe im örtlichen Polizeirevier. Das hält die Jungs (und Mädels) nicht davon ab, es trotzdem zu versuchen.

Gleichzeitig ist ein superharter US-Fahnder (Dwayne Johnson) mit seinem Team auf ihrer Fährte.

Aber wegen der in fast jeder Sekunde absolut vorhersehbaren Story, die sogar die Autoren einer mediokren US-Action-TV-Serie vor Scham erblassen lassen würde, geht niemand in einen solchen Film, sondern wegen der Action. – Und die ist atemberaubend. Das beginnt mit einer Gefangenenbefreiung (ein Bus wird zerlegt), dem Diebstahl von drei Flitzern aus einem fahrendem Zug (ein Zug wird ziemlich ordentlich demoliert und ein Auto im Wasser versenkt), über eine atemberaubende Jagd durch die Favelas, einigen kleineren Action-Szenen, und endet mit dem Diebstahl des Safes, der einfach an zwei Autos angehängt, aus der Wand gerissen und durch die Stadt geschleift wird. Bei der Verfolgungsjagd wird dann mal flugs die halbe Innenstadt zerlegt. In diesen Momenten sieht man, wohin das Geld für den Film geflossen ist und, wie bei den alten Bond-Filmen, gibt es die bekannte Mischung, neu und schmackhaft angerichtet, und mit viel Arbeit für die Stuntleute garniert.

Fast & Furious Five“ ist Entertainment fernab jeglicher Wirklichkeit, aber sehr unterhaltsames Kino der Marke „Hirn aus, Gang rein.“ – und absolut Jugendfrei. Züchtiger sahen die Frauen wohl nie aus. Unblutiger starben zuletzt in den Karl-May-Verfilmungen die Bösen. Und sogar in Punkto „Alkoholkonsum“ können diese Verbrecher als Vorbild dienen.

Fast & Furious Five (Fast Five, USA 2011)

Regie: Justin Lin

Drehbuch: Chris Morgan (basierend auf Charakteren von Gary Scott Thompson

mit Vin Diesel, Paul Walker, Jordana Brewster, Tyrese Gibson, Chris ‚Ludacris‘ Bridges, Matt Schulze, Sung Kang, Gal Gadot, Tego Calderon, Don Omar, Joaquim de Almeida, Dwayne Johnson, Elsa Pataky, Michael Irby

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Deutsche Facebook-Seite zum Film

Film-Zeit über „Fast & Furious Five“

Wikipedia über „Fast & Furious Five“ (deutsch, englisch)

3 Responses to Neu im Kino/Filmkritik: Der „Fast & Furious“-Betriebsausflug nach Rio de Janeiro

  1. Markus Loos sagt:

    Ich war gestern im Kino und ich muss sagen, mir hat er sehr gut gefallen! Ok, es sind ein paar wirklich unrealistische Szenen eingebaut worden, aber ist Terminator realistischer??? Ich fand gut das einige Elemente aus den vorherigen Teilen mit aufgenommen wurden, sei es das Rennen mit den Polizeiautos, oder das aufbäumende Auto fast am ende (wie in Teil 1). Noch nen Tipp von mir! Bleibt beim vermeintlichem Ende des Films sitzen!!! Das richtige Ende kommt noch! Mein Fazit: Sehenswert
    Gruß Markus

  2. […] gelungener inszenierte Szenen aus dem fünften „The Fast and the Furios“-Film. Außerdem ist „Fast & Furious Five“ (Fast Five, USA 2011) ein sehr gutes Beispiel für den gelungenen Neustart einer Filmserie. Es ist sogar der beste Film […]

  3. […] orientiert. Aber noch hat die Geschichte einem Fuß in der Realität. Wie die James-Bond-Filme oder „Fast & Furious Five“ (Fast Five, USA 2011; das war die Actionsause, in der ein Safe durch die Straßen von Rio de Janeiro gezogen wird). Das […]

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