Sonny (Curtis ’50 Cent‘ Jackson), Vincent (Ryan Phillippe) und Dave (Brett Grantstaff) sind Jugendfreunde, die jetzt ein großes Ding drehen: sie stehlen auf offener Straße einem Kurier eine Aktentasche mit Diamanten. Noch vor der Geldübergabe erschießt Vincent seine beiden Kumpels. Sonny überlebt und will sich rächen. Dabei erfährt er, dass sie mit ihrem Raub auch die Kreise von Gangsterboss Biggs (Bruce Willis) störten.
So weit, so konventionell; – was ja nicht schlimm wäre, wenn der Gangsterkrimis „Set Up – Freunde für’s Leben, Feinde für die Ewigkeit“ sich wenigstens bemühen würde, eine stimmige Geschichte aus dem Verbrechermilieu zu erzählen. Aber der Film ist ein halbgarer, weitgehend unplausibler Gangsterkrimi, in dem selbstverständlich jeder jeden betrügt, mit einigen, unpassenden komödiantischen Untertönen, zu vielen losen Enden und Charakteren, die bestenfalls als blasse Funktionsträger für die Geschichte funktionieren. Dieses Chaos, das wie die zusammengeklebten Schnittreste aus dem Schneideraum wirkt, fühlt sich beim Sehen dann auch deutlich länger als die achtzig Minuten, die während des Ansehens von „Set Up“ vergehen, an.
Bruce Willis hat, obwohl er auf dem Cover groß beworben und im Trailer öfters gezeigt wird (böswillig gesagt sind alle Auftritte von Willis im Trailer enthalten), nur eine Nebenrolle als fieser Gangsterboss, die er mit spürbarer Freude ausfüllt. „Set Up“ ist in der Filmographie von Bruce Willis einer der vielen Filme, die er seit seinem Durchbruch mit „Stirb langsam“ so nebenbei macht und die seiner Karriere in kommerzieller Hinsicht nicht schaden, weil die Rolle zu klein ist, um ihn für einen etwaigen Misserfolg verantwortlich zu machen, er schauspielerisch etwas ausprobieren kann und ihn wohl ein bestimmter, für Außenstehende manchmal nicht erkennbarer Aspekt interessiert hat. Bei „Set Up“ wollte er vielleicht dem Regisseur, einem Stuntman, der auch eine Doku über den vierten „Die Hard“-Film drehte und sein Stunt-Koordinator war, helfen. Bei dem demnächst im Kino startendem „The Cold Light of Day“ war es sicher die Möglichkeit, mit Mabrouk El Mechri, der den fantastischen Jean-Claude-van-Damme-Film „JCVD“ drehte, zusammen zu arbeiten.
Die DVD
Das „Set Up“-Bonusmaterial sieht auf den ersten Blick ziemlich umfangreich aus, aber die Clips sind alle ziemlich kurz geraten. Die Interviews mit Mike Gunther, Curtis ’50 Cent‘ Jackson und Randy Couture bringen es dagegen auf gut 24 Minuten. Interessant ist die Bemerkung von Rapper, Hauptdarsteller und Mitproduzent Curtis ’50 Cent‘ Jackson, der sagt, das Drehbuch von „Set Up“ sei das beste gewesen, das er an einem Wochenende gelesen habe. Wie gut waren da die anderen Bücher?
Set Up – Freunde für’s Leben, Feinde für die Ewigkeit (Setup, USA 2011)
Regie: Mike Gunther
Drehbuch: Mike Behrman, Mike Gunther
mit Curtis ’50 Cent‘ Jackson, Ryan Phillippe, Bruce Willis, Jenna Dewan, James Remar, Randy Couture, Jay Karnes
–
DVD
Ascot Elite
Bild: 1,78:1 (16:9)
Ton: Deutsch (DTS 5.1; Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial (40 Minuten): Making of „Set Up“, Interviews mit Mike Gunther, Curtis ’50 Cent‘ Jackson und Randy Couture, Blick in den Waffenschrank von „Set Up“, Originaltrailer, Deutscher Trailer, Wendecover
Länge: 81 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
–
Hinweise
Wikipedia über „Set Up“ (deutsch, englisch)
Before the Trailer: Interview mit Regisseur Mike Gunther (19. Dezember 2010)
Für die anderen Drehbücher hat 50 Cent wahrscheinlich Wochen gebraucht, da waren die 3 Sätze übers Wochenende vermutlich ein Qualitätssiegel. War schwer enttäuscht von dem Film. Mal sehen, was der gute Bruce demnächst mit „Catch44“ so anzubieten hat.
„Catch44“ hört sich für mich auch nach einem Bruce-Willis-Film an, den man sich nicht wegen ihm ansehen sollte. Gilt auch für „The Cold Light of Day“.
Seh ich ähnlich, aber ab hier kommt das Sammlergen ins Spiel und deshalb werde ich sie beide natürlich meiner Sammlung einverleiben. Bin nicht von ungefähr bei knapp 10.000 Titeln. Besondere Freude bereiten dann immer unerwartete Perlen aus dem Action- und Thrillergenre.
Das Gen kenn ich auch. Aber ich bekenne mich auch immer wieder zu Lücken in meinen Buch-, Film- und Musiksammlungen (Herrje, ich muss mir nicht wirklich Ausgabe und jeden Mix einer Platte anschaffen.) und manchmal verliere ich bei einem Künstler irgendwann auch ganz einfach das Interesse.
[…] Meine Besprechung von “Set Up” (Setup, USA 2011, mit Bruce Willis) […]