Ich muss unbedingt meinen Schreibtisch aufräumen. Deshalb gibt es jetzt einen Schwung kurzer Besprechungen von Büchern, die ich teilweise schon vor Monaten gelesen habe. Aus verschiedenen Gründen kam ich nicht dazu, sie zu besprechen; wobei der Hauptgrund ein aus vier Buchstaben bestehendes, mit „Z“ beginnendes Wort ist.
Also dann, ohne weitere Vorbemerkungen:


Ursula López lernten wir in „Falsche Ursula“ kennen. In dem Roman verwechselten einige dusselige Entführer sie mit einer anderen Ursula. Ursula nahm die Gelegenheit wahr. Sie mischte sich in die Pläne der Entführer ein und entdeckte dabei ungeahnte kriminelle Talente. Das erkleckliche Lösegeld konnte sie auch gut gebrauchen.
In „Krokodilstränen“ und „Der Ursula-Effekt“ erzähl Mercedes Rosende die in Montevideo spielende Geschichte von Ursula weiter. Sie gerät in neue kriminelle Abenteuer, wir erfahren einiges über ihre Vergangenheit und vor allem, dass sie gar nicht so unschuldig ist, wie wir in „Falsche Ursula“ geglaubt haben.
Die drei schwarzhumorigen Krimis sollten chronologisch gelesen werden. Im Gegensatz zu anderen Trilogien bauen sie wirklich aufeinander auf. Der eine Roman schließt unmittelbar an den vorherigen Roman an und die Ereignisse und Verwicklungen werden konsequent weitererzählt bis zum großen Finale. Eigentlich sind die drei Bücher ein einziger großer Roman.
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Mercedes Rosende: Krokodilstränen
(übersetzt von Peter Kultzen)
Unionsverlag, 2020
224 Seiten
12,95 Euro
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Deutsche Erstausgabe
Unionsverlag, 2018
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Originalausgabe
El Miserere des los Cocodrilos
Estuario Editora, 2016
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Mercedes Rosende: Der Ursula-Effekt
(übersetzt von Peter Kultzen)
Unionsverlag, 2021
288 Seiten
18 Euro
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Originalausgabe
Qué ganas de no verte nunca más
Editorial Planeta, 2019
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Hinweise
Unionsverlag über Mercedes Rosende
Wikipedia über Mercedes Rosende
Meine Besprechung von Mercedes Rosendes „Falsche Ursula“ (Mujer equivocada, 2011/2017)
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In einer neuen Übersetzung ist jetzt Neal Stephensons grandioser Cyberpunk-Roman „Snow Crash“ wieder erschienen.
Im Mittelpunkt des Pageturners steht der Hacker Hiro Protagonist. In der Realität schlägt er sich schlechtbezahlt als Pizza-Ausliefer für den Mafiosi Onkel Enzo und als Freier Informant der Central Intelligence Corporation durch. In der virtuellen Realität, dem Metaverse, ist er der beste Schwertkämpfer dieser Welt. Dort entdeckt er den Computervirus Snow Crash. Dieser Virus kann nicht nur Computer, sondern auch Menschen befallen und töten. Nachdem einer seiner Freunde durch ihn stirbt, nimmt er den Kampf gegen den tödlichen Virus auf.
Als „Snow Crash“ 1992 im Original und 1994 auf Deutsch erschien, wurde der Roman in der Science-Fiction-Gemeinschaft sofort als bahnbrechendes Werk anerkannt und zum Klassiker der Science-Fiction-Literatur. Für seinen nächsten Roman „Diamond Age“ erhielt Neal Stephenson den Hugo und Locus Award. Der Rest ist Geschichte.
„Snow Crash“ ist ein abgefahrenes Lese-Vergnügen, das uns damals Dinge erklärte, die es noch nicht gab. Denn in den frühen Neunzigern war das Internet nur etwas für ganz wenige Nerds, Cyberspace etwas für Science-Fiction-Romane und die „Matrix“ gab es noch nicht.
Ein Trip, zu dem Sie nicht Nein sagen können.
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Neal Stephenson: Snow Crash
(übersetzt von Alexander Weber)
FISCHER Tor, 2021
576 Seiten
16,99 Euro
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Deutsche Erstausgabe (übersetzt von Joachim Körber)
Goldmann Verlag, 1994
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Originalausgabe
Snow Crash
Bantam Books, 1992
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Hinweise
Homepage von Neal Stephenson
Wikipedia über „Snow Crash“ (deutsch, englisch) und Neal Stephenson (deutsch, englisch)
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„Fratelli“ ist keine Verherrlichung vom Drogenkonsum und auch keine Philippika dagegen, sondern ein nostalgisches ‚So ist es‘. Alessandro Tota erzählt vom Leben der beiden Brüder Cosimo und Nerone und ihren Freunden in der süditalienischen Hafenstadt Bari in den Neunzigern. Sie leben in den Tag hinein, nehmen Drogen und wollen (erfolglos) mit Betrügereien zu Geld kommen. Denn ihre Pläne misslingen mit fast hunderprozentiger Sicherheit.
So ist das Leben von Möchtegern-Kleingangstern halt. Auch wenn einer von ihnen ein begnadeter Zeichner ist.
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Alessandro Tota: Fratelli
(übersetzt von Myriam Alfano)
Reprodukt, 2021
160 Seiten
20 Euro
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Originalausgabe
Fratelli
Coconino Press, Bologna, 2011
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Hinweis
Reprodukt über Alessandro Tota
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„Die!Die!Die!“ ist eine neue Serie von „The Walking Dead“-Erfinder Robert Kirkman, die er zusammen mit Scott M. Gimple (u. a. Showrunner und mehrere Drehbücher für die TV-Serie „The Walking Dead“) und Zeichner Chris Burnham schreibt. Bei Cross Cult sind die beiden in den USA erhältlichen Sammelbände erschienen. In den Comics geht es um eine geheime Killertruppe der Regierung der USA, die skrupellos, chaotisch und mit einem drastischen Vokabular mordet.
Das ist in seiner unbändigen Lust auf Vulgärvokabular und garantiert nicht-jugendfreie Gewaltexzesse hoffnungslos übertrieben. Die Story schwankt zwischen ’nicht vorhanden‘ und ’nicht nachvollziehbar‘. Das ist aber egal, wenn am Ende des zweiten Sammelbandes Barack Obama in den Boxring steigt.
Trotz des Cliffhanger-Endes am Ende des zweiten „Die!Die!Die!“-Sammelbandes sind seitdem in den USA keine weiteren Hefte erschienen.
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Robert Kirkman/Scott M. Gimple/Chris Burnham/Nathan Fairbairn: Die!Die!Die! (Band 1)
(übersetzt von Franz He)
Cross Cult, 2019
200 Seiten
22 Euro
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Originalausgabe
Die!Die!Die! – Volume 1
Skybound/Image Comics 2019
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enthält
Die!Die!Die! # 1 – 8
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Robert Kirkman/Scott M. Gimple/Chris Burnham/Nathan Fairbairn: Die!Die!Die! (Band 2)
(übersetzt von Franz He)
Cross Cult, 2021
144 Seiten
22 Euro
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Originalausgabe
Die!Die!Die! – Volume 2
Skybound/Image Comics 2021
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enthält
Die!Die!Die! # 9 – 14
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Hinweise
Wikipedia über Robert Kirkman (deutsch, englisch)
Kriminalakte: Meine Gesamtbesprechung der ersten zehn „The Walking Dead“-Bände
Meine Besprechung von Robert Kirkman/Charlie Adlard/Cliff Rathburns „The Walking Dead 11: Jäger und Gejagte“ (The Walking Dead Vol. 11: Fear the hunters)
Meine Besprechung von Robert Kirkman/Charlie Adlard/Cliff Rathburns „The Walking Dead 12: Schöne neue Welt“ (The Walking Dead Vol. 12: Life among them)
Meine Besprechung von Robert Kirkman/Charlie Adlard/Cliff Rathburns „The Walking Dead 13: Kein Zurück“ (The Walking Dead Vol. 13: Too far gone, 2011)
Meine Besprechung von Robert Kirkman/Charlie Adlard/Cliff Rathburns „The Walking Dead 14: In der Falle“ (The Walking Dead Vol. 14: No way out, 2011)
Meine Besprechung von Robert Kirkman/Charlie Adlard/Cliff Rathburns “The Walking Dead 15: Dein Wille geschehe” (The Walking Dead Vol. 15: We find ourselves, 2012)
Meine Besprechung von Robert Kirkman/Charlie Adlard/Cliff Rathburns „The Walking Dead: Eine größere Welt (Band 16)“ (The Walking Dead, Vol. 16: A larger world, 2012)
Meine Besprechung von Robert Kirkman/Charlie Adlard/Cliff Rathburns „The Walking Dead: Fürchte dich nicht (Band 17)“ (The Walking Dead, Vol. 17: Something to Fear, 2013)
Meine Besprechung von Robert Kirkman/Charlie Adlard/Cliff Rathburns „The Walking Dead: Grenzen (Band 18)“ (The Walking Dead, Vol. 18: What comes after, 2013)
Meine Besprechung von Robert Kirkman/Charlie Adlard/Cliff Rathburns „The Walking Dead: Auf dem Kriegspfad (Band 19)“ (The Walking Dead, Vol. 19: March to War, 2013)
Meine Besprechung von Robert Kirkman/Charlie Adlard/Stefano Gaudiano/Cliff Rathburns „The Walking Dead: Krieg – Teil 1 (Band 20)“ (The Walking Dead, Vol. 20: All Out War, Part One, 2014)
Meine Besprechung von Robert Kirkman/Tony Moore/Charlie Adlard/Cliff Rathburns „The Walking Dead – Die Cover, Volume 1“ (The Walking Dead: The Covers, Vol. 1, 2010)
Meine Besprechung der TV-Serie „The Walking Dead – Staffel 1“ (USA 2010)
Meine Besprechung der TV-Serie „The Walking Dead – Staffel 2“ (USA 2011/2012)
Meine Besprechung der TV-Serie “The Walking Dead – Staffel 3″ (USA 2013)
Kriminalakte: das Comic-Con-Panel zur TV-Serie
“The Walking Dead” in der Kriminalakte
Meine Besprechung von Robert Kirkman/Nick Spencer (Autoren)/Shawn Martinbroughs (Zeichner) „Dieb der Diebe: „Ich steige aus“ (Band 1)“ (Thief of Thieves # 1 – 7, 2012)
Meine Besprechung von Robert Kirkman/Phil Hester/Cory Walker/Khary Randolphs „Ant-Man Megaband “ (The Irredeemable Ant-Man, 2006/2007)
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Lange, eigentlich so lange, dass niemand mehr mit einer dritten „Batman: Erde Eins“-Geschichte gerechnet hat, hat es gedauert, bis Autor Geoff Johns und Zeichner Gary Frank jetzt ihre Batman-Geschichte weitererzählen. Denn Volume 1 erschien 2012, Volume 2 2015 und dann gab es nur noch Ankündigungen, dass auch ein dritter Band erscheinen soll.
Erde Eins ist im DC-Kosmos eine Parallelwelt, in der bekannte Superhelden, unabhängig von ihren anderen Abenteuern, neu interpretiert werden. Auch in dieser Welt wacht Batman über Gotham City. Inzwischen wird die Stadt von Jessica Dent, der Zwillingsschwester von Harvey Dent, regiert. Sie ist mit Bruce Wayne liiert. Ihr Bruder starb am Ende des zweiten Bandes.
Jetzt scheint er zurückgekehrt zu sein und er beginnt die Bösewichter von Gotham unter seiner Führung zu vereinen.
Mehr soll über das feine Batman-Abenteuer nicht verraten werden.
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Geoff Johns/Gary Frank: Batman: Erde Eins – Band 3
(übersetzt von Ralph Kruhm)
Panini, 2021
164 Seiten
19 Euro
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Originalausgabe
Batman: Earth One – Volume Three
DC, 2021
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Hinweise
Homepage von Geoff Jones
DC Comics über „Batman: Earth One“
Meine Besprechung von Geoff Johns/Gary Franks „Batman: Erde eins“ (Batman: Earth One, 2012)
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Bleiben wir noch einen Moment in Gotham City.
Panini veröffentlichte jetzt Alan Moores erstmals 1988 erschienene, mit dem Eisner Award ausgezeichnete Batman-Geschichte „Killing Joke- Ein tödlicher Witz“ in Schwarz-Weiß und in einem größeren Format.
In dieser Geschichte mietet der Joker einen verlassenen Rummelplatz. Dort versteckt er den von ihm entführten Polizeichef von Gotham City, James Gordon. Er verlangt allerdings kein Lösegeld. Er will, dass Gordon verrückt wird.
Zusätzlich zu dieser Joker-Geschichte gibt es die jeweils nur wenige Seiten umfassenden Geschichten „Die Entstehung des Jokers“ (The Origin of the Joker, September 2007) und „Ein ganz normaler Typ“ (An innocent Guy, September 1996) und eine fast fünfzigseitigen Cover-Galerie.
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Alan Moore/Brian Bolland: Batman Noir: Killling Joke – Ein tödlicher Witz
(übersetzt von Steve Kups)
Panini, 2022
112 Seiten
23 Euro
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Originalausgabe/enthält
Batman: The Killing Joke
DC, Juli 1988
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Hinweise
Comic Book Database über Alan Moore
Alan-Moore-Fanseite (etwas veraltet)
Wikipedia über Alan Moore (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von Alan Moore/Dave Gibbons’ „Watchmen” (Watchmen, 1986/1987)
Meine Besprechung von Alan Moore/Eddie Campbells “From Hell” (From Hell, 1999)
Meine Besprechung von Alan Moore (Manuskript, Original-Drehbuch)/Malcolm McLaren (Original-Drehbuch)/Antony Johnston (Comic-Skript)/Facundo Percio (Zeichnungen) „Fashion Beast: Gefeuert (Band 1)“ (Fashion Beast # 1 – 5, 2012/2013)
Meine Besprechung von Alan Moore/Kevin O’Neills „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen: 2009“ (The League of Extraordinary Gentlemen #3: 2009, 2011)
Meine Besprechung von Alan Moore/Kevin O’Neills „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen: Das schwarze Dossier“ (The League of Extraordinary Gentlemen: Black Dossier, 2007)
Meine Besprechung von Alan Moore/Jacen Burrows’ „Neonomicon“ (The Courtyard, 2003; Neonomicon #1 – 4, 2010/2011)
Meine Besprechung von Alan Moore/Gabriel Andrades „Crossed + Einhundert (Band 1)“ (Crossed plus one hundred # 1 – 6, 2015)
Meine Besprechung von Alan Moore/Kevin O’Neills „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen – Band 3: Century“ (The League of extraordinary Gentlemen, Volume III: Century # 1: 1910, #2: 1969, #3: 2009; 2009/2011/2012)
Meine Besprechung von Alan Moore/Tony S. Daniel/Kevin Conrads „Spawn: Bloodfeud – Blutfehde“ (Spawn: Blood Feud, 1995)
Meine Besprechung von Alan Moore/Kevin O’Neills „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen: Nemo – Fluss der Geister“ (Nemo: River of Ghosts, 2015)
Meine Besprechung von Alan Moore/Jacen Burrows‘ „Providence – Band 1“ (Providence, #1 – 4, 2015)
Meine Besprechung von Alan Moore/Ian Gibson/Barbara Nosenzos „Die Ballade von Halo Jones – Band 1“ (The Ballad of Halo Jones, 1984)
Meine Besprechung von Alan Moore/Ian Gibson/Barbara Nosenzos „Die Ballade von Halo Jones – Band 2“ (The Ballad of Halo Jones, 1984)
Meine Besprechung von Alan Moore/Ian Gibson/Barbara Nosenzos „Die Ballade von Halo Jones – Band 3“ (The Ballad of Halo Jones, 1986)
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In zwei Bänden liegen jetzt (lies: schon länger) alle von Simon Spurrier geschriebenen „John Constantine: Hellblazer“-Geschichten vor. Alan Moore hat John Constantine als einen kettenrauchenden, Trenchcoat tragenden Okkultisten und Privatdetektiv erfunden. Zu den späteren Autoren gehören Garth Ennis, Warren Ellis, Brian Azzarello, Denise Mina, und Neil Gaiman.
15 Jahre nach dem magischen Krieg kehrt John Constatine zurück nach London. Die letzten Jahre verbrachte er, abgeschirmt von der Welt, in der Ravenscar-Klinik. In London muss er sich erst einmal an die neue Realität gewöhnen. London ist sauber, in den Pubs wird nicht mehr geraucht, Telefonzellen gibt es nicht mehr und er muss sich ein Smartphone besorgen. Er macht neue Bekanntschaften und trifft alte Bekannte, wie den Zauberer Timothy Hutton, wieder.
Noch während er versucht, sich anzupassen, ist er wieder in Schwierigkeiten.
Für Neueinsteiger ist dieser Neustart natürlich ein guter Beginn, um in die Welt von Constantine einzutauchen. Allerdings schwanken die einzelnen Geschichten für mein Empfinden zu unentschlossen zwischen Einzelgeschichten und einer ab und zu angedeuteten größeren Geschichte. Einige Figuren erfahren auch einen etwas lieblosen Umgang. So sind die beiden im DC Black Label erschienenen Bände dann doch eine etwas enttäuschende Lektüre.
Die Serie wurde nach dem zwölften Heft wegen der Coronavirus-Pandemie eingestellt.
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Simon Spurrier/Aaron Campbell: John Constantine: Hellblazer – Band 1 (DC Black Label)
(übersetzt von Josef Rother)
Panini, 2020
220 Seiten
23 Euro
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Originalausgabe/enthält
The Sandman Universe presents Hellblazer 1
John Constantine: Hellblazer # 1 – 6
Books of Magic 14
DC, 2019/2020
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Simon Spurrier/Aaron Campbell/Matías Bergara: John Constantine: Hellblazer – Band 2 (DC Black Label)
(übersetzt von Joseph Rother)
Panini, 2021
172 Seiten
19 Euro
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Originalausgabe/enthält
John Constantine: Hellblazer # 7 – 12
DC, 2020
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Hinweise
Homepage von Simon Spurrier
Wikipedia über John Constantine (deutsch, englisch), und Simon Spurrier
Meine Besprechung von Simon Spurrier/Fernando Heinz/Fafael Ortiz‘ „Crossed + Einhundert: Band 2“ (Crossed plus one hundert # 7 – 12, 2016)
Meine Besprechung von Simon Spurrier/Rafael Ortiz/Martin Tunica‘ „Crossed + Einhundert: Band 3“ (Crossed plus one hundert # 13 – 18, 2016)
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Zum Abschluss noch ein Buch, das vor allem etwas für historisch interessierte Comicfans ist. „Die Eiserne Hand – Der Unsichtbare“ von Autor Ken Bulmer und Zeichner Jesús Blasco ist ein Serial, das im Original im britischen Comic-Magazin „Valiant“ von 1962 bis 1973 in 472 Episoden erschien. Jede Folge bestand aus zwei Seiten. Entsprechend atemlos, wendungsreich und auch sinnfrei schreitet die Handlung voran. Aufgrund des Formats musste jede Woche eine kleine Story erzählt werden.
In Deutschland erschienen die Geschichten im „Kobra“-Magazin. Für die Buchausgabe wurde eine neue Übersetzung erstellt und auch einige Anpassungen vorgenommen, die teils wieder näher beim Original sind, teils nicht. So wurden die Namen der Protagonisten nicht verändert (damals wurde Louis Crandell zu Bert Crandell). Der Verweis auf „die kommende Woche“, also auf das nächste Heft, und die Zusammenfassung am Textanfang (also alle zwei Seiten) wurde verändert. Letztendlich ging es um das Schaffen eines Leseerlebnisses, das die Serialität des Originals beibehält und heute als Sammelband lesbar ist.
Die titelgebende Eiserne Hand (im Original: Steel Claw) ist der Forscher Louis Crandell. Bei einem Laborunfall wird er einer Strahlung ausgesetzt, die ihn unsichtbar macht. Man sieht nur noch seine künstliche Metallhand. Außerdem veränderte der Unfall seinen Charakter zum Schlechten.
Crandell beginnt ein Leben als Verbrecher. Nicht irgendein Verbrecher, sondern der Verbrecher, vor dem die ganze Welt Angst hat. Er überfällt eine Bank. Wenige Seiten später verübt er Anschläge auf Flugzeuge und Schiffe und er will in New York eine Megabombe zünden. Verfolgt wird er von seinem früheren Chef, Professor Barringer, und Inspector Lynch.
„Die Eiserne Hand – Der Unsichtbare“ erschien jetzt in einer schönen großformatige Ausgabe mit informativen Vorbemerkungen von Steffen Volkmer, Joachim Guhde und Übersetzer Peter Mennigen.
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Ken Bulmer/Jesús Blasco: Die Eiserne Hand – Der Unsichtbare
(übersetzt von Peter Mennigen)
Panini, 2021
116 Seiten
30 Euro
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Originalausgabe/enthält
The Steel Claw
Valiant, 6. Oktober 1962 – 21. September 1963
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Hinweis
Wikipedia über „Die Eiserne Hand“
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