Verfilmte Kriminalromane am 16. und 17. Juni im TV

Wenn das Wetter nicht so schön wäre, würde ich sagen: „Versorgen Sie sich gut mit Getränken und Snacks und nehmen Sie in der ersten Reihe platz.“ Aber so muss ich sagen: „Programmieren Sie ihren Rekorder.“

Samstag, 16. Juni

RBB, 14.30

Die den Tod nicht fürchten (USA 1959, R.: Michael Anderson)

Drehbuch: Eric Ambler

LV: Hammond Innes: The wreck of the Mary Deare, The ´Mary Deare´, 1956 (Der Schiffbruch der Mary Deare)

Was geschah auf der Mary Deare? Und warum schweigt der Erste Offizier Gideon Patch?

Spannendes Krimidrama mit Gary Cooper, Charlton Heston, Michael Redgrave, Richard Harris

Das Vierte, 20.15

Der Pate von Greenwich Village (USA 1984, R.: Stuart Rosenberg)

Drehbuch: Vincent Patrick

LV: Vincent Patrick: The pope of Greenwich Village, 1979

Zwei Gauner wollen sich mit einem Coup sanieren. Dabei kommen sie der Mafia in die Quere und werden von der Polizei gejagt.

Spannender, vor Ort gedrehter Gangsterfilm mit guten Schauspielern. Inzwischen verschleudern Roberts und Rourke ihr Talent meistens in letztklassigem Schund. Wobei Rourke mit seinen Auftritten in „Irgendwann in Mexico“, „Man on fire“, „Domino“ und „Sin City“ wieder in interessanten Filmen mitspielte.

Mit Eric Roberts, Mickey Rourke, Daryl Hannah, Geraldine Page, M. Emmet Walsh, Burt Young

NDR, 21.45

Tod auf dem Nil (GB 2004, R.: Andy Wilson)

Drehbuch: Kevin Elyot

LV: Agatha Christie: Death on the Nile, 1937 (Der Tod auf dem Nil)

Auf einem Nildampfer wird die Millionenerbin Linnet Ridgeway ermordet. Ihr Mörder ist noch auf dem Schiff. Hercule Poirot wird mit der Hilfe seiner kleinen grauen Zellen den Fall lösen.

Der dritte Poirot-Film mit Suchet soll ein gelungenes Remake des 1978er-Spielfilms sein – bei geringerem Budget und der Abwesenheit großer Schauspielernamen.

Mit David Suchet, David Soul

BR, 00.00

Ein Sommer auf dem Lande (F 1999, R.: Jean Becker)

Drehbuch: Sébastien Japrisot

LV: Georges Montforez: Les Enfants du marais, 1958

Cri-Cri erinnert sich an einen der schönen Sommer in den frühen Dreißigern auf dem Land. Damals konnte man auch mit wenig Geld glücklich sein.

Den Kritikern gefiel das Loblied auf das einfache Leben: „Kino-Rarität als Sommerfrische.“ (Angie Dullinger, AZ, 13. Juli 2000) „Ein französischer Heimatfilm, aber das Genre hat, im Land von Giono und Pagnol, aber auch von Céline, andere Qualitäten als bei uns.“ (Fritz Göttler, SZ, 15. Juli 2000) „Und auch wenn dies vielleicht kein ganz großer Film ist, so steht er gleichwohl in dieser großen Tradition [der Qualität]. Und die braucht sich für diesen Nachzügler keineswegs zu schämen.“ (Rupert Koppold, Stuttgarter Zeitung, 13. Juli 2000) „Japrisots prägnante Figurenzeichnung, sein Sinn für beiläufige Spannung und verhaltenen Humor ergänzen sich kongenial mit Beckers unprätentiösem, aber präzisem Inszenierungsstil.“ (Lexikon des internationalen Films)

„Ein Sommer auf dem Lande“ ist die zweite Zusammenarbeit von Becker und Japrisot. Die erste war „Ein mörderischer Sommer“ (mit Isabelle Adjani).

Mit Jacques Villeret, Jacques Gamblin, André Dussolier, Michel Serrault

Auch bekannt als „Kindes des Moors“ (Schweizer Titel)

Sonntag, 17. Juni

Tele 5, 20.15

Bei Anruf Mord (USA 1954, R.: Alfred Hitchcock)

Drehbuch: Frederick Knott

LV: Frederick Knott: Dial M for Murder, 1952 (Theaterstück)

Der ehemalige Tennisprofi Tony Wendice plant den perfekten Mord an seiner untreuen Ehefrau Margot. Als sie den Killer umbringt, wird es Zeit für Plan B.

Für Hitchcock war die Verfilmung des Broadway-Stückes eine Verlegenheitsarbeit, bei dem er damals modische 3-D-Effekte einbauen musste. Er tat dies nur in einer Szene: als Margot den Killer mit einer Schere ersticht. Der Rest ist gut abgefilmtes Theater. Mit Grace Kelly, Ray Milland, Robert Cummings, John Williams, Anthony Dawson

ZDF, 22.00

Inspector Barnaby: Der Fluch von Aspern Tallow (GB 1999/2000, R.: Moira Armstrong)

Drehbuch: Douglas Watkinson

LV: Caroline Graham (Charaktere)

Barnaby neuester Fall beginnt harmlos mit einem beschädigten Gemälde. Aber dann spielen die Geister verrückt. Oder gibt es eine irdische Erklärung für den Toten?

Ein weiterer Barnaby-Fall – und das richtige Kontrastprogramm zu dem zeitgleich laufenden „Stirb langsam“, bei dem kein Stahlträger auf dem anderen bleibt.

Pro 7, 22.20

Stirb langsam (USA 1988, R.: John Mc Tiernan)

Drehbuch: Jeb Stuart, Steven E. de Souza

LV: Roderick Thorp: Nothing lasts forever, 1979

Bahnbrechendes Action-Kino, das Bruce Willis zum Star machte – im Buch besucht der Held seine Tochter, im Film besucht der Held seine Frau, der Rest (Terroristen besetzten ein Hochhaus, unser Held kämpft gegen sie) ist bekannt. EPD Film meinte „ein durch und durch regressiver Film, der einer infantilen Lust an der Zerstörung Nahrung verschafft.“

Und das zu Weihnachten.

Am 27. Juni kommt der vierte Teil ins Kino. Der Trailer verspricht viel Rumms und Wumms und Bumms.

Mit Bruce Willis, Alan Rickman

Tele 5, 22.20

Das Quiller Memorandum (GB 1966, R.: Michael Anderson)

Drehbuch: Harold Pinter

LV: Adam Hall: The Berlin Memorandum, The Quiller Memorandum, 1965

Berlin, während des Kalten Krieges: Geheimagent Quiller soll den Mörder eines Kollegen finden. Wenn das so einfach wäre.

Spannender, in der deutschen Synchronisation entnazifizierter, Agententhriller.

Das Buch von Adam Hall, ein Pseudonym von Elleston Trevor, erhielt den Edgar Allan Poe Award for Best Novel und den Grand Prix de Littérature Policière. In den folgenden Jahren schrieb Hall weitere von der Kritik hochgelobte, kommerziell erfolgreiche Quiller-Romane.

Mit George Segal, Senta Berger, Alec Guiness, Max von Sydow, George Sanders

Wiederholung um 01.55 Uhr

3sat, 23.45

Todesangst bei jeder Dämmerung (USA 1939, R.: William Keighley)

Drehbuch: Warren Duff, Charles Perry (ungenannt), Norman Reilly Raine

LV: Jerome Odlum: Each Dawn I Die, 1938

Ein unschuldig des Mordes verurteilter Reporter versucht mit der Hilfe eines Lebenslänglichen seine Unschuld zu beweisen.

Unterschätztes Cagney-Vehikel und bis „White Heat“ (USA 1949; Maschinenpistolen, Sprung in den Tod) sein letzer Auftritt in einem Gangsterfilm. Außerdem gibt es hier das einzige Leinwandduell zwischen Cagney und Raft.

„Ein spannungsgeladener Film über die unmenschliche Härte des Strafvollzugs, in dem das Gefühl des ohnmächtigen Ausgeliefertseins durch James Cagney beklemmend dargestellt wird.“ (Lexikon des internationalen Films)

„It’s a grim story.“ (Alan Page, Sight & Sound)

Mit James Cagney, George Raft, Jane Bryan, George Bancroft

SWR, 00.00

Maschinenpistolen (USA 1949, R.: Raoul Walsh)

Drehbuch: Ivan Goff, Ben Roberts

Der Gangsterfilmklassiker „White Heat“ führte den psychopathischen Gangster ein: James Cagney als neurotisch-brutaler Gangsterboss am Rockzipfel seiner Mutter. Grandios.

Auch das Ende: Cagney jagt sich und etliche Gas-Tanks in die Luft und brüllt: „Made it, Ma! Top of the world!“

Mit James Cagney, Virginia Mayo, Edmund O’Brien, Margaret Wycherly

Auch bekannt als „Sprung in den Tod“

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..