TV-Tipp für den 1. Mai: Der Gott des Gemetzels

April 30, 2021

One, 20.15

Der Gott des Gemetzels (Carnage, Frankreich/Deutschland/Polen/Spanien 2011)

Regie: Roman Polanski

Drehbuch: Roman Polanski, Yasmina Reza (nach ihrem Theaterstück)

Der Sohn von Nancy und Alan Cowan hat dem Sohn von Penelope und Michael Longstreet zwei Zähne ausgeschlagen. Die kultivierten Eltern treffen sich, um, ganz zivilisiert, eine Versöhnung zwischen ihnen und ihren elfjährigen Kindern auszuhandeln. Der gute Wille ist vorhanden, aber nachdem Kaffee und Kuchen gereicht werden, eskaliert der Streit. Immer wieder unterbrochen vom ständigen Klingeln des Telefons.

Großartiges Schauspielerkino (wobei Kate Winslet für meinen Geschmack etwas blass bleibt), das vier Menschen in ein New-Yorker-Apartment einsperrt. Wunderschön pointiert, schwarzhumorig und bissig geschrieben und von Roman Polanski in einer weiterer seiner Theaterverfilmungen auf den Punkt inszeniert. Atempausen gibt es nach dem Film.

„‚Der Gott des Gemetzels‘ ist ein böser, vergnüglicher, kaum subtiler und durch und durch bürgerlicher Spaß.“ (Birgit Glombitza, epd Film 11/2011)

mit Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz, John C. Reilly

Wiederholung: Dienstag, 4. Mai, 00.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Gott des Gemetzels“

Wikipedia über „Der Gott des Gemetzels“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Roman Polanskis “The Ghostwriter” (The Ghost Writer, Frankreich/Deutschland/Großbritannien 2010)

Meine Besprechung von Roman Polanskis “Venus im Pelz” (La Vénus á la Forrure, Frankreich/Polen 2013)

Meine Besprechung von Roman Polanskis „Nach einer wahren Geschichte“ (D’après une histoire vraie, Frankreich 2017)

Meine Besprechung von Roman Polanskis „Intrige“ (J’accuse, Frankreich/Italien 2019)


Hexen hexen Hexen – einige unsortierte, assoziative und sehr lückenhafte Gedanken zu Hexen, wenige Stunden vor der Walpurgisnacht

April 30, 2021

Heute ist; – nun, eigentlich eher war in Berlin die Nacht, die die 1.-Mai-Randale vorbereitet. Denn in den vergangenen Jahren wurde der 1. Mai immer friedlicher. Die Straßenschlachten der Vergangenheit mutierten zu einem Volksfest mit zu vielen betrunkenen Menschen und zu wenig klassenkämpferischer Politik. Inwiefern die vom politisch anderen Ufer kommenden „Querdenker“ und Corona-Leugner dieses Bild trüben und die Polizei veranlassen, bei ihnen die Corona-Regeln energisch durchzusetzen, werden wir sehen.

In anderen Teilen Deutschlands ist der 30. April Walpurgis- oder Hexennacht; die Nacht in der in den Mai, in den Sommer, hinein gefeiert, getrunken und, je nach Region, Unfug getrieben wird. Es ist auch die Nacht, in der sich auf Besen reitende Hexen mit dem Teufel vereinigen und einen Hexensabbat feiern.

Aber das ist ein Aberglaube. Also das mit dem Besen und dem Teufel. Auch wenn Harry Potters Freundin Hermine Granger ein-, zweimal auf einem Besen ritt. Auch die ganz normale aussehenden, Kinder hassenden und sie in Mäuse verwandelnden Hexen in Roald Dahls „Hexen hexen“ (zweimal verfilmt, einmal von Pénélope Bagieu gezeichnet) dürften eher in das Reich der Phantasie gehören.

Nicht in das Reich der Phantasie gehört die Hexenverfolgung und das damit verbundene Frauenbild. Zwar änderte sich das in den vergangenen Jahren. In Buch und Film gibt es inzwischen auch gute Hexen, aber ‚Hexe‘ ist immer noch negativ konnotiert. Im Gegensatz zu Männern, die Zauberkräfte haben. Die werden ‚Magier‘, ‚Zauberer‘ und auch ‚Hexer‘ genannt. Keines dieser Worte wird als Beleidigung aufgefasst.

Überhaupt nicht mehr gruselig ist die von Simon Hanselmann in „Hexe Total“ erfundene Hexe Megg. Sie trägt Hexenkluft, hat aber keine erkennbaren Hexen-Fähigkeiten. Sie ist eine Kifferin, die mit ihren Kifferfreunden, der schwarzen Katze Mogg, Eule (eine Eule) und Werwolf Jones, in ihrer heruntergekommenen Wohnung abhängt. Sie langweilen sich, gucken TV und konsumieren Drogen. Bei Ausflügen benehmen sie sich daneben, ärgern sich gegenseitig und sorgen für Chaos. Ihr Ziel ist, kein Ziel zu haben. Und bevor sie irgendetwas tun, genießen sie erst einmal irgendeine illegale Droge. Selbstverständlich gibt es ganz viel Kifferhumor. Wem das gefällt, der kann die Erlebnisse und Nicht-Erlebnisse von Hexe Megg, Mogg, Eule und Werwolf Jones in inzwischen drei Sammelbände genießen.

Im dritten Band „Hexe total in Amsterdam“ besuchen sie sogar die bekannteste Kifferstadt der Welt. Dort tun sie dann das, was sie auch zu Hause tun. Entsprechend schnell sind sie wieder in ihrer alten Heimat. Und sitzen wieder in ihrer versifften Wohnung auf der Couch vor dem Fernseher.

Wie du und ich.

Simon Hanselmann: Hexe Total in Amsterdam

(übersetzt von Benjamin Mildner)

avant-verlag, 2019

160 Seiten

25 Euro

Roald Dahl: Hexen hexen

(übersetzt von Sybil Gräfin Schönfeldt)

rowohlt rotfuchs, 2020

240 Seiten

10 Euro

Deutsche Erstübersetzung 1986

Der aktuellen Ausgabe liegt die Neuausgabe von September 2016 zugrunde

Originalausgabe

The Witches

Jonathan Cape Ltd., London, 1983

Pénélope Bagieu: Hexen hexen

(übersetzt von Silv Bannenberg)

Reprodukt, 2020

304 Seiten

29 Euro

Originalausgabe

Sacrées sorcières

Gallimard Jeunesse, 2020

Hinweise

Homepage von Simon Hanselmann

avant-verlag über Simon Hanselmann

Homepage von Roald Dahl

Homepage von Pénélope Bagieu

Meine Besprechung von Pénélope Bagieus „California dreamin‘“ (California dreamin‘, 2019)

Meine Besprechung von Pénélope Bagieus „Hexen hexen“ (Sacrées sorcières, 2020)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs Roald-Dahl-Verfilmung „BFG – Big Friendly Giant (The BFG, USA 2016)

Meine Besprechung von Robert Zemeckis Roald-Dahl-Verfilmung „Hexen hexen“ (The Witches, USA 2020)

 


TV-Tipp für den 30. April: I am Mother

April 29, 2021

RTL II, 20.15

I am Mother (I am Mother, Australien 2019)

Regie: Grant Sputore

Drehbuch: Michael Lloyd Green (nach einer Geschichte von Grant Sputore und Michael Lloyd Green)

Nach einem Krieg, der die Welt unbewohnbar machte, wird in einer hermetisch von der Außenwelt abgeriegelten Station ein Mädchen, „Tochter“ genannt, von einem Roboter, der sich „Mutter“ nennt, groß gezogen. Eines Tages steht eine verletzte Frau vor der Tür der Station. Sie behauptet, dass sie verfolgt werde. Wenn das stimmt, hat Mutter Tochter, die inzwischen ein Teenager ist, über die Außenwelt belogen.

TV-Premiere. In jeder Beziehung gut aussehender, zum Nachdenken anregender Science-Fiction-Film.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Clara Rugaard, Hilary Swank, Rose Byrne (im Original: Stimme Mutter), Luke Hawker (Körper von Mutter)

Wiederholung: Samstag, 1. Mai, 02.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „I am Mother“

Metacritic über „I am Mother“

Rotten Tomatoes über „I am Mother“

Wikipedia über „I am Mother“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Grant Sputores „I am Mother“ (I am Mother, Australien 2019)


TV-Tipp für den 29. April: Die Unsichtbaren – Wir wollen leben

April 28, 2021

HR, 23.00

Die Unsichtbaren – Wir wollen leben (Deutschland 2017)

Regie: Claus Räfle

Drehbuch: Claus Räfle, Alejandra López

Sehenswertes dokumentarisches Drama, mit nachgespielten Szenen und Interviews. Gezeigt wird das Leben und Überleben einiger Juden in Berlin, nachdem die Stadt am 10. Juni 1943 von Propagandaminister Joseph Goebbels für „judenfrei“ erklärt wurde.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Max Mauff, Alice Dwyer, Ruby O. Fee, Aaron Altaras, Victoria Schulz, Florian Lukas, Andreas Schmidt, Laila Maria Witt, Sergej Moya, Lucas Reiber, Robert Hunger-Bühler, Maren Eggert, Naomi Krauss, Hanni Levy, Ruth Gumpel, Cioma Schönhaus, Eugen Friede

Das empfehlenswerte Buch zum Film

Claus Räfle: Die Unsichtbaren – Untertauchen, um zu überleben – Eine wahre Geschichte

Elisabeth Sandmann Verlag , 2017

160 Seiten

19,95 Euro

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Die Unsichtbaren“

Moviepilot über „Die Unsichtbaren“

Wikipedia über „Die Unsichtbaren“

Meine Besprechung von Claus Räfles „Die Unsichtbaren – Wir wollen leben“ (Deutschland 2017)


James Lee Burke beschert Dave Robicheaux „Dunkle Tage im Iberia Parish“

April 28, 2021

Dunkle Tage im Iberia Parish“ könnte der Arbeitstitel für fast jeden Dave-Robicheaux-Krimi sein. Ich sage „fast“ weil Robicheaux zuerst in New Orleans ermittelte. Das war 1987 in „Neonregen“ (The Neon Rain). Mit dem Roman betrat Dave Robicheaux die Krimiwelt und aus James Lee Burke, einem Romanautor mit bis dahin sehr überschaubarem Erfolg, wurde ein Kritiker- und Publikumsliebling. In „Neonregen“ war Robicheaux noch Detective beim New Orleans Police Department und ein Trinker.

Später zog er nach New Iberia, arbeitete dort als Polizist und ging zu den Anonymen Alkoholikern. Bis heute schrieb James Lee Burke 23 Romane mit Robicheaux. „Dunkle Tage im Iberia Parish“ ist der 15. Roman. Im Original erschien er bereits 2006. Und jetzt erstmals auf deutsch.

In New Iberia taucht Trish Klein auf. Die junge Frau sorgt in den örtlichen Kasinos mit Hundertdollarnoten, die anscheinend aus einem Banküberfall stammen, für Aufsehen. Dave Robicheaux wittert – zu Recht – Probleme. Und er kennt Trishs Vater Dallas aus seiner Militärzeit in Vietnam. Später, in den frühen Achtziger Jahren, sah er, wie Dallas in Florida wegen Spielschulden ermordet wurde. Dave war zu betrunken, um einzugreifen.

Gleichzeitig untersucht Dave den Tod der jungen Studentin Yvonne Darbonne. Denn möglicherweise war es kein Suizid.

Und Dave will immer noch herausfinden, wer vor einem Jahr einen unbekannten Mann überfahren hat.

Dunkle Tage im Iberia Parish“ ist einer der Dave-Robicheaux-Romane, in denen James Lee Burke den für mich ziemlich unerträglichen Stil seines Spätwerks immer mehr findet. Die Story besteht aus einer verwirrenden Zahl von ineinander verschlungenen Plots und die Struktur des Romans erinnert an eine Kneipenschlägerei, die kaum nachverfolgt, geschweige denn nacherzählt werden kann, aber irgendwann zu einem Ende findet. Und selbstverständlich hat Robicheaux aufgrund früherer Ereignisse eine zutiefst persönliche Verbindung zu dem aktuellen Kuddelmuddell in New Iberia.

In „Dunkle Tage im Iberia Parish“ gelingt Burke noch die Balance zwischen den verschiedenen Plotelementen.

James Lee Burke: Dunkle Tage im Iberia Parish

(übersetzt von Norbert Jakober)

Pendragon, 2021

480 Seiten

24 Euro

Originalausgabe

Pegasus Descending

Simon & Schuster, 2006

Hinweise

Homepage von James Lee Burke

Thrilling Detective über „the Great Lost P. I.“ Dave Robicheaux

Wikipedia über James Lee Burke (deutsch, englisch)

Mein Porträt von James Lee Burke

James Lee Burke in der Kriminalakte

„In the Electric Mist“ in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Bertrand Taverniers James-Lee-Burke-Verfilmung „In the Electric Mist – Mord in Louisiana“ (In the Electric Mist, USA 2009)

Meine Besprechung von James Lee Burkes „Neonregen“ (The Neon Rain, 1987)

Meine Besprechung von James Lee Burkes „Blut in den Bayous“ (Heaven’s Prisoners, 1988)

Meine Besprechung von James Lee Burkes „Mississippi Jam“ (Dixie City Jam, 1994)

Meine Besprechung von James Lee Burkes „Sumpffieber“ (Sunset Limited, 1998)

Meine Besprechung von James Lee Burkes „Straße der Gewalt“ (Last Car to Elysian Fields, 2003)

Meine Besprechung von James Lee Burkes „Flucht nach Mexiko – Ein Dave-Robicheaux-Krimi“ (Crusader’s Cross, 2005 )

Meine Besprechung von James Lee Burkes „Sturm über New Orleans“ (The Tin Roof Blowdown, 2007)

Meine Besprechung von James Lee Burkes „Regengötter“ (Rain Gods, 2009)

Meine Besprechung von James Lee Burkes „Mein Name ist Robicheaux“ (Robicheaux – You know my name, 2018)


TV-Tipp für den 28. April: Trainspotting – Neue Helden

April 27, 2021

ZDFneo, 23.15

Trainspotting – Neue Helden (Trainspotting, Großbritannien 1996)

Regie: Danny Boyle

Drehbuch: John Hodge

LV: Irvine Welsh: Trainspotting, 1993 (Trainspotting)

In Edinburgh leben Renton und seine drogensüchtigen Kumpels in den Tag hinein, randalieren und versuchen ab und zu einen Entzug.

Von der ersten Sekunde an mitreisendes Kino, das gleichzeitig komisch, realistisch und überhöht ist. Inziwschen ist Danny Boyles grandiose Bestsellerverfilmung ein Klassiker des britischen Kinos.

Wildes und wüstes Kino pur!“ (Fischer Film Almanach 1997)

mit Ewan McGregor, Ewen Bremner, Jonny Lee Miller, Kevin McKidd, Robert Carlyle, Kelly Macdonald, Peter Mullan

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Trainspotting“

Wikipedia über „Trainspotting“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Danny Boyles „Trance – Gefährliche Erinnerung“ (Trance, GB 2013)

Meine Besprechung von Danny Boyles „Steve Jobs“ (Steve Jobs, USA 2015)

Meine Besprechung von Danny Boyles „T2 Trainspotting“ (T2 Trainspotting, Großbritannien 2017)


Cover der Woche

April 27, 2021

Ein Klassiker.


TV-Tipp für den 27. April: Im Schatten der Netzwelt – The Cleaners

April 26, 2021

Arte, 21.45

Im Schatten der Netzwelt – The Cleaners (Deutschland/Brasilien 2018)

Regie: Hans Block, Moritz Riesewieck

Drehbuch: Hans Block, Moritz Riesewieck

Einer muss den Job tun: Schmutz im Internet finden und löschen.

Sehenswerte Doku über die Lohnarbeiter, die innerhalb von Sekunden entscheiden müssen, ob eine Nachricht, ein Bild oder ein Video im Netz bleibt oder gelöscht wird.

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „The Cleaners“

Moviepilot über „The Cleaners“

Rotten Tomatoes über „The Cleaners“

Wikipedia über „The Cleaners“

 


Die Glauser-Gewinner 2021

April 26, 2021

Am Wochenende hat das Syndikat, der Verein für deutschsprachige Kriminalliteratur, die Glauser-Preise für besonders gelungene deutschsprachige Kriminalwerke vergeben. Gewonnen haben:

Bester Roman

Tommie Goerz: Meier, ars vivendi

Bester Debüt-Kriminalroman

Noll, Laura: Der Tod des Henkers. Gmeiner-Verlag

Bester Kurzkrimi

Raoul Biltgen mit „Der ruhende Pol“ In: Les Cahiers Luxembourgoises, 3/2020

Bester Kinderkrimi

Jana Scheerer: Geister sind unser Geschäft, Verlag Woow Books

Bester Jugendkrimi

Andreas Götz: Wir sind die Wahrheit, Verlag Dressler

Ehren-Glauser

Angela Eßer

Alle Nominierungen finden Sie hier.


TV-Tipp für den 26. April: Five Minutes of Heaven

April 25, 2021

One, 21.55

Five Minutes of Heaven (Five Minutes of Heaven, Großbritannien 2009)

Regie: Oliver Hirschbiegel

Drehbuch: Guy Hibbert

1975 erschoss Alistair Little in Nordirland den etwa gleichaltrigen Jim Griffin. Jims jüngerer Bruder Joe sah die Tat. 33 Jahre später sollen sie vor laufender Kamera eine Versöhnung inszenieren. Aber Joe hat andere Pläne.

Fast unbekanntes, aber sehr sehenswertes Kammerspiel von Oliver Hirschbiegel über die Folgen des Nordirlandkonflikts für die Täter und Opfer. Angesichts der aktuellen Schlagzeilen aus Nordirland brennend aktuell.

Mehr in einer ausführlichen Besprechung.

mit Liam Neeson, James Nesbitt, Barry McEvoy, Anamaria Marinca

Wiederholung: Mittwoch, 28. April, 00.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Five Minutes of Heaven“

Wikipedia über „Five Minutes of Heaven“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Oliver Hirschbiegels „Five Minutes of Heaven“ (Five Minutes of Heaven, GB 2009)

Meine Besprechung von Oliver Hirschbiegels „Diana“ (Diana, USA/GB 2013)

Meine Besprechung von Oliver Hirschbiegels „Elser“ (Deutschland 2015)  (mit Interviews mit Oliver Hirschbiegel über den Film) (und der DVD)

Meine Besprechung von Oliver Hirschbiegels „Der gleiche Himmel“ (Deutschland 2017)


TV-Tipp für den 25. April: Oscars 2021 – Die Academy Awards

April 24, 2021

Pro 7, 02.00

Oscars 2021 – Die Academy Awards

Bereits ab 00.40 Uhr wird live vom Roten Teppich berichtet.

Die heutige Oscar-Verleihung ist, das kann schon vor der Verleihung gesagt werden, eine Verleihung, die als besondere Verleihung in die Oscar-Geschichte eingehen wird. Sie ist viel später als gewohnt und das Publikum im Saal ist viel kleiner als gewohnt. Eigentlich sind nur die Nominierten anwesend. Steven Soderbergh, der die Aufgabe übernommen hat, die Verleihung für ein Millionpublikum zu inszenieren, verspricht eine Show, die sich wie ein Film anfühlen soll. Das wäre ein radikaler Bruch mit den üblichen Verleihungszeremonien.

Zu den Filmen kann ich nichts sagen. Dafür kann ich dieses Jahr, im Gegensatz zu den vorherigen Jahren, in denen ich zum Zeitpunkt der Verleihung immer fast alle Filme kannte, zu fast allen Filmen sagen „Nicht im Kino gelaufen“, „noch nicht im deutschen Kino angelaufen“, „nur bei einem Streamingdienst verfügbar“ und „nicht gesehen“. Deshalb habe ich keine Favouriten.

Am Montag werde ich daher einfach die Gewinner nachtragen.

(Nachtrag der Gewinner:innen ist erfolgt.)

Nominiert sind:

Best Picture

Nominees

The Father (David Parfitt, Jean-Louis Livi and Philippe Carcassonne, Producers)

Judas and the Black Messiah (Shaka King, Charles D. King and Ryan Coogler, Producers)

Mank (Ceán Chaffin, Eric Roth and Douglas Urbanski, Producers)

Minari (Christina Oh, Producer)

GEWINNER: Nomadland (Frances McDormand, Peter Spears, Mollye Asher, Dan Janvey and Chloé Zhao, Producers)

Promising Young Woman (Ben Browning, Ashley Fox, Emerald Fennell and Josey McNamara, Producers)

Sound of Metal (Bert Hamelinck and Sacha Ben Harroche, Producers)

The Trial of the Chicago 7 (Marc Platt and Stuart Besser, Producers)

Directing

Nominees

Another Round (Thomas Vinterberg)

Mank (David Fincher)

Minari (Lee Isaac Chung)

GEWINNER Nomadland (Chloé Zhao)

Promising Young Woman (Emerald Fennell)

Writing (Original Screenplay)

Nominees

Judas and the Black Messiah (Screenplay by Will Berson & Shaka King; Story by Will Berson & Shaka King and Kenny Lucas & Keith Lucas)

Minari (Written by Lee Isaac Chung)

GEWINNER Promising Young Woman (Written by Emerald Fennell)

Sound of Metal (Screenplay by Darius Marder & Abraham Marder; Story by Darius Marder & Derek Cianfrance)

The Trial of the Chicago 7 (Written by Aaron Sorkin)

Writing (Adapted Screenplay)

Nominees

Borat Subsequent Moviefilm: Delivery of Prodigious Bribe to American Regime for Make Benefit Once Glorious Nation of Kazakhstan (Screenplay by Sacha Baron Cohen & Anthony Hines & Dan Swimer & Peter Baynham & Erica Rivinoja & Dan Mazer & Jena Friedman & Lee Kern; Story by Sacha Baron Cohen & Anthony Hines & Dan Swimer & Nina Pedrad)

GEWINNER The Father (Screenplay by Christopher Hampton and Florian Zeller)

Nomadland (Written for the screen by Chloé Zhao)

One Night in Miami… (Screenplay by Kemp Powers)

The White Tiger (Written for the screen by Ramin Bahrani)

Actor in a Leading Role

Nominees

Riz Ahmed (Sound of Metal)

Chadwick Boseman (Ma Rainey’s Black Bottom)

GEWINNER Anthony Hopkins (The Father)

Gary Oldman (Mank)

Steven Yeun (Minari)

Actor in a Supporting Role

Nominees

Sacha Baron Cohen (The Trial of the Chicago 7)

GEWINNER Daniel Kaluuya (Judas and the Black Messiah)

Leslie Odom, Jr. (One Night in Miami…)

Paul Raci (Sound of Metal)

Lakeith Stanfield (Judas and the Black Messiah)

Actress in a Leading Role

Nominees

Viola Davis (Ma Rainey’s Black Bottom)

Andra Day (The United States vs. Billie Holiday)

Vanessa Kirby (Pieces of a Woman)

GEWINNER Frances McDormand (Nomadland) (ihr dritter Schauspieloscar)

Carey Mulligan (Promising Young Woman)

Actress in a Supporting Role

Nominees

Maria Bakalova (Borat Subsequent Moviefilm: Delivery of Prodigious Bribe to American Regime for Make Benefit Once Glorious Nation of Kazakhstan)

Glenn Close (Hillbilly Elegy)

Olivia Colman (The Father)

Amanda Seyfried (Mank)

GEWINNER Yuh-Jung Youn (Minari)

Animated Feature Film

Nominees

Onward (Dan Scanlon and Kori Rae)

Over the Moon (Glen Keane, Gennie Rim and Peilin Chou)

A Shaun the Sheep Movie: Farmageddon (Richard Phelan, Will Becher and Paul Kewley)

GEWINNER Soul (Pete Docter and Dana Murray)

Wolfwalkers (Tomm Moore, Ross Stewart, Paul Young and Stéphan Roelants)

Cinematography

Nominees

Judas and the Black Messiah (Sean Bobbitt)

GEWINNER Mank (Erik Messerschmidt)

News of the World (Dariusz Wolski)

Nomadland (Joshua James Richards)

The Trial of the Chicago 7 (Phedon Papamichael)

Costume Design

Nominees

Emma (Alexandra Byrne)

GEWINNER Ma Rainey’s Black Bottom (Ann Roth)

Mank (Trish Summerville)

Mulan (Bina Daigeler)

Pinocchio (Massimo Cantini Parrini)

Documentary (Feature)

Nominees

Collective (Alexander Nanau and Bianca Oana)

Crip Camp (Nicole Newnham, Jim LeBrecht and Sara Bolder)

The Mole Agent (Maite Alberdi and Marcela Santibáñez)

GEWINNER My Octopus Teacher (Pippa Ehrlich, James Reed and Craig Foster)

Time (Garrett Bradley, Lauren Domino and Kellen Quinn)

Documentary (Short Subject)

Nominees

GEWINNER Colette (Anthony Giacchino and Alice Doyard)

A Concerto Is a Conversation (Ben Proudfoot and Kris Bowers)

Do Not Split (Anders Hammer and Charlotte Cook)

Hunger Ward (Skye Fitzgerald and Michael Scheuerman)

A Love Song for Latasha (Sophia Nahli Allison and Janice Duncan)

Film Editing

Nominees

The Father (Yorgos Lamprinos)

Nomadland (Chloé Zhao)

Promising Young Woman (Frédéric Thoraval)

GEWINNER Sound of Metal (Mikkel E. G. Nielsen)

The Trial of the Chicago 7 (Alan Baumgarten)

International Feature Film

Nominees

GEWINNER Another Round (Denmark)

Better Days (Hong Kong)

Collective (Romania)

The Man Who Sold His Skin (Tunisia)

Quo Vadis, Aida? (Bosnia and Herzegovina)

Makeup and Hairstyling

Nominees

Emma (Marese Langan, Laura Allen and Claudia Stolze)

Hillbilly Elegy (Eryn Krueger Mekash, Matthew Mungle and Patricia Dehaney)

GEWINNER Ma Rainey’s Black Bottom (Sergio Lopez-Rivera, Mia Neal and Jamika Wilson)

Mank (Gigi Williams, Kimberley Spiteri and Colleen LaBaff)

Pinocchio (Mark Coulier, Dalia Colli and Francesco Pegoretti)

Music (Original Score)

Nominees

Da 5 Bloods (Terence Blanchard)

Mank (Trent Reznor and Atticus Ross)

Minari (Emile Mosseri)

News of the World (James Newton Howard)

GEWINNER Soul (Trent Reznor, Atticus Ross and Jon Batiste)

Music (Original Song)

Nominees

GEWINNER Fight For You (from Judas and the Black Messiah; Music by H.E.R. and Dernst Emile II; Lyric by H.E.R. and Tiara Thomas)

Hear My Voice (from The Trial of the Chicago 7; Music by Daniel Pemberton; Lyric by Daniel Pemberton and Celeste Waite)

Husavik (from Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga; Music and Lyric by Savan Kotecha, Fat Max Gsus and Rickard Göransson)

Io Sì (Seen) (from The Life Ahead (La Vita Davanti a Se); Music by Diane Warren; Lyric by Diane Warren and Laura Pausini)

Speak Now (from One Night in Miami…; Music and Lyric by Leslie Odom, Jr. and Sam Ashworth)

Production Design

Nominees

The Father (Production Design: Peter Francis; Set Decoration: Cathy Featherstone)

Ma Rainey’s Black Bottom (Production Design: Mark Ricker; Set Decoration: Karen O’Hara and Diana Stoughton)

GEWINNER Mank (Production Design: Donald Graham Burt; Set Decoration: Jan Pascale)

News of the World (Production Design: David Crank; Set Decoration: Elizabeth Keenan)

Tenet (Production Design: Nathan Crowley; Set Decoration: Kathy Lucas)

Short Film (Animated)

Nominees

Burrow (Madeline Sharafian and Michael Capbarat)

Genius Loci (Adrien Mérigeau and Amaury Ovise)

GEWINNER If Anything Happens I Love You (Will McCormack and Michael Govier)

Opera (Erick Oh)

Yes-People (Gísli Darri Halldórsson and Arnar Gunnarsson)

Short Film (Live Action)

Nominees

Feeling Through (Doug Roland and Susan Ruzenski)

The Letter Room (Elvira Lind and Sofia Sondervan)

The Present (Farah Nabulsi and Ossama Bawardi)

GEWINNER Two Distant Strangers (Travon Free and Martin Desmond Roe)

White Eye (Tomer Shushan and Shira Hochman)

Sound

Nominees

Greyhound (Warren Shaw, Michael Minkler, Beau Borders and David Wyman)

Mank (Ren Klyce, Jeremy Molod, David Parker, Nathan Nance and Drew Kunin)

News of the World (Oliver Tarney, Mike Prestwood Smith, William Miller and John Pritchett)

Soul (Ren Klyce, Coya Elliott and David Parker)

GEWINNER Sound of Metal (Nicolas Becker, Jaime Baksht, Michellee Couttolenc, Carlos Cortés and Phillip Bladh)

Visual Effects

Nominees

Love and Monsters (Matt Sloan, Genevieve Camilleri, Matt Everitt and Brian Cox)

The Midnight Sky (Matthew Kasmir, Christopher Lawrence, Max Solomon and David Watkins)

Mulan (Sean Faden, Anders Langlands, Seth Maury and Steve Ingram)

The One and Only Ivan (Nick Davis, Greg Fisher, Ben Jones and Santiago Colomo Martinez)

GEWINNER Tenet (Andrew Jackson, David Lee, Andrew Lockley and Scott Fisher)

 


TV-Tipp für den 24. April: There will be Blood

April 23, 2021

Auch mit Werbepausen beeindruckend

Servus TV, 20.15

There will be Blood (There will be Blood, USA 2007)

Regie: Paul Thomas Anderson

Drehbuch: Paul Thomas Anderson

LV: Upton Sinclair: Oil!, 1927 (Öl!)

Porträt von Daniel Plainview (Daniel Day-Lewis), einem kapitalistisch-egoistischem, Menschen verachtenden und rein instrumentell behandelnden Ölsucher, der zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in Kalifornien ein Vermögen macht. Sein Gegenspieler ist der ebenso ehrgeizige evangelikale Prediger Eli Sunday (Paul Dano). Mit großen Showveranstaltungen sammelt er Gläubige um sich. Und mit Plainview kooperiert er, um seine Gemeinde (und damit sich selbst) zu mästen.

Bildgewaltiges Drama, das in jeder Sekunde auf maximale Überwältigung zielt. Und vom Wesen der amerikanischen Kultur erzählt.

Mit Daniel Day-Lewis, Paul Dano, Kevin J. O’Connor, Ciarán Hinds, Dillon Freasier, Elizabeth Barrett

Wiederholung: Sonntag, 25. April, 01.25 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „There will be Blood“

Wikipedia über „There will be Blood“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Paul Thomas Andersons „Inherent Vice – Natürliche Mängel“ (Inherent Vice, USA 2015)

Meine Besprechung von Paul Thomas Andersons „Der seidene Faden“ (Phantom Thread, Großbritannien 2017)


TV-Tipp für den 23. April: Kill Bill Vol. 1

April 22, 2021

RTL II, 22.45

Kill Bill: Volume 1 (Kill Bill: Voume 1, USA 2003)

Regie: Quentin Tarantino

Drehbuch: Quentin Tarantino

Die Braut will sich an ihrem Ex-Boss Bill und ihren alten Arbeitskolleginnen, einer Bande Auftragskiller, die sie umbringen wollten, rächen. Leichter gesagt, als getan – und Quentin Tarantino durfte in seinem vierten Spielfilm, der als Zweiteiler in die Kinos kam, kräftig im Blut baden. Im ersten Teil eher in Richtung Eastern, im zweiten Teil in Richtung Italowestern; weshalb die Teilung des Films auch Sinn macht.

mit Uma Thurman, Lucy Liu, Vivica A. Fox, Daryl Hannah, David Carradine, Michael Madsen, Sonny Chiba, Michael Parks

Hinweise

Metacritic über „Kill Bill Vol. 1“

Rotten Tomatoes über „Kill Bill Vol. 1“

Wikipedia über „Kill Bill Vol. 1“ (deutsch, englisch)

The Quentin Tarantino Archives (Fanseite)

Everthing Tarantino (dito)

Q-Tarantino.de (noch eine Fanseite)

Meine Besprechung von Georg Seeßlens „Quentin Tarantino gegen die Nazis – Alles über ‘Inglourious Basterds’“ (Kleine Schriften zum Film: 1, 2009)

Meine Besprechung von Quentin Tarantinos „Django Unchained“ (Django Unchained, USA 2012)

Kriminalakte über Quentin Tarantino und „Django Unchained“ (Bilder,Pressekonferenz und Comic)

Meine Bespechung von Quentin Tarantinos „The Hateful 8“ (The Hateful Eight, USA 2015)

Meine Besprechung von Quentin Tarantinos „Once upon a Time in…Hollywood“ (Once upon a Time in…Hollywood, USA 2019)

 Quentin Tarantino in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 22. April: Die Möbius-Affäre

April 21, 2021

Servus TV, 22.05

Die Möbius-Affäre (Möbius, Frankreich 2013)

Regie: Éric Rochant

Drehbuch: Éric Rochant

Der russische Top-Spion Grégory Lioubov soll in Monaco einem Oligarchen das Handwerk legen. Er hofft, über eine eine amerikanische Finanzexpertin an die benötigten Informationen zu kommen. Dummerweise wird sie auch vom US-Geheimdienst erpresst – und schon sind wir in einem Agententhriller, in dem jeder jeden betrügt, aber die Gewissheiten des Kalten Krieges vorbei sind.

„Die Möbius-Affäre“ ist ein altmodischer, elegant erzählter Spionagethriller, der, wie ein Finanzderivat, etwas zu sehr im luftleeren Raum hängt. Warum sage ich in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Jean Dujardin, Cécile de France, Tim Roth, Émilie Dequenne, Wendell Pierce, Aleksey Gorbunov

Wiederholung: Freitag, 23. April, 02.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über “Die Möbius-Affäre”

Wikipedia über „Die Möbius-Affäre“ (englisch, französisch)

Meine Besprechung von Éric Rochants „Die Möbius-Affäre“ (Möbius, Frankreich 2013)


Die Nominierungen für den ITW Thriller Award 2021

April 21, 2021

Die Autorenvereinigung International Thriller Writers (ITW) hat für ihren diesjährigen Preis folgende Werke der Hochspannungsliteratur nominiert:

BEST HARDCOVER NOVEL

S.A. Cosby – BLACKTOP WASTELAND (Flatiron Books)

Joe Ide – HI FIVE (Mulholland Books)

Richard Osman – THE THURSDAY MURDER CLUB (Penguin)

Ivy Pochoda – THESE WOMEN (Ecco)

Lisa Unger – CONFESSIONS ON THE 7:45 (Park Row)

BEST FIRST NOVEL

Jasmine Aimaq – THE OPIUM PRINCE (Soho Press)

Don Bentley – WITHOUT SANCTION (Berkley)

Kyle Perry – THE BLUFFS (Michael Joseph)

Francesca Serritella – GHOSTS OF HARVARD (Random House)

David Heska Wanbli Weiden – WINTER COUNTS (Ecco)

BEST PAPERBACK ORIGINAL NOVEL

Alyssa Cole – WHEN NO ONE IS WATCHING (William Morrow Paperbacks)

Layton Green – UNKNOWN 9: GENESIS (Reflector Entertainment)

John Marrs – WHAT LIES BETWEEN US (Thomas & Mercer)

Andrew Mayne – THE GIRL BENEATH THE SEA (Thomas & Mercer)

Benjamin Stevenson – EITHER SIDE OF MIDNIGHT (Penguin Random House Australia)

BEST SHORT STORY

Steve Hockensmith – „The Death and Carnage Boy“ (Ellery Queen Mystery Magazine)

Laura Lippman – „Slow Burner“ (Amazon Original Stories)

Alan Orloff – „Rent Due“ (Down & Out Books)

Elaine Viets – „Dog Eat Dog“ (Untreed Reads)

Andrew Welsh-Huggins – „The Mailman“ (Down & Out Books)

BEST YOUNG ADULT NOVEL

Demetra Brodsky – LAST GIRLS (Tor Teen)

Andrea Contos – THROWAWAY GIRLS (Kids Can Press)

Kit Frick – I KILLED ZOE SPANOS (Margaret K. McElderry Books)

Lily Sparks – TEEN KILLERS CLUB (Crooked Lane Books)

Heather Young – THE DISTANT DEAD (William Morrow)

BEST E-BOOK ORIGINAL NOVEL

Sean Black – AVENUE OF THIEVES (Sean Black)

Jeff Buick – A KILLING GAME (Novel Words)

Diane Capri – FULL METAL JACK (AugustBooks)

Jake Needham – MONGKOK STATION (Half Penny)

Kirk Russell – NO HESITATION (Strawberry Creek)

Die Preisverleihung ist am Samstag, den 10. Juli, auf dem Virtual ThrillerFest.


TV-Tipp für den 21. April: Traffic – Macht des Kartells

April 20, 2021

Inzwischen wohl schon ein historischer Film über ein immer noch aktuelles Problem

Arte, 21.45

Traffic – Macht des Kartells (Traffic, USA 2000)

Regie: Steven Soderbergh

Drehbuch: Stephen Gaghan (basierend auf der Miniserie „Traffik“ [GB 1989] von Simon Moore)

Der Kampf der USA gegen die aus Südamerika hereinkommenden Drogen, erzählt in drei parallelen Handlungssträngen.

Ein fantastischer, nah an der Realität entlang erzählter Drogenthriller

mit Michael Douglas, Benicio Del Toro, Catherine Zeta-Jones, Don Cheadle, Luis Guzman, Dennis Quaid, Stephen Bauer, Miguel Ferrer, Topher Grace, Rena Sofer, Albert Finney, Steven Bauer, James Brolin, Viola Davis, Benjamin Bratt

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Traffic – Macht des Kartells“

Wikipedia über „Traffic – Macht des Kartells“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Girlfriend Experience – Aus dem Leben eines Luxus-Callgirls” (The Girlfriend Experience, USA 2009)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Contagion“ (Contagion, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Haywire” (Haywire, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Magic Mike” (Magic Mike, USA 2012)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen“ (Side Effects, USA 2013)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (Behind the Candelabra, USA 2013)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Logan Lucky“ (Logan Lucky, USA 2017) und der DVD

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Unsane: Ausgeliefert“ (Unsane, USA 2018)

Steven Soderbergh in der Kriminalakte


Cover der Woche

April 20, 2021


Neu im Kino (nicht), sondern aktuell nur als VoD: Tapfere Journalisten: „The Dissident“ und „Silence Radio“

April 20, 2021

Optimismus ist fast eine moralische Verpflichtung – die Alternative ist aufzugeben.“

Carmen Aristegui

Mit nur einem Tag Abstand starten bei uns die beiden sehenswerten Dokumentarfilme „The Dissident“ und „Silence Radio“. Der titelgebende Dissident ist „Washington Post“-Journalist Jamal Khashoggi. Sein Tod sorgte für weltweites Aufsehen. Carmen Aristegui, die Protagonistin in „Silence Radio“, ist vor allem in ihrem Heimatland Mexiko und in Lateinamerika bekannt. Dort wurde sie mit ihrer bei dem Sender MVS ausgestrahlten Sendung zu einer nationalen Berühmtheit. Immer wieder deckte sie, zusammen mit ihrem Team, Skandale auf, in die wichtige mexikanische Politiker verwickelt waren. Für ihre Zuhörer informierte sie über aktuelle Ereignisse und sortierte sie ein. Ihre Sendung war das erfolgreichste Programm des Senders. Trotzdem erhielt sie, nach einem Besitzerwechsel und ohne Angabe von Gründen, im März 2015 eine Kündigung. Anschließend baute sie eine eigene Radiostation auf und informiert von dort, zusammen mit anderen Journalisten, über Missstände.

Aristeguis Entlassung war für die in der Schweiz lebende Mexikanerin Juliana Fanjul die Initialzündung für „Silence Radio“: „Seit meiner Teenagerzeit hörte ich Carmen Aristegui im Radio. Sie war meine Hauptnachrichtenquelle und half mir, meine Augen für die soziale und politische Realität meines Landes zu öffnen. (…) Als ihre Stimme (…) mittels Zensur zum Schweigen gebracht wurde, überkam mich (und ihre Millionen von Zuhörern*innen) ein Gefühl der Hilflosigkeit. Ich war empört. Ich fragte mich, wenn das Carmen geschehen konnte, einer der wichtigsten und renommiertesten Journalistinnen Mexikos, wie erging es den Hunderten weniger sichtbaren Journalisten? Nachdem ich von den schlimmsten Gräueltaten gehört hatte, die in diesem Jahr im Land stattgefunden hatten, war ich zutiefst sprachlos, und Carmens plötzliche Funkstille fühlte sich wie eine doppelte Amputation an. Unsicher, was als nächstes passieren würde, begann ich an ‚Silence Radio‘ zu arbeiten, um auf irgendeine Weise meine Stimme zurückzuholen. Ich beschloss, meine Wut, meine Frustration und mein Gefühl der Hilflosigkeit durch die Herstellung eines Dokumentarfilms zu kanalisieren, der Carmens Stimme in gewisser Weise wiederherstellen könnte.“

Fanjul begleitete die mit ihrem Team investigativ arbeitende Journalistin über mehrere Jahre bei ihrer alltäglichen Arbeit und internationalen Auftritten. Es entsteht ein von großer Nähe geprägtes Porträt einer tapferen Frau, die unermüdlich kämpft. Und es gelingt Fanjul, uns ein Bild von den Zuständen in der Politik in Mexiko zu vermitteln.

Der 1958 in Medina, Saudi-Arabien, geborene Jamal Khashoggi sah sich die meiste Zeit seines Berufsleben nicht als Oppositioneller oder als Dissident. Er arbeitete sehr lange in großer Nähe zum saudi-arabischen Regime. Wenn er für westliche Medien arbeitete, sah er sich vor allem als Vermittler und Erklärer der islamischen Welt und des Nahen Ostens für den Westen. Als Kronprinz Mohammed bin Salman an die Macht kam, begrüßte Khashoggi zunächst die vom Kronprinzen initiierten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen. Gleichzeitig kritisierte er den Mangel an Partizipation und Pressefreiheit, der auch seine Arbeit zunehmend erschwerte und ihn, auch wenn er die Bezeichnung für sich ablehnte, zum Dissidenten werden ließ. Im Juni 2017, nach der Niederschlagung einer Menschenrechtsbewegung und einer Welle von Verhaftungen flüchtete Khashoggi aus seiner Heimat Saudi-Arabien in die USA, wurde Kolmnist der „Washington Post“ und immer mehr ein Kritiker der saudi-arabischen Regierung.

In seinem Film „The Dissident“ zeichnet Bryan Fogel, der für seinen Dokumentarfilm „Ikarus“ einen Oscar erhielt, Khashoggis Leben nach und rekonstruiert seinen Tod. Er wurde am 2. Oktober 2018 im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul bestialisch ermordet. Khashoggi war dort, weil er für seine Heirat mit Hatice Cengiz eine Scheidungsurkunde benötigte. Die kaltblütige und geplante Ermordung eines Journalisten in einem fremden Land sorgte für weltweites Aufsehen,

Fogel begann mit seinem Film wenige Tage nach Khashoggis Verschwinden. In dem Moment war sein Tod von Saudi-Arabien noch nicht bestätigt worden. Er begleitet Khashoggis Verlobte Hatice Cengiz bei ihrem Kampf um Gerechtigkeit für den Mann, den sie heiraten wollte. Fogel sprach auch mit Ermittlern, die ihm einen exclusiven Zugang zu ihren Ermittlungen gewährten, und dem in Kanada im Exil lebenden Studenten Omar Abdulaziz, der während des Studiums seine Regierung kritisierte und sich jetzt in für die Meinungsfreiheit in Saudi-Arabien engagiert. Vor seinem Tod arbeitete Khashoggi mit ihm in mehreren Projekten zusammen. In „The Dissident“ wird ausführlich geschildert, wie sie gegen eine staatliche Gruppe von Social-Media-Nutzern, den „Bienen“, vorgingen, die die öffentliche Meinung mit Desinformationen manipulieren.

Die Verbindung zwischen den einzelnen Teilen – Khashoggis Leben, die Ermittlungen zu seinem Tod, der Kampf seiner Verlobten um Gerechtigkeit und Abdulaziz‘ Kampf aus dem Untergrund gegen das saudi-arabischer Herrscherregime – wird nachvollziehbar hergestellt.

Beide Filme beeindrucken durch ihre Nähe zu den porträtierten Journalisten und ihrem nächsten Umfeld. Sie stehen parteiisch auf ihrer Seite und damit auf der Seite der Pressefreiheit. Und weil Carmen Aristegui immer noch als investigative Journalistin arbeitet und weil Fogel den Mord an Jamal Khashoggi akribisch rekonstruiert, funktionieren beide auch nach den Regeln des Spannungskinos, in denen tapfere Journalisten gegen korrupte, machtgierige, skrupellose Regierungen kämpfen. „Silence Radio“ in der Arthouse-Variante, „The Dissident“ in der Blockbuster-Variante. Dabei zeigen Juliana Fanjul und Bryan Fogel, wie wichtig solche Journalisten für eine informierte Öffentlichkeit und eine freie Gesellschaft sind.

In „Silence Radio“ wird Aristegui mehrmals von Passanten und Veranstaltungsbesuchern auf ihre Arbeit angesprochen und ihr gesagt, dass sie für sie eine Stimme der Wahrheit und Hoffnung sei.

Silence Radio (Radio Silence, Schweiz/Mexiko 2019)

Regie: Juliana Fanjul

Drehbuch: Juliana Fanjul

mit Carmen Aristegui

Sprachfassung: Spanisch mit deutschen Untertiteln

Länge: 78 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Alle aktuellen Bezugsmöglichkeiten findet ihr hier.

Hinweise

Homepage zum Film

Moviepilot über „Silence Radio“

Wikipedia über Carmen Aristegui (deutsch, englisch)

The Dissident (The Dissident, USA 200)

Regie: Bryan Fogel

Drehbuch: Bryan Fogel, Mark Monroe

mit Jamal Khashoggi (Archivaufnahmen), Hatice Cengiz, Omar Abdulaziz, John O. Brennan, Anthony J. Ferrante, Abdulhamit Gul, David Ignatius, Agnès Callamard, Irfan Fidan, Shane Harris, David Kaye, Recep Killic, Fred Ryan

Länge: 118 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Alle aktuellen Bezugsmöglichkeiten findet ihr hier.

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „The Dissident“

Metacritic über „The Dissident“

Rotten Tomatoes über „The Dissident“

Wikipedia über „The Dissident“ und Jamal Khashoggi (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 20. April: Burn after reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?

April 19, 2021

Servus TV, 20.15

Burn after reading – Wer verbrennt sich hier die Finger? (Burn after reading, USA 2008)

Regie: Joel Coen, Ethan Coen

Drehbuch: Joel Coen, Ethan Coen

Nach dem düsteren “No Country for old Men” lieferten die Coen-Brüder wieder eine ihrer schwarzhumorigen Komödie à la “Fargo” und “The Big Lebowski” ab. Wenn auch nicht so gelungen kultig.

In „Burn after reading“ will ein CIA-Agent sich für seine Entlassung rächen. Er schreibt seine unverhüllten Memoiren und verliert das sich auf einer CD befindende Manuskript. Es fällt, wenig überraschend, in die Hände eines Fitness-Trainers, der endlich das große Geld machen will. Einige andere Trottel versuchen ebenfalls ihren Schnitt zu machen.

Mit George Clooney, Brad Pitt, Frances McDormand, John Malkovich, Tilda Swinton, Richard Jenkins, David Rasche, J. K. Simmons, Olek Krupa

Wiederholung: Mittwoch, 21. April, 00.00 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Burn after reading“

Metacritic über „Burn after reading“

Rotten Tomatoes über „Burn after reading“

Wikipedia über „Burn after reading“ (deutsch, englisch)

„You know, for kids!“  – The Movies of the Coen Brothers (eine sehr umfangreiche Seite über die Coen-Brüder)

Meine Besprechung von Bill Green/Ben Peskoe/Will Russell/Scott Shuffitts „Ich bin ein Lebowski, du bist ein Lebowski – Die ganze Welt des Big Lebowski“ (I’m a Lebowski, you’re a Lebowski, 2007)

Meine Besprechung von Michael Hoffmans “Gambit – Der Masterplan” (Gambit, USA 2012 – nach einem Drehbuch von Joel und Ethan Coen)

Meine Besprechung des Coen-Films “Inside Llewyn Davis” (Inside Llewyn Davis, USA/Frankreich  2013)

Meine Besprechung des Coen-Films „Hail, Caesar!“ (Hail, Caesar!, USA/Großbritannien 2016)

Die Coen-Brüder in der Kriminalakte


Tillie Walden schickt uns „Auf einen Sonnenstrahl“

April 19, 2021

Eine leichte Lektüre ist Tillie Waldens „Auf einem Sonnenstrahl“ nicht. Das liegt vor allem am Gewicht des Buches, Mit 544 Seiten liegt der Comic wirklich schwer in den Händen. Die von Walden erzählte Geschichte ist dann leichter, aber nicht leichtgewichtig. Im Mittelpunkt steht Mia. Sie ist das neueste Mannschaftsmitglied auf einem Raumschiff, das durch den Weltraum fliegt und alte Gebäude restauriert. Und erkundet. Manchmal auch abseits der erlaubten Pfade.

Mia freundet sich schnell mit den Gleichaltrigen an. Gleichzeitig erinnert sie sich an ihre zurückliegende Zeit in einem Internat. Dort verliebte sie sich vor fünf Jahren in Grace. Kurz darauf wurde Grace von ihrer Familie wieder in ihrer alten Heimat, der Großen Treppe, dem gefährlichsten und abgelegensten Ort der Galaxis, zurückgeholt. Mia ist immer noch in sie verliebt. Allerdings hat sie seit Graces Verschwinden nichts mehr von ihr gehört.

Als ihre neuen Freunde davon erfahren, wollen sie ihr helfen. Sie meutern gegen ihre neue Schiffskapitänin, die sie nicht mögen, weil sie sie respektlos behandelt. Danach fliegen sie zur Großen Treppe, um Mia dort wieder mit Grace zusammenzubringen. Falls sie das Abenteuer überleben.

Tillie Waldens im Weltraum spielende queere Coming-of-Age-Geschichte „Auf einem Sonnenstrahl“ erschien zuerst als Webcomic. Anschließend erstellte sie eine überarbeitete Buchversion. 2018 erhielt „Auf einem Sonnenstrahl“ den Los Angeles Times Book Prize und war für den Eisner Award for Best Digital Comic nominiert.

Walden erzählt Mias Geschichte oft ohne Dialoge und in seitenfüllenden Panels. Das führt dazu, dass die Geschichte trotz der über fünfhundert Seiten überschaubar bleibt. Stattdessen konzentriert sie sich auf Stimmungen und die durchgehend freundschaftlichen Interaktionen der fast ausschließlich weiblichen Figuren. Ein Besatzungsmitglied definiert sich als nicht-binär. In diesen Momenten entwirft sie das Bild einer sehr freundlichen Zukunft, in der Jugendliche für uns sehr vertraute Probleme haben.

Die erst fünfundzwanzigjährige US-amerikanische Künstlerin hat bereits sechs Comics veröffentlicht. Zwei davon, „Pirouetten“ und „West, West Texas“, erschienen ebenfalls bei Reprodukt. Ihre Werke wurden, mehrmals, mit dem Ignatz Award, dem Eisner Award und dem Rudolph-Dirks-Award ausgezeichnet.

Tillie Walden: Auf einem Sonnenstrahl

(übersetzt von Barbara König)

Reprodukt, 2021

544 Seiten

29 Euro

Originalausgabe

On a Sunbeam

First Second/Roaring Book Press, 2018

Hinweise

Perlentaucher über „Auf einem Sonnenstrahl“

Reprodukt über Tillie Walden

Homepage von Tillie Walden

Wikipedia über „Auf einem Sonnenstrahl“ und Tillie Walden (deutsch, englisch)