TV-Tipp für den 31. Januar: King Kong und die weiße Frau

Januar 31, 2010

BR, 23.45

King Kong und die weiße Frau (USA 1933, R.: Ernest B. Schoedsack, Merian C. Cooper)

Drehbuch: James Ashmore Creelman, Ruth Rose

Story/Originalentwurf: Edgar Wallace, Merian C. Cooper

Auf einer Südseeinsel entdeckt eine Filmcrew einen riesigen Affen und bringt ihn nach New York.

Auch heute noch beeindruckender Klassiker des Monsterfilms.

Mit Fay Wray, Robert Armstrong, Bruce Cabot, Frank Reicher, Sam Hardy

Hinweise

Wikipedia über „King Kong“ (deutsch, englisch)

Filmsite über “King Kong”

The Stop Button über “King Kong”

Senses of Cinema über “King Kong”


TV-Tipp für den 30. Januar: Jesse Stone: Totgeschwiegen

Januar 30, 2010

ZDF neo, 20.15

Jesse Stone – Totgeschwiegen (USA 2006, R.: Robert Harmon)

Drehbuch: J.T. Allen, Tom Selleck, Michael Brandman

LV: Robert B. Parker: Death in Paradise, 2001

Dritter Jesse-Stone-Film nach dem dritten Jesse-Stone-Roman. Dieses Mal muss Kleinstadtcop Jesse Stone den Mord an einer 14-jährigen aufklären. Seine Ermittlungen führen ihn in die besseren Kreise von Boston.

Der dritte Krimi mit Tom Selleck als Jesse Stone ist ein weiterer feiner Polizeifilm.

Mit Tom Selleck, Edward Edwards, Viola Davis, John Diehl, William Devane

Hinweise

Homepage von Robert B. Parker

Mein Porträt der Spenser-Serie und von Robert B. Parker

Meine Besprechung von Robert B. Parkers „Die blonde Witwe“ (Widow’s walk, 2002)

Meine Besprechung von Robert B. Parkers „Der stille Schüler“ (School Days, 2005)

Meine Besprechung von Robert B. Parkers „Der gute Terrorist“ (Now & Then, 2007)

Meine Besprechung von Robert B. Parkers “Hundert Dollar Baby” (Hundred Dollar Baby, 2006)

Meine Besprechung des Films „Jesse Stone: Eiskalt“ und „Jesse Stone: Knallhart“

Mein Nachruf auf Robert B. Parker


Der „Secret Service“ des „Syndikats“

Januar 29, 2010

Der Name „Syndikat“ entstand sicher aus einer Schnapslaune. Denn obwohl die Mitglieder mit Verbrechen ihr Geld verdienen, wird sie dafür – was sicher einige Leser bedauern – niemals ein Staatsanwalt anklagen. Bei diesem „Syndikat“ können deutschsprachige Autoren, die mindestens einen Krimi veröffentlicht haben, Mitglied werden. Jedes Jahr treffen sie sich zur „Criminale“, die man sich am besten wohl als einen großen lauschigen Vorlesemarathon vorstellt. 2009 in Singen.

In ihrem Jahrbuch „Secret Service“, das jetzt zum ersten Mal auch für Normalsterbliche erhältlich ist, berichten die Autoren und Veranstalter überaus positiv von der letzten „Criminale“. Es gibt einen „Gemeinschafts-Kurzkrimi von mehr als 70 Syndikat-AutorInnen“. Das Vergnügen solcher Gemeinschaftswerke beschränkt sich normalerweise auf den Kreis der Ersteller. Das gilt auch hier weitgehend.

Interessanter sind, obwohl schon aus den Alligatorpapieren bekannt, die Befragungen der Friedrich-Glauser-Preisträger Hans Werner Kettenbach, Gisa Klönne, Lucie Klassen, Judith Merchant und des Hansjörg-Martin-Preisträgers Christian Linker, die Erinnerungen von Wolfgang Burger, Antje Fries, H. P. Gansner, Susanne Goga, Inge Löhnig, Renate Müller-Piper, Andreas Pittler und Roger Strub an ihr erstes Buch und Sandra Lüpkes‘ „Was hat ER, was SIE nicht hat?“. Sie versucht herauszufinden, warum Männer mehr Krimipreise als Frauen erhalten. Dabei beschränkt sie sich auf eine quantitative Studie der bislang vergebenen Deutschen Krimipreise und Glausers, kommt zu einigen Einsichten, aber zu keinen abschließenden Erkenntnissen. Vielleicht kann die Frage, warum mehr Männer Krimipreise erhalten nicht nur quantitativ beantwortet werden. Schließlich wissen alle empirischen Sozialwissenschaftler, dass am Besten quantitative und qualitative Methoden miteinander verbunden werden. Das ist dann allerdings die Aufgabe des nächsten Jahrbuchs.

Thomas Przybilka präsentiert eine Auswahl seiner bereits in den Alligatorpapieren erschienenen Krimitipps zur Sekundärliteratur und es gibt eine Liste mit allen Mitgliedern des „Syndikats“. Damit wäre dann auch die Frage beantwortet, wie viele Mitglieder die „Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur“ hat.

Und nun kommen wir zur 100.000-Euro-Frage: Lohnt sich der Kauf des Buches?

Eher nicht. Denn die interessanten Texte können schnell in der Bibliothek gelesen werden. „Secret Service – Jahrbuch 2009“ ist halt noch zu sehr eine gebundene Vereinszeitung.

Syndikat: Secret Service – Jahrbuch 2009

Gmeiner, 2009

240 Seiten

9,90 Euro


Neue TV-Krimi-Buch-Tipps online

Januar 29, 2010

Bei den Alligatorpapieren sind, verziert mit vielen schönen Bildern, meine aktuellen TV-Krimi-Buch-Tipps online:

Ein Vorteil der kleinen ÖR-Sender ist, dass dort lange nicht mehr gezeigte Krimis auch zu einer für normal arbeitende Menschen angenehmen Zeit laufen. So zeigt ZDF neo die Tage „Jesse Stone – Totgeschwiegen“, den ersten, seit Ewigkeiten nicht mehr gezeigten „Der Preis des Verbrechens“-Zweiteiler und eine weitere Elizabeth-George-Verfilmung; der ZDF Theaterkanal einen weiteren „Anwalt Abel“-Film. Außerdem sehenswert sind Barry Sonnenfelds Elmore-Leonard-Verfilmung „Schnappt Shory“, Matti Geschonnecks Friedrich-Ani-Verfilmung „Hinter blinden Fenstern“, David Finschers Robert-Graysmith-Verfilmung „Zodiac“, Martin Scorseses Herbert-Asbury-Verfilmung „Gangs of New York“, Richard Eyres Zoe-Heller-Verfilmung „Tagebuch eines Skandals“, Doug Limans Robert-Ludlum-Verfilmung „Die Bourne Identität“, Billy Wilders Agatha-Christie-Verfilmung „Zeugin der Anklage“, Rob Reiners Stephen-King-Verfilmung „Misery“, Jean-Luc Godards Lemmy-Caution-Film „Alphaville“ und Mickey Spillane steht in einem Columbo-Film vor der Alternative „Schreib oder stirb“. Für die Monsterfans gibt es „King Kong und die weiße Frau“; für die Filmfans „Metropolis“ in der restaurierten Fassung und James Bond rettet einige Male die Welt.


TV-Tipp für den 29. Januar: Hellboy

Januar 29, 2010

Pro 7, 20.15

Hellboy (USA 2004, Guillermo del Toro)

Drehbuch: Guillermo del Toro (nach einer Geschichte von Guillermo del Toro und Peter Briggs

LV: Mike Mignola: Hellboy

Hellboy, ein zum Guten erzogener Dämon, verkloppt im Auftrag einer geheimen FBI-Einheit Dämonen. Jetzt kämpft er gegen den untoten Mönch Rasputin und den SS-Mann Kroenen, die ihr vor sechzig Jahren unterbrochenes Werk vollenden wollen.

Guillermo del Toro könnte ein Bruder von Robert Rodriguez sein. Auch seine Filme sehen teurer aus als sie sind und auch er liebt die Popkultur.

„Hellboy“ ist eine der wenigen gelungenen Comicverfilmungen. Kein Wunder. Schließlich hat hier ein Fan einen Film für andere Fans (alle mit einem kindischen Gemüt) gemacht.

Mit Ron Perlman, John Hurt, Selma Blair, Rupert Evans

Wiederholung: Samstag, 30. Januar, 22.10 Uhr

Hinweise:

Hellboy-Comic-Seite (oder Mike Mignolas Hellboy-Seite)

Amerikanische Hellboy-Film-Seite

Deutsche Hellboy-Film-Seite

Wikipedia über „Hellboy“ (deutsch, englisch)


Kurzer Hinweis auf zwei neue Taschenbücher

Januar 29, 2010

Wem die Hardcover-Ausgaben zu teuer waren, kann jetzt zuschlagen

D. B. Blettenberg: Land der guten Hoffnung

Pendragon, 10,95 Euro

Allan Guthrie: Post Mortem (Two-Way Split, 2004)

Heyne, 7,95 Euro


Neu im Kino: Sherlock Holmes

Januar 28, 2010

Sherlock Holmes (Sherlock Holmes, USA 2009)

Regie: Guy Ritchie

Drehbuch: Guy Ritchie, Mike Johnson

LV: Charakter von Arthur Conan Doyle

Guy Ritchies Version des britischen Meisterdetektivs. Auf den einschlägigen Seiten (wie Crimespree Cinema und The Rap Sheet) sind die Krimifans, die die Holmes-Geschichten gelesen haben, von dieser Version ziemlich begeistert.

Jon Jordan (Crimespree Cinema): I like the movie. I feel it treated the character with respect. The respect came from the screen writers who actually seem to have read some of the Conan Doyle works, Guy Ritchie who seemed to have done the same (…)

One of the factors in my love of this film is the fact that they portray Holmes as a genius. (…) The film also remembers that Holmes can fight, and is capable of action.

Ritchie arbeitet bereits an einem zweiten „Sherlock Holmes“-Film.

mit Robert Downey jr., Jude Law, Rachel McAdams, Mark Strong, Eddie Marsan, Geraldine James, James Fox

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

film-zeit über „Sherlock Holmes“

Drehbuch „Sherlock Holmes“ von Guy Ritchie und Mike Johnson

Meine Besprechung von Arthur Conan Doyles “Sherlock Holmes Geschichten”, “Sherlock Holmes Kriminalgeschichten” und “The Adventures of Sherlock Holmes” (und hier eine Auflistung der in diesen Werken enthaltenen Geschichten)

Kriminalakte: Panel zu „Sherlock Holmes“ auf der Comic Con

Homepage von Sir Arthur Conan Doyle (Erben)

Krimi-Couch über Sir Arthur Conan Doyle

Kirjasto über Sir Arthur Conan Doyle

Wikipedia über Sir Arthur Conan Doyle (deutsch, englisch)

Sherlockian.net (Einstiegsseite mit vielen Links)

Thrilling Detective über Sherlock Holmes


Kleinkram

Januar 28, 2010

BSC hat sich mit Charlie Huston unterhalten (Teil 1, Teil 2).

Die erste Ausgabe von Crime Factory ist online. 108 Seiten mit Texten von Ken Bruen, Scott Phillips, Adrian McKinty, Dave White und vielen Besprechungen.

Auf dem Sundance Festival wurde die Verfilmung von Daniel Woodrells „Winters Bone“ gezeigt und die ersten Kritiken (zum Beispiel von Filmdrunk) sind euphorisch. Bei Crimespree Cinema gibt es auch etwas für’s Auge.

Der Film läuft demnächst auf der Berlinale im Forum.

Das Programm der Berlinale ist langsam komplett. Im Wettbewerb laufen unter anderem:

Submarino (Dänemark) von Thomas Vinterberg (nach dem Roman von Jonas T. Bengtsson)
The Killer Inside Me (USA/Großbritannien) von Michael Winterbottom (nach dem Roman von Jim Thompson)
Im Forum unter anderem

Winter’s Bone von Debra Granik (nach dem Roman von Daniel Woodrell)

Im Angesicht des Verbrechens von Dominik Graf

Im Rap Sheet gibt es zwei Nachschläge zu Robert B. Parker: Autoren und Kritiker sagen, was Parker für sie bedeutete (eins, zwei).

Robert Crais: There has always been a “Big Three” in American detective fiction–Chandler, Hammett, and Macdonald. Now there is a “Big Four,” and deservedly so. Robert B. Parker influenced a generation of writers. His contributions will continue to influence the coming generations. A tragic and terrible loss.

Vintage Hardboiled Reads ist nach einer langen Pause wieder zurück.


TV-Tipp für den 28. Januar: Columbo: Mord in Pastell

Januar 28, 2010

SRTL, 22.15

Columbo: Mord in Pastell (USA 1971, R.: Hy Averbeck)

Drehbuch: Jackson Gillis

Erfinder: Richard Levinson, William Link

Ein Kunstkritiker erfährt, dass sein Onkel ihn aus dem Testament streichen will. Also bringt er ihn um und legt liebevoll eine falsche Fährte. Aber er hat nicht mit Lt. Columbo gerechnet.

Ein weiterer früher Columbo-Fall, der immer noch (und immer wieder) für einen vergnüglichen Abend sorgt.

SRTL zeigt in den kommenden Tagen weitere Columbo-Fälle: „Wein ist dicker als Blut“ (31. Januar), „Todessymphonie“ (1. Februar), „Zigarren für den Chef“ (2. Februar), „Mord mit der linken Hand“ (3. Februar), „Mord unter sechs Augen“ (4. Februar), „Mord in eigener Regie“ (7. Februar), „Wenn der Eismann kommt“ (8. Februar), „Zwei Leben an einem Faden“ (9. Februar), „Blumen des Bösen“ (10. Februar), „Schreib oder stirb“ (11. Februar).

mit Peter Falk, Ross Martin, Kim Hunter, Don Ameche

Hinweise

Wikipedia über „Columbo“ (deutsch, englisch)

The Museum of Broadcast Communications über „Columbo“

Fernsehlexikon über „Columbo“

„Columbo“-Fanseite

Deutsche „Columbo“-Fanseite

Noch eine deutsche „Columbo“-Fanseite

TV Time Machine: Audiointerview mit Peter Falk und Mark Dawidziak

Bonus



TV-Tipp für den 27. Januar: Hallam Foe

Januar 27, 2010

SWR, 23.00

Hallam Foe – Aus dem Leben eines Außenseiters (GB 2007, R.: David Mackenzie)

Drehbuch: David Mackenzie, Ed Whitmore

LV: Peter Jinks: Hallam Foe, 2001 (Über roten Dächern)

Der 17-jährige Außenseiter Hallam Foe glaubt, dass seine Stiefmutter seine Mutter ermordet hat. Da trifft er die Hotelpersonalchefin Kate. Sie ist das Ebenbild seiner Mutter.

„Einfach mitreisend ist dieser Abenteuertrip eines jungen Ausreißers, faszinierend mühelos changiert das freche Szenario zwischen Murder Mystery mit Gothic Touch und moderner Lovestory. Ein Film, der ganz tief im Zuschauer seinen Widerhall findet.“ (Programm Fantasy Filmfest 2007)

„A viewing delight.“ (Variety)

Mit Jamie Bell, Sophia Myles, Ciarán Hinds, Claire Forlani

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Hallam Foe“


Cover der Woche

Januar 26, 2010


TV-Tipp für den 26. Januar: Kafka

Januar 26, 2010

RBB, 22.45

Kafka (USA/F 1991, R.: Steven Soderbergh)

Drehbuch: Lem Dobbs

Buch zum Film: Francois Rivière: Kafka

Prag, 20er Jahre: Kafka untersucht den Tod eines Freundes. Dabei gerät er in ein kafkaeses Abenteuer.

Stilbewußte, vor Ort gedrehte Liebeserklärung an Franz Kafka und sein Werk, das hier mit seinem Leben verwoben wird. Am Ende – geht so in Richtung James Bond – lässt der zitatenreiche Film dann nach.

Damals wurde der Film von der Kritik nicht so freundlich aufgenommen. Wahrscheinlich, weil sie alle ein Remake von Soderberghs Erstling „Sex, Lies, and Videotape“ (Sex, Lügen und Video, USA 1989) erwarteten. Eine der positiven: „Ein besonders für Kafka-Kenner und Liebhaber sehr interessante Arbeit, die vor allem auch beweist, dass Soderbergh sich enorm weiterentwickelt hat.“ (Blickpunkt: Film, 20. 3. 1992)

Mit Jeremy Irons, Theresa Russel, Alec Guiness, Ian Holm, Jeroen Krabbé, Armin Müller-Stahl, Brian Glover, David Jansen


Die Lefty-, Bruce-Alexander-, Panik- und Dily-Nominierungen

Januar 25, 2010

Während der Left Coast Crime Convention vom 11. bis 14. März in Los Angeles werden einige Preise vergeben. Nominiert sind:

Lefty Award (for a humorous mystery)

Swan for the Money, von Donna Andrews (Minotaur)

Living with Your Kids Is Murder, von Mike Befeler (Five Star)

Strangle a Loaf of Italian Bread, von Denise Dietz (Five Star)

Getting Old Is a Disaster, von Rita Lakin (Dell)

High Crimes on the Magical Plane, von Kris Neri (Red Coyote Press)

Bruce Alexander Award (for a historical mystery set before 1950)

Tears of Pearl, von Tasha Alexander (Minotaur)

In a Gilded Cage, von Rhys Bowen (Minotaur)

A Trace of Smoke, von Rebecca Cantrell (Forge)

Freedom’s Fight, von Gary Phillips (Parker Publishing)

Serpent in the Thorns, von Jeri Westerson

Panik Award (for L.A.-based noir, honoring deceased LCC 2010 chairman Paul Anik)

Cemetery Road, von Gar Anthony Haywood (Severn House)

Trust No One, von Gregg Hurwitz (St. Martin’s Press)

Death Was in the Picture, von Linda L. Richards (St. Martin’s Press)

Boulevard, von Stephen J. Schwartz (Forge)

Dilys Award (verliehen von der Independent Mystery Booksellers Association für den Krimi, den die Buchhändler am liebsten verkauft haben)

The Sweetness at the Bottom of the Pie, von Alan Bradley (Delacorte)

A Quiet Belief in Angels, von R.J. Ellory (Overlook)

The Dark Horse, von Craig Johnson (Viking)

The Girl Who Played with Fire (Verdammnis), von Stieg Larsson (Knopf)

The Ghosts of Belfast, von Stuart Neville (Soho)

The Brutal Telling, von Louise Penny (Minotaur)

The Shanghai Moon, von S.J. Rozan (Minotaur)

(Dank an The Rap Sheet für die Infos)


TV-Tipp für den 25. Januar: Ken Folletts Eisfieber

Januar 25, 2010

ZDF, 20.15

Ken Folletts Eisfieber – Teil 1 (D 2010, R.: Peter Keglevic)

Drehbuch: Beatrix Christian, Olaf Kraemer, Federica Pontremoli

LV: Ken Follett: Whiteout, 2005 (Eisfieber)

Edinburgh im Dezember: Aus einem Bio-Labor verschwindet ein supertödlicher Virus. Die Sicherheitsbeauftragte Antonia Gallo glaubt, dass der hochverschuldete Sohn des Laborleiters Stanley Oxenford hinter dem Einbruch steckt – und los geht die Hatz über Stock und Stein in das verschneite Landhaus der Oxenfords.

Den zweiten Teil gibt’s am Mittwoch, den 27. Januar, um 20.15 Uhr.

Erstausstrahlung eines prominent besetzten Zweiteilers. Die ersten Kritiken sagen übereinstimmend, dass der erste Teil eher lahm, aber der zweite ziemlich gut ist. Warum also nicht einfach nur den zweiten Teil ansehen?

Das ZDF plant weitere Follett-Verfilmungen. Im Moment wird für Pro 7/Sat.1 als achtstündiges Epos „Die Säulen der Erde“ (The Pillars of the Earth, 1990) verfilmt.

mit Heiner Lauterbach, Isabella Ferrari, Tom Schilling, Matthias Brandt, Anneke Kim Sarnau, Bülent Sharif, Katharina Wackernagel, Sophie von Kessel

Hinweise

ZDF über „Ken Folletts Eisfieber“

Homepage von Ken Follett


Jaaames Ellroy besucht Deutschland

Januar 24, 2010

Eine Woche. Mit seinem neuen Buch. Blut will fließen. Die Termine:

München, 25. Januar 2010

um 20.00 Uhr im Literaturhaus (Salvatorplatz 1)

Moderation: Claudius Seidl, FAS

Deutsche Lesung: Matthias Brandt

Hamburg, 26. Januar 2010

um 20.00 Uhr im Literaturhaus (Schwanenwik 38)

Köln, 27. Januar 2010

um 20.00 Uhr im Literaturhaus (Schönhauser Str. 8)

Stuttgart, 28. Januar 2010

um 20.00 Uhr im Literaturhaus (Breitscheidstr. 4)

Berlin, 29. Januar 2010

um 19.00 Uhr in Kulturkaufhaus Dussmann (Friedrichstr. 90)

Und weil ich mit dem abschließenden Band seiner Underworld-Trilogie „Blut will fließen“ (Blood’s a Rover, 2009) noch nicht fertig bin, gibt es zur Einstimmung für die Abende mit James Ellroy einige aktuelle Videos



TV-Tipp für den 24. Januar: Mann unter Feuer

Januar 24, 2010

Pro 7, 22.30

Mann unter Feuer (USA 2004, R.: Tony Scott)

Drehbuch: Brian Helgeland

LV: A. J. Quinnell: Man on Fire, 1980 (Der Söldner, Mann unter Feuer)

Ex-CIA-Agent John Creasy ist in Mexiko City der Leibwächter einer siebenjährigen Millionärstochter. Als sie von Gangstern entführt wird, startet er einen blutigen Rachefeldzug.

Scotts formale Brillanz bei der Bild- und Tongestaltung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass „Mann unter Feuer“ ein viel zu lang geratenes, eindimensionales Rachedrama ist.

Mit Denzel Washington, Dakota Fanning, Christopher Walken, Giancarlo Giannini, Mickey Rourke

Wiederholung: Montag, 25. Januar, 03.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über „Mann unter Feuer“ (deutsch, englisch)

Film-Zeit über „Mann unter Feuer“

UGO: Interview mit Tony Scott über „Man on Fire“

Drehbuch „Man on Fire“ von Brian Helgeland (Fassung vom 10. Februar 2003)

A.-J.-Quinnell-Fanseite


TV-Tipp für den 23. Januar: Mean Streets – Hexenkessel

Januar 23, 2010

Herzlichen Glückwunsch, Marty!

RBB, 23.40

Mean Streets – Hexenkessel (USA 1973, R.: Martin Scorsese)

Drehbuch: Martin Scorsese, Mardik Martin

New York, Lower East Side: Charlie versucht sich um seinen leicht durchgeknallten Kumpel Johnny Boy zu kümmern. Denn dieser verärgert mit seinen Eskapaden auch die Mafia.

Grandioses Frühwerk von Martin Scorsese und der Start von mehreren großen Karrieren.

Mean Streets besteht vor allem aus einem Mosaik von Momentaufnahmen und Anekdoten; an Stelle einer kontinuierlichen Entwicklung herrscht die Kontinuität des Stillstands. Vielleicht ist das der Hauptgrund, warum Mean Streets so irritierend authentisch wirkt.“ (Hans Günther Pflaum in Peter W. Jansen/Wolfram Schütte [Hrsg.]: Martin Scorsese – Hanser Reihe Film 37, 1986)

Die größte Ironie bei dem Film ist, dass „Mean Streets“ untrennbar mit New York verbunden ist, obwohl, wegen des Geldes, die meisten Szenen nicht an Originalschauplätzen sondern in Los Angeles gedreht wurden

Mit Robert De Niro, Harvey Keitel, David Proval, Amy Robinson, Robert Carradine, David Carradine, Martin Scorsese (als Shorty, der Killer im Auto)

Hinweise

Wikipedia über Martin Scorsese (deutsch, englisch)

Martin-Scorsese-Fanseite


Die zehn besten Krimis 2009?

Januar 22, 2010

Die KrimiWelt hat jetzt ihre Jahresbestenliste veröffentlicht. Qualifiziert sind Krimis, die im Lauf des Jahres auf einer der monatlichen Bestenlisten auftauchten.

Hier ist die Liste:

1 Roger Smith: Kap der Finsternis

2 Fred Vargas: Der verbotene Ort

3 David Peace: Tokio im Jahr Null

4 Wolf Haas: Der Brenner und der liebe Gott

5 Don Winslow: Frankie Machine

6 Friedrich Ani: Totsein verjährt nicht

7 Tana French: Totengleich

8 Richard Stark: Keiner rennt für immer

9 Pete Dexter: Paris Trout

10 James Sallis: Dunkle Schuld

Kein Ken Bruen? Kein Garry Disher? Kein Horst Eckert (Hm, war der überhaupt auf der Liste?)?


TV-Tipp für den 22. Januar: In der Hitze der Nacht

Januar 22, 2010

WDR, 23.15

In der Hitze der Nacht (USA 1967, R.: Norman Jewison)

Drehbuch: Sterling Siliphant

LV: John Ball: In the heat of the night, 1965 (In der Hitze der Nacht)

In einem Südstaatenkaff müssen ein weißer, reaktionärer Sheriff und ein afroamerikanischer Kollege einen Mord aufklären.

John Balls hochgelobter, erfolgreicher Roman war der erste Auftritt eines afroamerikanischen Polizisten als Sympathieträger. Ball wollte damit zur Verständigung zwischen den Rassen beitragen. Außerdem reflektierte er in seinem Krimi die damaligen politischen Kämpfe des Civil Rights Movements in den Südstaaten.

Die enorm erfolgreiche Verfilmung erhielt fünf Oscars, unter anderem als bester Film des Jahres. Aus heutiger Sicht ist „In der Hitze der Nacht“ ein extrem naives und einseitiges Bekenntnis zur Rassenversöhnung (etwas guter Wille und schon geht´s) und ein technisch gut gemachter Whodunit.

Poitier drehte noch zwei schwächere Fortsetzungen. Letztendlich wurde es ein normaler, bestenfalls durchschnittlicher Polizeikrimi. Am nächsten Freitag (29. Januar) zeigt der WDR um 23.15 Uhr die erste Fortsetzung „Zehn Stunden Zeit für Virgil Tibbs“ (They call me Mister Tibbs!, USA 1970, Regie: Gordon Douglas, Drehbuch: Alan R. Trustman, James R. Webb)

Mit Sidney Poitier, Rod Steiger, Warren Oates, Lee Grant

Hinweise

Wikipedia über „In der Hitze der Nacht“ (deutsch, englisch)

Nick’s Flick Picks review of „In the Heat of the Night“

Culture Cartel: Tony Pellum über „In the Heat of the Night (1. August 2002)

Slate: Mark Harris über „In the Heat of the Night“ (5. Februar 2008)

Drehbuch „In the Heat of the Night“ (Zweite Fassung vom 28. September 1966) von Stirling Silliphant

The Hollywood Interview befragt Norman Jewison (15. März 2008)


Surrogate, Sachbeschädigungen und einige Morde

Januar 21, 2010

Mit „Tron“ und den Romanen von William Gibson, Bruce Sterling und Neal Stephenson tauchten wir vor Jahren, als wir das Internet noch nicht kannten, in den Cyberspace ab.

Der erste „Matrix“-Film (die beiden grottigen Fortsetzungen lassen wir links liegen) drehte dann die ganze Sache etwas um – und etliche SF-Autoren monierten zu Recht die Logikschwächen dieser Konstruktion.

Robert Venditti drehte mit seinem Comicdebüt „The Surrogates“ diese Denkschraube noch etwas weiter. Denn während in den Cyberpunk-Romanen immer klar war, dass die Akteure in der realen Welt leben und der Cyberspace eine rein elektronische Welt ist, die allerdings vielfältig mit der realen Welt verknüpft ist und sie auch beeinflusst, ist das bei Venditti anders. Jedenfalls irgendwie. Denn es gibt keinen Cyberspace, aber die Menschen verlassen ihre Wohnungen nicht mehr. Sie schicken Surrogate – menschlich aussehende Roboter, die von ihnen gesteuert werden – nach draußen. Insofern ist der Cyberspace, in dem wir jede gewünschte Identität annehmen können und folgenlos Erfahrungen sammeln können, ein Teil der Wirklichkeit geworden.

Das ist auf den ersten Blick eine faszinierende Idee und Autor Robert Venditti und Zeichner Brett Weldele setzen sie auch kongenial um. Auf den zweiten Blick ist es aber auch ein ziemlicher Unfug. Denn wahrscheinlich wird es, außer in „Blade Runner“, nie Roboter geben, die von Menschen nicht mehr unterschieden werden können. Aber diese Replikanten agierten selbstständig. Die Surrogate sind dagegen ferngesteuerte Hüllen. Es wird also eine gewaltige Rechnerleistung beanspruchen, diese Roboter durch die gesamte Metropole fernzusteuern. Und es stellt sich die Frage, warum ein solch riesiger Aufwand betrieben werden sollte.

(Das heißt nicht, dass es in naher Zukunft nicht mehr spezielle ferngesteuerte Arbeitsroboter gibt, die für Menschen gefährliche oder monotone Tätigkeiten, wie dem Entschärfen von Bomben und dem Bau von Häusern und Tunnels, übernehmen.)

Dennoch gibt es in Vendittis und Weldeles 2054 spielendem Comic in Central Georgia Metropolis diese sich stellvertretend für echte Menschen durch die Stadt bewegenden Surrogate. Es gibt für uns normale Verbrechen, wie Einbruch, Diebstahl und Mord, praktisch nicht mehr. Es gibt dagegen öfters Sachbeschädigungen – an den Surrogaten. Auch jetzt müssen der ältere Polizist Harvey Greer und sein jüngerer Partner Pete Ford wieder so einen Fall von Sachbeschädigung aufklären. Während eines Gewitters sterben bei einem Liebesspiel in einer dunklen Gasse zwei Surrogate. Die erste Vermutung der Polizisten, dass sie durch einen Blitzschlag verkohlt sind, wird durch die Obduktion und Aufzeichnung der letzten Minuten der Surrogate widerlegt. Ein maskierter Mann hat sie mit einem Stromschlag gebraten. Greer und Ford beginnen diesen Mann zu suchen. Als nächstes werden die Surrogate von zwei Wächtern von Clark Technologies gebraten und eine EMP-Offensivsystem gestohlen. Greer glaubt, dass der Täter einen größeren Rachefeldzug gegen die Surrogate plant.

Nachdem bei einem Zusammentreffen mit ihm Greers Surrogat zerstört wird, muss er seine Wohnung verlassen.

Unter dem Deckmantel einer actionhaltigen Whodunit-Geschichte behandelt „The Surrogates“ auch philosophische Fragen, wie was das Menschsein ausmacht und welche Realität wir wollen: die geschönte aus der Werbung oder die ungeschönte.

Das ist kein Selbstbewusstsein, sondern die Wirklichkeit. Das hier ist es, wer ich bin, und wenn ich mich verlinke, ändert sich daran nichts.“

Wenn ich verlinkt bin, sehe ich jünger aus. Ich fühle mich jünger. Wenn das nicht die Wirklichkeit ist, dann weiß ich nicht, was.“

Weldele zeichnete die Geschichte mit klaren Strichen und meist einfarbigen Panels, die fast wie ein Storyboard für einen Film wirken.

Und in Hollywood ist „The Surrogates“ auch gelandet.

Die gleichnamige Verfilmung von Jonathan Mostow läuft heute in den Kinos an. Das Drehbuch ist von Michael Ferris und John Brancato. Auf ihr Konto gehen auch der grandiose David-Fincher-Film „The Game“, die Gurke „Catwoman“ und die beiden letzten „Terminator“-Filme. Bruce Willis übernahm die Hauptrolle. Das Konzept der Surrogaten wurde aus der Graphic Novel übernommen. Die Story, wie schon der Trailer zeigt, wurde etwas aufgepeppt. Optisch sieht der mit 88 Minuten ungewöhnlich kurze SF-Thriller jetzt wie die Bruce-Willis-Version der freien Isaac-Asimov-Verfilmung „I, Robot“ aus. Also „Stirb langsam, Roboter“.

Robert Venditti/Brett Weldele: The Surrogates

(übersetzt von Christian Langhagen)

Cross Cult, 2009

208 Seiten

26 Euro

Originalausgabe

The Surrogates

Top Shelf Productions, 2006/2009

Verfilmung

Surrogates (USA 2009)

Regie: Jonathan Mostow

Drehbuch: Michael Ferris, John Brancato

mit Bruce Willis, Radha Mitchell, Rosamund Pike, James Cromwell, Ving Rhames

Hinweise

Homepage von Robert Venditti

Homepage von Brett Weldele

UGO: Interview mit Robert Venditti (13. April 2009)

BC Refugee Blog: Interview mit Robert Venditti (12. Oktober 2009)

Comicgate: Interview mit Robert Venditti und Brett Weldele (7. November 2009)

Slam Multimedia: Interview mit Robert Venditti und Brett Weldele (2009)

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Surrogates“


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