„Bordertown: Der Puppenmeister“ ist ein böser Mann

Januar 31, 2018

Es gibt nur einen Grund, warum „Bordertown: Der Puppenmeister“ aus dem Finnischen ins Deutsche übersetzt wurde: der immer noch anhaltende Erfolg skandinavischer Kriminalromane (und -filme), der schon in den vergangenen Jahren dazu führte, dass jeder, der zehn Finger hat, einen Krimi schreibt und jeder skandinavische Baum wahrscheinlich schon zweimal gefällt wurde. Denn unter fünf-/sechshundert Seiten wird im Scandic Noir kein Mord, inklusive aller Familien- und Weltprobleme, gelöst.

Nun, in puncto Länge fällt „Bordertown: Der Puppenmeister“ mit knapp dreihundert, spärlich gefüllten Seiten aus dem bekannten Muster. Der Grund für diese Kürze ist ziemlich banal: „Bordertown: Der Puppenmeister“ ist ein Roman zum Film und J. M. Ilves (ein Pseudonym zweier finnischer Autoren) erzählt einfach die Geschichte des ersten Falls der TV-Serie „Bordertown“ (bzw., im Original, „Sorjonen“) nach.

Im Mittelpunkt steht Kommissar Kari Sorjonen. Er ist ein sozial gehemmter, genialer Ermittler mit einer Frau (die gerade, so hofft er, ihre Krebserkrankung überstanden hat) und einer kurz vor dem Schulabschluss stehender Tochter. Einer seiner Ticks ist, dass er keine Leichen sehen kann. Trotzdem denkt er nicht daran, sich in eine andere Abteilung versetzen zu lassen. Stattdessen lässt er sich mit seiner Familie von Helsinki nach Lappeenranta, dem Geburtsort seiner Frau, versetzen. Lappeenranta liegt an der finnisch-russischen Grenze in der tiefsten Provinz und die wenigen Bewohner sollten eine Garantie für eine entsprechend niedrige Mordrate sein.

Gleich nach seinem Dienstantritt wird im See die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie starb, wie die Ermittlungen ergeben, an einer Überdosis Methitural und wurde vorher zu Sexspielen gezwungen. Ein zweites Mädchen ist verschwunden und, weil J. M. Ilves mehrere Handlungsstränge parallel erzählt, wissen wir von Anfang an, dass Katia von Esa Kuparinen, einem gutherzigen Autohändler, der für sie und die anderen russischen Mädchen der Fahrer war, von dem Tatort weggebracht wurde. Er will ihr irgendwie gegen die Organisatoren des grenzüberschreitenden Sexgeschäftes helfen. Aber schnell wird er von einem der Verbrecher ermordet.

Zur gleichen Zeit begibt sich Katias Mutter Lena Jaakkola, eine schlagkräftige FSB-Agentin, auf die Suche nach ihrer Tochter. Dabei geht sie, wie es ihrer Persönlichkeit entspricht, nicht zimperlich vor.

Bei seinen Ermittlungen bemerkt Sorjonen schnell eine Verbindung zwischen den verschiedenen Verbrechen und der Karelia-Gilde, einem Zusammenschluss wichtiger Persönlichkeit der Stadt.

Dass die Geschichte weitgehend überraschungsfrei in den bekannten Bahnen verläuft, ist nicht das größte Problem des Romans, der einfach ein schlechter Roman zum Film ist. Anstatt die Filmgeschichte, also das Drehbuch, sprachlich angemessen nachzuerzählen und immer wieder zu vertiefen, wurde hier einfach das Drehbuch heruntergetippt. Mit der irrwitzigen Entscheidung, zwischen erster und dritter Person und zwischen Präsens und Präteritum zu wechseln. Die Kapitel mit Sorjonen werden in der Ersten Person Singular im Präsens erzählt. Das kann funktionieren, aber es ist schwer in der Gegenwartsform flüssig zu formulieren und, was noch wichtiger ist, diese grammatikalische Zeitform ist konträr zu Sorjonens Charakter. Die ebenfalls kurzen Kapitel, die die Geschichte der Verbrecher und von Lena Jaakkola erzählen, sind ganz normal und wie es für Romane immer noch üblich ist, im Präteritum geschrieben.

Dieser ständige Wechsel zwischen Gegenwarts- und Vergangenheitsform (die ich eindeutig vorziehe) und die doch sehr funktionale Sprache lenken den Blick immer wieder auf die Schwächen des Plots. Der liest sich wie ein Best of Scandic Noir. Da ist alles drin, was einen schon seit Ewigkeiten an den skandinavischen Krimis nervt. Nur die überbordende Gesellschaftskritik fehlt weitgehend.

Für die Lösung des Falles, der durchgehend den TV-Serienkonventionen gehorcht, sind dann die eingangs pompös eingeführten besonderen Fähigkeiten des Helden vollkommen überflüssig. Tipps und ganz normale altmodische Polizeiarbeit, die wirklich jeder Polizist beherrscht, tun es.

Dabei – und das sollte jeder Krimiautor wissen – gibt es eine Verbindung zwischen Fall und Ermittler. Ein guter Autor schreibt für den Ermittler den Fall, der seine besonderen Fähigkeiten erfordert. Das war schon bei Sherlock Holmes so. Columbo und Monk sind jüngere Beispiele. Bei Monk schrieb Lee Goldberg, unabhängig von der TV-Serie, fünfzehn Romane, in denen Adrian Monk in jedem Fall mit seinen Phobien konfrontiert wurde und er die Fälle nur aufgrund seiner Ängste, seines Verhaltens und seiner Beobachtungs- und Kombinationsgabe aufklären konnte und musste. Denn für ihn ist ein Verbrechen eine Störung des universalen Gleichgewichts.

In „Bordertown: Der Puppenmeister“ ist das photographische Gedächtnis des Ermittlers Sorjonen ein reiner für die Handlung und Aufklärung des Falles verzichtbarer Gimmick. Das gleiche gilt für seine enorme Abneigung gegen den Anblick und Geruch von Toten. Ein normaler Polizist würde sich, bevor er dienstunfähig geschrieben wird, in eine andere Abteilung versetzen lassen. Sorjonen geht zum nächsten Tatort.

J. M. Ilves: Bordertown: Der Puppenmeister

(übersetzt von Anke Michler-Janhunen)

Suhrkamp, 2017

304 Seiten

14,95 Euro

Originalausgabe

Sorjonen – Nukkekoti

Gummerus Publishers, Helsinki, 2016

Hinweise

Finnische Homepage zur Serie

Wikipedia über „Sorjonen“ (deutsch, englisch, finnisch)

Und der Trailer zur TV-Serie


TV-Tipp für den 31. Januar: Das erstaunliche Leben des Walter Mitty

Januar 31, 2018

Sat.1, 20.15
Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (The Secret Life of Walter Mitty, USA 2013)
Regie: Ben Stiller
Drehbuch: Steven Conrad
LV: James Thurber: The Secret Life of Walter Mitty, 1939 (Walter Mittys Geheimleben, Kurzgeschichte, Erstveröffentlichung in „The New Yorker“)
Walter Mitty arbeitet im Fotoarchiv des „Life Magazine“ und in seiner Fantasie erlebt er die tollsten Abenteuer. Sein Leben ändert sich, als auf dem Titelbild der letzten Ausgabe des Magazins ein von dem wagemutigem Fotografen Sean O’Connell gemachtes Bild erscheinen soll. Denn dummerweise findet Mitty das Negativ nicht. Also macht er sich auf den Weg. Er sucht O’Connell und erlebt dabei die erstaunlichsten Abenteuer.
Wunderschöne, gelungen zwischen Fantasie und Realität wechselnde Komödie über Träume und ihre Erfüllung. Von James Thurbers klassischer Kurzgeschichte wurde nur die Grundidee übernommen.
mit Ben Stiller, Kirsten Wiig, Sean Penn, Shirley MacLaine, Adam Scott, Kathryn Hahn, Patton Oswalt, Adrian Martinez
Wiederholung: Donnerstag, 1. Februar, 00.35 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“

Moviepilot über „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“

Metacritic über „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“

Rotten Tomatoes über „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“

Wikipedia über „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Ben Stillers „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ (The Secret Life of Walter Mitty, USA 2013)


Cover der Woche

Januar 30, 2018

Als Vorbereitung für seinen runden Geburtstag am 4. März


„James Bond: Der Mann von Barbarossa“ und die Wirren nach dem Kalten Krieg

Januar 30, 2018

Diese Besprechung enthält Spoiler – und dass ich das bei einem James-Bond-Roman schreiben kann, zeigt schon, wie ungewöhnlich „Der Mann von Barbarossa“ ist.

James Bond und sein Vorgensetzer M rätseln, was wirklich hinter der Kooperationsbitte steckt. Denn sie ergibt keinen Sinn. Da entführt eine geheimnisvolle Terrororganisation, die sich Waage der Gerechtigkeit nennt, in den USA einen Rentner, der ein untergetauchter Kriegsverbrecher sein soll, und erpresst die russische Regierung. Sie soll den Mann vor ein Gericht stellen. Zunächst noch ohne eine konkrete Drohung. Danach bittet das KGB seine ehemaligen Erzfeinde, die westlichen Geheimdienste, um tatkräftige Mithilfe beim Kampf gegen die Terrorgruppe. Es soll ein Team aus britischen, israelischen, französischen und, selbstverständlich, russischen Agenten gebildet werden, das in Russland, unter russischer Leitung, die Terroristen findet.

Nur: warum können die Russen das nicht auch ohne fremde Hilfe erledigen? Und: warum haben die Terroristen den falschen Mann entführt? Was wollen sie wirklich? Wer sind die Hintermänner dieser Waage der Gerechtigkeit, die in den vergangenen Jahren unter dem Radar der Geheimdienste als eine Art freischaffende, organisatorisch hochgradig verzweigte Söldnertruppe für verschiedene Terrorgruppen arbeitete?

Das sind nur einige der Fragen, die James Bond hat, als er in das frühere ‚Reich des Bösen‘ aufbricht.

Kurz nach dem Eintreffen von Bond und den anderen westlchen Geheimagenten in Russland, beginnt die Waage der Gerechtigkeit, weil ihre Forderung nicht erfüllt wird, hochrangige Mitarbeiter des russischen Militärs und des Geheimdienstes zu ermorden. KGB-Offizier Boris Stepakow, der die westlichen Geheimdienste um Hilfe bat und die Operation leitet, glaubt, dass die Terrorgruppe gute Verbindungen in die obersten Ränge des russischen politischen Systems hat.

John Gardner, der zwischen 1981 und 1996 sechzehn James-Bond-Romane (inklusive zweier Filmromane) schrieb, hält „Der Mann von Barbarossa“ für seinen besten Bond-Roman.

Jetzt, nachdem der Roman erstmals ins Deutsche übersetzt wurde, kann man prüfen, ob Gardners Ansicht stimmt. Denn bei den Bond-Fans ist sein elfter Bond-Roman nicht so beliebt. Immerhin spielt Gardner hier mit der bekannten Bond-Formel und es ist eher ein George-Smiley- als ein James-Bond-Roman, der sehr nah an der damaligen politischen Wirklichkeit ist. Die Geschichte des im Original 1991 veröffentlichten Romans spielt wenige Tage vor der im Roman öfter erwähnten und für das Finale wichtigen Irak-Invasion, die am 16. Januar 1991 startete. Damals begann eine von den USA angeführte und durch eine UN-Resolution legitimierte Koalition mit Kampfhandlungen zur Befreiung Kuwaits. Irak hatte das Land wenige Monate vorher besetzt. Dieser Krieg ist bekannt als Zweiter Golfkrieg oder Erster Irakkrieg.

Die Geheimdienste versuchten damals mit der neuen Situation umzugehen und ihrer Rolle nach dem Kalten Krieg zu finden. Gleichzeitig überlegten die Regierungen, ob man Geheimdienste in der künftigen friedlichen Welt überhaupt noch benötigt. Und selbstverständlich wusste damals noch niemand, wie sich die ehemaligen Ostblockländer weiter entwickeln würden. Würde aus der 1990 gegründeten Russischen Föderation eine Demokratie, eine Marktwirtschaft, eine Diktatur, eine Militärdiktatur oder ein riesengroßes, weltbedrohendes Chaos entstehen? Gardner legt sich zwar nicht fest, aber Herkunft und Motiv des Bösewichts, sind dann doch erstaunlich nahe an der heutigen Realität. Im Roman will ein KGB-Offizier eine Situation herbeiführen, die es ihm ermöglicht, zum Staatschef zu werden.

Am Romanende sagt M zu Bond über den Bösewicht: „Der Mann hatte eine Überzeugung. Er hatte einem System gedient, an das er fest glaubte. Er sah, wie es zerfiel, und er hatte bereits große Macht. Sie haben recht, und ich kann nur davon ausgehen, dass es noch Tausende wie ihn gibt. Gläubige. Eine solche Überzeugung verschwindet nicht einfach über Nacht. Wahrscheinlich wird es noch andere geben. Das hier ist noch nicht ausgestanden.“

Dieser Bösewicht hat, und das erklärt die Entführung des alten Mannes am Romananfang, eine zu diesem Zeitpunkt nur ihm bekannte verwandschaftliche Beziehung zu dem entführten Kriegsverbrecher. Dieser titelgebende ‚Mann von Barbarossa‘ ist ein Ukrainer, der sich 1941 in der Frühphase des Unternehmens Barbarossa der SS ergeben hatte, den Nazis bei ihren Verbrechen half, zum Stellvertreter eines SS-Unterscharführers wurde und unter dem ebenfalls historisch verbürgten SS-Kommandanten Franz Reichsleitner im Vernichtungslager Sobibór diente. Nach dem Krieg tauchte Josif Woronzow unter.

Vor diesem zeitgeschichtlichen Hintergrund entfaltet Gardner eine Geschichte, die sich über viele Rückblenden und Berichte von in das Geschehen involvierter Personen entfaltet, während James Bond ihnen zuhört. So vergeht viel Lesezeit, bis James Bond in Russland ist und erstmals Mitgliedern der Terrorgruppe begegnet und er bei einem von den Terroristen organisierten Schauprozess als Kameramann arbeiten muss, ohne dass es in der gewohnten Menge zu Bond-typischer Action und Liebesabenteuern kommt.

Diese von Gardner gewählte Struktur führt dazu, dass „Der Mann von Barbarossa“ kein typischer James-Bond-Roman ist. Es ist aber ein guter Roman, der sich durchgängig wie ein James-Bond-Roman liest. Das konnte man ja von den letzten James-Bond-Romanen, die von verschiedenen Autoren geschrieben wurden, nicht immer behaupten. Und es ist, was ein großer Teil des Lesevergnügens ist, ein Roman, der heute eine Zeitkapsel aus der Vergangenheit ist, als weltpolitische Veränderungen auch ein ganzes Genre vor die Sinnfrage stellten.

John Gardner: James Bond: Der Mann von Barbarossa

(übersetzt von Anika Klüver und Stephanie Pannen)

Cross Cult, 2017

400 Seiten

15 Euro

Originalausgabe

James Bond: The Man from Barbarossa

Hodder & Stoughton, 1991

Hinweise

Homepage von John Gardner

Wikipedia über John Gardner (deutsch, englisch)

Wired for Books unterhält sich mit John Gardner (1984 und 1985 – zwei Audiofiles)

Universal Exports: Interview mit John Gardner (ungefähr von 2004 – und nach dem Ende seiner Bond-Serie)

Dr. Shatterhand’s The Question Room – befragt John Gardner (ebenfalls nach dem Ende seiner Bond-Serie, aber natürlich über seine Bond-Romane)

Homepage von Ian Fleming

Meine Besprechung von Ian Flemings ersten drei James-Bond-Romane “Casino Royale”, “Leben und sterben lassen” und “Moonraker”

Meine Besprechung von John Gardners “James Bond – Kernschmelze” (James Bond – Licence Renewed, 1981; alter deutscher Titel “Countdown für die Ewigkeit”)

Meine Besprechung von Sebastian Faulks’ James-Bond-Roman „Der Tod ist nur der Anfang“ (Devil may care, 2008)

Meine Besprechung von Jeffery Deavers James-Bond-Roman “Carte Blanche” (Carte Blanche, 2011)

Meine Besprechung von William Boyds James-Bond-Roman “Solo” (Solo, 2013)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz’ “James Bond: Trigger Mortis – Der Finger Gottes” (James Bond: Trigger Mortis, 2015)

Meine Besprechung der TV-Miniserie „Fleming – Der Mann, der Bond wurde“ (Fleming, Großbritannien 2014)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Films „Skyfall“ (Skyfall, GB/USA 2012)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Film “Spectre” (Spectre, USA/GB 2015)

James Bond in der Kriminalakte

Ian Fleming in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 30. Januar: Das Ende – Assault on Precinct 13

Januar 30, 2018

Tele 5, 20.15

Das Ende – Assault on Precinct 13 (Assault on Precinct 13, USA/Frankreich 2005)

Regie: Jean-François Richet

Drehbuch: James DeMonaco (nach dem Drehbuch von John Carpenter)

Jahreswende in Detroit: In einem abgelegenem Polizeirevier, das demnächst aufgelöst werden soll, muss wegen eines Schneesturms über die Nacht ein berüchtigter Gangster untergebracht werden. Einige korrupte Polizisten, die verhindern wollen, dass der Gangster redet, wollen ihn umbringen. Sie belagern das Revier. Der Revierleiter nimmt den Kampf auf – und muss dabei auch dem Gefangenen vertrauen.

Fetziges Remake von John Carpenters gleichnamigem Film; wobei John Carpenter die Story auch geklaut hat (und nie ein Geheimnis daraus gemacht hat).

Drehbuchautor James DeMonaco schrieb und inszenierte anschließend die „The Purge“-Filme. Der vierte „The Purge“-Film „The Island“ ist für den 4. Juli 2018 (US-Premiere) angekündigt.

Jean-François Richet inszenierte das aus zwei Kinofilmen bestehende Biopic „Public Enemy No. 1″ über den Verbrecher Jacques Mesrine.

mit Ethan Hawke, Laurence Fishburne, Gabriel Byrne, Maria Bello, John Leguizamo, Brian Dennehy, Kim Coates, Hugh Dillon

Wiederholung: Donnerstag, 1. Februar, 01.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Metacritic über „Das Ende – Assault on Precinct 13“

Rotten Tomatoes über „Das Ende – Assault on Precinct 13“

Wikipedia über „Das Ende – Assault on Precinct 13“ (deutsch, englisch


Oh, Schreck! Wissenschaftler examinieren „Horror-Kultfilme“

Januar 29, 2018

Der Titel „Horror-Kultfilme“ ist ein durchaus verständlicher Etikettenschwindel. Denn in dem von Angela Fabris, Jörg Helbig und Arno Rußegger herausgegebenen Sammelband sind nicht unbedingt Horror-Kultfilme versammelt. Außerdem beschwört der Titel sofort die Diskussion herauf, was ein Kultfilm ist und damit auch die Diskussion, warum so viele Kultfilme nicht besprochen werden (zum Beispiel George A. Romeros „Die Nacht der lebenden Toten“ [Night of the Living Dead]) und warum in dem Sammelband bei den zahlreichen „Dracula“- und „Frankenstein“-Filmen ausgerechnet Francis Ford Coppolas „Bram Stoker’s Dracula“ und Mel Brooks „Young Frankenstein“ einer eingehenden Analyse unterzogen werden.

Analyse ist das Stichwort. Denn „Horror-Kultfilme“ ist die Dokumentation einer unlängst vom „Arbeitskreis Visuelle Kultur“ organisierte Ringvorlesung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

Eine solche Vorlesungsreihe ist immer ein Kompromiss zwischen dem Gewünschten und dem Machbaren. An Referenten und Themen. Und aus unterschiedlichen analytischen Perspektiven.

Das hat am Ende immer etwas von einer Wundertüte, die, neben den schon erwähnten Aufsätzen (Susanne Bach über „Bram Stoker’s Dracula“, Arno Rußegger über „Young Frankenstein“), gefüllt ist mit Ausführungen über den Giallo – Marcus Stiglegger über Dario Argentos „Susperia“, Angela Fabris über Dario Argentos „Profondo Rosso“ (und seine intertextuellen Bezüge zu Mario Bavas Filmen) -, Musik im zeitgenössischen Horrorfilm (Frank Hentschel; – nach meiner Meinung ist die Musik meistens viel zu laut; Hentschel geht es wissenschaftlicher und kleinteiliger mit interessanten Ergebnissen an), den US-amerikanischen Tierhorrorfilm (Michael Fuchs über „Jurassic Park“, „Mimic“ und „Shark Night“; eine ziemlich seltsame Auswahl), den ‚drastischen Horrorfilm‘, verstanden als den Horrorfilm, in dem das Grauen, der Terror, aus heiterem Himmel und grundlos in unseren Alltag, unsere heile Welt, hereinbricht (Benjamin Moldenhauer über Filme wie und vor allem den stilbildenden „The Texas Chainsaw Massacre“) und, hier schlägt die Universität gnadenlos zu, Meta-Horror. Jörg Helbig beschäftigt sich mit der fast unbekannten, prominent besetzten Hammer-Hommage und Horrorkomödie „House of the long shadows“ (Das Haus der langen Schatten, Großbritannien 1983) und Sabrina Gärtner mit Jessica Hausners „Hotel“ (gleichzeitig das Titelbild des Sammelbandes).

Auch Coppolas Dracula-Film und Brooks Frankenstein-Komödie passen in dieses Raster, weil sie als Horrorfilme bereits eine distanzierte, analytische Haltung zum Genre haben, die dann von den Wissenschaftlern analysiert wird, die ebenfalls die Tradition und Formen des Genres kennen, die beispielsweise Mel Brooks in seinem Film zitiert und variiert.

Insgesamt ist „Horror-Kultfilme“ ein lesenswerter und informativer Sammelband für Horror- und Filmfans, die kritisch-distanziert gerne etwas tiefer in die Welt eines vor allem bei Jugendlichen populären Genres einsteigen wollen.

Angela Fabris/Jörg Helbig/Arno Rußegger (Hrsg): Horror-Kultfilme

Schüren, 2017

200 Seiten

24,90 Euro

Hinweis

Schüren über das Buch


TV-Tipp für den 29. Januar: Das Totenschiff

Januar 29, 2018

Arte, 21.45

Das Totenschiff (Deutschland/Mexiko 1959)

Regie: Georg Tressler

Drehbuch: Hans Jacoby, Georg Tressler, Werner Jörg Lüddecke

LV: B. Traven: Das Totenschiff – Die Geschichte eines amerikanischen Seemanns, 1926

Ein Matrose heuert, nachdem ihm seine Papiere geklaut wurden, auf einem Seelenverkäufer an – und hofft die Fahrt zu überleben.

Freie Verfilmung von B. Travens Romans unter Verzicht auf die Sozialkritik. Aber als Abenteuerfilm soll Tresslers ewig nicht mehr im TV gezeigter Film gut funktionieren. „ein flotter Reißer“ meint das Lexikon des internationalen Films. Er wurde auch als „einziger deutscher Beitrag zur Darstellung des Existenzialismus im Kino gewertet“ (Hans J. Wulff in Filmgenres: Abenteuerfilm).

B. Traven schrieb auch „Der Schatz der Sierra Madre“. Georg Tressler inszenierte auch „Die Halbstarken“.

mit Horst Buchholz, Mario Adorf, Helmut Schmid, Elke Sommer, Werner Buttler, Alf Marholm, Karl Lieffen

Wiederholung: Montag, 12. Februar, 13.55 Uhr

Hinweise

Filmportal über „Das Totenschiff“

Wikipedia über „Das Totenschiff“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 28. Januar: Die Blechpiraten

Januar 28, 2018

Tele 5, 22.30

Die Blechpiraten (Gone in sixty Seconds, USA 1973)

Regie: H. B. Halicki

Drehbuch: H. B. Halicki

Maindrian Pace soll für einen Drogenbaron 48 Luxuslimousinen klauen.

Die Story ist nur die Entschuldigung für die wahrscheinlich auch heute noch längste Autoverfolgungsjagd in einem Spielfilm. Immerhin dauert die finale Autoverfolgungsjagd vierzig Minuten und es werden 93 Autos geschrottet. Ohne Tricks und doppelten Boden.

Heute ist die TV-Premiere des Car-Crash-Kultfilms mit einer immer noch beeindruckenden Verfolgungsjagd.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Eleanor (dürfte das einzige Auto mit einem Credit sein), H. B. Halicki, Marion Busia, George Cole, James McIntyre, Jerry Daugirda

auch bekannt als „Gone in 60 Seconds – Nur noch 60 Sekunden“ (DVD-Titel)

Wiederholung: Dienstag, 30. Januar, 01.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Homepage von Halicki Films

Rotten Tomatoes über „Gone in 60 Seconds“

Wikipedia über „Gone in 60 Seconds“

Movieweb: Ein Gespräch mit Denice Halicki und Michael Leone über „Gone in 60 Seconds“ (23. Oktober 2012)

Daily Breeze: South Bay History: Über H. B. Halicki, den Film und die Drehorte (13. September 2013)

Meine Besprechung von H. B. Halickis „Gone in 60 Seconds – Nur noch 60 Sekunden“ (Gone in sixty Seconds, USA 1973)


TV-Tipp für den 27. Januar: State of Play – Der Stand der Dinge

Januar 27, 2018

ZDFneo, 21.45

State of Play – Der Stand der Dinge (USA/Großbritannien 2009, Regie: Kevin Macdonald)

Drehbuch: Matthew Michael Carnahan, Tony Gilroy, Billy Ray (nach der gleichnamigen TV-Serie von Paul Abbott)

In Washington, D. C., verunglückt die sehr junge Mitarbeiterin eines Kongressabgeordneten tödlich in der U-Bahn. Zur gleichen Zeit wird ein Kleindealer von einem Killer erschossen. „Washington Globe“-Reporter Cal McAffrey beginnt zu recherchieren.

Auf de Insel war der spannende Sechsteiler „State of Play“ von „Cracker“-Autor Paul Abbott, der bei uns eher unter Ausschluss der Öffentlichkeit als „Mord auf Seite 1“ auf Arte lief (und mal wiederholte werden könnte), ein Riesenerfolg. Natürlich interessierte Hollywood sich für ein Remake. Die guten Politthriller-Autoren Carnahan, Gilroy und Ray machten aus der Vorlage einen hochkarätig besetzten Paranoia-Thriller, der natürlich nie die Komplexität des Originals erreicht und eigentlich perfekte Unterhaltung wäre, wenn Russell Crowe nicht wie der Mann aus den Bergen aussehen würde. Aber anscheinend konnte Hollywood sich 2009 einen investigativen Journalisten nur noch als verspätetes Hippie-Modell aus den Siebzigern vorstellen.

Da waren Robert Redford, Dustin Hoffman, Warren Beatty (okay, die hatten zeitgenössisch ziemlich lange Matten) und John Simm (der Original McAffrey) besser frisiert.

Die Kritiker (vulgo Journalisten) waren von der okayen Kinoversion der BBC-Miniserie begeistert.

mit Russell Crowe, Ben Affleck, Rachel McAdams, Helen Mirren, Robin Wrigth Penn, Jason Bateman, Jeff Daniels, Viola Davis

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „State of Play“

Rotten Tomatoes über „State of Play“

Tony Macklin vergleicht Original und Kopie (und hält das Original für etwas besser)

Kriminalakte über die TV-Serie „Mord auf Seite 1″ (State of Play)

Mene Besprechung von Kevin Macdonalds „Black Sea“ (Black Sea, USA/Großbritannien/Russland 2014)


Neu im Kino/Filmkritik: „Nur Gott kann mich richten“ und das wird er auch tun

Januar 26, 2018

Vor fünf Jahren bejubelten etliche Filmkritiker die „Lust am Genre“ im deutschen Film. Damals kamen parallel mehrere Kriminalfilme in unsere Kinos, die gelungen waren. Danach erlosch die Lust am Genre schneller als ein Strohfeuer. Der letzte deutsch(sprachig)e Kriminalfilm im Kino, der nicht Totalgrütze war, ist schon eine Weile her.

Özgür Yildirims „Chiko“ fällt einem ein. Inzwischen inszenierte er auch drei „Tatorte“ mit Wotan Wilke Möhring als Kommissar Thorsten Falke (Der Dritte wird dieses Jahr ausgestrahlt.). Bei seinem ersten „Tatort“ „Feuerteufel“ begann er auch an der Idee für seinen neuen Film „Nur Gott kann mich richten“ zu arbeiten. Es handelt sich dabei um ein waschechtes Gangsterdrama das Frankfurt am Main von einer sehr unglamourösen Seite zeigt. Es ist das Milieu der Klein- und Berufsverbrecher, die Stammgast im Knast sind, weil ihre Pläne größer als ihr Intellekt sind.

Ricky (Moritz Bleibtreu) ist so einer. Er wird nach fünf Jahren aus dem Knast entlassen. Bei einem grandios an der eigenen Unfähigkeit gescheitertem Überfall mit seinem Kumpel Latif (Kida Khord Ramadan) und seinem Bruder Rafael (Edin Hasanovic) nahm er die Hauptschuld auf sich. Jetzt will er ein ehrliches Leben führen. Er braucht dazu nur eine kleine Anschubfinanzierung für seinen Traum von einer Bar auf Cabrera.

Sein alter Kumpel Latif, inzwischen Besitzer einer schlecht gehenden Bar, vermittelt ihm einen Job. Er soll, mit einem zweiten Mann, die Albaner Branko und Fuad bei einem Drogendeal überfallen. Branko möchte nämlich die Drogen haben, ohne dafür zu bezahlen. Das ist ihm 50.000 Euro wert.

Vor dem fingierten Überfall wird Latif allerdings von der Polizei verhaftet. Ricky muss seinen nicht gerade zuverlässigen Bruder Rafael, der nichts mehr mit ihm zu tun haben will, um Hilfe bitten. Weil Rafael den ihn in Aussicht gestellten Teil des Geldes gut gebrauche kann, ist er einverdanden.

Der Überfall geht glatt über die Bühne, aber als Ricky und Rafael danach von der Polizei kontrolliert werden, gerät Rafael in Panik und es kommt zu einer Verfolgungsjagd durch Frankfurts Hinterhöfe, bei der Rafael die Beute verliert.

Die Tasche wird – wenn’s schon schiefgeht, dann geht alles schief – von einer Polizistin entdeckt, die die mit dem Heroin gefüllte Tasche nicht abgibt, sondern gewinnbringend verkaufen will. Sie könnte das Geld gut für ihre todkranke Tochter gebrauchen.

Weil der Albaner die spurlos verschwundenen Drogen haben will, erpresst er Ricky und Latif, der das Geschäft vermittelte. Also müssen sie die Drogen finden oder das nächste Verbrechen begehen, das nach Murphys Law nicht funktionieren kann.

Natürlich erfindet „Nur Gott kann mich richten“ das Genre nicht neu. Das will Özgür Yildirim auch nicht. Er will nur eine tief im Milieu verwurzelte Geschichte erzählen, in der ein Malheur dem nächsten folgt und alles etwas größer als das Leben ist. Natürlich mit den bekannten Klischees, Dialogen, Überhöhungen und wenigen Brechungen. So kümmert sich Ricky um seinen zunehmend dementen Vater (Peter Simonischek), der Rickys Bruder vergöttert.

Sowieso ist Ricky zwar der Vernünftigste unter den im Film agierenden Verbrechern. Aber Parkers Fußstapfen (der von Richard Stark erfundene eiskalte Profigangster) sind für ihn mehrere Nummern zu groß. Entsprechend wenig Illusionen hat man als Zuschauer über sein Schicksal. Das ist schon von der ersten Minute an vorgezeichnet.

Für Genrejunkies ist „Nur Gott kann mich richten“, trotz kleiner Schwächen, ein feiner Film.

Nur Gott kann mich richten (Deutschland 2017)

Regie: Özgür Yildirim

Drehbuch: Özgür Yildirim

mit Moritz Bleibtreu, Birgit Minichmayr, Edin Hasanovic, Kida Khodr Ramadan, Franziska Wulf, Peter Simonischek, Lilly Wagner, Cem Öztabakci, Blerim Destani, Marie-Lou Sellem, Alexandra Maria Lara

Länge: 100 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Nur Gott kann mich richten“

Moviepilot über „Nur Gott kann mich richten“

Rotten Tomatoes über „Nur Gott kann mich richten“

Wikipedia über „Nur Gott kann mich richten“

Meine Besprechung von Özgür Yildirims „Boy 7“ (Deutschland 2015)


Neu im Kino/Filmkritik: „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ und schon gibt es Ärger

Januar 26, 2018

Mit den am Dienstag verkündeten Oscar-Nominierungen sind sieben weitere Nominierungen auf das schon gut gefüllte Konto von Martin McDonaghs bitterbösem Country-Noir „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ gekommen. Einziger, aber großer Wermutstropfen bei diesen Nominierungen ist, dass er keine Regie-Nominierung erhalten hat. Dafür wurde sein Drama als bester Film nominiert. Sein Drehbuch ist im Rennen für den Drehbuch-Oscar. Frances McDormand (yep, die aus den Coen-Filmen) ist als beste Hauptdarstellerin nominiert. Woody Harrelson und Sam Rockwell als beste Nebendarsteller. Jon Gregory für den Schnitt und Carter Burwell für die Musik. Auch ihn kennen wir von den Filmen der Coen-Brüdern und, kurz gesagt, ist „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ ein Film für die Fans von „Fargo“. Für den Film schrieb Carter Burwell ebenfalls die Musik und Frances McDormand erhielt den Oscar als beste Hauptdarstellerin.

Und jetzt sollten wir mit den Vergleichen zwischen den beiden Filmen aufhören. Denn „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ ist keine „Fargo“-Pastiche.

Frances McDormand spielt Mildred Hayes, die am Anfang des Films die drei titelgebenden Werbetafeln sieht. Sie stehen an der seit dem Bau der Highway kaum befahrenen Drinkwater Road, sind ziemlich verfallen und wurden schon seit Ewigkeiten nicht mehr für Botschaften an die vorbeifahrenden Autofahrer benutzt. Also kann sie die Tafeln mühelos mieten, solange sie keine Schimpfworte benutzt und auch niemand verleumdet. Das tut sie nicht. Sie fragt auf den Tafeln nur den örtlichen Polizeichef, warum er bis jetzt noch nicht den Vergewaltiger und Mörder ihrer Tochter gefunden hat. Immerhin liegt die Tat schon sieben Monate zurück.

Mit ihrer Aktion legt sie sich offen mit dem Polizeichef und der gesamten Polizei von Ebbing an. Sie setzt ein Räderwerk in Gang, in dem die Hinterwäldler sich gegenseitig malträtieren. Psychsich und physisch. Und auch, nach dem alten Sprichwort „Pack schlägt sich, Pack verträgt sich“, vertragen.

Nach Ebbing, das ist schnell klar, muss kein Fremder ohne Namen einreiten, um eine Welle von Gewalt und Gegengewalt loszutreten. Obwohl irgendwann ein schwarzer Sheriff (Clarke Peters) einreitet, die Polizeistation von Ebbing übernimmt, etwas gegen die dortigen Umgangsformen unternimmt und ansonsten nur Mildred bei ihrer Rachemission beobachten kann.

Martin McDonagh, der Autor und Regisseur von „Brügge sehen…und sterben?“ und „7 Psychos“, inszenierte mit „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ eine weitere Komödie, die vor Gewalt nicht zurückschreckt (auch wenn dieses Mal weniger Menschen als in seinen vorherigen Filmen sterben), fantastische Dialoge und eine grandiose Besetzung hat. Neben den allseits bekannten Stars – Frances McDormand als vom Leid zerfressene, ihre Trauer in kalte Wut verwandelnde, sich kompromisslos mit Gott und der Welt anlegende Mutter, Woody Harrelson als von einer tödlichen Krankheit gezeichneter, eigentlich gutwilliger Polizeichef William Willoughby, Sam Rockwell mit Plauze als minderbemittelter, rassistischer und gewalttätiger Polizist Dixon, Peter Dinklage als kleinwüchsiger Alkoholiker und Gebrauchtwagenhändler, der Mildred Hayes hilft und auf ein Date hofft – treten, um nur zwei zu nennen, verdienstvolle Nebendarsteller wie Zeljko Ivanek als weiteres Mitglied der rassistischen Ebbing-Polizei und John Hawkes als Mildreds inzwischen mit einer sehr jungen Frau liierter Ex-Mann, in kleinen, aber prägnanten Rollen auf. Und sie alle haben zitatwürdige Sätze, weil McDonagh für jeden seiner Charaktere zitatwürdige Sätze und Dialoge schreibt und sie dann wundervoll inszeniert.

Three Billboards outside Ebbing, Missouri (Three Billboards outside Ebbing, Missouri, USA 2017)

Regie: Martin McDonagh

Drehbuch: Martin McDonagh

mit Frances McDormand, Woody Harrelson, Sam Rockwell, Peter Dinklage, Abbie Cornish, John Hawkes, Zeljko Ivanek, Lucas Hedges, Caleb Landry Jones, Sandy Dixon, Clarke Peters, Samara Weaving, Amanda Warren, Kerry Condon

Länge: 116 Minuten

FSK: ab 12 Jahre (da hätte ich aus dem Bauch heraus zu einer FSK-16 tendiert; – so als pädagogische Empfehlung eines Nichtpädagogen)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“

Metacritic über „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“

Rotten Tomatoes über „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“

Wikipedia über „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Martin McDonaghs „7 Psychos“ (Seven Psychopaths, UK/USA 2012)

DP/30 unterhält sich mit Martin McDonagh über die Sache mit den Billboards


TV-Tipp für den 26. Januar: Night Will Fall – Hitchcocks Lehrfilm für die Deutschen

Januar 26, 2018

Tagesschau24, 23.15
Night will fall – Hitchcocks Lehrfilm für die Deutschen (Großbritannien 2014, Regie: Andre Singer)
Drehbuch: Lynette Singer
Sehenswerte Doku über die von Alfred Hitchcock geplante Dokumentation für die Deutschen über die Konzentrationslager – und warum der Film nach dem Kriegsende nicht fertiggestellt wurde.
Auf der Berlinale 2014 wurde neben dieser Doku auch die rekonstruierte Fassung von Hitchcocks Lehrfilm gezeigt.
mit Alfred Hitchcock, Sidney Bernstein, Billy Wilder

Hinweise
Arte über „Night will fall“
Berlinale über „Night will fall“
Rotten Tomatoes über „Night will fall“ (Frischegrad: 100 %)
Wikipedia über „Night will fall“

Wikipedia über Alfred Hitchcock (deutsch, englisch)

Senses of Cinema (Ken Mogg) über Alfred Hitchcock

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock präsentiert – Teil 1“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock präsentiert – Teil 2“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock zeigt – Teil 1“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock zeigt – Teil 2

Meine Besprechung von Alfred Hitchcocks “Mr. und Mrs. Smith” (Mr. and Mrs. Smith, USA 1941)

Meine Besprechung von Thilo Wydras “Alfred Hitchcock”

Alfred Hitchcock in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Robert Blochs “Psycho” (Psycho, 1959)

Meine Besprechung von Robert V. Galluzzos “Psycho Legacy” (The Psycho Legacy, USA 2010 – eine sehenswerte Doku über die “Psycho”-Filme mit Anthony Perkins, mit vielen Stunden informativem Bonusmaterial)

Meine Besprechung von Stephen Rebellos “Hitchcock und die Geschichte von ‘Psycho’” (Alfred Hitchcock and the Making of ‘Psycho’, 1990)

Meine Besprechung von Sacha Gervasis auf Stephen Rebellos Buch basierendem Biopic “Hitchcock” (Hitchcock, USA 2012)


TV-Tipp für den 25. Januar: 45 Minuten bis Ramallah

Januar 25, 2018

RBB, 23.45

45 Minuten bis Ramallah (Deutschland 2013)

Regie: Ali Samadi Ahadi

Drehbuch: Gabriel Bornstein, Karl-Dietmar Möller-Naß

Buch zum Film: Gabriel Bornstein: 45 Minuten bis Ramallah, 2013

Wegen der Hochzeit seines Bruders fliegt Rafik von Hamburg nach Ostjerusalem. Als ihr Vater bei einem Familienstreit einen Herzanfall hat, müssen die beiden miteinander zerstrittenen Brüder den letzten Wunsch ihres Vaters erfüllen. Er will in seinem Geburtsort, einem Dorf im Westjordanland, beerdigt werden. Auf der Karte dauert die titelgebende Fahrt keine Stunde. In der Realität ist sie ein Höllentrip.

Kurzweilige, schwarzhumorige Satire, die ihre Vorbilder im angloamerikanischen Raum sucht und erfrischend undeutsch kredenzt. Ein großer Spaß.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Karim Saleh, Navid Akhavan, Julia Engelbrecht

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „45 Minuten bis Ramallah“

Film-Zeit über „45 Minuten bis Ramallah“

Moviepilot über „45 Minuten bis Ramallah“

Wikipedia über „45 Minuten bis Ramallah“

Meine Besprechung von Ali Samadi Ahadis „45 Minuten bis Ramallah“ (Deutschland 2013)


TV-Tipp für den 24. Januar: Hannah Arendt

Januar 24, 2018

RBB, 23.00

Hannah Arendt (Deutschland 2012)

Regie: Margarethe von Trotta

Drehbuch: Pamela Katz, Margarethe von Trotta

Grandioses Biopic über Hannah Arendt und den Eichmann-Prozess.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung des Films.

Davor zeigt der HR um 21.00 Uhr ihren Frankfurt-Tatort „Unter uns“. Auch sehenswert.

mit Barbara Sukowa, Axel Milberg, Janet McTeer, Julia Jentsch, Ulrich Noethen, Michael Degen, Victoria Trauttmansdorff, Klaus Pohl, Nicholas Woodeson

Hinweise

Homepage zum Film

Film-Zeit über „Hannah Arendt“

Rotten Tomatoes über „Hannah Arendt“

Wikipedia über „Hannah Arendt“

Meine Besprechung von Margarethe von Trottas “Hannah Arendt” (Deutschland 2012; DVD-Besprechung)


Cover der Woche

Januar 23, 2018


Die Oscar-Nominierungen 2018

Januar 23, 2018

Nachdem gestern die Razzie-Nominierungen veröffentlicht wurden (eine durchaus gelungene Auswahl) und schon seit Tagen eine wichtige Preisverleihung nach der nächsten stattfindet, wurden heute die Nominierungen für die diesjährigen Oscars bekannt gegeben.

Insgesamt und soweit ich die Filme kenne („Call Me by Your Name“ und „Lady Bird“ kenne ich noch nicht. Aber beide Filme dürften mir gefallen.) ist die Auswahl gelungen. Auch wenn – ebenfalls soweit ich die Filme kenne – einige Filme, wie „The Disaster Artist“ (wegen Belästigungsvorwürfen gegen James Franco) und „The Florida Project“ (sozusagen die weiße Ausgabe von „Moonlight“), fehlen. Ebenso „Wonder Woman“ Gal Gadot und die Regisseurin Patty Jenkins, die ja vor einigen Monaten als Oscar-Kandidatinnen gehandelt wurden. Aber Science-Fiction und Superheldenfilme haben bei der Akademie notorisch schlechte Karten. Und Tom Hanks hätte man für „Die Verlegerin“ (der neue Spielberg-Film, über die Washington Post und die Pentagon Papiere) als bester Hauptdarsteller nominieren können.

Nominiert sind:

Best Picture

Call Me by Your Name

Darkest Hour (Die dunkelste Stunde)

Dunkirk

Get Out

Lady Bird

Phantom Thread (Der seidene Faden)

The Post (Die Verlegerin)

The Shape of Water

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Best Director

Paul Thomas Anderson, Phantom Thread

Guillermo del Toro, The Shape of Water

Greta Gerwig, Lady Bird

Christopher Nolan, Dunkirk

Jordan Peele, Get Out

Best Actress

Sally Hawkins, The Shape of Water

Frances McDormand, Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Margot Robbie, I, Tonya

Saoirse Ronan, Lady Bird

Meryl Streep, The Post

Best Actor

Timothee Chalamet, Call Me By Your Name

Daniel Day-Lewis, Phantom Thread

Daniel Kaluuya, Get Out

Gary Oldman, Darkest Hour

Denzel Washington, Roman J. Israel, Esq.

Best Supporting Actress

Mary J. Blige, Mudbound

Allison Janney, I, Tonya

Lesley Manville, Phantom Thread

Laurie Metcalf, Lady Bird

Octavia Spencer, The Shape of Water

Best Supporting Actor

Willem Dafoe, The Florida Project

Woody Harrelson, Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Richard Jenkins, The Shape of Water

Christopher Plummer, All the Money in the World

Sam Rockwell, Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Best Original Screenplay

The Big Sick (Emily V. Gordon & Kumail Nanjiani)

Get Out (Jordan Peele)

Lady Bird (Greta Gerwig)

The Shape of Water (Guillermo del Toro & Vanessa Taylor)

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (Martin McDonagh)

Best Adapted Screenplay

Call Me by Your Name (James Ivory)

The Disaster Artist (Scott Neustadter & Michael H. Weber)

Logan (Scott Frank, James Mangold, Michael Green)

Molly’s Game (Aaron Sorkin)

Mudbound (Dee Rees & Virgil Williams)

Best Foreign-Language Film

A Fantastic Woman

The Insult

Loveless

On Body and Soul

The Square

Best Animated Feature

The Boss Baby

The Breadwinner

Coco

Ferdinand

Loving Vincent

Best Documentary Feature

Abacus: Small Enough to Jail

Faces Places

Icarus

Last Men in Aleppo

Strong Island

Best Cinematography

Blade Runner 2049 (Roger Deakins)

Darkest Hour (Bruno Delbonnel)

Dunkirk (Hoyte van Hoytema)

Mudbound (Rachel Morrison)

The Shape of Water (Dan Laustsen)

Best Film Editing

Baby Driver (Jonathan Amos & Paul Machliss)

Dunkirk (Lee Smith)

I, Tonya (Tatiana S. Riegel)

The Shape of Water (Sidney Wolinsky)

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (Jon Gregory)

Best Sound Mixing

Baby Driver

Blade Runner 2049

Dunkirk

The Shape of Water

Star Wars: The Last Jedi

Best Sound Editing

Baby Driver

Blade Runner 2049

Dunkirk

The Shape of Water

Star Wars: The Last Jedi

Best Visual Effects

Blade Runner 2049

Guardians of the Galaxy Vol. 2

Kong: Skull Island

Star Wars: The Last Jedi

War for the Planet of the Apes (Planet der Affen: Survival)

Best Makeup & Hairstyling

Darkest Hour

Victoria & Abdul

Wonder

Best Costume Design

Beauty and the Beast (Jacqueline Durran) (Die Schöne und das Biest)

Darkest Hour (Jacqueline Durran)

Phantom Thread (Mark Bridges)

The Shape of Water (Luis Sequeira)

Victoria & Abdul (Consolata Boyle)

Best Production Design

Beauty and the Beast

Blade Runner 2049

Darkest Hour

Dunkirk

The Shape of Water

Best Live-Action Short

DeKalb Elementary

The Eleven O’Clock

My Nephew Emmett

The Silent Child

Watu Wote/All of Us

Best Animated Short

Dear Basketball

Garden Party

Lou

Negative Space

Revolting Rhymes

Best Documentary Short

Edith+Eddie

Heaven Is a Traffic Jam on the 405

Heroin(e)

Knife Skills

Traffic Stop

(via The Hollywood Reporter)


TV-Tipp für den 23. Januar: Der letzte der Ungerechten

Januar 23, 2018

Arte, 22.40

Der letzte der Ungerechten (Le dernier des injustes, Frankreich/Österreich 2013)

Regie: Claude Lanzmann

Drehbuch: Claue Lanzmann

Dreieinhalbstündiges Dokumentarfilmporträt des Wiener Rabbiners Benjamin Murmelstein, der als Judenältester ab dem Herbst 1944 das KZ Theresienstadt leitete, den Nazis bei der Deportation und Vernichtung von Juden half und andere Juden rettete.

Claude Lanzmann führte das Gespräch mit Murmelstein bereits 1975. Für sein Opus „Shoah“ (1985) verwendete er das damals entstandene Material allerdings nicht.

Das formal ambitionierte Werk stimmt über die Rehabilitation Murmelsteins hinaus eine Art Totengebet für die Ermordeten an.“ (Lexikon des internationalen Films)

Hinweise

Arte über „Der letzte der Ungerechten“ (der Film ist bis zum 22. März 2018 online verfügbar)

Rotten Tomatoes über „Der letzte der Ungerechten“

Wikipedia über „Der letzte der Ungerechten“ (deutsch, englisch, französisch)


Neu im Kino/Filmkritik: „It comes at Night“ und tagsüber ist man auch nicht in Sicherheit

Januar 22, 2018

Paul (Joel Edgerton), seine Frau Sarah (Carmen Ejogo) und ihr siebzehnjähriger Sohn Travis (Kelvin Harrison, Jr.) leben in einem großen Farmhaus im Wald. Die nächsten Häuser sind, in den USA nicht ungewöhnlich, meilenweit weg. Es ist einsam, aber – auf den ersten Blick – ein guter Ort zum Leben. Wenn es nicht einige seltsame Dinge gäbe. Im Freien tragen sie oft Gasmasken. Die Fenster und Türen sind verbarrikadiert. Sie haben eine panische Angst vor dem Einbruch der Dunkelheit. Als ob dann Monster kämen.

Und so ist es auch. Anscheinend – das wird im Film nie geklärt – vernichtete eine tödliche Infektionskrankheit, gegen die es kein Gegenmittel gibt, die Menschheit. Es muss noch weitere ‚Dinge‘ geben, die Paul, Sarah und Travis bedrohen und die nur nach Einbruch der Dunkelheit auftauchen. Um sich und seine Familie vor der Bedrohung zu schützen, hat Paul ein entsprechend rigides Regelwerk etabliert.

Eines Nachts hören sie Geräusche. Sie finden heraus, dass ein Mensch bei ihnen eingebrochen ist. Es ist Will (Christopher Abbott), der für sich und seine Familie etwas zu Essen sucht.

Nachdem Paul sich überzeugt hat, dass Will gesund ist, nehmen sie ihn, seine Frau Kim (Riley Keough) und ihr kleines Kind bei sich auf. Es könnte der Beginn einer neuen Gemeinschaft sein.

Aber können sie ihnen wirklich vertrauen? Und können sie sich vor dem Virus schützen?

Troy Edward Shults‘ Horrorfilm „It comes at Night“ ist ein extrem düsteres Kammerspiel voller Suspense, das mit zunehmender Laufzeit auch zunehmend frustrierender wird. Denn Shults liefert keine Erklärung für die Katastrophe. Er liefert keine wirklich handfesten Informationen über sie und den durch sie verursachten Zusammenbruch der Zivilisation. Die Bedrohung für die sechs freiwillig in dem Haus lebenden Menschen bleibt anonym. Sie ist zugleich unsichtbar für das menschliche Auge und kann durch eine Holztür abgehalten werden. Deshalb ist auch unklar, wie sehr die Bedrohung real und wie sehr sie ein paranoides Wahngebilde von Paul ist. Es gibt, das wird mit zunehmender Laufzeit immer deutlicher, keine Hoffnung für die Bewohner des Hauses, die trotzdem nicht daran denken, es zu verlassen.

So überzeugt „It comes at Night“ vor allem als kompromisslos auf ein düsteres Ende hin erzählte fatalistische Noir-Geschichte. Shults‘ zweiter Spielfilm ist die perfekte Feelbad-Unterhaltung für notorische Schwarzseher.

It comes at Night (It comes at Night, USA 2017)

Regie: Trey Edward Shults

Drehbuch: Trey Edward Shults

mit Joel Edgerton, Riley Keough, Christopher Abbott, Carmen Ejogo, Kelvin Harrison Jr., Griffin Robert Faulkner

Länge: 91 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Facebook-Seite zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „It comes at Night“

Metacritic über „It comes at Night“

Rotten Tomatoes über „It comes at Night“

Wikipedia über „It comes at Night“ (deutsch, englisch)

Ein Gespräch mit Trey Edward Shults, Joel Edgerton, Kelvin Harrison Jr. und Carmen Ejogo


TV-Tipp für den 22. Januar: Fleisch und Blut

Januar 22, 2018

Arte, 23.50

Flesh + Blood (Flesh + Blood, USA 1985)

Regie: Paul Verhoeven

Drehbuch: Gerard Soeteman, Paul Verhoeven

Verhoevens erster Schritt in Richtung Hollywood ist ein Mittelalterspektakel voller Gewalt, Niedertracht, Triebe, Fleisch und Blut. Nicht umsonst ist der Film von der FSK ab 18 Jahren freigegeben.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

Davor, um 21.45 Uhr zeigt Arte mit „Showgirls“ einen weiteren Paul-Verhoeven-Film.

mit Rutger Hauer, Jennifer Jason Leigh, Tom Burlinson, Jack Thompson, Susan Tyreel, Fernando Hillbeck, Ronald Lacey

auch bekannt als „Fleisch und Blut“

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Flesh + Blood“

Turner Classic Movies über „Flesh + Blood“

Wikipedia über „Flesh + Blood“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Paul Verhoevens „Flesh + Blood“ (Flesh + Blood, USA 1985)

Meine Besprechung von Paul Verhoevens Philippe-Djian-Verfilmung „Elle“ (Elle, Frankreich/Deutschland/Belgien 2016) und der DVD


TV-Tipp für den 21. Januar: Express in die Hölle

Januar 21, 2018

Tele 5, 22.20

Express in die Hölle (Runaway Train, USA 1985)

Regie: Andrei Konchalovsky

Drehbuch: Djordje Milicevic, Paul Zindel, Edward Bunker (nach einem Drehbuch von Akira Kurosawa)

Alaska: zwei Knackis brechen aus und hoffen als blinde Passagiere auf einem Güterzug in die Freiheit fahren zu können. Doch der Lokführer stirbt, ein dritter blinder Passagier ist ebenfalls an Bord und der Zug kann nicht gebremst werden.

Harter, spannender Thriller mit guten Schauspielerleistungen. Voight und Roberts waren für je einen Oscar nominiert; Voight erhielt einen Golden Globe, Roberts war nominiert. Außerdem war der Film als bester Film für einen Golden Globe nominiert. Die Schmonzette „Out of Africa“ erhielt ihn. Trotzdem ist der Film heute fast unbekannt.

Mit Jon Voight, Eric Roberts, Rebecca DeMornay, Edward Bunker, Danny Trejo (Debüt)

Wiederholung: Dienstag, 23. Januar, 00.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Express in die Hölle“

Wikipedia über „Express in die Hölle“ (deutsch, englisch)

Crimetime: Edward-Bunker-Porträt von Charles Waring

TWBooks: Edward Bunker

No Exit Press über Edward Bunker

Michael Kaplan interviewt Edward Bunker (September 1996)

BBC: Nachruf auf Edward Bunker (Juli 2005)

New York Times: Nachruf auf Edward Bunker (AP)

Meine Besprechung von Edward Bunkers „Lockruf der Nacht“ (Stark, 2007)

Meine Besprechung von Andrei Konchalovskys „Paradies“ (Ray, Russland/Deutschland 2016)


%d Bloggern gefällt das: