TV-Tipp für den 1. Oktober: Punch-Drunk Love

September 30, 2022

Servus TV, 20.15/23.40

Punch-Drunk Love (Punch-Drunk Love, USA 2002)

Regie: Paul Thomas Anderson

Drehbuch: Paul Thomas Anderson

Barry Egan ist Unternehmer. Allerdings läuft sein Verkauf von Kitschartikeln eher schlecht. Seine sieben Schwestern erdrücken ihn mit ihrer Fürsorge. Ein Telefonsex-Anbieter versucht ihn zu erpressen. Und er selbst findet die Welt immer wieder etwas ver-rückt. Da wird in der Einfahrt zu seinem Garagengeschäft ein alte Harmonium abgestellt und er trifft die überaus liebenswerte Lena.

„Punch-Drunk Love“ ist ein wundervoll derangierter Film. Wie die Hauptfigur, die am amerikanischen Traum, der Realität, seiner Familie (sieben Schwestern!) und sich selbst verzweifelt ohne zu scheitern. Denn Paul Thomas Anderson erzählt gleichzeitig eine romantische Liebesgeschichte mit psychedelischen Einschüben.

mit Adam Sandler, Emily Watson, Philip Seymour Hoffman, Luis Gusmán, Mary Lynn Rajskub, Robert Smigel

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Punch-Drunk Love“

Wikipedia über „Punch-Drunk Love“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Paul Thomas Andersons „Inherent Vice – Natürliche Mängel“ (Inherent Vice, USA 2015)

Meine Besprechung von Paul Thomas Andersons „Der seidene Faden“ (Phantom Thread, Großbritannien 2017)

Meine Besprechung von Paul Thomas Andersons „Licorice Pizza“ (Licorice Pizza, USA 2021)


Neu im Kino/Filmkritik: Deutlich inspiriert von wahren Ereignissen: die Mediensatire „Tausend Zeilen“

September 30, 2022

Alle die seit einiger Zeit die Medien verfolgen, haben natürlich die Affäre Claas Relotius mitbekommen. Er war ein Starjournalist, der Preise erhielt und zuletzt für den „Spiegel“ arbeitete. Im Herbst 2018 fielen seinem „Spiegel“-Kollegem Juan Moreno Unstimmigkeiten in einer Reportage seines Kollegen auf. Moreno recherchierte und konnte danach in der Reportage mehrere grobe Fehler belegen. Der „Spiegel“ sah sich danach Relotius‘ andere Reportagen an und entdeckte auch in ihnen zahlreiche Fehler. Teils stimmten Fakten nicht, teils übertrieb er, teils log er schlichtweg.

Michael Bully Herbig verfilmte jetzt diese Geschichte nah an den allseits bekannten Fakten entlang. Trotzdem veränderte er alle Namen und auch im Presseheft steht, der Film sei von wahren Begebenheiten inspiriert. Das geschah wahrscheinlich nur, um etwaige Klagen zu vermeiden.

Herbig erzählt den Fell Relotius satirisch überspitzt und im Rahmen einer klaren Hollywood-Dramaturgie. Da ist Juan Romero (Elyas M’Barek) der etwas verwuschelte, immer etwas überfordert wirkende Underdog, der zuerst darüber empört ist, dass Lars Bogenius (Jonas Nay) für die „Chronik“ eine Reportage über aus Südamerika illegal in die USA kommende Flüchtllinge schreiben soll. Schließlich arbeitet er schon seit Ewigkeiten in der Gegend. Er kennt die Problematik und er hat viele Ansprechpersonen. Da könne er in einer Reportage mühelos die mexikanische und die amerikanische Seite des Problems schildern. Aber seine Vorgesetzten in der Hamburger Zentrale des Nachrichtenmagazins wollen, dass ihr Starreporter Bogenius die amerikanische Seite der Reportage übernimmt. Am Ende stünden beide Namen unter der Reportage.

Dieser Bogenius entspricht dem Hollywood-Bild eines Bösewichts. Er ist ein gut aussehender, immer korrekt angezogener, eiskalter Manipulateur und Lügner, der langsam den Überblick über seine Lügen verliert. So gibt es die todkranke Schwester, von der er seinen Kollegen mit tränenerstickter Stimme erzählt, überhaupt nicht. Die besten „Reportagen“ schreibt er frei fantasierend zwischen Strandpromenade und Hotelpool.

Als Romero die Reportage seines Kollegen liest, fallen ihm zahlreiche Unstimmigkeiten und Merkwürdigkeiten auf. So soll er glauben, dass die „Border Wolves“, eine sich patriotisch nennende Bürgerwehr, die illegale Einwanderer jagt, auf diese schießt und sie ohne Wasser zurück in die Wüste in den sicheren Tod schickt. Das wären schwere Verbrechen und Bogenius ein Zeuge.

Romero wird bei seinen Chefs vorstellig. Die ignorieren seine Hinweise. Schließlich ist Bogenius ihr Starreporter. Er treibt die Auflage in die Höhe. Und die hauseigenen Faktenchecker haben alles akribisch überprüft. Die hätten jeden Fehler sofort entdeckt.

Zusammen mit seinem Fotografen Milo (Michael Ostrowski), einem tief entspanntem Österreicher, beginnt Romero die Fakten zu überprüfen.

Tausend Zeilen“ ist eine kurzweilige Mediensatire, die selbstverständlich an Helmut Dietls „Schtonk“ erinnert. In Dietls Satire ging es um die gefälschten Hitler-Tagebücher und um einen Skandal, der im Film mühelos zu einem Sittengemälde der bundesdeutschen Gesellschaft ausgeweitet werden konnte. In „Tausend Zeilen“ geht es letztendlich nur um einen Skandal innerhalb des Journalismus, der in der Branche auch zu einer Diskussion über die Grundlagen journalistischen Arbeiten führte. Herbigs Film ist dann auch „nur“ das Sittengemälde einer Branche, genauer gesagt eines Wochenmagazins, in dem die Chefs sich mehr für die Details ihrer Büroausstattung als für die Details einer Magazingeschichte interessieren.

Herbig erzählt dies sehr süffig als klassische David-Gegen-Goliath-Geschichte entlang der allgemein bekannten Fakten und der bekannten Verteilung von Gut und Böse.

Tausend Zeilen (Deutschland 2022)

Regie: Michael Bully Herbig

Drehbuch: Hermann Florin

LV (inspiriert von): Juan Moreno: Tausend Zeilen Lügen, 2019

mit Elyas M’Barek, Jonas Nay, Michael Ostrowski, Michael Maertens, Jörg Hartmann, Marie Burchard, Sara Fazilat, Jörg Thadeusz, Kurt Krömer

Länge: 93 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Tausend Zeilen“

Moviepilot über „Tausend Zeilen“

Wikipedia über „Tausend Zeilen“

Meine Besprechung von Michael Bully Herbigs „Ballon“ (Deutschland 2018)


Neu im Kino/Buch- und Filmkritik: Über Edward Bergers Erich-Maria-Remarque-Verfilmung „Im Westen nichts Neues“

September 30, 2022

Die erste Verfilmung von Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“ fand ich, als ich sie vor Ewigkeiten sah, grandios. Die Botschaft von der Sinnlosigkeit dieses Sterbens wurde überzeugend präsentiert. Das war ein Krieg, in dem es nur um ein, zwei Meter matschiges Land ging. Die Bilder vom Sterben in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs waren erschreckend real. Immerhin ist der Film von 1930 und das, was Lewis Milestone damals zeigte, musste sich in punkto graphischer Grausamkeiten nicht vor neueren Kriegsfilmen verstecken. Der Film war damals ein Skandal und hatte in vielen Ländern Probleme mit der Zensur.

In Deutschland protestierten die Nazis gegen den Film. Unter anderem randalierten sie in Aufführungen des Films. Er wurde verboten und kam in einer gekürzten Fassung wieder in die Kinos. Als sie 1933 an die Macht kamen, verboten sie den Film wieder. Erst 1952 wurde „Im Westen nichts Neues“ in der Bundesrepublik wieder aufgeführt; in einer gekürzten, neu synchronisierten Fassung. 1984 rekonstruierte das ZDF den Film. Für diese 135-minütige Fassung, die sich am ursprünglichen Drehbuch orientiert, wurde eine neue Synchronisation erstellt.

Milestones Verfilmung ist schon seit Ewigkeiten ein Filmklassiker. Sie kann inzwischen mühelos als DVD oder Blu-ray gekauft werden. Anfang November veröffentlicht Capelight Pictures eine aus fünf Blu-rays und einer DVD bestehenden „Ultimate Edition“, die mehrere über die Jahrzehnte entstandene Fassungen und deutsche Synchronisationen des Meisterwerks enthält.

Remarques Antikriegsroman ist ebenfalls schon Jahrzehnten ein Klassiker. Der Roman war sofort nach seinem Erscheinen 1929 ein Bestseller und er wurde seitdem immer wieder neu aufgelegt. Er gehörte auch zu den Büchern, die am 10. Mai 1933 von den Nazis öffentlich verbrannt wurden. Der Antikriegsroman liest sich immer noch erstaunlich gut und seine Botschaft ist immer noch aktuell.

Über neunzig Jahren nach der ersten Verfilmung – wenn wir die ebenfalls gelobte, eher vergessene US-TV-Verfilmung von 1979 beiseite lassen – kann auch dieser Roman wieder verfilmt werden. Dieses Mal selbstverständlich in Farbe. Wobei Edward Berger trotzdem fast einen SW-Film inszenierte. Denn in den Schützengräben der Westfront gab es viel Matsch und schmutzige Uniformen.

Erzählt wird – ich folge jetzt der Filmgeschichte, die sich in Details vom Roman unterscheidet – die Geschichte des siebzehnjährigen Paul Bäumer (Felix Kammerer). Der Gymnasiast meldet sich mit seinen Klassenkameraden im Frühjahr 1917 freiwillig zum Kriegsdienst. Sie werden an die Westfront geschickt.

An der Front lernen sie schnell, dass sie nur Kanonenfutter sein werden. Eine falsche Bewegung oder eine zu langsame Reaktion kann den Tod bedeuten. Freundschaften gibt es nur bis zum nächsten Angriff und dem nächsten tödlichen Schuss.

Dieses Schlachtfeld verlässt Berger für einige Minuten, wenn er am Filmanfang zeigt, wie Bäumer und seine Schulkameraden sich euphorisch zum Kriegsdienst melden und freudig mustern lassen, und in einem längerem Subplot über die Waffenstillstandsverhandlungen. Der zum Staatssekretär ohne Geschäftsbereich ernannte Zentrumsabgeordnete Matthias Erzberger (Daniel Brühl), der das sinnlose Sterben der Frontsoldaten beenden will, verhandelt mit Marschall Ferdinand Foch über das Kriegsende. Der Verhandlungsführer der alliierten Waffenstillstandskommission diktiert dem Zivilisten Erzberger den Friedensvertrag. Am 11. November 1918 unterzeichnete er das Waffenstillstandsabkommen.

Dieser Subplot ist neu. Er liefert etwas historischen Hintergrund für den Zuschauer. Für die Haupthandlung ist diese Nebengeschichte vollkommen unwichtig.

In ihr geht es um das Leben von Bäumer und seinen Kameraden an der Front. Dabei bleiben sie alle austauschbare Figuren, über die wir nichts erfahren. Auch wenn sie im Film öfters auftauchen, erkennen wir sie kaum wieder. Entsprechend wenig berührt uns ihr Tod. Episodisch und ohne Identifikationsfiguren reiht sich hier ein Gefecht an das nächste, ein sinnloser Tod folgt dem nächsten ebenso sinnlosem und zufälligem Tod.

Dieses Sterben an der Westfront inszeniert Edward Berger in langen ungeschnittenen Szenen, die an Sam Mendes‘ „1917“ erinnern.

Die in einem Schloss spielenden Szenen, in denen General Friedrich (Devid Striesow) arrogant über seine Einheiten befiehlt und sie noch in den letzten Minuten des Krieges in den Tod schickt, den er für heldenhaft hält, erinnern an Stanley Kubricks ebenfalls während des Ersten Weltkriegs an der Westfront spielendem Anti-Kriegsfilm „Wege zum Ruhm“.

Berger veränderte auch das Ende des Romans. Er verlegte es vom Oktober 1918 auf das Kriegsende und nimmt ihm viel von der Wucht, die Remarques Ende hat. Oder, anders gesagt: an das Romanende erinnere ich mich noch Jahrzehnte nach der Lektüre. An dieses Filmende werde ich mich wahrscheinlich in einigen Wochen nicht mehr erinnern.

Und damit kommen wir zu einem weiteren Problem des Films. Remarque bezeichnete seinen Roman in der Erstauflage als einen Bericht über Generation, die vom Krieg zerstört wurde. Heute ist der Roman unbestritten ein Antikriegsroman, der vor allem an der Front spielt und immer bei seiner Hauptfigur, dem Ich-Erzähler Paul Bäumer, bleibt. Aber Remarque schreibt auch darüber, wie ein Gymnasiast mit hohen Idealen in den Krieg zieht und er an der Front alle seine Illusionen über den ehrenhaften Kampf und den Einsatz für das Vaterland verliert. Es ist damit auch die Geschichte einer Degeneration eines Bildungsbürgers, die schon in der Ausbildung in der Kaserne beginnt.

Im Film ist Bäumer nur noch ein x-beliebiger Frontsoldat ohne Familie, Überzeugungen oder Ideale. Er ist ein Gymnasiast, aber er könnte genausogut ein Analphabet sein.

Ohne diese Verortung in eine bestimmte Zeit und Gesellschaft verkommt die Botschaft des Films zu einem banalen „Kriege sind schlimm“ und „Für Generäle sind einfache Soldaten nur Kanonenfutter“. Das ist nicht falsch, ist aber angesichts des Krieges in der Ukraine etwas unterkomplex.

Trotzdem ist der mit zweieinhalb Stunden etwas lang geratene, episodische Kriegsfilm ein sehenswerter Film, der eindeutig für die große Leinwand komponiert wurde.

Und danach sollte man unbedingt die Vorlage lesen. Falls man Erich Maria Remarques Roman nicht schon gelesen hat.

Im Westen nichts Neues (Deutschland 2022)

Regie: Edward Berger

Drehbuch: Edward Berger, Lesley Paterson, Ian Stokell

LV: Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues, 1929

mit Felix Kammerer, Albrecht Schuch, Aaron Hilmer, Moritz Klaus, Edin Hasanovic, Adrian Grünewald, Thibault De Montalembert, Devid Striesow, Daniel Brühl

Länge: 148 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Jetzt im Kino. Ab dem 28. Oktoger 2022 auf Netflix – und hoffentlich immer noch im Kino.

Die Vorlage (in der Fassung der Erstausgabe und mit einem umfangreichem Anhang)

 

Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues

(herausgegeben und mit Materialien versehen von Thomas F. Schneider)

Kiepenheuer und Witsch, Köln 2014

464 Seiten

11 Euro (Taschenbuch)

9,99 Euro (E-Book)

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Im Westen nichts Neues“

Moviepilot über „Im Westen nichts Neues“

Metacritic über „Im Westen nichts Neues“

Rotten Tomatoes über „Im Westen nichts Neues“

Wikipedia über „Im Westen nichts Neues“ (Film: deutsch, englisch) (Roman: deutsch, englisch) und Erich Maria Remarque (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Edward Bergers „Jack“ (Deutschland 2014)

Meine Besprechung von Edward Bergers „All my loving“ (Deutschland 2019)


TV-Tipp für den 30. September: Barbara

September 29, 2022

Arte, 20.15

Barbara (Deutschland 2012)

Regie: Christian Petzold

Drehbuch: Christian Petzold, Harun Farocki

DDR, 1980: nachdem sie einen Ausreiseantrag gestellt hat, erhält die Charité-Ärztin Barbara Wolff ein Angebot, das sie nicht ablehnen kann: eine Stelle in einem Krankenhaus an der Ostseeküste. Dort plant sie ihre Flucht und fragt sich, wem sie vertrauen kann.

Gewohnt gelungener Film von Christian Petzold.

mit Nina Hoss, Ronald Zehrfeld, Rainer Bock, Christina Hecke, Claudia Geisler, Mark Waschke, Jannik Schümann (sein Kinodebüt)

Wiederholung: Dienstag, 4. Oktober, 14.15 Uhr

Hinweise

Filmportal über „Barbara“

Rotten Tomatoes über „Barbara“

Wikipedia über „Barbara“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Phoenix“ (Deutschland 2014)

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Transit“ (Deutschland/Frankreich 2018)

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Undine“ (Deutschland/Frankreich 2020) und der DVD

Christian Petzold in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: „Smile – Siehst du es auch?“ Dann wirst du bald sterben

September 29, 2022

Ihre neue Patientin unterscheidet sich nicht sonderlich von ihren anderen Patienten. Sie erzählt ihr, sie werde von einer Gestalt verfolgt, die nur sie sehen könne, die immer wieder ein anderes Gesicht habe und lächele. Ein vollkommen irres, unnatürliches und furchterregendes, in sich selbst ruhendes, fast schon glückseliges Lächeln. Solche Geschichten haben ihr schon etliche Patienten mit Wahnvorstellungen erzählt und ihr gleichzeitig versichert, sie leiden nicht an Wahnvorstellungen.

Dann – und das ist ungewöhnlich – schneidet sie sich, breit grinsend, langsam von einem zum anderen Ohr, die Kehle auf und verblutet.

Kurz darauf glaubt Dr. Rose Cotter, die in einer Klinik als Psychiaterin arbeitet, dass sie die Tote sieht. Sie fühlt sich zunehmend von ihr verfolgt. Immer öfter sieht sie sie oder andere Menschen, die nur sie sehen kann, die sie unnatürlich angrinsen und ängstigen.

Zusammen mit einem Ex-Freund, der Polizist ist, findet sie heraus, dass sie offensichtlich nicht an Wahnvorstellungen leidet und auch keine ausgewachsene Posttraumatischen Belastungsstörung hat. Stattdessen sah sie das bislang letzte Glied einer ganzen Reihen von unnatürlichen Todesfällen. Denn ihre Selbstmörderin beobachtete einige Tage vor ihrem Suizid einen ähnlichen Suizid. Diese Person beobachtete einige Tage vorher einen Suizid. Undsoweiter. Schnell findet ihr Ex-Freund eine ganze Kette von so miteinander verbundenen Suiziden. Es scheint also einen Dämon zu geben, der von Mensch zu Mensch springt, ihn in den Tod treibt und sich dann den nächsten Wirt sucht.

Smile – Siehst du es auch?“ ist das Spielfilmdebüt von Parker Finn, das wegen seines schwachen Finales vor allem als Talentprobe überzeugt.

Dieser dritte Akt wirkt, als habe Finn nicht gewusst, wie er seine Geschichte zu einem überzeugendem Ende bringt. Also lässt er Cotter in ihrem heruntergekommenem Elternhaus gegen den Lächel-Dämon und die damit nicht zusammenhängenden Dämonen ihrer Kindheit kämpfen. Dieses Doppel funktioniert natürlich nur, wenn einfach alles, was vorher etabliert wurde, ignoriert wird zugunsten des üblichen Budenzaubers.

Davor findet Cotter zusammen mit ihrem Ex-Freund alles wichtige über den grinsenden Dämon heraus. Das erfolgt in den üblichen Ermittlungsschritten, die Finn mit zahlreichen gelungenen Suspense-Momenten kurzweilig und interessant gestaltet. So zählt ein Kindergeburtstag, bei dem Cotter plötzlich den Geist sieht, zu den schaurigsten Momenten des Films. Ebenso beunruhigend sind seine Auftritte unter falscher Identität. Diese Menschen verhalten sich zunächst seltsam und grinsen sie später an.

Auch wie Finn seine Schauspieler inszeniert, wie er die Räume immer etwas strange einrichtet, wie er seine Bilder komponiert und mit dem Ton umgeht, überzeugt und sorgt für etliche Gänsehautmomente. Das alles macht neugierig auf seinen nächsten Film.

Finn inszenierte vor „Smile“ zwei Kurzfilme. Einen davon, den Kurzfilm „Laura hasn’t slept“, benutzte er jetzt als Inspiration für „Smile“.

Smile – Siehst du es auch? (Smile, USA 2022)

Regie: Parker Finn

Drehbuch: Parker Finn

mit Sosie Bacon, Kyle Gallner, Caitlin Stasey, Robin Weigert, Jessie T. Usher, Kal Penn, Rob Morgan

Länge: 116 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Smile“

Metacritic über „Smile“

Rotten Tomatoes über „Smile“

Wikipedia über „Smile“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 29. September: Die Verachtung

September 28, 2022

Anlässlich des Todes von Jean-Luc Godard

RBB, 00.25

Die Verachtung (Le Mépris, Frankreich/Italien 1963)

Regie: Jean-Luc Godard

Drehbuch: Jean-Luc Godard

LV: Alberto Morovia: Il Desprezzo, 1954 (Die Verachtung)

Drehbuchautor Paul soll das Drehbuch für einen Film über die Abenteuer von Odysseus auf der Insel Capri schreiben. Dort sind, neben Paul, seine wunderschöne Frau, der Produzent, der ein Auge auf Pauls Frau Camille geworfen hat, und der Regisseur. Camille, die an Pauls Liebe zweifelt, beginnt ihn zunehmend zu verachten.

Godards anspielungs- und zitatenreiche Satire auf das Filmbusiness, gedreht mit viel Geld, Brigitte Bardot und Fritz Lang als Regisseur.

mit Brigitte Bardot, Michel Piccoli, Jack Palance, Fritz Lang, Georgia Moll, Jean-Luc Godard, Raoul Coutard

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Die Verachtung“

Wikipedia über „Die Verachtung“ (deutschenglisch)

Meine Besprechung von Jean-Luc Godards „Außer Atem“ (À bout de souffle, Frankreich 1960)

Meine Besprechung von Bert Rebhandls „Jean-Luc Godard – Der permanente Revolutionär“ (2020)

Mein Nachruf auf Jean-Luc Godard

Jean-Luc Godard und Fritz Lang in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: Die Musikdoku „Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod“

September 28, 2022

Türkische Musik dürften die meisten Deutschen nur vom Besuch beim nächsten Döner kennen. Da läuft manchmal im Fernsehen türkische Musik, die sich meistens wie billigste Schlagermusik anhört. Das ist nichts, was das gesteigerte Interesse des Musikliebhabers weckt. Auch in den Charts taucht türkische Musik kaum auf.

Trotzdem gibt es in Deutschland eine türkische Musikszene, die sich in den vergangenen sechzig Jahren, seit der Ankunft der ersten türkischen Gastarbeiter aus der Türkei, parallel und abseits vom Mainstream entwickelte. Zunächst weil die Gastarbeiter einige Jahre hier arbeiten und dann wieder zurück in ihre Heimat zu ihren Familien wollten. Ihre Arbeitgeber sahen das ähnlich. Später spielten sie primär für ein türkisches Publikum. Erst seit den Neunzigern veränderte sich das.

In seiner Doku „Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod“ porträtiert Cem Kaya („Remake, Remix, Rip-Off“) mit oft bislang unbekannten Originalaufnahmen, Aufnahmen aus den TV-Archiven und aktuellen Interviews die in Deutschland existierende türkische Musikszene und wie sie sich in den vergangenen Jahrzehnten veränderte. Das geschieht in drei Erzählblöcken. Im ersten Block geht es um die Anfänge. Damals spielten Gastarbeiter für andere Gastarbeiter. Zunächst spielten die Musiker Volkslieder; später auch Eigenkompositionen, die sich mit ihrem Leben in Deutschland beschäftigten. Viele ihrer Stücke erschienen auf dem zunächst in Köln ansässigem Label „Türküola“, das türksiche Musik für in Deutschland lebende Türken produzierte und an den Orten verkaufte, an denen Türken einkaufen gingen. In Schallplattenläden waren sie normalerweise nicht zu finden.

Cem Karaca und die Kanaken“ war einer der wenigen Musiker, der 1984 auch eine LP mit auf Deutsch gesungenen Rocksongs aufnahm. Damals war er ein in der Türkei und Deutschland erfolgreicher Musiker, der Probleme mit der türkischen Regierung hatte und seit 1979 in Deutschland im Exil lebte. Nach seiner Rückkehr in die Türkei, setzte hier niemand sein Werk fort.

Vor allem in den Achtzigern spielten türkische Bands auf Hochzeiten. Dort verdienten sie viel Geld. Und, wie schon die erste Generation türkischer Musiker, interessierten sie sich nicht für ein deutschsprachiges Publikum; – falls dieses überhaupt türkische Musik gekauft hätte.

Im dritten und letzten Erzählblock beschäftigt Kaya sich mit den Entwicklungen ab den Neunzigern. Türkischstämmige, in Deutschland geborene Jugendliche rappten über ihr Leben in Deutschland. Im Gegensatz zu ihren Eltern und Großeltern begriffen sie sich als Teil der deutschen Gesellschaft. Die 1992 Debütsingle „Fremd im eigenen Land“ von Advanced Chemistry brachte das Gefühl auf den Punkt.

Das alles erzählt Kaya in straffen hundert Minuten. Da wird vieles nur kurz angesprochen oder fehlt ganz. Aber das ist nicht schlimm. In künftigen Filmen können dann einzelne Aspekte, über die man nach dem Film mehr wissen möchte, vertieft und Lücken geschlossen werden. Diese Doku war niemals als ein alles umfassender und abschließend erklärender Film geplant. Sie ist ein erster Aufschlag. In dem Film arbeitet Kaya gelungen wichtige Entwicklungen heraus und verknüpft sie überzeugend mit der Geschichte der türkischen Gastarbeiter, die ungeplant zu Einwanderern wurden.

Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod“ ist ein fulminanter Überblick über sechzig Jahre Musik- und Integrationsgeschichte, die fast nie von der deutschsprachigen Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Das dürfte sich jetzt ändern.

Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod (Deutschland 2022)

Regie: Cem Kaya

Drehbuch: Cem Kaya, Mehmet Akif Büyükatalay

mit İsmet Topçu, Ömer Boral, Yüksel Ergin, İhsan Ergin, Metin Türköz, Adnan Türköz, Yüksel Özkasap, Cevdet Yıldırım, Ercan Demirel, Cavidan Ünal, Ata Canani, Betin Güneş, Aykut Şahin, Fehiman Uğurdemir, Cengiz Öztunç, Dede Deli, Mustafa Çetinol, Erdal Karayağız, İzzet Nihat Yarsaloğlu, Hatay Engin, Yasin Kıran, Aytaç Kıran, Serdar Saydan, Serkan Kaynarcalı, Rüştü Elmas, Mustafa Deniz, Oktay Vural, Orhan Amuroğlu, Ümit Gücüyener, Sultan Korkmaz, Bekir Karaoğlan, Ümit Çağlar, Ali Ekber Aydoğan, Killa Hakan, Kabus Kerim, Derya Yıldırım, Tümay Koyuncuoğlu, Rossi Pennino, Kutlu Yurtseven, Erci Ergün aka Erci E., Alper Ağa, Boe B., Tahir Çevik aka Tachi, Volkan Türeli, Nellie, Muhabbet, Aziza A., İmran Ayata, Bülent Kullukcu, Ibrahim Ertalay, Ilkay Kökel, Mehmet Yozgut

Länge: 102 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod“

Moviepilot über „Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod“

Wikipedia über „Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod“

Berlinale über „Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod“

Cem Kaya auf der Berlinale

Cem Kaya bei einem Filmgespräch in Nürnberg


TV-Tipp für den 28. September: Kleine Germanen

September 27, 2022

Arte, 20.15

Kleine Germanen – Eine Kindheit in der rechten Szene (Deutschland 2019)

Regie: Frank Geiger, Mohammad Farokhmanesh

Drehbuch: Frank Geiger, Mohammad Farokhmanesh, Armin Hofmann

Sehenswerter, zum Nachdenken anregender Dokumentarfilm über Kindheiten in der rechten Szene mit Trickszenen (die eine wahre Geschichte nacherzählen), Expertenstatements (u. a. von Bernd Wagner, Gudrun Heinrich und Michaela Köttig) und Gesprächen mit Rechten, wie Sigrid Schüßler und Götz Kubitschek, die darüber reden, wie ihre Kindheit war und wie sie ihre Kinder erziehen.

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Kleine Germanen“

Moviepilot über „Kleine Germanen“

Wikipedia über „Kleine Germanen“


DVD-Kritik: Die Herren Mark Neveldine, Cole Hauser und Mel Gibson besuchen „Panama“

September 27, 2022

Auf dem Papier sieht das vielversprechend aus: Mel Gibson und Cole Hauser (u. a. die TV-Serien „Rogue“ und „Yellowstone“) in den Hauptrollen. Mark Neveldine als Regisseur.

Auch die Story könnte in einer Mischung aus Polit-Thriller und Actionthriller für einen gelungenen Film sorgen.

1989, wenige Tage vor der US-Invasion, die zum Sturz von Diktator Manuel Noriega führte, wird Ex-Marine James Becker (Cole Hauser) nach Panama geschickt. Der CIA-Mann Stark (Mel Gibson) will, dass Becker unter falscher Identität Noriega einen sowjetischen Kampfhubschrauber abkauft und an die Contras verkauft. Der Hubschrauber soll dann in einem Attentat auf Noriega eine entscheidende Rolle spielen

Schnell gerät Becker zwischen alle Fronten.

Panama“ ist ein ziemliches Desaster, das in vierzehn Tagen in Puerto Rico gedreht wurde. Mel Gibson wurde nur engagiert, damit sein Name groß auf das Plakat geschrieben werden kann. Im Film ist er ist nur wenige Minuten zu sehen. Die meiste Zeit sitzt er allein telefonierend an einem Tisch. Trotzdem ist sein Charisma immer noch spürbar.

Neveldine, der zusammen mit Brian Taylor „Crank“, „Crank 2: High Voltage“, „Gamer“ und „Ghost Rider: Spirit of Vengeance“ inszenierte, schließt an sein Solo-Regiedebüt, den vergessenswerten Exorzismusfilm „The Vatican Tapes“, an. Dieses Mal mit einem in billigster Videooptik gedrehtem Werk, bei dem die blassen Farben und merkwürdigen Bildausschnitte kaum von den lahmen Dialogen ablenken. Die Story selbst ist in der Tradition billiger Actionfilme aus den Siebzigern und Achtzigern zusammengeklaubt. Für die historischen Hintergründe, die kurz angedeutet werden, interessierten die Macher sich nicht.

Panama – The Revolution is heating up (Panama, USA/Großbritannien 2022)

Regie: Mark Neveldine

Drehbuch: William Barber, Daniel Adams (nach einer Geschichte von William Barber)

mit Cole Hauser, Mel Gibson, Mauricio Henao, Kiara Liz, Charlie Weber, Kate Katzman

Blu-ray

EuroVideo

Bild: 1,85:1 (16:9)

Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: –

Bonusmaterial: –

Länge: 95 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Panama“

Metacritic über „Panama“

Rotten Tomatoes über „Panama“

Wikipedia über „Panama“

Meine Besprechung von Mark Neveldines „The Vatican Tapes“ (The Vatican Tapes, USA 2015)


Cover der Woche

September 27, 2022

Ein guter Krimiautor, der jedes Jahr ungefähr einen Krimi veröffentlicht und der seit Jahren nicht mehr ins Deutsche übersetzt wird.


TV-Tipp für den 27. September: Tatort: Kressin und der Mann mit dem gelben Koffer

September 26, 2022

WDR, 23.45

Tatort: Kressin und der Mann mit dem gelben Koffer (Deutschland 1972)

Regie: Michael Verhoeven

Drehbuch: Wolfgang Menge

Zollfahnder Kressin sucht einen verschwundenen gelben Koffer, in dem Unterlagen über schmutzige Waffendeals sind. Für den Koffer interessiert sich auch der Gentleman-Gangster Sievers, ein alter Bekannter von Kressin.

Damals war Zollfahnder Kressin so etwas wie die deutsche TV-Ausgabe von James Bond. Heute sind die Abenteuer des Jungen mit der lockeren Dienstauffassung immer noch vergnüglich.

Kressin durfte zwischen 1971 und 1973 sieben Mal ermitteln. Vier der Drehbücher sind von Wolfgang Menge. Er schrieb die besten Kressin-Tatorte. Und dann gibt es noch, vollkommen außer Konkurrenz, Sam Fullers durchgeknallten Kressin-Tatort „Tote Taube in der Beethovenstraße“, in dem Fuller den Zollfahnder schnell aus der Handlung verabschiedet und einen aus den USA kommenden Privatdetektiv ermitteln lässt.

mit Sieghardt Rupp, Ivan Desny, Paul Verhoeven, Günther Stoll, Friedrich von Thun, Friedrich Nowottny, Ernst Dieter Lueg, Fritz Eckhardt

Hinweise

Tatort-Fundus über Zollfahnder Kressin

Wikipedia über Zollfahnder Kressin und diesen Fall


Impressionen aus Berlin: Magdeburg-Edition

September 26, 2022

Am Donnerstag war ich in Magdeburg, der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt, und genoss im Landtag meine fünf Minuten Ruhm. Danach genoss ich zwischen historischen Gebäuden das wunderschöne Spätsommerwetter.

Das hier zu sehende „Momument der Völkerfreundschaft“ ist von Joachim Sendler (1934 – 2005). Die Betongroßplastik entstand 1974 zum 25. Gründungstag der DDR. Sie steht auf der damals eröffneten Elbuferpromenade und hat viele Namen. Sendler nannte sie „Völkerfreundschaft“. Im Volksmund wird sie auch „Spirale“ genannt. Und bei der Eröffnung der „Promenade der Völkerfreundschaft“ hieß sie „Fahnenmonument“.


TV-Tipp für den 26. September: Supermarkt

September 25, 2022

NDR, 23.25

Supermarkt (Deutschland 1974)

Regie: Roland Klick

Drehbuch: Roland Klick, Georg Althammer (Mitarbeit), Jane Sperr (Mitarbeit)

Der 18-jährige Willi driftet durch Hamburg. Um die Hure Monika zu retten, will er den Geldtransporter eines Supermarkts zu überfallen.

Ein deutscher Gangsterfilm, der damals von der Kritik gelobt und vom Publikum ignoriert wurde. Heute ein Kultfilm und Klassiker des deutschen Film.

„Fest steht dass Klick hier unbewusst einige wichtige Komponenten des Neuen Deutschen Films vorweggenommen hat: Jugendkriminalität, die Großstadt als Dschungel und die Entstehung von Gewalt im thematischen Bereich, glaubhafter Realismus und geradliniges Erzählkino im formalen.“ (Robert Fischer/Joe Hembus: Der Neue Deutsche Film 1960 – 1980, 1981)

Als ich den Film das erste Mal sah, war ich begeistert, denn „Supermarkt“ war originäres Kino, das bis auf die Drehorte nichts mit anderen deutschen Filmen gemein hatte.

Der Titelsong „Celebration“ wird von Marius Müller-Westernhagen als Marius West gesungen; die Musik ist von Udo Lindenberg. Und Jost Vacano (Das Boot, Robocop, Total Recall) war der Kameramann.

mit Charly Wierczejewski, Eva Mattes, Michael Degen, Walter Kohut, Witta Pohl, Alfred Edel

Hinweise

Homepage von Roland Klick

Wikipedia über Roland Klick und „Supermarkt“

Filmzentrale: Andreas Thomas über „Supermarkt“

 


R. i. P. Pharoah Sanders

September 25, 2022

R. i. P. Pharoah Sanders (geb. 13. Oktober 1940 in Little Rock, Arkansas, gest. 24. September 2022 in Los Angeles, Kalifornien)

Der Saxophonist war einer der großen Musiker des Free Jazz. Sein bekanntestes Stück ist „The Creator has a master plan“, gut 33 Minuten spirituelle Erleuchtung (auf der 1969 erschienenen Impulse!-LP „Karma“). Als Mitspieler kann er außerdem auf LPs von Sun Ra, Ornette Coleman, Alice Coltrane und John Coltrane gehört werden.


TV-Tipp für den 25. September: Jean Seberg – Against all Enemies

September 24, 2022

Servus TV, 20.15

Jean Seberg – Against all Enemies (Seberg, USA 2019)

Regie: Benedict Andrews

Drehbuch: Joe Shrapnel, Anna Waterhouse

1968 trifft die Schauspielerin Jean Seberg („Außer Atem“) den Black-Panther-Aktivisten Hakim Jamal. Sie verlieben sich. Sie werden vom FBI beobachtet, das eine Rufmordkampagne gegen sie startet.

TV-Premiere. Biopic mit einer gewohnt überzeugenden Kristen Stewart in der Hauptrolle, das ziemlich schnell zu einem mutlosen Film über die Gewissenskonflikte eines fiktiven FBI-Agenten wird. Da wäre mehr möglich gewesen.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Kristen Stewart, Jack O’Connell, Margaret Qualley, Zazie Beetz, Yvan Attal, Stephen Root, Colm Meaney, Anthony Mackie, Vince Vaughn

Wiederholung: Montag, 26. September, 00.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Jean Seberg – Against all Enemies“

Metacritic über „Jean Seberg – Against all Enemies“

Rotten Tomatoes über „Jean Seberg – Against all Enemies“

Wikipedia über „Jean Seberg – Against all Enemies“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Benedict Andrews‘ „Jean Seberg – Against all Enemies“ (Seberg, USA 2019)


TV-Tipp für den 24. September: Aus der Mitte entspringt ein Fluss

September 23, 2022

Servus TV, 20.15

Aus der Mitte entspringt ein Fluss (A River runs through it, USA 1992)

Regie: Robert Redford

Drehbuch: Richard Friedenberg

LV: Norman MacLean: A River runs through it, 1976 (Aus der Mitte entspringt ein Fluss)

In poetischen Bildern (Philippe Rousselot erhielt dafür einen Oscar) erzählt Robert Redford in seiner dritten Regiearbeit die Geschichte zweier ungleicher Brüder, die in Montana vor ungefähr hundert Jahren aufwachsen und von ihrem Vater, einem presbyterianischen Pfarrer, zu passionierten Fliegenfischen erzogen werden. Dabei steht das Fliegenfischen für eine bestimmte Geisteshaltung.

„Ein Plädoyer für eine natürliche Ordnung und eine Abkehr von materieller Raffgier. Ein schöner Gegenentwurf zur inhaltsleeren Konsumware Hollywoods.“ (Fischer Film Almanach 1994). Inszeniert von einem Hollywood-Star, mit einem Hollywood-Star am Anfang seiner Karriere in der Hauptrolle.

mit Brad Pitt, Craig Sheffer, Tom Skerritt, Brenda Blethyn, Emily Lloyd

Wiederholung: Sonntag, 25. September, 00.25 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“

Wikpedia über „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ (deutsch, englisch)


Neu im Kino/Filmkritik: François Ozon interpretiert Rainer Werner Fassbinder in „Peter von Kant“

September 23, 2022

Dass François Ozon ein großer Bewunderer von Rainer Werner Fassbinder ist, dürfte bekannt sein. Bereits 2000 verfilmte er „Tropfen auf heiße Steine“, ein erst posthum aufgeführtes Theaterstück von Fassbinder. Jetzt nahm Ozon sich ein anderes Stück von Fassbinder vor, nämlich „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“. Das Theaterstück wurde 1971 von Peer Raben für die vierte Experimenta inszeniert. Ein Jahr später verfilmte Fassbinder in zehn Drehtagen sein Stück. Es spielt in der wie eine Theaterbühne wirkenden Wohnung von Petra von Kant (Margit Carstensen). Sie ist eine Modeschöpferin, die den Zenit ihrer Karriere hinter sich hat. Vorne und hinten lässt sie sich von Marlene (Irm Hermann) bedienen.

Als Petra von Kant Karin Thimm (Hanna Schygulla) kennen lernt, verliebt sie sich in sie.

In seiner Verfilmung betont Fassbinder das Theaterhafte. Er erzählt eine deprimierende Geschichte von toxischen Beziehungen unter Frauen. Der Film ist, aus heutiger Sicht, eines von Fassbinders Schlüsselwerken und damit einer der Filme, die zuverlässig in jeder Liste der wichtigsten Werke von Fassbinder auftauchen.

Zum fünfzigsten Geburtstag des Films interpretiert Ozon das Stück neu, und wie der Titel „Peter von Kant“ und der auf dem Plakat prominent platzierte Hinweis „frei nach“ verraten, veränderte er einiges. Zum Beispiel die Geschlechter der Figuren. Außerdem kürzte er das Stück. Fassbinders Film dauert über zwei Stunden. Ozons Neuinterpretation keine neunzig Minuten. Und es gibt zahlreiche Anspielungen auf Rainer Werner Fassbinder, seine Person, sein Umfeld und sein Werk.

Dabei hat Ozon kein Enthüllungswerk gedreht.

Schon für Fassbinders Zeitgenossen dürfte offensichtlich gewesen sein, dass das Stück und die dort gezeigten Beziehungen autobiographisch sind. Nur dass Fassbinder aus einer männlichen Diva eine weibliche Diva machte. Ozon macht das wieder rückgängig. Schockierend ist das nicht. Schließlich hat sich Gesellschaft in den vergangenen fünfzig Jahren gewandelt. Da ist eine Liebesgeschichte unter Männern nicht mehr schockierend oder irgendwie Aufsehen erregend. Gleichzeitig wissen wir heute, auch weil alle, die damals mit Fassbinder zusammen arbeiteten, öffentlich über die Arbeit sprachen, viel mehr über das Leben und die Strukturen in der Fassbinder-Familie.

Insofern zeigt Ozon nur, was schon im Original deutlich erkennbar war.

Und natürlich kann durch den Geschlechtertausch viel gefassbindert werden. Mal mehr, mal weniger offensichtlich.

Denis Ménochet, der Peter von Kant spielt, versinkt förmlich in der Rolle der aus dem Leim geratenen, sich selbst gefallenden und bemitleidenden männlichen Diva. In der einen Sekunde ist er ein großspurig auftretender Regisseur, der mit dem Telefon die Welt regiert, im nächsten Moment ein im Selbstmitgleid ertrinkender Tropf und, wenige Sekunden später ein hoffnungslos in einen anderen Mann verliebter Mann. Er zeigt seine Gefühle mit fast schon boulevardesker Offenheit. Er steht im Mittelpunkt, genießt es und will doch ständig bestätigt und umhütet werden. Ménochet spielt diesen Peter von Kant in jeder Sekunde glaubhaft und so, dass wir immer den Menschen hinter all seinen Posen und Manipulationen erkennen.

Neben ihm steht Stefan Crépon zunehmend im Zentrum der Aufmerksamkeit des Zuschauers. Er spielt Karl, den Diener von Peter von Kant. Schweigend erfüllt er die Wünsche seines Chefs und erträgt stoisch seine Launen und ständigen Stimmungsumschwünge. Er sagt kein Wort. Er ist immer im Hintergrund da und er kommentiert stumm das Geschehen.

Khalil Gharbia spielt Amir Ben Salem, das Objekt der Begierde. Isabelle Adjani Peter von Kants vermögende Freundin und ehemalige Muse, den Filmstar Sidonie von Gassenab. Sie stellt ihm Amir vor. Und Hanna Schygulla ist als Peter von Kants Mutter dabei.

Ozon inszeniert seine Version der „bitteren Tränen der Petra von Kant“, wie schon Fassbinder, betont theaterhaft, mit vielen Fassbinder-Anspielungen und zum Lachen reizenden Stellen.

Peter von Kant (Peter von Kant, Frankreich 2022)

Regie: François Ozon

Drehbuch: François Ozon

LV: Rainer Werner Fassbinder: Die bitteren Tränen der Petra von Kant, 1971

mit Denis Ménochet, Isabelle Adjani, Khalil Gharbia, Hanna Schygulla, Stefan Crépon, Aminthe Audiard

Länge: 86 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Peter von Kant“

AlloCiné über „Peter von Kant“

Metacritic über „Peter von Kant“

Rotten Tomatoes über „Peter von Kant“

Wikipedia über „Peter von Kant“ (deutsch, englisch, französisch)

Meine Besprechung von Francois Ozons “In ihrem Haus” (Dans la Maison, Frankreich 2012)

Meine Besprechung von Francois Ozons ”Jung & Schön” (Jeune & jolie, Frankreich 2013)

Meine Besprechung von Francois Ozons „Eine neue Freundin“ (Une nouvelle amie, Frankreich 2014)

Meine Besprechung von François Ozons „Frantz“ (Frantz, Deutschland/Frankreich 2016)

Meine Besprechung von François Ozons „Der andere Liebhaber“ (L’Amant Double, Frankreich/Belgien 2017)

Meine Besprechung von François Ozons „Gelobt sei Gott“ (Grâce à Dieu, Frankreich 2019)

Meine Besprechung von François Ozons „Alles ist gutgegangen“ (Tout s’est bien passé, Frankreich 2021)


Neu im Kino/Buch- und Filmkritik: Über die Dörte-Hansen-Verfilmung „Mittagsstunde“

September 23, 2022

Ingwer Feddersen kehrt zurück in sein Heimatdorf Brinkebüll. An der Universität hat ‚de Jung‘ sich ein Freisemester genommen. In den nächsten Monaten will der seit Ewigkeiten in Kiel in einer Dreier-WG lebende Professor für Ur- und Frühgeschichte sich um seine Eltern kümmern. Sie brauchen zunehmend Hilfe. Auch wenn Ingwers über neunzigjähriger Vater, Sönke, das nicht akzeptieren will. Er kehrte erst nach dem Krieg aus der Gefangenschaft zurück und führt seitdem den Dorfgasthof. Ingwers Mutter, Ella, ist dagegen schon so dement, dass sie davon fast nichts mehr mitbekommt. Sie lebt schon zu einem großen Teil in der Vergangenheit – und auch für den fünfzigjährigen Ingwer werden die Monate, die er mit seinen Eltern verbringt, zu einer Lebensbilanz und Erinnerung an seine Jugend und die Nachkriegsgeschichte des Dorfes.

Dörte Hansen erzählt in ihrem von der Kritik hochgelobtem Bestseller „Mittagsstunde“ diese Geschichte, indem sie ständig zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechselt. Das liest sich gut, ist aber kaum verfilmbar.

Regisseur Lars Jessen und Drehbuchautorin Catharina Junk unternahmen das Wagnis – mit einem zwiespältigem Ergebnis. Auch sie wechseln bruchlos zwischen den Jahrzehnten. Langsam entsteht so eine Geschichte der Familie Feddersen, des fiktiven und daher archetypischen nordfriesischen Dorfes Brinkebüll und den Veränderungen des Landlebens zwischen den Sechzigern und der Gegenwart. Dabei, und hier kommen wir zu einem der großen Probleme des Films, ist die Orientierung zwischen den verschiedenen Zeitebenen schwierig. Jessen blendet nur in den ersten Minuten die Jahrezahlen ein. Danach nicht mehr. Weil sich in einem Dorf aber alles nur langsam verändert und es eine durchaus wohltuende Ignoranz gegenüber schnelllebigen großstädtischen Modeerscheinungen gibt, ist der Unterschied zwischen den Sechzigern, den Siebzigern, den Achtzigern und sogar der Gegenwart kaum erkennbar. Die Inneneinrichtung der Wirtschaft verändert sich kaum. Das Haus der Feddersens noch weniger. Die Kleidung der Dorfbewohner ist vor allem funktional. Und auch Autos geben nur eine grobe Orientierung.

Das zweite Problem ist, dass wir die Figuren als junge, mittelalte und alte Menschen kennen lernen. Aber es ist oft kaum ersichtlich, wer wer ist. Während im Buch immer Ingwer steht und er mal Fünf, mal Fünfzig ist, wird er im Film von einem Kind und einem vollkommen anders aussehendem Erwachsenem gespielt.

Bei jedem Zeitsprung muss daher überlegt werden, wann die Szene spielt und wer zu sehen ist. Entsprechend schwierig ist es, eine emotionale Verbindung zu den verschiedenen Figuren aufzubauen.

Das alles erschwert die Orientierung in dem konventionell erzähltem Film, der – so mein Eindruck vor der Lektüre des Romans – seiner Vorlage zu sklavisch folgt. Nach der Lektüre des Romans weiß ich, dass Junk und Jessen viel veränderten. Aber nicht genug. Ein Voice-Over, und damit auch die Entscheidung für eine Erzählperspektive, hätte sicher einige Probleme beseitigt. Und den Heimatroman von einem sich über mehrere Generationen und Figuren erstreckenden Dorfchronik zur Geschichte einer Figur und der Jahre, die er bewusst erlebte, gemacht. Eine andere Möglichkeit wäre eine experimentellere Gestaltung gewesen mit Texteinblendungen, Freeze Frames, Voice-Over oder auch dass die erwachsenen Schauspieler in ihren Erinnerungen sich selbst spielen oder in der Szene die Szene kommentieren. Auch darauf wurde zugunsten einer konventionellen, für ein breites Publikum einfach goutierbaren Erzählung verzichtet.

So ist „Mittagsstunde“ eine biedere Literaturverfilmung. Weil Jessen – und auch schon Hansen in ihrem Roman – die Geschichte der Familie Feddersen und des Dorfes nordisch unterkühlt erzählen, bleibt es angenehm frei von verlogenen „Früher war alles besser“-Sentimentalitäten.

Mittagsstunde (Deutschland 2022)

Regie: Lars Jessen

Drehbuch: Catharina Junk

LV: Dörte Hansen: Mittagsstunde, 2018

mit Charly Hübner, Lennard Conrad, Peter Franke, Rainer Bock, Hildegard Schmahl, Gabriela Maria Schmeide, Gro Swantje Kohlhof, Julika Jenkins, Nicki von Tempelhoff, Jan Georg Schütte

Länge: 97 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Jessen drehte den Film parallel in einer plattdeutschen und einer hochdeutschen Fassung. Ich habe die plattdeutsche Fassung gesehen und, auch ohne die andere Fassung zu kennen, ist das die Fassung, in der der Film gesehen werden sollte.

Die Vorlage

Mittagsstunde von Doerte Hansen

Dörte Hansen: Mittagsstunde

Penguin Verlag, 2021

336 Seiten

12 Euro

Erstausgabe (Hardcover)

Penguin Verlag, 2018

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Mittagsstunde“

Moviepilot über „Mittagsstunde“

Wikipedia über Dörte Hansen

Perlentaucher über „Mittagsstunde“


TV-Tipp für den 23. September: Easy Rider

September 22, 2022

ZDFneo, 22.00

Easy Rider (Easy Rider, USA 1969)

Regie: Dennis Hopper

Drehbuch: Peter Fonda, Dennis Hopper, Terry Southern

Vor dem Drehstart sollte es nur ein weiterer billiger Biker-Film werden. Doch als „Easy Rider“ in die Kinos kam, wurde er zu einem Kultfilm für eine Generation und der Initialzündung für das New-Hollywood-Kino. Oder, wie ein älterer Mann während der Berlinale-Aufführung 2004 zu seinem Nachbarn sagte:

„Ich habe den Film noch nie gesehen.“

„Wirklich?“

„Nüchtern.“

Die Story des Roadmovies ist denkbar einfach: zwei junge Männer fahren mit ihren Motorrädern von Los Angeles nach New Orleans zum Mardi Gras. Ihre Reise wird zu einem Porträt Amerikas.

Die Musik von Steppenwolf, The Byrds, The Band, Roger McGuinn und Jimi Hendrix trug sicher auch ihren Teil zum Erfolg bei.

„Easy Rider (war) der richtige Film zur richtigen Zeit. Sein Kassenerfolg gab der Filmindustrie, die in den sechziger Jahren mit superteuren, starbestückten Ausstattungsfilmen ihr Publikum nicht mehr gefunden hatte, eine neue Richtung vor: Filme für ein junges Publikum, gedreht außerhalb der Studios on location.

Wahrscheinlich war Easy Rider auch deshalb ein solcher Erfolg, weil er eben nicht den vollkommenen Bruch mit der Tradition vollzog (…), sondern vielmehr anknüpfte an amerikanische Mythen – und sie zugleich hinterfragte. Aus dem Gegensatz von klassischer narrativer Struktur im Motiv der Reise und visuellem Bruch mit den Gewohnheiten erwächst die Stärke von Easy Rider, der seine Kraft ebenso den Kinoerinnerungen an die Landschaftsbilder des Westens verdankt wie der präzisen Auswahl von zeitgenössischen Rocksongs.“ (Frank Arnold in Hans Helmut Prinzler/Gabriele Jatho: New Hollywood 1967 – 1976: Trouble in Wonderland)

mit Peter Fonda, Dennis Hopper, Jack Nicholson, Karen Black, Phil Spector, Bridget Fonda (ungenanntes Debüt; Kind in der Kommune)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Easy Rider“

Wikipedia über „Easy Rider“ (deutsch, englisch)

Filmsite (Tim Dirks) über „Easy Rider“

Meine Besprechung von Dennis Hoppers „The last Movie“ (The last Movie, USA 1971)

Kriminalakte: Nachruf auf Dennis Hopper


TV-Tipp für den 22. September: Sin City

September 21, 2022

Tele 5, 22.15

Sin City (Sin City, USA 2005)

Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino (special guest director)

Drehbuch: Frank Miller

LV: Frank Miller: Sin City (verfilmte Geschichten: The Hard Goodbye [1991], The Big Fat Kill [1994], That Yellow Bastard [1996], The Customer is Always Right[1994])

Kongeniale Verfilmung einiger Geschichten aus der düsteren „Sin City“-Welt. Ein Fest für Noir- und Comicfans.

Mit Jessica Alba, Powers Boothe, Jude Ciccolella, Rosario Dawson, Benicio Del Toro. Josh Hartnett, Rutger Hauer, Jamie King, Michael Madsen, Frank Miller, Brittany Murphy, Clive Owen, Mickey Rourke, Nick Stahl, Bruce Willis, Elijah Wood

Wiederholung: Samstag, 24. September, 00.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Metacritic über „Sin City“

Rotten Tomatoes über „Sin City“

Wikipedia über „Sin City“ (deutsch, englisch)

Schnittberichte vergleicht die Kino- mit der Recut-Version

Meine Besprechung von Frank Miller/Robert Rodriguez‘ „Sin City 2: A Dame to kill for (Frank Miller’s Sin City: A Dame to kill for, USA 2014)

Meine Besprechung von Robert Rodriguez‘ „Alita: Battle Angel“ (Alita: Battle Angel, USA 2019)

Blog/Homepage von Frank Miller

Meine Besprechung von Frank Miller/Geoff Darrows „Hard Boiled“ (Hard Boiled, 1990/1992)

Meine Besprechung von Frank Miller/Dave Gibbons’ “Martha Washington – Ein amerikanischer Traum (Band 1)” (Give me liberty, 1990)

Meine Besprechung von Frank Miller/Jim Lee/Scott Williams’ “All-Star Batman” (All Star Batman & Robin: The Boy Wonder, 2005 – 2008)

Meine Besprechung von Frank Millers “Holy Terror” (Holy Terror, 2011)

Meine Besprechung von Frank Miller/Geoff Darrows „Hard Boiled“ (Hard Boiled, 1990/1992)

Meine Besprechung von Frank Miller/David Mazzucchelli/Richmond Lewis‘ „Batman – Das erste Jahr“ (Batman # 404 – 407, 1987)

Meine Besprechung von Frank Miller/Brian Azzarello/Andy Kubert/Klaus Janson/Brad Anderson/Alex Sinclairs „Batman – Die Übermenschen“ (Dark Knight III: The Master Race # 1 – 9, 2018)