„Blitz“ – der erste Trailer

Oktober 31, 2010

2002 erschien der vierte Inspector-Brant-Roman „Blitz“ (genaugenommen „Blitz or…Brant hits the Blues“) von Ken Bruen.

In dem Polizei-Noir jagt Inspector Brant in London einen Copkiller – und Ken Bruen erzählt in seiner knappen Prosa noch ein halbes Dutzend weiterer Geschichten.

Der Film hat noch keinen Starttermin, aber der erste Trailer ist jetzt draußen:


„London Boulevard“ – der Trailer

Oktober 31, 2010

2001 erschien der Noir „London Boulevard“ von Ken Bruen.

In wenigen Wochen startet in England die Verfilmung und der Trailer sieht ziemlich gut aus:


„The Walking Dead“ in Buch und Film

Oktober 31, 2010

Nicht nur für Horrorfilmfans ist die heute in den USA bei dem Sender AMC startende sechsteilige Verfilmung von Robert Kirkmans hochgelobtem Comic „The Walking Dead“ ein heiß erwartetes Ereignis. Die Bedenken, dass das Fernsehen eine Serie über eine postapokalyptische Welt in der Zombies Menschen jagen und die Schranken der Zivilisation weitgehend gefallen sind, zu einem familientauglichen Happening macht, verflüchtigten sich ziemlich, als die ersten Setaufnahmen präsentiert wurden. Die Bilder erinnerten wirklich an den Comic und die Zombies sahen erschreckend aus. Die ersten Trailer orientierten sich an der Geschichte des ersten „Walking Dead“-Sammelbandes „Gute alte Zeit“. Es könnte also sein, dass die TV-Macher wirklich den Geist der Vorlage, ohne Konzessionen an den Massengeschmack, auf den kleinen Bildschirm transportieren.

Dabei ist vorteilhaft, dass Serienerfinder Robert Kirkman sich in erster Linie nicht für lustiges Zombietöten interessiert (Keine Angst, in regelmäßigen Abständen werden in „The Walking Dead“ ganze Horden von Zombies massakriert und auch einzelne Zombies werden immer wieder mit einem gezielten Schlag, Schuss oder Hieb getötet.). Kirkman fragt sich in der erfolgreichen Comicserie, wie Menschen überleben, nachdem die uns allen bekannte Welt nicht mehr existiert. Wie zieht man seine Kinder groß, wenn es keine Zukunft mehr gibt? Wie entwickeln sich Beziehungen? Was tut man, um zu überleben? Wie weit ist man bereit zu gehen, um sich, seine Familie und seine Gruppe zu schützen?

In den vergangenen „The Walking Dead“-Sammelbänden musste der ehemalige Polizist Rick Grimes einige harte Entscheidungen treffen. In dem jetzt erschienenen elften „Walking Dead“-Sammelband „Jäger und Gejagte“ ist die kleine Gruppe von Menschen auf dem Weg nach Washington, D. C.. Dort hoffen sie, eine Erklärung für die Zombieplage und ein Heilmittel zu finden. Auf dem Weg dorthin begegnen sie einer Gruppe von Menschen, die zu Kannibalen wurden und daher die Gruppe um Grimes und Sergeant Abe Ford als Nahrung ansieht.

Gleichzeitig gibt es in der Gruppe Probleme. Ben hat seinen Zwillingsbruder Billy ermordet und Dale, das älteste Mitglied der Gemeinschaft, zweifelt zunehmend an seinem Leben.

Während Kirkman bei den moralischen Dilemma keine Rücksicht kennt, wird die körperliche Gewalt, im Gegensatz zu den vorherigen „The Walking Dead“-Bänden, fast schon abstrakt gezeichnet. In „Jäger und Gejagte“ überlassen Autor Robert Kirkman und Zeichner Charlie Adlard viele der schlimmsten Bilder der Vorstellungskraft des Leser.

Der elfte „The Walking Dead“-Band setzt die Geschichte von Rick Grimes und seiner Gruppe gelungen fort; auch wenn sie ihrem Ziel keinen Schritt näher kommen.

Ob die Verfilmung gelungen ist, wissen wir noch nicht. Die ersten Kritiken sind positiv, nach der Ausstrahlung wird es weitere geben und bereits am Freitag, den 5. November, startet um 21.45 Uhr auf Fox (yep, Pay-TV und eine sehr schnell arbeitende Synchronisationsfirma) die deutsche Fassung. Die DVD-Ausgabe ist noch nicht angekündigt.

Dafür hat Cross Cult den nächsten „The Walking Dead“-Band für Februar 2011 angekündigt.

Robert Kirkman/Charlie Adlard/Cliff Rathburn: The Walking Dead – Jäger und Gejagte (Band 11)

(übersetzt von Marc-Oliver Frisch)

Cross Cult, 2010

152 Seiten

16 Euro

Originalausgabe

The Walking Dead, Vol. 11: Fear the hunters

Image Comics, 2009

enthält

The Walking Dead # 61 – 66

Hinweise

Offizielle „The Walking Dead“-Seite

Wikipedia über „The Walking Dead“ (deutsch, englisch)

AMC-Blog zu „The Walking Dead“ (derzeit: Berichte und Bilder von den Dreharbeiten)

„The Walking Dead“-Fanseite

„The Walking Dead“-Wiki

Kriminalakte: Meine Gesamtbesprechung der vorherigen „The Walking Dead“-Bände und das Comic-Con-Panel zur TV-Serie


TV-Tipp für den 31. Oktober: Druckfrisch – mit John le Carré

Oktober 31, 2010

ARD, 23.35

Druckfrisch

In der heutigen Ausgabe des halbstündigen Literaturmagazins (War das nicht mal länger?) unterhält Denis Scheck sich mit John le Carré. Der Anlass ist le Carrés neuer, im Ullstein Verlag erschienener Roman „Verräter wie wir“ (Our kind of traitor, 2010).


Die KrimiWelt-Bestenliste November 2010

Oktober 30, 2010

Die Bestenliste der KrimiWelt für den ungemütlichen November:

1 (1) Don Winslow: Tage der Toten

2 (-) Zoran Drvenkar: DU

3 (5) David Peace: Tokio, besetzte Stadt

4 (4) Nii Parkes: Die Spur des Bienenfressers

5 (-) Heinrich Steinfest: Batmans Schönheit

6 (9) Thomas Willmann: Das finstere Tal

7 (-) Anne Holt: Gotteszahl

8 (3) Jenny Siler: Verschärftes Verhör

9 (-) Oliver Bottini: Das verborgene Netz

10 (-) Martin Booth: The American

In ( ) ist die Platzierung des Vormonats.

Also wieder fünf Neueinsteiger. Richard Price, Frank Göhre und Garry Disher sind draußen, aber immer noch lesenswert. Bei den Neueinsteigern ist Zoran Drvenkar sicher einen Blick wert und Martin Booth hat es dank der gleichnamigen Verfilmung (mit George Clooney als Killer) in die deutschen Buchhandlungen und auf die Liste geschafft.


TV-Tipp für den 30. Oktober: Wolfsfährte

Oktober 30, 2010

ARD, 20.15

Wolfsfährte (D 2010, R.: Urs Egger)

Drehbuch: Daniel Martin Eckhart

LV: Craig Russell: Brother Grimm, 2006 (Wolfsfährte)

In Hamburg tötet ein als Wolf Maskierter Menschen und hinterlässt bei den Leichen Zettel mit Versen. Kommissar Jan Faber jagt ihn.

Die Verfilmung des zweiten Jan-Faber-Krimis von Craig Russell könnte eine rundum erfreuliche Angelegenheit sein.

mit Peter Lohmeyer, Lisa Potthoff, Hinnerk Schönemann, Marie-Lou Sellem, Markus Boysen, Lars Rudolph

Hinweise

Homepage von Craig Russell

Kiwi Crime interviewt Craig Russell (19. Mai 2010)

Tagesspiegel: Thomas Gehringer bespricht „Wolfsfährte“

Evangelisch: Tilmann P. Gangloff über „Wolfsfährte“

Nachtrag (31. 10. 2010): Der Film ist derzeit in der ARD-Mediathek ab 20.00 Uhr (wegen FSK-12)  ansehbar. Dort gibt es auch jederzeit ein informatives Gespräch mit Craig Russell und Urs Egger über die Verfilmung.


DVD-Kritik: Es ist etwas faul in „Durham County“

Oktober 29, 2010

Dank DVDs kann man seine Lieblingsserien an einem Wochenende in einem Rutsch genießen, Serien, die einem als Jugendlichem gefielen, wiedersehen (was nicht immer unbedingt ein Vergnügen ist) und auch Serien aus Ländern sehen, die im deutschen Fernsehen bestenfalls ein Nischendasein fristen. Auch die kanadische Serie „Durham County“ erhielt in Kanada mehrere Preise, die dritte und letzte Staffel (so die Ankündigung) wird dort gerade im Fernsehen gezeigt und sie wird wahrscheinlich, was nichts über die Qualität der Serie aussagt, niemals im deutschen Free-TV laufen.

Großstadtpolizist Mike Sweeney (gespielt von dem aus „Flashpoint“ bekannten Hugh Dillon) zieht mit seiner Frau und seiner fast erwachsenen Tochter ins beschauliche Durham County in ein ebenso beschauliches Vorstadthaus. Als sie einziehen, bemerkt er, dass Ray Prager ihr Nachbar ist. Prager ist ein Jugendfreund von Sweeney. Nach einem Ereignis (das erst am Ende der Serie enthüllt wird) haben sich ihre Wege getrennt.

Bereits an seinem ersten Arbeitstag werden zwei junge Frauen ermordet. Kurz darauf wird eine Lehrerin von seiner Tochter ermordet. Sweeney war heimlich mit ihr befreundet. Er erzählt seinen Kollegen nichts von seiner Beziehung zu der toten Lehrerin und kann so weiter in dem Fall ermitteln. Im Lauf seiner Ermittlungen, glaubt er, dass sein Nachbar, der zu Wutausbrüchen neigende Prager, der gesuchte Serienmörder ist.

Aber den Machern von „Durham County“ ist der der Jagd nach einem Serienmörder innewohnende Thrill reichlich egal. Auch die traditionellen Krimielemente bedienen sie höchstens halbherzig. Die Polizei ermittelt viel zu dilettantisch und am Ende bleiben zu viele lose Enden, um „Durham County“ zu einer auch nur halbwegs überzeugenden Polizeiserie zu machen. Auch das psychologische Katz- und Maus-Spiel zwischen dem Polizisten Sweeney und dem Mörder Prager interessiert die Macherinnen nicht sonderlich. Denn dass Prager der Mörder ist, ist uns Zuschauern von Anfang an bekannt. Nur Mike Sweeney ahnt erst am Ende der dritten Folge (also zur Halbzeit), dass sein früherer Kumpel Ray Prager der Mörder ist. Doch auch danach wird es nicht spannender. Sweeney sucht nicht sonderlich energisch nach Beweisen und die Konfrontationen zwischen Sweeney und Prager drehen sich mehr um ihr Leben und ihr Verhältnis zu ihren Frauen und Kindern, als um die Morde.

Im Mittelpunkt der Miniserie stehen nämlich die verschiedenen Formen von männlicher Gewalt gegen Frauen, die Frage was heute zum Mannsein gehört und wie kleine Ereignisse und Entscheidungen das Leben beeinflussen können. Sweeney und Prager sind sehr ähnliche Charaktere, die ihre Gewalttätigkeit verschieden kompensieren. Der eine als Polizist. Der andere, nachdem er einen Mord beobachtet, als Frauenmörder.

Damit zeigt sich mit zunehmender Episodenzahl, wie sehr Prager der böse Bruder von Sweeney ist. In dieser Parallelführung von zwei Charakterstudien und ihrem problematischem Verhältnis zwischen Freundschaft und Hass liegt die Faszination der Serie, deren langsamer Erzählrhythmus nach der zweiten Folge, wenn man die Charaktere genauer kennt, zum Weitersehen animiert.

Dennoch hätte „Durham County“ locker in der halben Zeit erzählt werden können. So geschieht in der ersten Episode (nach der ich ernsthaft überlegte, ob ich mir wirklich die weiteren Folgen ansehen soll), außer einer langatmigen Vorstellung der Hauptcharaktere, nichts. In den weiteren Episoden ändert sich an diesem Tempo nichts.

Durham County“ ist eine durchwachsene Serie, die in ihrem besten Momenten das bürgerliche Vorstadtleben als Purgatorium zeigt.

Durham County – Staffel 1 (Durham County, Kanada 2007)

Regie: Holly Dale, Adrienne Mitchell (Folge 5 und 6)

Drehbuch: Laurie Finstad-Knizhnik

Erfinder: Laurie Finstad-Knizhnik, Janis Lundman, Adrienne Mitchell

mit Hugh Dillon, Helene Joy, Justin Louis, Kathleen Munroe, Laurence Leboeuf, Greyston Holt, Sonya Salomaa

DVD

Universum-Film

Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph)

Ton: Deutsch (DD 2.0), Englisch (DD 5.1)

Untertitel: –

Bonusmaterial: Behind the scenes (25 Minuten)

Länge: 275 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Kanadische Homepage zur Serie

Durham County Secrets

Wikipedia über „Durham County“

 

 


TV-Tipp für den 29. Oktober: Dracula (1931)

Oktober 29, 2010

ZDFneo, 22.50

Dracula (USA 1931, R.: Tod Browning, Karl Freund [ungenannt])

Drehbuch: Garrett Fort

LV: Bram Stoker: Dracula, 1897 (Dracula)

Der Horrorfilm-Klassiker. Endlich wieder im Fernsehen.

Auch wenn der erste Tonfilm-Dracula heute nicht mehr seine ursprüngliche Wirkung hat: absolute Empfehlung.

Mit Bela Lugosi, David Manners, Helen Chandler, Dwight Frye, Edward Van Sloan

Wiederholung: Samstag, 30. Oktober, 03.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über „Dracula“ (deutsch, englisch)

Turner Classic Movies über „Dracula“

Combustible Celluloid über „Dracula“

Best Horror Movies über „Dracula“

Classic Horror über „Dracula“

Veoh: „Dracula“ (der komplette Film)

Mevio: „Dracula“ (wieder der komplette Film)

Bela-Lugosi-Seite


Kleinkram

Oktober 28, 2010

Kurz und schmerzlos:

Die neue Ausgabe der Crime Factory ist online.

Ebenfalls online ist die neue Ausgabe des Back Alley Webzine (Hardboiled and Noir Fiction for a new Century).

Schon länger online: die Oktober-Ausgabe von The Big Thrill.

Ein Interview mit Martin Schüller über seine Tatort-Romane (u. a. „Moltke„, „A gmahde Wiesn“,Die Blume des Bösen„, „Tempelräuber„):

Die Story, also Plot und Personen, ist sakrosankt, in den Details muss man mitunter eingreifen.  Z.B. erschießt Max Ballauf am Ende von „Die Blume des Bösen“ den Täter, der Freddy Schenk in seiner Gewalt hat. Im Film gab es in diesem Moment aber keine unmittelbare Bedrohung von Freddys Leben, streng genommen hätte Ballauf da einen Mord begangen. Das habe ich geändert. Generelle Schwächen haben die Filme, was den Realismus der Örtlichkeiten angeht. Wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, dass z.B. der größte Teil der Münster-Filme in Köln gedreht wird.

Filmfans dürfen sich über das Drehbuch „The Parallax View“ von Lorenzo Semple jr. freuen. Alan J. Pakula verfilmte das Buch mit Warren Beatty (der damals ein großer Star war). Bei uns heißt der klassische Paranoia-Thriller „Zeuge einer Verschwörung“.

Ken Levine (er schrieb zahlreiche Drehbücher für die TV-Serien „MASH“, „Cheers“, „Becker“ und „Frasier“) meckert über Fluglinien:

When our flight is delayed and a hundred frustrated people are milling around the gate, would it kill you to give us an update? You say you do but trust me, YOU DON’T. Instead we have to go up to the counter so you can blow us off individually.

We’re not just doing this to annoy you. Many of us have connections to make.

Grandioser Text, der auch auf die Deutsche Bahn zutrifft.

Sprache mit Stephen Fry, zuerst mit Hugh Laurie (jajaja, „Dr. House“), danach solo:

John Cleese über Kreativität:


Promis in Berlin

Oktober 28, 2010

In den ersten Novembertagen besuchen drei Männer, die ihr Geld mit dem Planen von Straftaten verdienen, Berlin.

Am Montag, den 1. November, startet Thrillerautor John Katzenbach die Lesetour zu seinem neuen Roman „Der Professor“ (What comes next, 2010) um 20.00 Uhr im Berliner Kriminaltheater (Palisadenstraße 48). Günter Keil moderiert. Rainer Strecker liest die deutschen Teile.

In „Der Professor“ sieht der demente, pensionierte Psychologieprofessor Adrian Thomas, wie ein sechzehnjähriges Mädchen in einen Lieferwagen gezerrt wird. Hat er gerade eine Entführung beobachtet oder spielt sein Gedächtnis ihm einen Streich? Er will es herausfinden.

John Katzenbach: Der Professor

(übersetzt von Anke und Eberhard Kreutzer)

Droemer, 2010

560 Seiten

19,99 Euro

Am Donnerstag, den 4. November, gibt es in der Krimibuchhandlung „Miss Marple“ (Weimarer Straße 117) eine große Kriminacht mit Kevin Wignall und Simon Kernick. Johannes Steck liest die deutschen Teile.

Simon Kernick veröffentlicht zuletzt „Verdächtig“ (Target, 2009). In dem Thriller wacht der Schriftsteller Rob Fallon in der Wohnung von Jenny, der Freundin seines besten Freundes auf. Kurz darauf brechen zwei Männer ein und entführen Jenny. Als Rob zur Polizei geht, glaubt sie ihm nicht und in Jennys Apartment sind keine Spuren von der Entführung zu finden. Rob beginnt auf eigene Faust Jenny zu suchen.

Kevin Wignall hat ebenfalls sein letztes Buch „Die letzte Wahrheit“ (Who is Conrad Hirst?, 2007) im Gepäck. Der Krimi über den Auftragskiller Conrad Hirst, der aussteigen will und dafür einige Zeugen beseitigen muss, war für den Edgar- und Barry-Award nominiert. Das dürfte doch als Empfehlung ausreichen?

Simon Kernick: Verdächtig

(übersetzt von Gunter Blank)

Heyne, 2010

464 Seiten

8,95 Euro

Kevin Wignall: Die letzte Wahrheit

(übersetzt von Teja Schwaner)

Heyne, 2010

304 Seiten

7,95 Euro


TV-Tipp für den 28. Oktober: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

Oktober 28, 2010

Sat.1, 20.15

Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (USA 2008, R.: Steven Spielberg)

Drehbuch: David Koepp (nach einer Geschichte von George Lucas und Jeff Nathanson, basierend auf einem Charakter von George Lucas und Philip Kaufman)

Buch zum Film: James Rollins: Indiana Jones and the kingdom of the skull, 2008 (Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels)

1957: Indiana Jones ist zurück. Dieses Mal, tja, also es geht irgendwie um einen außerirdischen Kristallschädel mit supertollen Kräften (Oh my god!), bösen Russen, die ihn haben wollen, einem alten Kumpel, der irgendwie zwischen die Fronten geraten ist, einen jungen Typ, der sein Sohn sein soll und viel sinnlosem Remmidemmi in Nevada und Südamerika.

Ein lahmer, vollgequasselter Actionfilm, bei dem das „Buch zum Film“ besser als der Film ist.

Mit Harrison Ford, Cate Blanchett, Karen Allen, Shia LaBeouf, Ray Winstone, John Hurt, Jim Broadbent, Igor Jijikine

Wiederholung: Samstag, 30. Oktober, 14.35 Uhr


Hinweise

Homepage von James Rollins

Amerikanische Homepage von Indiana Jones

Deutsche Homepage von Indiana Jones

Meine Besprechung des Films und des darauf basierenden „Roman zum Film“ von James Rollins


„Red“: Retired, extremely dangerous – auch im Comic

Oktober 27, 2010

Bevor am Donnerstag die Verfilmung des dreiteiligen Comics „Red“ von Autor Warren Ellis und Zeichner Cully Hamner anläuft, kann noch schnell die ziemlich blutige Vorlage gelesen werden. Schließlich ist der Comic kaum umfangreicher als eine längere Kurzgeschichte und würde ohne Ergänzungen gerade für einen sehr kurzen Spielfilm taugen. Deshalb haben die Filmemacher sich einige Freiheiten genommen. Aber die Prämisse wurde übernommen.

Paul Moses (im Film Frank Moses) lebt zurückgezogen in einem großen Haus. Seine Zeit verbringt er mit Lesen und Blumen gießen. Sein einziger zur Außenwelt ist ein regelmäßiger Anruf bei seinem CIA-Kontakt, der Buchhalterin Sally Janssen. Mit ihr hat er etwas Smalltalk und sagt, dass das Geld angekommen ist.

Eines Abends hat er allerdings Besuch. Eine dreiköpfiges Killerteam soll ihn umbringen. Sie wurden von dem neuen CIA-Chef, einem Bürohengst, beauftragt. Denn Paul Moses ist der beste Killer der Welt und er hat in der Vergangenheit für die CIA weltweit viele schreckliche Verbrechen begangen. Jetzt hat er mit der CIA ein Abkommen: er lebt zurückgezogen ohne Kontakte zur Welt und die CIA lässt ihn in Ruhe.

Mit dem Killerkommando wird dieser Friede gestört. Moses bringt die Killer um und macht sich auf den Weg zu dem Mann, der das Kommando losschickte. Denn jetzt ist er nicht mehr „im Ruhestand, sehr gefährlich“, sondern nur noch „sehr gefährlich“ und die Lebensaussichten von seinen Gegnern, wozu jeder zählt, der sich ihm in den Weg stellt, tendieren gegen Null.

Red“ ist ein kleiner, sehr blutiger, sehr zynischer und höchstens schwarzhumoriger Comic, in dem die CIA mal wieder für jede denkbare Schweinerei und Manipulation zuständig ist.

Dass Hollywood die Geschichte von Paul Moses als ein geeignetes Vehikel für einige ältere Action-Stars ansieht, verwundert nicht und weil Hollywood wohl dachte, dass ein alter Sack, der reihenweise junge Spunde vertrimmt, etwas wenig ist, haben sie für die Filmversion aus dem einzelgängerischen Killer eine kleine Killergruppe gemacht. Denn wer kann schon etwas gegen eine Actionkomödie mit Bruce Willis, Helen Mirren, Morgan Freeman und John Malkovich als alte, aber gefährliche Killer haben? Vor allem, wenn auch Mary-Louise Parker, Karl Urban, Ernest Borgnine, Brian Cox, James Remar und Richard Dreyfuss dabei sind.

Warren Ellis (Autor)/Cully Hamner (Zeichner): Red

(übersetzt von Claudia Fliege)

Panini, 2010

84 Seiten

12, 95 Euro

Originalausgabe

Red, Vol. 1 – 3

Wildstorm/DC Comics, 2003

Hinweise

Homepage von Warren Ellis

Homepage von Cully Hamner

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Red“


Kleinkram

Oktober 27, 2010

Also dann:

Thomas David (F. A. Z.) trifft John le Carré. Der Anlass ist le Carrés neuer, gerade erschienener Roman „Verräter wie wir“.

Ascot Elite will am 17. März 2011 die hochgelobte Daniel-Woodrell-Verfilmung „Winter’s Bone“ (der tolle Roman ist immer noch nicht auf Deutsch erschienen) in die Kinos bringen.

Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.

Auch damit hatte ich nicht ernsthaft gerechnet:

Warner Home Video veröffentlicht am 12. November die erste Staffel der überall abgefeierten Polizeiserie „The Wire“.

Bereits am 22. Oktober veröffentlichte Warner die erste Staffel der ebenfalls überall abgefeierten Politikserie „West Wing“.

Der Noir of the Week ist „Mulholland Drive“ von einem gewissen David Lynch (nie von ihm gehört). Toller Film.

Transparency International hat ihr jährliches Korruptionswahrnehmungsindex veröffentlicht und kritisiert die deutschen Regeln für die Parteienfinanzierung.

„Redbelt“ war der Anlass, aber gerade in den ersten Minuten sagt David Mamet einige allgemeine Sätze zum Erzählen von Geschichten:


TV-Tipp für den 27. Oktober: Triangle – Die Jagd nach dem Goldschatz

Oktober 27, 2010

Im Dienst der Videorekorder präsentiert das Erste nach Mitternacht eine TV-Premiere für den Genrejunkie und Hongkong-Filmfan


ARD, 00.35

Triangle – Die Jagd nach dem Goldschatz (Hongkong/China 2007, R.: Ringo Lam, Johnnie To, Tsui Hark)

Drehbuch: Sharon Chung, Kenny Kan, Yau Nai-Hoi, Au Kin-yee, Yip Tin-shing

3 Meister. 1 Meisterwerk.“ war eine Werbespruch für „Triangle“ und mit den Hongkong-Actionregisseuren Tsui Hark, Ringo Lam und Johnnie To (in der Reihenfolge ihres Auftretens) haben sich wirklich drei Meister für ein Experiment getroffen. Denn jeder inszenierte ein halbstündiges Segment des Films in seiner eigenen Handschrift. Das mag vielleicht kein Meisterwerk sein, aber kurzweilige Unterhaltung ist es allemal.

Die Story der Gangsterfarce ist denkbar einfach: drei abgebrannte Glücksritter suchen in einem chinesischen Regierungsgebäude einen Schatz. Nachdem sie das Gold gefunden haben, beginnen sie sich untereinander zu streiten und sie müssen gegen korrupte Polizisten und Gangster, die den Schatz wollen kämpfen.

mit Louis Koo, Simon Yam, Sun Honglei

Hinweise

Wikipedia über „Triangle“

Lessons from the School of Inattention über „Triangle“

Critic.de über „Triangle“

Love HK Film über „Triangle“

Bloody Good Horror über „Triangle“

Arte über „Triangle“

Meine Besprechung von Johnnie Tos „Vengeance“


Frank Göhre, der Auserwählte

Oktober 26, 2010

Wer Krimis als beschauliche Rätselgeschichten genießen will, war bei Frank Göhre schon immer an der falschen Adresse. In seinen Geschichten interessierte er sich mehr für seine meist männlichen Charaktere, ihre Beziehungen zueinander, zum anderen Geschlecht und zur Gesellschaft. So spielt „Letzte Station vor Einbruch der Dunkelheit“ eindeutig in den fünfziger Jahren in der Provinz. Die Kiez-Trilogie „Der Schrei des Schmetterlings“, „Der Tod des Samurai“ und „Der Tanz des Skorpions“ zeichnet ein Bild des Organisierten Verbrechens und der Hamburger Gesellschaft in den Achtzigern. „Zappas letzter Hit“, der Nachschlag zur Kiez-Trilogie, spielt dann eindeutig im Hamburg der frühen nuller Jahre. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen, wie dem zum Innensenator aufgestiegenem Populisten, Parteichef und „Richter Gnadenlos“ Ronald Schill, sind beabsichtigt. Der Krimiplot diente Frank Göhre dann vor allem als der rote Faden für eine multiperspektivische Erzählung.

Auch in seinem neuesten Noir-Krimi „Der Auserwählte“ ist die Entführung des reichen Unternehmersohns Eloi nur die letztendlich ziemlich unwichtige erzählerische Krücke für ein dichtes Sittengemälde der Hamburger Gesellschaft, beginnend mit den Nachwirkungen der 68er Bewegung, als Post-68-Jugendliche zwischen dem Protest gegen ihre Eltern, dem Ausprobieren neuer Lebensformen und der Anpassung an den Lebensstil der Eltern schwankten. Elois Mutter Bettina verschmähte als Jugendliche das elterliche Vermögen und driftete durch die alternative Szene. Inzwischen hat sie das Erbe angenommen, leitet das weltweit tätige Familienunternehmen und will von ihrer Vergangenheit nichts mehr wissen. Mit der Entführung von ihrem Sohn, der auch in Drogengeschäfte verwickelt ist, kehrt diese allerdings zurück – und Frank Göhre wäscht gründlich die schmutzige Wäsche der feinen Gesellschaft.

Dabei jongliert er auf 250 Seiten mit mehreren Zeitebenen, Orten, Handlungssträngen und einem reichhaltigen Personal (das Personenverzeichnis nennt 15 Charaktere, die alle wichtig für die Geschichte sind), das leicht in einem ungenießbarem Chaos hätte enden können. Doch chaotisch sind in „Der Auserwählte“ höchstens die Beziehungen der Charaktere zueinander. Der Roman selbst ist sehr klar, dicht und spannend.

Frank Göhre: Der Auserwählte

Pendragon, 2010

264 Seiten

9,95 Euro

Hinweise

Homepage von Frank Göhre

Meine Besprechung von Frank Göhres „Der letzte Freier“ (2006)

Meine Besprechung von Frank Göhres „Zappas letzter Hit“ (2006)

Meine Besprechung von Frank Göhres „St. Pauli Nacht“ (2007, überarbeitete Neuausgabe)

Meine Besprechung von Frank Göhres „MO – Der Lebensroman des Friedrich Glauser“ (2008)

Meine Besprechung von Frank Göhres „An einem heißen Sommertag“ (2008)

Meine Besprechung von Frank Göhres „Abwärts“ (2009, Neuausgabe)

Meine Besprechung von Frank Göhres „Seelenlandschaften – Annäherungen, Rückblicke“ (2009)


Cover der Woche

Oktober 26, 2010


TV-Tipp für den 26. Oktober: Super Size Me

Oktober 26, 2010

Eins Festival, 20.15

Super Size Me (USA 2003, R.: Morgan Spurlock)

Drehbuch: Morgan Spurlock

Nur bei McDonalds essen ist schlecht für ihre Gesundheit. Das wussten wir schon immer, aber Morgan Spurlock machte die Probe aufs Exempel: 30 Tage Junkfood.

Ansehen: okay. Nachahmen: nicht okay.

Wiederholung: Mittwoch, 27. Oktober, 00.00 Uhr (Taggenau!)

Hinweise:

„Super Size Me“ (deutsche Webseite mit Presseheft und Heft für den Schulunterricht)

Free Documentaries: Super Size Me (der Film im Original)

Blog von Morgan Spurlock (nur periodische Einträge)

Film-Zeit über „Super Size Me“


TV-Tipp für den 25. Oktober: Der Marathon-Mann

Oktober 25, 2010

Arte, 20.15

Der Marathon-Mann (USA 1976, R.: John Schlesinger)

Drehbuch: William Goldman

LV: William Goldman: Marathon Man, 1974 (Der Marathonmann)

Ein Student kommt, durch seinen ermordeten Bruder, einer Nazi-Organisation auf die Spur.

Spannender Thriller mit hochkarätiger Besetzung und einer – immer noch – schrecklichen Zahnarzt-Szene. Ursprünglich sollte sie länger sein, aber Testvorführungen ergaben, dass das zuviel Grauen war.

William Goldmans Drehbuch war für einen Edgar und WGA-Award (für „Die Unbestechlichen“ erhielt er den Preis der Writers Guild of America) nominiert.

Mit Dustin Hoffman, Laurence Olivier, Roy Scheider, Marthe Keller, William Devane, Fritz Weaver

Wiederholung: Donnerstag, 28. Oktober, 00.40 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über William Goldman (deutsch, englisch)

Charlie Rose: Interview mit William Goldman (7. Januar 1997)

Ain’t it cool: Interview mit William Goldman (3. März 2000)

IGN über William Goldman (18. Februar 2003)

Guardian: Interview mit William Goldman (25. April 2009)


„Criminal“, die fünfte: wieder mit Tracy Lawless, wieder grandios

Oktober 24, 2010

Willkommen in der Welt des New Noir und in den fähigen Händen von Ed Brubaker und Sean Phillips, die zu den hervorragendsten Künstlern dieses Genres gehören“, schreibt der mit „Dark Entries“ auch unter die Comicautoren gegangene Krimiautor Ian Rankin absolut zutreffend in seiner Einleitung des neuen „Criminal“-Bandes „Sünder“. Denn Autor Ed Brubaker und Zeichner Sean Phillips bedienen sich in ihren „Criminal“-Geschichten bekannter Hardboiled- und Noir-Topoi und erneuern sie in ihren ökonomisch erzählten Geschichten aus der Welt des Verbrechens in einer amerikanischen Großstadt kongenial für die Gegenwart. Dabei entsteht, obwohl die „Criminal“-Bände voneinander unabhängige Geschichten erzählen, ein zunehmend detailliertes Bild des Verbrechens in einer amerikanischen Großstadt.

Insofern schließt sich der inzwischen fünfte „Criminal“-Band „Sünder“ nahtlos an die vorherigen Geschichten an.

Im Mittelpunkt von „Sünder“ steht der schon aus „Blutsbande“ bekannte Tracy Lawless. Der desertierte und untergetauchte Soldat arbeitet als Killer für die Mafia. So versucht er seine Schulden bei dem Gangsterboss Sebastian Hyde abzubezahlen. Aber er erledigt seine Arbeit nur nachlässig: Hyde hält ihn sogar für den schlechtesten Killer der Welt, weil Tracy Lawless sich vor dem Ausführen seiner Aufträge überzeugt, ob das Opfer auch den Tod verdient hat.

Jetzt schlägt Hyde ihm vor, dass er herausfinden soll, wer in den vergangenen Wochen mehrere „Schutzbefohlene“ ermordete. Wenn er den Mörder findet, hat Lawless seine Schulden bei Hyde abbezahlt.

Lawless macht sich, wie ein Privatdetektiv, auf die Jagd nach dem geheimnisvollen Killer. Seine erste Spur führt ihn zu einer Gruppe Jugendlicher.

Sünder“ ist der absolut zutreffende Titel der neuesten „Criminal“-Graphic-Novel. Denn alle wichtigen Charaktere in „Sünder“ sind Sünder. Aber wie Ed Brubaker und Sean Phillips dann am Ende alle Sünder ihrer gerechten Strafe zuführen, das verleiht ihrer Noir-Geschichte eine besondere Note.

Bis dahin beschäftigen sie sich innerhalb einer spannenden Geschichte und ohne den moralisch hocherhobenen Zeigefinger auf verschiedenen Ebenen mit Fragen von Schuld und Sühne, Verantwortung für die eigenen Taten und der Frage, wie die Gesellschaft mit Verbrechern umgehen soll soll.

Ed Brubaker (Autor)/Sean Phillips (Zeichner: Criminal: Sünder (Band 5)

(übersetzt von Claudia Fliege)

Panini Comics, 2010

132 Seiten

16,95 Euro

Originalausgabe

Criminal: The Sinners

Icon, 2010

(als fünf Einzelhefte: September 2009 – März 2010)

Hinweise

Homepage von Ed Brubaker

Blog von Sean Phillips

Meine Besprechung von Ed Brubaker/Sean Phillips” “Criminal 1 – Feigling” (Criminal 1: Coward, 2007)

Meine Besprechung von Ed Brubaker/Sean Phillips’ “Criminal 2 – Blutsbande” (Criminal 2: Lawless, 2007)

Meine Besprechung von Ed Brubaker/Sean Phillips’ „Criminal 3 – Grabgesang“ (Criminal 3: The Dead and the Dying, 2008)

Meine Besprechung von Ed Brubaker/Sean Phillips‘ „Criminal 4 – Obsession“ (Criminal Vol. 4: Bad Night, 2009)

Meine Besprechung von Ed Brubaker/Colin Wilsons “Point Blank” (Point Blank, 2003)

Meine Besprechung von Ed Brubaker/Sean Phillips’ “Sleeper 1 – Das Schaf im Wolfspelz” (Sleeper: Out in the cold, 2003)

Meine Besprechung von Ed Brubaker/Sean Phillips’ “Sleeper 2 – Die Schlinge zieht sich zu” (Sleeper: All false moves, 2004)

Meine Besprechung von Ed Brubaker/Sean Phillips’ „Sleeper 3 – Die Gretchenfrage“ (Sleeper 3: A crooked line, 2005)

Meine Besprechung von Ed Brubaker/Sean Phillips’ „Sleeper 4 – Das lange Erwachen“ (Sleeper 4: The long walk home, 2005)

Meine Besprechung von Ed BrubakerSean Phillips‘ „Incognito 1 – Stunde der Wahrheit“ (Incognito, 2008/2009)


TV-Tipp für den 24. Oktober: In der Hitze der Nacht

Oktober 24, 2010

Arte, 20.15

In der Hitze der Nacht (USA 1967, R.: Norman Jewison)

Drehbuch: Sterling Siliphant

LV: John Ball: In the heat of the night, 1965 (In der Hitze der Nacht)

In einem Südstaatenkaff müssen ein weißer, reaktionärer Sheriff und ein afroamerikanischer Kollege einen Mord aufklären.

John Balls hochgelobter, erfolgreicher Roman war der erste Auftritt eines afroamerikanischen Polizisten als Sympathieträger. Ball wollte damit zur Verständigung zwischen den Rassen beitragen. Außerdem reflektierte er in seinem Krimi die damaligen politischen Kämpfe des Civil Rights Movements in den Südstaaten.

Die enorm erfolgreiche Verfilmung erhielt fünf Oscars, unter anderem als bester Film des Jahres. Aus heutiger Sicht ist „In der Hitze der Nacht“ ein extrem naives und einseitiges Bekenntnis zur Rassenversöhnung (etwas guter Wille und schon geht´s) und ein technisch gut gemachter Whodunit.

Poitier drehte noch zwei schwächere Fortsetzungen. Letztendlich wurde es ein normaler, bestenfalls durchschnittlicher Polizeikrimi.

Mit Sidney Poitier, Rod Steiger, Warren Oates, Lee Grant

Wiederholung: Dienstag, 26. Oktober, 03.00 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über „In der Hitze der Nacht“ (deutsch, englisch)

Nick’s Flick Picks review of „In the Heat of the Night“

Culture Cartel: Tony Pellum über „In the Heat of the Night (1. August 2002)

Slate: Mark Harris über „In the Heat of the Night“ (5. Februar 2008)

Drehbuch „In the Heat of the Night“ (Zweite Fassung vom 28. September 1966) von Stirling Silliphant

The Hollywood Interview befragt Norman Jewison (15. März 2008)