1955 begann es mit einem kleinen Auftritt in Jack Arnolds „Die Rache des Ungeheuers“ (Revenge of the Creature)
Von 1959 bis 1966 spielte er in der TV-Serie „Rawhide“ (Cowboys, Tausend Meilen Staub) Rowdy Yates:
1964 bestieg er den Flieger nach Italien und spielte in Sergio Leones „Für eine Handvoll Dollar“ (Per un Pugno di Dollari) Joe, besser bekannt als ‚Fremder ohne Namen‘:
Sein Debüt als Regisseur gab er 1971 mit „Sadistico – Wunschkonzert für einen Toten“ (Play Misty for Me):
Ebenfalls 1971 spielte er „Dirty Harry“ in Don Siegels Copthriller:
1976 war er „Der Texaner“ (The Outlaw Josey Wales):
1979 endete seine langjährige Zusammenarbeit mit Don Siegel mit dem Knastthriller „Flucht von Alcatraz“ (Escape from Alcatraz).
1982 entdeckte ich Clint Eastwood in „Firefox“:
1988 überließ er, aus nachvollziebaren Gründen, Forest Whitaker die Hauptrolle in „Bird“:
1992 erhielt er für „Erbarmungslos“ (Unforgiven) seinen ersten Oscar als bester Regisseur. Außerdem erhielt er den Oscar für den besten Film:
2004 wiederholte sich bei „Million Dollar Baby“ das Spiel: Clint Eastwood erhielt die Trophäe in den Kategorien „bester Film“ und „beste Regie“:
Seine bislang letzte Hauptrolle hatte er 2008 in „Gran Torino“:
Danach drehte er „Invictus“ (bereits im Kino) und „Hereafter“ (Postproduktion) und als nächstes will er ein Biopic über den FBI-Chef J. Edgar Hoover inszenieren.
Alles Gute zum achtzigsten Geburtstag, Clint Eastwood!
Mord unter Zeugen – Shooting Dogs (GB/D 2005, R.: Michael Caton-Jones)
Drehbuch: David Wolstencroft
Gleiches Thema wie “Hotel Ruanda”, aber dieses Mal nimmt ein Pater in seiner Missionsschule die vor dem Bürgerkrieg Flüchtenden auf. Weil „Shooting Dogs“ nach dem vorzüglichen „Hotel Ruanda“ in die Kinos kam, wurde er kaum beachtet.
Mit John Hurt, Hugh Dancy, Dominique Horwitz, Louis Mahony
Dieser kleinliche Streit überschattet aber nicht sein immenses Werk als Schauspieler und Regisseur. Nach der IMDB spielte Dennis Hopper er zwischen 1954 und 2010 in über zweihundert Filmen und TV-Serien mit. Vieles davon, vor allem in den letzten Jahren, ist nur Müll, den er zum Geldverdienen mit seiner Anwesenheit beehrte. Aber er spielte auch in vielen Klassikern mit. Dazu gehören, zwischen Hollywood-Mainstream, Blockbustern und Independent pendelnd, „…denn sie wissen nicht was sie tun“ (Rebel without a cause, USA 1955), „Giganten“ (Giant, USA 1955, wieder mit James Dean), „Zwei rechnen ab (Gunfight at the O.K. Corral, USA 1957), „Die vier Söhne der Katie Elder“ (The four Sons of Katie Elder, USA 1965), „Der Trip“ (The Trip, USA 1967), „Der Unbeugsame“ (Cool Hand Luke, USA 1967), „Hängt ihn höher“ (Hang ‚em high, USA 1968), „Der Marshall“ (True Grit, USA 1969), „Der amerikanische Freund“ (D 1977), „Apocalypse Now“ (USA 1979), „Rumble Fish“ (USA 1983), „Das Osterman-Weekend“ (USA 1983), „White Star“ (D 1983; wahrscheinlich kennt niemand diesen Roland-Klick-Film), „Blue Velvet“ (USA 1986), „Indian Runner“ (USA 1991), „Red Rock West“ (USA 1993), „True Romance“ (USA 1993), „Speed“ (USA 1994), „Waterworld“ (USA 1995), „The Blackout“ (USA 1997), „Land of the Dead“ (USA 2005), „Palermo Shooting“ (D 2008) und dann war er noch der Bösewicht in der ersten Staffel von „24“. Er spielte wahrscheinlich mit jedem bekannte Schauspieler der letzten fünfzig Jahre und wahrscheinlich jeder renommierte Regisseur gab oder versuchte ihm Anweisungen zu geben.
Er inszenierte „Easy Rider“ (USA 1969), „The last Movie“ (USA 1971), „Explodierende Träume“ (Out of the Blue, USA 1980), „Colors – Farben der Gewalt“ (USA 1988) und „The hot Spot – Spiel mit dem Feuer“ (The hot Spot, USA 1990). Das ist zwar ein schmales, aber letztendlich beeindruckendes Werk mit einer hohen Klassikerdichte.
LV: Forrest Carter: The Rebel Outlaw: Josey Wales, 1973 (Gone to Texas; The Outlaw Josey Wales; Josey Wales
Missouri, während des Bürgerkriegs: Marodierende Nordstaatler bringen die Familie von Farmer Josey Wales um. Er schwört Rache, schließt sich den Südstaatlern an, ergibt sich nicht am Ende des Bürgerkrieges, wird als Outlaw gejagt und will irgendwann nur noch seine Ruhe haben. Aber langsam hat er eine Ersatzfamilie im Schlepptau.
Ein feiner Western
mit Clint Eastwood, Chief Dan George, Sondra Locke, Bill McKinney, John Vernon, Paula Trueman, Sam Bottoms
3 (4) Paco Ignacio Taibo II: Der Schatten des Schattens
4 (-) Henning Mankell: Der Feind im Schatten
5 (-) Francisco González Ledesma: Der Tod wohnt nebenan
6 (5) Arne Dahl: Dunkelziffer
7 (-) Dominique Manotti: Letzte Schicht
8 (6) Michael Connelly: So wahr uns Gott helfe
9 (-) Patricia Duncker: Der Komponist und seine Richterin
10 (8) Adrian McKinty: Der sichere Tod
–
In ( ) ist die Platzierung vom Vormonat.
–
Huch, schon wieder fünf Neueinsteiger.
Erfreulich ist, dass Josh Bazell, Michael Connelly und Adrian McKinty weiterhin drin sind und dass Pete Dexter mit seinem endlich übersetztem Debütroman drin ist.
Wyoming, 1880: Als der ehemalige Revolverheld William Munny erfährt, dass die Huren von Big Whiskey ein Kopfgeld von 1000 Dollar auf zwei Cowboys aussetzten, die eine von ihnen verstümmelte, schnallt er wieder seinen Colt um. Denn er braucht das Geld für sich und seine beiden Kinder; – auch wenn er es mit zwei Gefährten teilen muss.
„‚Erbarmungslos‘ ist offensichtlich ein feinfühlig gemachter und ausbalancierter Film, und, wenn man seine Einsichten in die menschliche Natur bedenkt, so düster, wie ein Genrefilm überhaupt nur sein kann. Aber er präsentiert sich nicht finster, was er teilweise seinen Autoren verdankt. (…) Abgesehen von ‚revisionistisch‘ , war das von den Kritikern am häufigsten verwendete Wort ‚Meisterstück‘.“ (Richard Schickel: Clint Eastwood – Eine Biographie)
„ein vorzüglicher Spätwestern, der wie seit Peckinpahs ‚The Wild Bunch‘ nicht mehr verstört.“ (Fischer Film Almanach 1993)
„Erbarmungslos“ erhielt vier Oscars, unter anderem als bester Film. Clint Eastwood erhielt für seine Regie und sein Spiel zahlreiche Preise und Nominierungen.
Das Drehbuch war für den Edgar, Oscar, Golden Globe und WGA Award nominiert und erhielt von den Western Writers of America den Spur Award als bestes Western-Drehbuch.
Außerdem erhielt „Erbarmungslos“ den Bronze Wrangler der Western Heritage Awards.
Bei Rotten Tomatoes liegt der Frischegrad für diesen Western bei 96 Prozent.
Auf einer 2008 veröffentlichten Liste der zehn besten Western setzte das American Film Institute „Erbarmunglos“ auf den vierten Platz.
mit Clint Eastwood, Gene Hackman, Morgan Freeman, Richard Harris, Jaimz Woolvett, Saul Rubinek, Francis Fisher, Jeremy Ratchford
Via The Rap Sheet erreichte mich folgende wirklich überraschende, aber auch sehr neugierig machende Meldung:
Jeffery Deaver schreibt den nächsten James-Bond-Roman.
Deaver sagt zum Projekt:„The novel will maintain the persona of James Bond as Fleming created him and the unique tone the author brought to his books, while incorporating my own literary trademarks: detailed research, fast pacing and surprise twists.”
Der Thriller soll im Mai 2011 in den USA und England erscheinen und der Arbeitstitel „Project X“ wird sich sicher auch noch ändern.
Die Geschichte spielt in der Gegenwart und James Bond wird mindestens drei exotische Orte besuchen.
Das verrät nicht viel und könnte auch zu fast jedem Bond-Buch und -Film gesagt werden. Trotzdem bin ich schon jetzt sehr gespannt auf den Thriller. Denn der letzte Buchauftritt von James Bond in Sebastian Faulks‘ „Der Tod ist nur der Anfang“ (Devil may care, 2008) war enttäuschend und spannend wird’s bei Jeffery Deaver immer.
Der neue Trailer für Michael Winterbottoms Jim-Thompson-Verfilmung „The Killer inside me“ gefällt mir wirklich gut. Leider gibt es immer noch keinen deutschen Starttermin.
(Dank an Spinetingler für den Hinweis, dass in den USA vor vierzig Jahren diese Chester-Himes-Verfilmung startete. Deutschlandstart war am 26. Januar 1971.)
Oklahoma in den Dreißigern: Countrysänger Red Stovall ist ein todkranker Alkoholiker, aber vor seinem Tod will er in Nashville in der Grand Ole Opry singen. Damit sein Traum in Erfüllung geht, begleitet ihn sein vierzehnjähriger Neffe Whit. Und dieser muss bei dieser Fahrt vom Kind zum Mann werden.
Ein Drama über einen Verlierer, das Clint Eastwood am Herzen lag, ein gewaltiger Schritt weg von seinem damaligen Leinwandimage war (davor drehte er „Firefox“, danach „Dirty Harry kommt zurück“) und ein Kassenflop wurde. Denn damals war Clint Eastwood vor allem der Fremde ohne Namen (immer noch), Dirty Harry (sowieso) und der Mann aus San Fernando mit dem Orang-Utan Clyde. Erst 1986 wurde der Film in einigen deutschen Kinos gezeigt.
Verna Bloom meinte: „Wenn Clint ein Versager wäre, dann wäre er Red.“
„Es ist offensichtlich ein sehr einfacher Film. Und er wurde auch mit einfachen Mitteln gemacht – in einem Zeitrahmen von fünf Wochen und einem Budget von knapp über 3 Millionen Dollar. Das Studio verlangte ein positives Ende, was Clint jedoch sorgfältig vermied.
Von der Kritik wurde dieser Film radikal unterbewertet.“ (Richard Schickel: Clint Eastwood – Eine Biographie)
Yep.
„Honkytonk Man“ ist eine schöne Liebeserklärung an die kleinen Leute und eine Brücke zu seinem mit „Erbarmungslos“ einsetzendem Spätwerk.
mit Clint Eastwood, Kyle Eastwood, John McIntire, Alexa Kenin, Verna Bloom
Als „Yukon“ 1981 in den Kinos anlief, kam er bei der Kritik nicht gut an und die meisten Zuschauer sahen sich lieber „Jäger des verlorenen Schatzes“, „James Bond – In tödlicher Mission“, „Auf dem Highway ist die Hölle los“, „Cap und Capper“, „Die Klapperschlange“, „Superman II“ oder „Das Boot“ an (und Kommissar Schimanski löste seine ersten Fälle). Dagegen war „Yukon“ dann doch unübersehbar aus einem anderen Jahrzehnt.
Später verschwand der Film in der Versenkung.
Jetzt liegt die DVD vor – und „Yukon“ ist ein sehr unterhaltsamer, im positiven Sinne altmodischer Abenteuerfilm mit Angie Dickinson (in einer vollkommen überflüssigen Nebenrolle), Lee Marvin und Charles Bronson als Jäger und Gejagter in der wundervollen kanadischen Bergwelt.
Diese von Menschen unberührten Berge umkreist die Kamera während des Vorspanns. Es ist eine unwirtliche Landschaft, in der der Mensch nur geduldet ist.
Der betont auffällige Hinweis vor dem ersten Bild, dass der Film auf einer wahren Geschichte beruhe ist Hollywood-Voodoo. Denn die wahre Geschichte der Menschenjagd nach Albert Johnson, dem verrückten Trapper vom Rat River, war ganz anders.
Doch zurück zum Film und wie in den ersten Minuten alle wichtigen Charaktere und Themen eingeführt werden. Schon während des Vorspanns reitet ein in Fellen eingehüllter Mann langsam durch den Schnee. Er trifft auf eine Gruppe Männer, die einen Hundekampf veranstalten. Der Mann kauft den schwerverletzten Hund und verschwindet.
Bis jetzt sind sechs Minuten vergangen und wir kennen den Guten (Charles Bronson als Albert Johnson), der ohne sein Zutun in Gefahr gerät, und den Bösewicht Hazel (Ed Lauter), der es nicht verkraften kann, dass ein hergelaufener Fremder ihm seinen Hundekampf versaut, ihn vor seinen Männern demütigt und mit einer verächtlichen Geste den halbtoten Hund für stolze 200 Dollar abkauft. Als Hazel in der sechsten Filmminute sagt „Wir werden uns wiedersehen. Mir klaut niemand etwas.“ ist der die nächsten neunzig Minuten bestimmende Konflikt klar umrissen – und unsere Sympathien sind ebenso klar verteilt.
Die jetzt folgende Schrift „Yukon Territory, November 1931“ verrät Ort und Zeit der Geschichte. Im Bild ist ein kleiner Friedhof und die langsam zurückfahrende Kamera enthüllt die gesamte Poesie des Holzschildes: „Rat River Cemetary“.
Die nächsten drei Minuten gehören Lee Marvin, der den desillusionierten Sergeant Edgar Millen der Royal Canadian Mounted Police spielt, der es sich in diesem Nest mit Alkohol, Frauen und einem schwarzen Freund gemütlich eingerichtet hat . Er ist letztendlich der zweite Gute. Er wird zu einer Menschenjagd gezwungen, obwohl er in Johnson einen Geistesverwandten sieht. Auch dies wird schon in seiner ersten Szene deutlich: Hazel beschwert sich bei Millen, dass Johnson seinen Hund gestohlen habe. Millen lässt ihn abblitzen. Aber gegen die sich im folgenden entwickelnde Dynamik zwischen den beiden Kontrahenten, wobei Hazel die treibende Kraft ist, hat er keine Chance und so führt er plötzlich eine Menschenjagd an – und versucht dabei den Gejagten zu schützen.
Dieser Konflikt zwischen Johnson und Hazel ist natürlich auch ein Konflikt zwischen dem edlen Cowboy, der schweigsam tut, was getan werden muss, und dem niederträchtig-feigen Kapitalisten, der vor allem um sein Image besorgt ist und die Wahrheit schamlos verbiegt. Es ist auch ein Konflikt zwischen Wilder Westen und Moderne.
Aber bei Peter Hunt (dessen bekanntester Film immer noch sein Debüt, der James-Bond-Film „Im Geheimdienst ihrer Majestät“, ist) führt diesen Konflikt nicht, wie bei Sam Peckinpah, zu einem Riss innerhalb seiner Charaktere. Während bei Peckinpah immer auch die Frage verhandelt wurde, wie die Prinzipien des Westerners im zwanzigsten Jahrhundert überleben können, und daher seine Charaktere sich auch immer zwischen Anpassung und Treue zu ihren Prinzipien (und einem von der Zeit überholten way of life) entscheiden mussten, wird in „Yukon“ eben dieser Moralkodex des Westerners nicht hinterfragt. Er wird von Johnson und Millen verkörpert. Deren Gegner stehen dagegen für die schlechten Seiten der Moderne: Habgier, Hass und Egozentrik. Hazel und seine Gefolgsleute – eine ziemlich debile Ansammlung von, hm, Hinterwäldlern – sind so überzeichnet, dass sie vor allem als Bösewichte taugen. Das gilt auch für den Journalisten, der mit der von seiner Zeitung ausgelobten Belohnung, die niederen Instinkte der Jäger noch anstachelt. Da ist das Ende der Menschenjagd, trotz einer kleinen Überraschung am Ende, klar.
„Yukon“ ist insofern ein naiver Western, der gerade deshalb heute noch gut angesehen werden kann. Weil er jetzt nicht mehr an sein Entstehungsjahr, das damalige Kinoprogramm und die damaligen gesellschaftlichen Diskurse gebunden ist, wirkt er sogar besser als damals. Immerhin erzählt er, ökonomisch den alten Hollywood-Erzähltugenden gehorchend, eine einfache Geschichte in der die Charaktere und die Geschichte im Mittelpunkt stehen.
Als Bonusmaterial gibt es den amerikanischen und deutschen Trailer (die sich nur in der Tonspur unterscheiden), eine Bildergalerie mit Plakaten und Standfotos und einen knapp dreißigminütigen Mitschnitt einer Pressekonferenz, der zwar nicht viel über den Film verrät, aber dafür Charles Bronson und Lee Marvin in bester Laune zeigt. Mit ihren selbstironischen und auch überlegten Statements zeigen sie, dass sie intelligenter als ihr öffentliches Macho-Image sind. Der anwesende Produzent Murray Shostak fällt nicht weiter auf.
Der Mitschnitt ist ein historisch interessantes Dokument für die Fans der beiden Schauspieler und eine sehr nette Beigabe der DVD-Macher, die wieder einmal zeigt, wie viel Mühe Koch-Media sich mit der deutschen Erstveröffentlichung gemacht hat. Denn sogar die US-amerikanische Ausgabe von Anchor Bay muss ohne Bonusmaterial auskommen.
Yukon (Death Hunt, USA 1981)
Regie: Peter R. Hunt
Drehbuch: Michael Grais, Mark Victor
mit Charles Bronson, Lee Marvin, Carl Weathers, Andrew Stevens, Ed Lauter, Angie Dickinson, Scott Hylands
auch bekannt als „Ein Mann wird zur Bestie“
–
DVD
Koch-Media
Bild: 1.85:1 (16:9)
Ton: Deutsch, Englisch, Italienisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Englisch, Italienisch
Bonusmaterial: Radio-Interview mit Charles Bronson und Lee Marvin (optionale Untertitel: deutsch, italienisch), Bildergalerie, Trailer (deutsch, englisch), Wendecover
Tödliche Versprechen – Eastern Promises (GB/USA/Can 2007, Regie: David Cronenberg)
Drehbuch: Steven Knight
Eine Hebamme gerät zwischen die Fronten der Russenmafia. Denn sie besitzt ein Tagebuch, das einige Verbrecher belastet. Ein Killer soll sie umbringen.
Hartes, in London spielendes, top besetztes Gangsterdrama von David Cronenberg.
Steven Knight schrieb unter anderem das Oscar- und BAFTA-nominierte und mit dem Edgar Allan Poe-Preis ausgezeichnete Drehbuch zum Stephen Frears-Film „Kleine schmutzige Tricks“ (Dirty Pretty Things, GB 2002).
„Eastern Promises“, wurde, oft in den Kategorien, bester Film, beste Regie, beste Hauptrolle und bestes Drehbuch, für zahlreiche Preise nominiert und erhielt auch einige. Knights Drehbuch war für den Edgar nominiert.
Im Moment arbeiten Steven Knight, David Cronenberg und Viggo Mortensen an einer Fortsetzung von „Eastern Promises“.
mit Viggo Mortensen, Naomi Watts, Armin Müller-Stahl, Vincent Cassel
Wer für die „Kaliber .64“-Reihe schreiben will, muss nur zwei Bedingungen erfüllen: ein deutschsprachiger Autor sein und einen 64-seitigen Text (naja, genaugenommen etwas weniger, aber im Satz kann immer noch etwas geschummelt werden) abliefern. Oh, und es sollte auch eine Kriminalgeschichte sein, aber das versteht sich bei dem Reihennamen und weil nur Krimiautoren (wie Friedrich Ani, Horst Eckert, Gunter Gerlach, Frank Göhre, Robert Hültner, Wolfgang Schorlau und Manfred Wieninger) und -autorinnen (wie Christine Grän, Edith Kneifl, Susanne Mischke, Regula Venske und Gabriele Wolff) gefragt werden ja von selbst. Und dennoch scheitern erstaunlich viele Autoren.
Auch Jan Costin Wagners „Kaliber .64“-Geschichte „Sandmann träumt“ ist nur ein Langweiler, der träge auf sein Ende zuschlurft. Der titelgebende Christoph Sandmann ist ein 59-jähriger, verheirateter Gymnasiallehrer, der sich in eine seiner Schülerinnen verliebt. Er schmachtet sie aber nur wie ein verliebter Teenager an. Als für eine Klassenfahrt ein Lehrer ausfällt, springt er ein. Während der Klassenfahrt (Abfahrt auf Seite 27) kommt es zu einem Ereignis, das Jan Costin Wagner auf Seite 49 so schnell und emotionslos schildert, dass erst auf der nächsten Seite deutlich wird, was Sandmann getan hat.
Die restlichen elf Seiten sind dann auch schnell gelesen und man fragt sich, warum Jan Costin Wagners Kimmo-Jonetaa-Romane so abgefeiert wurden.
Denn er gewinnt der altbekannten Geschichte vom Lehrer, der sich in eine Schülerin verliebt, keine neuen Aspekte ab. Sandmann ist als Charakter eine typische Schriftstellerfantasie, die mit den heutigen Lehrern nichts zu tun hat. So hat Sandmann als Endfünfziger 1968, die Siebziger mit freiem Sex, Kinderläden und dem Neuen Deutschen Film (Fassbinder, Herzog, Schlöndorff, Wenders), die Hochzeit der Friedensbewegung, Helmut Kohl, die Einheit und den 11. September erlebt, aber er verhält sich wie der vergeistigt-verklemmte Lehrer aus den weltfremden Filmen der fünfziger Jahre.
Dieser überaus passive Lehrer Sandmann bleibt – auch wegen Wagners knapper Sprache und den ermüdenden Stummelsätzen, die an ein schlechtes Drehbuch erinnern (Oh, halt, „Sandmann träumt“ ist ja ein Exposé für den nächsten TV-Film ohne sozialkritischen Touch) – als Charakter genauso austauschbar wie seine Kollegen und die Schüler.
„Sandmann träumt“ blickt schüchtern in Richtung Patricia Highsmith und Georges Simenon (die Non-Maigrets) und bewegt sich dann zielstrebig in die entgegengesetzte Richtung in die Ödnis des papiernen Pseudo-Psychothrillers, der weder Psycho noch Thriller, aber viel Pseudo ist.
Darwyn Cooke (The Spirit) hat bereits für zwei weitere „Parker“-Geschichten unterschrieben.
Die deutsche Ausgabe von Darwyn Cooks erstem Parker-Comic (ähem, Graphic Novel) „The Hunter“ ist für nächstes Jahr bei Eichborn angekündigt.
–
Der Noir of the Week ist „Touch of Evil“ (Im Zeichen des Bösen, USA 1958). Regie führte Orson Welles. Er spielte auch mit. Außerdem Charlton Heston, Janet Leigh, Akim Tamiroff und Marlene Dietrich.
Der Klassiker basiert auf dem Roman „Badge of Evil“ (Unfehlbarkeit kann tödlich sein, 1956) von Whit Masterson.
Last Laugh Award (“for the best humorous crime novel first published in the British Isles in 2009)
an
The Day of the Jack Russell, von Colin Bateman (Headline)
vergeben.
Nominiert waren
Beat the Reaper (Schneller als der Tod), von Josh Bazell (William Heinemann)
The Good Thief’s Guide to Paris (Kleine Morde in Paris), von Chris Ewan (Long Barn Books)
Bone Idle, von Suzette Hill (Constable & Robinson)
From Aberystwyth with Love, von Malcolm Pryce (Bloomsbury)
Ten Little Herrings, von Len Tyler (Macmillan)
–
Die letzte Folge von „24“ wurde am Montag im US-TV ausgestrahlt. Bis die achte Staffel auch über den deutschen Bildschirm flimmert, dauert es noch eine Weile.
Kennwort Kino: Clint Eastwood – Eine Legende wird 80 (D 2010, R.: Peter Paul Huth, Maik Platzen)
Drehbuch: Peter Paul Huth, Maik Platzen
Halbstündige Doku über Clint Eastwood, die sich vor allem auf sein Werk ab „Erbarmungslos“ konzentriert und, anlässlich von Eastwoods Geburtstag am kommenden Montag, eine sehr kleine 3sat-Reihe einläutet.
Auch die anderen TV-Sender zeigen demnächst etliche Filme von und mit Clint Eastwood.
Die Tochter des US-Präsidenten wird entführt. Spezialagent Robert Scott soll sie finden – und der Befehlsempfänger deckt ein Komplott auf.
Wenn David Mamet einen Polit-Thriller schreibt und inszeniert, dann sind einerseits die üblichen Genrestandards enthalten und andererseits, dank guter Schauspieler und Dialoge, auch viel mehr.
Außerdem waren bei den Vorbereitungen und dem Dreh zahlreiche Polizei- und Militärspezialisten dabei. Der bekannteste (und wichtigste) dürfte Eric L. Haney sein, dessen „Inside Delta Force“ auch die Grundidee für die von David Mamet und Shawn Ryan (The Shield) erfundene grandiose Serie „The Unit“ lieferte.
mit Val Kilmer, Derek Luke, William H. Macy, Ed O’Neill, Kristen Bell, Tia Texada, Mark Pellegrino
Wiederholung: Dienstag, 27. Mai, 00.00 Uhr (Taggenau! – Yep, die zeigen den Film zweimal hintereinander.)
Die britische Autorenvereinigung Crime Writers’ Association (CWA) hat als Vereinigung der Spannungshandwerker natürlich gelernt, dass ein Gewinner nicht einfach bekannt gegeben wird. Nein, zuerst müssen die Erwartungen geschürt werden. Da gibt es eine Longlist, später eine Shortlist. Aber nicht gleich die Shortlists für alle Kategorien, sondern zunächst nur für:
THE CWA INTERNATIONAL DAGGER
(For crime, thriller, suspense or spy fiction novels which have been translated into English from their original language)
Badfellas von Tonino Benacquista, übersetzt von Emily Read (Bitter Lemon Press)
August Heat von Andrea Camilleri, übersetzt von Stephen Sartarelli (Picador)
Hypothermia von Arnaldur Indriðason, übersetzt von Victoria Cribb (Harvill Secker)
The Girl Who Kicked the Hornets’ Nest (Vergebung) von Stieg Larsson, übersetzt von Reg Keeland (MacLehose Press)
Thirteen Hours von Deon Meyer, übersetzt von K.L. Seegers (Hodder and Stoughton)
The Darkest Room von Johan Theorin, übersetzt von Marlaine Delargy (Doubleday)
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THE CWA GOLD DAGGER FOR NON-FICTION
David Cesarani: Major Farran’s Hat (Heinemann)
David R. Dow: Killing Time (Heinemann)
Ruth Dudley Edwards: Aftermath: The Omagh Bombing & the Families’ Pursuit of Justice (Harvill Secker)
Jeff Guinn: Go Down Together: The True, Untold Story of Bonnie & Clyde (Simon & Schuster)
Alex McBride: Defending the Guilty (Penguin/Viking)
Douglas Preston, with Mario Spezi: The Monster of Florence (Virgin/Random House)
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CWA DAGGER IN THE LIBRARY
(Nominated and judged by librarians and awarded to an author for a body of work, not one single title.)
Simon Beckett (Bantam)
R. J. Ellory (Orion)
Ariana Franklin (Random House)
Mo Hayder (Bantam)
Denise Mina (Transworld)
Chris Simms (Orion)
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CWA SHORT STORY DAGGER
A Calculated Risk von Sean Chercover, aus Thriller 2 (Mira) herausgegeben von Clive Cussler
The Weapon von Jeffrey Deaver, aus Thriller 2 (Mira) herausgegeben von Clive Cussler
Can You Help Me Out There von Robert Ferrigno, aus Thriller 2 (Mira) herausgegeben von Clive Cussler
Boldt’s Broken Angel von Ridley Pearson, aus Thriller 2 (Mira) herausgegeben von Clive Cussler
Like a Virgin von Peter Robinson, aus The Price of Love (Hodder and Stoughton)
Killing Time von Jon Land, aus Thriller 2 (Mira) herausgegeben von Clive Cussler
Protecting the Innocent von Simon Wood, aus Thriller 2 (Mira), herausgegeben von Clive Cussler
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CWA DEBUT DAGGER
All the Precious Things, von Jan Napiorkowski (UK)
A Murder in Mumbles, von Rick DeMille (USA)
A Place of Dying, von Patrick Eden (UK)
Case No 1, von Sandra Graham (Australia)
Chinese Whispers, von Alan Carter (Australia)
In the Lion’s Throat, von Bob Marriott (New Zealand)
Legacy, von Rebecca Brodie (UK)
Lockdown, von Danielle Ramsay (UK)
Pretty Preeti, von Stephanie Light (India)
Safe Harbour, von Rosemary McCracken (Canada)
The Beggar’s Opera, von Peggy Blair (Canada)
The Chameleon Factor, von Kathleen Stewart (Australia)
• All The Colors of Darkness, von Peter Robinson (Hodder)
• Child 44, von Tom Rob Smith (Simon & Schuster)
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Bis zum Freitag, den 11. Juni, kann online abgestimmt werden.
Am Donnerstag, den 1. Juli, wird die Liste mit den acht höchstplatzierten Bücher veröffentlicht. Danach werden Einige um eine zweite Stimmabgabe gebeten und, endlich, am Donnerstag, den 22. Juli, wird der glückliche Gewinner auf dem Theakstons Old Peculier Crime Writing Festival in Harrogate bekannt gegeben.