TV-Tipp für den 1. Juli: Fahrenheit 11/9

Juni 30, 2020

ZDF, 00.35

Fahrenheit 11/9 (Fahrenheit 11/9, USA 2018)

Regie: Michael Moore

Drehbuch: Michael Moore

TV-Premiere zu einer unmöglichen Uhrzeit. Immerhin sind die Wiederholungen teilweise zu normaleren Uhrzeiten. Oder man besucht die Mediathek.

Vor der Wahl zum Senat und Repräsentantenhaus im November 2018 holte Michael Moore zu einem Rundumschlag gegen US-Präsident Donald Trump aus. Er fragt, wie es passieren konnte, dass ein offensichtlich unqualifizierter Chaot, Egozentriker, Lügner und Rassist gewählt wurde und er zeigt den Widerstand gegen ihn. In etwas über zwei Stunden entsteht ein Porträt der USA, im typischen Michael-Moore-Stil, bei dem man erstaunt sieht, was man, angesichts immer neuer Skandale, Unfähigkeiten und Lügen, schon vergessen hat. Denn dieser Film ist nur eine Skandalchronik der ersten beiden Jahre.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Michael Moore, Donald Trump, Barack Obama, Katie Perry

Wiederholungen

ZDFinfo, Montag, 6. Juli, 21.45 Uhr

ZDFinfo, Dienstag, 14. Juli, 3.30 Uhr (Taggenau!)

ZDFinfo: Donnerstag, 16. Juli, 14.00 Uhr

Hinweise

Deutsche Facebook-Seite zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Fahrenheit 11/9“

Metacritic über „Fahrenheit 11/9“

Rotten Tomatoes über „Fahrenheit 11/9“

Wikipedia über „Fahrenheit 11/9“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Michael Moores „Fahrenheit 11/9“ (Fahrenheit 11/9, USA 2018)


Cover der Woche

Juni 30, 2020


TV-Tipp für den 30. Juni: Super 8

Juni 29, 2020

Kabel 1, 20.15

Super 8 (Super 8, USA 2011)

Regie: J. J. Abrams

Drehbuch: J. J. Abrams

Ohio, 1979: Als eine filmverrückte Gruppe Jugendlicher nachts auf einer Bahnstation eine Filmszene für ihren Zombiefilm drehen wollen, beobachten sie ein Zugunglück. Am nächsten Tag besetzt das Militär die Stadt.

Spannender Science-Fiction-Film, der durchaus als zeitgemäßes Update von „E. T.“ gesehen werden kann.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Kyle Chandler, Elle Fanning, Joel Courtney, Gabriel Basso, Noah Emmerich, Ron Eldard, Riley Griffiths, Ryan Lee, Zach Mills

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Super 8“

Wikipedia über „Super 8“ (deutsch, englisch)

Time: Interview mit J. J. Abrams über “Super 8″ (6. Juni 2011)

Go into the Story: Emotionale und rationale Logik am Beispiel von „Super 8“

Meine Besprechung von J. J. Abrams’ “Super 8” (Super 8, USA 2011)

Meine Besprechung von J. J. Abrams‘ „Star Trek into Darkness“ (Star Trek into Darkness, USA 2013)

Meine Besprechung von J. J. Abrams „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ (Star Wars: The Force awakens, USA 2015)

Meine Besprechung von J. J. Abrams „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ (Star Wars: The Rise of Skywalker, USA 2019)


Roman zum Film: Rae Carson: Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

Juni 29, 2020

Bei meiner Besprechung von Rae Carsons Roman zum neuesten „Star Wars“-Film „Der Aufstieg Skywalkers“ gehe ich davon aus, dass inzwischen alle die Filmgeschichte, die verschiedenen Überraschungen und das Ende kennen. Wer also das Ende immer noch nicht kennt und es immer noch nicht erfahren möchte, sollte meine spoilerfreie Besprechung des Films lesen.

Rae Carson hat eine lesenswerte und gut lesbare Fassung des Films, ergänzt um einige Hintergrundinformationen und Erklärungen, geschrieben. An den grundsätzlichen Problemen der Filmgeschichte kann sie dagegen nichts ändern.

Der Aufstieg Skywalkers“ ist der neunte „Star Wars“-Spielfilm. Der erste war 1977 „Krieg der Sterne“ (Star Wars). In den nächsten Jahren erzählte George Lucas in drei Filmen die Geschichte von Luke Skywalker und seinem erfolgreichen (jedenfalls dachten wir das damals) Kampf gegen Darth Vader und die dunkle Seite der Macht. Später erzählte George Lucas die Vorgeschichte zu „Krieg der Sterne“. Wieder in drei Filmen, in denen er die Geschichte von Luke Skywalkers Vater erzählt, der zu dem Bösewicht Darth Vader wird. Danach verkaufte George Lucas seine enorm lukrative Schöpfung an Disney und Disney begann mit „Das Erwachen der Macht“ 2015 eine neue Trilogie, die dreißig Jahre nach dem Ende von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ spielt. Diese dritte Trilogie war von Anfang an als der Abschluss der vorherigen sechs Filme geplant. Auch George Lucas hatte von Anfang an eine Serie von neun Spielfilmen geplant. Aus kommerziellen Erwägungen und weil die Idee einer aus neun miteinander verbundenen Spielfilmen undurchführbar erschien, begann er mit „Krieg der Sterne“ in der Mitte.

In „Das Erwachen der Macht“ und der Fortsetzung „Die letzten Jedi“ sind Han Solo, Prinzessin Leia Organa (seine Frau und Anführerin der Rebellen) und Luke Skywalker (ihr Bruder, inzwischen als Eremit auf einer Insel auf einem abgelegenem Planeten lebend) älter geworden. In den letzten Jahren gelang es den Bösewichtern, die sich jetzt Erste Ordnung nennen, fast die gesamte Galaxis zu erobern. Der Hauptgegner der guten Rebellen ist Kylo Ren, der Sohn von Han Solo und Leia Organa. Der überaus ehrgeizige, aber auch zutiefst unsichere Ren möchte unbedingt das Erbe von Darth Vader antreten.

Auf der Seite der Guten wird ebenfalls eine jüngere Generation in die Schlacht geschickt. Im Mittelpunkt steht Rey, die ihr bisheriges Leben als Schrottsammlerin auf einem Wüstenplaneten verbrachte und eine ungewöhnlich starke Verbindung zur Macht hat. Zusammen mit ihren Freunden, dem desertierten Sturmtruppler Finn, dem wagemutigen Piloten Poe Dameron und, ab „Die letzten Jedi“, der Mechanikerin Rose kämpft sie gegen die Bösewichter.

In „Der Aufstieg Skywalkers“ soll jetzt die Geschichte der Familie Skywalker zu Ende erzählt werden. Das war jedenfalls die Ankündigung, die die Macher dann – falls nicht auf irgendwelchen Wüstenplaneten weitere Skywalker-Kinder ausgesetzt wurden – auf die denkbar einfachste Art erfüllten: sie bringen einfach alle bekannten Mitglieder der Familie Skywalker um. Luke Skywalker starb ja schon in „Die letzten Jedi“. Leia Organa und ihr Sohn Kylo Ren sterben in „Der Aufstieg Skywalkers“. Auch sie opfern sich mit Macht für die gute Sache. Rey, die die ganze Zeit herausfinden wollte, wer ihre Eltern sind, überlebt. Denn sie gehört nicht zur Skywalker, sondern zur Palpatine-Familie und, oh Wunder, der in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ gestorbene Imperator Palpatine ist nicht tot, sondern hing über Jahrzehnte auf dem gut versteckten Planeten Exegol. Dort ließ er eine Flotte von Raumschiffen bauen, von denen jedes Raumschiff Planeten zerstören kann. Anstatt des Todessterns (die ultimative Waffe der Bösewichter in den vorherigen „Star Wars“-Filmen), gibt es jetzt eine ganze Armada von Todessternen, die am Ende des Films vernichtet werden.

Bis es soweit ist, müssen Rey und ihre Freunde innerhalb weniger Stunden zuerst einen Sith-Wegfinder, der ihnen den Weg nach Exegol zeigt, finden und dann zu Exegol fliegen. Diese planetarische Schnitzeljagd steht im Mittelpunkt des Films und damit auch des Romans. Etwas psychologische Tiefe erhält die Geschichte durch Kylo Rens und Reys periodisch eingestreute Selbstzweifel.

Dabei beschränken sich Reys Selbstzweifel auf ihre Befürchtung, der dunklen Seite der Macht nicht widerstehen zu können. Und sie will herausfinden, wer ihre Eltern sind. Dass ihre Eltern, wie Ren sagt, Niemande sind, will sie nicht akzeptierten.

Das klingt doch nach einem zünftigem Abenteuer. Es passiert auch viel. Alle paar Dutzend Seiten sind sie auf einem neuen Planeten. Alle paar Seiten passiert etwas. Eine wichtige Person gerät in Lebensgefahr, stirbt – und ist dann, wie wir einige Seiten später erfahren, doch nicht tot. Mal, weil der falsche Transporter zerstört wird, mal weil irgendetwas mit der Macht angestellt wird, mal aus unbekannten Gründen. Nachdem man sich an das Erzählprinzip gewöhnt hat, dass inzwischen im „Star Wars“-Universum kein Tod endgültig ist, investiert man auch keine Gefühle mehr in das Ableben einer geliebten Figur.

Dazu kommt – Logik war sicher noch nie eine Stärke des „Star Wars“-Universums, das schon immer nach den Regeln der Fantasy und nie nach den Regeln der Science-Fiction funktionierte – der laxe Umgang mit der „Macht“. Mal wird sie eingesetzt, mal nicht. Halt wie es dem Drehbuchautor gerade passt. Mal können Rey und Keylo Ren, die sich gerade an verschiedenen Enden des Universums befinden, in einem Raum miteinander kämpfen, mal nicht. Und ihre Verbindung funktioniert wie eine gestörte Telefonverbindung, die immer dann nicht funktioniert, wenn der Drehbuchautor es so will.

Diese Willkürlichkeit ist das größte Problem von „Der Aufstieg Skywalkers“. Anstatt dass sich die Geschichte aus den Figuren heraus ergibt, anstatt dass Handlungen Konsequenzen haben, anstatt dass ein klar definierter Konflikt im Zentrum der Geschichte steht, anstatt dass die Figur mit dem konfliktreichsten Problem im Mittelpunkt steht (das wäre, so wie die Figuren entworfen wurden und die Geschichte in der aktuellen Trilogie erzählt wurde, nicht Rey, sondern Keylo Ren gewesen), spürt man in jedem Moment den Willen des Drehbuchautors, der einfach alle paar Minuten, immer dann wenn es langweilig werden könnte, eine weitere Überraschung präsentiert. Zum Beispiel, dass die Bösewichter gerade jetzt auftauchen und die Rebellen in ein weiteres Gefecht verwickeln.

Das kann Rae Carson in ihrem Filmroman nicht ändern. Aber es gibt, wie gesagt, einige Hintergrundinformationen, Erklärungen und Verbesserungen im Detail. So erfahren wir im Roman schon bevor C-3POs Festplatte (vulgo Gedächtnis) von seinen Freunden gelöscht wird, dass das schon einmal gemacht wurde und dass die Festplatte natürlich wieder mit den alten Informationen bespielt werden kann. Die Daten wurden ja vorher gesichert.

Mit „Der Aufstieg Skywalkers“ endet eine Trilogie, die nie den Eindruck erweckte, von Anfang an als Trilogie geplant gewesen zu sein. Dafür war jeder Film zu sehr bemüht, möglichst alles, was im vorherigen Film erzählt wurde, zu negieren. Am Ende wurde keine eigenständige, neue Einsichten und Erkenntnisse vermittelnde Geschichte erzählt, sondern blinder Fanservice betrieben. Die aktuelle Trilogie, und vor allem Abschlussfilm „Der Aufstieg Skywalkers“, erschöpft sich im Präsentieren bekannter Figuren und Gegenstände und dem einfallslosem Wiederholen bereits erzählter Geschichten. Das Prinzip mag an der Kinokasse erfolgreich sein und die Fans befriedigen, aber neugierig auf die nächsten „Star Wars“-Filme macht das nicht.

Rae Carson: Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

(übersetzt von Andreas Kasprzak)

Penhaligon, 2020

352 Seiten

16 Euro

Originalausgabe

Star Wars – The Rise of Skywalker

DelRey, 2020

Die Vorlage

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (Star Wars: The Rise of Skywalker, USA 2019)

Regie: J.J. Abrams

Drehbuch: J.J. Abrams, Chris Terrio, Colin Trevorrow (Ko-Autor), Derek Connolly (Ko-Autor) (basierend auf von George Lucas erfundenen Figuren)

mit Carrie Fisher, Mark Hamill, Adam Driver, Daisy Ridley, John Boyega, Oscar Isaac, Anthony Daniels, Naomi Ackie, Domhnall Gleeson, Richard E. Grant, Lupita Nyong’o, Keri Russell, Joonas Suotamo, Kelly Marie Tran, Billy Dee Williams

Länge: 142 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Die „Star Wars“-Hauptfilme

Krieg der Sterne (Star Wars, später Star Wars: Episode IV – A New Hope, 1977)

Das Imperium schlägt zurück (The Empire strikes back, später Star Wars: Episode V – The Empire Strikes Back, 1980)

Die Rückkehr der Jedi-Ritter (Return of the Jedi, später Star Wars: Episode VI – Return of the Jedi 1983)

Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung (Star Wars: Episode I – The Phantom Menace, 1999)

Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger (Star Wars: Episode II – Attack of the Clones, 2002)

Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith (Star Wars: Episode III – Revenge of the Sith, 2005)

Star Wars: Das Erwachen der Macht (Star Wars: The Force Awakens, 2015)

Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The Last Jedi, 2017)

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (Star Wars: The Rise of Skywalker, 2019)

Hinweise

Homepage von Rae Carson (Achtung: im Moment erhalte ich den Hinweis, dass es sich um eine gefährliche Webseite handelt.)

Homepage zum Film

Facebook-Seite zum Film

YouTube-Kanal zum Film

Moviepilot über „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“

Metacritic über „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“

Rotten Tomatoes über „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“

Wikipedia über „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von J. J. Abrams „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ (Star Wars: The Force awakens, USA 2015)

Meine Besprechung von Rian Johnsons „Star Wars: Die letzten Jedi“ (Star Wars: The last Jedi, USA 2017)

Meine Besprechung von J. J. Abrams „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ (Star Wars: The Rise of Skywalker, USA 2019)

Meine Besprechung von Gareth Edwards‘ „Rogue One: A Star Wars Story“ (Rogue One: A Star Wars Story, USA 2016)

Meine Besprechung von Ron Howards „Solo: A Star Wars Story“ (Solo: A Star Wars Story, USA 2018)

Meine Besprechung von Greg Ruckas „Star Wars: Imperium in Trümmern (Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht“) (Star Wars: Shatterd Empire # 1 – 4, Disney/Lucasfilm 2015)

Meine Besprechung von Greg Ruckas „Star Wars: Vor dem Erwachen“ (Star Wars: Before the Awakening, 2015)

Meine Besprechung von Alan Dean Fosters „Star Wars: Das Erwachen der Macht – Der Roman zum Film“ (Star Wars: The Force awakens, 2015)

Meine Besprechung von Michael Kogges „Star Wars: Das Erwachen der Macht – Jugendroman zum Film“ (Star Wars: The Force awakens, 2016)

Meine Besprechung von James Lucenos „Star Wars – Der Auslöser: Ein Rogue One Roman“ (Star Wars: Catalyst: A Rogue One Novel, 2016)

Meine Besprechung von Alexander Freeds „Rogue One – Eine Star Wars Story“ (Rogue One. A Star Wars Story, 2016) (Filmroman)

Meine Besprechung von James Frys „Star Wars: Die letzten Jedi“ (Star Wars: The Last Jedi, 2018) (Filmroman)

Meine Besprechung von J. J. Abrams’ “Super 8” (Super 8, USA 2011)

Meine Besprechung von J. J. Abrams‘ „Star Trek into Darkness“ (Star Trek into Darkness, USA 2013)


TV-Tipp für den 29. Juni: Kaltblütig

Juni 28, 2020

Arte, 21.50

Kaltblütig (In cold blood, USA 1967)

Regie: Richard Brooks

Drehbuch: Richard Brooks

LV: Truman Capote: In cold blood, 1965 (Kaltblütig)

Semidokumentarischer Film über den sinnlosen Mord an einer Familie in Holcomb, Kansas, im November 1959.

Richard Brooks kongeniale Verfilmung von Capotes True-Crime-Klassiker über einen Mord, der die USA erschütterte.

Mit Robert Blake, Scott Wilson, John Forsythe, Paul Stewart

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Kaltblütig

Wikipedia über „Kaltblütig (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Ande Parks/Chris Samnees „Capote in Kansas“ (Capote in Kansas, 2005 – Comic über die Entstehung von Capotes Tatsachenroman)

 


TV-Tipp für den 28. Juni: Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen

Juni 27, 2020

Sat.1, 20.15

Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen (Hidden Figures, USA 2016)

Regie: Theodore Melfi

Drehbuch: Allison Schroeder, Theodore Melfi

LV: Margot Lee Shetterly: Hidden Figures, 2016 (Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen)

Auf Tatsachen basierendes Drama über die Mathematikerinnen, die im Raketenprogramm der NASA arbeiteten und die Astronauten zuerst in die Erdumlaufbahn und später noch weiter weg schickten.

„Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“ ist ein punktgenau inszenierter Feelgood-Film über weibliche Selbstermächtigung und Selbstbewusstsein und wie es ihnen gelingt, die Männer auf den Mond zu schicken.

Der Film war unter anderem für den Oscar als bester Film des Jahres nominiert. „Moonlight“ erhielt den Preis.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechun.

Anschließend, um 22.40 Uhr, läuft Lee Daniels‘ „The Butler“ (The Butler, USA 2013). Dranbleiben lohnt sich also.

mit Taraji P. Henson, Octavia Spencer, Janelle Monáe, Kevin Costner, Kirsten Dunst, Jim Parsons, Mahershala Ali, Aldis Hodge, Glen Powell, Kimberly Quinn, Olek Krupa

Wiederholung: Montag, 29. Juni, 01.05 Uhr (Taggenau!)

Die Vorlage (Buchbesprechung bei der Filmbesprechung)

Margot Lee Shetterly: Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen

(übersetzt von Michael Windgassen und Sandra Ritters)

HarperCollins, 2017

416 Seiten

14 Euro

Originalausgabe

Hidden Figures

William Morrow, 2016

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Hidden Figures“

Metacritic über „Hidden Figures“

Rotten Tomatoes über „Hidden Figures“

Wikipedia über „Hidden Figures“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Hidden Figures“

Meine Besprechung von Theodore Melfis „St. Vincent“ (St. Vincent, 2014)

Meine Besprechung von Theodore Melfis „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“ (Hidden Figures, USA 2016)


TV-Tipp für den 27. Juni: Harold und Maude

Juni 26, 2020

RBB, 23.30

Harold und Maude (Harold and Maude, USA 1971)

Regie: Hal Ashby

Drehbuch: Colin Higgins

Harold ist 19 Jahr alt und hat keine Lust zu leben. Da trifft er bei einer Beerdigung die 79-jährige Maude, die immer noch ein fröhlich Regeln missachtendes Energiebündel ist. Harold verliebt sich in Maude.

Immer wieder gern gesehener Kultfilm!

Mit der Musik von Cat Stevens.

Mit Bud Cort, Ruth Gordon, Vivian Pickles, Cyril Cusack, Charles Tyner, Ellen Geer

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Harold und Maude“

Wikipedia über „Harold und Maude“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Hal Ashbys Lawrence-Block-Verfilmung „8 Millionen Wege zu sterben“ (8 Million Ways to die, USA 1986)

Meine Besprechung von Colin Higgins‘ „Harold und Maude“ (Harold and Maude, 1971)

Ein gelungener Fan-Trailer


TV-Tipp für den 26. Juni: Hotel Artemis

Juni 25, 2020

RTL II, 22.25

Hotel Artemis (Hotel Artemis, USA 2018)

Regie: Drew Pearce

Drehtuch: Drew Pearce

Los Angeles, 2028: die Stadt versinkt in Straßenschlachten. Mitten in dem Chaos verarztet die ‚Schwester‘ im Hotel Artemis Gangster, die sie für ihre Dienste gut bezahlen. Als die Schwester einer verletzten Polizistin hilft, beginnen die Dinge in dem Hotel aus dem Ruder zu laufen.

TV-Premiere. Zwiespältiges Regiedebüt von Drehbuchautor Drew Pearce („Iron Man 3“, „Fast & Furious Presents: Hobbs & Shaw“): gute Schauspieler, viel fotogene Noir-Stimmung, aber keine fesselnde Geschichte, sondern nur eine Abfolge von Situationen und nicht so wahnsinnig interessanten Gesprächen.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Jodie Foster, Sterling K. Brown, Dave Bautista, Sofia Boutella, Jeff Goldblum, Brian Tyreee Henry, Jenny Slate, Zachary Quinto, Charlie Day, Kennth Choi

Wiederholung: Montag, 29. Juni, 00.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Hotel Artemis“

Metacritic über „Hotel Artemis“

Rotten Tomatoes über „Hotel Artemis“

Wikipedia über „Hotel Artemis“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Drew Pearces „Hotel Artemis“ (Hotel Artemis, USA 2018)


Neu im Kino (naja einigen Kinos in einigen Bundesländern)/Filmkritik: Clint Eastwood erzählt „Der Fall Richard Jewell“

Juni 25, 2020

Am 27. Juli 1996 hatte Richard Jewell seine fünfzehn Minuten Ruhm. Der 34-jährige arbeitete bei einer privaten Wachfirma. Im Centennial Olympic Park entdeckt er bei einem Kenny-Rogers-Konzert, das während der Olympischen Spiele in Atlanta, Georgia, stattfinded, eine unter einer Parkbank versteckte Tasche. Er informiert die Polizei und leitet sofort erste Maßnahmen zum Schutz der Zuschauer ein, indem er sie aus dem Gefahrenbereich trieb. Kurz darauf explodiert die Bombe. Eine Frau stirbt. Ein Mann hat einen Herzinfarkt. Über hundert Menschen werden verletzt. Ohne sein beherztes Eingreifen wären mehr Menschen gestorben.

Die Presse und die Öffentlichkeit feiert ihn als Helden.

Währenddessen fragt das FBI sich, ob der Möchtegern-Gesetzeshüter der Täter sein könnte. Jewell hat anscheinend jede Verfahrensvorschrift der Polizei verinnerlicht, besteht penetrant auf der Einhaltung von Regeln, spielt Computerspiele wie „Defender“ und „Mortal Kombat II“ (das war damals etwas für Kinder und seltsame Nerds), hortet Waffen und lebt bei seiner Mutter. Damit passt der unterwürfige, sich nach Anerkennung von seinen Polizistenkollegen sehnende Jewell perfekt in das Profil des rechten, nach Aufmerksamkeit gierenden Einzeltäters.

Als Kathy Scruggs, eine überaus ambitionierte, 2001 verstorbene Journalistin der Zeitung „The Atlanta Journal-Constitution“, von den Ermittlungen gegen Jewell erfährt, schreibt sie einen reißerischen Artikel, der Jewell zum Hauptverdächtigen macht.

Trotzdem versucht der gutmütige Jewell weiter, den Ermittlern zu helfen. Was ihn nur noch verdächtiger macht. Und seinen Autoritäten verachtenden Anwalt Watson Bryant, der bis zu diesem Zeitpunkt keine Erfahrung mit solchen Strafverfahren hat, verzweifeln lässt. Das hindert ihn aber nicht daran, wortgewaltig für Jewell zu kämpfen.

Mit „Der Fall Richard Jewell“ setzt Clint Eastwood die Reihe seiner auf wahren Ereignissen basierenden Filme fort. Es ist auch eine weitere Heldengeschichte, die von ihren überzeugenden Schauspielern lebt. Die Hauptrolle übernahm Paul Walter Hauser. Bislang spielte er Nebenrollen. Unter anderem in „I, Tonya“, „BlacKkKlansman“ und „Late Night“. Einen größeren Eindruck hinterließ er in diesen Filmen bei mir nicht. Als Richard Jewell zeigt er jetzt, was er kann. Und das ist verdammt viel.

Die anderen Schauspieler – Sam Rockwell als Jewells Anwalt, Kathy Bates als Jewells Mutter, Jon Hamm als FBI-Ermittler (seine Figur basiert auf mehreren realen Ermittlern) – überzeugen ebenfalls. Das liegt am Drehbuch, ihrem Spiel und Eastwoods gewohnt unprätentiöser Inszenierung, die sich auf die Geschichte und die Schauspieler verlässt.

In diesem Umfeld fällt die von Olivia Wilde gespielte Journalistin – auch wenn man den wahren Fall nicht kennt – äußerst negativ auf. Die von ihr gespielte Figur ist eine karrieregeile, für eine Schlagzeile über Leichen gehende Schönheit. Sie ist ein eindimensionaler Watschenmann für primitive Medienkritik; mit telegener und vollkommen unglaubwürdiger Wandlung am Filmende. Die durchaus beunruhigenden und skandalträchtigen wahren Ereignisse in der Redaktion der Provinzzeitung und die Reaktionen der überregionalen Medien hätten diese Dramatisierung nicht benötigt. Der restliche Film bleibt dagegen nah an den Fakten und zeichnet ein differenziertes Bild der Monate nach dem Bombenanschlag.

Der Fall Richard Jewell“ ist eine packende David-gegen-Goliath-Geschichte, in der ein unschuldiger und gegenüber der Polizei überaus naiver Mann um seinen Ruf kämpfen muss. Freunde hat er nur wenige. Seine Gegner sind das FBI, das vorurteilsbehaftet ermittelt und den Ruf eines Unschuldigen irreparabel schädigt, und die Medien, die für eine Schlagzeile schlampig recherchieren. Beide bleiben bei ihrer einmal gefassten Überzeugung. In der Öffentlichkeit war Jewell danach ‚der Bombenleger‘. 2003 wurde der wahre Täter, der christlich-fundamentalistisch Terrorist Eric Rudolph, verhaftet und zu lebenslanger Haft verurteilt.

Richard Jewell starb 2007 aufgrund mehrerer durch seine Diabetes verursachten gesundheitlicher Probleme.

Der Fall Richard Jewell (Richard Jewell, USA 2019)

Regie: Clint Eastwood

Drehbuch: Billy Ray

LV: Marie Brenner: American Nightmare: The Ballad of Richard Jewell (Vanity Fair, Februar 1997), Kent Alexander, Kevin Salwen: The Suspect, 2019

mit Paul Walter Hauser, Sam Rockwell, Olivia Wilde, Jon Hamm, Kathy Bates, Nina Arianda, Ian Gomez, Niko Nicotera

Länge: 129 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Der Fall Richard Jewell“

Metacritic über „Der Fall Richard Jewell“

Rotten Tomatoes über „Der Fall Richard Jewell“

Wikipedia über „Der Fall Richard Jewell“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Der Fall Richard Jewell“

Meine Besprechung von Pierre-Henri Verlhacs (Herausgeber) „Clint Eastwood – Bilder eines Lebens“ (2008)

Meine Besprechung von Clint Eastwoods „Hereafter – Das Leben danach“ (Hereafter, USA 2010)

Meine Besprechung von Clint Eastwoods “Jersey Boys” (Jersey Boys, USA 2014)

Meine Besprechung von Clint Eastwoods „American Sniper“ (American Sniper, USA 2014)

Meine Besprechung von Clint Eastwoods „Sully“ (Sully, USA 2016)

Meine Besprechung von Clint Eastwoods „The Mule“ (The Mule, USA 2018)

Clint Eastwood in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Kai Blieseners „Clint Eastwood – Mann mit Eigenschaften“ (2020)


TV-Tipp für den 25. Juni: Westwärts zieht der Wind

Juni 24, 2020

Heute, zum Kinostart (in einigen Kinos) von Clint Eastwoods neuestem Film „Der Fall Richard Jewell“, können wir Lücken in der Clint-Eastwood-Filmographie schließen, die wir niemals wirklich schließen wollten

Servus TV, 22.05

Westwärts zieht der Wind (Paint your Wagon, USA 1969)

Regie: Joshua Logan

Drehbuch: Alan Jay Lerner, Paddy Chayefsky (Adaption)

Während des kalifornischen Goldrauschs verlieben Ben und Pardner in die hübsche Elizabeth. Die schlägt, überaus modern, eine Dreierbeziehung vor.

Ein zweieinhalbstündiges Western-Musical, das heute weitgehend vergessen ist und in Eastwood-Filmographien vor allem wegen der Vollständigkeit erwähnt wird. Kai Bliesener nennt ihn in seiner kürzlich erschienenen Clint-Eastwood-Biographie „einen belanglosen Streifen“.

Clint Eastwood urteilte ungnädiger: „Er ist ein Fiasko.“

Eine nicht enden wollende Folge von Ansichten (hauptsächlich vom Wallowa National Park in Oregon) und Auftritten (die besten Nummern sind Harve Presnells ‚They call the wind Maria‘ und Lee Marvins ‚Wand’rin‘ Star‘).“ (Joe Hembus: Das Western-Lexikon)

Die deutsche Kinofassung ist um einige Minuten gekürzt.

Mit Lee Marvin, Clint Eastwood, Jean Seberg, Harve Presnell, Ray Walston

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Westwärts zieht der Wind“

Wikipedia über „Westwärts zieht der Wind“ (deutsch, englisch)

Lesetipp (meine Besprechung)

Kai Bliesener: Clint Eastwood – Mann mit Eigenschaften

Schüren, 2020

232 Seiten

24,90 Euro


„Firefly – Die glorreichen Neun“ kämpfen für einige Bauern/Siedler

Juni 24, 2020

Eine Nominierung in der Kategorie Original Novel Speculative für „Die glorreichen Neun“ beim diesjährigen Scribe Award, das ist der Preis der International Association of Media Tie-In Writers, also der Vereinigung der Autoren, die die ‚Romane zum Film‘ oder die ‚Romane, inspiriert von der Serie XYZ‘ schreiben, und die Lust, den Tag nicht mit weiteren Webinare zu verbringen, ließ mich endlich zu James Lovegroves zweitem „Firefly“-Roman greifen.

Firefly“ ist der Titel einer kurzlebigen, aber kultigen Science-Fiction-Western-TV-Serie, die so viele Fans hat, dass nach dem Ende der TV-Serie ein Spielfilm gedreht, mehrere Comics und jetzt auch Romane veröffentlicht wurden. Im Mittelpunkt der Serie steht die Besatzung der Serenity. Auf dem Weltraumfrachter leben Captain Malcolm ‚Mal‘ Reynolds, seine kampferprobte rechte Hand Zoë Washburne, ihr Ehemann Hoban ‚Wash‘ Washburne, der furchtlose Pilot der Serenity, der einfach gestrickte Söldner und Waffennarr Jayne Cobb, die begnadete Mechanikerin Kaywinnit Lee ‚Kaylee‘ Frye, die verständnisvolle Companion (was ein anderes Wort für Luxusprostituierte ist) Inara Serra, die mental und körperlich äußert begabte und extrem verhaltensauffällige River Tam, ihr sie beschützender Bruder Dr. Simon Tam, der auch der Schiffsarzt ist, und Shepherd Derrial Book, ein Prediger mit unklarer Vergangenheit.

Sie sind eine selbstgewählte, angenehm dysfunktionale und damit höchst funktionale Familie. Ihr Geld verdienen sie mit mehr oder weniger legalen Aufträgen. Entsprechend zahlreich und skrupellos sind ihre Gegner. Eine deutliche Inspiration für die von Joss Whedon erfundene Serie ist der wirklich vergnügliche Teil von „Star Wars“: Han Solo, Chewbacca, ihr Raumschiff, der Millennium Falke, und ihr Leben; wenn sie nicht gerade mit Luke Skywalker die Galaxie retten müssen.

Die glorreichen Neun“ ist, nach „Großer, verdammter Held“, James Lovegroves zweiter „Firefly“-Roman und der Titel gibt schon einen Hinweis auf die Geschichte, die ihre Prämisse direkt von „Die sieben Samurai“ bzw. und präziser dem US-Western-Remake „Die glorreichen Sieben“ (The Magnificent Seven) geklaut hat.

Die Serenity dümpelt gerade, zwischen zwei Aufträgen, im Weltraum herum, als Jayne Cobb eine Wave-Nachricht von Temperance McCloud erhält. Sie bittet ihn um Hilfe. Elias Vandal und seine Scourer wollen das Städtchen Coogan’s Bluff auf dem Wüstenplaneten Thetis übernehmen.

Jayne und seine Freunde machen sich auf den Weg nach Coogan’s Bluff, einem Ort, dessen Sachwert, so Lovegrove, nicht weit über dem einer Sandburg liegen konnte. Der von Temperance in Aussicht gestellte Lohn ist nicht viel höher. Der Kampfgeist der in keinster Weise kampferprobten Dorfbewohner deutlich niedriger. Aber nach der ersten Begegnung zwischen Mal und Vandal beschreitet die Geschichte dann Wege, die von den glorreichen Sieben nicht beschritten wurden.

Lovegrove erzählt diese Geschichte äußerst flott, humorvoll und mit einigen hübschen Anspielungen (so heißt der örtliche Kneipier Billy Kurosawa). Damit trifft er die Stimmung der Serie, die sich vor allem als selbstironischer Weltraum-Western verstand. Es gibt, vor allem gegen Ende der Geschichte, einige Enthüllungen, die den Figuren mehr Tiefe geben. In dem Moment verknüpft Lovegrove die verschiedenen Figuren, ihre Vergangenheit und ihre aktuelles Handeln gelungen miteinander. Bis dahin gibt es auf gut dreihundert Seiten etliche überraschende Wendungen, die das Abenteuer der glorreichen Neun auf Thetis zu einer spannenden Lektüre machen.

Außerdem habe ich mich inzwischen an die Besatzung der Serenity gewöhnt und ich verbringe gerne einige Stunden mit ihnen.

James Lovegrove: Firefly – Die glorreichen Neun

(übersetzt von Claudia Kern)

Panini, 2019

320 Seiten

15 Euro

Originalausgabe

Firefly: The magnificent Nine

Titan Books, 2019

Hinweise

Homepage von James Lovegrove

Wikipedia über „Firefly“ (deutsch, englisch) und James Lovegrove (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von James Lovegroves „Firefly: Großer, verdammter Held“ (Firefly: Big Damn Hero, 2018)


TV-Tipp für den 24. Juni: Tatort: Transit ins Jenseits

Juni 23, 2020

RBB, 22.02

Tatort: Transit ins Jenseits (Deutschland 1976)

Regie: Günter Gräwert

Drehbuch: Günter Gräwert, Jens-Peter Behrend

Damals, als es die DDR, West- und Ostberlin noch gab: Die Menschenschmuggler Horst Bremer (Marius Müller-Westernhagen) und Martin Poll (Götz George) wollen eine DDR-Bürgerin in den Westen schmuggeln. Dummerweise geht der Plan schief, eine unbekannte Frauenleiche liegt an der Transitstrecke und Kommissar Schmidt (Martin Hirthe) hat einen neuen Fall.

Alter SFB-Tatort (ist heute der RBB), der mit einer tollen Besetzung (George! Westernhagen!) hundert Minuten in die siebziger Jahre entführt.

mit Martin Hirthe, Ulrich Faulhaber, Wilfried Klaus, Bernd Bauer, Marius Müller-Westernhagen, Götz George, Gisela Dreyer, Gustl Bayrhammer, Helmut Fischer

Hinweise

Tatort-Fundus über Kommissar Schmidt

Wikipedia über „Tatort: Transit ins Jenseits“


Cover der Woche

Juni 23, 2020

Die Vorlage für einen alten, schon ewig nicht mehr gezeigten „Tatort“.  Es handelt sich um den 65. „Tatort“. Kommissar Brammer (Knut Hinz) (keiner der heute noch bekannten oder legendären Kommissare) ermittelte. Jürgen Roland übernahm die Regie. Die Erstausstrahlung von „…und dann ist Zahltag“ war am 15. August 1976.


TV-Tipp für den 23. Juni: Tatort: Passion

Juni 23, 2020

BR, 20.15

Tatort: Passion (Deutschland/Österreich 2000)

Regie: Ilse Hofmann

Drehbuch: Felix Mitterer

Eigentlich will Kommissar Moritz Eisner in Tirol nur einen zünftigen Wanderurlaub verbringen. Aber als der Jesus-Darsteller eines Passionsspiel ans Kreuz genagelt wird, lässt er – widerwillig – Urlaub Urlaub sein und sucht mit seiner Kollegin Aschenwald den Mörder.

Erster Eisner-Tatort von Felix Mitterer und gleich ein voller Erfolg. Denn lustvoller und treffender wurde sich selten im prallen Provinzleben gesuhlt.

mit Harald Krassnitzer, Sophie Rois, Dietmar Schönherr, Nina Proll, Simon Schwarz, Reinhard Simonischek

Hinweise

Tatort-Fundus über Kommissar Moritz Eisner

Wikipedia über „Tatort: Passion“ und über Felix Mitterer


TV-Tipp für den 22. Juni: Fahrstuhl zum Schafott

Juni 21, 2020

Arte, 20.15

Fahrstuhl zum Schafott (L’ascenseur pour l’échafaud, Frankreich 1958)

Regie: Louis Malle

Drehbuch: Roger Nimier, Louis Malle

LV: Noel Calef: Ascenseur pour l’echafaud, 1956 (Fahrstuhl zum Schafott)

Julien hat den perfekten Mord begangen. Aber danach geht alles gründlich schief: er bleibt in einem Fahrstuhl stecken und sein Auto wird von Halbstarken geklaut.

Malles Regiedebüt ist inzwischen ein Noir-Krimiklassiker und einer der stilbildenden Filme der Nouvelle Vague. Musikalisch fabelhaft begleitet von Miles Davis und einer aus europäischen Musikern bestehenden Band.

Louis Malle erzählt in knapp neunzig Minuten vier Geschichten. Entsprechend dicht, assoziativ und oft schon hastig, fast wie ein Bebop-Stück, ist „Fahrstuhl zum Schafott“ erzählt. Da gibt es keine überflüssigen Bilder. Eher schon umgekehrt – und gerade das macht „Fahrstuhl zum Schafott“, abgesehen von seinem Rang als Filmklassiker, auch heute noch gut ansehbar. Außerdem ist die Noir-Philosophie immer noch aktuell.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

Mit Jeanne Moreau, Maurice Ronet, Lino Ventura, Charles Denner, Jean-Claude Brialy (Gast in der Bar)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Fahrstuhl zum Schafott“

Wikipedia über „Fahrstuhl zum Schafott“ (deutsch, englisch, französisch)

Film-Noir über „Fahrstuhl zum Schafott“

Roger Ebert über „Fahrstuhl zum Schafott“

Noir of the Week: Guy Savage über „Fahrstuhl zum Schafott“

Criterion: Terrence Rafferty über „Fahrstuhl zum Schafott“

Meine Besprechung von Louis Malles „Fahrstuhl zum Schafott“ (L’Ascenceur pour l’échafaud, Frankreich 1957)

Meine Besprechung von Roger Vadim, Louis Malle und Federico Fellinis „Außergewöhnliche Geschichten“ (Histoires Extraordinaires, Frankreich/Italien 1968)


TV-Tipp für den 21. Juni: Contagion

Juni 20, 2020

Sat.1, 23.00

Contagion (Contagion, USA 2011)

Regie: Steven Soderbergh

Drehbuch: Scott Z. Burns

Toller quasi-dokumentarischer Thriller über eine weltweite Pandemie. Ein Ensemblestück, bei dem auch Starpower nicht vor einem vorzeitigen Ableben schützt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Marion Cotillard, Matt Damon, Laurence Fishburne, Jude Law, Gwyneth Paltrow, Kate Winslet, Bryan Cranston, Jennifer Ehle, Sanaa Lathan, John Hawkes, Armin Rohde, Elliott Gould, Enrico Colantoni, Chin Han

Wiederholung: Montag, 22. Juni, 03.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Contagion“

Metacritic über „Contagion“

Rotten Tomatoes über „Contagion“

Wikipedia über „Contagion“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Girlfriend Experience – Aus dem Leben eines Luxus-Callgirls” (The Girlfriend Experience, USA 2009)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Contagion“ (Contagion, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Haywire” (Haywire, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Magic Mike” (Magic Mike, USA 2012)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen“ (Side Effects, USA 2013)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (Behind the Candelabra, USA 2013)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Logan Lucky“ (Logan Lucky, USA 2017) und der DVD

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Unsane: Ausgeliefert“ (Unsane, USA 2018)

Steven Soderbergh in der Kriminalakte


„Der Ermittler“ Jack Reacher 1996 in Hamburg auf Terroristenjagd

Juni 20, 2020

Neunziger Jahre: Jack Reacher trampt noch nicht auf eigene Faust durch die USA, sondern er wird als Militärpolizist von der US Army quer durch die Welt geschickt. Sein neuester Auftrag führt ihn nach Hamburg. Dort gab es ein Treffen zwischen einem unbekanntem Verkäufer und einer islamistischen Terrorgruppe. Er will ihnen etwas für hundert Millionen US-Dollar (das war damals noch viel mehr Geld als heute) verkaufen. Was es ist und wer auf US-Seite in den Handel involviert ist, ist unklar. Damit ist ungefähr jeder US-Amerikaner, der in diesem Moment in Deutschland war, verdächtig.

Reacher und seine Kollegin, Sergeant Frances Neagley, machen sich, unterstützt von einem CIA- und einem FBI-Beamten als Dienste überschreitende, streng geheime Arbeitsgruppe und, immerhin sind sie bei diesem Geheimauftrag direkt dem US-Präsidenten unterstellt, weitestreichenden Kompetenzen, auf die Suche nach der sprichwörtlichen Stecknadel im Heuhaufen.

Schnell schließen sie die offensichtlichen Verkaufsgegenstände aus. Das normale militärische Equipment ist entweder keine hundert Millionen US-Dollar wert oder ohne Ausbildung zu kompliziert zu bedienen oder zu groß für einen Terroranschlag, der natürlich vor der Tat kein öffentliches Aufsehen erregen soll. Außerdem bekommt man die meisten Waffen, nach dem Ende des Kalten Kriegs, günstig auf dem Schwarzmarkt. Daher ist ihre erste erfolgversprechende Vermutung, dass der unbekannte Verkäufer einen Computercode verkaufen will, der pünktlich zur Jahrtausendwende für einen großen Crash sorgen wird.

Als Jack Reacher in „Größenwahn“ (Killing Floor, 1997) die literarische Bühne betrat, war er kein Soldat mehr, sondern ein Drifter, der sich durch die USA treiben ließ. Über seine Vergangenheit, also seine Arbeit beim Militär, war wenig bekannt. Die leuchtete Lee Child erst in späteren Reacher-Romanen aus.

In „Der Ermittler“ begibt Lee Child sich erneut in Jack Reachers Vergangenheit als Soldat und erstmals spielt die Geschichte in Deutschland. Angesichts der Verbindungen von Hamburg zu 9/11 ist das eine nachvollziehbare Wahl. Außerdem kann Child die weltpolitischen Veränderungen nach dem Ende des Kalten Kriegs beleuchten und Reacher in Hamburg einige Nazis verkloppen lassen. Sowieso spielen, ohne jetzt zu viel von der Geschichte zu verraten, Nazis und alte Seilschaften in wichtigen Positionen im deutschen Sicherheitsapparat bei Reachers Ermittlungen eine wichtige, den Ermittlungserfolg behindernde, Rolle.

Unterstützt wird Reacher bei seinen Ermittlungen von dem Hamburger Kriminaldirektor Griesmann, der den Mörder einer Prostituierten sucht. Was beide zu Beginn ihrer Zusammenarbeit nicht wissen, aber der Leser weiß: die Prostituierte wurde von dem unbekannten Verkäufer ermordet.

Der 21. Jack-Reacher-Roman ist ein gewohnt spannender, sauber geplotteter Thriller, der, wenn er zwischen den verschiedenen Handlungssträngen hin und her springt, seine makellos funktionierende Mechanik etwas zu deutlich zeigt. Außerdem besteht, immerhin sind wir alle noch sehr lebendig und Jack Reacher reist seit Jahren unverletzt und unbeschwert durch die USA, nie der Hauch eines Zweifels am Erfolg von Reachers Mission. An der Pageturner-Qualität ändert sich dadurch nichts.

Störend ist allerdings immer wieder Wulf Bergners in Details erstaunlich unkonzentrierte Übersetzung. So regierte in den Neunzigern Bundeskanzler Helmut Kohl. Eine „Bundeskanzlerin“ (Seite 86) gab es damals nicht. „Dispatcher“ (Seite 47, 363 und 364) und „Cop Car“ (Seite 131) sind in Deutschland für die Leitstelle der Polizei und Polizeiautos auch heute keine gebräuchlichen Begriffe.

Parallel zu „Der Ermittler“ erschien, ebenfalls bei Blanvalet, Lee Childs Essay „Der Held“. Es handelt sich um einen kurzen, mit Zeichnungen und einer Leseprobe auf über hundert Seiten aufgepimpten Text, in dem Child erzählt, wie über Generationen vom vor dem Beginn der Menschheit bis zur Gegenwart kleine Veränderungen teilweise zu großen Veränderungen führten, welche Bedeutung Geschichten für uns haben (ebenfalls beginnend bei den Erzählungen am Lagerfeuer der Urmenschen) und wie sich die Bedeutung einige Worte im Lauf der Zeit veränderte. Das hat wenig mit dem Titel und dem Untertitel „Wie Helden die Welt verändern, und warum wir sie heute mehr als je zuvor brauchen“ zu tun. Jedenfalls wenn man erwartet, mehr über die Figur Jack Reacher und Helden im konventionellem Sinn (also wie der Held Chesley ‚Sully‘ Sullenberger, der 2009 eine vollbesetzte Passagiermaschine auf dem Hudson River notlandete und so alle Passagiere rettete) zu erfahren. So ist „Der Held“ vor allem etwas für die Menschen, die alles von Lee Child lesen wollen.

Lee Child: Der Ermittler – Ein Jack-Reacher-Roman

(übersetzt von Wulf Bergner)

Blanvalet, 2020

416 Seiten

22 Euro

Originalausgabe

Night School (21 Reacher)

Bantam Press, London, 2016

Lee Child: Der Held

(übersetzt von Wulf Bergner)

Blanvalet, 2019

112 Seiten

10 Euro

Originalausgabe

The Hero

HarperCollins Publishers Ltd., 2019

Hinweise

Homepage von Lee Child

Wikipedia über Lee Child (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Lee Childs „Tödliche Absicht“ (Without fail, 2002)

Meine Besprechung von Lee Childs „Die Abschussliste“ (The Enemy, 2004)

Meine Besprechung von Lee Childs „Sniper“ (One Shot, 2005)

Meine Besprechung von Lee Childs “Outlaw” (Nothing to Loose, 2008)

Meine Besprechung von Lee Childs „Die Gejagten“ (Never go back, 2013)

Meine Besprechung von Lee Childs (Herausgeber) „Killer Year – Stories to die for…from the hottest new crime writers“ (2008)

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Jack Reacher“ (Jack Reacher, USA 2012)

Meine Besprechung von Edward Zwicks „Jack Reacher: Kein Weg zurück“ (Jack Reacher: Never go back, USA 2016)

Kriminalakte über Lee Child und „Jack Reacher“


TV-Tipp für den 20. Juni: Rampart

Juni 19, 2020

Servus TV, 22.30
Rampart – Cop außer Kontrolle (Rampart, USA 2011)
Regie: Oren Moverman
Drehbuch: James Ellroy, Oren Moverman
Los Angeles, kurz nach dem Rampart-Skandal: der rassistische Streifenpolizist Dave Brown verprügelt vor laufender Kamera einen Mann. Jetzt soll Brown geopfert werden, um das Image der Polizei wieder herzustellen.
Woody Harrelson hält diesen Film zusammen. Als erstklassig besetzte Charakterstudie überzeugt „Rampart“, der eindeutig vom US-amerikanischen New Hollywood der siebziger Jahre, als der „Taxi Driver“ und „Der Pate“ das Publikum mit komplexen und wenig vorbildlichen Charakteren konfrontierte, und dem europäischen Kino inspiriert ist.
Mehr in meiner ausführlichen Besprechung, die mit vielen O-Tönen von Oren Moverman und Woody Harrelson garniert ist.
mit Woody Harrelson, Robin Wright, Anne Heche, Cynthia Nixon, Steve Buscemi, Ice Cube, Sigourney Weaver, Ben Foster, Ned Beatty, Jon Bernthal, Brie Larson
Wiederholung: Sonntag, 21. Juni, 02.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Metacritic über „Rampart“

Rotten Tomatoes über „Rampart“

Wikipedia über „Rampart“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Oren Movermans James-Ellroy-Verfilmung “Rampart – Cop außer Kontrolle” (Rampart, USA 2011)

Meine Besprechung von James Ellroys Underworld-USA-Trilogie (Ein amerikanischer Thriller, Ein amerikanischer Albtraum, Blut will fließen)

Meine Besprechung von James Ellroys “Der Hilliker-Fluch – Meine Suche nach der Frau” (The Hilliker Curse – My Pursuit of Women, 2010)

Meine Teilbesprechung von James Ellroys “Perfidia” (Perfidia, 2014)

James Ellroy zum siebzigsten Geburtstag

James Ellroy in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 19. Juni: Django Unchained

Juni 18, 2020

Pro7, 20.15
Django Unchained (Django Unchained, USA 2012)
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Wilder Westen: Nachdem der Kopfgeldjäger Dr. King Schultz Django aus der Sklaverei befreite und sie das erkleckliche Kopfgeld für die Brittle-Brüder kassierten, machen sie sich auf die Suche nach Djangos Frau Broomhilda (oder Brunhilde). Ihre Suche führt sie nach Candyland, der Farm des durchtriebenen Südstaatlers und Sklavenhalters Calvin Candie.
„Django Unchained“ ist ein typischer Quentin-Tarantino-Film, mit vielen bekannten Gesichtern, teilweise in Kleinstrollen, die dieses Mal unter der Maske von Bart und Dreck kaum bis überhaupt nicht erkennbar sind. Als Tarantino- und Western-Fan hat mir die Nummernrevue, bei der Tarantino einfach die vertrauten Pfade in einem anderen Setting abschreitet, durchaus gefallen. – Mehr in meiner ausführlichen Filmbesprechung.
mit Jamie Foxx, Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio, Samuel L. Jackson, Kerry Washington, Walton Goggins, Dennis Christopher, Don Johnson, Laura Cayouette, James Remar, James Russo, Nichole Galacia, Dana Gourrier, Don Stroud, Bruce Dern, Lee Horsley, Zoe Bell, Michael Bowen, Robert Carradine, Tom Savini, Rex Linn, Ned Bellamy, Michael Parks, Quentin Tarantino, Franco Nero
Wiederholung: Sonntag, 21. Juni, 22.45 Uhr (Dann wahrscheinlich ungekürzt. Immerhin ist der Film FSK-16.)

Die Bildergeschichte zum Film

Tarantino - Django Unchained - Comic - 4

Mehr oder weniger parallel zum Film erschien auch eine Comic-Version von „Django Unchained“, über die Quentin Tarantino sagt: „Dieser Comic ist im Grunde die erste Entwurfsfassung des Drehbuchs. Sämlichtes Material, das es am Ende doch nicht in den Film geschafft hat, ist in der vorliegenden Ausgabe sehr wohl enthalten.“ Dafür wurde dann an anderen Stellen, vor allem bei den Dialogen, gekürzt. Aber insgesamt ist der Comic eine schöne Ergänzung zum Film, die für Tarantino- und Western-Fans eine unterhaltsame Lektüre ist.
Dass die Geschichte mir im Comic schlüssiger als im Film erschien, hat wohl damit zu tun, dass ich die Spaghettiwestern-Geschichte schon bis zur letzten Wendung kannte und, so meine Erinnerung an den Film, einige Szenen umgestellt wurden.
In jedem Fall ist „Django Unchained“ ein großer Spaß für den Western-Fan.

Quentin Tarantino (Originaldrehbuch)/Reginald Hudlin (Adaption)/R. M. Guéra/Jason Latour/Denys Cowan/Danijel Zezelj/John Floyd (Zeichnungen): Django Unchained
(übersetzt von Dietmar Schmidt)
Eichborn, 2013
272 Seiten
19,99 Euro

Originalausgabe
Django Unchained
Vertigo/DC Comics, 2013

Hinweise

Metacritic über „Django Unchained“

Rotten Tomatoes über „Django Unchained“

Wikipedia über „Django Unchained“ (deutsch, englisch)

The Quentin Tarantino Archives (Fanseite)

Everthing Tarantino (dito)

Q-Tarantino.de (noch eine Fanseite)

Meine Besprechung von Georg Seeßlens „Quentin Tarantino gegen die Nazis – Alles über ‘Inglourious Basterds’“ (Kleine Schriften zum Film: 1, 2009)

Kriminalakte über Quentin Tarantino und „Django Unchained“ (Bilder, Pressekonferenz)

Meine Besprechung von Quentin Tarantinos „Django Unchained“ (Django Unchained, USA 2012)

Meine Bespechung von Quentin Tarantinos „The Hateful 8“ (The Hateful Eight, USA 2015)

Meine Besprechung von Quentin Tarantinos „Once upon a Time in…Hollywood“ (Once upon a Time in…Hollywood, USA 2019)


TV-Tipp für den 18. Juni: Leichen pflastern seinen Weg

Juni 17, 2020

Eis in seiner ursprünglichen Form findet man im Moment nur im Tiefkühlfach und Schnee (also diesen Schnee, nicht den anderen Schnee) nirgends. Immerhin zeigt dieser Schneewestern uns, wie Schnee aussieht:

Servus TV, 22.15

Leichen pflastern seinen Weg (Il grande silenzio, Italien/Frankreich 1968)

Regie: Sergio Corbucci

Drehbuch: Sergio Corbucci, Mario Amondola, Vittoriani Petrilli, Bruno Corbucci

Kultiger Schneewestern, den Quentin Tarantino auch als eines der Vorbilder für seinen Schneewestern „The Hateful 8“ nennt. Der Plot für das, den Zeitgeist treffenden, muntere Töten mit gesellschafts- und kapitalismuskritischer Agenda: der stumme Silenzio (Trintignant), der nur in Notwehr tötet, soll den skrupellosen Kopfgeldjäger Loco (Kinski) töten.

Mit ‚Leichen pflastern seinen Weg‘ schuf Corbucci im Übergang zu den 70er-Jahren den ebenso melancholischen wie bitteren Abgesang auf ein bereits im Verfall begriffenes Genre, den Italo-Western. In jeder Einstellung merkt man Corbucci die Bemühung an, ein letztes, ultimatives Bild zu finden für eine erstarrende, in Korruption und Hass erstickende Welt, überzogen von einer endlosen, eher stumpfen als glitzernden Schneedecke.“ (Marcus Stigglegger in Filmgenres: Western)

Die Musik ist von Ennio Morricone.

Und eigentlich sollte man den Film auf der großen Leinwand sehen.

mit Jean-Louis Trintignant, Klaus Kinski, Frank Wolff, Vonetta McGee

Wiederholung: Freitag, 19. Juni, 02.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Leichen pflastern seinen Weg“

Wikipedia über „Leichen pflastern seinen Weg“ (deutsch, englisch)