weil heute Star Wars Day ist: May the Fourth Force be with you!
TV-Tipp für den 21. August: Star Wars: Eine neue Hoffnung
August 20, 2020
Pro7, 20.15
Star Wars: Eine neue Hoffnung (aka: Krieg der Sterne – Special Edition) (Star Wars, USA 1977)
Regie: George Lucas
Drehbuch: George Lucas
Darth Vader entführt Prinzessin Leia. Der Jüngling Luke Skywalker macht sich auf den Weg, sie aus den Fängen des Bösewichts zu retten.
Heute wird die 1997 von George Lucas himself digital aufgepeppte Version seines Klassikers gezeigt. Naja, immerhin besser als nichts.
Die zeitgenössische Kritik war nicht amüsiert („Ramschladen“ [Der Spiegel], „ein Verbrechen“ [Film und Fernsehen], „Star Wars offenbart sich als ein Film, der den Zuschauer in seinen Ängsten gefangenhalten will, um ihm eine affirmative Haltung zur Macht zu erleichtern.“ [SF-Baustelle], „Star Wars gehört zu jenen zahllosen Filmen, die das Publikum unmündig halten wollen.“ [Science Fiction Times]).
Variety meinte: „An der Kinokasse dürfte der Film, der potentiell alle Altersgruppen anspricht, zauberhafte Ergebnisse erzielen.“
Das Werk wurde ein Blockbuster.
„Im nachhinein ist es einfach, die Schwachstellen in Krieg der Sterne zu finden: Er ist mehr naiv als unschuldig erzählt; er arbeitet nicht mit Andeutungen, sondern mit geklauten Ideen. (…) Kurz gesagt, ist Krieg der Sterne eine durchdacht hergestellte Märchengeschichte, die sorgfältig aus Stücken seiner Hauptinspiration Rocket Ship (Flash Gordon, 1936) und zahlreichen anderen Filmen und Serien zusammengefügt ist, die trotz ihrer herrlichen Verrücktheiten mit einigen Ausnahmen (für die Flash Gordon das beste Beispiel ist) ihre bizarren Plots in eine Moral packten, die weitaus enger gefasst war als die in alten Märchengeschichten. (…) Krieg der Sterne ist ein erheiternder Film.“ (Phil Hardy, Hrsg.: Die Science Fiction Filmenzyklopädie)
Nicht erstaunlich ist, dass „Krieg der Sterne“ 1978 einen Hugo gewann. Erstaunlich ist aber die Drehbuchnominierung der Writers Guild of America. Nicht, dass das Buch nominiert wurde, sondern dass es in der Kategorie „Best Comedy Written Directly for the Screen“ nominiert wurde.
Obwohl – witzig ist der „Krieg der Sterne“ schon. Irgendwie.
Mit Mark Hamill, Harrison Ford, Carrie Fisher, Peter Cushing, Alec Guiness, Anthony Daniels, Kenny Baker, David Prowse, Peter Mayhew, Phil Brown
Hinweise
Homepage zu “Star Wars” (Lucasfilm)
Wikipedia über „Krieg der Sterne“ (deutsch, englisch)
Deutsche “Krieg der Sterne”-Fanseite
Simply Scripts: Drehbuch “Star Wars” von George Lucas (Links zu den verschiedenen Versionen. Die ersten Fassungen unterscheiden sich sehr von dem verfilmten Drehbuch.)
Meine Besprechung von Ron Howards „Solo: A Star Wars Story“ (Solo: A Star Wars Story, USA 2018)
Roman zum Film: Rae Carson: Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers
Juni 29, 2020
Bei meiner Besprechung von Rae Carsons Roman zum neuesten „Star Wars“-Film „Der Aufstieg Skywalkers“ gehe ich davon aus, dass inzwischen alle die Filmgeschichte, die verschiedenen Überraschungen und das Ende kennen. Wer also das Ende immer noch nicht kennt und es immer noch nicht erfahren möchte, sollte meine spoilerfreie Besprechung des Films lesen.
Rae Carson hat eine lesenswerte und gut lesbare Fassung des Films, ergänzt um einige Hintergrundinformationen und Erklärungen, geschrieben. An den grundsätzlichen Problemen der Filmgeschichte kann sie dagegen nichts ändern.
„Der Aufstieg Skywalkers“ ist der neunte „Star Wars“-Spielfilm. Der erste war 1977 „Krieg der Sterne“ (Star Wars). In den nächsten Jahren erzählte George Lucas in drei Filmen die Geschichte von Luke Skywalker und seinem erfolgreichen (jedenfalls dachten wir das damals) Kampf gegen Darth Vader und die dunkle Seite der Macht. Später erzählte George Lucas die Vorgeschichte zu „Krieg der Sterne“. Wieder in drei Filmen, in denen er die Geschichte von Luke Skywalkers Vater erzählt, der zu dem Bösewicht Darth Vader wird. Danach verkaufte George Lucas seine enorm lukrative Schöpfung an Disney und Disney begann mit „Das Erwachen der Macht“ 2015 eine neue Trilogie, die dreißig Jahre nach dem Ende von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ spielt. Diese dritte Trilogie war von Anfang an als der Abschluss der vorherigen sechs Filme geplant. Auch George Lucas hatte von Anfang an eine Serie von neun Spielfilmen geplant. Aus kommerziellen Erwägungen und weil die Idee einer aus neun miteinander verbundenen Spielfilmen undurchführbar erschien, begann er mit „Krieg der Sterne“ in der Mitte.
In „Das Erwachen der Macht“ und der Fortsetzung „Die letzten Jedi“ sind Han Solo, Prinzessin Leia Organa (seine Frau und Anführerin der Rebellen) und Luke Skywalker (ihr Bruder, inzwischen als Eremit auf einer Insel auf einem abgelegenem Planeten lebend) älter geworden. In den letzten Jahren gelang es den Bösewichtern, die sich jetzt Erste Ordnung nennen, fast die gesamte Galaxis zu erobern. Der Hauptgegner der guten Rebellen ist Kylo Ren, der Sohn von Han Solo und Leia Organa. Der überaus ehrgeizige, aber auch zutiefst unsichere Ren möchte unbedingt das Erbe von Darth Vader antreten.
Auf der Seite der Guten wird ebenfalls eine jüngere Generation in die Schlacht geschickt. Im Mittelpunkt steht Rey, die ihr bisheriges Leben als Schrottsammlerin auf einem Wüstenplaneten verbrachte und eine ungewöhnlich starke Verbindung zur Macht hat. Zusammen mit ihren Freunden, dem desertierten Sturmtruppler Finn, dem wagemutigen Piloten Poe Dameron und, ab „Die letzten Jedi“, der Mechanikerin Rose kämpft sie gegen die Bösewichter.
In „Der Aufstieg Skywalkers“ soll jetzt die Geschichte der Familie Skywalker zu Ende erzählt werden. Das war jedenfalls die Ankündigung, die die Macher dann – falls nicht auf irgendwelchen Wüstenplaneten weitere Skywalker-Kinder ausgesetzt wurden – auf die denkbar einfachste Art erfüllten: sie bringen einfach alle bekannten Mitglieder der Familie Skywalker um. Luke Skywalker starb ja schon in „Die letzten Jedi“. Leia Organa und ihr Sohn Kylo Ren sterben in „Der Aufstieg Skywalkers“. Auch sie opfern sich mit Macht für die gute Sache. Rey, die die ganze Zeit herausfinden wollte, wer ihre Eltern sind, überlebt. Denn sie gehört nicht zur Skywalker, sondern zur Palpatine-Familie und, oh Wunder, der in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ gestorbene Imperator Palpatine ist nicht tot, sondern hing über Jahrzehnte auf dem gut versteckten Planeten Exegol. Dort ließ er eine Flotte von Raumschiffen bauen, von denen jedes Raumschiff Planeten zerstören kann. Anstatt des Todessterns (die ultimative Waffe der Bösewichter in den vorherigen „Star Wars“-Filmen), gibt es jetzt eine ganze Armada von Todessternen, die am Ende des Films vernichtet werden.
Bis es soweit ist, müssen Rey und ihre Freunde innerhalb weniger Stunden zuerst einen Sith-Wegfinder, der ihnen den Weg nach Exegol zeigt, finden und dann zu Exegol fliegen. Diese planetarische Schnitzeljagd steht im Mittelpunkt des Films und damit auch des Romans. Etwas psychologische Tiefe erhält die Geschichte durch Kylo Rens und Reys periodisch eingestreute Selbstzweifel.
Dabei beschränken sich Reys Selbstzweifel auf ihre Befürchtung, der dunklen Seite der Macht nicht widerstehen zu können. Und sie will herausfinden, wer ihre Eltern sind. Dass ihre Eltern, wie Ren sagt, Niemande sind, will sie nicht akzeptierten.
Das klingt doch nach einem zünftigem Abenteuer. Es passiert auch viel. Alle paar Dutzend Seiten sind sie auf einem neuen Planeten. Alle paar Seiten passiert etwas. Eine wichtige Person gerät in Lebensgefahr, stirbt – und ist dann, wie wir einige Seiten später erfahren, doch nicht tot. Mal, weil der falsche Transporter zerstört wird, mal weil irgendetwas mit der Macht angestellt wird, mal aus unbekannten Gründen. Nachdem man sich an das Erzählprinzip gewöhnt hat, dass inzwischen im „Star Wars“-Universum kein Tod endgültig ist, investiert man auch keine Gefühle mehr in das Ableben einer geliebten Figur.
Dazu kommt – Logik war sicher noch nie eine Stärke des „Star Wars“-Universums, das schon immer nach den Regeln der Fantasy und nie nach den Regeln der Science-Fiction funktionierte – der laxe Umgang mit der „Macht“. Mal wird sie eingesetzt, mal nicht. Halt wie es dem Drehbuchautor gerade passt. Mal können Rey und Keylo Ren, die sich gerade an verschiedenen Enden des Universums befinden, in einem Raum miteinander kämpfen, mal nicht. Und ihre Verbindung funktioniert wie eine gestörte Telefonverbindung, die immer dann nicht funktioniert, wenn der Drehbuchautor es so will.
Diese Willkürlichkeit ist das größte Problem von „Der Aufstieg Skywalkers“. Anstatt dass sich die Geschichte aus den Figuren heraus ergibt, anstatt dass Handlungen Konsequenzen haben, anstatt dass ein klar definierter Konflikt im Zentrum der Geschichte steht, anstatt dass die Figur mit dem konfliktreichsten Problem im Mittelpunkt steht (das wäre, so wie die Figuren entworfen wurden und die Geschichte in der aktuellen Trilogie erzählt wurde, nicht Rey, sondern Keylo Ren gewesen), spürt man in jedem Moment den Willen des Drehbuchautors, der einfach alle paar Minuten, immer dann wenn es langweilig werden könnte, eine weitere Überraschung präsentiert. Zum Beispiel, dass die Bösewichter gerade jetzt auftauchen und die Rebellen in ein weiteres Gefecht verwickeln.
Das kann Rae Carson in ihrem Filmroman nicht ändern. Aber es gibt, wie gesagt, einige Hintergrundinformationen, Erklärungen und Verbesserungen im Detail. So erfahren wir im Roman schon bevor C-3POs Festplatte (vulgo Gedächtnis) von seinen Freunden gelöscht wird, dass das schon einmal gemacht wurde und dass die Festplatte natürlich wieder mit den alten Informationen bespielt werden kann. Die Daten wurden ja vorher gesichert.
Mit „Der Aufstieg Skywalkers“ endet eine Trilogie, die nie den Eindruck erweckte, von Anfang an als Trilogie geplant gewesen zu sein. Dafür war jeder Film zu sehr bemüht, möglichst alles, was im vorherigen Film erzählt wurde, zu negieren. Am Ende wurde keine eigenständige, neue Einsichten und Erkenntnisse vermittelnde Geschichte erzählt, sondern blinder Fanservice betrieben. Die aktuelle Trilogie, und vor allem Abschlussfilm „Der Aufstieg Skywalkers“, erschöpft sich im Präsentieren bekannter Figuren und Gegenstände und dem einfallslosem Wiederholen bereits erzählter Geschichten. Das Prinzip mag an der Kinokasse erfolgreich sein und die Fans befriedigen, aber neugierig auf die nächsten „Star Wars“-Filme macht das nicht.
Rae Carson: Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers
(übersetzt von Andreas Kasprzak)
Penhaligon, 2020
352 Seiten
16 Euro
–
Originalausgabe
Star Wars – The Rise of Skywalker
DelRey, 2020
–
Die Vorlage
Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (Star Wars: The Rise of Skywalker, USA 2019)
Regie: J.J. Abrams
Drehbuch: J.J. Abrams, Chris Terrio, Colin Trevorrow (Ko-Autor), Derek Connolly (Ko-Autor) (basierend auf von George Lucas erfundenen Figuren)
mit Carrie Fisher, Mark Hamill, Adam Driver, Daisy Ridley, John Boyega, Oscar Isaac, Anthony Daniels, Naomi Ackie, Domhnall Gleeson, Richard E. Grant, Lupita Nyong’o, Keri Russell, Joonas Suotamo, Kelly Marie Tran, Billy Dee Williams
Länge: 142 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
–
Die „Star Wars“-Hauptfilme
Krieg der Sterne (Star Wars, später Star Wars: Episode IV – A New Hope, 1977)
Das Imperium schlägt zurück (The Empire strikes back, später Star Wars: Episode V – The Empire Strikes Back, 1980)
Die Rückkehr der Jedi-Ritter (Return of the Jedi, später Star Wars: Episode VI – Return of the Jedi 1983)
Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung (Star Wars: Episode I – The Phantom Menace, 1999)
Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger (Star Wars: Episode II – Attack of the Clones, 2002)
Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith (Star Wars: Episode III – Revenge of the Sith, 2005)
Star Wars: Das Erwachen der Macht (Star Wars: The Force Awakens, 2015)
Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The Last Jedi, 2017)
Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (Star Wars: The Rise of Skywalker, 2019)
Hinweise
Homepage von Rae Carson (Achtung: im Moment erhalte ich den Hinweis, dass es sich um eine gefährliche Webseite handelt.)
Moviepilot über „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“
Metacritic über „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“
Rotten Tomatoes über „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“
Wikipedia über „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von Ron Howards „Solo: A Star Wars Story“ (Solo: A Star Wars Story, USA 2018)
Meine Besprechung von J. J. Abrams’ “Super 8” (Super 8, USA 2011)
Meine Besprechung von J. J. Abrams‘ „Star Trek into Darkness“ (Star Trek into Darkness, USA 2013)
Neu im Kino/Filmkritik: „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“, das Ende einer Trilogie-Trilogie
Dezember 18, 2019
Es ist vollbracht. Mit „Der Aufstieg Skywalkers“ endet die aktuelle „Star Wars“-Trilogie, die gleichzeitig auch das Ende der Geschichte der Familie Skywalker ist. Sie begann 1977 mit dem Blockbuster „Krieg der Sterne“ (Star Wars). Der Film, die nächsten „Star Wars“-Filme, damit zusammenhängende weitere Spielfilme, TV-Serien, Bücher, Comics und Videospiele waren ebenfalls erfolgreich. Inzwischen sind schon weitere TV-Serien und Spielfilme angekündigt.
Nach acht Spielfilmen haben die Fans der Serie, von denen viele schon Kinokarten gekauft haben, vor allem zwei Fragen: Hat sich das Warten gelohnt? Und wie hat J.J. Abrams die Trilogie abgeschlossen? Nach dem Ende des an der Kinokasse gewohnt erfolgreichen, bei den Fans umstrittenen vorherigen Films „Die letzten Jedi“ sind viele Fragen offen geblieben. Jetzt müssen sie in fast schon schlanken hundertvierzig Minuten beantwortet werden.
Wie schon in seinem ersten „Star Wars“-Film „Das Erwachen der Macht“ betreibt J. J. Abrams vor allem Fanservice. Fast jede Figur, die irgendwann einmal bei „Star Wars“ durchs Bild lief, scheint seinen meist kurzen Auftritt zu bekommen. Ob sie noch lebendig, oder schon verstorben sind, ist egal. So wurden von Carrie Fisher, die wieder Leia Organa spielt, einige ältere Aufnahmen genommen und die Bildhintergründe angepasst. Um ihre austauschbaren Sätze herum wurden fast ebenso austauschbare Dialoge geschrieben. Mark Hamill spielt, was er schon in Interviews verriet, Luke Skywalker als einen Geist – und ich muss jetzt wohl endgültig akzeptieren, dass Luke Skywalker doch am Ende von „Die letzten Jedi“ gestorben ist. Aber Geister und Erinnerungen leben bekanntlich ewig.
Fast alle diese Auftritte bekannt-beliebter „Star Wars“-Charaktere sind, egal wo ihre Schauspieler in den Credits erwähnt werden, irgendwo zwischen einem ausführlichem Cameo und einem etwas längerem Starauftritt angesiedelt. Die Hauptbühne gehört wieder den schon aus „Das Erwachen der Macht“ bekannten Hauptfiguren Rey, Kylo Ren, Poe Dameron und Finn.
Ebenso wird fast jeder Gegenstand, jedes Flugzeug und etliche Gebäude, die in einem „Star Wars“-Film wichtig waren, gezeigt und den „Star Wars“-Fans so immer wieder versichert, dass alles wieder wie früher ist. Es ist das Rezept, das J. J. Abrams schon in „Das Erwachen der Macht“ erfolgreich anwandte.
In dem SF-Abenteuerfilm werden viele Fragen beantwortet. So erfahren wir endlich, wer Reys Eltern sind. Inwiefern die Antwort zum Kanon passt, müssen dann die „Star Wars“-Fanatiker beantworten. Das gilt auch für die anderen Antworten, die J. J. Abrams gibt. Bei einigen seiner Antworten würde ich das heftig verneinen. Entsprechend überraschend sind sie. Besonders überzeugend sind sie, wenn man „Das Erwachen der Macht“, „Die letzten Jedi“ und „Der Aufstieg Skywalkers“ als eine in seinen groben Zügen von Anfang an geplante Trilogie betrachtet, nicht.
Die Story selbst ist im wesentlichen eine Schnitzeljagd, die Rey (Daisy Ridley) und ihre Freunde Poe Dameron (Oscar Isaac), Finn (John Boyega), Chewbacca (Joonas Suotamo), die altbekannten Droiden C-3PO (Anthony Daniels), R2-D2 und Reys Droiden BB-8 im Millennium Falcon auf einer Reise durch die halbe Galaxis schickt. Sie müssen an die Koordinaten des Planeten Execo gelangen. Dort ist die versteckte Welt der Sith (also der Bösewichter). Weil die Erste Ordnung (ebenfalls Bösewichter) in 16 Stunden einen parallelen Angriff auf mehrere Welten plant, müssen sie sich beeilen.
Während Rey und ihre Freunde die verschiedenen Wüstenplaneten besuchen, neue und alte Verbündete treffen und sich immer wieder mit Sturmtrupplern (den gesichtslosen Soldaten der Ersten Ordnung) und Keylo Ren (Adam Driver) kloppen, musste ich an Joss Whedons kultige Science-Fiction-Westernserie „Firefly“ denken. Der schickt eine ähnliche Truppe durch ähnliche Abenteuer. Allerdings mit mehr Humor.
Der Konflikt zwischen Rey und dem Bösewicht Kylo Ren, Sohn von Leia Organa und Han Solo, und seine Auflösung ist bei dieser Hatz durch den Weltraum eher nebensächlich. Das gleiche gilt für die mit dem Auftreten von Palpatine geknüpfte Verbindung zu der in den Episoden I bis III erzählten Geschichte von Luke Skywalkers Vater Anakin Skywalker, dem späteren Darth Vader. Am Ende von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ starb Palpatine. Jedenfalls glaubten das damals alle. Jetzt ist er wieder da und er hat wieder einen Plan, die Macht über die weit, weit entfernte Galaxie zu bekommen.
Wie in „Die letzten Jedi“ gibt es auch in „Der Aufstieg Skywalkers“ einen vollkommen idiotischen Moment. Dieses Mal ist er ziemlich am Ende und er hat etwas mit Pferden zu tun.
„Der Aufstieg Skywalkers“ ist ein kurzweiliges Science-Fiction-Abenteuer, das mich nie richtig begeisterte, weil der Abschluss der Skywalker-Saga in erster Linie Risiken scheuender Fanservice ist. Es gibt keinen Aufbruch in neue Welten, sondern es werden wieder vertraute Welten und Topoi besucht. Wobei, das muss auch gesagt werden, einige Fans sich am laxen, erzählerisch nicht wirklich überzeugend begründetem Umgang mit dem „Star Wars“-Kanon stören dürften.
Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (Star Wars: The Rise of Skywalker, USA 2019)
Regie: J.J. Abrams
Drehbuch: J.J. Abrams, Chris Terrio, Colin Trevorrow (Ko-Autor), Derek Connolly (Ko-Autor) (basierend auf von George Lucas erfundenen Figuren)
mit Carrie Fisher, Mark Hamill, Adam Driver, Daisy Ridley, John Boyega, Oscar Isaac, Anthony Daniels, Naomi Ackie, Domhnall Gleeson, Richard E. Grant, Lupita Nyong’o, Keri Russell, Joonas Suotamo, Kelly Marie Tran, Billy Dee Williams
Länge: 142 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
–
Die „Star Wars“-Hauptfilme
Krieg der Sterne (Star Wars, später Star Wars: Episode IV – A New Hope, 1977)
Das Imperium schlägt zurück (The Empire strikes back, später Star Wars: Episode V – The Empire Strikes Back, 1980)
Die Rückkehr der Jedi-Ritter (Return of the Jedi, später Star Wars: Episode VI – Return of the Jedi 1983)
Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung (Star Wars: Episode I – The Phantom Menace, 1999)
Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger (Star Wars: Episode II – Attack of the Clones, 2002)
Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith (Star Wars: Episode III – Revenge of the Sith, 2005)
Star Wars: Das Erwachen der Macht (Star Wars: The Force Awakens, 2015)
Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The Last Jedi, 2017)
Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (Star Wars: The Rise of Skywalker, 2019)
Hinweise
Moviepilot über „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“
Metacritic über „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“
Rotten Tomatoes über „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“
Wikipedia über „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von Ron Howards „Solo: A Star Wars Story“ (Solo: A Star Wars Story, USA 2018)
Meine Besprechung von J. J. Abrams’ “Super 8” (Super 8, USA 2011)
Meine Besprechung von J. J. Abrams‘ „Star Trek into Darkness“ (Star Trek into Darkness, USA 2013)
TV-Tipp für den 15. Dezember: Star Wars: Das Erwachen der Macht
Dezember 15, 2019Wenige Tage vor dem Kinostart von „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“
RTL, 20.15
Star Wars: Das Erwachen der Macht (Star Wars: The Force awakens, USA 2015)
Regie: J.J. Abrams
Drehbuch: Lawrence Kasdan, J.J. Abrams, Michael Arndt
LV: Charaktere von George Lucas
Dreißig Jahre nach den aus „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ bekannten Ereignissen: Immer noch kämpfen die Rebellen (die sich jetzt „Neue Republik“ nennen) gegen das böse Imperium (das sich jetzt „Erste Ordnung“ nennt). Der böse Kylo Ren (aka Darth Vader) will einen Planetenzerstörer bauen. Nur die junge Waise Rey kann das verhindern. Denn sie hat in diesem Film eine noch ungeklärte Beziehung zur Macht. Währenddessen ist Luke Skywalker schon seit Jahren spurlos verschwunden. Aber dafür sind Han Solo, Chewbacca und Leia Organa dabei.
Die von den Fans heißersehnte, an der Kinokasse unglaublich erfolgreiche und von der Kritik abgefeierte Fortsetzung der „Krieg der Sterne“-Saga.
Mehr in meiner ausführlichen Besprechung dieses sehr unterhaltsamen SF-Films, der an einen anderen SF-Film erinnert.
mit Daisy Ridley, Adam Driver, John Boyega, Oscar Isaac, Andy Serkis, Domhnall Gleeson, Max von Sydow, Carrie Fisher, Harrison Ford, Mark Hamill, Kenny Baker, Anthony Daniels, Peter Mayhew, Gwendoline Christie, Lupita Nyong’o
Wiederholung: Montag, 16. Dezember, 00.45 Uhr (Taggenau!)
Hinweise
Film-Zeit über “Star Wars: Das Erwachen der Macht”
Moviepilot über “Star Wars: Das Erwachen der Macht”
Metacritic über “Star Wars: Das Erwachen der Macht”
Rotten Tomatoes über “Star Wars: Das Erwachen der Macht”
Wikipedia über “Star Wars: Das Erwachen der Macht” (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von J. J. Abrams’ “Super 8” (Super 8, USA 2011)
Meine Besprechung von J. J. Abrams‘ „Star Trek into Darkness“ (Star Trek into Darkness, USA 2013)
Meine Besprechung von Ron Howards „Solo: A Star Wars Story“ (Solo: A Star Wars Story, USA 2018)
Vorbereitende Lektüre: James Frys Filmroman „Star Wars: Die letzten Jedi“
Dezember 11, 2019
Wenige Tage vor dem Kinostart von „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“, dem abschließenden Film der aktuellen „Star Wars“-Trilogie und auch, so wird gesagt, dem Abschluss der Skywalker-Geschichte, die 1977 mit „Krieg der Sterne“ begann, sollte man sich schnell auf den aktuellen Stand bringen. Zum Beispiel mit der Lektüre von Jason Frys Filmroman „Star Wars: Die letzten Jedi“, der an einigen Stellen über Rian Johnsons Film hinausgeht und auch einige kleine, sehr kleine, vielfältig interpretierbare Hinweise auf die Geschichte von „Der Aufstieg Skywalkers“ liefert.
Die Geschichte von „Die letzten Jedi“ dürfte inzwischen ja bekannt sein. Jedenfalls gehe ich davon aus.
Nach den Ereignissen von „Das Erwachen der Macht“ ist Rey, ein Waisenkind mit unbekannter Herkunft und einer ungewöhnlich starken Verbindung zur Macht, auf dem Planeten Ahch-To. Dort versucht sie den als Eremiten lebenden Luke Skywalker zu überreden, wieder für den Widerstand zu kämpfen.
Währenddessen kämpft der von Lukes Schwester Leia Organa angeführte Widerstand gegen das diktatorische Regime der Ersten Ordnung. Sie stehen kurz davor, endgültig vernichtet zu werden.
Deshalb werden Finn, ein Ex-Sturmtruppler, und Rose, eine herzensgute Wartungsarbeiterin, die im Roman noch mehr Raum einnimmt als im Film, nach Canto Bight geschickt. Sie sollen den Meister-Codeknacker DJ finden. Er kann ihnen helfen, ein Ortungsgerät, das sich auf einem Raumschiff der Ersten Ordnung befindet und das die Rebellenschiffe jederzeit orten kann, zu zerstören.
Irgendwann sind Rey, Kylo Ren und Snoke, der Oberste Anführer der Ersten Ordnung, gemeinsam in einem Raumschiff der Ersten Ordnung, wo sie sich duellieren. Kylo Ren tötet Snoke. Rey gelingt die Flucht.
Auf dem Planeten Crait kommt es dann zur großen Schlacht zwischen der Ersten Ordnung und dem Widerstand. Luke Skywalker erscheint Kraft seiner Gedanken als eine für alle sichtbare Vision im Schlachtgetümmel. Er verwickelt Kylo Ren in einen Lichtschwertkampf. Damit kann er die Bösewichter so lange ablenken, bis den Guten die Flucht gelingt.
Danach sehen wir, wie auf einem anderen Planeten Lukes Umhang in sich zusammenfällt und uns wird, auch im Roman, nahe gelegt, dass er gestorben sei.
Als Filmroman folgt Jason Fry notgedrungen der Filmgeschichte. Aber er kann immer wieder Szenen vertiefen, Erklärungen einfügen und auch einige Erweiterungen vornehmen, die auf Rian Johnsons verschiedenen Entwürfen beruhen und die selbstverständlich alle von Disney abgesegnet sind. Denn jedes Wort, das Fry schreibt, hat Auswirkungen auf den nächsten Film. Insofern ist er hier noch stärker an den Film gebunden als die Autoren anderer Filmromane, die sich, wenn sie eine Szene einfügen, über die Auswirkungen für künftige Filme keine Gedanken machen müssen. Umgekehrt kann hier davon ausgegangen werden, dass jedes Informationskrümmelchen eine Bedeutung hat.
Das ändert aber nichts an den großen Problemen der Geschichte von „Die letzten Jedi“ als Verbindungsstück zwischen dem ersten und letzten Teil einer Trilogie und an den Problemen, die die Trilogie selbst hat. In meiner Filmbesprechung schrieb ich, dass Rian Johnson viele Angebote und Ideen für den dritten Teil liefere, aber der Regisseur des dritten Teil nach Belieben jedes Angebot und jede Idee umstandslos verwerfen könne. Der Grund dafür ist die Jump-the-Shark-Szene, in der Prinzessin Leia Organa nach einem Torpedoangriff aus dem Raumschiff in den Weltraum geschleudert wird und diesen Raumausflug ohne Hilfsmittel überlebt. Erklärt wird das mit ihrer Beziehung zur Macht. Weil eben diese Beziehung bislang unwichtig war, überzeugt diese Erklärung nicht. Es ist ein billiger Taschenspielertrick, der in diesem Moment benutzt wird. Einmal. Denn auch als Leia Organa sich später wieder am Kampf gegen die Erste Ordnung beteiligt, hat sie keine nennenswerte Beziehung zur Macht. Sie hat nur die sattsam bekannte starke geistige Beziehung zu ihrem Bruder Luke Skywalker.
In dem Moment war mir klar, dass ab jetzt wirklich alles möglich ist. Die Autoren des dritten Teils können alles was vorher geschehen ist, nach eigenem Gutdünken benutzen. Daher gibt es auch keinen Grund, warum Luke Skywalker am Ende von „Die letzten Jedi“ gestorben sein soll.
Ein anderes großes Problem ist, dass auch am Ende des zweiten Teils der Trilogie immer noch unklar ist, was der Hauptkonflikt ist. Also wer der Protagonist und wer der Antagonist ist und worum sie kämpfen.
In der originalen Trilogie war das der Kampf zwischen Luke Skywalker und Darth Vader, seinem Vater.
In der aktuellen Trilogie ist das nicht so klar. Auch wenn immer gesagt wird, dass Rey und Kylo Ren im Mittelpunkt stehen. Immer noch ist unklar, in welcher Beziehung sie genau zueinander stehen und Kylo Ren ist ein wenig charismatischer Bösewicht. Er ist ein Bösewicht, der wenig Macht hat, der von ständigen Selbstzweifeln geplagt ist und der wie ein ungeliebtes, nach Liebe suchendes Kind durch die Raumstation wandelt. Furchterregend ist das nicht.
Aber dieses Dilemma eröffnet die Möglichkeit, wie man die Geschichte abschließen kann. Dann, auch wenn es in „Das Erwachen der Macht“ und „Die letzten Jedi“ nicht so aussieht, wäre Kylo Ren die Hauptfigur der Trilogie. Er hat, im Gegensatz zu Rey und fast allen anderen Figuren, einen Konflikt, der die gesamte Trilogie hätte tragen können, wenn die Macher von Anfang an nicht an einer Nacherzählung der originalen „Star Wars“-Trilogie interessiert gewesen wären. Jason Fry deutet diese Möglichkeit in seinem Filmroman mehrmals an.
Danach ginge es in der aktuellen Trilogie nicht um Rey, sondern um Kylo Ren, einen jungen Mann, der sich von seinen als übermächtig empfundenen Eltern – Prinzessin Leia Organa und Han Solo – und seinem Onkel – dem edlen Luke Skywalker – emanzipieren will. Daher versucht er in die Fußstapfen seines Großvater Darth Vader zu treten. Aber er hadert mit seinem Weg. Er fragt sich, ob er weiter den Weg des Bösen beschreiten soll. Er fragt sich, welcher Mann er sein will. Er versucht seinen eigenen Weg zwischen den übermächtigen Eltern und Großeltern zu wählen. „Der Aufstieg Skywalker“ würde dann die Frage beantworten, welchen Weg Kylo Ren einschlägt.
Wahrscheinlich wird Kylo Ren auch in einer Nebengeschichte geläutert, während Rey und ihre Verbündeten im Mittelpunkt stehen, den Kampf gegen die Erste Ordnung gewinnen, Rey zur Herrscherin über das Universum ausrufen und sie, weil sie viel lieber auf irgendwelchen Wüstenplaneten voller Weltraumschrott herumturnt, wird ihre Macht sofort an das Volk abgeben. Die ersten freien Wahlen erfolgen in der weit, weit entfernten Galaxis ein halbes Jahr nach dem Abspann.
Welche Version dann näher an der Wahrheit liegt, kann ich dann in meiner Filmbesprechung andeuten. Dann habe ich auch den Film gesehen.
Jason Fry: Star Wars: Die letzten Jedi
(übersetzt von Andreas Kasprzak)
Blanvalet, 2019
448 Seiten
9,99 Euro
–
Deutsche Erstausgabe
Penhaligon, 2018
–
Originalausgabe
Star Wars: The Last Jedi
DelRey, 2018
–
Die Vorlage
Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The last Jedi, USA 2017)
Regie: Rian Johnson
Drehbuch: Rian Johnson
mit Mark Hamill, Carrie Fisher, Adam Driver, Daisy Ridley, John Boyega, Oscar Isaac, Lupita Nyong’o, Andy Serkis, Domhnall Gleeson, Anthony Daniels, Gwendoline Christie, Kelly Marie Tran, Laura Dern, Benicio Del Toro , Anthony Daniels, Jimmy Vee, Frank Oz
Länge: 152 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
–
Hinweise
Der galaktische „Krieg der Sterne“-YouTube-Kanal
Moviepilot über „Star Wars: Die letzten Jedi“
Metacritic über „Star Wars: Die letzten Jedi“
Rotten Tomatoes über „Star Wars: Die letzten Jedi“
Wikipedia über „Star Wars: Die letzten Jedi“ (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von Ron Howards „Solo: A Star Wars Story“ (Solo: A Star Wars Story, USA 2018)
Meine Besprechung von J. J. Abrams’ “Super 8” (Super 8, USA 2011)
Meine Besprechung von J. J. Abrams‘ „Star Trek into Darkness“ (Star Trek into Darkness, USA 2013)
Ein schneller „Star Wars“-Rundumschlag: der finale Trailer, der Vorverkauf und ein schon etwas älterer Buchhinweis
Oktober 22, 2019Pünktlich zum Beginn des Vorverkaufs für „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ (Star Wars: The Rise of Skywalker) ist jetzt der finale Trailer draußen:
Die richtige Begeisterung und Vorfreude will sich bei mir immer noch nicht einstellen.
Über die Geschichte ist immer noch nichts bekannt. Nachdem „Die letzten Jedi“ alles und nichts für das Ende der dritten „Star Wars“-Trilogie vorbereitete und „Der Aufstieg Skywalkers“ auch einen Abschluss zu den vorherigen „Star Wars“-Filmen liefern soll, ist immer noch vollkommen unklar, in welche Richtung sich der Film bewegt.
Meine Vermutung ist, dass Rey (Daisy Ridley) und Kylo Ren (Adam Driver) Geschwister sind. Das verraten ja schon die Namen. Wenn wir bei ‚Kylo Ren‘ einige Buchstaben umstellen, lesen wir „Klon Rey“.
Über irgendwelche komplizierten Verwandtschaftsbeziehungen sind sie mit Leia Organa (Carrie Fisher) und Luke Skywalker (Mark Hamill) verbandelt sind. Die am 27. Dezember 2016 verstorbene Carrie Fisher ist mittels Archivaufnahmen dabei. Luke Skywalker ist zwar offiziell in „Die letzten Jedi“ verstorben, aber nachdem Mark Hamill bei den im Film mitspielenden Schauspielern so prominent genannt wird, dürfte er als Luke Skywalker (der Held der Original-Trilogie) einen größeren Auftritt haben. Zum Beispiel indem er das Ende der Bösewichter besiegelt und, siehe Titel, zum Herrscher der weit, weit entfernten Galaxis wird, ehe er seinen Thron an seine Kinder übergibt, die dann in der nächsten, sich in Planung befindende Trilogie die Galaxie beschützen.
Aber ich kann mich auch vollkommen irren.
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Kinokarten können hier gekauft werden.
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Zur Vorbereitung lohnt sich ein Blick in Jason Frys Filmroman „Star Wars: Die letzten Jedi“, der inzwischen auch als Taschenbuch vorliegt:
Jason Fry: Star Wars: Die letzten Jedi
(übersetzt von Andreas Kasprzak)
Blanvalet, 2019
448 Seiten
9,99 Euro
–
Deutsche Erstausgabe
Penhaligon, 2018
–
Originalausgabe
Star Wars: The Last Jedi
DelRey,2018
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Und so sieht das Plakat aus:
Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (Star Wars: The Rise of Skywalker, USA 2019)
Regie: J.J. Abrams
Drehbuch: J.J. Abrams, Chris Terrio, Colin Trevorrow (Ko-Autor), Derek Connolly (Ko-Autor) (basierend auf von George Lucas erfundenen Figuren)
mit Carrie Fisher, Mark Hamill, Adam Driver, Daisy Ridley, John Boyega, Oscar Isaac, Anthony Daniels, Naomi Ackie, Domhnall Gleeson, Richard E. Grant, Lupita Nyong’o, Keri Russell, Joonas Suotamo, Kelly Marie Tran, Billy Dee Williams
Deutscher Kinostart: Mittwoch, 18. Dezember 2019
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Hinweise
Meine Besprechung von Ron Howards „Solo: A Star Wars Story“ (Solo: A Star Wars Story, USA 2018)
Meine Besprechung von J. J. Abrams’ “Super 8” (Super 8, USA 2011)
Meine Besprechung von J. J. Abrams‘ „Star Trek into Darkness“ (Star Trek into Darkness, USA 2013)
TV-Tipp für den 11. November (+ Buchhinweis): Star Wars: Das Erwachen der Macht
November 11, 2018
RTL, 20.15
Star Wars: Das Erwachen der Macht (Star Wars: The Force awakens, USA 2015)
Regie: J.J. Abrams
Drehbuch: Lawrence Kasdan, J.J. Abrams, Michael Arndt
LV: Charaktere von George Lucas
Dreißig Jahre nach den aus „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ bekannten Ereignissen: Immer noch kämpfen die Rebellen (die sich jetzt „Neue Republik“ nennen) gegen das böse Imperium (das sich jetzt „Erste Ordnung“ nennt). Der böse Kylo Ren (aka Darth Vader) will einen Planetenzerstörer bauen. Nur die junge Waise Rey kann das verhindern. Denn sie hat in diesem Film eine noch ungeklärte Beziehung zur Macht. Währenddessen ist Luke Skywalker schon seit Jahren spurlos verschwunden. Aber dafür sind Han Solo, Chewbacca und Leia Organa dabei.
Die von den Fans heißersehnte, an der Kinokasse unglaublich erfolgreiche und von der Kritik abgefeierte Fortsetzung der „Krieg der Sterne“-Saga.
Mehr in meiner ausführlichen Besprechung dieses sehr unterhaltsamen SF-Films, der an einen anderen SF-Film erinnert.
mit Daisy Ridley, Adam Driver, John Boyega, Oscar Isaac, Andy Serkis, Domhnall Gleeson, Max von Sydow, Carrie Fisher, Harrison Ford, Mark Hamill, Kenny Baker, Anthony Daniels, Peter Mayhew, Gwendoline Christie, Lupita Nyong’o
Wiederholung: Samstag, 17. November, 15.00 Uhr
Hinweise
Film-Zeit über “Star Wars: Das Erwachen der Macht”
Moviepilot über “Star Wars: Das Erwachen der Macht”
Metacritic über “Star Wars: Das Erwachen der Macht”
Rotten Tomatoes über “Star Wars: Das Erwachen der Macht”
Wikipedia über “Star Wars: Das Erwachen der Macht” (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von J. J. Abrams’ “Super 8” (Super 8, USA 2011)
Meine Besprechung von J. J. Abrams‘ „Star Trek into Darkness“ (Star Trek into Darkness, USA 2013)
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Buchhinweis
Inzwischen ist die Romanfassung von „Die letzten Jedi“, der Fortsetzung von „Das Erwachen der Macht“ erschienen. Anscheinend gelingt es Jason Fry einige der Lücken des Films zu schließen.
Jason Fry: Star Wars: Die letzten Jedi
(übersetzt von Andreas Kasprzak)
Penhaligon, 2018
448 Seiten
15 Euro
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Originalausgabe
Star Wars: The Last Jedi
DelRey,2018
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Hinweise II
Meine Besprechung von Ron Howards „Solo: A Star Wars Story“ (Solo: A Star Wars Story, USA 2018)
Neu im Kino/Filmkritik: Kreative Titelwahl, Folge ichhabeschonlangeaufgehörtzuzählen: „Solo: A Star Wars Story“
Mai 24, 2018
Nach der Pressevorführung nannte ich den Film „unterhaltsam“, was rückblickend etwas despektierlich klingt. Schließlich hat mir „Solo“ besser als „Rogue One“ und „Die letzten Jedi“ gefallen. Im Gegensatz zu diesen „Star Wars“-Filmen erzählt „Solo“ eine stringente Geschichte, in denen die Charaktere sich so verhalten, wie es ihrem Charakter entspricht und ihre Handlungen immer verständlich sind.
„Solo: A Star Wars Story“ erzählt, wie Han Solo zu seinem Nachnamen kommt, wie er Chewbacca trifft, den Millenium Falken in seinen Besitz bringt und wie er seine Laserpistole erhält. Nur woher seine Kleider kommen, erfahren wir nicht. Nichts davon hat uns auch wirklich interessiert. Immerhin war der von Harrison Ford erstmals in „Krieg der Sterne“ (Star Wars, 1977) gespielte Weltraumbandit, Hasardeur und Glücksritter Han Solo schon bei seinem ersten Auftritt eine der mythischen Figuren, die keine Vergangenheit brauchen, um in der Gegenwart zu leben. Schon kurz nach dem Kinostart erschienen mehrere Romane mit Han Solo als Protagonisten, in denen er seiner Profession nachging. Insofern war es naheliegend, auch einen Film mit ihm als Protagonisten zu drehen und ihn eines der Abenteuer erleben zu lassen, die man mit ihm assoziiert.
Alden Ehrenreich übernahm für den Film die Rolle des jungen Han Solo. Einige haben ihn vielleicht in „Blue Jasmine“, „Hail, Caesar!“ oder „Regeln spielen keine Rolle“ bemerkt. Als Han Solo muss er jetzt vor allem immer optimistisch in die Kamera blicken und tödliche Gefahren mit einem Schulterzucken, Lächeln und flotten Spruch meistern. Das verlangt von einem Schauspieler vor allem Charisma. Bei Ehrenreich ist es noch ausbaufähig.
In „Solo“ will Han Solo mit einigen anderen Weltraumbanditen für den zwielichtigen Geschäftsmann Dryden Vos (Paul Bettany) einen besonders wertvollen und seltenen Rohstoff (halt der MacGuffin) stehlen.
Die Geschichte wird interessanter, weil Han Solos erste und große Liebe Qi’ra (Emilia Clarke) in die Geschichte verwickelt ist. Sie ist jetzt die, ähem, Gespielin und Vertraute von Dryden Vos. Außerdem ist Solo hier noch der Rookie im Outlaw-Team, das von Beckett (Woody Harrelson) angeführt wird. Aber das ist nicht weiter wichtig. Denn Han Solo ist schon in der ersten Szene, als er auf seinem Heimatplaneten in großen Schwierigkeiten steckt und mit Qi’ra flüchten will, der Han Solo den wir kennen. Er erlebt mehrere Abenteuer, in denen er einige Accessoires erhält und sich mit Chewbacca und Lando Calrissian befreundet. Er macht dabei keine Entwicklung durch. Er hat, wie auch die anderen Charaktere, keinen Character Arc. Sie sind am Ende immer noch die Personen, die sie am Anfang waren. Deshalb ist „Solo“ auch keine Origin Story, sondern ein unterhaltsames, von Ron Howard professionell inszeniertes Weltraumabenteuer, das zwischen Fan-Service und Auftragsarbeit genau so ist, wie man es erwartet.
Die Geschichte bewegt sich angemessen flott vorwärts. Man verliert nie den Überblick. Die Action sieht gut aus. Es gibt genug Momente für die Fans und ein Überraschungscameo, um sie zu befriedigen. Die Nicht-Fans und alle die nichts über die „Star Wars“-Welt wissen (falls das in dieser Galaxie überhaupt möglich ist) werden in diesem Weltraumwestern trotzdem alles verstehen. Und obwohl der Film in sich abgeschlossen ist, gibt es genug Anknüpfungspunkte für weitere Filme mit Han Solo. Die sollten dann – wenn sie kommen – eigenständiger als „Solo“ sein.
Ron Howard übernahm während der Dreharbeiten die Regie von Phil Lord und Chris Miller („Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“, „21 Jump Street“, „The LEGO Movie“). Es heißt, das Arbeitstempo und der Stil des Regieduos hätten Produzentin Kathleen Kennedy nicht gefallen. Sie wacht über die ihr anvertraute „Star Wars“-Welt wie eine Helikoptermutter und veranlasste auch bei den anderen „Star Wars“-Filme in verschiedenen Stadien der Produktion Regiewechsel und Nachdrehs. Am Erfolg bei der Kritik (bei Rotten Tomatoes sind alle Filme weit im grünen Bereich) und an der Kinokasse änderte das Drama hinter den Kulissen nichts. Und vielleicht gibt es irgendwann eine große Reportage oder ein Buch, in dem wir alles darüber erfahren. Dann erfahren wir auch, ob Ron Howard wirklich, wie man hört, fast nichts von Lord und Miller übernahm.
Bis dahin gibt es den Film, der nichts wirklich falsch macht, vieles richtig macht, ohne dass man jemals wirklich begeistert und mitgerissen ist von der doch sehr vorhersehbaren Geschichte. Am Ende ist man dann doch etwas unbeeindruckt.
Solo: A Star Wars Story (Solo: A Star Wars Story, USA 2018)
Regie: Ron Howard
Drehbuch: Jonathan Kasdan, Lawrence Kasdan (nach Charakteren von George Lucas)
mit Alden Ehrenreich, Woody Harrelson, Emilia Clarke, Donald Glover, Thandie Newton, Phoebe Waller-Bridge, Joonas Suotamo, Paul Bettany
Länge: 135 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
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Hinweise
Deutsche Facebook-Seite zum Film
Wikipedia über „Solo“ (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von Ron Howards „Im Herzen der See“ (In the Heart of the Sea, USA 2015)
Meine Besprechung von Ron Howards „Inferno“ (Inferno, USA 2016)
„Rogue One – Eine Star Wars Story“ – Der Roman zum Film
Mai 22, 2018Von all den Büchern, die bei mir herumliegen, ist „Rogue One – Eine Star Wars Story“ sicher das unwichtigste. Ein Filmroman, der jetzt bei Blanvalet als Taschenbuch erschien. Nachdem das Buch als Paperback bereits vor einem Jahr bei Penhaligon erschien. Der Film lief schon Weihnachten 2016 im Kino und gefiel mir nicht.
Es gibt also keinen Grund, den Roman zu lesen; außer, natürlich, mein Wunsch, zu erfahren, ob Alexander Freed die Lücken im Film sinnvoll stopfen kann.Und dass ich ein altmodisches Weltraumabenteuer lesen will.
Außerdem mag ich Filmromane.
Das sind jetzt schon drei gute Gründe für die Lektüre.
Über die Geschichte von „Rogue One“ muss inzwischen wohl wenig gesagt werden. Film und Roman erzählen die Geschichte von Jyn Erso und einer kleinen Gruppe Rebellen, die auf dem Planeten Scarif die Pläne stehlen, die zur Vernichtung des Todessterns in „Krieg der Sterne“ (Star Wars, USA 1977) führen. Vor dem Film fabulierten die Macher, dass „Rogue One“ eine wichtige Frage, im „Star Wars“-Universum schließen werde. Nun, ja, das kann man so sehen, aber wirklich wichtig war die Antwort nicht. Oder wollen wir demnächst über Putzpläne auf irgendwelchen Raumstationen informiert werden?
Freed erzählt, wie es sich für einen Roman zum Film gehört, die Filmgeschichte mit all ihren Problemen nach. Dabei konzentriert er sich auf die wenig durchdachte Handlung. Er fügt einige Szenen hinzu, schildert einige Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven und er macht die Motive der Personen, vor allem von Jyn, nachvollziehbarer. Es wird verständlicher, warum sie entschließt, die Pläne für die Vernichtung des Todessterns zu besorgen. Diese Waffe wurde federführend von ihrem Vater konstruiert. Er tat das auf Druck von Orson Krennic, dem Bösewicht der Geschichte. Jyn verbrachte ihre Jugend ohne ihren Vater. Sie hasst ihn. Nachdem sie erfährt, dass er sie nicht freiwillig verlassen hat, nimmt sie aber doch das Erbe ihres Vaters an. Er wollte, dass der Todesstern zerstört wird. Und die Pläne dafür sind im Zentralarchiv auf Scarif.
Jyn und eine kleine Rebellengruppe, die titelgebende und ohne einen Auftrag handelnde „Rogue One“ (das Imperium und die Rebellion sind beides schon ziemlich militärisch organisierte Vereinigungen) machen sich dann auf den Weg nach Scarif. Warum die Männer ihr, einer ungebundenen Abenteurerin, die sich bislang aus dem Krieg zwischen Imperium und Rebellion heraushielt, die über keine Führungserfahrung und nennenswerte Kampferfahrung verfügt, folgen, wird auch im Roman nicht viel nachvollziehbarer. Der Hinweis auf ein ‚Leuchten‘ (vulgo ihre für das menschliche Auge unsichtbare Aura) und ihre gottgegebenen, von den anderen sofort erkannten Führungsqualitäten müssen reichen.
Die Entscheidung des Imperiums, den gesamten Planeten Scarif zu zerstören und so den Diebstahl der Pläne zu verhindern, ist allerdings vollkommen gaga. Im Buch noch mehr als im Film. Denn im Buch erfahren wir mehr über das Archiv, in dem die vollständigen Pläne für den Todesstern lagern. Sie sind in einer gewaltigen Bibliothek, die unendlich viele Baupläne und sonstige Leistungen von Ingenieuren enthält. Sie enthält letztendlich die gesamte Kultur der Galaxis. Und es scheint keine weiteren Kopien zu geben. Jedenfalls drängt sich im Roman der Eindruck auf, dass es diese ganzen Baupläne nicht in unendlicher Zahl an unendlich vielen Orten gibt. Letztendlich steht auf Scarif eine gewaltige Zentralbibliothek, die das gesamte Wissen der Galaxie beinhaltet.
Mit der Vernichtung des Planeten wird gleichzeitig dieses Wissen zerstört. Das ist dann doch eine Überreaktion, die aus der Entstehungszeit der des ersten „Krieg der Sterne“-Films, Mitte der siebziger Jahre, erklärbar ist und heute zu einem gewaltigen Nachteil für das von George Lucas erfundene Universum wird.
Denn das Bild von Zentralbibliotheken und der Versuch, an bestimmten Orten das Wissen der Menschheit zu bündeln, ist heute, im Zeitalter von Cloud-Computing, zutiefst anachronistisch. Damals waren Computer riesige Geräte. Heute hat jedes Telefon mehr Rechnerleistung. Heute sind alle Geräte miteinander vernetzt. Das Internet ist so aufgebaut, dass es quasi unmöglich ist, eine Information zu zerstören oder auf ihrem Weg zum Empfänger aufzuhalten. Und selbstverständlich gibt es keinen Unterschied zwischen Original und Kopie. In „Rogue One“ ist genau das eines der Probleme, mit denen Jyn und ihre Rebellentruppe sich herumschlagen müssen, nachdem Jyn die Daten, die in einer Leitz-Ordner-großen Kassette sind, aus dem Archiv geklaut hat. Denn die Datenübertragung funktioniert nur von einem bestimmten Ort und nur über eine bestimmte Entfernung. Wenn die Entfernung zu groß wird, kommt das Signal nur noch verstümmelt an.
Auch die andere in „Rogue One“ benutzte Technik, ihre Möglichkeiten und Grenzen sind, aus heutiger Sicht, betont altmodisch. Es handelt sich um Technik, die vor vierzig Jahren unvorstellbar war. Heute sind die Probleme teilweise gelöst oder die Ideen wurden als Unfug verworfen.
Genau wie die Technik verharrt das Gesellschaftsbild des „Star Wars“-Kosmos in den siebziger Jahren und den noch älteren Inspirationen für „Krieg der Sterne“. Es handelt sich um eine Fantasy-Welt, die in den Filmen, die vor dem ersten „Krieg der Sterne“-Film spielen, auch nicht weiterentwickelt werden kann. Das gilt für die vergessenswerte Prequel-Trilogie, „Rogue One“ und „Solo“. In der aktuellen Trilogie („Das Erwachen der Macht“, „Die letzten Jedi“ und „Episode IX“) ist das immerhin prinzipiell möglich. Aber es wurde nicht getan. Ob es in den anderen, bis jetzt angekündigten „Star Wars“-Filmen gemacht wird, ist unklar. Die „Star Wars“-Welt ist eine statische Welt, die sich seit Jahrzehnten nicht veränderte. Sie kann, weil eine ganze Welt mit familiären Konflikten und einem politischen Kampf um die Macht im Universum entworfen wurde, auch nur begrenzt an die Gegenwart und aktuelle Diskurse, Entwicklungen und Probleme angepasst werden.
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Alexander Freed: Rogue One – Eine Star Wars Story
(übersetzt von Andreas Kasprzak)
Blanvalet, 2018
448 Seiten
9,99 Euro
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Deutsche Erstausgabe
Penhaligon, 2017
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Originalausgabe
Rogue One. A Star Wars Story
Del Rey, 2016
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Die Vorlage
Rogue One: A Star Wars Story (Rogue One: A Star Wars Story, USA 2016)
Regie: Gareth Edwards
Drehbuch: Chris Weitz, Tony Gilroy (nach einer Geschichte von John Knoll und Gary Whitta, basierend auf Charaktere von George Lucas)
mit Felicity Jones, Diego Luna, Ben Mendelsohn, Donnie Yen, Jiang Wen, Mads Mikkelsen, Alan Tudyk, Riz Ahmed, Forest Whitaker, Jimmy Smits
Länge: 134 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
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Außerdem in der weit, weit entfernten Galaxis
Der unterhaltsame Film „Solo: A Star Wars Story“ startet am 24. Mai in unseren Kinos. Meine Besprechung gibt es bald.
Panini hat für den 26. Juni den gleichnamigen Filmroman (es müsste sich um die Version für ein jugendliches Publikum handeln) angekündigt. Der Autor wird verschwiegen. Das Buch soll 15 Euro kosten.
Blanvalet hat das darauf basierende, ab 8 Jahren empfohlene Hörbuch für den 1. Oktober angekündigt. Es soll 9,99 Euro kosten. Ob es sich dabei um eine gekürzte oder ungekürzte Fassung handelt, ist unklar.
Jason Frys Romanfassung von „Die letzten Jedi“ soll jetzt am 20. August, bei Penhaligon als Paperback (für 15 Euro) erscheinen. Ursprünglich sollte der Roman im Mai erscheinen. Auch in den USA erschien der Filmroman erst vor wenigen Wochen und er enthält Szenen, die im Film nicht vorhanden sind.
Die von Michael Kogge geschriebene „Die letzten Jedi“-Romanfassung für Jugendliche erschien bei Panini für 13 Euro bereits Ende April.
Um sich nur auf den nächsten Spielfilm und die Filmromane zu konzentrieren.
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Hinweise
Der galaktische „Krieg der Sterne“-YouTube-Kanal
Moviepilot über „Rogue One: A Star Wars Story“
Metacritic über „Rogue One: A Star Wars Story“
Rotten Tomatoes über „Rogue One: A Star Wars Story“
Wikipedia über „Rogue One: A Star Wars Story“ (deutsch, englisch)
Neu im Kino/Filmkritik: „Star Wars: Die letzten Jedi“ kämpfen gegen die dunkle Seite der Macht – ziemlich Spoilerfrei
Dezember 13, 2017
Schon vor dem Kinostart ist klar, dass der neue „Star Wars“-Film „Die letzten Jedi“ an der Kinokasse ein sehr, sehr erfolgreicher Film werden wird. Aktuell wird mit einem globalen Einspiel von über 425 Millionen US-Dollar am Startwochenende gerechnet. Die ersten Statements zum Film nach der Premiere waren auch sehr, sehr positiv. Die ausführlichen Kritiken folgen dem Trend.
Ich fand den Film sehr, sehr enttäuschend. Nicht schlecht. Denn dafür gibt es zu viele positive Punkte. Aber niemals wirklich packend und niemals sein Potential ausschöpfend. Denn „Die letzten Jedi“ erzählt nicht wirklich die in „Das Erwachen der Macht“ begonnene Geschichte weiter und als Vorbereitung für das große Finale der aktuellen „Star Wars“-Trilogie in zwei Jahren taugt der Film nur bedingt. Er ist eher vergleichbar mit einer Folge einer TV-Serie, in der die Macher Zeit schinden, weil sie gerade nicht wissen, wie es weitergehen soll. Also wird halt einfach etwas erzählt. Wie Rey, eine junge Frau unbekannter Herkunft, die auf eine unbekannte Art mit der Macht, den Jedis und Luke Skywalker verbunden ist, auf dem Planeten Ahch-To den vor Ewigkeiten untergetauchten Jedi-Ritter Luke Skywalker findet (am Ende des vorherigen „Star Wars“-Films „Das Erwachen der Macht“). Der letzte Jedi soll sie in die Geheimnisse des Jeditums einführen. Und sie will ihn überzeugen, wieder auf der Seite der Rebellen gegen die Erste Ordnung (die Bösewichter) zu kämpfen.
Gleichzeitig verfolgt die Erste Ordnung die letzten Rebellen. Mit einer Art Peilsender können sie immer sofort herausfinden, wo die Rebellen auf ihrer Flucht durch den Hyperraum gerade hingesprungen sind. Bei den Bösewichtern sind vor allem Supreme Leader Snoke, der Kommandant der Ersten Ordnung, General Armitage Hux und Kylo Ren wichtig. Er ist der abtrünnige Sohn von Leia Organa und Han Solo (verstorben), großer Darth-Vader-Bewunderer, inzwischen von Selbstzweifeln geplagt und telepathisch mit Rey verbunden.
Währenddessen versuchen Finn, ein ehemaliger Sturmtruppler, der zu den Rebellen übergelaufen ist, und die Technikerin Rose Tico auf Cantonica in der Casinostadt Canto Bight einen Mann zu finden, der den Peilsender ausschalten kann.
Und dazwischen laufen viele aus dem vorherigen Film und teilweise der ersten Trilogie („Krieg der Sterne“, „Das Imperium schlägt zurück“, „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“) bekannte und etliche neue Charaktere durch das Bild. Gespielt werden sie von oft sehr bekannten Schauspielern. Es gibt viele mehr oder weniger putzige Tiere (soweit erkennbar: aus dem Computer) und einige Konflikte bei den Rebellen und der Ersten Ordnung. Meistens geht es um das Missachten von Befehlen (oft von dem Rebellen-Piloten Poe Dameron) und Streitigkeiten über die richtige Kampfstrategie.
Es passiert also ständig etwas, aber „Looper“-Regisseur Rian Johnson gelingt es nie, eine sinnvolle Struktur von Haupt- und Nebenplots zu etablieren. Er weiß nicht, wessen Geschichte im Zentrum des Films steht. Daher ist unklar wer der Protagonist dieses Films ist (Luke? Rey? Jemand anderes?) und was der zentrale Konflikt dieses Films ist. Entsprechend zäh gestaltet sich der Film, der immer so wirkt, als habe man die Geschichte gerade beim Erzählen erfunden. Das fällt vor allem beim Finale auf. Denn hätten die Macher von Anfang an auf dieses Ende hinarbeiten wollen, hätten sie große Teile des Films anders strukturieren müssen. So ist es überraschend, aber nicht befriedigend.
Es wird auch nichts wirklich für den Abschluss der Trilogie vorbereitet. Oder anders gesagt: vieles kann J. J. Abrams, der den Abschluss der dritten „Star Wars“-Trilogie inszeniert, verwenden. Oder ignorieren. Zum Beispiel den von Benicio Del Toro gespielten DJ, der in „Die letzten Jedi“ nur eine austauschbare Nebenrolle spielt. Ob er im dritten Teil mitspielt und ob er dann eine wichtige Rolle hat oder ob er sich sang- und klanglos aus dem „Star Wars“-Universum verabschiedet, weiß niemand.
Auf weitere Beispiele, auch eine Diskussion des Endes und was es für den nächsten Film bedeuten kann, verzichte ich, weil sie nur mit mehr oder weniger massiven Spoilern des mit hundertfünfzig Minuten zu lang geratenen Films besprochen werden können.
„Die letzten Jedi“ ist das filmische Äquivalent zu einer dieser Füllerepisoden bei einer TV-Serie, in denen nichts entscheidendes geschieht, nichts erkennbar für irgendetwas vorbereitet wird und auch die neuen Charaktere primär eine öffentliche Probe haben. In, je nach Wunsch, 2D, 3D oder IMAX.
Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The last Jedi, USA 2017)
Regie: Rian Johnson
Drehbuch: Rian Johnson
mit Mark Hamill, Carrie Fisher, Adam Driver, Daisy Ridley, John Boyega, Oscar Isaac, Lupita Nyong’o, Andy Serkis, Domhnall Gleeson, Anthony Daniels, Gwendoline Christie, Kelly Marie Tran, Laura Dern, Benicio Del Toro , Anthony Daniels, Jimmy Vee, Frank Oz
Länge: 152 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
Hinweise
Der galaktische „Krieg der Sterne“-YouTube-Kanal
Moviepilot über „Star Wars: Die letzten Jedi“
Metacritic über „Star Wars: Die letzten Jedi“
Rotten Tomatoes über „Star Wars: Die letzten Jedi“
Wikipedia über „Star Wars: Die letzten Jedi“ (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von „Looper“ (Looper, USA 2012 – mit weiteren Bildern, Links und einem 35-minütigem Interview mit Rian Johnson und Joseph Gordon-Levitt) und der DVD
„Star Wars – Der Auslöser“ – James Luceno erzählt die Vorgeschichte von „Rogue One“
Juli 11, 2017Wir erinnern uns: der letzte „Star Wars“-Film „Rogue One“ erzählt, wie die Rebellen an die Pläne für den Todesstern kommen, der in dem ersten „Star Wars“-Film „Krieg der Sterne“ (so hieß er, als er 1978 in die deutschen Kinos kam) zerstört wird.
„Rogue One“ beginnt auf dem Planeten Lah’mu. Dort leben der geniale Wissenschaftler Galen Erso, seine Frau Lyra und seine Tochter Jyn. Er wird von seinem alten Freund Orson Krennic, einem Offizier des Imperiums, und seinen Sturmtrupplern besucht und gefangen genommen. Nur Jyn kann entkommen und viele Jahre später, als junge Frau, zieht sie, auf der Suche nach ihrem Vater, in den Kampf gegen das Imperium. Das ist die Geschichte des Films.
In seinem Roman „Der Auslöser“ erzählt James Luceno, der bereits etliche „Star Wars“-Romane schrieb, die Vorgeschichte zu den Ereignissen auf Lah’mu.
Der Roman beginnt wenige Monate vor Jyns Geburt. Galen und Lyra Erso forschen auf einem abgelegenem Planeten für die Zerpen-Industriewerke, wie aus Kyber-Kristallen Energie gewonnen werden kann. Das sind lebendige Kristalle, die auch die Energiequelle für die Lichtschwerter der Jedi sind.
Die Ersos werden von Separatisten (den späteren Rebellen), die von seinem Wissen profitieren wollen, gefangen genommen. Krennic befreit ihn. Er ist ein alter Studienkamerad von Galen Erso und er tut das nicht aus altruistischen Motiven. Er möchte Galen Erso überzeugen, für die Republik (dem Vorläufer des Imperiums) zu arbeiten und die ultimative Waffe einsatzfähig zu machen: den Todesstern, der mit Kyber-Kristallen funktioniert.
Weil Erso ein überzeugter Pazifist ist und nur für friedliche Zwecke forschen will, muss Krennic ihn mit Argumenten überzeugen. Letztendlich muss er eine Situation schaffen, die dazu führt, dass Erso freiwillig für die Republik arbeitet.
Denn Krennic weiß, dass er auf die schnelle und harte Tour bei Erso nichts erreichen wird. Also nimmt er sich Zeit. Er macht Angebote, lässt sich Vorschläge des Wissenschaftlers ein und verändert auch Teile seines Plans, solange er so sein Ziel erreichen kann.
Luceno erzählt diese sich über Jahre hinziehende Verführung sehr episodenhaft und mit vielen Subplots. Diese sind zwar alle irgendwann mehr oder weniger wichtig für Ersos Entscheidungen und ständig passiert im Haupt- oder einem Subplot etwas, das manchmal auch, wie in einer Chronik, zusammengefasst wird. Dann erleben wir nicht den Kampf um eine Planeten, sondern lesen nur die kurze Zusammenfassung des Kampfes oder verfolgen ein Gespräch von Schmugglern, die über die veränderten Rahmenbedingungen für ihr Gewerbe reden. Das führt dazu, dass „Der Auslöser“ nie Pageturner-Qualitäten entwickelt, sondern vor sich hin plätschert, während Jyn noch ein Jahr älter wird und Galen Erso etwas weiter forscht.
Der Roman selbst liefert für die Kenner des Films etliche zusätzliche Informationen über Orson Krennic, Galen Erso, seine Frau und die Welt, in der sie Leben. Ihre Tochter ist als Baby und Kleinkind nur das intelligente, schweigsam in der Ecke sitzende Kind. Das sind Informationen, die man für das Verständnis der Filmgeschichte in keinster Weise benötigt. Aber das dürfte Star-Wars-Fans und Komplettisten, die wirklich jede Brotkrume an Information über diese Welt haben wollen, nicht stören. Für sie hat Luceno seinen Roman geschrieben.
Als Einzelwerk ist „Der Auslöser“ aus der Nicht-Star-Wars-Fanperspektive ein Roman, den man nicht lesen muss. Es passiert zwar einiges, man bleibt mild interessiert dabei, aber es wird nie wirklich spannend. Dafür bleibt die Geschichte dann doch zu episodisch und zu vieles passiert aus heiterem Weltall.
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James Luceno: Star Wars – Der Auslöser: Ein Rogue One Roman
(übersetzt von Andreas Kasprzak)
Blanvalet, 2017
448 Seiten
13 Euro
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Originalausgabe
Star Wars: Catalyst: A Rogue One Novel
Del Rey, 2016
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Hinweise
Neu im Kino/Filmkritik: Rumms, bumms, gähn – „Rogue One: A Star Wars Story“
Dezember 14, 2016
Das soll ja wieder eine Besprechung sein, in der es für die Fans, die sich den Film eh ansehen werden, keine Spoiler gibt.
Allgemein bekannt ist, dass „Rogue One: A Star Wars Story“ ein Spin-Off ist, das außerhalb der bekannten „Star Wars“-Filme spielt, die die Geschichte der Familie Skywalker erzählen; dass „Rogue One“ vor „Krieg der Sterne“ (1977) spielt und dass erzählt wird, wie die Rebellen, Luke Skywalker und Prinzessin Leia Organa die Pläne für den Todesstern erhalten, den sie in „Krieg der Sterne“ vernichteten.
Bekannt ist außerdem, dass „Rogue One“ ein Einzelfilm sein wird. Ende November schloss Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy in einem Interview definitiv aus, dass es weitere Filme mit der „Rogue One“-Heldin Jyn Erso geben werde. Das nährte sofort Spekulationen, dass sie und die gesamte „Rouge One“-Besatzung am Ende des Films sterben.
Und es ist bekannt, dass es umfangreiche Nachdrehs gab. „Bourne“-Autor Tony Gilroy wurde dafür als Script-Doctor und Autor engagiert. Aber, auch wenn Kritiker da sofort und oft zu recht massive Storyprobleme wittern, sagt das erst einmal nichts. Denn es kann sich auch einfach um das Beheben von Storylücken und Anschlussfehlern handeln und den Film wirklich besser machen.
Ein Grund scheidet allerdings als Grund für den Nachdreh aus: den Film humorvoller zu machen.
Regisseur Gareth Edwards („Monsters“, „Godzilla“) wollte einen Kriegsfilm drehen. Da ist Humor Mangelware. Auch in dem jetzt präsentierten Film, der die Geschichte von Jyn Erso (Felicity Jones), der Tochter von Galen Erso, dem Schöpfer des Todessterns, erzählt. Als Kind wurde sie von ihrem Vater getrennt.
Jetzt soll er eine Nachricht für sie haben. Sie macht sich mit einer kleinen Truppe ethnisch äußerst gemischter Rebellen und einem blinden Mönch auf die Suche nach der Botschaft, ihrem Vater und den Bauplänen.
Und eigentlich ist das genug Story für ein buntes, zweistündiges Weltraumabenteuer.
Eigentlich.
Denn „Rogue One“ ist ein erstaunlich und erschreckend schlechter Film. In den ersten Minuten werden auf einem halben Dutzend Planeten ein gutes Dutzend Charaktere eingeführt, ohne dass die Filmgeschichte in Gang kommt. Dabei wird Jyn Erso aus einem Gefängnis des Imperiums befreit. Warum und wie sie dahin kam, wird nie erklärt und ist auch für die Filmgeschichte vollkommen unerheblich. Danach wird eine furchtbar komplizierte Begründung, warum sie sich ins Abenteuer stürzt, herbeigeschrieben. Als hätte es nicht ein einfaches „Tochter will ihren Vater retten“ getan.
Ab da gibt es zahllose Anspielungen auf Kriegsfilme und Kriege, vor allem den Korea- und Vietnam-Krieg (wie wir ihn aus Filmen kennen) und den Afghanistan-Krieg (wie wir ihn aus den Nachrichten und Filmen kennen), ohne dass diese Anspielungen irgendwohin führen. Es sind einfach nur beliebig austauschbare Bilder, die in „Rogue One“ für nichts stehen. Sie haben keinerlei Bedeutung, machen aber, wenn den Gefangenen immer wieder ein Stoffsack über den Kopf gestülpt wird oder unsere Helden durch eine heilige Stadt laufen, die erkennbar vom alten Jerusalem, der Wüstenfestung Masada und dem Gewusel arabischer und afghanischer Städte inspiriert ist, bewusst, welche Chancen und erzählerische Möglichkeiten verpasst wurden zugunsten eines unwitzigen Witzes oder eines weiteren Action-Set-Pieces.
Dazwischen laufen ab und an Stars wie Mads Mikkelsen (dessen Auftritte als Galen Erso fast vollständig in den verschiedenen Trailer enthalten sind) und Forest Whitaker durch das Bild. Ben Mendelsohn hat als Direktor Orson Krennic, der Schöpfer des Todessterns und der Bösewicht des Films, mehr Leinwandzeit. Aber seine Rolle ist so schlecht geschriebenen, dass der sonst immer beeindruckende Mendelsohn seine blasseste Performance seit Ewigkeiten, wahrscheinlich sogar seit seinem Filmdebüt, abliefert. Trotzdem gelingt es ihm, Krennic so zu porträtieren, dass man mit ihm mitfühlt.
Darth Vader (im Original wieder von James Earl Jones gesprochen) taucht zwar auch auf, aber – wir reden hier von dem Darth Vader, der in „Krieg der Sterne“, „Das Imperium schlägt zurück“ und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ dabei war – er wirkt wie ein Hänfling in einem viel zu großem Kostüm, kurz vor einer kleinen Tanznummer. Wohl niemals, abgesehen von „Spaceballs“ sah Darth Vader weniger bedrohlich aus.
Die „Star Wars“-Technik – die originale Trilogie entstand vor fast vierzig Jahren – wirkt inzwischen mit den großen Schalthebeln, schlechten Hologrammen und riesigen Datenträgern nur noch anachronistisch. Jyn Erso muss nämlich in der großen und epischen Schlussschlacht, die Pläne, die in einer buchgroßen Box enthalten sind, aus einem riesigen Datenschacht stehlen und, nun, in dieser Galaxie gibt es kein Internet und keine Cloud, in die man die Daten schnell uploaden könnte. In der Schlacht wird auch alles an Material und Menschen aufgeboten, was das Herz des „Star Wars“-Fans erfreut. Ohne Luke Skywalker, Han Solo und Chewbacca; – wobei, ich glaube, in einem Raumschiff kurz ein riesiges behaartes Wesen gesehen zu haben.
Aber all die prächtigen Landschaften – es wurde in Island, Jordanien, den Malediven und den Pinewood Studios gedreht -, die tollen Spezialeffekte und die vielen durchaus beeindruckenden Actionszenen sind machtlos gegen die banalen Dialoge (die man oft schon Minuten vorher sprechen kann), das schleppende Erzähltempo (immer wieder hätte man etliche Szenen mühelos kürzen können) und, das ist das größte Problem des Films, die skizzenhaften Charaktere, bei denen es, wie bei „Soldat Nummer 5“ und „Soldat Nummer 6“ egal ist, ob sie leben oder sterben. Dabei geht in einem Film nichts über eine große Sterbeszene, die uns unwillkürlich zum Taschentuch greifen lässt. Vor allem wenn der Charakter uns vorher durch seine Taten ans Herz gewachsen ist. Gerade bei einem Einzelfilm, der auch ohne das Wissen der anderen Filme und der „Star Wars“-Saga funktionieren muss, ist das besonders wichtig.
Rogue One: A Star Wars Story (Rogue One: A Star Wars Story, USA 2016)
Regie: Gareth Edwards
Drehbuch: Chris Weitz, Tony Gilroy (nach einer Geschichte von John Knoll und Gary Whitta, basierend auf Charaktere von George Lucas)
mit Felicity Jones, Diego Luna, Ben Mendelsohn, Donnie Yen, Jiang Wen, Mads Mikkelsen, Alan Tudyk, Riz Ahmed, Forest Whitaker, Jimmy Smits
Länge: 134 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
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Hinweise
Der galaktische „Krieg der Sterne“-YouTube-Kanal
Moviepilot über „Rogue One: A Star Wars Story“
Metacritic über „Rogue One: A Star Wars Story“
Rotten Tomatoes über „Rogue One: A Star Wars Story“
Wikipedia über „Rogue One: A Star Wars Story“ (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von Gareth Edwards‘ „Godzilla“ (Godzilla, USA 2014)
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Noch ein Hinweis
Im Mai, ziemlich pünktlich zum DVD-Start, erscheinen zwei Bücher, die vielleicht einige Storylücken erklären und Hintergründe vertiefen: einerseits der von Alexander Freed geschriebene Roman zum Film, der mit einigen Ergänzungen die Filmgeschichte nacherzählt; andererseits „Der Auslöser“ von James Luceno. Er erzählt, so die Verlagsankündigung, eine „bisher unbekannte Geschichte um eine Gruppe von Kämpfern und Kopfgeldjägern (…), die sich aufmacht, die Pläne des Todessterns zu stehlen.“ Das klingt jetzt nicht unbedingt nach der direkten Vorgeschichte zu „Rogue One“, sondern eher nach einem zünftigem Weltraumabenteuer, bei dem die Jungs keinen Erfolg haben dürfen. Denn dann gäbe es ja nicht die Geschichte von Jyn Erso und ihres dreckigen Dutzends.
Alexander Freed: Rogue One – Eine Star Wars Story
(übersetzt von Andreas Kasprzak)
Penhaligon, 2017
400 Seiten
14,99 Euro
(angekündigt für den 22. Mai 2017)
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Originalausgabe
Star Wars™ Rogue One
DelRey, New York 2017
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James Luceno: Star Wars: Der Auslöser – A Rouge One Story
(übersetzt von Andreas Kasprzak)
Blanvalet, 2017
400 Seiten
13 Euro
(angekündigt für den 15. Mai 2017)
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Originalausgabe
Star Wars™ Catalyst: A Rogue One Story
DelRey, New York 2016
„Star Wars: Das Erwachen der Macht“ – jetzt auch als Roman zum Film, einmal für Erwachsene, einmal für Jugendliche
Mai 30, 2016
Im Kino war J. J. Abrams‘ Neustart-Fortführung von „Star Wars“, – „Krieg der Sterne“ für die Älteren -, enorm erfolgreich. Auf DVD und Blu-ray wird es für „Das Erwachen der Macht“ ähnlich sein und die nächsten Filme aus der „Krieg der Sterne“-Welt sind schon in Arbeit.
Dreißig Jahre nach dem Ende von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ kehren wir wieder in die weit, weit entfernte Galaxis zurück. Der damalige Sieg war nur von kurzer Dauer. Luke Skywalker verschwand spurlos. Han Solo tat wieder das, was er am Besten kann: windige Geschäfte an entlegenen Orten der Galaxie machen. Und auf dem Wüstenplaneten Jakku entdeckt die junge Schrottsammlerin Rey den herrenlosen Roboter BB-8, der den Teil einer Sternenkarte hat, die den Weg zu Luke Skywalker weisen soll. Die Bösewichter, die früher Imperium, jetzt Erste Ordnung heißen, wollen die Sternenkarte ebenfalls haben und schon entspinnt sich im Film eine witzige, kurzweilige und actionhaltige Odyssee durch die Galaxis. Auf ihrer Reise mit dem desertierten, in sie verliebten Erste-Ordnung-Strumtruppler Finn begegnet Rey auch Han Solo und seinem haarigen Freund Chewbacca.
Jetzt, mehr oder weniger zum DVD-Start, liegen zwei Romane vor, die sich im Cover kaum (es wurde selbstverständlich das Filmplakat verwandt), im Umfang beträchtlich unterscheiden.
Michael Kogge schrieb den „Jugendroman zum Film“, der, wie es sich für einen Filmroman gehört, brav der Filmgeschichte folgt. Allerdings ist der für Jugendliche, – in den USA wird er für 8 bis 12-jährige empfohlen -, geschriebene Roman auch arg einfach und dröge geschrieben.
Alan Dean Foster schrieb die Version für Erwachsene, die auch für jüngere Leseratten eindeutig die bessere Wahl ist. Foster schrieb, neben zahlreichen eigenen Science-Fiction-Romanen, auch die Filmromane zum allerersten „Krieg der Sterne“-Film (unter dem Pseudonym George Lucas), für die „Alien“-Filme, den ersten neuen „Star Trek“-Film und jeder seiner Filmromane ist äußerst lesenswert. Das gilt auch für seine Romanfassung von „Das Erwachen der Macht“, in der er selbstverständlich in erster Linie die Filmgeschichte nacherzählt, sie auch vertieft und, soweit möglich, erweitert. Denn bei jedem Satz muss er aufpassen, dass er nicht schon Dinge für die nächsten Filme festlegt. Das gilt natürlich vor allem für die Frage, wer jetzt die Eltern von Rey sind. Denn, das können wir aus den vielen Andeutungen lesen: sie wird in den kommenden „Star Wars“-Filmen eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Erste Ordnung sein.
Gleichzeitig füllt Foster im Roman einige der Lücken, die im Film zwar für Überraschungen sorgten (wie Poe Damerons Überleben) oder die man einfach hinnahm, weil die Geschichte sich flott genug vorwärts bewegte. In dem Roman wird daher schlüssiger erklärt, wie die Personen von A nach B kommen, warum Han Solo die gefährlichen Rathars in seinem Raumschiff hat und wie der Widerstand von der Anwesenheit von Han Solo, Chewbacca, Rey und Finn auf Takodana erfuhr. Im Film tauchen die X-Flügler einfach aus heiterem Himmel, äh, Weltall auf.
(Eine vollständige Auflistung der Unterschiede bzw. Fragen aus dem Film, die Foster in seinem Roman beantwortet gibt es hier und hier – und, ja, da wird wird munter gespoilert. Hier geht es zu einem Interview mit Alan Dean Foster.)
Ein großes Manko hat Fosters Roman gegenüber Kogges Roman: in der deutschen Ausgabe von Kogges Jugendroman gibt es 16 Seiten mit Fotos aus dem Film – und diese Filmfotos waren früher für mich einer der Kaufgründe für die Filmromane. Neben dem Gefühl, den Film noch einmal erleben zu können oder ihn erleben zu können, solange ich keine Gelegenheit hatte, ihn mir anzusehen, weil er nicht im Kino oder Fernsehen lief.
Alan Dean Foster: Star Wars: Das Erwachen der Macht – Der Roman zum Film
(übersetzt von Michaela Link)
Penhaligon, 2016
352 Seiten
14,99 Euro
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Originalausgabe
Star Wars: The Force awakens
Del Rey, 2015
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Michael Kogge: Star Wars: Das Erwachen der Macht – Jugendroman zum Film
(übersetzt von Andreas Kasprzak und Tobias Toneguzzo)
Panini Books, 2016
192 Seiten
9,99 Euro
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Originalausgabe
Star Wars: The Force awakens
Disney Lucasfilm Press, 2016
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Die Vorlage
Star Wars: Das Erwachen der Macht (Star Wars: The Force awakens, USA 2015)
Regie: J.J. Abrams
Drehbuch: Lawrence Kasdan, J.J. Abrams, Michael Arndt
LV: Charaktere von George Lucas
mit Daisy Ridley, Adam Driver, John Boyega, Oscar Isaac, Andy Serkis, Domhnall Gleeson, Max von Sydow, Carrie Fisher, Harrison Ford, Mark Hamill, Kenny Baker, Anthony Daniels, Peter Mayhew, Gwendoline Christie, Lupita Nyong’o
Länge: 135 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
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Hinweise
Film-Zeit über “Star Wars: Das Erwachen der Macht”
Moviepilot über “Star Wars: Das Erwachen der Macht”
Metacritic über “Star Wars: Das Erwachen der Macht”
Rotten Tomatoes über “Star Wars: Das Erwachen der Macht”
Wikipedia über “Star Wars: Das Erwachen der Macht” (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von J. J. Abrams’ “Super 8” (Super 8, USA 2011)
Meine Besprechung von J. J. Abrams‘ „Star Trek into Darkness“ (Star Trek into Darkness, USA 2013)
Meine Besprechung von Alan Dean Fosters „Star Trek“ (Star Trek, 2009)
Interview mit Alan Dean Foster über seinen Filmroman „Star Wars: Das Erwachen der Macht“
„Star Wars: Vor dem Erwachen“ war auch schon etwas los in der weit, weit entfernten Galaxis
Februar 1, 2016Eigentlich könnte ich jetzt die Hälfte meiner „Mad Max: Fury Road“-Besprechung wiederverwenden. Denn „Star Wars: Vor dem Erwachen“ besteht aus drei von Greg Rucka geschriebenen Kurzgeschichten, die vor dem neuen „Star Wars“-Film „Das Erwachen der Macht“ spielen und in denen wir einiges über drei Hauptfiguren des Films erfahren. Allerdings auch nichts weltbewegendes und nichts, was wir uns nicht schon beim Film gedacht haben. Es sind im besten Fall Geschichten, die vielleicht einmal in einer frühen Fassung des Drehbuchs waren und dann -zu Recht – herausgekürzt wurde. Insofern ist „Vor dem Erwachen“ erfrischend überflüssig.
So erzählt Greg Rucka von Finns Ausbildung als Sturmtruppler. Er ist natürlich der Beste in seiner Einheit und seine Vorgesetzten setzen große Hoffnungen in ihn. Dummerweise plagt ihn schon da sein Verantwortungsgefühl und sein Gewissen. Er hilft lieber dem schwächsten Mitglied seiner Einheit, als ihn sich selbst zu überlassen. Die Geschichte endet mit dem Flug nach Jakku, wo der Film wenige Minuten später beginnt.
Mit seinem Gewissen hat Poe Dameron keine Probleme. Der Pilot der Republik (also der Guten) ist der Sohn von kampferprobten Piloten (was dann auch eine Verbindung zur originalen „Krieg der Sterne“-Trilogie herstellt). Jetzt entdeckt er durch wagemutige Manöver (also Verstößen gegen Anweisungen und Vorschriften) Raumschiffe der bösen Ersten Ordnung. General Leia Organa holt ihn in eine Spezialtruppe, den Widerstand, und gleich bei seinem ersten „Mission: Impossible“-Auftrag entdeckt er Hinweise auf noch größere Pläne der Bösewichter. Leia schickt ihn nach Jakku zu Lor San Tekka, wo der Film wenige Minuten später mit einem Gespräch zwischen Poe und Lor San Tekka beginnt.
Auf Jakku ist Rey schon länger als Schrottsammlerin, die auf irgendjemand, der sie abholen soll, wartet. Nach einem Sturm entdeckt sie ein gut erhaltenes Raumschiffwrack, das sie herrichten und für viel Geld an den örtlichen Schrotthändler verkaufen möchte. Als die Schrottsammler Devi und Strunk ihr ihre Hilfe anbieten, fragt sie sich, ob sie ihnen vertrauen kann.
Alle drei von Greg Rucka geschriebenen Geschichten lassen sich flott lesen und sie sind, weil sie vor dem Film spielen, unabhängig von dem Film verstehbar. Letztendlich sind die Geschichten kaum ummäntelte Charakterszenen, die, wie gesagt, normalerweise aus einem Film herausgeschnitten würden, weil sie die Haupthandlung nicht voran bringen und wir in ihnen auch nichts erfahren, was wir nicht in anderen Szenen genausogut oder besser erfahren würden.
Insofern sind sie vor allem Lesefutter für die „Star Wars“-Hardcorefans, die einfach alles dazu lesen müssen.
Für Greg-Rucka-Komplettisten, eine in Deutschland sicher sehr rare Spezis, ist „Star Wars: Vor dem Erwachen“ natürlich auch wichtig.
Mich erinnerten sie daran, dass ich mal wieder einen Roman von Greg Rucka lesen sollte.
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Greg Rucka: Star Wars: Vor dem Erwachen
(übersetzt von Marc Winter)
Panini Books, 2016
224 Seiten
9,99 Euro
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Originalausgabe
Star Wars: Before the Awakening
Disney/Lucasfilm, 2015
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Hinweise
Meine Besprechung von Greg Rucka/Steve Liebers „Whiteout“ (Whiteout, 1998/1999)
Meine Besprechung von Greg Rucka/Steve Liebers „Whiteout: Melt“ (Whiteout: Melt, 1999/2000)
Meine Besprechung von Greg Ruckas “Die Welt ohne Superman” (The Sleepers, 2009)
Greg Rucka in der Kriminalakte
Der Cast von „Star Wars: Episode VII“ wurde bekannt gegeben
April 29, 2014Das Rätselraten hat ein Ende. Die Macher vom neuen „Star Wars“-Film (für die Älteren wird es immer „Krieg der Sterne“ sein) haben heute den Cast für den neuen Film bekannt gegeben und es sind auch einige alte Bekannte aus den ersten drei „Krieg der Sterne“-Filmen (den einzig wahren „Krieg der Sterne“-Filmne) dabei.
Hier die Pressemitteilung des den Film produzierenden Walt Disney Studios:
Schauspieler John Boyega, Daisy Ridley, Adam Driver, Oscar Isaac, Andy Serkis, Domhnall Gleeson und Max von Sydow werden den Original Stars der Saga Harrison Ford, Carrie Fisher, Mark Hamill, Anthony Daniels, Peter Mayhew und Kenny Baker im neuen Film zur Seite stehen.
Regisseur J.J. Abrams sagt: “Wir freuen uns sehr, endlich die Schauspieler von Star Wars: Episode VII bekannt geben zu können. Es ist aufregend und surreal zugleich, die beliebten Schauspieler der Original Saga und die großartigen neuen Darsteller dabei zu beobachten, wie sie diese Welt erneut zum Leben erwecken. Wir beginnen in einigen Wochen mit den Dreharbeiten und alle geben ihr Bestes, um die Fans stolz zu machen.“
Star Wars: Episode VII wird unter der Regie von J.J. Abrams, nach einem Drehbuch von Lawrence Kasdan und J.J. Abrams entstehen und wird von Kathleen Kennedy, J.J. Abrams und Bryan Burk produziert. John Williams kehrt als Komponist zurück. Der Film startet in Deutschland am 17. Dezember 2015.
Und auf der Facebook-Seite kann man den Cast diskutieren.
Ich hoffe jedenfalls, dass die „Original Stars“ mehr als einen kurzen Gastauftritt haben.