TV-Tipp für den 18. Februar: Inherent Vice – Natürliche Mängel

Februar 17, 2023

Tele 5, 22.20

Inherent Vice – Natürliche Mängel (Inherent Vice, USA 2015)

Regie: Paul Thomas Anderson

Drehbuch: Paul Thomas Anderson

LV: Thomas Pynchon: Inherent Vice, 2009 (Natürliche Mängel)

Los Angeles in den frühen Siebziger: Der dauerbekiffte Privatdetektiv Larry ‚Doc‘ Sportello (Joaquin Phoenix) sucht den spurlos verschwundenen Liebhaber einer seiner Ex-Freundinnen. Das ist der Auftakt für einen wahrhaft labyrinthischen Plot, der sich ungeniert bei den großen und bekannten Noirs bedient – und sich würdig zu ihnen gesellt.

TV-Premiere. Köstlicher, ebenso traditionsbewusster wie selbstironischer Noir für die Fans von Hammett, Chandler, Ellroy, „Chinatown“, „The Big Lebowski“ und „The Nice Guys“ (ja, die kamen genaugenommen etwas später). Die Vorlage dieses Megacuts des bekannten Hardboiled- und Noir-Kanons ist von Thomas Pynchon.

Danach will man sich wieder die Klassiker ansehen.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Joaquin Phoenix, Josh Brolin, Owen Wilson, Katherine Waterston, Reese Witherspoon, Benicio Del Toro, Martin Short, Jena Malone, Joanna Newson, Eric Roberts, Hong Chau, Michael Kenneth Williams, Martin Donovan, Sasha Pieterse

Die Vorlage

Thomas Pynchon: Natürliche Mängel

(übersetzt von Nikolaus Stingl)

rororo, 2012

480 Seiten

14 Euro

Deutsche Erstausgabe/Gebundene Ausgabe

Rowohlt, 2010

Originalausgabe

Inherent Vice

The Penguin Press, 2009

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Moviepilot über „Inherent Vice – Natürliche Mängel“

Metacritic über „Inherent Vice – Natürliche Mängel“

Rotten Tomatoes über „Inherent Vice – Natürliche Mängel“

Wikipedia über „Inherent Vice – Natürliche Mängel“ (deutsch, englisch) und über Thomas Pynchon

Perlentaucher über Thomas Pynchons „Natürliche Mängel“

Meine Besprechung von Paul Thomas Andersons „Inherent Vice – Natürliche Mängel“ (Inherent Vice, USA 2015)

Meine Besprechung von Paul Thomas Andersons „Der seidene Faden“ (Phantom Thread, Großbritannien 2017)

Meine Besprechung von Paul Thomas Andersons „Licorice Pizza“ (Licorice Pizza, USA 2021)


TV-Tipp für den 11. August: James Bond 007 – Lizenz zum Töten

August 10, 2022

Vox, 22.20

James Bond: Lizenz zum Töten (Licence to Kill, Großbritannien 1989)

Regie: John Glen

Drehbuch: Richard Maibaum, Michael G. Wilson

LV: Figur von Ian Fleming

Nachdem Drogenbaron Sanchez seinen Freund Felix Leiter während der Hochzeit schwer verletzt und dessen Künftige umbringt, sieht Bond rot. Im Alleingang bringt er Sanchez um seine Existenzgrundlage.

Der zweite Einsatz von Timothy Dalton war realistischer und härter als die vorherigen Bonds. An der Kasse war er damit nicht so erfolgreich – und die Bond-Macher legten eine mehrjährige Pause ein. Pierce Brosnan beendete die Produktionspause 1995 mit dem kommerziell äußerst erfolgreichen „GoldenEye“.

In „Lizenz zum Töten“ ist die Mischung aus klassischem Bond und modernem us-amerkanischen Action-Kino nicht vollkommen überzeugend. In Erinnerung bleibt vor allem, dass alles viel brutaler als gewohnt ist. Der nächste Versuch eines härteren Bonds gelang mit „Casino Royale“ wesentlich besser.

Als ich ihn mir, wegen Ähnlichkeiten in der Story, in Zusammenhang mit dem letzten Craig-Bond „Keine Zeit zu sterben“ wieder ansah, fand ich ihn nicht so schlecht und viel, viel besser als „Keine Zeit zu sterben“.

Das Drehbuch war für einen Edgar nominiert.

Mit Timothy Dalton, Robert Davi, Talisa Soto, Benicio Del Toro, Anthony Zerbe, Desmond Llewelyn, Robert Brown, Caroline Bliss

Hinweise

Rotten Tomatoes über „James Bond: Lizenz zum Töten“

Wikipedia über “James Bond: Lizenz zum Töten“ (deutsch, englisch)

Homepage von Ian Fleming

Meine Besprechung von Ian Flemings ersten drei James-Bond-Romane “Casino Royale”, “Leben und sterben lassen” und “Moonraker”

Meine Besprechung von John Gardners “James Bond – Kernschmelze” (James Bond – Licence Renewed, 1981; alter deutscher Titel “Countdown für die Ewigkeit”)

Meine Besprechung von John Gardners „James Bond – Der Mann von Barbarossa“ (James Bond – The Man from Barbarossa, 1991)

Meine Besprechung von Sebastian Faulks’ James-Bond-Roman „Der Tod ist nur der Anfang“ (Devil may care, 2008)

Meine Besprechung von Jeffery Deavers James-Bond-Roman “Carte Blanche” (Carte Blanche, 2011)

Meine Besprechung von William Boyds James-Bond-Roman “Solo” (Solo, 2013)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz’ “James Bond: Trigger Mortis – Der Finger Gottes” (James Bond: Trigger Mortis, 2015)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „James Bond – Ewig und ein Tag“ (James Bond – Forever and a day, 2018)

Meine Besprechung der TV-Miniserie „Fleming – Der Mann, der Bond wurde“ (Fleming, Großbritannien 2014)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Films „Skyfall“ (Skyfall, GB/USA 2012)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Film “Spectre” (Spectre, USA/GB 2015)

Meine Besprechung von Cary Joji Fukunaga James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ (No time to die, Großbritannien 2021)

Meine Besprechung von Danny Morgensterns „Unnützes James Bond Wissen“ (2020)

Kriminalakte: Mein Gespräch mit Danny Morgenstern über „Keine Zeit zu sterben“ und sein Buch „Das ultimative James-Bond-Quizbuch“ (1. Oktober 2021) (Sehbefehl?)

James Bond in der Kriminalakte

Ian Fleming in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 8. Januar: Snatch – Schweine und Diamanten

Januar 7, 2022

ZDFneo, 22.20

Snatch – Schweine und Diamanten (Snatch, Großbritannien/USA 2000)

Regie: Guy Ritchie

Drehbuch: Guy Ritchie

Franky Four Fingers klaut in Antwerpen einen wertvollen Diamanten. Zurück in London kriegt er Ärger mit einem Russengangster, alle wollen den Stein haben, Gangster werden verletzt und sterben, die Gypsies spielen mit und dann gibt es noch einen Boxkampf, bei dem jeder jeden betrügt.

Wie schon in seinem Debüt „Bube, Dame, König, GrAs“ ist die Handlung ein einziges Chaos aus größeren und kleineren Katastrophen, die meisten Gangster sind geistig eher minderbemittelt und latschen, zu unserem Vergnügen, von einem Missgeschick in das nächste, meist ebenso blutige, Missgeschick.

Mit Benicio Del Toro, Dennis Farina, Vinnie Jones, Brad Pitt, Rade Sherbedzija, Jason Statham, Alan Ford, Goldie

Wiederholung: Sonntag, 9. Januar, 02.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über “Snatch – Schweine und Diamanten”

Wikipedia über „Snatch – Schweine und Diamanten“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Guy Ritchies „Sherlock Holmes: Spiel im Schatten“ (Sherlock Holmes: A Game of Shadows, USA 2011)

Meine Besprechung von Guy Ritchies „King Arthur: Legend of the Sword“ (King Arthur: Legend of the Sword, USA/Australien 2017)

Meine Besprechung von Guy Ritchies „Aladdin“ (Aladdin, USA 2019)

Meine Bepsrechung von Guy Ritchies „The Gentlemen“ (The Gentlemen, Großbritannien/USA 2019)

Meine Kurzbesprechung von Guy Ritchies „Cash Truck“ (Wrath of Man, USA 2021)

Meine ausführliche Besprechung von Guy Ritchies „Cash Truck“ (Wrath of Man, USA 2021)


Neu im Kino/Filmkritik: Wes Anderson inszeniert einige Reportagen aus dem „The French Dispatch“

Oktober 22, 2021

Kurz gesagt: der neue Film von Wes Anderson ist der neue Film von Wes Anderson und er hat alles das, was man von einem Wes-Anderson-Film erwartet.

Damit hätten wir die Frage, ob der Film sehenswert ist, oder nicht, geklärt.

Jedenfalls für die Menschen, die seit Ewigkeiten auf „The French Dispatch“, Andersons Liebesklärung an „The New Yorker“, warteten, die Covid-bedingten Startterminverschiebungen geduldig ertrugen, immer auf einen Kinostart hofften (begleitet von zahlreichen Gebeten) und die sich selbstverständlich an seine vorherigen Filme erinnern. Seit seinem dritten Film „The Royal Tenenbaums“ produziert der Autorenfilmer auch seine Werke, die, bei allen Unterschieden, immer einen unverkennbaren Stil haben. Das gilt für seine starbesetzten Realfilme, wie „The Darjeeling Limited“, „Moonrise Kingdom“ und „The Grand Budapest Hotel“, und für seiine Trickfilme, wie „Fantastic Mr. Fox“ und „Isle of Dogs“. „The French Dispatch“ ist wieder ein Realfilm, wieder mit vielen bekannten Schauspielern und wieder mit zahlreichen Anspielungen. Dieses Mal auf die Welt des französischen Films, Frankreich und den alten Magazinjournalismus.

Der titelgebende „The French Dispatch“, also genaugenommen „The French Dispatch of the Liberty, Kansas Evening Sun‘, ist ein amerikanisches Magazin, das in Frankreich erscheint, immer ein Liebhaberprojekt des Verlegers war und ist. Wenn es zu einem Konflikt zwischen der Länge des journalistischen Textes und den Anzeigen kommt, dann wirft er einige Anzeigen raus. Nachdem der hochgeschätzte Gründer und Verleger Arthur Howitzer, Jr. (Bill Murray) stirbt, stirbt auch das Magazin. In seinem Film blättert Wes Anderson durch die letzte Ausgabe und der so entstandene Film ist dann eine Ansammlung von garantiert erfundenen Reportagen aus der sehr französischen Stadt Ennui-sur-Blasé (erfunden, gedreht wurde in Angoulême) in einer fiktiven Zeitlinie, die immer wie ein französischer Film aus den fünfziger/sechziger Jahren aussieht.

In der ersten und kürzesten Reportage radelt der Reisereporter Herbsaint Sazerac (Owen Wilson) durch die verrufensten Ecken der Stadt und zeigt sie im Wandel der Zeit.

In „Das Beton-Meisterwerk“ schreibt und spricht die Kunstkritikerin J. K. L. Berensen (Tilda Swinton) über den Künstler Moses Rosenthaler (Benicio Del Toro) und sein Werk. Der geistesgestörte, inhaftierte Maler ist ein Genie. Jedenfalls für die Kunstwelt, die ungeduldig auf sein neuestes Werk wartet, das im Gefängnis der Welt präsentiert werden soll. Werk und Ablauf der Präsentation entsprechen dann nicht den Erwartungen einer normalen Vernissage.

Korrekturen eines Manifests“ ist eine Reportage über politikbewegte Studenten und damit auch eine Satire und Hommage an die 68er und die Nouvelle Vague, vor allem natürlich an die in den Sechzigern entstandenen legendären Filme von Jean-Luc Godard. Lucinda Krementz (Frances McDormand) berichtet über die revolutionären Umtriebe der Studierenden und sie hilft Zeffirelli B (Timothée Chalamet), dem charismatischem Anführer der Studenten, entgegen aller journalistischer Ethik, aber befeuert von der Liebe, bei der Formulierung eines Manifests. Oder genauer gesagt: sie redigiert es, während sie gemeinsam im Bett und Bad sind.

Das private Speisezimmer des Polizeichefs“ ist die sich in jedem gutem Magazin befindende Kriminalgeschichte. In dieser ziemlich noiren Reportage erzählt Roebuck Wright (Jeffrey Wright), der eigentlich nur ein Porträt über den Koch des Kommissars von Ennui-sur-Blasé schreiben wollte, von der Entführung des Sohnes des Kommissars und sich daraus ergebenden Verwicklungen.

Gerahmt werden diese Reportagen von einem Blick in die Redaktionsräume des „French Dispatch“, eines Magazins, das es heute so nicht mehr gibt und auch so wahrscheinlich niemals gab, aber in dem alle eine große, seltsame Familie waren.

Alle Geschichten sind starbesetzte Liebeserklärungen an Frankreich, das französische Kino, das Kino und das Erzählen von Geschichten aus sicherer ironischer Distanz. Die Episodenstruktur, die natürlich dem Blättern in einem Magazin entspricht, verhindert eine traditionelle Spannungsdramaturgie. Aber die interessierte Wes Anderson noch nie. Ihn interessierte immer das verspielte Spielen mit Versatzstücken, Brechungen und Anspielungen in seinem ganz eigenem Kosmos.

The French Dispatch“ ist ganz großes und großartiges Kino für den kulturinteressierten Bürger, Cineast und, weil wir dieses Mal in einem aus Filmen sehr vertrautem Nachkriegsfrankreich sind, Bourgeois.

The French Dispatch (The French Dispatch, USA/Deutschland 2021)

Regie: Wes Anderson

Drehbuch: Wes Anderson (nach einer Originalgeschichte von Wes Anderson, Roman Coppola, Hugo Guiness und Jason Schwartzman)

mit Benicio Del Toro, Adrien Brody, Tilda Swinton, Léa Seydoux, Frances McDormand, Timothée Chalamet, Lyna Khoudri, Jeffrey Wright, Mathieu Amalric, Stephen Park, Bill Murray, Owen Wilson, Christoph Waltz, Edward Norton, Jason Schwartzman, Liev Schreiber, Elisabeth Moss, Willem Dafoe, Lois Smith, Saoirse Ronan, Cécile de France, Guillaume Gallienne, Tony Revolori, Rupert Friend, Henry Winkler, Bob Balaban, Hippolyte Girardot, Anjelica Huston (Erzählerin)

(Ich empfehle im Kino ausdrücklich den Verzicht auf etwaige Trinkspiele.)

Länge: 108 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Filmportal über „The French Dispatch“

Moviepilot über „The French Dispatch“

Metacritic über „The French Dispatch“

Rotten Tomatoes über „The French Dispatch“

Wikipedia über „The French Dispatch“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Wes Andersons „The Grand Budapest Hotel“ (The Grand Budapest Hotel, USA/Deutschland 2014)

Meine Besprechung von Wes Andersons „Isle of Dogs – Ataris Reise“ (Isle of Dogs, USA 2018)


TV-Tipp für den 1. August: Homo Faber/Das Versprechen

Juli 31, 2021

Im Rahmen des Thementag „Erlesene Schweiz“ zeigt 3sat heute nur Filme aus der Schweiz oder mit einem sehr starken Bezug zur Schweiz, wie diese Filme, zu denen zwei ihrer Nationaldichter die Vorlagen lieferten

3sat, 20.15

Homo Faber (Deutschland/Frankreich/Griechenland 1991)

Regie: Volker Schlöndorff

Drehbuch: Volker Schlöndorff, Rudy Wurlitzer

LV: Max Frisch: Homo Faber, 1957

Der Ingenieur Faber, der nur an Zahlen und Statistiken, aber nicht an den Zufall glaubt, begegnet der zwanzigjährigen Sabeth und er verliebt sich in die junge Frau, die ihn an seine Ex Hanna erinnert.

„‘Homo Faber’ ist einer der leisesten und subtilsten Filme Volker Schlöndorffs. Ganz ohne Zweifel ist es sein persönlichster, womöglich gar der einzige, in dem er der Emotionalität des Personals und deren Geschichte kompromisslos nachgeht, ohne Wenn und Aber.“ (Thilo Wydra: Volker Schlöndorff und seine Filme, 1998)

In Deutschland sahen 1,5 Millionen Menschen den Film im Kino.

Eine echte Begeisterung für den kühlen Zahlenmenschen und seine Probleme kam bei mir damals im Kino nicht auf.

mit Sam Shepard, Julie Delpy, Barbara Sukowa, Dieter Kirchlechner, Tracy Lind, Deborah-Lee Furness, August Zirner, Thomas Heinze

Hinweise

Homepage von Volker Schlöndorff

Rotten Tomatoes über „Homo Faber“

Wikipedia über „Homo Faber“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Volker Schlöndorffs „Rückkehr nach Montauk“ (Deutschland 2017)

3sat, 22.00

Das Versprechen (The Pledge, USA 2000)

Regie: Sean Penn

Drehbuch: Jerzy Kromolowski, Mary Olson-Kromolowski

LV: Friedrich Dürrenmatt: Das Versprechen – Requiem auf den Kriminalroman, 1957

Kamera: Chris Menges

Musik: Hans Zimmer

Ein Polizist sucht nach seiner Pensionierung – zunehmend wahnhaft – einen Kindermörder. Als Beute für den Mörder wählt er ein Kind aus.

Grandiose, ruhige Studie über Alter und Einsamkeit. Penn hielt sich bei seiner Version an Dürrenmatts Buch „Das Versprechen“. Dürrenmatt schrieb es, nachdem er mit dem optimistischen Ende von „Es geschah am hellichten Tag“ (Deutschland 1958) unzufrieden war. Sogar die notorisch schwer zu begeisternde Ponkie schrieb: „Das Vorhersehbare eines Krimiklassikers – und die Brutal-Details eines grausamen Thrillers: ein respektables, aber nicht zwingend nötiges Remake.“ (AZ, 11. 10. 2001)

Mit Jack Nicholson, Patricia Clarkson, Benicio Del Toro, Mickey Rourke, Helen Mirren, Robin Wright Penn, Vanessa Redgrave, Sam Sheppard, Tom Noonan, Harry Dean Stanton, Aaron Eckhart

Hinweise

Rotten Tomatoes über “Das Versprechen”

Wikipedia über „Das Versprechen“ (deutsch, englisch) und über Friedrich Dürrenmatt

Meine Besprechung von Friedrich Dürrenmatts “Die Kriminalromane” (Sammelband)


Neu im Kino; – schon jetzt, vor der großen Wiedereröffnung: „Freaky“, „Kings of Hollywood“, „No sudden move“, „Proxima – Die Astronautin“, „A quiet place 2“, „Chaos walking“, „Malasaña 32 – Haus des Bösen“

Juni 30, 2021

Langsam kommen die Kinos aus der langen Corona-Pause. In einigen Bundesländern dürfen sie, mit unterschiedlichen Regeln, schon länger öffnen. Auch hier in Berlin ist eine Öffnung möglich. Aber auch hier öffnen die meisten Kinos am 1. Juli, dem von den Verleihern schon länger anvisiertem Kinoneustart.

Dann kommen viele neue Filme in die Kinos. Unter anderem “Conjuring 3: Im Bann des Teufels”, “Godzilla vs. Kong” (auch in 3D und wirklich für die wirklich große Leinwand komponiert), “Monster Hunter” (auch in 3D, aber für nichts komponiert), “Nobody” (nicht John Wick), “Peter Hase 2 – Ein Hase macht sich vom Acker”, “Catweazle” (mit Otto Waalkes) und der Oscar-Gewinner “Nomadland” (Sehbefehl!).

Eine Woche später geht es mit “Black Widow” weiter und schon am 15. Juli läuft “Fast & Furios 9” an. Damit dürften genug Blockbuster, Actionkracher und Horrorfilme in den Kinos laufen, um das jugendliche Publikum wieder in geschlossene, dunkle Räume zu bringen.

Schon vor dem 1. Juli, vor allem diese und vorherige Woche, sind bereits einige Filme neu gestartet, die ich bereits gesehen habe (in einem Fall schon vor einem Jahr, aber ich musste Stillschweigen darüber bewahren) und die ich jetzt kurz besprechen werde. (Naja, das war der Plan, beim Schreiben kam dann doch die Lust mehr über dieser Filme zu schreiben.)

Zu den aktuell neu im Kino laufenden Filmen gehören (alphabetisch sortiert, zuerst die aktuelle Startwoche, dann die Woche davor):

Aufgrund eines uralten Fluchs tauscht der Serienmörder ‚Blissfield Butcher‘ seinen Körper mit Millie Kessler – und schon muss der Mörder damit zurechtkommen, dass er jetzt im Körper einer 17-jährigen Schülerin steckt. Und die Schülerin muss ihre Freunde überzeugen, dass sie nicht der gefürchtete und von allen gesuchte Serienmörder, sondern Millie ist. Und dass sie den Mörder möglichst schnell aufhalten und den Körpertausch innerhalb weniger Stunden rückgängig machen müssen.

Natürlich ist die Idee eines Körpertausches nicht wahnsinnig neu, aber Regisseur Christopher Landon („Happy Deathday“, „Paranormal Activity“) malt sie detailliert aus und geht höchst kreativ mit den Regeln des Slasher-Films um. Insofern hat “Freaky” etwas von einem “’Scream‘ für die zwanziger Jahre”. Nur halt praktisch ohne Meta-Dialoge über die Regeln des Genres. In “Freaky” werden sie angewandt. Mit kleinen Änderungen, wie dass hier die Gewalt durchgehend von Frauen ausgeht, vorehelicher Sex kein Grund zum Sterben ist und Millie und ihre Freunde, die in einem älteren Horrorfilm zu den ersten Opfern gehört hätten, hier die besten Überlebenschancen haben.

Soweit das in einer Welt gesagt werden kann, in der innerhalb der ersten Filmminuten der ‚Blissfield Butcher‘ gleich sechs Menschen – zwei Teenagerpärchen und die wohlhabenden Eltern von einem der Opfer – bestialisch ermordet und er zügig weitermordet. Dann im Körper von Millie (Kathryn Newton), die natürlich niemand für einen furchterregenden Schlachter hält. Verfolgt wird er dann von Millie, die jetzt in seinem Körper steckt. Der gut zwei Meter große Vince Vaughn hatte sichtlich seinen Spaß daran, ein verängstigtes Mädchen zu spielen, das plötzlich viel größer und kräftiger als früher ist.

Das ist, nicht nur am ‚Freitag, den 13.‘, ein Film für die große Leinwand. Nicht wegen der Bilder, sondern weil eine Horrorkomödie mit ihrer Mischung aus Angst und Lachen einfach in der Gruppe besser funktioniert.

Freaky (Freaky, USA 2020)

Regie: Christopher Landon

Drehbuch: Christopher Landon, Michael Kennedy

mit Vince Vaughn, Kathryn Newton, Celeste O’Connor, Misha Osherovich, Katie Finneran, Dana Drori, Uriah Shelton, Alan Ruck

Länge: 102 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Freaky“

Metacritic über „Freaky“

Rotten Tomaotes über „Freaky“

Wikipedia über „Freaky“ (deutsch, englisch)


 

Nachdem Walter Creason (Zach Braff) zufällig bei Dreharbeiten den Tod des von ihm bewunderten Stars verursacht und der Produzent des Films dafür eine horrend hohe Schadenersatzsumme erhält, hat Creasons Geschäftspartner, der glücklose Hollywood-Filmproduzent Max Barber (Robert De Niro), eine grandiose Idee: bei seinem nächsten Film wird er schon am ersten Drehtag für den Tod des für eine unglaublich hohe Summe versicherten Stars sorgen und so ein Vermögen machen. Geld mit dem er seine Schulden bei dem filmbegeisterten Gangster Reggie Fontaine (Morgan Freeman) bezahlen kann. Barber kann Reggie sogar überzeugen, Geld in seinen neuen Film zu investieren. Als Hauptdarsteller engagiert er den suizidgefährdeten Western-Altstar Duke Montana (Tommy Lee Jones).

Kings of Hollywood”, ein 1974 spielendes Remake von Harry Hurwitz‘ fast unbekannter und ziemlich obskurer Komödie “The Comeback Trail” (USA 1982), gehört zu den Komödien, die sich über Hollywood lustig machen. In diesem Fall auch mit einem Blick auf eine aus heutiger Sicht sehr wilde und unbefangene Zeit, als mit wenig Geld, zwielichtigem Geschäftsgebaren (auf Produzentenseite), Enthusiasmus (wenn es sich um junge Filmfans handelte) und, damals immer gut für Aufmerksamkeit, etwas nackter Haut Filme gedreht wurden. Das sind auch die Filme, die Barber und Creason mit ihrer Produktionsfirma Miracle Motion Pictures auf den Markt werfen.

Und damit ist „Kings of Hollywood“ eine mit viel Hollywood-Nostalgie veredelte Parodie auf das Low-Budget-Filmgeschäft. Da sitzt nicht jeder Gag und die Story plätschert oft vor sich hin. Aber die spielfreudigen Stars machen das wett. Sie erinnern sich wahrscheinlich auch an einige damalige Dreharbeiten und Kinoabende, als das Plakat einen viel aufregenderen Film versprach als dann gezeigt wurde – und man das auch schon vorher ahnte.

Das ist nicht so gelungen, wie „Once upon a Time in Hollywood“ oder „Get Shorty“, aber absolut okay für einen verregneten Sommerabend.

Kings of Hollywood (The Comeback Trail, USA 2020)

Regie: George Gallo

Drehbuch: George Gallo, Josh Posner

mit Robert De Niro, Tommy Lee Jones, Morgan Freeman, Zach Braff, Emile Hirsch, Kate Katzman, Eddie Griffin

Länge: 105 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Kings of Hollywood“

Metacritic über „Kings of Hollywood“

Rotten Tomatoes über „Kings of Hollywood“

Wikipedia über „Kings of Hollywood“ (deutsch, englisch)

Mit Don Cheadle, Benicio Del Toro, David Harbour, Ray Liotta, Jon Hamm, Brendan Fraser, Amy Seimetz, Kieran Culkin, Noah Jupe, Craig muMs Grant, Frankie Shaw, Bill Duke und Matt Damon ist auch Steven Soderberghs neuer Film, der Noir „No sudden move“ grandios besetzt. Und er dürfte jetzt viel zu sang- und klanglos untergehen.

Die Geschichte spielt 1954 in Detroit. Curt Goynes (Don Cheadle) und einige weitere Kleingangster werden für einen scheinbar kinderleichten Diebstahl engagiert. Der geht dann doch sehr schnell schief und plötzlich sind sie in einer Geschichte, in der, wie in „Der Malteser-Falke“, viele Menschen mit höchst unlauteren Motiven unbedingt ein äußerst wertvolles Dokument haben wollen. Jeder umgebracht werden kann. Und selbstverständlich alle, also die Verbrecher, die Polizisten, die Beklauten, die Auftraggeber, zahlreiche mit den Männern amourös verbandelte Frauen, und damit ungefähr die halbe Autostadt, in meist höchst halbseidenen Beziehungen zueinander stehen, sich betrügen und ermorden.

Drehbuchautor Ed Solomon hat so etwas, allerdings wesentlich humorvoller, schon in den beiden „Now you see me“-Filmen, erzählt.

Hier, in „No sudden move“, stehen alle Zeichen auf Noir mit einer kleinen Prise Coen-Brothers. Für Genrejunkies also ein Fest, das, so meine Befürchtung, viel zu kurz im Kino laufen wird.

Aber vielleicht wird „No sudden move“, wie Soderberghs letzter Detroit-Film, die Elmore-Leonard-Verfilmung „Out of sight“, mit der Zeit ein immer wieder gern gesehener Klassiker. Beim wiederholten Sehen versteht man vielleicht auch die Handlung besser. Oder, um schnell noch einen anderen Noir-Klassiker zu nennen, man lässt sich, wie in „Tote schlafen fest“, einfach durch die Geschichte treiben.

No sudden move (No sudden move, USA 2021

Regie: Steven Soderbergh

Drehbuch: Ed Solomon

mit Don Cheadle, Benicio Del Toro, David Harbour, Ray Liotta, Jon Hamm, Amy Seimetz, Brendan Fraser, Kieran Culkin, Noah Jupe, Craig muMs Grant, Julia Fox, Frankie Shaw, Bill Duke, Matt Damon

Länge: 116 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „No sudden move“

Metacritic über „No sudden move“

Rotten Tomatoes über „No sudden move“

Wikipedia über „No sudden move“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Girlfriend Experience – Aus dem Leben eines Luxus-Callgirls” (The Girlfriend Experience, USA 2009)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Contagion“ (Contagion, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Haywire” (Haywire, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Magic Mike” (Magic Mike, USA 2012)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen“ (Side Effects, USA 2013)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (Behind the Candelabra, USA 2013)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Logan Lucky“ (Logan Lucky, USA 2017) und der DVD

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Unsane: Ausgeliefert“ (Unsane, USA 2018)

Steven Soderbergh in der Kriminalakte

Sarah Loreau (Eva Green) erhält die Zusage, dass sie für die einjährige Weltraummission Proxima ausgewählt wurde. Wenn sie die Vorbereitungen für den Flug erfolgreich absolviert, wäre sie die erste Frau, die den Mars erforscht. Damit ginge für sie ein Traum in Erfüllung.

Alice Winocour beschreibt in ihrem neuen Film „Proxima: Die Astronautin“ diese Vorbereitungen auf den Weltraumflug. Zuerst bei der ESA in Köln. Später, in dem einsam gelegenem Ausbildungsstützpunkt Star City in der Nähe von Moskau, lernt sie beim gemeinsamen Training die Männer kennen, die mit ihr in den Weltraum fliegen sollen.

Allerdings hat Sarah ein Problem, das ihre Kollegen nicht haben. Sie ist eine geschiedene Mutter und sie hadert damit, ihre kleine Tochter Stella zurückzulassen.

Damit steht die Frage, wie Sarah sich entscheidet im Mittelpunkt. Also ob sie ihren größten Wunsch, die erste Frau auf dem Mars zu sein, weiter verfolgt oder ob sie bei ihrer Tochter bleibt. Es ist eine Entscheidung, vor der ihre männlichen Kollegen, wie Mike Shanon (Matt Dillon), nicht stehen. Sie lassen ihre Kinder einfach bei ihren Frauen zurück.

Diesen Konflikt dramatisiert Winocour nur in wenigen Szenen. Stattdessen steht das minutiös geschilderte, vor Ort gedrehte Training für den Flug im Vordergrund. Dieses Training wird von wenigen Begegnungen mit ihrer Tochter und ihrem Ex-Mann in Star City und, später, am Raketenstartplatz in Baikonur unterbrochen.

Dann verhält Sarah sich immer wieder erschreckend unprofessionell. Sie bricht Regeln. Sie gefährdet damit ihren Flug und, im schlimmsten Fall, sogar die gesamte Mission. In diesen Momenten wird der Film zu einem fast schon „Herzino“-würdigem Drama über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Das wäre Neil Armstrong, wie wir in Damien Chazelles Biopic „Aufbruch zum Mond (First Man, USA 2018) gesehen haben, nicht passiert.

Ryūichi Sakamoto schrieb die Musik.

Proxima: Die Astronautin (Proxima, Frankreich/Deutschland 2020)

Regie: Alice Winocour

Drehbuch: Alice Winocour, Jean-Stéphane Bron

mit Eva Green, Lars Eidinger, Matt Dillon, Sandra Hüller, Zélie Boulant-Lemesle, Aleksey Fateev

Länge: 107 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

AlloCiné über „Proxima: Die Astronautin“

Moviepilot über „Proxima: Die Astronautin“

Metacritic über „Proxima: Die Astronautin“

Rotten Tomatoes über „Proxima: Die Astronautin“

Wikipedia über „Proxima: Die Astronautin“ (deutsch, englisch, französisch)

Wir erinnern uns: 2018 kam ein kleiner Sci-Fi-Horrorfilm in die Kinos, der es schaffte, dass es in den Kinos totenstill wurde. Der Film über die Aliens, die schonungslos alles töten, was Geräusche verursacht, und die auf einer Farm lebende Familie Abbott, die versucht zu überleben indem sie still, also wirklich richtig still, ist, war an der Kinokasse ein Überraschungshit.

John Krasinski, der ursprünglich überhaupt nicht an eine Fortsetzung gedacht hat, war dann doch schnell von einer Fortsetzung überzeugt und es soll weitere Filme geben. In den USA, wo „A quiet Place 2“ schon seit einigen Tagen läuft, ist der Film ein Hit. Aktuell sind ein dritter „A quiet Place“-Film von Krasinski, der dann der Abschluss einer Trilogie wäre, und ein Spin-off-Film von Jeff Nichols („Loving“) geplant.

In „A quiet Place 2“, der ursprünglich schon vor über einem Jahr, am 19. März 2020, anlaufen sollte, erzählt Krasinski dann, was vor und nach „A quiet Place“ pasiert. Kurz schildert er wie die Alien-Invasion während eines Baseball-Spiels an einem sonnigen Nachmittag in der Provinz beginnt. Im Mittelpunkt steht hier eine äußerst beeindruckend inszenierte Szene von dem Alien-Angriff. Der längere Teil des Films beschäftigt sich mit den Ereignissen nach dem Tod von Lee Abbott (John Krasinski). Seine Frau Evelyn (Emily Blunt) verlässt mit ihren Kindern Regan (Millicent Simmonds), Marcus (Noah Jupe) und ihrem Baby die Farm. Sie suchen andere Überlebende und einen sicheren Ort.

Damit ist „A quiet Place 2“ eine Reiseerzählung, deren primäres Ziel es ist, seine Figuren von einem Ort zu einem anderen Ort zu bewegen. Das tut er äußerst spannend; – auch wenn die Prämisse eine dieser Prämissen ist, über die nicht zu genau nachgedacht werden sollte und ich Emily Blunt bewunderte, die barfuß durch die Wildnis schleicht. Ich hätte da schon nach fünf Minuten einen wahren Veitstanz aufgeführt – und wäre Alienfutter geworden.

A quiet Place 2 (A Quiet Place: Part II, USA 2021)

Regie: John Krasinski

Drehbuch: John Krasinski

mit Emily Blunt, Millicent Simmonds, Noah Jupe, Cillian Murphy, Wayne Duvall, Djimon Hounsou, John Krasinski

Länge: 97 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „A quiet Place 2“

Metacritic über „A quiet Place 2“

Rotten Tomatoes über „A quiet Place 2“

Wikipedia über „A quiet Place 2“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von John Krasinskis „A quiet Place“ (A quiet Place, USA 2018)

Im Jahr 2257 wird eine Sonde auf den Planeten New World geschickt, zu dem vor einigen Jahren der Kontakt abgebrochen ist. Niemand weiß, was seitdem auf New World passiert ist.

Auf dem Planeten etablierte sich eine Wild-West-Zivilisation mit einigen wenigen modernen Gegenständen und der Besonderheit, dass Männer die Gedanken von anderen Männern, den sogenannten „Lärm“, lesen können. Frauen gibt es nicht mehr. Sie wurden, so wird gesagt, von den einer auf dem Planeten lebenden Alien-Spezies, den Spackle, getötet.

Beim Eintritt in den Orbit wird die Sonde zerstört. Nur Viola (Daisy Ridley) überlebt die Bruchlandung. Sie wird von Todd Hewitt (Tom Holland) entdeckt. Der Junge lebt bei den Farmern Ben und Cillian. Über das Gebiet herrscht Mayor Prentiss, ein typischer Wild-West-Despot. Er nimmt Viola gefangen. Aber sie kann schnell flüchten und gemeinsam mit Todd, der in sie verliebt ist und die Gegend kennt, macht sie sich auf den Weg nach Farbranch. Dabei werden sie von dem Mayor und seinen Schergen gejagt.

Als der Film 2017 gedreht wurde, war er sicher als Start einer weiteren Young-Adult-Dystopie im Fahrwasser der kommerziell sehr erfolgreichen “Tribute von Panem” gedacht. Auch “Chaos Walking” basiert auf einer erfolgreichen, auch ins Deutsche übersetzten Romantrilogie. Patrick Ness hat sie geschrieben.

Mit Doug Liman wurde ein Regisseur gefunden, der mit „Die Bourne Identität“ und „Edge of Tomorrow“ bereits sein Talent für Action und Science-Fiction bewies. Und trotzdem ging genug schief, um einen 15 Millionen teuren Nachdreh mit einem anderen Regisseur zu rechtfertigen. „Don’t Breathe“-Regiseur Fede Álvarez übernahm die Aufgabe. Danach kam es, auch wegen der Coronavirus-Pandemie, zu mehreren Verschiebungen des Starttermins. Inzwischen ist die Zeit der Young-Adult-Filmdystopien vorbei und auch „Chaos Walking“ wird daran nichts ändern.

Limans Science-Fiction-Abenteuerfilm für Jugendliche funktioniert am Besten, wenn man die Geschichte einfach als altbekannte Westerngeschichte goutiert mit weißen Siedlern, einem verbrecherischem Bürgermeister, bösen Angreifern (ob gesichtslose Aliens oder Indianer ist einerlei) und einer Hatz durch die Wildnis. Zuerst zur geheimnisumwitterten Siedlung Farbranch, dann zu einer Sendeanlage, von der aus Viola die Menschen, die sie auf die gefährliche Mission schickten, über die Situation auf New World informieren kann.

Die Spielerei mit den hör- und als Wolke sichtbaren Gedanken, dem ‚Lärm‘, bringt die Geschichte nicht wirklich voran. Stattdessen nervt der banale Gedankenstrom von Todd Hewitt. Meistens wiederholt er immer wieder seinen Namen. So kann er seine wahren Gedanken verbergen. Mal handelt es sich dabei um Violas Versteck, das er dem Mayor und seinen Schergen nicht verraten will. Mal um seine höchst eindeutigen Gedanken gegenüber Viola (Na, was glaubt ihr, an was ein junger Mann denkt, wenn er eine junge, gutaussehende Frau sieht? Mein Name ist…).

Die Welt, in der die Geschichte spielt, ist, wie in anderen Young-Adult-Dystopien, nicht wirklich überzeugend. So wird nie erklärt, warum Raumfahrer und Siedler in der Zukunft schwuppdiwupp in die Wild-West-Vergangenheit (oder noch etwas weiter in die Vergangenheit) zurückfallen. Es wird auch nicht erklärt, warum die Männer so sorglos vor sich hin das Land bestellen. Denn ohne Frauen oder moderne Technik ist ziemlich offensichtlich, wann die Menschheit auf New World ihr Ende findet. Und es wird in einem Satz erklärt, warum vor einigen Jahren die Frauen sterben mussten. Besonders überzeugend ist die Erklärung nicht. Das alles erklärt Patrick Ness vielleicht in den nächsten beiden „Chaos Walking“-Büchern. Im Film wird nichts davon erklärt und auch keines der angesprochenen Themen vertieft. Es geht halt nur darum dass Todd und Viola, beide mit möglichst ausdruckslosem Gesicht, durch die Wälder gehen. Und wir erfahren, dass Viola gut Motorrad fahren kann. Warum wissen wir nicht. Wir wissen am Ende des Films auch nicht, warum sie für diese Mission ausgewählt wurde.

Als Film ist “Chaos Walking” ein weiteres Young-Adult-Franchise, das Dead on arrival ist. Sogar fanatische Daisy-Ridley- und Tom-Holland-Fans dürften enttäuscht sein.

Chaos Walking (Chaos Walking, USA 2021)

Regie: Doug Liman

Drehbuch: Patrick Ness, Christopher Ford

LV: Patrick Ness: The Knife of Never Letting Go, 2008 (New World – Die Flucht)

mit Tom Holland, Daisy Ridley, Mads Mikkelsen, Nick Jonas, Demián Bichir, David Oyelowo, Kurt Sutter, Cynthia Erivo, Bethany Anne Lind

Länge: 109 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Chaos Walking“

Metacritic über „Chaos Walking“

Rotten Tomatoes über „Chaos Walking“

Wikipedia über „Chaos Walking“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Doug Limans „Edge of Tomorrow“ (Edge of Tomorrow, USA 2014) und der DVD

Meine Besprechung von Doug Limans „Barry Seal – Only in America“ (American Made, USA 2017)

Zum Abschluss meines kleinen Überblicks (Das war der grandios gescheiterte Plan.): ein weiterer Horrorfillm. Dieses Mal aus Spanien und beruhend auf wahren Begenheiten.

1976, in den letzten Tagen der Franco-Diktatur, ziehen die Olmedos aus der Provinz nach Madrid. Die Familie hofft, dass ihnen hier ein Neustart gelingt. Candela, die Mutter der Kinder, und Manolo, ihr Schwager, hoffen, dass ihre Beziehung in der Großstadt besser als auf dem Dorf akzeptiert wird.

Kaum sind sie in die große Wohnung eingezogen, erfahren sie, dass in dem Haus seltsame Dinge vor sich gehen. Es ist, als ob ein Dämon sie töten wolle. Besonders abgesehen hat er es auf Amparo, die fast erwachsene Tochter der Olmedos.

Albert Pintós Horrorfilm „Malasaña 32 – Haus des Bösen“ ist ein weiterer Geisterhorrorfilm, der seine Geschichte gelungen mit einer bestimmten Zeit und einem Ort verknüpft. Franco-Diktatur und Katholizismus mögen hier als Stichworte genügen. Weil Pintó sich mehr auf Suspense als auf Jumpscares konzentriert, entfaltet sich der Schrecken langsam. Die Schreckmomente für ein schreckhaftes Publikum entstehen dann vor allem über die Tonspur.

Malasaña 32 – Haus des Bösen (Malasaña 32, Spanien 2020)

Regie: Albert Pintó

Drehbuch: Ramón Campos, Gema R. Neira, David Orea, Salvador S. Molina

mit Begoña Vargas, Sergio Castellanos, Bea Segura, Concha Velasco, Iván Marcos, María Ballesteros, Javier Botet,Jose Luis de Madariaga

Länge: 105 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Malasaña 32 – Haus des Bösen“

Rotten Tomatoes über „Malasaña 32 – Haus des Bösen“

Wikipedia über „Malasaña 32 – Haus des Bösen


TV-Tipp für den 21. April: Traffic – Macht des Kartells

April 20, 2021

Inzwischen wohl schon ein historischer Film über ein immer noch aktuelles Problem

Arte, 21.45

Traffic – Macht des Kartells (Traffic, USA 2000)

Regie: Steven Soderbergh

Drehbuch: Stephen Gaghan (basierend auf der Miniserie „Traffik“ [GB 1989] von Simon Moore)

Der Kampf der USA gegen die aus Südamerika hereinkommenden Drogen, erzählt in drei parallelen Handlungssträngen.

Ein fantastischer, nah an der Realität entlang erzählter Drogenthriller

mit Michael Douglas, Benicio Del Toro, Catherine Zeta-Jones, Don Cheadle, Luis Guzman, Dennis Quaid, Stephen Bauer, Miguel Ferrer, Topher Grace, Rena Sofer, Albert Finney, Steven Bauer, James Brolin, Viola Davis, Benjamin Bratt

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Traffic – Macht des Kartells“

Wikipedia über „Traffic – Macht des Kartells“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Girlfriend Experience – Aus dem Leben eines Luxus-Callgirls” (The Girlfriend Experience, USA 2009)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Contagion“ (Contagion, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Haywire” (Haywire, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Magic Mike” (Magic Mike, USA 2012)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen“ (Side Effects, USA 2013)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (Behind the Candelabra, USA 2013)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Logan Lucky“ (Logan Lucky, USA 2017) und der DVD

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Unsane: Ausgeliefert“ (Unsane, USA 2018)

Steven Soderbergh in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 25. Januar: Sicario

Januar 24, 2021

ZDF, 22.15

Sicario (Sicario, USA 2015)

Regie: Denis Villeneuve

Drehbuch: Taylor Sheridan

Nachdem bei einem Routineeinsatz mehrere Kollegen von FBI-Agentin Kate Macer durch eine Sprengfalle sterben, erhält sie das Angebot, in der Spezialeinheit von Matt Graver mitzuarbeiten. Graver und seine Männer sollen die mexikanischen Drogenkartelle bekämpfen. Mit allen Mitteln.

In jeder Hinsicht grandioser, vielschichtiger, zum Nachdenken anregender Thriller über den Drogenkrieg an der amerikanisch-mexikanischen Grenze.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Emily Blunt, Benicio Del Toro, Josh Brolin, Victor Garber, Jon Bernthal, Daniel Kaluuya, Jeffrey Donovan, Raoul Trujillo, Julio Cedillo, Hank Rogerson, Bernardo P. Saracino, Maximiliano Hernández

Wiederholung: Mittwoch, 27. Januar, 00.20 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Sicario“

Metacritic über „Sicario“

Rotten Tomatoes über „Sicario“

Wikipedia über „Sicario“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Denis Villeneuves „Enemy“ (Enemy, Kanada/Spanien 2013)

Meine Besprechung von Denis Villeneuves „Sicario“ (Sicario, USA 2015) und der DVD und des Soundtracks

Meine Besprechung von Denis Villeneuves „Arrival“ (Arrival, USA 2016)

Meine Besprechung von David Mackenzies „Hell or High Water“ (Hell or High Water, USA 2016) (nach einem Drehbuch von Taylor Sheridan)

Meine Besprechung von Taylor Sheridans „Wind River (Wind River, USA 2017)

Meine Besprechung von Stefano Sollimas „Sicario 2“ (Sicario: Day of the Soldado, USA/Italien 2018) (nach einem Drehbuch von Taylor Sheridan)


TV-Tipp für den 6. Juni: Das Versprechen

Juni 5, 2020

ZDFneo, 20.15

Das Versprechen (The Pledge, USA 2000)

Regie: Sean Penn

Drehbuch: Jerzy Kromolowski, Mary Olson-Kromolowski

LV: Friedrich Dürrenmatt: Das Versprechen – Requiem auf den Kriminalroman, 1957

Kamera: Chris Menges

Musik: Hans Zimmer

Ein Polizist sucht nach seiner Pensionierung – zunehmend wahnhaft – einen Kindermörder. Als Beute für den Mörder wählt er ein Kind aus.

Grandiose, ruhige Studie über Alter und Einsamkeit. Penn hielt sich bei seiner Version an Dürrenmatts Buch „Das Versprechen“. Dürrenmatt schrieb es, nachdem er mit dem optimistischen Ende von „Es geschah am hellichten Tag“ (Deutschland 1958) unzufrieden war. Sogar die notorisch schwer zu begeisternde Ponkie schrieb: „Das Vorhersehbare eines Krimiklassikers – und die Brutal-Details eines grausamen Thrillers: ein respektables, aber nicht zwingend nötiges Remake.“ (AZ, 11. 10. 2001)

Mit Jack Nicholson, Patricia Clarkson, Benicio Del Toro, Mickey Rourke, Helen Mirren, Robin Wright Penn, Vanessa Redgrave, Sam Sheppard, Tom Noonan, Harry Dean Stanton, Aaron Eckhart

Wiederholung: Sonntag, 7. Juni, 01.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über “Das Versprechen”

Wikipedia über „Das Versprechen“ (deutsch, englisch) und über Friedrich Dürrenmatt

Meine Besprechung von Friedrich Dürrenmatts “Die Kriminalromane” (Sammelband)


Vorbereitende Lektüre: James Frys Filmroman „Star Wars: Die letzten Jedi“

Dezember 11, 2019

Wenige Tage vor dem Kinostart von „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“, dem abschließenden Film der aktuellen „Star Wars“-Trilogie und auch, so wird gesagt, dem Abschluss der Skywalker-Geschichte, die 1977 mit „Krieg der Sterne“ begann, sollte man sich schnell auf den aktuellen Stand bringen. Zum Beispiel mit der Lektüre von Jason Frys Filmroman „Star Wars: Die letzten Jedi“, der an einigen Stellen über Rian Johnsons Film hinausgeht und auch einige kleine, sehr kleine, vielfältig interpretierbare Hinweise auf die Geschichte von „Der Aufstieg Skywalkers“ liefert.

Die Geschichte von „Die letzten Jedi“ dürfte inzwischen ja bekannt sein. Jedenfalls gehe ich davon aus.

Nach den Ereignissen von „Das Erwachen der Macht“ ist Rey, ein Waisenkind mit unbekannter Herkunft und einer ungewöhnlich starken Verbindung zur Macht, auf dem Planeten Ahch-To. Dort versucht sie den als Eremiten lebenden Luke Skywalker zu überreden, wieder für den Widerstand zu kämpfen.

Währenddessen kämpft der von Lukes Schwester Leia Organa angeführte Widerstand gegen das diktatorische Regime der Ersten Ordnung. Sie stehen kurz davor, endgültig vernichtet zu werden.

Deshalb werden Finn, ein Ex-Sturmtruppler, und Rose, eine herzensgute Wartungsarbeiterin, die im Roman noch mehr Raum einnimmt als im Film, nach Canto Bight geschickt. Sie sollen den Meister-Codeknacker DJ finden. Er kann ihnen helfen, ein Ortungsgerät, das sich auf einem Raumschiff der Ersten Ordnung befindet und das die Rebellenschiffe jederzeit orten kann, zu zerstören.

Irgendwann sind Rey, Kylo Ren und Snoke, der Oberste Anführer der Ersten Ordnung, gemeinsam in einem Raumschiff der Ersten Ordnung, wo sie sich duellieren. Kylo Ren tötet Snoke. Rey gelingt die Flucht.

Auf dem Planeten Crait kommt es dann zur großen Schlacht zwischen der Ersten Ordnung und dem Widerstand. Luke Skywalker erscheint Kraft seiner Gedanken als eine für alle sichtbare Vision im Schlachtgetümmel. Er verwickelt Kylo Ren in einen Lichtschwertkampf. Damit kann er die Bösewichter so lange ablenken, bis den Guten die Flucht gelingt.

Danach sehen wir, wie auf einem anderen Planeten Lukes Umhang in sich zusammenfällt und uns wird, auch im Roman, nahe gelegt, dass er gestorben sei.

Als Filmroman folgt Jason Fry notgedrungen der Filmgeschichte. Aber er kann immer wieder Szenen vertiefen, Erklärungen einfügen und auch einige Erweiterungen vornehmen, die auf Rian Johnsons verschiedenen Entwürfen beruhen und die selbstverständlich alle von Disney abgesegnet sind. Denn jedes Wort, das Fry schreibt, hat Auswirkungen auf den nächsten Film. Insofern ist er hier noch stärker an den Film gebunden als die Autoren anderer Filmromane, die sich, wenn sie eine Szene einfügen, über die Auswirkungen für künftige Filme keine Gedanken machen müssen. Umgekehrt kann hier davon ausgegangen werden, dass jedes Informationskrümmelchen eine Bedeutung hat.

Das ändert aber nichts an den großen Problemen der Geschichte von „Die letzten Jedi“ als Verbindungsstück zwischen dem ersten und letzten Teil einer Trilogie und an den Problemen, die die Trilogie selbst hat. In meiner Filmbesprechung schrieb ich, dass Rian Johnson viele Angebote und Ideen für den dritten Teil liefere, aber der Regisseur des dritten Teil nach Belieben jedes Angebot und jede Idee umstandslos verwerfen könne. Der Grund dafür ist die Jump-the-Shark-Szene, in der Prinzessin Leia Organa nach einem Torpedoangriff aus dem Raumschiff in den Weltraum geschleudert wird und diesen Raumausflug ohne Hilfsmittel überlebt. Erklärt wird das mit ihrer Beziehung zur Macht. Weil eben diese Beziehung bislang unwichtig war, überzeugt diese Erklärung nicht. Es ist ein billiger Taschenspielertrick, der in diesem Moment benutzt wird. Einmal. Denn auch als Leia Organa sich später wieder am Kampf gegen die Erste Ordnung beteiligt, hat sie keine nennenswerte Beziehung zur Macht. Sie hat nur die sattsam bekannte starke geistige Beziehung zu ihrem Bruder Luke Skywalker.

In dem Moment war mir klar, dass ab jetzt wirklich alles möglich ist. Die Autoren des dritten Teils können alles was vorher geschehen ist, nach eigenem Gutdünken benutzen. Daher gibt es auch keinen Grund, warum Luke Skywalker am Ende von „Die letzten Jedi“ gestorben sein soll.

Ein anderes großes Problem ist, dass auch am Ende des zweiten Teils der Trilogie immer noch unklar ist, was der Hauptkonflikt ist. Also wer der Protagonist und wer der Antagonist ist und worum sie kämpfen.

In der originalen Trilogie war das der Kampf zwischen Luke Skywalker und Darth Vader, seinem Vater.

In der aktuellen Trilogie ist das nicht so klar. Auch wenn immer gesagt wird, dass Rey und Kylo Ren im Mittelpunkt stehen. Immer noch ist unklar, in welcher Beziehung sie genau zueinander stehen und Kylo Ren ist ein wenig charismatischer Bösewicht. Er ist ein Bösewicht, der wenig Macht hat, der von ständigen Selbstzweifeln geplagt ist und der wie ein ungeliebtes, nach Liebe suchendes Kind durch die Raumstation wandelt. Furchterregend ist das nicht.

Aber dieses Dilemma eröffnet die Möglichkeit, wie man die Geschichte abschließen kann. Dann, auch wenn es in „Das Erwachen der Macht“ und „Die letzten Jedi“ nicht so aussieht, wäre Kylo Ren die Hauptfigur der Trilogie. Er hat, im Gegensatz zu Rey und fast allen anderen Figuren, einen Konflikt, der die gesamte Trilogie hätte tragen können, wenn die Macher von Anfang an nicht an einer Nacherzählung der originalen „Star Wars“-Trilogie interessiert gewesen wären. Jason Fry deutet diese Möglichkeit in seinem Filmroman mehrmals an.

Danach ginge es in der aktuellen Trilogie nicht um Rey, sondern um Kylo Ren, einen jungen Mann, der sich von seinen als übermächtig empfundenen Eltern – Prinzessin Leia Organa und Han Solo – und seinem Onkel – dem edlen Luke Skywalker – emanzipieren will. Daher versucht er in die Fußstapfen seines Großvater Darth Vader zu treten. Aber er hadert mit seinem Weg. Er fragt sich, ob er weiter den Weg des Bösen beschreiten soll. Er fragt sich, welcher Mann er sein will. Er versucht seinen eigenen Weg zwischen den übermächtigen Eltern und Großeltern zu wählen. „Der Aufstieg Skywalker“ würde dann die Frage beantworten, welchen Weg Kylo Ren einschlägt.

Wahrscheinlich wird Kylo Ren auch in einer Nebengeschichte geläutert, während Rey und ihre Verbündeten im Mittelpunkt stehen, den Kampf gegen die Erste Ordnung gewinnen, Rey zur Herrscherin über das Universum ausrufen und sie, weil sie viel lieber auf irgendwelchen Wüstenplaneten voller Weltraumschrott herumturnt, wird ihre Macht sofort an das Volk abgeben. Die ersten freien Wahlen erfolgen in der weit, weit entfernten Galaxis ein halbes Jahr nach dem Abspann.

Welche Version dann näher an der Wahrheit liegt, kann ich dann in meiner Filmbesprechung andeuten. Dann habe ich auch den Film gesehen.

Jason Fry: Star Wars: Die letzten Jedi

(übersetzt von Andreas Kasprzak)

Blanvalet, 2019

448 Seiten

9,99 Euro

Deutsche Erstausgabe

Penhaligon, 2018

Originalausgabe

Star Wars: The Last Jedi

DelRey, 2018

Die Vorlage

Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The last Jedi, USA 2017)

Regie: Rian Johnson

Drehbuch: Rian Johnson

mit Mark Hamill, Carrie Fisher, Adam Driver, Daisy Ridley, John Boyega, Oscar Isaac, Lupita Nyong’o, Andy Serkis, Domhnall Gleeson, Anthony Daniels, Gwendoline Christie, Kelly Marie Tran, Laura Dern, Benicio Del Toro , Anthony Daniels, Jimmy Vee, Frank Oz

Länge: 152 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Der galaktische „Krieg der Sterne“-YouTube-Kanal

Moviepilot über „Star Wars: Die letzten Jedi“

Metacritic über „Star Wars: Die letzten Jedi“

Rotten Tomatoes über „Star Wars: Die letzten Jedi“

Wikipedia über „Star Wars: Die letzten Jedi“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von J. J. Abrams „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ (Star Wars: The Force awakens, USA 2015)

Meine Besprechung von Rian Johnsons „Star Wars: Die letzten Jedi“ (Star Wars: The last Jedi, USA 2017)

Meine Besprechung von Gareth Edwards‘ „Rogue One: A Star Wars Story“ (Rogue One: A Star Wars Story, USA 2016)

Meine Besprechung von Greg Ruckas „Star Wars: Imperium in Trümmern (Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht) (Star Wars: Shatterd Empire # 1 – 4, Disney/Lucasfilm 2015)

Meine Besprechung von Greg Ruckas „Star Wars: Vor dem Erwachen“ (Star Wars: Before the Awakening, 2015)

Meine Besprechung von Alan Dean Fosters „Star Wars: Das Erwachen der Macht – Der Roman zum Film“ (Star Wars: The Force awakens, 2015)

Meine Besprechung von Michael Kogges „Star Wars: Das Erwachen der Macht – Jugendroman zum Film“ (Star Wars: The Force awakens, 2016)

Meine Besprechung von James Lucenos „Star Wars – Der Auslöser: Ein Rogue One Roman“ (Star Wars: Catalyst: A Rogue One Novel, 2016)

Meine Besprechung von Alexander Freeds „Rogue One – Eine Star Wars Story“ (Rogue One. A Star Wars Story, 2016) (Filmroman)

Meine Besprechung von Ron Howards „Solo: A Star Wars Story“ (Solo: A Star Wars Story, USA 2018)

Meine Besprechung von J. J. Abrams’ “Super 8” (Super 8, USA 2011)

Meine Besprechung von J. J. Abrams‘ „Star Trek into Darkness“ (Star Trek into Darkness, USA 2013)


TV-Tipp für den 17. August: Traffic – Macht des Kartells

August 16, 2019

ARD, 23.45

Traffic – Macht des Kartells (Traffic, USA 2000)

Regie: Steven Soderbergh

Drehbuch: Stephen Gaghan (basierend auf der Miniserie „Traffik“ [GB 1989] von Simon Moore)

Der Kampf der USA gegen die aus Südamerika hereinkommenden Drogen, erzählt in drei parallelen Handlungssträngen.

Ein fantastischer, nah an der Realität entlang erzählter Drogenthriller

mit Michael Douglas, Benicio Del Toro, Catherine Zeta-Jones, Don Cheadle, Luis Guzman, Dennis Quaid, Stephen Bauer, Miguel Ferrer, Topher Grace, Rena Sofer, Albert Finney, Steven Bauer, James Brolin, Viola Davis, Benjamin Bratt

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Traffic – Macht des Kartells“

Wikipedia über „Traffic – Macht des Kartells“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Girlfriend Experience – Aus dem Leben eines Luxus-Callgirls” (The Girlfriend Experience, USA 2009)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Contagion“ (Contagion, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Haywire” (Haywire, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Magic Mike” (Magic Mike, USA 2012)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen“ (Side Effects, USA 2013)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (Behind the Candelabra, USA 2013)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Logan Lucky“ (Logan Lucky, USA 2017) und der DVD

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Unsane: Ausgeliefert“ (Unsane, USA 2018)

Steven Soderbergh in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 4. Mai: Die üblichen Verdächtigen

Mai 3, 2019

Servus TV, 22.05

Die üblichen Verdächtigen (The usual Suspects, USA 1995)

Regie: Bryan Singer

Drehbuch: Christopher McQuarrie

„Wer ist Keyser Soze?“ fragen sich einige nur scheinbar zufällig in eine Gefängniszelle eingesperrte Verbrecher und, nach einem Massaker im Hafen von San Pedro, auch ein Zollinspektor. Er lässt sich von dem einzigen Überleben erzählen, wie es zu dem Blutbad im Hafen kam.

Nach zwei Stunden gibt es die überraschende Enthüllung. Heute dürfte das Ende bekannt sein.

„Einer der intelligentesten Thriller des Jahres.“ (Fischer Film Almanach 1997)

McQuarries Drehbuch erhielt unter anderem den Edgar und den Oscar.

Mit Kevin Spacey, Chazz Palminteri, Stephen Baldwin, Gabriel Byrne, Benicio Del Toro, Kevin Pollak, Pete Postlethwaite, Suzy Amis, Giancarlo Esposito, Dan Hedaya, Paul Bartel, Louis Lombardi

Wiederholung: Sonntag, 5. Mai, 01.30 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Die üblichen Verdächtigen“

Wikipedia über “Die üblichen Verdächtigen” (deutsch, englisch)

Drehbuch „The Usual Suspects“ von Christopher McQuarrie

Meine Besprechung von Bryan Singers „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ (X-Men: Days of Future Past, USA 2014)

Meine Besprechung von Bryan Singers „X-Men: Apocalypse“ (X-Men: Apocalypse, USA 2016)

Meine Besprechung von Bryan Singer/Dexter Fletchers „Bohemian Rhapsody“ (Bohemian Rhapsody, USA 2018)

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Jack Reacher“ (Jack Reacher, USA 2012)

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Mission: Impossible – Rouge Nation“ (Mission Impossible: Rouge Nation, USA 2015)

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Mission: Impossible – Fallout“ (Mission: Impossible – Fallout, USA 2018)


TV-Tipp für den 6. April (und ein Hinweis auf Don Winslows „Jahre des Jägers“): Savages – Im Auge des Kartells

April 5, 2019

Drogenkrieg wie wir ihn kennen

ZDFneo, 22.00
Savages – Im Auge des Kartells (Savages, USA 2012)
Regie: Oliver Stone
Drehbuch: Shane Salerno, Don Winslow, Oliver Stone
LV: Don Winslow: Savages, 2010 (Zeit des Zorns)
Chon und Ben stellen Super-Heroin her und mit Ophelia leben sie in Laguna Beach in einer offenen Dreierbeziehung. Alles ist in bester Ordnung, bis ein mexikanisches Drogenkartell (angeführt von einer Frau) bei Chon und Ben einsteigen möchte und die beiden Jungs das Angebot nicht annehmen, sondern aus dem Drogengeschäft aussteigen wollen.
Don-Winslow-Verfilmung, die nicht als Ersatz, sondern als Anreiz zur Romanlektüre dienen sollte. Denn „Savages“ ist zwar kein wirklich schlechter Film, aber eine letztendlich enttäuschende Don-Winslow-Verfilmung.
Warum habe ich hier ausführlicher begründet (und dort gibt es auch noch einige Clips).
mit Aaron Taylor-Johnson, Blake Lively, Taylor Kitsch, Benicio Del Toro, Salma Hayek, John Travolta, Demián Bichir, Shea Whigham, Sandra Echeverria, Emile Hirsch

Wiederholung: Sonntag, 7. April, 01.45 Uhr (Taggenau!)

Buchhinweis

Neu erschienen, ziemlich dick und in keiner Beziehung eine Gute-Nacht-Lektüre, aber mit ziemlicher Sicherheit ein verdammt gutes Buch: das neue Opus von Don Winslow. In „Jahre des Jägers“ erzählt er die Geschichte von „Tage der Toten“ und „Das Kartell“ weiter. Es geht also wieder um den schon seit Jahrzehnten währenden amerikanisch-mexikanischen Drogenkrieg. Mit seinem neuen Roman, der der Abschluss einer Trilogie sein soll, hat er diesen Krieg in all seinen Verästelungen von 1975 bis in die Gegenwart nacherzählt. Der Abschluss der Trilogie spielt zwischen 2012 und April 2017, mit einem Epilog im Mai 2018. Viel näher an die Gegenwart kann ein Roman wohl kaum kommen. Vor allem weil Winslows Art-Keller-Trilogie immer nah an der Wirklichkeit geschrieben wurde. Teilweise las sie sich wie eine kaum verhüllte Serie von Zeitungsreportagen und Kurzmeldungen.

In „Jahre des Jägers“ kämpft der US-Drogenfahnder Art Keller wieder gegen den mexikanischen Kartell-Boss Adán Barrera.

Don Winslow: Jahre des Jägers

(übersetzt von Conny Lösch)

Droemer, 2019

992 Seiten

26 Euro

Originalausgabe

The Border

William Morrow, New York, 2019

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Metacritic über „Savages“

Rotten Tomatoes über „Savages“

Wikipedia über „Savages“

Hollywood & Fine: Interview mit Don Winslow (11. Juli 2012)

Homepage von Don Winslow

Deutsche Homepage von Don Winslow (von Suhrkamp)

Don Winslow twittert ziemlich oft

Meine Besprechung von Don Winslows “London Undercover” (A cool Breeze on the Underground, 1991)

Meine Besprechung von Don Winslows “China Girl” (The Trail to Buddha’s Mirror, 1992)

Meine Besprechung von Don Winslows „Way Down on the High Lonely – Neal Careys dritter Fall“ (neue Übersetzung von „Das Schlangenmaul“; Way Down on the High Lonely, 1993)

Meine Besprechung von Don Winslows „A long Walk up the Water Slide – Neal Careys vierter Fall“ (A long Walk up the Water Slide, 1994)

Meine Besprechung von Don Winslows „Palm Desert“ (While Drowning in the Desert, 1996)

Meine Besprechung von Don Winslows „Pacific Private“ (The Dawn Patrol, 2008)

Meine Besprechung von Don Winslows „Pacific Paradises“ (The Gentlemen’s Hour, 2009) und „Tage der Toten“ (The Power of the Dog, 2005)

Meine Besprechung von Don Winslows „Bobby Z“ (The Death and Life of Bobby Z, 1997)

Meine Besprechung von Don Winslows „Satori“ (Satori, 2011)

Mein Interview mit Don Winslow zu “Satori” (Satori, 2011)

Meine Besprechung von Don Winslows “Savages – Zeit des Zorns” (Savages, 2010)

Meine Besprechung von Don Winslows “Kings of Cool” (The Kings of Cool, 2012)

Meine Besprechung von Don Winslows „Vergeltung“ (Vengeance, noch nicht erschienen)

Meine Besprechung von Don Winslows „Missing. New York“ (Missing. New York, noch nicht erschienen)

Meine Besprechung von Oliver Stones Don-Winslow-Verfilmung „Savages“ (Savages, USA 2012)

Meine Besprechung von Don Winslows „Das Kartell“ (The Cartel, 2015)

Meine Besprechung von Don Winslows „Germany“ (Germany, 2016 – noch nicht erschienen)

Mein Hinweis auf Don Winslows „London Undercover – Neal Careys erster Fall“ (A Cool Breeze on the Underground, 1991)

Don Winslow in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Oliver Stones „Snowden“ (Snowden, USA/Deutschland 2016)


TV-Tipp für den 27. September: Guardians of the Galaxy

September 27, 2018

Vox, 20.15

Guardians of the Galaxy (Guardians of the Galaxy, USA 2014)

Regie: James Gunn

Drehbuch: James Gunn, Nicole Perlman

LV: Comic/Charaktere von Dan Abnett und Andy Lanning

Wenige Tage vor dem Kinostart von „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ am 27. April zeigt RTL, als TV-Premiere, den ersten Auftritt der wenig vertrauenserweckenden Rettern der Galaxie.

Ein schöner Spaß für den SF-Fan, der genug von all den Dystopien hat.

Mehr in meiner Besprechung.

mit Chris Pratt, Zoe Saldana, David Bautista, Vin Diesel (nur Stimme), Bradley Cooper (nur Stimme), Lee Pace, Michael Rooker, Karen Gillan, Djimon Hounsou, John C. Reilly, Glenn Close, Benicio Del Toro, Gregg Henry, Stan Lee, Nathan Fillion (nur Stimme), James Gunn

Wiederholung: Freitag, 28. September, 01.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Guardians of the Galaxy“

Moviepilot über „Guardians of the Galaxy“

Metacritic über „Guardians of the Galaxy“

Rotten Tomatoes über „Guardians of the Galaxy“

Wikipedia über „Guardians of the Galaxy“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von James Gunns „Guardians of the Galaxy“ (Guardians of the Galaxy, USA 2014) und der DVD

Meine Besprechung von James Gunns „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ (Guardians of the Galaxy Vol. 2, USA 2017)

Meine Besprechung von mehreren „Guardians of the Galaxy“-Comics


Neu im Kino/Filmkritik: Kreative Titelwahl, nächste Folge: „Sicario 2“

Juli 20, 2018

Manche Filme schreien nach einer Fortsetzung. Bei anderen ist nichts dagegen einzuwenden, wie bei dem neuen James-Bond-, Jack-Reacher- oder Equalizer-Film. Es ist halt eine weiteres Abenteuer mit einem bekannten Charakter. Bei anderen fragt man sich, warum eine Fortsetzung gedreht wird. Andrew Davis‘ „Auf der Flucht“ ist so ein Fall. Oder Denis Villeneuves‘ „Sicario“. Am Ende des grandiosen Drogenthrillers war die Geschichte auserzählt. Dass der Drogenkrieg zwischen den USA und Südamerika weitergeht, geschenkt. Dass die Protagonisten des Films weiter an der amerikanisch-mexikanischen Grenze gegen Drogenschmuggler und andere Verbrecher kämpfen, ist auch klar. Einen weiteren Film mit ihnen muss man deshalb nicht machen.

Aber „Sicario“ war so unglaublich erfolgreich, dass Hollywood schnell an eine Fortsetzung dachte. Denn man kann mühelos weitere Kriminalgeschichten aus dem Grenzgebiet erzählen. Taylor Sheridan, der Autor von „Sicario“, „Hell or High Water“ und „Wind River“ (gleichzeitig sein Regiedebüt), setzte sich wieder an den Schreibtisch. Die beiden Hauptdarsteller Benicio del Toro und Josh Brolin kehrten zurück. Ebenso Jeffrey Donovan, der wieder den für die Geschichte doch eher nebensächlichen CIA-Auftragnehmer Steve Forsing spielt. Emily Blunt, das moralische Zentrum des Films, verzichtete. Und die Story ist ein, zwei Nummern größer angelegt.

Dieses Mal beginnt die Geschichte mit einem von mehreren Islamisten durchgeführten Selbstmordanschlag in einem US-Ladengeschäft. Weil die Täter anscheinend über die mexikanisch-amerikanische Grenze gekommen sind, wird CIA-Mann Matt Graver (Josh Brolin) beauftragt, einen Krieg zwischen den Drogenkartellen, die sich auch als Menschenschmuggler betätigen, zu initiieren. So soll eine weitere Infiltration der USA durch Selbstmordattentäter verhindert werden. Alejandro (Benicio del Toro), der Anwalt, der nachdem seine Familie ermordet wurde, zum Killer wurde, soll ihm bei der Mission helfen. Zusammen entführen sie in Mexico City am helllichten Tag die zwölfjährige Tochter des Kartellbosses Reyes. Sie wollen die Tat einem anderen Kartellboss in die Schuhe schieben und so einen Krieg zwischen den Kartellen lostreten. Schnell läuft die Mission hoffnungslos aus dem Ruder.

Für „Sicario 2“ übernahm der Italiener Stefano Sollima die Regie. Der Italiener erarbeitete sich in den vergangenen Jahren mit den Gangsterserien „Romanzo Criminale“ und „Gomorrah“ und den Spielfilmen „ACAB: All Cops are Bastards“ und „Suburra“ einen glänzenden Ruf bei Thrillerfans. Und an ihm liegt es nicht, dass sein US-Debüt so enttäuscht. Er inszenierte effizient das zerfaserte Drehbuch von Taylor Sheridan. Denn wo „Sicario“ eine kluge Analyse des „war on drugs“ lieferte, verheddert sich „Sicario 2“ hoffnungslos zwischen Organisierter Kriminalität, Internationalem Terrorismus und dem US-Kampf dagegen. Da fehlt die analytische Schärfe von Sheridans früheren Arbeiten. Und die Story wirkt mit all ihren Wendungen niemals besonders glaubwürdig. Das beginnt schon mit der bescheuerten und unglaubwürdigen Idee, durch eine Entführung eines Kindes einen Krieg zwischen den Kartellen zu initiieren (als ob es nicht auch einfacher ginge) und so auch den islamistischen Terrorismus zu bekämpfen (als ob das so funktionieren würde). Und findet seine Fortsetzung in den verschiedenen Plotwendungen, die sich nicht aus der Geschichte ergeben (oder ich habe etwas verpasst), sondern vom Autor so gewollt sind. Um davon abzulenken, gibt es effizient inszenierte Action und Gewalt. Im Universum von „Sicario 2“ ist ein Mord ein probates Mittel, um ein Problem zu beseitigen oder eine Mutprobe zu überstehen.

Das klingt jetzt unglaublich negativ. Dabei ist „Sicario 2“ kein wirklich schlechter Film, aber angesichts des Inputs von Taylor Sheridan und Stefano Sollima ein enttäuschender Film, der mit einem überragenden Vorgänger zu kämpfen hat und der niemals zum Nachdenken anregt.

Sicario 2 (Sicario: Day of the Soldado, USA/Italien 2018)

Regie: Stefano Sollima

Drehbuch: Taylor Sheridan

mit Benicio del Toro, Josh Brolin, Isabela Moner, Jeffrey Donovan, Catherine Keener, Manuel Garcia-Rulfo, Matthew Modine, Elijah Rodriguez

Länge: 123 Minuten

FSK: ab 18 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Sicario 2“

Metacritic über „Sicario 2“

Rotten Tomatoes über „Sicario 2“

Wikipedia über „Sicario 2“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Denis Villeneuves „Sicario“ (Sicario, USA 2015) und der DVD und des Soundtracks

Meine Besprechung von David Mackenzies „Hell or High Water“ (Hell or High Water, USA 2016) (nach einem Drehbuch von Taylor Sheridan)

Meine Besprechung von Taylor Sheridans „Wind River (Wind River, USA 2017)

Meine Besprechung von Stefano Sollimas  „Romanzo Criminale – Staffel 1“

Meine Besprechung von Stefano Sollimas „Romanzo Criminale – Staffel 2“

Meine Besprechung von Stefano Sollimas „Suburra“ (Suburra, Frankreich/Italien 2015) (und der DVD)


Neu im Kino/Filmkritik: „Star Wars: Die letzten Jedi“ kämpfen gegen die dunkle Seite der Macht – ziemlich Spoilerfrei

Dezember 13, 2017

Schon vor dem Kinostart ist klar, dass der neue „Star Wars“-Film „Die letzten Jedi“ an der Kinokasse ein sehr, sehr erfolgreicher Film werden wird. Aktuell wird mit einem globalen Einspiel von über 425 Millionen US-Dollar am Startwochenende gerechnet. Die ersten Statements zum Film nach der Premiere waren auch sehr, sehr positiv. Die ausführlichen Kritiken folgen dem Trend.

Ich fand den Film sehr, sehr enttäuschend. Nicht schlecht. Denn dafür gibt es zu viele positive Punkte. Aber niemals wirklich packend und niemals sein Potential ausschöpfend. Denn „Die letzten Jedi“ erzählt nicht wirklich die in „Das Erwachen der Macht“ begonnene Geschichte weiter und als Vorbereitung für das große Finale der aktuellen „Star Wars“-Trilogie in zwei Jahren taugt der Film nur bedingt. Er ist eher vergleichbar mit einer Folge einer TV-Serie, in der die Macher Zeit schinden, weil sie gerade nicht wissen, wie es weitergehen soll. Also wird halt einfach etwas erzählt. Wie Rey, eine junge Frau unbekannter Herkunft, die auf eine unbekannte Art mit der Macht, den Jedis und Luke Skywalker verbunden ist, auf dem Planeten Ahch-To den vor Ewigkeiten untergetauchten Jedi-Ritter Luke Skywalker findet (am Ende des vorherigen „Star Wars“-Films „Das Erwachen der Macht“). Der letzte Jedi soll sie in die Geheimnisse des Jeditums einführen. Und sie will ihn überzeugen, wieder auf der Seite der Rebellen gegen die Erste Ordnung (die Bösewichter) zu kämpfen.

Gleichzeitig verfolgt die Erste Ordnung die letzten Rebellen. Mit einer Art Peilsender können sie immer sofort herausfinden, wo die Rebellen auf ihrer Flucht durch den Hyperraum gerade hingesprungen sind. Bei den Bösewichtern sind vor allem Supreme Leader Snoke, der Kommandant der Ersten Ordnung, General Armitage Hux und Kylo Ren wichtig. Er ist der abtrünnige Sohn von Leia Organa und Han Solo (verstorben), großer Darth-Vader-Bewunderer, inzwischen von Selbstzweifeln geplagt und telepathisch mit Rey verbunden.

Währenddessen versuchen Finn, ein ehemaliger Sturmtruppler, der zu den Rebellen übergelaufen ist, und die Technikerin Rose Tico auf Cantonica in der Casinostadt Canto Bight einen Mann zu finden, der den Peilsender ausschalten kann.

Und dazwischen laufen viele aus dem vorherigen Film und teilweise der ersten Trilogie („Krieg der Sterne“, „Das Imperium schlägt zurück“, „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“) bekannte und etliche neue Charaktere durch das Bild. Gespielt werden sie von oft sehr bekannten Schauspielern. Es gibt viele mehr oder weniger putzige Tiere (soweit erkennbar: aus dem Computer) und einige Konflikte bei den Rebellen und der Ersten Ordnung. Meistens geht es um das Missachten von Befehlen (oft von dem Rebellen-Piloten Poe Dameron) und Streitigkeiten über die richtige Kampfstrategie.

Es passiert also ständig etwas, aber „Looper“-Regisseur Rian Johnson gelingt es nie, eine sinnvolle Struktur von Haupt- und Nebenplots zu etablieren. Er weiß nicht, wessen Geschichte im Zentrum des Films steht. Daher ist unklar wer der Protagonist dieses Films ist (Luke? Rey? Jemand anderes?) und was der zentrale Konflikt dieses Films ist. Entsprechend zäh gestaltet sich der Film, der immer so wirkt, als habe man die Geschichte gerade beim Erzählen erfunden. Das fällt vor allem beim Finale auf. Denn hätten die Macher von Anfang an auf dieses Ende hinarbeiten wollen, hätten sie große Teile des Films anders strukturieren müssen. So ist es überraschend, aber nicht befriedigend.

Es wird auch nichts wirklich für den Abschluss der Trilogie vorbereitet. Oder anders gesagt: vieles kann J. J. Abrams, der den Abschluss der dritten „Star Wars“-Trilogie inszeniert, verwenden. Oder ignorieren. Zum Beispiel den von Benicio Del Toro gespielten DJ, der in „Die letzten Jedi“ nur eine austauschbare Nebenrolle spielt. Ob er im dritten Teil mitspielt und ob er dann eine wichtige Rolle hat oder ob er sich sang- und klanglos aus dem „Star Wars“-Universum verabschiedet, weiß niemand.

Auf weitere Beispiele, auch eine Diskussion des Endes und was es für den nächsten Film bedeuten kann, verzichte ich, weil sie nur mit mehr oder weniger massiven Spoilern des mit hundertfünfzig Minuten zu lang geratenen Films besprochen werden können.

Die letzten Jedi“ ist das filmische Äquivalent zu einer dieser Füllerepisoden bei einer TV-Serie, in denen nichts entscheidendes geschieht, nichts erkennbar für irgendetwas vorbereitet wird und auch die neuen Charaktere primär eine öffentliche Probe haben. In, je nach Wunsch, 2D, 3D oder IMAX.

Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The last Jedi, USA 2017)

Regie: Rian Johnson

Drehbuch: Rian Johnson

mit Mark Hamill, Carrie Fisher, Adam Driver, Daisy Ridley, John Boyega, Oscar Isaac, Lupita Nyong’o, Andy Serkis, Domhnall Gleeson, Anthony Daniels, Gwendoline Christie, Kelly Marie Tran, Laura Dern, Benicio Del Toro , Anthony Daniels, Jimmy Vee, Frank Oz

Länge: 152 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Der galaktische „Krieg der Sterne“-YouTube-Kanal

Moviepilot über „Star Wars: Die letzten Jedi“

Metacritic über „Star Wars: Die letzten Jedi“

Rotten Tomatoes über „Star Wars: Die letzten Jedi“

Wikipedia über „Star Wars: Die letzten Jedi“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von J. J. Abrams „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ (Star Wars: The Force awakens, USA 2015)

Meine Besprechung von Greg Ruckas „Star Wars: Imperium in Trümmern (Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht) (Star Wars: Shatterd Empire # 1 – 4, Disney/Lucasfilm 2015)

Meine Besprechung von Greg Ruckas „Star Wars: Vor dem Erwachen“ (Star Wars: Before the Awakening, 2015)

Meine Besprechung von Alan Dean Fosters „Star Wars: Das Erwachen der Macht – Der Roman zum Film“ (Star Wars: The Force awakens, 2015)

Meine Besprechung von Michael Kogges „Star Wars: Das Erwachen der Macht – Jugendroman zum Film“ (Star Wars: The Force awakens, 2016)

Meine Besprechung von Gareth Edwards‘ „Rogue One: A Star Wars Story“ (Rogue One: A Star Wars Story, USA 2016)

Meine Besprechung von James Lucenos „Star Wars – Der Auslöser: Ein Rogue One Roman“ (Star Wars: Catalyst: A Rogue One Novel, 2016)

Meine Besprechung von „Looper“ (Looper, USA 2012 – mit weiteren Bildern, Links und einem 35-minütigem Interview mit Rian Johnson und Joseph Gordon-Levitt) und der DVD


TV-Tipp für den 25. November: Das Versprechen

November 25, 2017

ZDFneo, 21.50

Das Versprechen (USA 2000, Regie: Sean Penn)

Drehbuch: Jerzy Kromolowski, Mary Olson-Kromolowski

LV: Friedrich Dürrenmatt: Das Versprechen – Requiem auf den Kriminalroman, 1957

Kamera: Chris Menges

Musik: Hans Zimmer

Ein Polizist sucht nach seiner Pensionierung – zunehmend wahnhaft – einen Kindermörder. Als Beute für den Mörder wählt er ein Kind aus.

Grandiose, ruhige Studie über Alter und Einsamkeit. Penn hielt sich bei seiner Version an Dürrenmatts Buch „Das Versprechen“. Dürrenmatt schrieb es, nachdem er mit dem optimistischen Ende von „Es geschah am hellichten Tag“ (Deutschland 1958) unzufrieden war. Sogar die notorisch schwer zu begeisternde Ponkie schrieb: „Das Vorhersehbare eines Krimiklassikers – und die Brutal-Details eines grausamen Thrillers: ein respektables, aber nicht zwingend nötiges Remake.“ (AZ, 11. 10. 2001)

Mit Jack Nicholson, Patricia Clarkson, Benicio Del Toro, Mickey Rourke, Helen Mirren, Robin Wright Penn, Vanessa Redgrave, Sam Sheppard, Tom Noonan, Harry Dean Stanton, Aaron Eckhart

Wiederholung: Sonntag, 26. November, 03.20 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über Friedrich Dürrenmatt

Deutsche Homepage zum Film

Rotten Tomatoes über “Das Versprechen”

Wikipedia über „Das Versprechen“ (deutsch, englisch)

Schweizer Fernsehen: Interviews mit Sean Penn, Robin Wright Penn und Aaron Eckhart zu „Das Versprechen“ (Cannes 2001)

Meine Besprechung von Friedrich Dürrenmatts “Die Kriminalromane” (Sammelband)


TV-Tipp für den 16. Juni: Savages – Im Auge des Kartells

Juni 16, 2017

ZDFneo, 23.25
Savages – Im Auge des Kartells (Savages, USA 2012)
Regie: Oliver Stone
Drehbuch: Shane Salerno, Don Winslow, Oliver Stone
LV: Don Winslow: Savages, 2010 (Zeit des Zorns)
Chon und Ben stellen Super-Heroin her und mit Ophelia leben sie in Laguna Beach in einer offenen Dreierbeziehung. Alles ist in bester Ordnung, bis ein mexikanisches Drogenkartell (angeführt von einer Frau) bei Chon und Ben einsteigen möchte und die beiden Jungs das Angebot nicht annehmen, sondern aus dem Drogengeschäft aussteigen wollen.
Don-Winslow-Verfilmung, die nicht als Ersatz, sondern als Anreiz zur Romanlektüre dienen sollte. Denn „Savages“ ist zwar kein wirklich schlechter Film, aber eine letztendlich enttäuschende Don-Winslow-Verfilmung.
Warum habe ich hier ausführlicher begründet (und dort gibt es auch noch einige Clips).
mit Aaron Taylor-Johnson, Blake Lively, Taylor Kitsch, Benicio Del Toro, Salma Hayek, John Travolta, Demián Bichir, Shea Whigham, Sandra Echeverria, Emile Hirsch
Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Savages“

Metacritic über „Savages“

Rotten Tomatoes über „Savages“

Wikipedia über „Savages“

Hollywood & Fine: Interview mit Don Winslow (11. Juli 2012)

Homepage von Don Winslow (etwas veraltet, weil eigentlich eine Verlagsseite)

Deutsche Homepage von Don Winslow (von Suhrkamp)

Don Winslow twittert ziemlich oft

Meine Besprechung von Don Winslows “London Undercover” (A cool Breeze on the Underground, 1991)

Meine Besprechung von Don Winslows “China Girl” (The Trail to Buddha’s Mirror, 1992)

Meine Besprechung von Don Winslows „Way Down on the High Lonely – Neal Careys dritter Fall“ (neue Übersetzung von „Das Schlangenmaul“; Way Down on the High Lonely, 1993)

Meine Besprechung von Don Winslows „A long Walk up the Water Slide – Neal Careys vierter Fall“ (A long Walk up the Water Slide, 1994)

Meine Besprechung von Don Winslows „Palm Desert“ (While Drowning in the Desert, 1996)

Meine Besprechung von Don Winslows „Pacific Private“ (The Dawn Patrol, 2008)

Meine Besprechung von Don Winslows „Pacific Paradises“ (The Gentlemen’s Hour, 2009) und „Tage der Toten“ (The Power of the Dog, 2005)

Meine Besprechung von Don Winslows „Bobby Z“ (The Death and Life of Bobby Z, 1997)

Meine Besprechung von Don Winslows „Satori“ (Satori, 2011)

Mein Interview mit Don Winslow zu “Satori” (Satori, 2011)

Meine Besprechung von Don Winslows “Savages – Zeit des Zorns” (Savages, 2010)

Meine Besprechung von Don Winslows “Kings of Cool” (The Kings of Cool, 2012)

Meine Besprechung von Don Winslows „Vergeltung“ (Vengeance, noch nicht erschienen)

Meine Besprechung von Don Winslows „Missing. New York“ (Missing. New York, noch nicht erschienen)

Meine Besprechung von Oliver Stones Don-Winslow-Verfilmung „Savages“ (Savages, USA 2012)

Meine Besprechung von Don Winslows „Das Kartell“ (The Cartel, 2015)

Meine Besprechung von Don Winslows „Germany“ (Germany, 2016 – noch nicht erschienen)

Mein Hinweis auf Don Winslows „London Undercover – Neal Careys erster Fall“ (A Cool Breeze on the Underground, 1991)

Don Winslow in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Oliver Stones „Snowden“ (Snowden, USA/Deutschland 2016)


TV-Tipp für den 16. April: Guardians of the Galaxy

April 15, 2017

RTL, 20.15

Guardians of the Galaxy (Guardians of the Galaxy, USA 2014)

Regie: James Gunn

Drehbuch: James Gunn, Nicole Perlman

LV: Comic/Charaktere von Dan Abnett und Andy Lanning

Wenige Tage vor dem Kinostart von „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ am 27. April zeigt RTL, als TV-Premiere, den ersten Auftritt der wenig vertrauenserweckenden Rettern der Galaxie.

Ein schöner Spaß für den SF-Fan, der genug von all den Dystopien hat.

Mehr in meiner Besprechung.

mit Chris Pratt, Zoe Saldana, David Bautista, Vin Diesel (nur Stimme), Bradley Cooper (nur Stimme), Lee Pace, Michael Rooker, Karen Gillan, Djimon Hounsou, John C. Reilly, Glenn Close, Benicio Del Toro, Gregg Henry, Stan Lee, Nathan Fillion (nur Stimme), James Gunn

Wiederholung: Montag, 17. April, 16.45 Uhr

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Guardians of the Galaxy“

Moviepilot über „Guardians of the Galaxy“

Metacritic über „Guardians of the Galaxy“

Rotten Tomatoes über „Guardians of the Galaxy“

Wikipedia über „Guardians of the Galaxy“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von James Gunns „Guardians of the Galaxy“ (Guardians of the Galaxy, USA 2014) und der DVD

Meine Besprechung von mehreren „Guardians of the Galaxy“-Comics


TV-Tipp für den 13. Mai: 21 Gramm

Mai 13, 2016

3sat, 23.00

21 Gramm (USA 2003, Regie: Alejandro González Iñárritu)

Drehbuch: Guillermo Arriaga

Ein Autounfall verbindet drei verschiedene Geschichten.

Wie bereits in ihrem Debüt „Amores Perros – Was ist Liebe?“ verbinden Iñárritu und Arriaga mehrere kleine Geschichten miteinander und erzählen sie nicht chronologisch. Weil man die meiste Zeit mit dem Zusammensetzen der mit hektischer Handkamera gefilmten Geschichten beschäftigt ist, fällt nicht auf, dass sie doch sehr banal sind.

„Und doch bleibt am Ende nur der Eindruck einer virtuosen Stilübung, weil die kolportagehafte Story zu dünn ist für ihre inszenatorische Aufquirlung.“ (Rainer Gansera, SZ, 6. September 2003)

Mit Sean Penn, Naomi Watts, Danny Huston, Benicio Del Toro, Charlotte Gainsbourg

Hinweise

Film-Zeit über „21 Gramm“

Metacritic über „21 Gramm“

Rotten Tomatoes über „21 Gramm“

Wikipedia über „21 Gramm“ (deutsch, englisch)

Verlieren wir wirklich „21 Gramm“, wenn wir sterben?

Meine Besprechung von Alejandro G. Iñárritus „Biutiful“ (Biutiful, Mexiko/USA 2010)

Meine Besprechung von Alejandro G. Iñárritus „Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)“ (Birdman, USA 2014)

Meine Besprechung von Alejandro G. Iñárritus „The Revenant – Der Rückkehrer (The Revenant, USA 2015)


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