Regie: Quentin Tarantino [Regie „Nation’s Pride“: Eli Roth]
Drehbuch: Quentin Tarantino (deutsche Dialoge: Tom Tykwer; französische Dialoge: Nicholas Richard)
Frankreich, 1944: Aldo Raine und seine Spezialeinheit sind zum Nazi-Skalpieren nach Europa gekommen. Die Jüdin Shosanna will den SS-Mann Hans Landa (Oscar für Christoph Waltz), der ihre Familie umbrachte, töten. In Paris, in einem Kino, treffen sie sich.
Ein feiner Kriegsfilm, den man unbedingt in der Originalfassung, in der meisterlich zwischen den verschiedenen Sprachen gewechselt wird, ansehen sollte. Außerdem wird auch im Original die meiste Zeit deutsch gesprochen.
Wahrscheinlich wird die deutsche Synchronisation gezeigt.
mit Brad Pitt, Mélanie Laurent, Eli Roth, Christoph Waltz, Michael Fassbender, Diane Kruger, Daniel Brühl, Til Schweiger, Gedeon Burkhard, Jacky Ido, B. J. Novak, Omar Doom, August Diehl, Sylvester Groth, Martin Wuttke, Mike Myers, Julie Dreyfus, Mike Myers, Rod Taylor, Sönke Möhring, Ken Duken, Christian Berkel, Ludger Pistor, Jana Pallaske, Bo Svenson, Enzo G. Castellari (als er selbst), Samuel L. Jackson (Erzähler in der Originalversion)
Drehbuch: Guillermo Arriaga (nach einer Idee von Guillermo Arriaga und Alejandro González Iñárritu)
In ihrem dritten gemeinsamen Spielfilm (nach „Amores Perros“ und „21 Gramm“) verschränken Iñárritu und Arriaga wieder mehrere Geschichten miteinander. Dieses Mal erzählen sie die Geschichte eines amerikanischen Touristenpärchens in Marokko, deren Haushälterin in San Diego und einer Teenagerin in Tokio. Auch wenn die Verbindung zwischen den Geschichten etwas gewollt ist (ich sage nur Gewehr) und der Film mit 135 Minuten Laufzeit ziemlich lang ist, hat er mir im Kino gut gefallen.
„Babel“ gewann, nach der IMDB, 42 Filmpreise und war für 136 weitere Preise nominiert. Er war, unter anderem, für den Oscar und BAFTA als bester Film des Jahres nominiert und erhielt in dieser Kategorie einen Golden Globe. In Cannes gewann er drei Preise (unter anderem für die Regie) und Arriagas Drehbuch hat es auf ungefähr jede wichtige Preisliste geschafft.
Mit Brad Pitt, Cate Blanchett, Rinko Kikuchi, Elle Fanning, Gael García Bernal, Adriana Barraza
Aus der Mitte entspringt ein Fluss (A River runs through it, USA 1992)
Regie: Robert Redford
Drehbuch: Richard Friedenberg
LV: Norman MacLean: A River runs through it, 1976 (Aus der Mitte entspringt ein Fluss)
In poetischen Bildern (Philippe Rousselot erhielt dafür einen Oscar) erzählt Robert Redford in seiner dritten Regiearbeit die Geschichte zweier ungleicher Brüder, die in Montana vor ungefähr hundert Jahren aufwachsen und von ihrem Vater, einem presbyterianischen Pfarrer, zu passionierten Fliegenfischen erzogen werden. Dabei steht das Fliegenfischen für eine bestimmte Geisteshaltung.
„Ein Plädoyer für eine natürliche Ordnung und eine Abkehr von materieller Raffgier. Ein schöner Gegenentwurf zur inhaltsleeren Konsumware Hollywoods.“ (Fischer Film Almanach 1994). Inszeniert von einem Hollywood-Star, mit einem Hollywood-Star am Anfang seiner Karriere in der Hauptrolle.
mit Brad Pitt, Craig Sheffer, Tom Skerritt, Brenda Blethyn, Emily Lloyd
Drehbuch: Matthew Michael Carnahan, Drew Goddard, Damon Lindelof (nach einer Geschichte von Matthew Michael Carnahan und J. Michael Straczynski)
LV: Max Brooks: World War Z, 2006 (Operation Zombie, World War Z)
Wissenschaftler Gerry Lane (Brad Pitt) globetrottet auf der Suche nach einem Gegenmittel gegen den Zombievirus um die Welt – und überall, wo er auftaucht, tauchen sind auch die sich unglaublich flott bewegenden Zombies.
Unterhaltsamer Zombie-Horror mit einer schwierigen Produktionsgeschichte. Als der Film sich in World-War-Z-Zombiegeschwindigkeit zum Kassenhit entwickelte, war schnell eine Fortsetzung im Gespräch. Inzwischen ist die Arbeit an ihr eingestellt.
Operation Zombie – Wer länger lebt, ist später tot
Goldmann, 2007
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Originalausgabe
World War Z – An Oral History of the Zombie War
Crown Publishers, New York 2006
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Lesehinweis
Vor wenigen Tagen erschien der neue Roman von Max Brooks auf Deutsch. In „Devolution“ muss sich eine in der Wildnis lebende Gruppe von Aussteigern gegen affenähnliche Kreaturen, die vom Instinkt zu überleben getrieben sind, wehren. Weil sie nach einem Vulkanausbruch von der Außenwelt abgeschnitten sind, sind sie auf sich allein gestellt.
„Devolution“ ist sein erster Roman seit „World War Z“. Die ersten US-Kritiken sind positiv.
Regie: Quentin Tarantino [Regie „Nation’s Pride“: Eli Roth]
Drehbuch: Quentin Tarantino (deutsche Dialoge: Tom Tykwer; französische Dialoge: Nicholas Richard)
Frankreich, 1944: Aldo Raine und seine Spezialeinheit sind zum Nazi-Skalpieren nach Europa gekommen. Die Jüdin Shosanna will den SS-Mann Hans Landa (Oscar für Christoph Waltz), der ihre Familie umbrachte, töten. In Paris, in einem Kino, treffen sie sich.
Ein feiner Kriegsfilm, den man unbedingt in der Originalfassung, in der meisterlich zwischen den verschiedenen Sprachen gewechselt wird, ansehen sollte. Außerdem wird auch im Original die meiste Zeit deutsch gesprochen.
Wahrscheinlich wird die deutsche Synchronisation gezeigt.
mit Brad Pitt, Mélanie Laurent, Eli Roth, Christoph Waltz, Michael Fassbender, Diane Kruger, Daniel Brühl, Til Schweiger, Gedeon Burkhard, Jacky Ido, B. J. Novak, Omar Doom, August Diehl, Sylvester Groth, Martin Wuttke, Mike Myers, Julie Dreyfus, Mike Myers, Rod Taylor, Sönke Möhring, Ken Duken, Christian Berkel, Ludger Pistor, Jana Pallaske, Bo Svenson, Enzo G. Castellari (als er selbst), Samuel L. Jackson (Erzähler in der Originalversion)
James Gray war noch nie der schnellste Erzähler. In all seinen bisherigen Filmen erzählte er langsamer als man es nach Hollywood-Erzählkonventionen gewohnt ist. Je nach persönlicher Gefühlslage ist das dann „atmosphärisch“ oder „langweilig“. In seinem neuen Film „Ad Astra“ perfektioniert er seine langsame Erzählweise fast zum Stillstand.
Major Roy McBride (Brad Pitt) soll zum Rand unseres Sonnensystems reisen. In der Nähe des Neptuns gibt es mehrere radioaktive Explosionen, die zu Katastrophen auf der Erde führen. Diese terroristischen Aktionen könnten sogar die Erde vernichten. McBrides Vorgesetzte vermuten, dass hinter den Anschlägen McBrides Vater H. Clifford McBride (Tommy Lee Jones) steckt. Er verschwand vor sechzehn Jahren mit seiner Besatzung. Er war der Leiter des Luna-Projekts, das im Universum nach intelligentem Leben suchen sollte.
Diese Geschichte von McBrides Reise von der Erde zum Rand des Sonnensystems ist selbstverständlich von Joseph Conrads „Herz der Finsternis“ bzw. Francis Ford Coppolas Verfilmung „Apocalypse Now“ und Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ inspiriert.
Deshalb verfolgt der Film, immer wieder mit überwältigenden, für die große IMAX-Leinwand gemachten Bildern, McBride auf seiner Reise von der Erde zum kommerziell besiedelten Mond, zum militärisch-wissenschaftlich besiedelten Mars und dann zum unbesiedelten Neptun, wo er auf seinen Vater trifft. Auf seiner Reise begegnet McBride Mondpiraten, wildgewordenen Pavianen in einer norwegischen Forschungsstation und wenigen, sehr wenigen Menschen. Weil er auf einer Geheimmission ist, kann er mit ihnen nicht darüber reden.
Über seine Gefühle will er auch nicht reden. Denn für McBride handelt es sich, so wird uns gesagt, bei der Mission um eine sehr persönliche Angelegenheit. Die lange Reise zu seinem totgeglaubten Vater ist für ihn der Anlass, über sein Verhältnis zu seinem Vater und zu seinen Mitmenschen nachzudenken. Denn McBride ist ein introvertierter Einzelgänger. Die Reise im Film soll daher auch seinen Weg vom Einzelgänger zum sozialen Wesen, das sich um seine Mitmenschen kümmert, nachzeichnen.
Dieser innere Konflikt wird im Film allerdings nicht durch die Erlebnisse, die McBride auf seiner Reise hat, erfahrbar gemacht. Stattdessen spricht Brad Pitt leise mit ruhig-monotoner Stimme darüber. Dazu gibt es lange Einstellungen und ruhige Bilder von ihm, dem Weltraum und den wenigen von Menschen besiedelten Orten.
Wer sich jetzt nicht brennend für McBrides Selbstfindungsprobleme und sein Verhältnis zu seinem Vater und was das für ihn bedeutet, interessiert, wird eine sehr schön aussehende, sehr ruhige Reise durch das All sehen und am Ende des Films ganz „Zen“ sein.
Ad Astra: Zu den Sternen(Ad Astra, USA 2019)
Regie: James Gray
Drehbuch: James Gray, Ethan Gross
mit Brad Pitt, Tommy Lee Jones, Ruth Negga, Liv Tyler, Donald Sutherland, Donnie Keshawarz, Loren Dean, Kimberly Elise, Bobby Nish
James Gray, Brad Pitt und Nasa-Vertreter unterhalten sich über den Film (16. September 2019)
Schon einige Tage älter: im TIFF Talk redet James Gray über seine Karriere und den damals noch nicht der Öffentlichkeit gezeigten Film „Ad Astra“ (9. Januar 2019)
Wer sich den neuen Film von Quentin Tarantino ansehen will, steht seit einigen Tagen vor der Frage, ob er die vielen, vielen Artikel vor dem Kinobesuch liest oder sie bis nach dem Kinobesuch ignoriert.
Denen kann ich nur sagen, dass der offizielle Trailer den Film erstaunlich genau trifft. Die reichlich nebulöse offizielle Synopse, einige Rollennamen und einige Statements der Macher sind dagegen eher irreführend. Das gilt auch für darauf aufbauende Überschriften und Artikel, die sich mit verschiedenen historischen Aspekten und Personen, wie Charles Manson, beschäftigen.
Quentin Tarantinos neunter Spielfilm spielt 1969 und bedient sich einer ähnlichen Struktur wie sein Film „Death Proof“. Im ersten Teil des Films wird endlos lange geredet, ohne dass erkennbar ist, warum diese Gespräche für die Filmgeschichte und das Finale wichtig sein könnten. Im deutlich kürzeren zweiten Teil gibt es dann, wenn einige Frauen gegen einen Mörder und sein todsicheres Auto kämpfen, reichlich Action auf der Landstraße.
Auch „Once upon a Time in…Hollywood“ zerfällt in zwei deutlich unterscheidbare Teile. Allerdings mit einem deutlich befriedigenderem Ergebnis. Der erste, gut zweistündige Teil von „Once Upon a Time in…Hollywood“ begleitet den abgehalfterten TV-Star Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) und seinen langjährigen Stuntman Cliff Booth (Brad Pitt) an zwei Tagen im Februar 1969 durch Hollywood. Der zweite Teil des hundertsechzigminütigen Films spielt sechs Monate später in einer Nacht im August 1969. Nachdem in den ersten beiden Stunden vor allem geredet wurde, gibt es jetzt ein sehr gewalttätiges Finale.
Rick Dalton ist ein Schauspieler, der nach dem von ihm verursachten Ende einer erfolgreichen Western-TV-Serie nach einem Karriereneustart sucht. Bis dahin hält er sich mit viel Alkohol und Gastrollen in anderen TV-Serien über Wasser.
Cliff Booth ist sein langjähriger Stuntman, bester Freund und Mädchen für alles.
Quentin Tarantino begleitet diese beiden Männer an zwei normalen Tagen durch Hollywood. Sie treffen andere Menschen. Sie hängen ab. Sie erinnern sich an ihre Vergangenheit. Dank der guten Schauspieler, den lakonischen Dialogen und Beobachtungen, dem Zeitkolorit und der Musik (die übliche Best-of-Tarantino-Mischung) vergeht die Zeit recht unterhaltsam, ohne dass es eine nacherzählbare Geschichte gibt. Es ist nur das Beobachten einer Freundschaft.
Gleichzeitig ist der Film ein Zeitporträt von Hollywood in den späten sechziger Jahren. Unzählige Stars und Sternchen – unter anderem Steve McQueen und Bruce Lee und, als die neuen Nachbarn von Rick Dalton, Roman Polanski und Sharon Tate – treten auf. Unzählige Filme werden zitiert. Und es wird gezeigt, wie das alte Hollywood gegen das Fernsehen schon abdankte und, wer die Filmgeschichte kennt, New Hollywood am Horizont heraufdämmert. Bis dahin kommen die neuen Trends aus Europa. Stellvertretend dafür werden der von Tarantino verehrte Italo-Western und Roman Polanski, der zwei, dreimal durch das Bild läuft, genannt. Die Stars, die teilweise schon öfter in Tarantinos Filmen mitspielten, geben sich die Klinke in die Hand. Al Pacino, Kurt Russell, Bruce Dern, Timothy Olyphant, Dakota Fanning, Damian Lewis, Lena Dunham, Clu Gulager, Zoë Bell, Michael Madsen und James Remar haben oft nur einen Auftritt.
Bei all dem Vergnügen, das man beim Abhängen mit Rick Dalton und Cliff Booth hat, fallen einige Probleme des gut dreistündigen Films erst mit zunehmender Laufzeit auf.
„Once upon a Time in…Hollywood“ ist einer der wenigen Tarantino-Filme ohne einen Afroamerikaner. Und die meisten Frauen, selbstverständlich alles Weiße, sind Staffage. Margot Robbie hat als Sharon Tate bei den Frauen die größte Leinwandzeit, aber sie bleibt das Sternchen, das mit Roman Polanski verheiratet ist und sich im Kino begeistert auf der Leinwand sieht. Die anderen Frauen sind als sexwillige Hippiemädchen reine Männerfantasien.
Denn Tarantinos Nostalgietrip ist ein Film voller weißer Männer. Und, das muss man angesichts des Porträts der Gegenkultur und der Hippies sagen, ‚alter weißer Männer‘, die mental in den Fünfzigern leben. Für sie sind die Hippies ungewaschener, langhaariger Abschaum. Ihre Wohnungen sind noch herunterkommener als die von Cliff Booth, die als archetypische, seit Ewigkeiten nicht mehr aufgeräumte White-Trash-Wohnung präsentiert wird. Die Hauptfiguren Dalton und Booth sind wahrlich keine Geistesgrößen. Ihre Vergangenheit, vor allem bei Booth, ist düster. Trotzdem halten sie sich immer noch für etwas Besseres. Vor allem Dalton trauert seiner großen Zeit, den fünfziger und frühen sechziger Jahren, und einigen verpassten Chancen hinterher. Sie verachten die Jugend. Sie sind reinrassige Reaktionäre. Das fällt dank des Spiels von Leonardo DiCaprio und Brad Pitt und weil die gesellschaftlichen Konflikte und Umbrüche in der US-Gesellschaft noch nicht einmal im Hintergrund angesprochen werden, erst spät auf. Im äußert gewalttätigen Finale können sie dann das tun, was sie in ihrem tiefsten Innern schon lange machen wollten.
Um Sharon Tate (die oft im Bild ist und wenig sagt), Roman Polanski, Charles Manson und Tates Ermordung geht es dagegen in „Once upon a Time in…Hollywood“ nicht. Für sie interessiert sich der Film nicht. Er interessiert sich nur für den TV-Schauspieler Rick Dalton und seinen Stuntman Cliff Booth und ihre Freundschaft, die hier eingebettet wird in eine Verklärung des Hollywoods der sechziger Jahre.
Das hat unbestritten seinen Reiz und unterhält über eine große Strecke, dank der vielen Anspielungen und den Auftritten bekannter Schauspieler, sehr kurzweilig. Allerdings wird das Spiel mit den Zitaten zunehmend redundant. Erst am Ende knüpft Tarantino einige Episoden zusammen, ohne dass eine erzählerische Notwendigkeit erkennbar ist. Das Finale ist im Film das überraschende und durch nichts vorbereitete, zufällige Ereignis. Tarantino hätte sich genausogut, und ohne dass man etwas vermisst hätte, auf die beiden Tage im Februar 1969 beschränken können.
Insgesamt ist Quentin Tarantinos neunter Kinofilm (wenn man „Death Proof“ weglässt oder „Kill Bill“ als einen Film zählt) ein prächtig ausgestatteter, top besetzter und gespielter, sehr unterhaltsamer, aber auch problematischer Film.
Tarantino hat bereits eine längere Schnittfassung für die Fernsehauswertung angekündigt. Dann sollen auch die mit Tim Roth, James Marsden und Danny Strong gedrehten Szenen, die für die Kinofassung vollständig herausgeschnitten wurden, gezeigt werden.
Once upon a Time in…Hollywood (Once upon a Time in…Hollywood, USA 2019)
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
mit Leonardo DiCaprio, Brad Pitt, Margot Robbie, Emile Hirsch, Margaret Qualley, Timothy Olyphant, Dakota Fanning, Bruce Dern, Mike Moh, Damian Lewis, Al Pacino, Rafal Zawierucha, Damon Herriman, Lena Dunham, Rumer Willis, Clu Gulager, Kurt Russell, Zoë Bell, Michael Madsen, James Remar
Länge: 161 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
alternative Schreibweisen: „Once upon a Time in Hollywood“, „Once upon a Time…in Hollywood“
Packender und extrem schonungsloser Kriegsfilm über die Erlebnisse einer Besatzung eines US-Panzers während der letzten Tage des Zweiten Weltkriegs in Deutschland.
mit Brad Pitt, Logan Lerman, Shia LaBeouf, Jon Bernthal, Michael Pena, Jim Parrak, Brad William Henke, Jason Isaacs, Kevin Vance, Alicia von Rittberg, Scott Eastwood
Regie: Quentin Tarantino [Regie „Nation’s Pride“: Eli Roth]
Drehbuch: Quentin Tarantino (deutsche Dialoge: Tom Tykwer; französische Dialoge: Nicholas Richard)
Frankreich, 1944: Aldo Raine und seine Spezialeinheit sind zum Nazi-Skalpieren nach Europa gekommen. Die Jüdin Shosanna will den SS-Mann Hans Landa (Oscar für Christoph Waltz), der ihre Familie umbrachte, töten. In Paris, in einem Kino, treffen sie sich.
Ein feiner Kriegsfilm, den man unbedingt in der Originalfassung, in der meisterlich zwischen den verschiedenen Sprachen gewechselt wird, ansehen sollte. Außerdem wird auch im Original die meiste Zeit deutsch gesprochen.
Wahrscheinlich wird die deutsche Synchronisation gezeigt.
mit Brad Pitt, Mélanie Laurent, Eli Roth, Christoph Waltz, Michael Fassbender, Diane Kruger, Daniel Brühl, Til Schweiger, Gedeon Burkhard, Jacky Ido, B. J. Novak, Omar Doom, August Diehl, Sylvester Groth, Martin Wuttke, Mike Myers, Julie Dreyfus, Mike Myers, Rod Taylor, Sönke Möhring, Ken Duken, Christian Berkel, Ludger Pistor, Jana Pallaske, Bo Svenson, Enzo G. Castellari (als er selbst), Samuel L. Jackson (Erzähler in der Originalversion)
Sat.1, 22.55 Sieben (USA 1995, Regie: David Fincher)
Drehbuch: Andrew Kevin Walker
In einer verregneten Großstadt jagen ein junger und ein alter Polizist einen Serienmörder, der sich bei seinen Taten anscheinend von den sieben Todsünden inspirieren lässt.
Einer der in jeder Beziehung prägenden Thriller der neunziger Jahre, der gleichzeitig Genre-Fans und das große Kinopublikum begeisterte – und ein absolutes Killer-Ende hat.
Mit seinem zweiten Spielfilm, nach dem Desaster „Alien 3“, setzte David Fincher seine Filmkarriere auf die richtigen Spuren. Danach kamen „The Game“, „Fight Club“, „Panic Room“, „Zodiac“, „Der seltsame Fall des Benjamin Button“, „The Social Network“, „Verblendung“ und „Gone Girl“. Da ist kein echter Flop dabei.
mit Brad Pitt, Morgan Freeman, Gwyneth Paltrow, Kevin Spacey, John C. McGinley, Richard Roundtree, R. Lee Emery
New York, 1841: Solomon Northup wird von Sklavenhändlern entführt und in die Südstaaten verkauft.
Steve McQueens grandioser Film schildert die wahre Geschichte von Solomon Northup. Der vielfach ausgezeichnete und hochgelobte Film erhielt, unter anderem, den Oscar als Bester Film.
Regie: Quentin Tarantino [Regie „Nation’s Pride“: Eli Roth]
Drehbuch: Quentin Tarantino (deutsche Dialoge: Tom Tykwer; französische Dialoge: Nicholas Richard)
Frankreich, 1944: Aldo Raine und seine Spezialeinheit sind zum Nazi-Skalpieren nach Europa gekommen. Die Jüdin Shosanna will den SS-Mann Hans Landa (Oscar für Christoph Waltz), der ihre Familie umbrachte, töten. In Paris, in einem Kino, treffen sie sich.
Ein feiner Kriegsfilm, den man unbedingt in der Originalfassung, in der meisterlich zwischen den verschiedenen Sprachen gewechselt wird, ansehen sollte. Außerdem wird auch im Original die meiste Zeit deutsch gesprochen.
Wahrscheinlich wird die deutsche Synchronisation gezeigt.
mit Brad Pitt, Mélanie Laurent, Eli Roth, Christoph Waltz, Michael Fassbender, Diane Kruger, Daniel Brühl, Til Schweiger, Gedeon Burkhard, Jacky Ido, B. J. Novak, Omar Doom, August Diehl, Sylvester Groth, Martin Wuttke, Mike Myers, Julie Dreyfus, Mike Myers, Rod Taylor, Sönke Möhring, Ken Duken, Christian Berkel, Ludger Pistor, Jana Pallaske, Bo Svenson, Enzo G. Castellari (als er selbst), Samuel L. Jackson (Erzähler in der Originalversion)
The Tree of Life (USA 2011, Regie: Terrence Malick)
Drehbuch: Terrence Malick
„‘The Tree of Life’ ist Malicks bisher erstaunlichster und buchstäblich radikalster Film. (…) ‘The Tree of Life’ erzählt keine Geschichte mithilfe von Bildern, sondern überführt Gedanken, Stimmungen, Gefühle und Erinnerungen in Bilder. Natürlich ist ‘The Tree of Life’ ein Spielfilm – der sogar mit drei Schauspielstars aufwarten kann (Brad Pitt, Sean Penn, Jessica Chastain) und bei den Filmfestspielen von Cannes 2011 mit der Goldenen Palme bedacht wurde -, aber noch vehementer als Malicks frühere Arbeiten geht er an die Grenzen der Erzählbarkeit.“ (Dominik Kamalzadeh/Michael Pekler: Terrence Malick)
Irgendwie geht in Malicks Meditation um eine problematische Vater-Sohn-Beziehung, die Entstehung der Welt, das Universum und den ganzen Rest, garniert mit einer christlich-ländlichen Mythologie, die einen entweder wie das Wort Gottes intuitiv hemmungslos begeistert oder – wie mich im Kino – tödlich langweilt; – wobei ich zur Minderheit gehöre. Die meisten Kritiker waren begeistert, der Film war für drei Oscars nominiert (als bester Film, beste Regie und beste Kamera) und erhielt, laut IMDB, 98 Preise, unter anderem in Cannes die Goldene Palme.
Seitdem ist Malick von einem wahren Schaffensrausch gepackt. Seine wenigen eingeschworenen Fans sind begeistert. Der Rest der Welt deutlich weniger.
mit Brad Pitt, Sean Penn, Jessica Chastain, Hunter McCracken, Laramie Eppler
Packender und extrem schonungsloser Kriegsfilm über die Erlebnisse einer Besatzung eines US-Panzers während der letzten Tage des Zweiten Weltkriegs in Deutschland.
mit Brad Pitt, Logan Lerman, Shia LaBeouf, Jon Bernthal, Michael Pena, Jim Parrak, Brad William Henke, Jason Isaacs, Kevin Vance, Alicia von Rittberg, Scott Eastwood
Burn after reading – Wer verbrennt sich hier die Finger? (USA 2008, Regie: Joel Coen, Ethan Coen)
Drehbuch: Joel Coen, Ethan Coen
Nach dem düsteren “No Country for old Men” lieferten die Coen-Brüder wieder eine ihrer schwarzhumorigen Komödie à la “Fargo” und “The Big Lebowski” ab. Wenn auch nicht so gelungen kultig.
In „Burn after reading“ will ein CIA-Agent sich für seine Entlassung rächen. Er schreibt seine unverhüllten Memoiren und verliert das sich auf einer CD befindende Manuskript. Es fällt, wenig überraschend, in die Hände eines Fitness-Trainers, der endlich das große Geld machen will. Einige andere Trottel versuchen ebenfalls ihren Schnitt zu machen.
Mit George Clooney, Brad Pitt, Frances McDormand, John Malkovich, Tilda Swinton, Richard Jenkins, David Rasche, J. K. Simmons, Olek Krupa
Yuppie Jack findet das Leben unglaublich öde. Kurzzeitige Kicks verschafft er sich mit dem Besuch von x-beliebigen Selbsthilfegruppen. Da trifft er Tyler Durden, der seinem Leben mit der Idee des „Fight Club“ (in dem Männer sich die Fresse polieren) den nötigen Kick verschafft. Bald nimmt der „Fight Club“ größere Dimensionen an.
Inzwischen: Klassiker, der mich schon damals im Kino verdammt gut gefiel. Naja, das Ende fand ich etwas schwach. Aber die zwei Stunden davor: Wow!
In seinem Roman enthüllt Palahniuk die Pointe früher.
„Handwerklich lässt Fincher keine Wünsche offen: Er hält ein rasantes Tempo, setzt virtuos visuelle Effekte ein und schafft so einen atemberaubenden Alptraum der ausklingenden 90er. Gewiss kann über dieses bemerkenswerte Werk trefflich gestritten werden, doch eines muss ihm jeder attestieren: ‘Fight Club’ ist keine lauwarme Kommerzproduktion, sondern einer der mutigsten, irritierendsten, gleichzeitig aber auch interessantesten Filme der letzten Jahre.“ (W. O. P. Kistner, AZ, 11. November 1999)
Die andere Meinung: „Denn im Grunde ist diese manieristisch heruntergefilmte Möchtegern-Satire von Regisseur David Fincher (‘Sieben’) nicht mehr als grober Unfug: eine große, in die Länge gezogene Luftblase.“ (Albert Baer, Rheinische Post, 12. November 1999)
Mit Brad Pitt, Edward Norton, Helen Bonham Carter, Meat Loaf, Jared Leto, George Maguire
Wiederholung: Freitag, 20. Januar, 03.00 Uhr (Taggenau! Für Menschen, die gerade aus ihrer Selbsthilfegruppe gegen Schlaflosigkeit kommen.)
Aus der Mitte entspringt ein Fluss (USA 1992, Regie: Robert Redford)
Drehbuch: Richard Friedenberg
LV: Norman MacLean: A River runs through it, 1976 (Aus der Mitte entspringt ein Fluss)
In poetischen Bildern (Philippe Rousselot erhielt dafür einen Oscar) erzählt Robert Redford in seiner dritten Regiearbeit die Geschichte zweier ungleicher Brüder, die in Montana vor ungefähr hundert Jahren aufwachsen und von ihrem Vater, einem presbyterianischen Pfarrer, zu passionierten Fliegenfischen erzogen werden. Dabei steht das Fliegenfischen für eine bestimmte Geisteshaltung.
„Ein Plädoyer für eine natürliche Ordnung und eine Abkehr von materieller Raffgier. Ein schöner Gegenentwurf zur inhaltsleeren Konsumware Hollywoods.“ (Fischer Film Almanach 1994). Inszeniert von einem Hollywood-Star, mit einem Hollywood-Star am Anfang seiner Karriere in der Hauptrolle.
mit Brad Pitt, Craig Sheffer, Tom Skerritt, Brenda Blethyn, Emily Lloyd
Auf den ersten Blick – Autor, Regisseur, Hauptdarsteller, Budget, Prämisse – wirkt „Allied – Vertraute Fremde“ wie eine willkommene Rückkehr zum klassischen Abenteuerfilm, der Romantik mit Abenteuer verbindet. Historisch nicht unbedingt hundertprozentig akkurat, aber höchst unterhaltsam. Und dann zündet der Film ähnlich furios wie ein nasser Silvesterkracher.
Die Gründe für dieses Scheitern sind das Drehbuch und die beiden Hauptdarsteller Brad Pitt und Marion Cotillard, denen man das Liebespaar niemals abnimmt.
Brad Pitt spielt den Geheimagenden Max Vatan. Ein Kanadier, der für die britische Special Operations Executive (SOE) arbeitet. 1942 wird er zu einem Geheimdienst-Einsatz nach Casablanca geschickt. Es gibt, um jetzt eine mehr als offensichtliche Inspiration zu nennen, zwar ein Café, aber keinen Humphrey Bogart und keine Ingrid Bergman. Dafür trifft Max Marianne Beauséjour (Marion Cotillard). Die französische Widerstandskämpferin ist seine lokale Kontaktperson, die ihn in die Kreise der deutschen Besatzer einführt. Sie wollen während einer Feier den deutschen Botschafter erschießen.
Während der Mission verlieben sie sich, heiraten, kriegen ein Kind (begleitet von den Bomben, die die Deutschen über London abwerfen) und, während sie in ihrer neuen Rolle als fürsorgliche Mutter aufgeht, arbeitet er als Offizier in der SOE-Zentrale. Max und Marianne führen in London ein zutiefst bürgerliches Leben, bis Max von seinen Vorgesetzten darüber informiert wird, dass seine Frau eine deutsche Agentin sei. Er soll sie, nach dem Beweis ihrer Schuld, töten. Aber er will ihre Unschuld beweisen.
Ab diesem Moment erwartet der Genrejunkie ein Spiel, in dem es in jeder Minute Dinge gibt, die Marianne belasten oder entlasten. Schließlich will Max nicht nur Mariannes Unschuld beweisen, sondern auch den Verräter finden.
Das klingt doch noch einem klassischen Weltkrieg-II-Spionagethriller, verbunden mit einer prickelnden Liebesgeschichte, wie man ihn heute nicht mehr im Kino, aber im Fernsehen aus unzähligen Nachmittagswiederholungen kennt und immer wieder gerne sieht.
Das war auch von den Machern, immerhin „Eastern Promises“-Autor Steven Knight und „Forrest Gump“-Regisseur Robert Zemeckis geplant.
Geliefert bekommt man eine mehr als lauwarme Spurensuche, in die Marianne nicht involviert ist. Sie bleibt in der zweiten Filmhälfte in jeder Beziehung passiv. Er sucht währenddessen, ohne ihr etwas davon zu sagen Beweise für ihre Unschuld. Im Krieg gestaltet sich das etwas schwierig, aber letztendlich folgt diese Suche der Logik eines Weihnachtseinkaufs mit festem Wunschzettel, der in einem gut sortiertem Geschäft erledigt wird. Spannung wird dagegen anders buchstabiert.
Ein weiteres Problem ist, dass bis zu dem Moment, in dem Max mit dem auf seiner Frau lastendem Verdacht unglaublich viel Filmzeit vergeht. Schon der erste Akt in Casablanca entwickelt sich im Rahmen der anvisierten Geschichte und des damit verbundenen Konflikts zäh und ist mit vierzig Minuten viel zu lang geraten. In London vergehen dann wieder um die zwanzig Minuten in denen uns das glückliche, bürgerliche, konflikt- und verdachtsfreie Familienleben von Max und Marianne gezeigt wird. Erst danach erfährt Max (und wir als Zuschauer), dass seine Frau eine deutsche Spionin sein soll. Erst in diesem Moment, der in einem besser konstruiertem Film spätestens nach einer halben Stunde hätte kommen sollen (bewährter Syd-Field-Ratschlag), steht er vor der Frage, ob er ihr vertrauen kann; ob sie die Person ist, die sie behauptet zu sein. Bis dahin ist „Allied – Vertraute Fremde“ eine ganz banale, spannungsfreie Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Krieges und der von Misstrauen geprägten Welt der Geheimdienste und ihrer abenteuerlichen Aktionen.
Es ist allerdings auch eine Liebesgeschichte, in der auf der Leinwand zwischen Brad Pitt und Marion Cotillard erschreckend wenig Leidenschaft herrscht. Um zu zeigen, wie aufgewühlt und verliebt sie sind, bietet Robert Zemeckis einen ganzen Sandsturm auf, der um ihr Auto tobt, während sie das tun, was verliebte Paare halt so tun, wenn sie gemeinsam in einem Auto sitzen. Nur: es hilft nicht.
„Allied – Vertraute Fremde“ macht erschreckend wenig aus seiner mehr als vielversprechenden Prämisse und angesichts der involvierten Personen ist der Film eine der großen Enttäuschungen des Kinojahres.
Allied – Vertraute Fremde(Allied, USA 2016)
Regie: Robert Zemeckis
Drehbuch: Steven Knight
mit Brad Pitt, Marion Cotillard, Jared Harris, Lizzy Caplan, Daniel Betts, Matthew Goode, August Diehl
Hausfrau Thelma und ihre Freundin, die Kellnerin Louise, brechen zu einem Wochenende ohne Männer auf. In einer Bar wird ein Mann zudringlich. In Notwehr erschießt Louise ihn. Weil ihnen das aber niemand glaubt, fliehen Thelma und Louise nach Mexiko. Verfolgt von der Polizei.
Ein feministisches Roadmovie, ein Kassen- und Kritikererfolg und inzwischen ein Klassiker.
Callie Khouri erhielt für ihr Drehbuch unter anderem den Oscar, einen Golden Globe und den Preis der Writers Guild of America. In ihren späteren Werken konnte sie an diesen Erfolg nicht anknüpfen.
mit Susan Sarandon, Geena Davis, Harvey Keitel, Michael Madsen, Brad Pitt