Drehbuch: Pete Dexter (nach einer Geschichte von Pete Dexter und Floyd Mutrux)
LA, fünfziger Jahre: Cop Hoover und seine Einheit sorgen wenig zimperlich für Ordnung. Als eine Bekannte von Hoover ermordet wird, stoßen sie auf einen politischen Skandal.
Natürlich erinnert vieles an die Schwarze Serie und „Chinatown“. Aber trotzdem ist „Nach eigenen Regeln“ ein unterhaltsames Period-Picture mit Starbesetzung.
Mit Nick Nolte, Chazz Palminteri, Melanie Griffith, Michael Madsen, Chris Penn, Treat Williams, Jennifer Connelly, Daniel Baldwin, Andrew McCarthy, John Malkovich, Ed Lauter, Aaron Neville (Musiker), Bruce Dern (ungenannt), Louise Fletcher (ungenannt), Rob Lowe (ungenannt), William L. Petersen (ungenannt)
Wer sich den neuen Film von Quentin Tarantino ansehen will, steht seit einigen Tagen vor der Frage, ob er die vielen, vielen Artikel vor dem Kinobesuch liest oder sie bis nach dem Kinobesuch ignoriert.
Denen kann ich nur sagen, dass der offizielle Trailer den Film erstaunlich genau trifft. Die reichlich nebulöse offizielle Synopse, einige Rollennamen und einige Statements der Macher sind dagegen eher irreführend. Das gilt auch für darauf aufbauende Überschriften und Artikel, die sich mit verschiedenen historischen Aspekten und Personen, wie Charles Manson, beschäftigen.
Quentin Tarantinos neunter Spielfilm spielt 1969 und bedient sich einer ähnlichen Struktur wie sein Film „Death Proof“. Im ersten Teil des Films wird endlos lange geredet, ohne dass erkennbar ist, warum diese Gespräche für die Filmgeschichte und das Finale wichtig sein könnten. Im deutlich kürzeren zweiten Teil gibt es dann, wenn einige Frauen gegen einen Mörder und sein todsicheres Auto kämpfen, reichlich Action auf der Landstraße.
Auch „Once upon a Time in…Hollywood“ zerfällt in zwei deutlich unterscheidbare Teile. Allerdings mit einem deutlich befriedigenderem Ergebnis. Der erste, gut zweistündige Teil von „Once Upon a Time in…Hollywood“ begleitet den abgehalfterten TV-Star Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) und seinen langjährigen Stuntman Cliff Booth (Brad Pitt) an zwei Tagen im Februar 1969 durch Hollywood. Der zweite Teil des hundertsechzigminütigen Films spielt sechs Monate später in einer Nacht im August 1969. Nachdem in den ersten beiden Stunden vor allem geredet wurde, gibt es jetzt ein sehr gewalttätiges Finale.
Rick Dalton ist ein Schauspieler, der nach dem von ihm verursachten Ende einer erfolgreichen Western-TV-Serie nach einem Karriereneustart sucht. Bis dahin hält er sich mit viel Alkohol und Gastrollen in anderen TV-Serien über Wasser.
Cliff Booth ist sein langjähriger Stuntman, bester Freund und Mädchen für alles.
Quentin Tarantino begleitet diese beiden Männer an zwei normalen Tagen durch Hollywood. Sie treffen andere Menschen. Sie hängen ab. Sie erinnern sich an ihre Vergangenheit. Dank der guten Schauspieler, den lakonischen Dialogen und Beobachtungen, dem Zeitkolorit und der Musik (die übliche Best-of-Tarantino-Mischung) vergeht die Zeit recht unterhaltsam, ohne dass es eine nacherzählbare Geschichte gibt. Es ist nur das Beobachten einer Freundschaft.
Gleichzeitig ist der Film ein Zeitporträt von Hollywood in den späten sechziger Jahren. Unzählige Stars und Sternchen – unter anderem Steve McQueen und Bruce Lee und, als die neuen Nachbarn von Rick Dalton, Roman Polanski und Sharon Tate – treten auf. Unzählige Filme werden zitiert. Und es wird gezeigt, wie das alte Hollywood gegen das Fernsehen schon abdankte und, wer die Filmgeschichte kennt, New Hollywood am Horizont heraufdämmert. Bis dahin kommen die neuen Trends aus Europa. Stellvertretend dafür werden der von Tarantino verehrte Italo-Western und Roman Polanski, der zwei, dreimal durch das Bild läuft, genannt. Die Stars, die teilweise schon öfter in Tarantinos Filmen mitspielten, geben sich die Klinke in die Hand. Al Pacino, Kurt Russell, Bruce Dern, Timothy Olyphant, Dakota Fanning, Damian Lewis, Lena Dunham, Clu Gulager, Zoë Bell, Michael Madsen und James Remar haben oft nur einen Auftritt.
Bei all dem Vergnügen, das man beim Abhängen mit Rick Dalton und Cliff Booth hat, fallen einige Probleme des gut dreistündigen Films erst mit zunehmender Laufzeit auf.
„Once upon a Time in…Hollywood“ ist einer der wenigen Tarantino-Filme ohne einen Afroamerikaner. Und die meisten Frauen, selbstverständlich alles Weiße, sind Staffage. Margot Robbie hat als Sharon Tate bei den Frauen die größte Leinwandzeit, aber sie bleibt das Sternchen, das mit Roman Polanski verheiratet ist und sich im Kino begeistert auf der Leinwand sieht. Die anderen Frauen sind als sexwillige Hippiemädchen reine Männerfantasien.
Denn Tarantinos Nostalgietrip ist ein Film voller weißer Männer. Und, das muss man angesichts des Porträts der Gegenkultur und der Hippies sagen, ‚alter weißer Männer‘, die mental in den Fünfzigern leben. Für sie sind die Hippies ungewaschener, langhaariger Abschaum. Ihre Wohnungen sind noch herunterkommener als die von Cliff Booth, die als archetypische, seit Ewigkeiten nicht mehr aufgeräumte White-Trash-Wohnung präsentiert wird. Die Hauptfiguren Dalton und Booth sind wahrlich keine Geistesgrößen. Ihre Vergangenheit, vor allem bei Booth, ist düster. Trotzdem halten sie sich immer noch für etwas Besseres. Vor allem Dalton trauert seiner großen Zeit, den fünfziger und frühen sechziger Jahren, und einigen verpassten Chancen hinterher. Sie verachten die Jugend. Sie sind reinrassige Reaktionäre. Das fällt dank des Spiels von Leonardo DiCaprio und Brad Pitt und weil die gesellschaftlichen Konflikte und Umbrüche in der US-Gesellschaft noch nicht einmal im Hintergrund angesprochen werden, erst spät auf. Im äußert gewalttätigen Finale können sie dann das tun, was sie in ihrem tiefsten Innern schon lange machen wollten.
Um Sharon Tate (die oft im Bild ist und wenig sagt), Roman Polanski, Charles Manson und Tates Ermordung geht es dagegen in „Once upon a Time in…Hollywood“ nicht. Für sie interessiert sich der Film nicht. Er interessiert sich nur für den TV-Schauspieler Rick Dalton und seinen Stuntman Cliff Booth und ihre Freundschaft, die hier eingebettet wird in eine Verklärung des Hollywoods der sechziger Jahre.
Das hat unbestritten seinen Reiz und unterhält über eine große Strecke, dank der vielen Anspielungen und den Auftritten bekannter Schauspieler, sehr kurzweilig. Allerdings wird das Spiel mit den Zitaten zunehmend redundant. Erst am Ende knüpft Tarantino einige Episoden zusammen, ohne dass eine erzählerische Notwendigkeit erkennbar ist. Das Finale ist im Film das überraschende und durch nichts vorbereitete, zufällige Ereignis. Tarantino hätte sich genausogut, und ohne dass man etwas vermisst hätte, auf die beiden Tage im Februar 1969 beschränken können.
Insgesamt ist Quentin Tarantinos neunter Kinofilm (wenn man „Death Proof“ weglässt oder „Kill Bill“ als einen Film zählt) ein prächtig ausgestatteter, top besetzter und gespielter, sehr unterhaltsamer, aber auch problematischer Film.
Tarantino hat bereits eine längere Schnittfassung für die Fernsehauswertung angekündigt. Dann sollen auch die mit Tim Roth, James Marsden und Danny Strong gedrehten Szenen, die für die Kinofassung vollständig herausgeschnitten wurden, gezeigt werden.
Once upon a Time in…Hollywood (Once upon a Time in…Hollywood, USA 2019)
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
mit Leonardo DiCaprio, Brad Pitt, Margot Robbie, Emile Hirsch, Margaret Qualley, Timothy Olyphant, Dakota Fanning, Bruce Dern, Mike Moh, Damian Lewis, Al Pacino, Rafal Zawierucha, Damon Herriman, Lena Dunham, Rumer Willis, Clu Gulager, Kurt Russell, Zoë Bell, Michael Madsen, James Remar
Länge: 161 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
alternative Schreibweisen: „Once upon a Time in Hollywood“, „Once upon a Time…in Hollywood“
Heute läuft Quentin Tarantinos neuer Film „Once upon a Time in…Hollywood“ an. Daher
Vox, 22.30
Kill Bill: Volume 1 (Kill Bill: Voume 1, USA 2003)
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Die Braut will sich an ihrem Ex-Boss Bill und ihren alten Arbeitskolleginnen, einer Bande Auftragskiller, die sie umbringen wollten, rächen. Leichter gesagt, als getan – und Quentin Tarantino durfte in seinem vierten Spielfilm, der als Zweiteiler in die Kinos kam, kräftig im Blut baden. Im ersten Teil eher in Richtung Eastern, im zweiten Teil in Richtung Italowestern; weshalb die Teilung des Films auch Sinn macht.
Vox zeigt kommenden Donnerstag, den 22. August, um 22.30 Uhr den zweiten Teil.
mit Uma Thurman, Lucy Liu, Vivica A. Fox, Daryl Hannah, David Carradine, Michael Madsen, Sonny Chiba, Michael Parks
James Bond: Stirb an einem anderen Tag (Die another day, USA/Großbritannien 2002)
Regie: Lee Tamahori
Drehbuch: Neal Purvis, Robert Wade
LV: Charakter von Ian Fleming
Buch zum Film: Raymond Benson: Die Another Day, 2002
Nachdem James Bond kurzzeitig von M gefeuert wird, darf er wieder die Welt retten. Aktuelle Schauplätze sind Nordkorea, Hongkong, Kuba, London und Island.
Vierter und letzter Bond-Film mit Pierce Brosnan, der sich nicht sonderlich von den vorherigen unterscheidet: kurzweiliges Popcornkino für die ganze Familie.
Mit Pierce Brosnan, Halle Berry, Rick Yune, Judi Dench, John Cleese, Toby Stephens, Michael Madsen, Rosamund Pike, Michael G. Wilson, Madonna
Um 22.20 Uhr gibt es eine kurze Einführung von Oskar Roehler (sein nächster Film „HERRliche Zeiten“ startet am 3. Mai; die Besprechung gibt es zum Kinostart), danach
Tele 5, 22.25
Reservoir Dogs (Reservoir Dogs, USA 1992)
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Buch zum Film (Drehbuch): Quentin Tarantino: Reservoir Dogs – Das Buch zum Film/Zweisprachige Ausgabe (rororo 1997)
Einige Gangster überfallen einen Juwelier. Der Überfall geht schief. Sie flüchten in eine Garage. Mr. Orange (sie kennen sich nur unter Farb-Pseudonymen) liegt schwerverletzt auf dem Boden und kämpft um sein Leben. Die anderen Gangster versuchen währenddessen die 100.000-Dollar-Frage „Wer hat uns verraten?“ zu klären.
Der Einfluss von Quentin Tarantinos Kinodebüt auf das Kino der Neunziger Jahre kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ich sage nur nicht-chronologisches Erzählen (Bis dahin galt die eiserne Regel: Keine Rückblenden!), lustvoll zelebrierte Gewalt, coole Dialoge und oft ebenso coole Monologe.
Mit Harvey Keitel, Tim Roth, Michael Madsen, Chris Penn, Steve Buscemi, Lawrence Tierney, Edward Bunker, Quentin Tarantino
LV: Joseph D. Pistone, Richard Woodley: Donnie Brasco: My Undercover Life in the Mafia, 1990
FBI-Agent Joe Pistone arbeitete von 1975 bis 1981 als Undercover-Agent in New York gegen den Bonanno Clan. Dabei befreundete er sich mit dem Kleingangster Lefty Ruggiero.
Intensives Porträt über Mafiosi am unteren Ende der Futterleiter, den persönlichen Folgen gefährlicher Einsätze, über Beziehungen, Freundschaft und Verrat.
Mit Al Pacino, Johnny Depp, Michael Madsen, James Russo, Anne Heche
Sin City (USA 2005, Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino [special guest director])
Drehbuch: Frank Miller
LV: Frank Miller: Sin City (verfilmte Geschichten: The Hard Goodbye [1991], The Big Fat Kill [1994], That Yellow Bastard [1996], The Customer is Always Right[1994])
Kongeniale Verfilmung einiger Geschichten aus der düsteren „Sin City“-Welt.
Die Fortsetzung „Sin City: A Dame to kill for“, neun Jahre später, war dann eine ziemlich reizlose Angelegenheit. RTL II zeigt sie, als TV-Premiere, am kommenden Freitag, den 12. Mai, um 23.30 Uhr.
Mit Jessica Alba, Powers Boothe, Jude Ciccolella, Rosario Dawson, Benicio Del Toro. Josh Hartnett, Rutger Hauer, Jamie King, Michael Madsen, Frank Miller, Brittany Murphy, Clive Owen, Mickey Rourke, Nick Stahl, Bruce Willis, Elijah Wood
Wiederholung: Montag, 8. Mai, 03.05 Uhr (Taggenau!)
Wie eine Begegnung mit Außerirdischen abgeht, wissen wir aus dem Kino: sie kommen, sie wollen uns töten und nach einer großen Schlacht gewinnen wir. Das haben wir schon tausendmal gesehen. Ein, zweimal haben wir auch gesehen, dass die Außerirdischen nicht als Invasoren kommen, die uns töten wollen.
Aber was würde wirklich geschehen, wenn ein Ufo landen würde?
Dokumentarfilmer und Künstler Michael Madsen (nicht der Tarantino-Schauspieler, sondern ein 1971 geborener dänischer Konzeptkünstler, der in „Into Eternity: A Film for the Future“ das erste nukleare Endlager und für „Kathedralen der Kultur“ das Halden Gefängnis porträtierte) stellte sich diese Frage und er fragte Menschen, die dann mit dieser Situation umgehen müssten. Jacques Arnould (Theologe, Ethikberater der französischen Raumfahrtagentur CNES), Paul Beaver (Oberst i. R., Militär- und Öffentlichkeitsberater), Dr. Sheryl Bishop (Sozialpsychologin, Professorin, University of Texas Medical Branch at Galveston), Michael Boyce (Ehemaliger Generalstabschef der britischen Armee), Dr. Ernst Fasan (Jurist, Experte für Weltraumrecht und Metarecht), Niklas Hedman (Politik- und Rechtssektion, Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen), Chistopher McKay (Astrobiologe, NASA Ames Research Center), Mazlan Othman (PhD, Astrophysikerin, Direktorin des Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen), John Rummel (Vorsitzender, Cospar Gremium zum planetaren Schutz), Vickie Sheriff (ehemalige Regierungssprecherin des Vereinigten Königreiches), Janos Tisovsky (Direktor Informationsdienst der Vereinten Nationen, UNIS), Doug Vakoch (Leiter Interstellare Nachrichtenerstellung, SETI Institute) und Chris Welch (Weltraum-Ingenieur, Professor, International Space University) antworteten ihm.
Die Namen werden niemandem etwas sagen, aber schon der Blick auf die von ihnen repräsentierten Institutionen ist interessant. Bei einigen möchte man wissen, weshalb sie gegründet wurden und was sie genau machen. In ihren Statements sagen sie alle erhellendes über den Umgang mit intelligentem, außerirdischem Leben.
Madsen kreierte für die Gespräche allerdings eine besondere Situation, die sie zu überraschenden Statements zwang. Die Experten erklären nicht Madsen, was sie tun würden, wenn Außerirdische kämen, sondern sie antworten dem oder den fiktiven außerirdischen Besuchern. Sie versuchen ihm zu erklären, wer wir Menschen sind und welche Hoffnungen und Befürchtungen wir aufgrund dieser Begegnung haben. Denn warum sollten Außerirdische zu uns kommen? Was wollen sie von uns? Sind sie intelligent und zugänglich für rationale Überlegungen?
Durch diese Idee, die Experten in eine konkrete Situation hineinzuversetzen, in denen sie etwas tun müssen, verfolgt man gespannt ihre Antworten. Man gewinnt auch einen Einblick in deren Denken, und wie sie versuchen würden, mit dem Unbekannten umzugehen.
Dazwischen schneidet Madsen durchgehend fein komponierte Bilder von einer militärischen Übung in Österreich, die zeigt, was das Militär während der Gespräche zwischen Mensch und E. T. tun würde, und, oft in Zeitlupe, musikalisch unterlegt, von Menschen, die sich durch Städte bewegen.
Die Außerirdischen und ihre Raumschiffe sehen wir nie und ihre letzte Tat ist vielleicht das Schlimmste, was sie uns in der Realität antun könnten.
The Visit – Eine außerirdische Begegnung (The Visit, Dänemark/Irland/Österreich/Finnland/Norwegen 2015)
Regie: Michael Madsen
Drehbuch: Michael Madsen
mit Jacques Arnould, Paul Beaver, Sheryl Bishop, Michael Boyce, Ernst Fasan, Niklas Hedman, Chistopher McKay, Mazlan Othman, John Rummel, Vickie Sheriff, Janos Tisovsky, Doug Vakoch, Chris Welch
Hausfrau Thelma und ihre Freundin, die Kellnerin Louise, brechen zu einem Wochenende ohne Männer auf. In einer Bar wird ein Mann zudringlich. In Notwehr erschießt Louise ihn. Weil ihnen das aber niemand glaubt, fliehen Thelma und Louise nach Mexiko. Verfolgt von der Polizei.
Ein feministisches Roadmovie, ein Kassen- und Kritikererfolg und inzwischen ein Klassiker.
Callie Khouri erhielt für ihr Drehbuch unter anderem den Oscar, einen Golden Globe und den Preis der Writers Guild of America. In ihren späteren Werken konnte sie an diesen Erfolg nicht anknüpfen.
mit Susan Sarandon, Geena Davis, Harvey Keitel, Michael Madsen, Brad Pitt
Die Braut will sich an ihrem Ex-Boss Bill und ihren alten Arbeitskolleginnen, einer Bande Auftragskiller, die sie umbringen wollten, rächen. Leichter gesagt, als getan – und Quentin Tarantino durfte in seinem vierten Spielfilm, der als Zweiteiler in die Kinos kam, kräftig im Blut baden. Im ersten Teil eher in Richtung Eastern, im zweiten Teil in Richtung Italowestern; weshalb die Teilung des Films auch Sinn macht.
mit Uma Thurman, Lucy Liu, Vivica A. Fox, Daryl Hannah, David Carradine, Michael Madsen, Sonny Chiba, Michael Parks
Die Braut will sich an ihrem Ex-Boss Bill und ihren alten Arbeitskolleginnen, einer Bande Auftragskiller, die sie umbringen wollten, rächen. Leichter gesagt, als getan – und Quentin Tarantino durfte in seinem vierten Spielfilm, der als Zweiteiler in die Kinos kam, kräftig im Blut baden. Im ersten Teil eher in Richtung Eastern, im zweiten Teil in Richtung Italowestern; weshalb die Teilung des Films auch Sinn macht.
3sat zeigt am Freitag um 22.55 Uhr den zweiten Teil.
mit Uma Thurman, Lucy Liu, Vivica A. Fox, Daryl Hannah, David Carradine, Michael Madsen, Sonny Chiba, Michael Parks
Sin City (USA 2005, Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino [special guest director])
Drehbuch: Frank Miller
LV: Frank Miller: Sin City (verfilmte Geschichten: The Hard Goodbye [1991], The Big Fat Kill [1994], That Yellow Bastard [1996], The Customer is Always Right[1994])
Kongeniale Verfilmung einiger Geschichten aus der düsteren „Sin City“-Welt.
Hausfrau Thelma und ihre Freundin, die Kellnerin Louise, brechen zu einem Wochenende ohne Männer auf. In einer Bar wird ein Mann zudringlich. In Notwehr erschießt Louise ihn. Weil ihnen das aber niemand glaubt, fliehen Thelma und Louise nach Mexiko. Verfolgt von der Polizei.
Ein feministisches Roadmovie, ein Kassen- und Kritikererfolg und inzwischen ein Klassiker.
Callie Khouri erhielt für ihr Drehbuch unter anderem den Oscar, einen Golden Globe und den Preis der Writers Guild of America. In ihren späteren Werken konnte sie an diesen Erfolg nicht anknüpfen.
mit Susan Sarandon, Geena Davis, Harvey Keitel, Michael Madsen, Brad Pitt
Wyoming, einige Jahre nach dem Bürgerkrieg, mitten im Winter: Nur widerwillig nimmt Kopfgeldjäger John „Der Henker“ Ruth (Kurt Russell), der die Verbrecherin Daisy Domergue (Jennifer Jason Leigh) für ein erkleckliches Kopfgeld nach Red Rock bringen will, Major Marquis Warren (Samuel L. Jackson) in seiner Kutsche mit. Warren ist ebenfalls Kopfgeldjäger, der wegen des Kopfgeldes mit einem Haufen toter Verbrecher ebenfalls nach Red Rock will. Aber sein Pferd verendete. Kurz darauf nehmen sie Chris Mannix (Walton Goggins) mit. Sie kennen ihn als Südstaaten-Deserteur und nur Ärger verursachenden Verbrecher. Jetzt, so behauptet er, sei er der neue Sheriff von Red Rock und damit die Person, die ihnen, wenn sie ihn mitnehmen, das Kopfgeld geben werde.
Wegen des Schneesturms kehren sie in Minnies Miederwarenladen ein. Naja, eigentlich ist ‚Minnie’s Haberdashery‘ ein typischer Laden für alles, was der reisende Cowboy brauchen könnte, mit angeschlossenem Essbereich. Dort treffen sie auf Bob (Demian Bichir), der während Minnies Abwesenheit ihren Laden führt (was Major Warren, der Minnie kennt, misstrauisch macht), Oswaldo Mobray (Tim Roth im Christoph-Waltz-Modus), den neuen Henker von Red Rock, Joe Gage (Michael Madsen), der nur seine Familie besuchen will (sagt er und schweigt), und General Sandy Smithers (Bruce Dern), einen Südstaatengeneral, den Warren noch vom Krieg kennt, als sie Gegner waren.
In Minnies Laden wird dann aus dem potentiellen Schneewestern (wobei schon auf dem Weg zu der Hütte, in der Kutsche, viel geredet wurde) endgültig ein Kammerspiel, in dem jeder jedem misstraut. Einerseits wegen des erklecklichen Kopfgeldes, das sich in und vor der Hütte, auf der Kutsche, befindet. Andererseits weil Ruth befürchtet, dass die Verbrecherbande von Daisy Domergue versuchen wird, sie zu befreien und mindestens einer der Männer in der Hütte zu ihrer Bande gehört. Nur wer? In diesem Moment wird der Western zu einem veritablen Agatha-Christie-Rätselplot. Denn bis auf die beiden Kopfgeldjäger Ruth und Warren (wobei Ruth auch ihm nicht wirklich vertraut) hat jeder von ihnen mindestens ein Geheimnis, lügt mehr oder weniger ausschweifend und fast alle kennen sich von früher. Doch vor dem ersten Toten wird noch viel geredet. Immerhin sind wir in einem Quentin-Tarantino-Film. Im letzten Drittel des Dreistundenfilms wird blutig gestorben; was die Zahl der Verdächtigen rapide reduziert.
Das wird von Tarantino, wie man es kennt, in mehrere Kapitel unterteilt, und in einer ausführlichen Rückblende und einigen kleineren Szenen haben dann auch die Schauspieler einen Auftritt, die nicht zu den titelgebenden „Hateful 8“ gehören.
„The Hateful 8“ ist auch, nachdem Quentin Tarantinos „Django Unchained“ an seiner etwas unglücklich aufgebauten Geschichte litt, ein angenehm geradliniger Rätselkrimi, der seine Verdächtigen zuerst ausführlichst vorstellt, dann Einen an vergiftetem Kaffee unschön sterben lässt und die restlichen Verdächtigen, im Gegensatz zu Agatha Christie, durch Ausschalten der Lebensfunktionen eliminiert. Danach verschwinden sie aus der Geschichte, aus dem Bild und, durch Geisterhand, auch aus Minnies Ein-Raum-Hütte.
Es ist allerdings auch ein Film, der nie wirklich packt. Alles wirkt immer wie das Abspulen eines Programms. So darf Samuel L. Jackson ausgiebig das N-Wort benutzen und einen langen, nicht jugendfreien Monolog über seinen, ähem, Umgang mit dem Sohn von General Smithers halten. Jennifer Jason Leigh fungiert hauptsächlich als Punchingball für die Männer. Vor allem John Ruth (Kurt Russell) schlägt sie jedes mal, wenn wie etwas sagt. Aber anstatt dadurch irgendwie zu provozieren, befremdet der Umgang der Männer mit Daisy Domergue eher und es ist so offensichtlich auf Provokation gemacht, dass man sich genau deshalb nicht provozieren lassen will. Die Dialoge und Monologe gefallen, aber im Gegensatz zu Tarantinos früheren Filmen, fehlt ihnen das Besondere, das Erinnerungswürdige, das dazu führt, dass man sich gerne ganze Textkonvolute oder kürzere Zitate merkt.
Und wenn in der zweiten (kürzeren) Hälfte (die in der Roadshow-Fassung, bis auf einen Tod, nach der Pause beginnt) das große Töten beginnt, marschiert Tarantino auf eine Ich-bringe-alle-um-Lösung zu. Das tat er auch in seinem Debüt „Reservoir Dogs“, aber da war der Nihilismus, die Dialoge, die Brutalität noch neu.
In „The Hateful 8“ herrscht dagegen durchgehend ein Déjà-Vu-Gefühl. Durchaus wohlig, aber nie besonders aufregend und sehr redselig. Wie ein Männerabend am Kamin.
Optisch – ich habe die 70mm-Roadshow-Fassung gesehen – gefallen natürlich die vielen langen Szenen, in denen mehrere Minuten nicht geschnitten wird und die Personen sich ungezwungen durch den Raum bewegen oder im Hintergrund noch etwas anderes passiert. Und für die wenigen Landschaftsaufnahmen ist ein ultrabreites Bild natürlich auch angemessen. Allerdings wurde das Bild im Kino nicht noch breiter, sondern die Leinwand wurde schmaler. Also letztendlich kleiner. Es gab auch einige Effekte, wie wackelnde Bilder, Kratzer (beides wohl absichtlich) und vor allem bei den Schneeaufnahmen Helligkeitsschwankungen, bei denen unklar war, ob das jetzt von Quentin Tarantino wirklich so gewünscht war oder ob wir (wir haben nach der Vorführung darüber gesprochen) uns inzwischen so sehr an die moderne Projektion gewöhnt haben, dass uns Dinge, die uns früher egal waren, auffallen. Wie das unglaublich laute Grundrauschen einer Musikkassette im Vergleich zur absoluten Stille einer CD.
Hausfrau Thelma und ihre Freundin, die Kellnerin Louise, brechen zu einem Wochenende ohne Männer auf. In einer Bar wird ein Mann zudringlich. In Notwehr erschießt Louise ihn. Weil ihnen das aber niemand glaubt, fliehen Thelma und Louise nach Mexiko. Verfolgt von der Polizei.
Ein feministisches Roadmovie, ein Kassen- und Kritikererfolg und inzwischen ein Klassiker.
Callie Khouri erhielt für ihr Drehbuch unter anderem den Oscar, einen Golden Globe und den Preis der Writers Guild of America. In ihren späteren Werken konnte sie an diesen Erfolg nicht anknüpfen.
mit Susan Sarandon, Geena Davis, Harvey Keitel, Michael Madsen, Brad Pitt
LV: Joseph D. Pistone, Richard Woodley: Donnie Brasco: My Undercover Life in the Mafia, 1990
FBI-Agent Joe Pistone arbeitete von 1975 bis 1981 als Undercover-Agent in New York gegen den Bonanno Clan. Dabei befreundete er sich mit dem Kleingangster Lefty Ruggiero.
Intensives Porträt über Mafiosi am unteren Ende der Futterleiter, den persönlichen Folgen gefährlicher Einsätze, über Beziehungen, Freundschaft und Verrat.
Mit Al Pacino, Johnny Depp, Michael Madsen, James Russo, Anne Heche
Die Braut will sich an ihrem Ex-Boss Bill und ihren alten Arbeitskolleginnen, einer Bande Auftragskiller, die sie umbringen wollten, rächen. Leichter gesagt, als getan – und Quentin Tarantino durfte in seinem vierten Spielfilm, der als Zweiteiler in die Kinos kam, kräftig im Blut baden. Im ersten Teil eher in Richtung Eastern, im zweiten Teil in Richtung Italowestern; weshalb die Teilung des Films auch Sinn macht.
mit Uma Thurman, Lucy Liu, Vivica A. Fox, Daryl Hannah, David Carradine, Michael Madsen, Sonny Chiba, Michael Parks
James Bond: Stirb an einem anderen Tag (USA/Großbritannien 2002, Regie: Lee Tamahori)
Drehbuch: Neal Purvis, Robert Wade
LV: Charakter von Ian Fleming
Buch zum Film: Raymond Benson: Die Another Day, 2002
Nachdem James Bond kurzzeitig von M gefeuert wird, darf er wieder die Welt retten. Aktuelle Schauplätze sind Nordkorea, Hongkong, Kuba, London und Island.
Vierter und letzter Bond-Film mit Pierce Brosnan, der sich nicht sonderlich von den vorherigen unterscheidet: kurzweiliges Popcornkino für die ganze Familie.
Mit Pierce Brosnan, Halle Berry, Rick Yune, Judi Dench, John Cleese, Toby Stephens, Michael Madsen, Rosamund Pike, Michael G. Wilson, Madonna
Cross-Cult ist weiterhin im James-Bond-Fieber. Nachdem alle von Ian Fleming geschriebenen James-Bond-Romane und Kurzgeschichten in neuen und damit werkgetreuen Übersetzungen (die alten Übersetzungen waren teilweise stark gekürzt und auch zensiert) erschienen sind, ist jetzt der erste Post-Ian-Fleming-James-Bond-Roman erschienen: „Colonel Sun“ von Robert Markham. Unter seinem richtigen Namen Kingsley Amis schrieb der Romancier („Lucky Jim“) bereits 1965 das Sachbuch „Geheimakte 007 – Die Welt des James Bond“.
In „Colonel Sun“ entführt der titelgebende Colonel, ein Chinese, der mit einem Nazi-Kriegsverbrecher eine weltweite Verschwörung plant, M, den Chef von James Bond. Bond fliegt, um M zu befreien, nach Griechenland.
Auch Markhams Roman wurde in der früheren deutschen Übersetzung „Liebesgrüße aus Athen“ (bzw. „Colonel Sun – Die Spur führt nach Griechenland“, „007 James Bond auf griechischer Spur“) kräftig gekürzt. Meine Taschenbuchausgabe umfasst 160 Seiten. Die aktuelle, großzügiger gelayoutete Ausgabe hat 352 Seiten und jeder kann sich vorstellen, wie viel damals unter den Tisch fiel. Nach meinem ersten Eindruck würde ich die alte Übersetzung eine freie Nacherzählung, die ich damals okay, aber nicht so gut wie die Fleming-Bonds fand, nennen.
Zusätzlich gibt es eine fünfseitige Einleitung, die Kingsley Amis 1991 schrieb.
– Robert Markham: James Bond – Colonel Sun (übersetzt von Anika Klüver und Stephanie Pannen) Cross Cult, 2014 352 Seiten
12,80 Euro
– Originalausgabe
Colonel Sun
Jonathan Cape/Gildrose Productions, 1968
LV: Joseph D. Pistone, Richard Woodley: Donnie Brasco: My Undercover Life in the Mafia, 1990
FBI-Agent Joe Pistone arbeitete von 1975 bis 1981 als Undercover-Agent in New York gegen den Bonanno Clan. Dabei befreundete er sich mit dem Kleingangster Lefty Ruggiero.
Intensives Porträt über Mafiosi am unteren Ende der Futterleiter, den persönlichen Folgen gefährlicher Einsätze, über Beziehungen, Freundschaft und Verrat.
Mit Al Pacino, Johnny Depp, Michael Madsen, James Russo, Anne Heche
Kill Bill Vol. 1 (USA 2003, R.: Quentin Tarantino)
Drehbuch: Quentin Tarantino
Die Braut will sich an ihrem Ex-Boss Bill und ihren alten Arbeitskolleginnen, einer Bande Auftragskiller, die sie umbringen wollten, rächen. Leichter gesagt, als getan – und Quentin Tarantino durfte in seinem vierten Spielfilm, der als Zweiteiler in die Kinos kam, kräftig im Blut baden. Im ersten Teil eher in Richtung Eastern, im zweiten Teil in Richtung Italowestern; weshalb die Teilung des Films auch Sinn macht.
Pro7 zeigt „Kill Bill Vol. 2“ am Sonntag um 22.30 Uhr und 02.10 Uhr.
mit Uma Thurman, Lucy Liu, Vivica A. Fox, Daryl Hannah, David Carradine, Michael Madsen, Sonny Chiba, Michael Parks