Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino (special guest director)
Drehbuch: Frank Miller
LV: Frank Miller: Sin City (verfilmte Geschichten: The Hard Goodbye [1991], The Big Fat Kill [1994], That Yellow Bastard [1996], The Customer is Always Right[1994])
Kongeniale Verfilmung einiger Geschichten aus der düsteren „Sin City“-Welt. Ein Fest für Noir- und Comicfans.
Mit Jessica Alba, Powers Boothe, Jude Ciccolella, Rosario Dawson, Benicio Del Toro. Josh Hartnett, Rutger Hauer, Jamie King, Michael Madsen, Frank Miller, Brittany Murphy, Clive Owen, Mickey Rourke, Nick Stahl, Bruce Willis, Elijah Wood
Kunstauktionator Simon versteckt während eines Überfalls ein wertvolles Goya-Gemälde. Weil er durch einen Schlag auf den Kopf sein Gedächtnis verloren hat und die Gangster das Gemälde unbedingt wollen, soll eine Hypnotiseurin bei der Wiederbeschaffung helfen.
Nichts, aber auch wirklich nichts ist so, wie es scheint.
Herrlich vertrackter Noir von Danny Boyle, der für meinen Geschmack schon etwas zu vertrackt wird.
Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino (special guest director)
Drehbuch: Frank Miller
LV: Frank Miller: Sin City (verfilmte Geschichten: The Hard Goodbye [1991], The Big Fat Kill [1994], That Yellow Bastard [1996], The Customer is Always Right[1994])
Kongeniale Verfilmung einiger Geschichten aus der düsteren „Sin City“-Welt. Ein Fest für Noir- und Comicfans.
Mit Jessica Alba, Powers Boothe, Jude Ciccolella, Rosario Dawson, Benicio Del Toro. Josh Hartnett, Rutger Hauer, Jamie King, Michael Madsen, Frank Miller, Brittany Murphy, Clive Owen, Mickey Rourke, Nick Stahl, Bruce Willis, Elijah Wood
Unstoppable – Außer Kontrolle (Unstoppable, USA 2010)
Regie: Tony Scott
Drehbuch: Mark Bomback
Zugfahren mit „Last Boy Scout“ Tony Scott: nach „Die Entführung der U-Bahn Pelham 123“ lässt Tony Scott in seinem letzten Spielfilm den feuchten Traum jedes Trassenküssers wahr werden: ein Zug mit sehr gefährlicher Ladung donnert im Affentempo auf sein Ziel zu. Nur zwei Männer wissen, wie man die Superduperkatastrophe verhindern kann. Sie besteigen den fahrenden Zug.
„Unstoppable“ basiert auf wahren Ereignissen. Aber die Macher haben sich einige spannungsfördernde Freiheiten genommen.
Mit dieser Fortsetzung hat keiner mehr wirklich gerechnet. Vor zehn Jahren, so ungefähr auf dem Höhepunkt der Zombiewelle, war „Zombieland“ eine Überraschung. Da wurden gleichzeitig die Regeln der Zombiefilme befolgt und durch den Kakao gezogen. Von einem spielfreudigen Ensemble und mit mehr als einer Portion schlagkräftigem Humor und kunstvoll über die Leinwand spritzender Zombiehirne. Der Film kam bei den Horrorfans gut an. Schnell wurde über eine Fortsetzung gesprochen. Und jetzt ist sie da. Wieder geschrieben von Rhett Reese und Paul Wernick, wieder inszeniert von Ruben Fleischer und wieder mit Jesse Eisenberg als Columbus, Woody Harrelson als Tallahassee, Emma Stone als Wichita und Abigail Breslin als Little Rock. Sogar Bill Murray, der im ersten Teil als Bill Murray das Zeitliche segnete, ist in „Zombieland: Doppelt hält besser“ wieder dabei. Und einige bemerkenswerte Neuzugänge mit unterschiedlich kurzen Lebenserwartungen.
Nachdem Columbus, Tallahassee, Wichita und Little Rock sich im Weißen Haus eingerichtet haben, beginnen sie ein fast schon normales WG-Leben. Als Columbus der auf ihre Unabhängigkeit bedachten Wichita einen Heiratsantrag macht, verlässt sie empört das Weiße Haus. Ihre jüngere Schwester Little Rock, die endlich gerne andere Männer kennen lernen möchte, ist selbstverständlich dabei.
In einer Shopping-Mall trifft der todunglückliche Columbus auf die auch für eine Klischeeblondine extrem nervige und dumme Madison (Zoey Deutch), die ihn am liebsten sofort vernaschen würde. Schließlich gibt es nach der Zombieapokalypse nicht mehr viele Männer.
Als Wichita ins Weiße Haus zurückkehrt, erwischt sie die beiden Turteltauben und der eh schon schief hängende Haussegen hängt noch schiefer. Sie wollte Columbus und Tallahassee um Hilfe bei der Suche nach ihrer Schwester bitten. Jetzt würde sie Columbus am liebsten umbringen. Und dann noch einmal umbringen.
Um Little Rock vor herumstreunenden Zombies und falschen Liebhabern zu retten, entschließen sie sich, gemeinsam aufzubrechen. Letztendlich sind sie doch eine Familie.
Auf ihrer mit Zombieattacken, Beziehungsproblemen und kleinen Gemeinheiten gepflasterten Reise in Richtung Graceland und später Babylon treffen sie Nevada (Rosario Dawson), die ein Elvis-Presley-Motel bewohnt, Nevads Mitbewohner Flagstaff (Thomas Middleditch) und Albuquerque (Luke Wilson), die Zwillinge von Columbus und Tallahassee sein könnten, Berkeley (Avan Jogia), ein singender Pazifist, der gegenüber Little Rock Bob Dylans Verse als die eigenen ausgibt und viele Zombies, mit teils neuen Fähigkeiten und treffenden Namen, wie Homer und T-800. Selbstverständlich endet alles mit einem großen Kampf zwischen Menschen und Zombies.
„Zombieland: Doppelt hält besser“ wiederholt, mit einigen neuen Figuren und neuen Zombies, „Zombieland“ und vermeidet dabei die üblichen Fortsetzungsfallen. Weder wird der erste Film mit mehr Explosionen und Gewalt noch einmal inszeniert, noch wird sich an einer vollkommen neuen Geschichte versucht, die all das ignoriert, was den ersten Teil zu einem Erfolg machte. So erzählt „Zombieland: Doppelt hält besser“ eine sehr vertraute Geschichte mit einigen netten Variationen. Dafür nehmen die Macher sich mehr Zeit als beim ersten Film und es gibt Szenen im und am Ende des Abspanns.
Zombieland: Doppelt hält besser(Zombieland: Double Tap, USA 2019
Regie: Ruben Fleischer
Drehbuch: Rhett Reese, Paul Wernick
mit Woody Harrelson, Jesse Eisenberg, Emma Stone, Abigail Breslin, Rosario Dawson, Zoey Deutch, Avan Jogia, Luke Wilson, Thomas Middleditch, Bill Murray
Taylor Ogburn wächst überbehütet auf. Allerdings haben in seinem Fall die Eltern einen Grund für ihre Sorge: Taylor hat einen Herzfehler. Jede Aufregung könnte seinen Tod bedeuteten.
Dummerweise ist Taylor 18 Jahre und da steht auch in Georgia die erste große Liebe auf dem Fahrplan des Lebens. Taylor sucht sich dafür nicht eine Schulkameradin aus (was für seine Eltern schon schlimm genug wäre), sondern Krystal, eine zwanzig Jahre ältere Drogensüchtige, Alkoholikerin (immerhin AA geläutert), Ex-Prostituierte und Mutter eines querschnittgelähmten Jungen. Oh, und Krystals Ex-Freund ist ein gewalttätiger Gangster, der seine Besitzansprüche kompromisslos durchsetzt. Dass Krystal eine Afroamerikanerin ist, geht im Berg der anderen Probleme unter.
Kurz gesagt: In diesem Fall wären Taylors durchaus liberale ud gut situierten Eltern wohl erfreut, wenn er sich eine andere Maude ausgesucht hätte.
„Krystal“ ist der dritte Kinofilm von Schauspieler William H. Macy. Er spielt auch die eher kleine Rolle von Taylors Vater. Neben den beiden Hauptdarstellern – „Love, Simon“-Hauptdarsteller Nick Robinson als Taylor und Rosario Dawson als Krystal – ist auch die weitere Besetzung für einen kleinen Indie-Film beachtlich. Felicity Huffman spielt Taylors Mutter, „Flash“ Grant Gustin Taylors Bruder, Rapper Jacob Latimore Krystals Sohn, Rapper Tim ‚T. I.‘ Harris Krystals Ex, Ex-NBA-Basketballspieler Rick Fox einen Taylor beeindruckenden AA-Redner mit Outlaw-Attitüde, Kathy Bates eine mütterliche Galeriebetreiberin, William Fichtner einen drogenkonsumfreudigen Arzt in der oft frequentierten Notaufnahme der örtlichen Klinik und Satan ist auch dabei.
Der Film selbst schwankt zwischen allen möglichen Tonalitäten, Stilen und Genres. Bei vielen Kritikern kam das nicht gut an. Mir gefiel dieser stilistische Mash-Up, der sich überhaupt nicht bemüht, daraus irgendeine Fusion herzustellen. Das steht alles bunt nebeneinander und entwirft so auch ein Bild von Taylors Gefühlschaos.
Macys Film hat definitiv einen freigeistigen „Harold und Maude“-Vibe. Ob seine Coming-of-Age-Komödie jemals so populär wie Hal Ashbys Komödie wird, wird die Zukunft zeigen. Bis dahin ist es eine vergnügliche Offbeat-Komödie, in der alle ihren Spaß haben und sich, mehr oder weniger laut, mehr oder weniger engagiert, Konventionen ignorieren, sich gegen sie wehren und dabei glücklich sind.
Krystal(Krystal, USA 2017)
Regie: William H. Macy
Drehbuch: Will Aldis
mit Nick Robinson, Rosario Dawson, Jacob Latimore, Grant Gustin, Tim ‚ T. I.‘ Harris, Rick Fox, William H. Macy, Felicity Huffman, Kathy Bates, William Fichtner
Sin City 2: A Dame to kill for (Frank Miller’s Sin City: A Dame to kill for, USA 2014)
Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez
Drehbuch: Frank Miller
LV: Frank Miller: Sin City: A Dame to kill for, 1993/1994 (Sin City: Eine Braut, für die man mordet)
Die Herren Miller und Rodriguez präsentieren weitere Geschichten aus Sin City. Mit vielen alten Bekannten, einigen neuen Gesichtern, viel Gewalt und Sex.
„Sin City 2: A Dame to kill for“ ist ein insgesamt überflüssiger und Jahre zu spät in die Kinos gekommener Nachschlag zu „Sin City“, der heute seine TV-Premiere erlebt.
mit Mickey Rourke, Jessica Alba, Josh Brolin, Joseph Gordon-Levitt, Rosario Dawson, Bruce Willis, Eva Green, Powers Boothe, Dennis Haysbert, Ray Liotta, Christopher Meloni, Jeremy Piven, Christopher Lloyd, Jamie King, Juno Temple, Stacy Keach, Marton Csokas, Jude Ciccolella, Jamie Chung, Julia Garner, Lady Gaga, Alexa Vega
Wiederholung: Samstag, 13. Mai, 03.55 Uhr (Taggenau!)
Sin City (USA 2005, Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino [special guest director])
Drehbuch: Frank Miller
LV: Frank Miller: Sin City (verfilmte Geschichten: The Hard Goodbye [1991], The Big Fat Kill [1994], That Yellow Bastard [1996], The Customer is Always Right[1994])
Kongeniale Verfilmung einiger Geschichten aus der düsteren „Sin City“-Welt.
Die Fortsetzung „Sin City: A Dame to kill for“, neun Jahre später, war dann eine ziemlich reizlose Angelegenheit. RTL II zeigt sie, als TV-Premiere, am kommenden Freitag, den 12. Mai, um 23.30 Uhr.
Mit Jessica Alba, Powers Boothe, Jude Ciccolella, Rosario Dawson, Benicio Del Toro. Josh Hartnett, Rutger Hauer, Jamie King, Michael Madsen, Frank Miller, Brittany Murphy, Clive Owen, Mickey Rourke, Nick Stahl, Bruce Willis, Elijah Wood
Wiederholung: Montag, 8. Mai, 03.05 Uhr (Taggenau!)
Kunstauktionator Simon versteckt während eines Überfalls ein wertvolles Goya-Gemälde. Weil er durch einen Schlag auf den Kopf sein Gedächtnis verloren hat und die Gangster das Gemälde unbedingt wollen, soll eine Hypnotiseurin bei der Wiederbeschaffung helfen.
Nichts, aber auch wirklich nichts ist so, wie es scheint.
Herrlich vertrackter Noir von Danny Boyle, der für meinen Geschmack schon etwas zu vertrackt wird.
Am 16. Februar startet bei uns Danny Boyles neuer Film „T2 Trainspotting“, der – yep, richtig geraten – nach zwanzig Jahren die Geschichte von „Trainspotting“ weitererzählt und wir erfahren, was aus den „Trainspotting“-Jungs wurde. Denn: the boys are back in town.
Der Trailer sieht gut aus. Die ersten Besprechungen tendieren, gebremst begeistert, zum Daumen nach oben. Jedenfalls erreicht der Film bei „Rotten Tomatoes“ derzeit einen Frischegrad von 79 %. :
Der Film basiert, wahrscheinlich sehr, sehr lose auf Irvine Welshs „Porno“. Schließlich schrieb Welsch den Roman, der die Geschichte von „Trainspotting“ weiter erzählt, bereits 2002 und sie spielt zehn Jahre nach seinem 1993 publiziertem Debütroman „Trainspotting“. In dem Roman versuchen die Jungs in der Zeit vor Facebook und YouPorn ihr Glück in der Pornoindustrie und, nun, einiges verläuft anders als geplant.
Was genau schief läuft, könnt ihr in der Neuausgabe des Romans nachlesen.
Irvine Welsh: Porno
(übersetzt von Clara Drechsler und Harald Hellmann)
Sin City (USA 2005, Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino [special guest director])
Drehbuch: Frank Miller
LV: Frank Miller: Sin City (verfilmte Geschichten: The Hard Goodbye [1991], The Big Fat Kill [1994], That Yellow Bastard [1996], The Customer is Always Right[1994])
Kongeniale Verfilmung einiger Geschichten aus der düsteren „Sin City“-Welt.
Unstoppable – Außer Kontrolle ( USA 2010, Regie: Tony Scott)
Drehbuch: Mark Bomback
Zugfahren mit „Last Boy Scout“ Tony Scott: nach „Die Entführung der U-Bahn Pelham 123“ lässt Tony Scott in seinem letzten Spielfilm den feuchten Traum jedes Trassenküssers wahr werden: ein Zug mit sehr gefährlicher Ladung donnert im Affentempo auf sein Ziel zu. Nur zwei Männer wissen, wie man die Superduperkatastrophe verhindern kann. Sie besteigen den fahrenden Zug.
„Unstoppable“ basiert auf wahren Ereignissen. Aber die Macher haben sich einige spannungsfördernde Freiheiten genommen.
Dass der zweite „Sin City“-Film nicht mehr den Überraschungseffekt des ersten „Sin City“-Films hat, dürfte niemand überraschen. Denn als das Gemeinschaftswerk von Regisseur Robert Rodriguez und Comicautor und Zeichner Frank Miller, dessen Hollywood-Erfahrungen bis dahin eher ernüchternd waren und Rodriguez ihn mit dem Versprechen der absoluten Werktreue überzeugte, in die Kinos kam, war das im Kino absolut neu. Sie übertrugen Frank Millers formal sehr experimentellen in Schwarz und Weiß gehaltene „Sin City“-Comics, die sich lustvoll und gelungen durch die bekannten Noir- und Hardboiled-Klischees pflügten, Eins-zu-Eins auf die große Leinwand. Auch der Film war Schwarz-Weiß, mit wenigen Farbtupfern. Die Bilder wurden immer wieder zu abstrakten und stilisierten Montagen, teils auch zu Schattenrissen. Und weil die Schauspieler, eine beeindruckende Schar bekannter Gesichter, meistens vor einem Green Screen agierten, konnten später Stadtlandschaften und Räume hinzugefügt werden, die zwischen hyperreal und abstrakt schwankten. Und die Kamera musste sich wirklich nicht um die normalen Begrenzungen kümmern. In der von Frank Miller und Robert Rodriguez gedrehten Kinofassung verbanden sie in „Pulp Fiction“-Manier mehrere „Sin City“-Geschichten zu einem Film, der bei der Kritik, dem Publikum und den Comicfans gut ankam. Ein Klassiker, ein Kultfilm und eine der wirklich bahnbrechenden Comicverfilmungen.
Seitdem wurde über einen zweiten „Sin City“-Film gesprochen. Genug Geschichten waren vorhanden. Bei uns sind alle von Frank Miller geschriebenen „Sin City“-Geschichten bei Cross-Cult in sieben Büchern veröffentlicht worden. Die Namensliste der jetzt beim zweiten „Sin City“-Film beteiligten Schauspieler ist, wieder einmal, beeindruckend. Mickey Rourke, Jessica Alba, Josh Brolin, Joseph Gordon-Levitt, Rosario Dawson, Bruce Willis, Eva Green, Powers Boothe, Dennis Haysbert, Ray Liotta, Christopher Meloni, Jeremy Piven, Christopher Lloyd, Jamie King, Juno Temple, Stacy Keach, Marton Csokas, Jude Ciccolella, Jamie Chung, Julia Garner, Lady Gaga und Alexa Vega sind dabei. Das liest sich nach einem gelungen Mix aus aus dem ersten Film bekannten Gesichtern und neuen Charakteren. Die ersten Bilder aus dem Film hätte man auch als Promo-Bilder für den ersten „Sin City“-Film veröffentlichen können. Und dass Frank Millers Ruf in den vergangenen Jahren arg gelitten hat – geschenkt. Immerhin sollten ja ältere Werke von ihm verfilmt werden und Robert Rodriguez war ja auch dabei.
Entsprechend hoch waren die Erwartungen, die ziemlich umfassend enttäuscht werden. Unter anderem weil „Sin City 2: A Dame to kill for“ auf den ersten Blick wie „Sin City“ aussieht. Wieder SW, wieder mit einer Armada bekannter Namen, wieder wurde vor dem Green Screen gedreht.
Wobei das schon ein Problem des Films ist. Denn jetzt wurde nur noch vor dem Green Screen gedreht. Die Schauspieler hatten, außer Minimal-Requisiten wie einem Stuhl und einem Tisch, überhaupt keine Requisiten mehr. Im Endeffekt spielten sie in einer leeren Halle. Oft entstanden ihre gemeinsamen Szenen auch an verschiedenen Tagen und wurden dann im Schneideraum zusammengefügt. So gelungen das auf technischer Ebene ist, so leblos wirkt dann auch der gesamte Film, der fast ausschließlich am Computer entstand.
Das zweite Problem ist das nervige 3D. Denn, wie in Millers Comics, wird viel mit irrationalen Noir-Perspektiven gespielt, die in 3D noch extremer ausfallen. Dazu kommt der Regen (es regnet immer in Sin City) und das hohe Schnitttempo, das, in Verbindung mit 3D, eher für Verwirrung sorgt.
Vor allem weil Rodriguez und Miller wie kleine Kinder möglichst viel, gerne auch gleichzeitig ausprobieren wollen, wozu auch Spielereien mit Farben gehören. Das erinnert dann eher an einen Jahrmarktbesuch, auf dem einem nacheinander, sehr beliebig und marktschreierisch die verschiedenen Attraktionen angeboten werden.
Wieviel gelungener war dagegen Tim Burtons ebenfalls in SW gedrehter Stop-Motion-Film „Frankenweenie“. Er setzte 3D sehr überlegt ein und die Charaktere wurden auch alle lebendig. Im Gegensatz zu den „Sin City“-Pappkameraden, die alle fest in ihren Klischees stecken bleiben.
Dazu kam die fatale Entscheidung, die Geschichten hintereinander zu erzählen. Dabei nimmt die titelgebende Hauptgeschichte „A Dame to kill for“ (die der grandiosen Comicvorlage ziemlich genau folgt) die meiste Filmzeit in Anspruch. Vor dieser Geschichte werden mehrere „Sin City“-Charaktere knapp eingeführt und wir erleben „Just another Saturday Night“ mir Marv (Mickey Rourke), die mit einigen Leichen endet. Nach der tödlichen Dame gibt es noch die deutlich kürzeren Geschichten „The long, bad Night“ (über einen Spieler, der sich den falschen Gegner aussucht) und „Nancy’s last Dance“ (über Nancys Rache an dem Verantwortlichem für Hartigans Tod). Beide Stories schrieb Frank Miller extra für den Film. Formal zeigen uns Rodriguez und Miller daher, in dieser Reihenfolge, eine Kurzgeschichte, einen Roman, zwei Kurzgeschichten bzw. Subplot, Hauptplot, Subplot, Subplot. Emotional ist der Film allerdings mit dem Ende der „A Dame to kill for“-Geschichte zu Ende. Danach gibt es noch zwei Nachschläge, die man eher gelangweilt verfolgt, weil man sich für keinen der Charaktere interessiert. Auch weil man sich in dem Moment schon daran gewöhnt hat, dass jeder Charakter, dem auch nur etwas Individualität gestattet wird, eine sehr überschaubare Restlebenszeit hat.
Die Hauptgeschichte „A Dame to kill for“ ist dabei als typische Noir-Geschichte gar nicht so schlecht. Dwight McCarthy (Josh Brolin) arbeitet als Privatdetektiv und er hat ein Problem mit seinem Temperament. Da meldet sich seine frühere Freundin Ava Lord (Eva Green), die ihn für den reichsten Mann der Stadt verlassen hat, wieder bei ihm. Die Femme Fatale benutzt Männer wie Spüllappen, weshalb Dwight auch nichts mehr mit ihr zu tun haben will. Aber er verfällt ihr wieder. Er glaubt ihr, dass sie von ihrem Mann Damien gefangen gehalten will. Als er sie befreien will, endet die Aktion mit Damiens Tod. Er selbst kann, angeschossen von Ava, schwer verletzt entkommen. Der Polizei erzählt Ava eine Lügengeschichte, die ihn zum Mörder und Psychopathen macht. Während Dwight seine Wunden leckt, becirct Ava den grundehrlichen ermittelnden Polizisten Mort (Christopher Meloni). Er soll Dwight umbringen.
„Sin City 2: A Dame to kill for“ ist ein ziemlich überflüssiger Nachschlag zu „Sin City“, der dem Original nichts Neues hinzufügt und mindestens acht Jahre zu spät kommt. Jedenfalls erscheint die Noir-Atmosphäre hier nur noch als ein liebloses, aus der Zeit gefallenes und unentschlossenes Abspulen der bekannten Klischees mit viel Sex und Gewalt. Beides eher lustlos, aber exzessiv präsentiert.
Sin City 2: A Dame to kill for(Frank Miller’s Sin City: A Dame to kill for, USA 2014)
Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez
Drehbuch: Frank Miller
LV: Frank Miller: Sin City: A Dame to kill for, 1993/1994 (Sin City: Eine Braut, für die man mordet)
mit Mickey Rourke, Jessica Alba, Josh Brolin, Joseph Gordon-Levitt, Rosario Dawson, Bruce Willis, Eva Green, Powers Boothe, Dennis Haysbert, Ray Liotta, Christopher Meloni, Jeremy Piven, Christopher Lloyd, Jamie King, Juno Temple, Stacy Keach, Marton Csokas, Jude Ciccolella, Jamie Chung, Julia Garner, Lady Gaga, Alexa Vega
Länge: 102 Minuten
FSK: ab 18 Jahre
– Die Vorlage
Zum Filmstart veröffentlichte Cross-Cult die mit dem Eisner-Award ausgezeichnete Hauptgeschichte des Films in einer günstigen Ausgabe, die ein guter Einstieg in Frank Millers „Sin City“-Kosmos ist.
Carmen und Wayne Colson beobachten den indianischstämmigen Auftragskiller Armand bei einem Verbrechen. Sie werden in des Zeugenschutzprogramm des FBI gesteckt. Aber Armand sucht sie weiter.
Ein interessanter Torso, der den Ton von Elmore Leonard ziemlich gut trifft und der nach dem Dreh so heftig umgeschnitten wurde, dass unklar ist, ob die Fehler des Films schon in der ersten Fassung vorhanden waren oder erst später hinzu kamen. Jedenfalls würde ich von diesem Film gerne einen Director’s Cut sehen.
mit Mickey Rourke, Diane Lane, Thomas Jane, Joseph Gordon-Levitt, Hal Holbrook, Rosario Dawson
Dass Danny Boyle ein einmal gefundenes Erfolgsrezept immer wieder wiederholt, kannman ihm wahrlich nicht vorwerfen. Nach „Trainspotting“ verließ er die Welt der drogengeschwängerten Arbeiterklassepubs, nach „28 Tage später“ drehte er keinen weiteren Horrorfilm und nach „Slumdog Millionaire“, für den er den Regie-Oscar erhielt, gab es kein weiteres romantisches Melodrama. Letztendlich ist die einzige Konstante in Danny Boyles Werk der Wechsel zwischen den verschiedenen Genres. Und so ist sein neuester Spielfilm „Trance – Gefährliche Erinnerung“ das Gegenteil zu seinem vorherigen Spielfilm „127 Hours“ und, während er die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in London konzipierte und inszenierte, seine Entspannungsübung. Denn Boyle drehte den Film vor der Olympiade und schnitt ihn erst danach.
„Trance“ ist ein verzwickter Noir mit einer Eröffnung, die, wie Danny Boyles Eröffnungssequenz von „Trainspotting“, gut als eigenständiger Kurzfilm funktioniert. Aber in „Trance“ ist diese Eröffnungssequenz, ein Musterbeispiel für ökonomisches Erzählen, nur die Eröffnung zu einem komplexen Spiel mit vielen Überraschungen und unvorhersehbaren Wendungen. Die erste ist, dass Boyle danach den Tonfall wechselt und eine ganz andere Geschichte erzählt.
In den ersten Minuten erzählt Kunstauktionator Simon (James McAvoy), wie schwer es ist, ein Gemälde zu stehlen, warum die meisten Diebstähle schiefgehen und was für einen grandiosen Plan er sich ausgedacht hat. Der Plan, während einer Auktion das surreale Ölgemälde „Flug der Hexen“ von Francisco de Goya zu stehlen, funktioniert auch. Jedenfalls bis er von dem gemeinsamen Plan mit Franck (Vincent Cassel), dem smarten und skrupellosen Boss einer kleinen Gangsterbande, abweicht und durch einem heftigen Schlag auf seinen Kopf sein Gedächtnis verliert.
Während Simon von seinen Arbeitgebern als großer Held gefeiert wird, will Franck unbedingt das wertvolle Gemälde haben. Dummerweise kann Simon sich nicht mehr, auch nicht als er gefoltert wird, an das Versteck erinnern. Also schickt Franck ihn zu einer Hypnotiseurin. Simon sucht sich zufällig Elizabeth (Rosario Dawson) aus. Er verliebt sich sofort in die Schönheit, die etwas seltsam auf ihn reagiert. Das kann aber, obwohl er sich mit falschem Namen und einer offensichtlich erfundenen Geschichte bei ihr vorstellt, auch an seiner Medienprominenz liegen. Verdächtig schnell erklärt sie sich, gegen einen Teil der Beute, bereit, den Gangstern bei der Suche nach dem Gemälde zu helfen.
Und spätestens ab diesem Moment sind wir in einem zunehmend unüberschaubarem Spiegelkabinett, in dem nicht nur jeder jeden betrügt und auf seinen eigenen Vorteil schaut, sondern auch noch jeder mehrere verborgene Absichten und Hintergedanken hat und sie sich gegenseitig nach bestem Wissen und Gewissen manipulieren.
Die Drehbuchautoren Joe Ahearne, der bereits die erste Version von „Trance“ schrieb und 2001 als TV-Film verfilmte, und John Hodge, der bereits mehrmals mit Danny Boyle zusammenarbeitete, und Regisseur Danny Boyle entwerfen hier in eleganten Bildern und pointierten Schnitten ein vielschichtiges Vexierspiel, bei dem man sich auf nichts verlassen kann – bis es dann im dritten Akt viel zu viele Wendungen und Überraschungen gibt.
Denn wenn innerhalb weniger Minuten zum – gefühlt – fünften Mal enthüllt wird, dass doch alles ganz anders ist und die Protagonisten dabei wechselweise in Hypnose oder gerade nicht in Hypnose waren, und damit die letzte Szene dann doch ein Traum war oder vielleicht doch nicht, verliert man auch das Interesse an den Charakteren und der Geschichte. In diesen Minuten war es Machern anscheinend wichtiger, das Publikum im Minutentakt mit vollkommen überraschenden Enthüllungen zu überraschen, anstatt es emotional mitzunehmen oder wirklich auf die Schlüssigkeit der Geschichte zu achten. Das ist dann die Welt der kalten Versuchsanordnungen, in denen Forscher beliebig Dinge und Spielregeln verändern, und nicht die des Noirs, in der der Held zunehmend den Kontakt zu seinem bisherigen Leben verliert und sich immer mehr in Schuld verstrickt.
Trance – Gefährliche Erinnerung (Trance, GB 2013)
Regie: Danny Boyle
Drehbuch: Joe Ahearne, John Hodge
mit James McAvoy, Vincent Cassel, Rosario Dawson, Danny Sapani, Matt Cross, Wahab Sheikh, Mark Poltimore
Unstoppable – Außer Kontrolle ( USA 2010, R.: Tony Scott)
Drehbuch: Mark Bomback
Zugfahren mit „Last Boy Scout“ Tony Scott: nach „Die Entführung der U-Bahn Pelham 123“ lässt Tony Scott in seinem letzten Spielfilm den feuchten Traum jedes Trassenküssers wahr werden: ein Zug mit sehr gefährlicher Ladung donnert im Affentempo auf sein Ziel zu. Nur zwei Männer wissen, wie man die Superduperkatastrophe verhindern kann. Sie besteigen den fahrenden Zug.
„Unstoppable“ basiert auf wahren Ereignissen. Aber die Macher haben sich einige spannungsfördernde Freiheiten genommen.
Im Anschluss, um 22.25 Uhr, läuft „Machete“ (USA 2010), mit Danny Trejo als Mexikaner, der einigen Rednecks zeigt, wo es langeht, und dann, um 00.15 Uhr, läuft „Black Snake Moan“ (USA 2007), mit Samuel L. Jackson, der Christina Ricci mit ungewöhnlichen Methoden erziehen will, und dann, um 02.25 Uhr, gibt es wieder „Machete“. Dann wahrscheinlich in der ungekürzten Version.