Mit dieser Fortsetzung hat keiner mehr wirklich gerechnet. Vor zehn Jahren, so ungefähr auf dem Höhepunkt der Zombiewelle, war „Zombieland“ eine Überraschung. Da wurden gleichzeitig die Regeln der Zombiefilme befolgt und durch den Kakao gezogen. Von einem spielfreudigen Ensemble und mit mehr als einer Portion schlagkräftigem Humor und kunstvoll über die Leinwand spritzender Zombiehirne. Der Film kam bei den Horrorfans gut an. Schnell wurde über eine Fortsetzung gesprochen. Und jetzt ist sie da. Wieder geschrieben von Rhett Reese und Paul Wernick, wieder inszeniert von Ruben Fleischer und wieder mit Jesse Eisenberg als Columbus, Woody Harrelson als Tallahassee, Emma Stone als Wichita und Abigail Breslin als Little Rock. Sogar Bill Murray, der im ersten Teil als Bill Murray das Zeitliche segnete, ist in „Zombieland: Doppelt hält besser“ wieder dabei. Und einige bemerkenswerte Neuzugänge mit unterschiedlich kurzen Lebenserwartungen.
Nachdem Columbus, Tallahassee, Wichita und Little Rock sich im Weißen Haus eingerichtet haben, beginnen sie ein fast schon normales WG-Leben. Als Columbus der auf ihre Unabhängigkeit bedachten Wichita einen Heiratsantrag macht, verlässt sie empört das Weiße Haus. Ihre jüngere Schwester Little Rock, die endlich gerne andere Männer kennen lernen möchte, ist selbstverständlich dabei.
In einer Shopping-Mall trifft der todunglückliche Columbus auf die auch für eine Klischeeblondine extrem nervige und dumme Madison (Zoey Deutch), die ihn am liebsten sofort vernaschen würde. Schließlich gibt es nach der Zombieapokalypse nicht mehr viele Männer.
Als Wichita ins Weiße Haus zurückkehrt, erwischt sie die beiden Turteltauben und der eh schon schief hängende Haussegen hängt noch schiefer. Sie wollte Columbus und Tallahassee um Hilfe bei der Suche nach ihrer Schwester bitten. Jetzt würde sie Columbus am liebsten umbringen. Und dann noch einmal umbringen.
Um Little Rock vor herumstreunenden Zombies und falschen Liebhabern zu retten, entschließen sie sich, gemeinsam aufzubrechen. Letztendlich sind sie doch eine Familie.
Auf ihrer mit Zombieattacken, Beziehungsproblemen und kleinen Gemeinheiten gepflasterten Reise in Richtung Graceland und später Babylon treffen sie Nevada (Rosario Dawson), die ein Elvis-Presley-Motel bewohnt, Nevads Mitbewohner Flagstaff (Thomas Middleditch) und Albuquerque (Luke Wilson), die Zwillinge von Columbus und Tallahassee sein könnten, Berkeley (Avan Jogia), ein singender Pazifist, der gegenüber Little Rock Bob Dylans Verse als die eigenen ausgibt und viele Zombies, mit teils neuen Fähigkeiten und treffenden Namen, wie Homer und T-800. Selbstverständlich endet alles mit einem großen Kampf zwischen Menschen und Zombies.
„Zombieland: Doppelt hält besser“ wiederholt, mit einigen neuen Figuren und neuen Zombies, „Zombieland“ und vermeidet dabei die üblichen Fortsetzungsfallen. Weder wird der erste Film mit mehr Explosionen und Gewalt noch einmal inszeniert, noch wird sich an einer vollkommen neuen Geschichte versucht, die all das ignoriert, was den ersten Teil zu einem Erfolg machte. So erzählt „Zombieland: Doppelt hält besser“ eine sehr vertraute Geschichte mit einigen netten Variationen. Dafür nehmen die Macher sich mehr Zeit als beim ersten Film und es gibt Szenen im und am Ende des Abspanns.
Zombieland: Doppelt hält besser (Zombieland: Double Tap, USA 2019
Regie: Ruben Fleischer
Drehbuch: Rhett Reese, Paul Wernick
mit Woody Harrelson, Jesse Eisenberg, Emma Stone, Abigail Breslin, Rosario Dawson, Zoey Deutch, Avan Jogia, Luke Wilson, Thomas Middleditch, Bill Murray
Länge: 99 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
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Hinweise
Moviepilot über „Zombieland: Doppelt hält besser“
Metacritic über „Zombieland: Doppelt hält besser“
Rotten Tomatoes über „Zombieland: Doppelt hält besser“
Wikipedia über „Zombieland: Doppelt hält besser“ (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von Ruben Fleischers „Venom“ (Venom, USA 2018)