Neu im Kino/Filmkritik: Daniel Craig, James Bond, „Skyfall“ und M

Oktober 31, 2012

Skyfall“, der neue James-Bond-Film mit Daniel Craig als Geheimagent ihrer Majestät, ist nach dem Desaster „Ein Quantum Trost“ (A Quantum Solace) nicht nur eine Rückkehr zur alten Stärke, sondern „Skyfall“ ist auch der beste Craig-Bond und er steht definitiv im oberen Drittel der James-Bond-Filme.

Allerdings ist er mit 143 Minuten etwas zu lang geraten. Neben „Casino Royale“ (144 Minuten) und „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ (On her Majesty’s Secret Service, 142 Minuten) gehört er zu den längsten Bond-Filmen.

Und, was für Bond-Fans schlimmer ist: es gibt letztendlich keine Bondine. Es gibt zwar zwei junge, gutaussehende Frauen, aber deren Rollen sind arg kurz geraten und zur Handlung tragen sie auch wenig bei; – wobei Eve (Naomi Harris), eine MI6-Kollegin von James Bond, ihren großen Auftritt am Filmanfang hat, wenn sie Bond erschießt. Es war zwar ein bedauerlicher Fehler, aber M (Judi Dench) muss in London betrübt den Nachruf auf ihren besten Agenten schreiben und um ihren Job als Geheimdienstchefin kämpfen.

Denn in Istanbul sollten Bond und Eve verhindern, dass eine Datei mit den Namen aller Undercover-Agenten, die in Terrororganisationen sind, in die falschen Hände fällt. Sie versagen – und wir können einen grandiosen zwölfminütigen Actionauftakt, der mit dem Tod von James Bond endet, erleben.

Danach wird es ruhiger, bis Terroristen die Computer von MI6 infiltrieren und in Ms Büro eine Bombe zünden.

Als Bond davon hört, meldet er sich zurück zum Dienst und er hat auch gleich eine heiße Spur zu einem der Killer, der ihn in Istanbul mit einer speziellen Munition angeschossen hat. Der eiskalter Killer hat in Shanghai einen neuen Auftrag – und mehr soll hier von der Handlung nicht verraten werden.

Jedenfalls gibt es wieder prächtige Schauplätze, auch wenn sich nicht alle als Urlaubsort eignen, angenehm altmodisch gefilmte Action und mit Javier Bardem einen herrlich exaltierten Bösewicht, der wirklich ‚larger than life‘ ist und als ehemaliger MI6-Agent eine persönliche Rechnung mit M begleichen will. Es gibt einige Diskussionen über das Wesen und die Zukunft der Geheimdienste und eine bislang ungeahnte psychologische, fast schon psychopathologische Grundierung der Geschichte. Denn vor allem James Bond nennt seine Vorgesetzte fast immer „Ma’am“ und es hört sich, in der Originalversion, durchaus gewollt, wie „Mutter“ an. Regisseur Sam Mendes („American Beauty“, „Road to Perdition“) ist der richtige Mann, um dem Charakter James Bond eine bislang nicht vermisste Tiefe zu verleihen und trotzdem der Action genug Raum zu geben.

Es gibt einen Schlusskampf im malerischen Schottland, der wirklich so auch schon zu Sean Connerys Zeiten hätte stattfinden können und ein Filmende, das ein Ende der psychologischen Phase andeutet. Denn bei aller Liebe zu psychologischen Vertiefungen ist der Film-James-Bond doch immer ein jetsettender Playboy, der das Leben genießt und der während seiner Arbeit eine eskapistische Spur der Verwüstung hinterlässt. Vor allem, wenn in den letzten Filmminuten die riesige Zentrale des größenwahnsinnigen Bösewichts zerstört wird.

Der nächste James-Bond-Film könnte wirklich wieder ein altmodischer Kampf gegen einen Superschurken sein. Mir würde das jedenfalls gefallen.

Skyfall (Skyfall, GB/USA 2012)

Regie: Sam Mendes

Drehbuch: Neal Purvis, Robert Wade, John Logan

LV: Charakter von Ian Fleming

mit Daniel Craig, Judi Dench, Javier Bardem, Ralph Fiennes, Naomie Harris, Bérénce Marlohe, Ben Whishaw, Albert Finney,Rory Kinnear, Ola Rapace

Länge: 143 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Skyfall“

Metacritic über „Skyfall“

Rotten Tomatoes über „Skyfall“

Wikipedia über „Skyfall“ (deutsch, englisch – Vorsicht: es werden wichtige Teile der Handlung verraten!)

Homepage von Ian Fleming

Meine Besprechung von Sebastian Faulks’ James-Bond-Roman „Der Tod ist nur der Anfang“ (Devil may care, 2008)

Meine Besprechung von Jeffery Deavers James-Bond-Roman “Carte Blanche” (Carte Blanche, 2011)

Meine Besprechung von Ian Flemings ersten drei James-Bond-Romanen “Casino Royale”, “Leben und sterben lassen” und “Moonraker”

James Bond in der Kriminalakte

Ian Fleming in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 31. Oktober: Frankenweenie

Oktober 31, 2012

Arte, 14.25

Frankenweenie (USA 1984, R.: Tim Burton)

Drehbuch: Lenny Ripps (nach einer Idee von Tim Burton)

Der Junge Victor Frankenstein (der Name verpflichtet!) will seinen toten Hund Sparky wieder ins Leben zurückholen.

Es dauert zwar noch einige Tage, bis Tim Burtons grandioser Spielfilm „Frankenweenie“ am 24. Januar 2013 in unseren Kinos anläuft, aber bis dahin können wir den Original-“Frankenweenie“, einen halbstündigen Kurzfilm, den er vor seinen Spielfilmen inszenierte, ansehen.

Frankenweenie“ ist eine Liebeserklärung an die klassischen SW-Horrorfilme.

Ende Dezember/Anfang Januar zeigt Arte noch einige weitere Filme von Tim Burton.

mit Shelly Duvall, Daniel Stern, Barret Oliver, Joseph Maher, Paul Bartel

Hinweise

Arte über „Frankenweenie“

Wikipedia über „Frankenweenie“ (deutsch, englisch)

Tim Burton in der Kriminalakte


Cover der Woche

Oktober 30, 2012


TV-Tipp für den 30. Oktober: Goldeneye – Der Mann, der James Bond war

Oktober 30, 2012

3sat, 20.15

Goldeneye – Der Mann, der James Bond war (GB 1989, R.: Don Boyd)

Drehbuch: Reg Gadney

LV: John Pearson: The Life of Ian Fleming, 1966

TV-Biopic über Ian Fleming, den Erfinder von James Bond und dessen abenteuerliches Leben.

Im Anschluss gibt es um 22.00 Uhr die halbstündige Doku „Der Mann, der 007 war“.

mit Charles Dance, Phyllis Logan, Lynsey Baxter, Patrick Ryecart

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Goldeneye – Der Mann, der James Bond war“

Homepage von Ian Fleming

Meine Besprechung von Sebastian Faulks’ James-Bond-Roman „Der Tod ist nur der Anfang“ (Devil may care, 2008)

Meine Besprechung von Jeffery Deavers James-Bond-Roman “Carte Blanche” (Carte Blanche, 2011)

Meine Besprechung von Ian Flemings ersten drei James-Bond-Romanen „Casino Royale“, „Leben und sterben lassen“ und „Moonraker“

James Bond in der Kriminalakte

Ian Fleming in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 29. Oktober: Der Manchurian Kandidat

Oktober 29, 2012

Kabel 1, 20.15

Der Manchurian Kandidat (USA 2004, R.: Jonathan Demme)

Drehbuch: Daniel Pyne, Dean Georgaris

LV: Richard Condon: The Manchurian Candidate, 1959 (Botschafter der Angst, Der Manchurian Kandidat)

Der weltumspannende Konzern “Manchurian Global” hat einer Golfkrieg-I-Einheit falsche Erinnerungen implantiert. So wollen sie den vielversprechenden Politiker Raymond Shaw ins Weiße Haus bringen. Doch Shaws ehemaliger Vorgesetzter Ben Marco zweifelt an seinen Erinnerungen und will die Wahrheit herausfinden.

Gut besetztes Remake des Kalter Krieg-Klassikers „Botschafter der Angst“. Etliche der Nebendarsteller sind aus anderen Zusammenhängen oder aus verschiedenen hochkarätigen TV-Serien und Filmen bekannt. Der Film selbst ist gut – obwohl für mich die Prämisse heute schlechter funktioniert als vor über vierzig Jahren, als Frank Sinatra die Rolle von Denzel Washington spielte. Davon abgesehen gibt es zahlreiche grandiose Szenen (ich sage nur Meryl Streep), eine beeindruckende Vision des zu viels an Informationen, überraschende Verknüpfungen von Szenen und eine träumerische Stimmung. Fast immer könnte es sein, dass Ben Marco aus einem Alptraum aufwacht.

Insgesamt ist der Polit-Thriller „Der Manchurian Kandidat“ ein gelungenes, eigenständiges Remake, das besonders beim porträtieren der Verflechtung zwischen Politik und Wirtschaft ein gespenstisches Bild der USA entwirft.

Mit Denzel Washington, Meryl Streep, Liev Schreiber, Jon Voight, Kimberly Elise, Jeffrey Wright, Bruno Ganz, Vera Farmiga, Robyn Hitchcock (eigentlich Musiker), Al Franken (als TV-Interviewer fast als er selbst), Paul Lazar, Roger Corman, Zeljko Ivanek, Walter Mosley (eigentlich Krimiautor), Charles Napier, Jude Ciccolella, Dean Stockwell, Ted Levine, Miguel Ferrer, Sidney Lumet

Hinweise

Film-Zeit über „Der Manchurian Kandidat“

Drehbuch „The Manchurian Candidate“ von Daniel Pyne und Dean Georgaris

Wikipedia über Richard Condon (deutsch, englisch)

Kirjasto über Richard Condon

Wired for Books: Don Swain redet mit Richard Condon (1982, 1986, 1990 – jeweils eine knappe halbe Stunde)


DVD-Kritik: Hercule Poirot hat ein „Rendezvous mit einer Leiche“

Oktober 28, 2012

Zum dritten Mal schrieb Anthony Shaffer (der auch die Drehbücher für „Frenzy“ und „Mord mit kleinen Fehlern“ [Sleuth] schrieb) für eine Agatha-Christie-Verfilmung das Drehbuch und zum dritten Mal spielte Peter Ustinov Hercule Poirot in einem Kinofilm. Nach den ersten beiden Shaffer-Christie-Kinofilmen spielte Peter Ustinov den belgischen Detektiv auch in drei TV-Spielfilmen, aber am bekanntesten sind immer noch die mit mit ihm und einem Staraufgebot vor prächtiger Kulisse prunkenden Verfilmungen „Tod auf dem Nil“ (Death on the Nile, GB 1977) und „Das Böse unter der Sonne“ (Evil Under the Sun, GB 1981).

Für „Rendezvous mit einer Leiche“ wurde dieses Erfolgsrezept einfach wieder aufgekocht und mit Lauren Bacall, Carrie Fisher, John Gielgud, Piper Laurie und David Soul waren auch einige bekannte Namen an Bord. Die Kulisse, zuerst etwas Kreuzfahrtschiff, später das Heilige Land und, hauptsächlich, das Tote Meer (Oh, und in Venedig wurde auch gefilmt), ist prächtig und man hat sich auch wirklich um stimmiges Zeitkolorit bemüht. Denn die Geschichte spielt 1937.

Die Amerikanerin Emily Boynton, ein wahrer Hausdrache, der früher als Gefängniswärterin arbeitete und ihre erwachsenen Kinder entsprechend herumkommandiert, unternimmt mit ihnen nach dem Tod ihres vermögenden Mannes eine Europa- und Levante-Urlaubsreise. Das Klima in der Familie ist noch angespannter als normalerweise, weil sie vor kurzem vom Familienanwalt das Testament ihres Mannes, das ihre Kinder reich gemacht hätte, vernichten ließ; eine Tochter hat eine außereheliche Affäre mit dem Anwalt und ihr Sohn verliebt sich auf der Reise.

Als sie die Ausgrabungen bei Qumran am Toten Meer besuchen, wird sie, während ihre Kinder einen von ihr genehmigten Ausflug in die nahegelegenen Berge unternehmen, ermordet.

Hercule Poirot, der sie bereits während der Reise interessiert beobachtete (und dabei auch einen missglückten Mordanschlag von ihr auf den Anwalt entdeckte), meint, das große Rätsel sei, warum sie nicht schon früher ermordet wurde. Dennoch macht er sich auf die Mördersuche.

Rendezvos mit einer Leiche“ ist die unbekannteste Shaffer/Ustinov-Christie-Verfilmung. Obwohl man sich, auf den ersten Blick, an das bewährte Rezept hielt. Allerdings ist Michael Winner kein Regisseur für einen so betulich-altmodischen Krimi. Er ist der Mann für Genrefilme wie „Ein Mann sieht rot“ und etliche weitere Charles-Bronson-Vehikel, die oft auch ein provozierender Kommentar zur gesellschaftlichen Realität waren. Gerne mit einer satten Portion Action und Sex.

Bei dem „Rendezvous mit einer Leiche“ läuft alles sehr gemütlich nach der vertrauten Rätselkrimiformel ab. Erst in der Filmmitte gibt es den unblutigen Mord, danach befragt Hercule Poirot die Verdächtigen nach ihrem Alibi und am Ende versammelt er alle an einem Ort und enthüllt, nachdem er der Reihe nach fast jedem der Anwesenden ein gutes Motiv und eine gute Gelegenheit für den Mord nachweist, die Identität und das Motiv des Mörders. Wobei in „Rendezvous mit einer Leiche“ eben diese große Überführungsszene an zwei Orten spielt (einmal nachmittags auf einer Terrasse, einmal beim Abendessen in einem Restaurant) und der Täter mittels Suizid die Geschichte beendet.

Das entspricht alles den Erwartungen, die wir an eine gediegene Agatha-Christie-Verfilmung haben, die uns weder mit Sex, noch Gewalt, noch rasanter Action belästigt. Auch die Weltpolitik (immerhin spielt die Geschichte 1937) kommt nicht vor.

Allerdings stört der ständige Unernst der Schauspieler, die niemals den richtigen Ton treffen, und sich daher in einem gelangweilten Überspielen ergehen, und der sehr schwache Rätselplot. Der Mörder ist zwar nicht der Gärtner (weil kein Gärtner dabei ist), aber seine Identität ist arg offensichtlich. Jedenfalls nachdem der Mord geschehen ist.

In meiner Erinnerung waren da der „Tod auf dem Nil“ und „Das Böse unter der Sonne“, für die Anthony Shaffer alleine das Drehbuch schrieb, besser.

Rendezvous mit einer Leiche (Appointment with Death, USA 1988)

Regie: Michael Winner

Drehbuch: Anthony Shaffer, Peter Buckman, Michael Winner

LV: Agatha Christie: Appointment with Death, 1938 (Der Tod wartet; Rendezvous mit einer Leiche)

mit Peter Ustinov, Lauren Bacall, Carrie Fisher, John Gielgud, Piper Laurie, Hayley Mills, Jenny Seagrove, David Soul, Nicholas Guest

DVD

Koch Media

Bild: 1.85:1 (16:9)

Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bonusmaterial: Trailer, Bildergalerie

FSK: ab 12 Jahre

Länge: 98 Minuten

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Rendezvous mit einer Leiche“

Wikipedia über „Rendezvous mit einer Leiche“ (deutsch, englisch)

Homepage von Agatha Christie

Kirjasto über Agatha Christie

Wikipedia über Agatha Christie (deutsch, englisch)

Krimi-Couch über Agatha Christie


TV-Tipp für den 28. Oktober: The Wrestler – Ruhm, Liebe, Schmerz

Oktober 28, 2012

SWR, 22.45

The Wrestler – Ruhm, Liebe, Schmerz (USA 2008, R.: Darren Aronofsky)

Drehbuch: Robert Siegel

Platz 220 in der Top-250-Liste der IMDB, über dreißig Filmpreise erhalten (unter anderem der Goldene Löwe in Venedig), für über dreißig weitere nominiert, Kritikerliebling, und die gloriose Rückkehr von Mickey Rourke als Schauspieler. Er erhielt für seine Rolle unter anderem den Golden Globe und den BAFTA Award und war für den Oscar nominiert.

Die Story: Im semidokumentarischem Stil eines Siebziger-Jahre-New-Hollywood-Films verfolgt Aronofsky den abgewrackten Wrestler Randy ‘The Ram’ Robinson, dessen Leben nur aus Wrestling besteht. Nach einem Infarkt soll er das Wrestling aufgeben, er versucht einen Neuanfang, will sich mit seiner Tochter aussöhnen und kann doch vom Wrestling nicht lassen.

Großartiges Schauspielerkino, mit einem deutlichen Blick auf das Mainstream-Publikum.

Als nächsten Film drehte Aronofsky den Ballettfilm „Black Swan“, der in vielen Punkten die spiegelbildiche Ergänzung zu „The Wrestler“ ist.

mit Mickey Rourke, Marisa Tomei, Evan Rachel Wood

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „The Wrestler“

Wikipedia über „The Wrestler“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Darren Aronofskys „Black Swan“ (Black Swan, 2010)


TV-Tipp für den 27. Oktober: Asphaltrennen

Oktober 27, 2012

ZDFkultur, 22.15

Asphaltrennen (USA 1971, R.: Monte Hellman)

Drehbuch: Rudolph Wurlitzer, Will Corry, Floyd Mutrux (ungenannt)

Extrem selten gezeigter Kultfilm über einen „Fahrer“ (James Taylor), der mit seinem 55er Chevy über die Highways düst und sich mit „G. T. O.“ (Warren Oates) ein Endlosrennen liefert.

Monte Hellmans „Two-Lane Blacktop“ steht in der Tradition von „Easy Rider“ und „Fluchtpunkt San Francisco“; ist allerdings, weil es lange Zeit Probleme mit Musikrechten gab, wesentlich unbekannter.

Hellmann drehte auch „Ride in the Whirlwind“, „The Shooting“ (beide mit Jack Nicholson) und „Cockfighter“ (nach dem Roman von Charles Willeford, der auch das Drehbuch schrieb).

mit James Taylor, Warren Oates, Laurie Bird, Dennis Wilson, Rudolph Wurlitzer, Jaclyn Hellman, Harry Dean Stanton

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Asphaltrennen“

Turner Classic Movies über „Asphaltrennen“

Wikipedia über „Asphaltrennen“ (deutsch, englisch)

 


„Casino Royale“ – die Version mit Barry Nelson als James Bond

Oktober 26, 2012

Ihr habt ja alle die Jubelfeiern zum fünfzigsten Geburtstag von James Bond mitbekommen. Dabei wurde dann galant ignoriert, dass die Romane von Ian Fleming schon etwas älter sind und dass James Bond bereits 1954 sein Filmdebüt hatte.

Das Filmdebüt hatte allerdings, im Gegensatz zu dem ersten James-Bond-Spielfilm „James Bond – 007 jagt Dr. No“ (Dr. No, GB 1962) von Terence Young mit Sean Connery als Geheimagent ihrer Majestät, keine großen Auswirkungen. Es galt sogar lange Zeit als verschollen, bis der Filmsammler Jim Shoenberger 1981 in Chicago eine Kopie des Films entdeckte. Es handelt sich dabei um ein „Kinesope“, eine mit einer Filmkamera vom Bildschirm abgefilmte Fassung.

Barry Nelson spielte James Bond in dem fünfzigminütigem CBS-TV-Film „Casino Royale“, der am 21. Oktober 1954 als vierter Film des „Climax Mystery Theatre“ ausgestrahlt wurde. In dem Film soll James Bond, wie in dem Roman, in einem Casino den russischen Agenten Le Chiffre (Peter Lorre) am Spieltisch ruinieren.

Der Film spielt eigentlich nur im Casino und Bonds Hotelzimmer – und weil es sich um eine US-Produktion handelt, wurde aus James Bond Jimmy Bond und aus Felix Leiter Clarence Leiter.

Regie führte William H. Brown. Das Drehbuch ist von Antony Ellis und Charles Bennet.

An dem Film gibt es, außer dass es sich um den ersten Filmauftritt von James Bond handelt, nichts bemerkenswertes. Es ist ein typischer Live-TV-Film mit dem Charme eines abgefilmten Theaterstücks.

Für James-Bond-Fans lohnt sich gerade deshalb ein Blick. Die Bildqualität des Films ist bescheiden und wird am Ende noch bescheidener.

Vorhang auf:

P. S.: „Skyfall“, der neue James-Bond-Film, ist ziemlich grandios. Besprechung demnächst.

 


TV-Tipp für den 26. Oktober: Auto Focus

Oktober 26, 2012

Schade, dass die TV-Premiere von diesem Film zu einer so Videorecorderfreundlichen Zeit kommt

Pro7, 03.50

Auto Focus (USA 2002, R.: Paul Schrader)

Drehbuch: Michael Gerbosi, Paul Schrader (ungenannt)

LV: Robert Graysmith: The Murder of Bob Crane, 1993

Tolles Biopic über Bob Crane, der in den Sechzigern als Hauptdarsteller in der erfolgreichen TV-Serie „Hogan’s Heroes“ (Ein Käfig voller Helden) bekannt wurde, sexsüchtig war und 1978 ermordet wurde.

Meisterliche Milieu- und Zeitstudie“ (Lexikon des internationalen Films)

Auto Focus“ ist einer seiner wenigen Filme, zu denen Paul Schrader („Taxi Driver“, „American Gigolo“) nicht auch das Drehbuch schrieb. Wobei das so genau nicht stimmt, wie Schrader in einem Interview sagte: „Ich habe das Ganze auseinander genommen und neu zusammengesetzt. Es gibt eine Bestimmung der Autorengewerkschaft, dass 60 Prozent eines Drehbuchs neu geschrieben sein müssen, wenn man in den Credits aufgelistet werden will. Ich würde sagen, dass mehr als 60 Prozent von mir stammen. Die Gewerkschaft sah es anders. Aber glauben Sie mir: Das Drehbuch, der Film – die stammen von mir.“ (Blickpunkt Film 39/2002)

mit Greg Kinnear, Willem Dafoe, Rita Wilson, Ron Leibman, Maria Bello

Hinweise

Metacritic über „Auto Focus“

Rotten Tomatoes über „Auto Focus“

Wikipedia über „Auto Focus“ (deutsch, englisch)


Einige Worte zu „Daniel Kehlmann/Detlev Buck: Die Vermessung der Welt – Das Buch zum Film“

Oktober 25, 2012

Daniel Kehlmanns Roman „Die Vermessung der Welt“ über Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß war ein Bestseller und die Verfilmung von Detlev Buck soll auch ein Erfolg werden. Immerhin reiste Buck („Wir können auch anders“, „Knallhart“) mit seinem Team auch nach Ecuador, um beeindruckende Bilder aus dem Dschungel und der Einöde aufzunehmen. Es wurde in 3D gedreht; was für einen deutschen Spielfilm noch ein Novum ist.

Und der Rowohlt Verlag veröffentlichte das Drehbuch von Daniel Kehlmann, Detlev Buck und Daniel Nocke mit einigen ergänzenden Texten und vielen Bildern aus dem Film und einigen von den Dreharbeiten. Die Filmbilder machen auch neugierig auf den Film.

Das Drehbuch nicht. Denn, so Detlev Buck: „Wir setzen zwei Biographien gegeneinander, verschneiden sie, ohne sie gleich aufeinander zulaufen zu lassen. Es gibt keinen Antagonisten, keinen Showdown, nicht den Wendepunkt, das ganze dramaturgische Geschirr gibt es nicht.“

Das führt dazu, dass in einer episodischen Struktur, die sich auf Anekdoten konzentriert, Alexander von Humboldt durch die Welt hetzt und alles mögliche von Pflanzen bis zu Menschenskeletten einsammelt, während Carl Friedrich Gauß in seiner Studierstube die Grundlagen der modernen Mathematik formuliert und, wenn er seine Wohnung verlässt, das Land vermisst. Aber warum wir uns für diese beiden Männer interessieren sollten und was sie antreibt, bleibt schleierhaft. Über ihre historische Bedeutung erfahren wir auch nichts. Und über die Zeit, außer dass damals alles schlimm, Kant vertrottelt und der König ein eitler Fatzke war, erfahren wir nichts substantielles.

So stellt sich beim Lesen des Drehbuchs, das der Bauplan für den Film ist, schnell das Gefühl des Leerlaufs ein. Das ist der hier Preis für den Verzicht auf die gängigen dramaturgischen Regeln; und dabei wäre es allein schon eine Herausforderung gewesen, diese beiden Biographien in einem Film zu einem schlüssigen Ganzen zusammen zu fügen.

Neben dem Drehbuch gibt es noch eine schon vor dem Dreh aus Budgetgründen gestrichene Szene mit Storyboard-Zeichnungen (die in ihrem anekdotischem Ton durchaus in den Film gepasst hätte), ein lesenswertes Interview mit Daniel Kehlmann und Detlev Buck, einen ebenso informativen Bericht von Willi Winkler über die Dreharbeiten in Ecuador, einen kurzen Drehbericht von Wenka von Mikulicz (die in der Stoffentwicklung der Filmproduktionsfirma Boje Buck arbeitet und einen kleinen Auftritt im Film hat) und Überlegungen zu 3D von Jan Distelmeyer.

Das Filmbuch „Die Vermessung der Welt“ ist eine gelungene Ergänzung zum Film. Dummerweise scheint gerade dieser, nach einer Lektüre des Drehbuchs, nicht so gelungen zu sein.

Daniel Kehlmann/Detlev Buck: Die Vermessung der Welt – Das Buch zum Film

rororo, 2012

208 Seiten

12,99 Euro

Verfilmung

Die Vermessung der Welt (Deutschland/Österreich 2012)

Regie: Detlev Buck

Drehbuch: Daniel Kehlmann, Detlev Buck, Daniel Nocke

mit Albrecht Abraham Schuch, Aaron Denkel, Florian David Fitz, Lennart Hänsel, Jérémy Kapone, Vicky Krieps, Sunnyi Melles, Katharina Thalbach, David Kross, Sven Regener, Leander Haußmann, Daniel Kehlmann (als unheimlicher Mann), Detlev Buck (als wütender Mann)

Hinweise

Homepage von Daniel Kehlmann

Homepage zum Film

Film-Zeit über „Die Vermessung der Welt“

Wikipedia über „Die Vermessung der Welt“ (Roman)


TV-Tipp für den 25. Oktober: Felicia, mein Engel

Oktober 25, 2012

3sat, 22.25

Felicia, mein Engel (Kan/GB 1999, R.: Atom Egoyan)

Drehbuch: Atom Egoyan

LV: William Trevor: Felicia´s journey, 1994 (Felicias Reise)

Mr. Hilditch (Bob Hoskins) hilft der 17-jährigen Felicia bei der Suche nach Johnny. Dabei verfolgt er gleichzeitig seine eigenen Pläne.

Wie immer bei Egoyan: langsam, aber konzentriert erzählt, mit grandiosen Leistungen der Schauspieler und einer exquisiten Kameraarbeit. Halt Kino für denkende Menschen.

„Mit dieser Parabel für die Zerstörung von Unschuld liefert er [Egoyan] eins der düstersten und beklemmendsten Porträts eines Serienmörders, das seit langem in Kino zu sehen war – eine außerordentliche schauspielerische Leistung von Bob Hoskins.“ (Heinrichs, Rheinische Post, 4. 2. 2000)

Mit Bob Hoskins, Arsinée Khanjian, Elaine Cassidy

Hinweise

Wikipedia über „Felicia, mein Engel” (deutsch, englisch)

Rotten Tomatoes über „Felicia, mein Engel“

Homepage von Atom Egoyan

Deutsche Atom-Egoyan-Fanseite


„Das Science-Fiction-Jahr 2012“ ist gewohnt informativ

Oktober 24, 2012

Das kommt jetzt vielleicht für einige wie ein Schock: die Macher des Jahrbuchs „Das Science-Fiction-Jahr“ haben den Aufbau des Buches geändert.

Aber keine Panik: das bedeutet nur eine kleine Umstellung. Früher gab es einen großen Schwerpunkt und dann einzelne Rubriken, wie Interviews, Kunst und „Science & Speculation“, viele Besprechungen von Büchern, Filmen, Hörspielen und Computerspielen, immer auch mit längeren Aufsätzen, Marktberichte aus der deutschen, amerikanischen und britischen Science-Fiction-Szene und Listen der wichtigen Preisen.

Jetzt gibt es am Anfang einen großen Teil, in dem alle diese Aufsätze gesammelt sind („Feature“ genannt) und danach die Rezensionen und die Marktberichte.

In den längeren Aufsätzen schreibt Rainer Eisfeld über den am 5. Juni 2012 verstorbenen Ray Bradbury („Fahrenheit 451“), Gary K. Wolfe schreibt über Science-Fiction als Frontierliteratur, Margaret Atwood (eigentlich Ernste Literatur, aber auch die Dystopie „Der Report der Magd“) über ihre Kindheitserinnerungen an Science-Fiction-Geschichten, David Hughes über Edgar Rice Burroughs‘ John Carter und seinen langen Weg ins Kino, Dietmar Dath über Philip K. Dick, Peter M Gaschler über Rainer Werner Fassbinders Science-Fiction-Film „Welt am Draht“, Hartmut Kasper unterhält sich mit Heinrich Steinfest, Sascha Mamczak und Sebastian Pirling mit Cory Doctorow, Uwe Neuhold mit Professor Klaus Mainzer über Künstliche Intelligenz und Christian Enders schreibt über die Crowd-Funding-Finanzierung von „Iron Sky“.

Nach diesen dreihundert Seiten gibt es vierhundertfünzig Seiten mit Besprechungen von Büchern, Comics, Hörspielen, Filmen und Computerspielen.

Es gibt den Marktbericht im gewohnten Umfang aus den bekannten Ländern, einige Nachrufe und die Preisträgerlisten.

Und es gibt eine beruhigende Meldung: die Herausgeber Sascha Mamczak, Sebastian Pirling und Wolfgang Jeschke wollen „Das Science-Fiction-Jahr“ auch in den kommenden Jahren als Wundertüte für den Science-Fiction-Fan veröffentlichen. In gedruckter Form.

Sascha Mamczak, Sebastian Pirling, Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science-Fiction-Jahr 2012

Heyne, 2012

992 Seiten

32,99 Euro

Hinweise

Meine Besprechung von Sascha Mamczak/Wolfgang Jeschke (Hrsg.) „Das Science Fiction Jahr 2008″

Meine Besprechung von Sascha Mamczak/Wolfgang Jeschke (Hrsg.) „Das Science Fiction Jahr 2009“

Meine Besprechung von Sascha Mamczak/Wolfgang Jeschke (Hrsg.) „Das Science Fiction Jahr 2010“

Meine Besprechung von Sascha Mamczak/Sebastian Pirling/Wolfgang Jeschke (Hrsg.) „Das Science-Fiction-Jahr 2011“


TV-Tipp für den 24. Oktober: In der Hitze der Nacht

Oktober 23, 2012

HR, 23.15

In der Hitze der Nacht (USA 1967, R.: Norman Jewison)

Drehbuch: Sterling Siliphant

LV: John Ball: In the heat of the night, 1965 (In der Hitze der Nacht)

In einem Südstaatenkaff müssen ein weißer, reaktionärer Sheriff und ein afroamerikanischer Kollege einen Mord aufklären.

John Balls hochgelobter, erfolgreicher Roman war der erste Auftritt eines afroamerikanischen Polizisten als Sympathieträger. Ball wollte damit zur Verständigung zwischen den Rassen beitragen. Außerdem reflektierte er in seinem Krimi die damaligen politischen Kämpfe des Civil Rights Movements in den Südstaaten.

Die enorm erfolgreiche Verfilmung erhielt fünf Oscars, unter anderem als bester Film des Jahres. Aus heutiger Sicht ist „In der Hitze der Nacht“ ein extrem naives und einseitiges Bekenntnis zur Rassenversöhnung (etwas guter Wille und schon geht´s) und ein technisch gut gemachter Whodunit.

Poitier drehte noch zwei schwächere Fortsetzungen. Letztendlich wurde es ein normaler, bestenfalls durchschnittlicher Polizeikrimi. Die erste Fortsetzung, „Zehn Stunden Zeit für Virgil Tibbs“ (USA 1970), folgt im Anschluss um 01.00 Uhr

Mit Sidney Poitier, Rod Steiger, Warren Oates, Lee Grant

Hinweise

Wikipedia über „In der Hitze der Nacht“ (deutsch, englisch)

Nick’s Flick Picks review of „In the Heat of the Night“

Culture Cartel: Tony Pellum über „In the Heat of the Night (1. August 2002)

Slate: Mark Harris über „In the Heat of the Night“ (5. Februar 2008)

Drehbuch „In the Heat of the Night“ (Zweite Fassung vom 28. September 1966) von Stirling Silliphant

The Hollywood Interview befragt Norman Jewison (15. März 2008)

 


Cover der Woche

Oktober 23, 2012


TV-Tipp für den 23. Oktober: Der Kameramörder

Oktober 23, 2012

3sat, 20.15

Der Kameramörder (Schweiz/Österreich/Ungarn 2009, R.: Robert Adrian Pejo)

Drehbuch: Robert Adrian Pejo, Agnes Pluch, Günter Pscheider

LV: Thomas Glavinic: Der Kameramörder, 2001

Verfilmung des mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichneten Romans von Thomas Glavinic, der schildert, wie zwei befreundete Paare während eines Wochenendes in den Bergen in eine Menschenjagd geraten, weil dort vorher zwei Kinder ermordet wurden und der Mörder seine Tat mit einer Kamera aufgenommen haben soll.

Der Roman besteht nur aus einem Absatz und ist angenehm kurz.

Der Film – mal sehen.

mit Merab Ninidze, Dorka Gryllus, Andreas Lust, Ursina Lardi, Oszkar Niary

Wiederholung: Mittwoch, 24. Oktober, 01.10 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über Thomas Glavinic

Homepage zum Film

3sat über „Der Kameramörder“


Deadpool randaliert überall

Oktober 22, 2012

Deadpool, der Söldner mit der großen Klappe, ist zurück und dieses Mal lassen mich seine Abenteuer seltsam unbeteiligt zurück.

In der Serie „Deadpool Corps“, die von Krimiautor Victor Gischler erzählt wird, hat Deadpool eine Gruppe Gleichgesinnter, nämlich Lady Deadpool, Kid Deadpool, Headpool und Dogpool um sich gescharrt. Sie sollen das Multiversum retten. In dem ebenfalls von Gischler geschriebenem, ersten „Deadpool Corps“-Sammelband erzählt er, wie Deadpool sie rekrutiert. Das war großes Kino.

Jetzt macht der Chaot Deadpool sich mit seinen fast genauso chaotischen Kumpanen in „Deadpool Corps 2“ (Deadpool Sonderband 3 [ist etwas unglücklich nummeriert) auf den Weg das Multiversum zu retten. Kollateralschäden inclusive. Dabei hinterlässt ihr Gegner einen ziemlich enttäuschenden Eindruck.

in „Deadpool Corps 3: You say you want a Revolution“ (Deadpool Sonderband 4) landet das Deadpool Corps auf einem abgelegenem Planeten und ihre Art der Entwicklungshilfe besteht im Starten einer Revolution, in der sie Familienstreitigkeiten ausnutzen und sich dabei eine goldene Nase verdienen.

Es gibt zwar einige Gags und herrlich absurde Episoden aber insgesamt wirken die beiden Geschichten (wobei „Deadpool Corps 3“ die bessere ist) eher chaotisch als wirklich durchdacht und eher pubertär (sogar gemessen an dem pubertären „Deadpool“-Standard) als witzig.

Und dabei haben mir die anderen von Victor Gischler geschriebenen „Deadpool“-Geschichten verdammt gut gefallen.

Lang lebe Hydra!“, erschienen in der Reihe „Deadpool MAX“ und geschrieben von David Lapham, verärgert mit einer schlecht konstruierten Geschichte. Denn jetzt sollen wir glauben, dass Deadpool fanatisch die Terrororganisation Hydra verfolgt und sich dabei wie ein kleiner Junge an der Nase herumführen lässt.

Deadpool ist zwar pubertär, will nur seinen Spaß haben (was er vor allem buchstabiert als Fressen, Saufen, Fernseh glotzen, Kloppen), hat eine große Klappe – und ist letztendlich doch nicht so dumm, wie er auf den ersten Blick wirkt.

In „Lang lebe Hydra!“ wird er allerdings zum Trottel degradiert.

Das ist nicht witzig.

Victor Gischler (Autor)/Rob Liefeld/Marat Mychaels (Zeichner): Deadpool Corps 2 (Deadpool Sonderband 3)

(übersetzt von Michael Strittmatter)

Panini, 2011

148 Seiten

16,95 Euro

Originalausgabe/enthält

Deadpool Corps 1 – 6

Marvel, Juni 2010 – November 2010

Victor Gischler (Autor)Rob Liefeld/Marat Mychaels (Zeichner): Deadpool Corps 3: You say you want a Revolution (Deadpool Sonderband 4)

(übersetzt von Michael Strittmatter)

Panini, 2012

148 Seiten

16,95 Euro

Originalausgabe/enthält

Deadpool Corps 7 – 12: You say you want a Revolution (Part 1 – Part 6)

Marvel, Dezember 2010 – Mai 2011

David Lapham (Autor)/Kyle Baker (Zeichner): Deadpool MAX: Lang lebe Hydra!

(übersetzt von Michael Strittmatter)

Panini, 2012

148 Seiten

16,95 Euro

Originalausgabe

Deadpool MAX 7 – 12

Marvel, Juni 2011 – Dezember 2011

Hinweise

Wikipedia über Deadpool

Homepage von Victor Gischler

Meine Besprechung von Victor Gischler (Autor)/Bong Dazo (Zeichner): Deadpool – Der Söldner mit der großen Klappe: Kopfsprung (Band 1 von 2) (Deadpool: Merc with a Mouth 1 – 6: Headtrip, 2009/2010)

Meine Besprechung von Victor Gischler (Autor)/Bong Dazo (Zeichner)/Kyle Baker (Zeichner): Deadpool – Der Söldner mit der großen Klappe (Band 2 von 2) (Deadpool: Merc with a Mouth 7: Are you there? It’s me, Deadpool; Deadpool: Marc with a Mouth 8 – 15: Next Stop: Zombieville, 2010)

Meine Besprechung von Daniel Way (Autor)/ Shawn Crystal (Zeichner)/Paco Medina (Zeichner): Deadpool 1 (Deadpool 13/14: Wave of Mutilation; Deadpool 15: Want you to want me, Part 1: The complete idiot’s guide to metaphers, 2009)

Meine Besprechung von Duane Swierczynski (Autor)/Jason Pearson (Zeichner): Deadpool: Weiber, Wummen & Wade Wilson! (Sonderband 1) (Deadpool: Wade Wilson’s War, Vol. 1 – 4, 2010)

Meine Besprechung von Victor Gischler (Autor)/Goran Parlov (Zeichner): The Punisher: Willkommen im Bayou (Punisher (Vol. 7) 71 – 74: Welcome to the Bayou; Punisher (Vol. 7) 75: Dolls/Gateway/Ghouls/Father’s Day/Smalest Bit of This, 2009)

Meine Besprechung von Victor Gischler (Autor)/Duane Swierczynski (Autor)/Laurence Campbell (Zeichner): The Punisher: Abgrund des Bösen (Duane Swierczynski (Autor)/Michel Lacombe (Zeichner): Naturgewalt (Punisher: Force of Nature, April 2008; Victor Gischler (Autor)/Jefte Palo (Zeichner): Alles gespeichert (Punisher: Little Black Book, August 2008; Mike Benson (Autor)/Laurence Campbell (Zeichner): Der Gejagte (Punisher MAX Annual 1: The Haunted, November 2007; Jonathan Maberry (Autor)/Laurence Campbell (Zeichner): Requisiten (Punisher: Naked Kill, August 2009)

Meine Besprechung von Victor Gischler (Autor)/Rob Liefeld/Whilce Portacio/Philip Bond/Paco Medina/Kyle Baker (Zeichner) „Deadpool Corps (Deadpool Sonderband 2)“(Prelude to Deadpool Corps, Vol. 1 – 5, März 2010)


TV-Tipp für den 22. Oktober: Yorkshire Killer 1983

Oktober 22, 2012

Arte, 21.30

Red Riding – Yorkshire Killer: 1983 (GB 2009, R.: Anand Tucker)

Drehbuch: Tony Grisoni

LV: David Peacy: Nineteen Eighty-Three, 2002 (1983)

Anwalt John Piggott soll den unschuldig verurteilten, psychisch kranken Kindermörder Michael Myshkin frei bekommen. Gleichzeitig hadert der Polizist Maurice Jobson mit seinem Gewissen. Denn er ist tief in die schmutzigen Geschäfte und verbrecherischen Ermittlungsmethoden der Yorkshire-Polizei verwickelt. Und wieder ist ein Mädchen verschwunden.

Grandioser Abschluss der Verfilmung von David Peaces Red-Riding-Romanen.

Mit Mark Addy, Daniel Mays, David Morrissey, Lisa Howard, Chris Walker, Shaun Dooley, Jim Carter, Warren Clarke, Sean Bean

Wiederholung: Samstag, 27. Oktober, 02.35 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Meine Besprechung von David Peaces „1974“ (Nineteen Seventy-Four, 1999)

Meine Besprechung von David Peaces „1977“ (Nineteen Seventy-Seven, 2000)

Meine Besprechung von David Peaces „1980“ (Nineteen Eighty, 2001)

Meine Besprechung von David Peaces „1983“ (Nineteen Eighty-Three, 2002)

Meine Besprechung von David Peaces „Tokio im Jahr Null“ (Tokyo Year Zero, 2007)

Meine Besprechung von David Peaces „Tokio, besetzte Stadt“ (Occupied City, 2009)

Meine Besprechung der „Red Riding Trilogy“ (der Verfilmung der entsprechenden Bücher)

David Peace in der Kriminalakte


Krimiautoren auf der Suche nach Publikum, Werke werden nach der Lesung signiert von Thomas Engler, John Katzenbach, Roger Smith und Don Winslow

Oktober 21, 2012

Es ist ein böswilliges Gerücht, dass Autoren nur deshalb im Herbst/Winter Lesereisen unternehmen, um ihre Heizkosten zu senken. Denn gerade Krimiautoren wissen, wie sie sich billig einen warmen Wintermantel besorgen können (aber besser nicht den von Chili Palmer) oder ihre Heizkosten auf die Stromrechnung des Nachbarn buchen lassen (Fragt Jeffery Deaver) oder sie gleich eine ganze Villa occupyen.

Trotzdem sind gerade jetzt einige Krimiautoren mit ihren neuesten Werken unterwegs.

Thomas Engler hat gerade seinen zweiten Henning-Juul-Krimi „Vergiftet“ veröffentlicht, in dem Online-Journalist Juul herausfinden will, wer vor 14 Jahren seinen Sohn ermordete. Denn jetzt ruft ihn ein verurteilter Mörder an, der ihm die Wahrheit über den damaligen Wohnungsbrand, bei dem Juuls Sohn starb, erzählen will. Dafür verlangt der Mörder allerdings, dass Juul seine Unschuld beweist.

Der erste Henning-Juul-Krimi „Sterblich“ erscheint die Tage als Taschenbuch.

Engler stellt „Vergiftet“ an diesen Orten vor (Deutsche Lesung: Heikko Deutschmann; Moderation: Anne Bubenzer):

Sonntag, 28.Oktober, 19.00 Uhr, Braunschweig

Baugenossenschaft Wiederaufbau (Güldenstraße 25)

Lesung im Rahmen des Braunschweiger Krimifestivals

Eintritt: € 12,- (AUSVERKAUFT!)

Montag, 29. Oktober, 19.30 Uhr, Kamen

Gesamtschule Kamen, Studiobühne (Gutebergstraße 2)

Lesung im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals „Mord am Hellweg“

Eintritt: € 14,90/11,90 (VVK), € 21,-/18,- (AK)

Reservierung über i-Punkt Unna (Tel.: 02303/103777)

Weitere Informationen: Westfälisches Literaturbüro e.V., Tel. 02303/963850

Dienstag, 30.Oktober, 20.00 Uhr, Burg Bielstein (Wiehl)

Eintritt: 15,90

Reservierung über Tel.: 02262/797927 oder http://www.kulturkreis-wiehl.de

Weitere Informationen: Hansen & Kröger Buchhandlung (Tel. 02262/797927, hansenkroeger@aol.com)

Mittwoch, 31. Oktober, 20.00 Uhr, Berlin

Kino Babylon (Rose-Luxemburg-Straße 30)

Eintritt: € 10,- (VVK)

Karten über das BABYLON und an vielen Vorverkaufskassen

Weitere Informationen: Thalia-Buchhandlung E. Könnecke GmbH & Co. KG VST 331 ALEXA am Alexanderplatz (Tel. 030/2758162-0, thalia.berlin-alexa@thalia.de)

Donnerstag, 1. November, 19.30 Uhr, Hannover

Acanto (Dragonerstraße 28)

Eintritt: € 12,-

Tickets über Tel.: 0511/313055

Weitere Informationen: Buchhandlung Leuenhagen & Paris (Tel. 0511/313055, Leuenhagen-Paris@t-online.de)

Freitag, 2. November, 18.30 Uhr, Hamburg

Kampnagel Hamburg, Halle K 1 (Jarrestraße 20)

Lesung im Rahmen des Krimifestival Hamburg

Ticktes in allen Heymann-Buchläden oder über die Ticket-Hotline des Hamburger Abendblatts, Tel.: 040/30 30 98 98

Thomas Engler: Vergiftet

(übersetzt von Günther Frauenlob und Maike Dörries)

Blanvalet, 2012

464 Seiten

14,99 Euro

Thomas Engler: Sterblich

(übersetzt von Günther Frauenlob und Maike Dörries)

Blanvalet, 2012

432 Seiten

8,99 Euro

Der Bestsellerautor John Katzenbach (von dem „Das mörderische Paradies“, „Im Sumpf des Verbrechens“ und „Das Tribunal“ von Hollywood, hochkarätig besetzt, verfilmt wurden) hat einen neuen Roman geschrieben und in Deutschland erschien „Red 123“ als „Der Wolf“ sogar vor der englischsprachigen Ausgabe.

In dem Thriller hat ein erfolgloser Schriftsteller den Plan für seinen großen Durchbruch: inspiriert von dem Märchen „Rotkäppchen“ will er drei rothaarige Frauen umbringen. In einem anonymen Brief kündigt er seine Taten an. Diese drei Frauen, die bis auf ihre Haarfarbe keine Gemeinsamkeiten haben, halten den Brief zunächst für einen Scherz.

Die Lesereise (Deutsche Lesung: Rainer Strecker):

Montag, 29.10.2012 Krimifestival Lüneburg

20 Uhr ׀ Kulturforum „Gut Wienebüttel“ ׀ Gut Wienebüttel 1 ׀ 21339 Lüneburg

Eintritt: € 19,- /erm. € 17,-

Dienstag, 30.10.2012 Braunschweig

20:15 Uhr ׀ Martino Katharienum ׀ Breite Strasse 3-4 ׀ 38100 Braunschweig

Eintritt: € 16,- /erm. € 14,-

Mittwoch 31.10.2012 Berlin

20 Uhr ׀ Berliner Kriminaltheater ׀ Palisadenstr. 48 ׀ 10243 Berlin

Eintritt: € 7,-

Donnerstag 1.11.2012 Leipzig

20:15 Uhr ׀ Lehmanns Media GmbH ׀ Grimmaische Str. 10 ׀ 04109 Leipzig

Eintritt: € 9,50 /erm. € 7,-

Freitag 2.11.2012 Dortmund

20:15 Uhr ׀ Mayersche Buchhandlung ׀ Westenhellweg 37 – 41 ׀ 44137 Dortmund

Eintritt: € 12,- /erm. € 10,-

Samstag 3.11.2012 Mannheim

20:30 Uhr ׀ Kober & Thalia Buchhandel ׀ P 7, Planken 22 ׀ 68161 Mannheim

Eintritt: € 10,-

Sonntag 4.11.2012 Krimifestival München

19 Uhr ׀ BMW Welt – Doppelkegel ׀ Am Olympiapark 1 ׀ München

Eintritt: € 10,- ׀ Nur mit Reservierung unter: textfactory@t-online.de

John Katzenbach: Der Wolf

(übersetzt von Anke und Eberhard Kreutzer)

Droemer, 2012

512 Seiten

19,99 Euro

Der Südafrikaner Roger Smith ist bereits mit seinem neuen, gewohnt düsterem Thriller „Stiller Tod“ unterwegs.

In seinem neuesten Roman nutzt der halbseidene Ex-Polizist Vernon Saul (den in der Polizei daher niemand vermisst) den Unfalltod eines Mädchens aus, indem er sich bei dem von schuldgefühlen geplagten Vater des Kindes, Nick Exley, einschmeichelt. Er erzählt Nick auch, dass seine Frau ihn betrügt und sie während ihre Tochter ertrank mit ihrem Geliebten im Bett war.

Er besucht noch

Montag, 22. Oktober, Stuttgart

Wurst & Fleisch (Rotebühlstraße 9)

Dienstag, 23. Oktober, München

Buchhandlung Glatteis (Corneliusstraße 31/Ecke Baaderstraße)

Mittwoch, 24. Oktober, Berlin

Englisch Theatre (Fidicinstraße 40)

(in Kooperation mit der Buchhandlung Hammett)

Donnerstag, 25. Oktober, Hamburg

Buchhandlung Cohen & Dobernigg (Sternstraße 4)

Roger Smith: Stiller Tod

(übersetzt von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann)

Tropen, 2012

384 Seiten

19,90 Euro

 

Und, wegen der Vollständigkeit:

Don Winslow stellt „Kings of Cool“ vor.

In dem grandiosen Roman, der die Vorgeschichte zu „Zeit des Zorn“ (solala verfilmt von Oliver Stone als „Savages“) erzählt, erfahren wir mehr über Ben, Chon und O, ihre Eltern und wie sich die Gegen- und Drogenkultur in Südkalifornien von den sechziger Jahren bis in die Gegenwart entwickelte.

Bei meiner Buchbesprechung habe ich ja schon auf die Lesereise hingewiesen.

Jetzt gibt es auch die kompletten Daten (Deutsche Lesung: Dietmar Wunder):

Donnerstag, 1. November, 19:30 Uhr, Berlin

Festsaal Kreuzberg, Skalitzer Str. 130

Moderation: Peter Twiehaus

Eine Veranstaltung der Krimibuchhandlung Hammett und des Suhrkamp Verlags

Eintritt: € 7,-. VVK in der Krimibuchhandlung Hammett

Freitag, 2. November, 18:30 Uhr, Hamburg

Kampnagel, Halle K2, Jarrestraße 20

Moderation: Philipp Schwenke

Im Rahmen des »Hamburger Krimifestivals«

Eintritt: € 14,-. VVK unter Tel.: 040-480930

Samstag, 3. November, 20:00 Uhr, München

Amerika Haus, Karolinenplatz 3

Moderation: Anette Lippert

Eintritt: € 10,- / erm. € 8,-

VVK unter Tel. 089-55 253 713 oder 01801-484 484

Sonntag, 4. November, 18:00 Uhr, Hamm

HoppeGarden, Oberonstraße 20/21

Moderation: Regula Venske

Im Rahmen des Festivals «Mord am Hellweg«

Eintritt: im VVK: € 11,- / erm. € 9,-. Abendkasse: € 13,- / erm. € 11,-

Montag, 5. November, 20:15 Uhr, Braunschweig

Braunschweigische Landessparkasse, Dankwardstraße 1

Moderation: Antje Deistler

Eine Veranstaltung im Rahmen des »Braunschweiger Krimifestivals«

Eintritt: € 16,- / erm. € 14,-

VVK unter Tel.: 0531-48 08 948 oder unter http://www.krimifestival-bs.de

Dienstag, 6. November, 20:00 Uhr, Hannover

Literarischer Salon, Universität, Königsworther Platz 1

Moderation: Conny Lösch, Übersetzung: Jutta Busch

Eintritt: € 9,- / erm. € 5,-

Don Winslow: Kings of Cool

(übersetzt von Conny Lösch)

Suhrkamp, 2012

368 Seiten

19,95 Euro

Don Winslow: Zeit des Zorns

(übersetzt von Conny Lösch)

Suhrkamp, 2011

352 Seiten

9,99 Euro


TV-Tipp für den 21. Oktober: Herr der Fliegen

Oktober 21, 2012

3sat, 20.15

Herr der Fliegen (GB 1963, R.: Peter Brook)

Drehbuch: Peter Brook

LV: William Golding: Lord of the Flies, 1954 (Herr der Fliegen)

Nach einem Flugzeugabsturz versucht eine Gruppe britischer Schuljungen zu überleben. Zuerst halten sie sich an die in der Schule eingeübten Regeln. Doch schnell legen sie die Fesseln der Zivilisation ab.

„eine exzellente und intelligente Verfilmung der literarischen Vorlage“ (TV Spielfilm: Das große Filmlexikon) deren pessimistische Botschaft für Kontroversen sorgte und sorgt. Brooks selten gezeigte Verfilmung erlebte seine Deutschlandpremiere erst 1971 im ARD und 1983 dann auch im Kino.

William Golding erhielt 1983 den Nobelpreis für Literatur. Sein Debütroman „Herr der Fliegen“ ist inzwischen ein Klassiker.

1990 drehte Harry Hook ein Remake.

mit James Aubrey, Tom Chapin, Hugh Edwards, Roger Elwin, Tom Gaman, David Brunjes, Kent Fletcher

Hinweise

Wikipedia über „Herr der Fliegen“

Screen Online über “Herr der Fliegen”

Peter Brook über „Herr der Fliegen“

Fanseite zum Film