Deadpool, der Söldner mit der großen Klappe, ist zurück und dieses Mal lassen mich seine Abenteuer seltsam unbeteiligt zurück.
In der Serie „Deadpool Corps“, die von Krimiautor Victor Gischler erzählt wird, hat Deadpool eine Gruppe Gleichgesinnter, nämlich Lady Deadpool, Kid Deadpool, Headpool und Dogpool um sich gescharrt. Sie sollen das Multiversum retten. In dem ebenfalls von Gischler geschriebenem, ersten „Deadpool Corps“-Sammelband erzählt er, wie Deadpool sie rekrutiert. Das war großes Kino.
Jetzt macht der Chaot Deadpool sich mit seinen fast genauso chaotischen Kumpanen in „Deadpool Corps 2“ (Deadpool Sonderband 3 [ist etwas unglücklich nummeriert) auf den Weg das Multiversum zu retten. Kollateralschäden inclusive. Dabei hinterlässt ihr Gegner einen ziemlich enttäuschenden Eindruck.
in „Deadpool Corps 3: You say you want a Revolution“ (Deadpool Sonderband 4) landet das Deadpool Corps auf einem abgelegenem Planeten und ihre Art der Entwicklungshilfe besteht im Starten einer Revolution, in der sie Familienstreitigkeiten ausnutzen und sich dabei eine goldene Nase verdienen.
Es gibt zwar einige Gags und herrlich absurde Episoden aber insgesamt wirken die beiden Geschichten (wobei „Deadpool Corps 3“ die bessere ist) eher chaotisch als wirklich durchdacht und eher pubertär (sogar gemessen an dem pubertären „Deadpool“-Standard) als witzig.
Und dabei haben mir die anderen von Victor Gischler geschriebenen „Deadpool“-Geschichten verdammt gut gefallen.
„Lang lebe Hydra!“, erschienen in der Reihe „Deadpool MAX“ und geschrieben von David Lapham, verärgert mit einer schlecht konstruierten Geschichte. Denn jetzt sollen wir glauben, dass Deadpool fanatisch die Terrororganisation Hydra verfolgt und sich dabei wie ein kleiner Junge an der Nase herumführen lässt.
Deadpool ist zwar pubertär, will nur seinen Spaß haben (was er vor allem buchstabiert als Fressen, Saufen, Fernseh glotzen, Kloppen), hat eine große Klappe – und ist letztendlich doch nicht so dumm, wie er auf den ersten Blick wirkt.
In „Lang lebe Hydra!“ wird er allerdings zum Trottel degradiert.
Das ist nicht witzig.
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Victor Gischler (Autor)/Rob Liefeld/Marat Mychaels (Zeichner): Deadpool Corps 2 (Deadpool Sonderband 3)
(übersetzt von Michael Strittmatter)
Panini, 2011
148 Seiten
16,95 Euro
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Originalausgabe/enthält
Deadpool Corps 1 – 6
Marvel, Juni 2010 – November 2010
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Victor Gischler (Autor)Rob Liefeld/Marat Mychaels (Zeichner): Deadpool Corps 3: You say you want a Revolution (Deadpool Sonderband 4)
(übersetzt von Michael Strittmatter)
Panini, 2012
148 Seiten
16,95 Euro
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Originalausgabe/enthält
Deadpool Corps 7 – 12: You say you want a Revolution (Part 1 – Part 6)
Marvel, Dezember 2010 – Mai 2011
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David Lapham (Autor)/Kyle Baker (Zeichner): Deadpool MAX: Lang lebe Hydra!
(übersetzt von Michael Strittmatter)
Panini, 2012
148 Seiten
16,95 Euro
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Originalausgabe
Deadpool MAX 7 – 12
Marvel, Juni 2011 – Dezember 2011
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Hinweise