TV-Tipp für den 1. Juni: Das Urteil

Mai 31, 2022

Bleiben wir im Gerichrtssaal

Nitro, 20.15

Dar Urteil – Jeder ist käuflich (The runaway jury, USA 2003)

Regie: Gary Fleder

Drehbuch: Brian Koppelman, David Levien, Rick Cleveland, Matthew Chapman

LV: John Grisham: The runaway jury, 1996 (Das Urteil)

Die Witwe eines bei einem Amoklauf erschossenen Geschäftsmannes verklagt die Waffenhersteller. Die Angeklagten engagieren Rankin Fitch, ihnen die passenden Geschworenen herauszusuchen. Aber der Geschworene Nick Easter spielt sein eigenes Spiel.

Der erste gemeinsame Film der seit Jahrzehnten befreundeten Stars Gene Hackman (in seinem vorletztem Film vor seinem selbstgewählten Ruhestand) und Dustin Hoffman ist ein spannender Verschwörungsthriller über die Käuflichkeit des us-amerikanischen Justizsystems. Während des Drehs bemerkten die Macher, dass sie zwar einen Hackman/Hoffman-Film drehten, aber keine Hackman/Hoffman-Szene hatten. Also wurde die Toiletten-Szene geschrieben.

Das Drehbuch zu dieser gelungenen Grisham-Verfilmung war 2004 für den Edgar Allan Poe-Preis als bestes Drehbuch nominiert.

„Das Urteil“ ist die bislang letzte John-Grisham-Verfilmung für’s Kino. Nachschub gäbe es genug. Grisham veröffentlicht jedes Jahr mindestens einen Roman.

Anschließend, um 22.40 Uhr, zeigt Nitro mit „Die Jury“ eine weitere John-Grisham-Verfilmung.

Mit John Cusack, Gene Hackman, Dustin Hoffman, Rachel Weisz, Bruce Davison, Jennifer Beals

Hinweise

Rotten Tomatoes über “Das Urteil”

Wikipedia über John Grisham (deutsch, englisch) und “Das Urteil” (deutsch, englisch)

Homepage von John Grisham

Krimi-Couch über John Grisham

John Grisham in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Gary Fleders “Homefront” (Homefront, USA 2013)


Cover der Woche

Mai 31, 2022

Alfred Hitchcocks Verfilmung könnte mal wieder gezeigt werden. Und ich mache mich ans Schreiben von John Buchans „Der Übermensch“ (The Power-House, 1913/1916). Der ist jetzt nämlich wieder bei Elsinor erschienen; mit einem Nachwort von Martin Compart.


TV-Tipp für den 31. Mai: Der Mandant

Mai 30, 2022

Nitro, 23.05

Der Mandant (The Lincoln Lawyer, USA 2011)

Regie: Brad Furman

Drehbuch: John Romano

LV: Michael Connelly: The Lincoln Lawyer, 2005 (Der Mandant)

Lincoln Lawyer Mickey Haller (Matthew McConaughey) tut alles für seine meist mehr als halbseidenen Mandanten. Als er aber einen Freispruch für den stinkreichen Louis Roulet erwirken soll, packt ihn das Gewissen. Auch weil Roulets Taten mit einem früheren Mandanten von ihm, der seine Unschuld beteuerte und dem er mit einem guten Deal einen Knastaufenthalt verschaffte, zusammen hängen.

Rundum geglückte Michael-Connelly-Verfilmung, die Matthew McConaugheys Karriere einen gewaltigen Schub in Richtung interessanter Projekte gab.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

„Der Mandant“ war Michael Connellys erster Justizthriller. Danach schrieb er noch weitere Romane mit Mickey Haller, der auch Harry Bosch (Connellys ersten Seriencharakter, der inzwischen eine „Fernseh“-Serie hat) trifft.

mit Matthew McConaughey, Ryan Phillippe, Marisa Tomei, William H. Macy, Josh Lucas, John Leguizamo, Michael Pena, Bob Gunton, Frances Fisher, Bryan Cranston

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Mandant“

Wikipedia über „Der Mandant“ (deutsch, englisch)

Michael Connelly unterhält sich mit Matthew McConaughey über den Film

Meine Besprechung der Filmausgabe von Michael Connellys „Der Mandant“

Homepage von Michael Connelly

Meine Besprechung von Michael Connellys „The Lincoln Lawyer“ (2005, deutscher Titel: Der Mandant)

Meine Besprechung von Michael Connellys „Vergessene Stimmen“ (The Closers, 2005)

Meine Besprechung von Michael Connellys “L. A. Crime Report” (Crime Beat, 2004)

Meine Besprechung von Michael Connellys “Kalter Tod” (The Overlook, 2007)

Meine Besprechung von Michael Connellys “Echo Park” (Echo Park, 2006)

Michael Connelly in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Brad Furmans „Der Mandant“ (The Lincoln Lawyer, USA 2011)

Meine Besprechung von Brad Furmans „Runner Runner“ (Runner Runner, USA 2013)

Meine Besprechung von Brad Furmans „The Infiltrator“ (The Infiltrator, Großbritannien 2016)


TV-Tipp für den 30. Mai: Once upon a Time in…Hollywood

Mai 29, 2022

ZDF, 22.15

Once upon a Time in…Hollywood (Once upon a Time in…Hollywood, USA 2019)

Regie: Quentin Tarantino

Drehbuch: Quentin Tarantino

TV-Premiere von Quentin Tarantions 9. Film. Einige richtige Story hat „Once upon a Time in…Hollywood“ nicht. Eigentlich geht es nur um ein entspanntes Abhängen mit TV-Schauspieler Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) und seinem Stuntman Cliff Booth (Brad Pitt), die glorios in ihrem Selbstmitleid ertrinken. Daltons großer Hit, die TV-Westernserie „Bounty Law“, ist schon einige Jahre her, die neuen Rollen sind klein und schlecht und der Vorschlag seines Agenten, in einem Italowestern mitzuspielen, begeistert ih nicht. Das alles spielt 1969 in Hollywood an zwei Tagen im Februar und in einer Nacht im August 1969.

Once upon a Time in…Hollywood“ ist übervoll mit Anspielungen auf die Hollywood-Geschichte und die damalige Zeit, prächtig ausgestattetet, top besetzt und gespielt, sehr unterhaltsam, aber auch problematisch.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung (mit weiteren Clips und der Cannes-Pressekonferenz).

mit Leonardo DiCaprio, Brad Pitt, Margot Robbie, Emile Hirsch, Margaret Qualley, Timothy Olyphant, Dakota Fanning, Bruce Dern, Mike Moh, Damian Lewis, Al Pacino, Rafal Zawierucha, Damon Herriman, Lena Dunham, Rumer Willis, Clu Gulager, Kurt Russell, Zoë Bell, Michael Madsen, James Remar

Wiederholung: Mittwoch, 1. Juni, 01.00 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Once upon a Time in…Hollywood“

Metacritic über „Once upon a Time in…Hollywood“

Rotten Tomatoes über „Once upon a Time in…Hollywood“

Wikipedia über „Once upon a Time in…Hollywood“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood erklärt einige Anspielungen

The Quentin Tarantino Archives (Fanseite)

Everthing Tarantino (dito)

Q-Tarantino.de (noch eine Fanseite)

Meine Besprechung von Georg Seeßlens „Quentin Tarantino gegen die Nazis – Alles über ‘Inglourious Basterds’“ (Kleine Schriften zum Film: 1, 2009)

Meine Besprechung von Quentin Tarantinos „Django Unchained“ (Django Unchained, USA 2012)

Kriminalakte über Quentin Tarantino und „Django Unchained“ (Bilder,Pressekonferenz und Comic)

Meine Bespechung von Quentin Tarantinos „The Hateful 8“ (The Hateful Eight, USA 2015)

Meine Besprechung von Quentin Tarantinos „Once upon a Time in…Hollywood“ (Once upon a Time in…Hollywood, USA 2019)

 Quentin Tarantino in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 29. Mai: The Crime

Mai 28, 2022

3sat, 23.15

The Crime (The Sweeney, Großbritannien 2012)

Regie: Nick Love

Drehbuch: Nick Love, John Hodge

Jack Regan (Ray Winstone) ist der Anführer einer kleinen Spezialeinheit der Londoner Polizei, die Verbrecher mit archaischen Methoden jagt und Bürgerrechte wahrscheinlich noch nicht einmal buchstabieren kann. Aber jetzt laufen interne Ermittlungen gegen sie und eine Verbrecherbande, angeführt von einem vermögendem Safeknacker, plant einige Überfälle.

In England hieß der Film, weil er auf einer dort kultigen, hier fast unbekannten TV-Serie basiert, „The Sweeney“. Bei uns hieß Nick Loves brachialer Polizeithriller dann „The Crime“, weil das so ein richtig deutscher Titel ist, der alles und nichts sagt. Im Fernsehen heißt er jetzt manchmal „Krieg in London – The Crime“, was genausoviel über den Film verrät, der ein herrlich altmodischer Actionthriller und ein Abgesang an „die gute alte Zeit der Verbrechensbekämpfung“ ist, als der Unterschied zwischen Verbrechern und Polizisten die Dienstmarke war.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Ray Winstone, Ben Drew, Hayley Atwell, Steven Mackintosh, Paul Anderson, Alan Ford, Damian Lewis

Hinweise

Deutsche Facebook-Seite zum Film

Metacritic über „The Crime“

Rotten Tomatoes über „The Crime“

Wikipedia über „The Crime“

Meine Besprechung von Nick Loves „The Crime“ (The Sweeney, Großbritannien 2012)


TV-Tipp für den 28. Mai: Gefühlt Mitte Zwanzig

Mai 27, 2022

3sat, 23.25

Gefühlt Mitte Zwanzig (While we’re young, USA 2014)

Regie: Noah Baumbach

Drehbuch: Noah Baumbach

Dokumentarfilmer Josh doktert seit zehn Jahren an seinem neuen Dokumentarfilm herum. Als er und seine Frau ein zwanzig Jahre jüngeres Hipster-Paar kennen lernen, verändert sich ihr Leben. Zunächst entdecken sie ihre Jugend wieder.

Sehr lebensweise, traurige und gleichzeitig vergnügliche Midlife-Crisis-Komödie.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Ben Stiller, Naomi Watts, Adam Driver, Amanda Seyfried, Charles Grodin, Adam Horovitz, Maria Dizzi, Peter Yarrow, Peter Bogdanovich (Cameo)

Hinweise

Moviepilot über „Gefühlt Mitte Zwanzig“

Metacritic über „Gefühlt Mitte Zwanzig“

Rotten Tomatoes über „Gefühlt Mitte Zwanzig“

Wikipedia über „Gefühlt Mitte Zwanzig“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Frances Ha“ (Frances Ha, USA 2012)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Gefühlt Mitte Zwanzig“ (While we’re young, USA 2014)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Mistress America“ (Mistress America, USA 2015)


Impressionen aus Berlin: Don Winslow in Berlin

Mai 27, 2022

Don Winslow im Maschinenhaus der Kulturbrauerei, Berlin, 26. Mai 2022 (Foto: Axel Bussmer)

Donnerstagabend in Berlin: Thrillerautor Don Winslow liest im gut gefüllten Maschinenhaus der Kulturbrauerei aus seinem neuen Roman „City on Fire“ und spricht über das Buch und seine Entstehung. Eine schöne, kurzweilige und informative Lesung, bei der Dietmar Wunder sehr gelungen den deutschen Teil der Lesung bestritt.

Danach durfte ich ihn fotografieren. (Es gibt noch weitere Fotobeweise.)

Die Lesereise führt Don Winslow in den kommenden Tagen nach Leipzig, München, Wien, Stuttgart und Unna.

Don Winslow: City on Fire

(übersetzt von Conny Lösch)

HarperCollins, 2022

400 Seiten

22 Euro

Originalausgabe

City on Fire

William Morrow, New York, 2022

Hinweise

Homepage von Don Winslow

Don Winslow twittert ziemlich oft

Meine Besprechung von Don Winslows “London Undercover” (A cool Breeze on the Underground, 1991)

Meine Besprechung von Don Winslows “China Girl” (The Trail to Buddha’s Mirror, 1992)

Meine Besprechung von Don Winslows „Way Down on the High Lonely – Neal Careys dritter Fall“ (neue Übersetzung von „Das Schlangenmaul“; Way Down on the High Lonely, 1993)

Meine Besprechung von Don Winslows „A long Walk up the Water Slide – Neal Careys vierter Fall“ (A long Walk up the Water Slide, 1994)

Meine Besprechung von Don Winslows „Palm Desert“ (While Drowning in the Desert, 1996)

Meine Besprechung von Don Winslows „Pacific Private“ (The Dawn Patrol, 2008)

Meine Besprechung von Don Winslows „Pacific Paradises“ (The Gentlemen’s Hour, 2009) und „Tage der Toten“ (The Power of the Dog, 2005)

Meine Besprechung von Don Winslows „Bobby Z“ (The Death and Life of Bobby Z, 1997)

Meine Besprechung von Don Winslows „Satori“ (Satori, 2011)

Mein Interview mit Don Winslow zu “Satori” (Satori, 2011)

Meine Besprechung von Don Winslows “Savages – Zeit des Zorns” (Savages, 2010)

Meine Besprechung von Don Winslows “Kings of Cool” (The Kings of Cool, 2012)

Meine Besprechung von Don Winslows „Vergeltung“ (Vengeance, noch nicht erschienen)

Meine Besprechung von Don Winslows „Missing. New York“ (Missing. New York, noch nicht erschienen)

Meine Besprechung von Oliver Stones Don-Winslow-Verfilmung „Savages“ (Savages, USA 2012)

Meine Besprechung von Don Winslows „Das Kartell“ (The Cartel, 2015)

Meine Besprechung von Don Winslows „Germany“ (Germany, 2016 – noch nicht erschienen)

Meine Besprechung von Don Winslows „Broken – Sechs Geschichten“ (Broken, 2020)

Mein Hinweis auf Don Winslows „Jahre des Jägers“ (The Border, 2019)

Mein Hinweis auf Don Winslows „London Undercover – Neal Careys erster Fall“ (A Cool Breeze on the Underground, 1991)

Don Winslow in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: Operation Mincemeat, „Die Täuschung“

Mai 27, 2022

Es war, so heißt es, eine Geheimoperation, die den Verlauf des Zweiten Weltkriegs entscheidend beeinflusste.

1943 wollten, wie wir aus den Geschichstbüchern wissen, die Alliierten über Sizilien einen Angriff auf das deutsche Militär starten. Damit dieser Angriff nicht mit einem Abschlachten der eigenen Leute am Strand endet, wurde überlegt, wie der Angriff mit möglichst wenigen Verlusten gelingen könnte. Das könnte mit einem Ablenkungsmanöver gelingen, das dazu führt, dass die deutschen Truppen zu einem anderem Ort abgezogen werden.

Eine Idee kam anscheinend von Ian Fleming, der später James Bond erfand. Damals war er im Geheimdienst der Marine Assistent von Admiral James Godfrey. Heute wird davon ausgegangen, dass Fleming die Idee hatte (geklaut aus einem Roman) und sie mit weiteren Ideen in einem Memo zusammenfasste. Admiral Godrey unterschrieb dann das Trout Memo, das bereits 1939 erstellt wurde und 54 mögliche Täuschungsoperationen auflistete,

Die Idee war, den Deutschen eine Leiche mit geheimen Dokumenten zuzuspielen. Die Deutschen sollten Glauben, dass sie streng geheime Informationen über künftige Truppenbewegungen erhalten hatten. In Wirklichkeit waren es Falschinformationen, die die Deutschen dazu bringen sollten, ihre Soldaten an bestimmten Orten abzuziehen. In diesem Fall sollten die Deutschen glauben, dass der Angriff der Alliierten nicht über Sizilien, sondern über Griechenland erfolgen würde.

Der Plan wurde akzeptiert. Eine kleine Gruppe, geleitet von den Geheimdienstler Ewen Montagu (Colin Firth) und Charles Cholmondeley (Matthew Macfadyen), machte sich an die Umsetzung.

John Madden erzählt jetzt in „Die Täuschung“ die Geschichte dieser Operation. Gut inszeniert, top besetzt, historisch akkurat und auch etwas gediegen. Sein Film ist altmodisches Schauspielerkino, das so auch schon vor Jahrzehnten hätte entstehen können. Madden erzählt, wie Montagu und Cholmondeley die richtige Leiche suchen, wie sie Dokumente fälschen und alles, aber auch wirklich alles und das allerletzte und allerkleinste Detail bedenken, damit ihr Plan aufgeht. Es geht also auch um Liebesbriefe, Fotos, Theaterkarten undsoweiter. Das alles soll dem Leichnam eine glaubwürdige falsche Identität verschaffen.

Dabei muss verhindert werden, dass die Deutschen von ihrem Plan erfahren; – wobei, und das ist das Problem der Filmgeschichte – das für die im Film porträtierten Geheimdienstler keine dramatischen Folgen gehabt hätte. Sie hätten dann einfach die Operation zu den Akten gelegt und sich dem nächsten Projekt zugewandt. Schließlich war in dem Moment sowieso unklar, ob ihr Plan Erfolg gehabt hätte oder an irgendeinem Punkt, den sie nicht hätten beeinflussen können, gescheitert wäre. Zum Beispiel wenn die Leiche nicht gefunden worden wäre, wenn die Dokumente nicht an die richtigen Personen übergeben worden wären oder wenn die deutschen Offiziere und Adolf Hitler die Pläne einfach nicht geglaubt hätten.

Im Film wird die Bedrohung durch eine vorzeitige Entdeckung des Plans durch feindliche Agenten stärker betont als es wohl der Realität der Fall war. Das gleiche gilt für private Probleme und eine angedeutete Liebesgeschichte zwischen den Hauptpersonen. Vor allem die Liebesgeschichte, die auch ohne Kenntnis der Fakten immer wie eine Konzession an Hollywood-Sehgewohnheiten wirkt, wirkt eher störend auf den Fortgang der Haupthandlung.

Diese Dramatisierungen zeigen auch, dass die Geschichte der Operation Mincemeat eine Geschichte ist, die sich besser für ein spannendes Sachbuch über die größten Geheimoperationen der vergangenen Jahrhunderte eignet. Ben Macintyre, der Autor der nicht ins Deutsche übersetzten Sachbuch-Vorlage für den Film, hält die Operation Mincemeat für „probably the most successful military deception operation ever carried out“. Oder, wenn es denn ein Film sein soll, für einen Dokumentarfilm, einen kleinen Subplot in einem Film (Wollen wir wirklich wissen, wer wie die Dossiers für James Bond zusammenstellt?) oder für eine locker-flockig mit den Fakten spielende TV-Miniserie wie „Fleming: Der Mann, der Bond wurde“. In der zweiten Hälfte der dritten 45-minütigen Episode geht es ebenfalls um die Operation Mincemeat. Denn, seien wir ehrlich, einige brave Beamte, die am Schreibtisch detaillierte Pläne entwerfen, sind nicht so wahnsinnig aufregend. Auch wenn es um Pläne geht, die unser Leben entscheidend beeinflussen.

Ian Fleming sah es ähnlich. Sein James Bond arbeitet nicht an einem Schreibtisch, sondern reist um die Welt.

Die Täuschung (Operation Mincemeat, Großbritannien 2021)

Regie: John Madden

Drehbuch: Michelle Ashford

LV: Ben Macintyre: Operation Mincemeat, 2010

mit Colin Firth, Matthew Macfadyen, Kelly Macdonald, Penelope Wilton, Johnny Flynn, Jason Isaacs, Mark Gatiss, Hattie Morahan, Mark Bonnar

Länge: 128 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Die Täuschung“

Metacritic über „Die Täuschung“

Rotten Tomatoes über „Die Täuschung“

Wikipedia über „Die Täuschung“ (deutsch, englisch) und die Operation Mincemeat (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood sieht einen Punktsieg für die geheimdienstliche Faktentreue

Meine Besprechung von John Maddens Elmore-Leonard-Verfilmung „Killshot“ (Killshot, USA 2008)

Meine Besprechung von John Maddens „Eine offene Rechnung“ (The Debt, USA 2010)

Meine Besprechung von John Maddens „Die Erfindung der Wahrheit“ (Miss Sloane, Frankreich/USA 2016)


TV-Tipp für den 27. Mai: Diplomatie

Mai 26, 2022

Arte, 20.15

Diplomatie (Diplomatie, Frankreich/Deutschland 2014)

Regie: Volker Schlöndorff

Drehbuch: Cyril Gély, Volker Schlöndorff

LV: Cyril Gély: Diplomatie, 2011 (Bühnenstück)

24. August 1944, die Nacht bevor Paris zerstört werden soll: der schwedische Generalkonsul Raoul Nordling (André Dussollier) versucht den deutschen Kommandanten von Paris, General Dietrich von Choltitz (Niels Arestrup), zu überzeugen, die in der Stadt verteilten Sprengladungen nicht detonieren zu lassen.

Lose auf historischen Tatsachen basierendes Theaterstück, das die Vorlage für ein grandioses Schauspielerkino ist. Denn das nächtliche Gespräch zwischen Nordling und von Choltitz ist nicht verbürgt und hat so wahrscheinlich auch niemals stattgefunden.

mit André Dussollier, Niels Arestrup, Burghart Klaußner, Robert Stadlober, Charlie Nelson

Wiederholung: Donnerstag, 2. Juni, 14.15 Uhr

Hinweise

Filmportal über „Diplomatie“

Rotten Tomatoes über „Diplomatie“

Wikipedia über „Diplomatie“ (deutsch, englisch, französisch)

Meine Besprechung von Volker Schlöndorffs „Rückkehr nach Montauk“ (Deutschland 2017)


Neu im Kino/Filmkritik: „Top Gun: Maverick“ ist zurück im Cockpit

Mai 25, 2022

Ein Blick in alte Tabellen kann erhellend, vergnüglich und, weil es in ihnen so viel zu entdecken gibt, auch zeitraubend sein. So war „Top Gun“ in Deutschland gar nicht so erfolgreich. In einer Liste der Kassenhits der achtziger Jahre in Deutschland steht der Film mit 4.265.434 Besuchern auf dem 23. Platz. Hinter „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“, aber noch vor „Rambo II“, „Beverly Hills Cop“ und „Ghostbusters“. In seinem Startjahr 1986 landete er hinter „Im Namen der Rose“ und „Jenseits von Afrika“ auf dem dritten Platz,

Aber in den USA war „Top Gun“ der erfolgreichste Film des Kinojahres. Er war auch weltweit unglaublich erfolgreich. Er spielte, bei einem Budget von 15 Millionen US-Dollar (damals war das noch mehr Geld als heute), über 350 Millionen US-Dollar ein. Die Songs liefen überall. Und selbstverständlich war der von Tony Scott inszenierte Film stilbildend. Einige Karrieren erhielten den entscheidenden Schub. Vor allem die von Tom Cruise. Seitdem hat er ein Abo auf Kassenhits, die auch immer gutes und gutgemachtes Unterhaltungskino für das breite Publikum sind.

Top Gun“ selbst war und ist patriotisches Erbauungskino, in denen die Bilder und die Musik wichtiger als die bestenfalls banale Story sind. Es ist ein Werbefilm für’s Militär, der damals 150-prozentig den Zeitgeist der Reagan-Ära traf.

Ein kritikloses Hohelied auf das Militär ist jetzt auch „Top Gun: Maverick“ – und trotzdem macht der Film Spaß. Das liegt vor allem an Tom Cruise, der sich erkennbar freut, mit dem Motorrad zu fahren und die verschiedenen Flugzeuge auszuprobieren. Er ist wie ein Kind im Spielzeugladen, das alles, aber wirklich alles, ausprobieren darf. Und seine „Ich habe die beste Zeit meines Lebens“-Energie überträgt sich bruchlos in den Kinosaal und trägt über all die Schwächen des Drehbuchs hinweg.

Die funktionale Story wiederholt einfach die Geschichte von „Top Gun“. Nur dass dieses Mal nicht die jungen Piloten, sondern Tom Cruise als Pete „Maverick“ Mitchell im Mittelpunkt steht. Er soll aus einer Gruppe junger, sehr talentierter Piloten die Piloten auswählen, die sich im Training für eine gefährliche und eigentliche unmögliche Mission qualifizieren. Es ist eine klassische Selbstmordmission. Einer der Piloten ist Bradley „Rooster“ Bradshaw (Miles Teller), der Sohn von Mavericks ehemaligen Kameraden Nick „Goose“ Bradshaw.

Maverick, der viel lieber fliegen als unterrichten würde, sieht es als seine Aufgabe an, die jungen Piloten so gut zu trainieren, dass sie die Mission überleben werden. Die im Film nur höchst rudimentär skizzierte Mission besteht darin, an einem abgelegenem Ort eine gut geschützte, in den Bergen liegende, geheime, unterirdische Anlage durch Gebirgsschluchten anzufliegen und eine Bombe in einen kleinen Schacht zu werfen. Die Bombe würde dann die Anlage, die demnächst waffenfähiges Uran herstellen kann, zerstören. Es ist ein Flugzeugangriff, der dem Angriff auf den Todesstern in „Krieg der Sterne“ ähnelt. Und der abseits jeder Logik ist. Denn warum sollte es nicht möglich sein, eine Rakete oder Drohne zur Anlage zu lenken oder die Anlage mit Agenten zu infiltrieren oder mit einem Computervirus lahmzulegen? Gut; jede dieser Lösungen würde den Film sofort beenden. Und das würde uns um einige atemberaubende Flugaufnahmen, Motorradfahren, Sonnenuntergänge (auch in „Top Gun: Maverick“ ist die Welt wie in „Top Gun“ ein einziger golddurchfluteter Sonnenuntergang) und mehrere gutaussehende junge Männer und Tom Cruise beim Volleyballspielen am Strand bringen.

Inszeniert wurde der Actionfilm von Joseph Kosinski. Bekannt wurde er mit „Tron: Legacy“. Danach inszenierte er mit Tom Cruise den Science-Fiction-Film „Oblivion“. In „Top Gun: Maverick“ bedient er sich optisch bei dem Original-“Top Gun“-Film. Das beginnt mit der an die achtziger Jahre erinnernden Schrift, die uns das Top-Gun-Programm erklärt. Danach werden wie damals die Namen der Hauptdarsteller, des Kameramanns, des Komponisten (neben Hans Zimmer ist Originalkomponist Harold Faltermeyer dabei), der Drehbuchautoren, des Regisseurs und der Produzenten (Jerry Bruckheimer ist wieder dabei) eingeblendet. Dazu singt Kenny Loggins wieder von der „Danger Zone“ (Menschen, die ein bestimmtes Alter haben, können mitsummen) und es gibt ein im Gegenlicht choreographiertes Bilderballett von auf einem Flugzeugträger startenden und landenden Jets, winkenden Piloten und Soldaten, die sie einweisen. Und so geht es weiter. Die Bilder erinnern durchgehend an „Top Gun“. Die Musik ist ein Übermaß an 80er-Jahre-Rock- und Popmusik. Die Story bedient gelungen die Erinnerungen an „Top Gun“. Nur dass dieses Mal, wie schon der Titel verrät, eindeutig Maverick im Mittelpunkt steht. Alle anderen Schauspieler bleiben Staffage, die man nur anhand ihrer Gesichter unterscheiden kann. Mehr erfahren wir nicht über sie. Und Maverick ist immer noch der Mann, der er vor fast vierzig Jahren war. Auch heute will er einfach nur Flugzeuge fliegen und Motorrad fahren. Er ist nicht verheiratet. Er lebt allein. Er hat keine Kinder. Er ist immer noch der Zwanzigjährige, der für niemanden Verantwortung hat und der zu Frauen nur flüchtige Beziehungen hat. Im Gegensatz zu seinem Freund Tom „Iceman“ Kazansky, der inzwischen ein verheirateter Vier-Sterne-General ist. Val Kilmer hat hier einen kurzen Auftritt.

Doch wegen der Story geht wahrscheinlich niemand in diesen Film. Es sind die Actionszenen, die überaus gelungen sind. Atemberaubend sind die Bilder der Jets beim Training in der Wüste und beim Einsatz in den verschneiten Bergen, wenn sie durch die engen Schluchten rasen und gegeneinander kämpfen. Die Schauspieler absolvierten diese Aufnahmen in fliegenden Jets und wir sehen, welchen Belastungen sie beim Dreh ausgesetzt waren. Das ist der Realismus, der in den CGI-geschwängerten Bombastschlachten der aktuellen Superheldenfilme fehlt.

Genau diese Bilder sind der Grund, sich den Film im Kino auf einer großen Leinwand anzusehen. „Top Gun: Maverick“ ist feinstes Blockbuster-Kino – und ein vom Militär unterstützter Propagandafilm für die Luftwaffe, die niemals auch nur ansatzweise kritisch betrachtet wird.

Top Gun: Maverick (Top Gun: Maverick, USA 2022)

Regie: Joseph Kosinski

Drehbuch: Ehren Kruger, Eric Warren Singer, Christopher McQuarrie (nach einer Geschichte von Peter Craig und Justin Marks, basierend auf Figuren von Jim Cash und Jack Epps, Jr.)

mit Tom Cruise, Miles Teller, Jennifer Connelly, Jon Hamm, Glen Powell, Lewis Pullman, Charles Parnell, Bashir Salahuddin, Monica Barbaro, Jay Ellis, Danny Ramirez, Greg Tarzan Davis, Ed Harris, Val Kilmer

Länge: 131 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Top Gun: Maverick“

Metacritic über „Top Gun: Maverick“

Rotten Tomatoes über „Top Gun: Maverick“

Wikipedia über „Top Gun: Maverick“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Joseph Kosinskis „Oblivion“ (Oblivion, USA 2013)

Meine Besprechung von Joseph Kosinskis „No Way Out – Gegen die Flammen“ (Only the Brave, USA 2017)


TV-Tipp für den 26. Mai: Mission: Impossible

Mai 25, 2022

Nach „Top Gun“ (Kabel Eins, 18.00 Uhr) umschalten zu

ZDFneo, 20.15

Mission: Impossible (Mission: Impossible, USA 1996)

Regie: Brian de Palma

Drehbuch: David Koepp, Robert Towne (basierend auf der TV-Serie von Bruce Geller)

Nach einer unglücklich verlaufenenen Aktion in Prag, bei der das MI-Team in eine tödliche Falle gelockt wurde, soll Hunt als Verräter gehenkt werden. Hunt beginnt die Verräter in den eigenen Reihen zu suchen.

Erster Einsatz von Tom Cruise als Ethan Hunt. Damals bildetete der Thriller den fulminanten Start von Tom Cruises Karriere als Produzent. Damals wurde auch darüber gemeckert, dass aus dem MI-Team der TV-Serie eine Tom-Cruise-Soloshow mit viel Action wurde. Heute sind wir einige Einsätze von Ethan Hunt weiter und einige halten Ethan Hunt inzwischen für den besseren James Bond.

„Cruise bietet knapp zwei Stunden spannende Unterhaltung.“ (Fischer Film Almanach 1997)

Anschließend, um 22.00 Uhr, zeigt ZDFneo „Mission: Impossible 2“ (USA 2000) und um 23.55 Uhr „Mission: Impossible 3“ (USA 2006).

mit Tom Cruise, Emmanuelle Béart, Jon Voight, Henry Czerny, Jean Reno, Emilio Estevez, Ving Rhames, Kristin Scott-Thomas, Vanessa Redgrave

Wiederholung: Samstag, 28. Mai, 22.00 Uhr (danach geht es mit der zweiten und dritten unmöglichen Mission weiter)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Mission: Impossible“

Wikipedia über „Mission: Impossible“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Brad Birds „Mission: Impossible – Phantom Protokoll“ (Mission: Impossible – Ghost Protocoll, USA 2011)

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Mission: Impossible – Rouge Nation“ (Mission Impossible: Rouge Nation, USA 2015)

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Mission: Impossible – Fallout“ (Mission: Impossible – Fallout, USA 2018)

P. S.: In ungefähr einem Jahr gibt es die nächste Mission für Ethan Hunt und seine Freunde. Der gerade veröffentlichte Trailer sieht vielversprechend aus:


Kurzkritik: Kim W. Andersson: Alena

Mai 25, 2022

Eine neue Schule ist immer unangenehm. Noch unangenehmer wird es, wenn man, wie Alena, aus armen Verhältnissen kommt und nur wegen einer beträchtlichen Reduzierung des Schulgeldes die noble Schule besuchen kann. Das sorgt schon für herablassenden Spott. Außerdem starb vor einem Jahr Alenas Freundin Josephine. Sie waren, so die heftig brodelnde Gerüchteküche, mehr als nur Freundinnen. Also wird Alena von ihren neuen Mitschülerinnen gehänselt. Und sie hat nur eine Person, der sie vertrauen kann: Josephine.

Auf dem Cover von Kim W. Anderssons Horrorgeschichte steht treffend „Kim W. Andersson ist der Dario Argento des Comics“. Natürlich gibt es in einem Comic keine sich langsam durch menschenleere Gänge bewegenden Kameras, die Farben sind etwas anders und die Musik muss man selbst auflegen, aber insgesamt ist der Argento-Vergleich treffend. Damit ist auch offensichtlich, in welche Richtung sich die Geschichte bewegen wird. Sogar die Pointe ist leicht erratbar. Und dass einige von Alenas Mitschülerinnen das Ende der Geschichte nicht erleben werden, weil sie nach einem Stich mit einer scharfen Schere ihr Blut breitflächig verteilten, sollte wirklich niemanden überraschen. Die Frage ist nur, wer wann stirbt.

Vor „Alena“ veröffentlichte Kim W. Andersson mehrere kurze Comics, die vor allem bei Teenagerinnen gut ankamen. Für sie schrieb er dann diese Geschichte, die den wichtigen schwedischen Comicpreis, die Adamson Statue, erhielt.

Alena“ ist eine Horrorgeschichte mit einem Schuss Giallo.

Kim W. Andersson: Alena

(übersetzt von Alexander Kaschte)

Insektenhaus-Verlag, 2022

120 Seiten

15,95 Euro

Originalausgabe

Alena

2012

Verfilmung (anscheinend in Deutschland nicht veröffentlicht)

Alena (Schweden 2015)

Regie: Daniel di Grado

Drehbuch: Kerstin Gezelius, Alexander Onofri, Daniel di Grado

mit Amalia Holm, Molly Nutley, Felice Jankell, Rebecka Nyman, Fanny Klefelt, Marie Senghore, Helena af Sandeberg

Hinweise

Homepage von Kim W. Andersson

Wikipedia über Kim W. Andersson (englisch, schwedisch)


TV-Tipp für den 25. Mai: Die andere Heimat

Mai 24, 2022

Für Nachtmenschen

BR, 00.30

Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht (Deutschland 2013)

Regie: Edgar Reitz

Drehbuch: Edgar Reitz, Gert Heidenreich

Grandioses, fast vierstündiges Alterswerk von Edgar Reitz, in dem er vom Leben der Familie Simon im Hunsrückdorf Schabbach um 1840, zwischen hartem Alltag, Hungersnöten und revolutionärem Aufbruch erzählt. Einer der Simon-Jungs möchte, wie viele Hunsrücker, nach Brasilien auswandern, wo er auf ein besseres Leben hofft.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung zum Kino- und DVD-Start (mit unterschiedlichem Bonusmaterial).

mit Jan Dieter Schneider, Antonia Bill, Maximilian Scheidt, Marita Breuer, Rüdiger Kriese, Philine Lembeck, Mélanie Fouché, Eva Zeidler, Reinhard Paulus, Christoph Luser, Werner Herzog

Hinweise

Moviepilot über „Die andere Heimat“

Wikipedia über „Die andere Heimat“

Homepage von Edgar Reitz

„Heimat“-Fanpage

Kriminalakte über „Die andere Heimat“

Meine Besprechung von Edgar Reitz‘ “Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht” (Deutschland 2013) (mit weiteren Clips) (Film- und Buchkritik)

Meine Besprechung von Edgar Reitz‘ „Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht“ (Deutschland 2013) (DVD-Kritik)

Meine Besprechung von Edgar Reitz‘ „Heimat – Eine deutsche Chronik: Die Kinofassung – Das Jahrhundert-Epos in Texten und Bildern“ (2015)

Homepage von Michael Riessler


Cover der Woche

Mai 24, 2022

Wegen

ein Blick zurück

 


Lesereise: Don Winslow stellt seinem neuen Thriller „City on Fire“ vor

Mai 24, 2022

Pünktlich zur Veröffentlichung von seinem neuen Roman „City on Fire“ besucht Don Winslow Deutschland und Österreich. In Berlin und Wien sind außerdem Signierstunden angekündigt.

City on Fire“ ist der Auftakt einer neuen Trilogie. Im Mittelpunkt steht Danny Ryan, der in Providence, Rhode Island, ein Gangster ist. Er gehört zum irischen Clan. Der andere Teil der Stadt wird von der Moretti-Familie kontrolliert und beide Verbrecherbanden leben in friedlicher Koexistenz. Bis Liam Murphy Pam, die Freundin von Paulie Moretti, zuerst sexuell belästigt, kurz darauf heiratet und damit einen Krieg zwischen den beiden Familien auslöst.

Schon die ersten Seiten der 1986 und 1987 spielenden Geschichte verraten, dass Don Winslow hier ein großes Epos plant, das sich beim Erzählen seiner Geschichte entsprechend viel Zeit nimmt. Damit unterscheidet sich „City on Fire“ von seinen anderen Büchern, die meistens Hardboiled-Romane mit einer ordentlichen Portion schwarzen Humors sind.

Die von ihm porträtierten Verbrecher sind geistige Verwandte der Sopranos, dieser in New Jersey lebenden Mafiafamilie. Sie führen ein fast schon bürgerlich-mittelständisches Leben mit Strandbesuchen, kleinen Jeder-bringt-etwas-mit-Familienfeiern und Jobs, die das finanzielle Überleben sichern. Denn viel Geld hat hier niemand. Und glamourös ist hier auch nichts. Aber die auch uns aus zahlreichen Büchern und Filmen vertrauten Regeln der ehrenwerten Gesellschaft gelten auch hier.

Die Lesetour

Dienstag, 24. Mai, 19:30 Uhr

Veranstaltungsort

Altonaer Theater

Museumstraße 17

22765 Hamburg

Donnerstag, 26. Mai, 19:00 Uhr

Veranstaltungsort

Maschinenhaus in der Kulturbrauerei

Knaackstraße 97

10435 Berlin

Freitag, 27. Mai, 16:00 Uhr, Signierstunde

Veranstaltungsort

Hammett-Krimibuchhandlung

Friesenstr. 27

10965 Berlin

Samstag, 28. Mai, 20:15 Uhr

Veranstaltungsort

Thalia Leipzig Grimmaisch Straße

Grimmaische Straße 10

04109 Leipzig

Sonntag, 29. Mai, 19:00 Uhr

Veranstaltungsort

Substanz Club

Ruppertstraße 28

80337 München

Montag, 30. Mai, 16:00 Uhr, Signierstunde

Veranstaltungsort

Thalia Vösendorf – Westfield Shopping City Süd

Allee 255 B

2334 Vösendorf

Montag, 30. Mai, 19:00 Uhr

Veranstaltungsort

Thalia Wien – Mitte / W3

Landstraßer Hauptstraße 2a/2b

1010 Wien

Dienstag, 31. Mai, 20:00 Uhr

Veranstaltungsort

BW Bank Stuttgart

Kleiner Schloßplatz 11

70173 Stuttgart

Mittwoch, 1. Juni, 19:30 Uhr

Veranstaltungsort

Tanzcenter kx Kochtokrax

Südring 31

59423 Unna

Details zu den einzelnen Lesungen und den Eintrittspreisen hier.

Don Winslow: City on Fire

(übersetzt von Conny Lösch)

HarperCollins, 2022

400 Seiten

22 Euro

Originalausgabe

City on Fire

William Morrow, New York, 2022

Hinweise

Homepage von Don Winslow

Don Winslow twittert ziemlich oft

Meine Besprechung von Don Winslows “London Undercover” (A cool Breeze on the Underground, 1991)

Meine Besprechung von Don Winslows “China Girl” (The Trail to Buddha’s Mirror, 1992)

Meine Besprechung von Don Winslows „Way Down on the High Lonely – Neal Careys dritter Fall“ (neue Übersetzung von „Das Schlangenmaul“; Way Down on the High Lonely, 1993)

Meine Besprechung von Don Winslows „A long Walk up the Water Slide – Neal Careys vierter Fall“ (A long Walk up the Water Slide, 1994)

Meine Besprechung von Don Winslows „Palm Desert“ (While Drowning in the Desert, 1996)

Meine Besprechung von Don Winslows „Pacific Private“ (The Dawn Patrol, 2008)

Meine Besprechung von Don Winslows „Pacific Paradises“ (The Gentlemen’s Hour, 2009) und „Tage der Toten“ (The Power of the Dog, 2005)

Meine Besprechung von Don Winslows „Bobby Z“ (The Death and Life of Bobby Z, 1997)

Meine Besprechung von Don Winslows „Satori“ (Satori, 2011)

Mein Interview mit Don Winslow zu “Satori” (Satori, 2011)

Meine Besprechung von Don Winslows “Savages – Zeit des Zorns” (Savages, 2010)

Meine Besprechung von Don Winslows “Kings of Cool” (The Kings of Cool, 2012)

Meine Besprechung von Don Winslows „Vergeltung“ (Vengeance, noch nicht erschienen)

Meine Besprechung von Don Winslows „Missing. New York“ (Missing. New York, noch nicht erschienen)

Meine Besprechung von Oliver Stones Don-Winslow-Verfilmung „Savages“ (Savages, USA 2012)

Meine Besprechung von Don Winslows „Das Kartell“ (The Cartel, 2015)

Meine Besprechung von Don Winslows „Germany“ (Germany, 2016 – noch nicht erschienen)

Meine Besprechung von Don Winslows „Broken – Sechs Geschichten“ (Broken, 2020)

Mein Hinweis auf Don Winslows „Jahre des Jägers“ (The Border, 2019)

Mein Hinweis auf Don Winslows „London Undercover – Neal Careys erster Fall“ (A Cool Breeze on the Underground, 1991)

Don Winslow in der Kriminalakte

 


TV-Tipp für den 24. Mai: Police – Der Bulle von Paris

Mai 23, 2022

Servus TV, 22.50

Police – Der Bulle von Paris (Police, Frankreich 1985)

Regie: Maurice Pialat

Drehbuch: Catherine Breillat, Sylvie Danton, Jacques Fieschi, Maurice Pialat

In dem Pariser Stadtteil Belleville jagt Polizeiinspektor Mangin eine Bande tunesischer Drogenhändler. Auf seiner Jagd verliebt er sich in Noria, die Geliebte von einem Bandenmitglied. Und das ist keine gute Idee.

Hochgelobter düsterer Polizeifilm, der mir vor Ewigkeiten gut gefiel, gerade weil er sich auf die Gefühle und Beziehungen der Hauptfiguren zueinander und die Gegend, in der die Geschichte spielt, konzentriert.

„Ein Polizeifilm, der Regeln, Orte und Personen des Genres respektiert, ohne ihren vielfältigen Klischees zu verfallen.“ (Fischer Film Almanach 1989)

mit Gérard Depardieu, Sophie Marceau, Richard Anconina, Sandrine Bonnaire, Pascale Rocard

Wiederholung: Mittwoch, 25. Mai, 02.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

AlloCiné über „Police – Der Bulle von Paris“

Rotten Tomatoes über „Police – Der Bulle von Paris“

Wikipedia über „Police – Der Bulle von Paris“ (deutsch, englisch, französisch)


Neu im Kino/Filmkritik: „Fuchs im Bau“ bei jugendlichen Häftlingen

Mai 23, 2022

Elf Nominierungen für den Österreichischen Filmpreis, u. a. in allen wichtigen Kategorien, also Bester Film, Regie, Drehbuch und alle Schauspielkategorien, erhielt Arman T. Riahis neuer Film „Fuchs im Bau“. Auch beim Max-Ophüls-Filmfestival kam der Film gut an. Riahi wurde für seine Regie und sein Drehbuch ausgezeichnet. Der Film erhielt den Preis der Jugendjury. Dabei handelt es sich nicht um einen Jugendfilm.

Im Mittelpunkt steht nämlich ein neunundreißigjähriger Lehrer, der aufgrund persönlicher Probleme, die im Film auch behandelt werden, eine Stelle im Gefängnis annimmt. Im Jugendtrakt einer Wiener Haftanstalt will Hannes Fuchs als Assistenzlehrer inhaftierte Jugendliche unterrichten.

Die Klassenlehrerin ist Elisabeth Berger. Eine Sechzigjährige, die schon seit Ewigkeiten die Jugendlichen mit teils unorthodoxen Methoden und unter notorischer Mißachtung aller Lehrpläne unterrichtet. Der Grund dafür sind ihre Schüler. Fast alle hätten auch auf einer Hauptschule massive Probleme. Im Gefängnis ist ihr Interesse an schulischer Bildung noch geringer. Warum, so sagen sie sich, sollen sie etwas lernen, wenn sie danach keine Stelle bekommen und auch keine Chance auf ein normales Leben haben. Der aktuelle Gefängnisaufenthalt ist, da sind sie sich sicher, nur der erste von vielen weiteren Gefängnisaufenthalten. Berger bemüht sich daher, die Unterrichtsstunden möglichst ohne Konflikte im Klassenzimmer abzuleisten und die Persönlichkeit der Jugendlichen, die teils noch Kinder sind, zu bilden.

Hannes Fuchs wird zunächst von ihr ignoriert und er findet ihr schroffes Verhalten merkwürdig. Trotzdem haben sie den gleichen pädagogischen Ansatz. Auch er will die Fähigkeiten der Schüler fördern und, ohne dass er eine Ahnung hat, wie das letztendlich funktionieren könnte, auf ein Leben ohne Verbrechen vorbereiten.

Deshalb versucht er Samira Spahic zu helfen. Die introvertierte intersexuelle Gefangene ist nämlich eine talentierte Malerin. Aber sie ist auch schwer traumatisiert, schweigsam und sie reagiert immer wieder aggressiv. Inhaftiert ist sie, weil sie ihren Vater schwer verletzt hat. Als Fuchs ihr zum ersten Mal begegnet, liegt er im Krankenhaus im Koma.

Natürlich verläuft Fuchs‘ sozialarbeiterische Intervention nicht wie von ihm geplant. Als Neuling, der die Regeln nicht kennt, ist er sowieso das potentielle Opfer von allen Attacken der Häftlinge und des Personals.

Und als ob das nicht schon genug Probleme wären, hat Fuchs die Stelle nur erhalten, um Berger aus ihrer Stelle zu drängen. Die Anstaltsleitung erhofft sich mit ihm einen weniger nervenaufreibenden Lehrer.

Diese vielen Handlungsstränge sind ein Problem des Films. Denn ohne kluge Verdichtungen tendiert jeder Plot zur Oberflächlichkeit. Das andere Problem ist, dass die Plots, vor allem der zentrale Konflikt zwischen Fuchs und Berger, erstaunlich konfliktfrei erzählt werden. Eigentlich gibt es keinen großen Konflikt zwischen Fuchs und Berger. Die Erklärung, warum Fuchs sich für die Stelle beworben hat und wie er mit diesem Problem, das im Film erst sehr spät konkret angesprochen wird, umgeht, stört eigentlich nur die anderen Plots, die dann doch nicht genug vertieft werden können. Es ist, als habe Riahi, mehrere verschiedene Filmideen zusammengeworfen, die sich jetzt im Weg stehen.

Um jetzt nicht falsch verstanden zu werden: im Rahmen der Geschichte, die „Fuchs im Bau“ erzählt, ist das Drama gelungen. Die Schauspieler sind gut. Es wird auf den steil erhobenen pädagogischen Zeigefinger verzichtet. Dafür haben die beiden Gefängnislehrer auch einfach zu viele Macken. Die Recherche ist erkennbar. Und es ist gut, dass er ein auch von der deutschen Gesellschaft ignoriertes Thema anspricht. Außer den entsprechenden Fachleuten interessiert sich eigentlich niemand für den Umgang mit jugendlichen Gefangenen, wie sie in der Haft auf ein Leben ohne Verbrechen vorbereitet werden können und ob das nicht besser mit anderen Maßnahmen geschehen kann. Diese Frage stellt Riahi nicht. Das ist vielleicht eine Frage für das Gespräch nach dem Film. Denn alles das, was Riahi für Österreich zeigt, kann ohne große Probleme auf Deutschland übertragen werden.

Gleichzeitg ist „Fuchs im Bau“ auch ein frustrierender Film. Mit einigen Änderungen im Plot und dramaturgischen Zuspitzungen wäre ein besserer Film möglich gewesen wäre.

P. S.: Aktuell läuft der Film nur in sehr wenigen Kinos. Die aktuelle Liste gibt es hier.

Fuchs im Bau (Österreich 2020)

Regie: Arman T. Riahi

Drehbuch: Arman T. Riahi

mit Aleksandar Petrovic, Maria Hofstätter, Luna Jordan, Andreas Lust, Sibel Kekilli, Karl Fischer, Lukas Watzl, Anica Dobra, Faris Rahoma, Michaela Schausberger

Länge: 102 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Moviepilot über „Fuchs im Bau“

Wikipedia über „Fuchs im Bau“

Meine Besprechung von Arman T. Riahis „Die Migrantigen“ (Österreich 2017)


TV-Tipp für den 23. Mai: In die Falle gelockt

Mai 22, 2022

Arte, 20.15

In die Falle gelockt (The Westerner, USA 1940)

Regie: William Wyler

Drehbuch: Jo Swerling, Niven Busch (nach einer Geschichte von Stuart N. Lake)

In Texas in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts spricht der selbsternannte Judge Roy Bean (Walter Brennan) nach eigenem Gutdünken Recht. Sein jüngstes Opfer ist der Cowboy Cole Harden (Gary Cooper), der die Herkunft seines Pferdes nicht zweifelsfrei beweisen kann. Harden kann einen Aufschub bewirken, indem er Beans Leidenschaft für die Künstlerin Lily Langtry ausnutzt. Und dann gerät er in einen eskalierenden Streit zwischen den in Beans Herrschaftsbereich lebenden Ranchern und Farmern.

Schöne Geschichte einer absonderlichen Partnerschaft.“ (Joe Hembus: Das Western-Lexikon)

Walter Brennan erhielt für diese Rolle seinen dritten Oscar.

1975 erhielt „In die Falle gelockt“ bei den Western Heritage Awards einen Spezialpreis als großartiger, vor 1960 entstandener Western. 2008 war „In die Falle gelockt“ vom American Film Institute für deren „AFI’s 10 Top 10“-Liste für die Western-Kategorie nominiert.

Trotzdem ist der Film fast unbekannt. Wenn die Angaben in der OFDB stimmen, lief der Western erstmals (wahrscheinlich war die TV-Premiere früher) am 19. März 1995 im TV im WDR – und seitdem nicht mehr. Jedenfalls lief er seit Ewigkeiten nicht mehr im Fernsehen und auf DVD gibt es den Film auch nicht.

mit Gary Cooper, Walter Brennan, Doris Davenport, Fred Stone, Forrest Tucker, Lilian Bond, Dana Andrews

auch bekannt als „Der Westerner“

Wiederholungen

Mittwoch, 25. Mai, 14.15 Uhr

Sonntag, 29. Mai, 09.05 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „In die Falle gelockt“

Wikipedia über „In die Falle gelockt“ (deutsch, englisch)


Die Glauser-Gewinner 2022

Mai 22, 2022

Am Samstagabend wurden vom Syndikat in Iserlohn auf der Criminale die alljährlichen Glauser-Preise verliehen. Der Autorenverein für deutschsprachige Kriminalliteratur zeichnet mit dem Preis die besten deutschsprachigen Kriminalgeschichten aus:

in der Kategorie „Roman“

Jörg Juretzka: Nomade (Rotbuch Verlag)

in der Kategorie „Debütroman“

Eberhard Michaely: Frau Helbing und der tote Fagottist (Kampa Verlag)

in der Kategorie „Kurzkrimi“

Kathrin Heinrichs: „Freier Fall“ (In: Im Mordfall Iserlohn, Emons Verlag)

in der Kategorie „Kinderkrimi“

Cornelia Franz: Calypsos Irrfahrt (Carlsen Verlag)

in der Kategorie „Jugendkrimi“

Dirk Reinhardt: Perfect Storm (Verlag Gerstenberg)

Ehren-Glauser

Beate und Jeff Maxian

Und hier ist die Liste der nominierten Werke.


TV-Tipp für den 22. Mai: Il Traditore – Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra

Mai 21, 2022

Arte, 20.15

Il Traditore – Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra (Il Traditore, Italien/Deutschland/Frankreich/Brasilien 2019)

Regie: Marco Bellocchio

Drehbuch: Marco Bellocchio, Ludovica Rampoldi, Valia Santella, Francesco Piccolo

TV-Premiere. Pflichttermin für von Fans von italienischen Mafiafilmen – und von guten Filmen. Marco Bellocchio erzählt das Leben von Tommaso Buscetta, einem hochrangigem Mitglied der Cosa Nostra, der in den Achtzigern zum Kronzeugen gegen sie wird.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Pierfrancesco Favino, Maria Fernanda Candido, Fabrizio Ferracane, Luigi Lo Cascio, Fausto Russo Alesi, Nicola Cali, Giovanni Calcagno, Bruno Cariello, Alberto Storti

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Filmportal über „Il Traditore – Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra“

Moviepilot über „Il Traditore – Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra“

Metacritic über „Il Traditore – Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra“

Rotten Tomatoes über „Il Traditore – Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra“

Wikipedia über „Il Traditore – Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra“ (deutsch, englisch, italienisch)

Meine Besprechung von Marco Bellocchios „Il Traditore – Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra“ (Il Traditore, Italien/Deutschland/Frankreich/Brasilien 2019)