„Rogue One – Eine Star Wars Story“ – Der Roman zum Film

Mai 22, 2018

Von all den Büchern, die bei mir herumliegen, ist „Rogue One – Eine Star Wars Story“ sicher das unwichtigste. Ein Filmroman, der jetzt bei Blanvalet als Taschenbuch erschien. Nachdem das Buch als Paperback bereits vor einem Jahr bei Penhaligon erschien. Der Film lief schon Weihnachten 2016 im Kino und gefiel mir nicht.

Es gibt also keinen Grund, den Roman zu lesen; außer, natürlich, mein Wunsch, zu erfahren, ob Alexander Freed die Lücken im Film sinnvoll stopfen kann.Und dass ich ein altmodisches Weltraumabenteuer lesen will.

Außerdem mag ich Filmromane.

Das sind jetzt schon drei gute Gründe für die Lektüre.

Über die Geschichte von „Rogue One“ muss inzwischen wohl wenig gesagt werden. Film und Roman erzählen die Geschichte von Jyn Erso und einer kleinen Gruppe Rebellen, die auf dem Planeten Scarif die Pläne stehlen, die zur Vernichtung des Todessterns in „Krieg der Sterne“ (Star Wars, USA 1977) führen. Vor dem Film fabulierten die Macher, dass „Rogue One“ eine wichtige Frage, im „Star Wars“-Universum schließen werde. Nun, ja, das kann man so sehen, aber wirklich wichtig war die Antwort nicht. Oder wollen wir demnächst über Putzpläne auf irgendwelchen Raumstationen informiert werden?

Freed erzählt, wie es sich für einen Roman zum Film gehört, die Filmgeschichte mit all ihren Problemen nach. Dabei konzentriert er sich auf die wenig durchdachte Handlung. Er fügt einige Szenen hinzu, schildert einige Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven und er macht die Motive der Personen, vor allem von Jyn, nachvollziehbarer. Es wird verständlicher, warum sie entschließt, die Pläne für die Vernichtung des Todessterns zu besorgen. Diese Waffe wurde federführend von ihrem Vater konstruiert. Er tat das auf Druck von Orson Krennic, dem Bösewicht der Geschichte. Jyn verbrachte ihre Jugend ohne ihren Vater. Sie hasst ihn. Nachdem sie erfährt, dass er sie nicht freiwillig verlassen hat, nimmt sie aber doch das Erbe ihres Vaters an. Er wollte, dass der Todesstern zerstört wird. Und die Pläne dafür sind im Zentralarchiv auf Scarif.

Jyn und eine kleine Rebellengruppe, die titelgebende und ohne einen Auftrag handelnde „Rogue One“ (das Imperium und die Rebellion sind beides schon ziemlich militärisch organisierte Vereinigungen) machen sich dann auf den Weg nach Scarif. Warum die Männer ihr, einer ungebundenen Abenteurerin, die sich bislang aus dem Krieg zwischen Imperium und Rebellion heraushielt, die über keine Führungserfahrung und nennenswerte Kampferfahrung verfügt, folgen, wird auch im Roman nicht viel nachvollziehbarer. Der Hinweis auf ein ‚Leuchten‘ (vulgo ihre für das menschliche Auge unsichtbare Aura) und ihre gottgegebenen, von den anderen sofort erkannten Führungsqualitäten müssen reichen.

Die Entscheidung des Imperiums, den gesamten Planeten Scarif zu zerstören und so den Diebstahl der Pläne zu verhindern, ist allerdings vollkommen gaga. Im Buch noch mehr als im Film. Denn im Buch erfahren wir mehr über das Archiv, in dem die vollständigen Pläne für den Todesstern lagern. Sie sind in einer gewaltigen Bibliothek, die unendlich viele Baupläne und sonstige Leistungen von Ingenieuren enthält. Sie enthält letztendlich die gesamte Kultur der Galaxis. Und es scheint keine weiteren Kopien zu geben. Jedenfalls drängt sich im Roman der Eindruck auf, dass es diese ganzen Baupläne nicht in unendlicher Zahl an unendlich vielen Orten gibt. Letztendlich steht auf Scarif eine gewaltige Zentralbibliothek, die das gesamte Wissen der Galaxie beinhaltet.

Mit der Vernichtung des Planeten wird gleichzeitig dieses Wissen zerstört. Das ist dann doch eine Überreaktion, die aus der Entstehungszeit der des ersten „Krieg der Sterne“-Films, Mitte der siebziger Jahre, erklärbar ist und heute zu einem gewaltigen Nachteil für das von George Lucas erfundene Universum wird.

Denn das Bild von Zentralbibliotheken und der Versuch, an bestimmten Orten das Wissen der Menschheit zu bündeln, ist heute, im Zeitalter von Cloud-Computing, zutiefst anachronistisch. Damals waren Computer riesige Geräte. Heute hat jedes Telefon mehr Rechnerleistung. Heute sind alle Geräte miteinander vernetzt. Das Internet ist so aufgebaut, dass es quasi unmöglich ist, eine Information zu zerstören oder auf ihrem Weg zum Empfänger aufzuhalten. Und selbstverständlich gibt es keinen Unterschied zwischen Original und Kopie. In „Rogue One“ ist genau das eines der Probleme, mit denen Jyn und ihre Rebellentruppe sich herumschlagen müssen, nachdem Jyn die Daten, die in einer Leitz-Ordner-großen Kassette sind, aus dem Archiv geklaut hat. Denn die Datenübertragung funktioniert nur von einem bestimmten Ort und nur über eine bestimmte Entfernung. Wenn die Entfernung zu groß wird, kommt das Signal nur noch verstümmelt an.

Auch die andere in „Rogue One“ benutzte Technik, ihre Möglichkeiten und Grenzen sind, aus heutiger Sicht, betont altmodisch. Es handelt sich um Technik, die vor vierzig Jahren unvorstellbar war. Heute sind die Probleme teilweise gelöst oder die Ideen wurden als Unfug verworfen.

Genau wie die Technik verharrt das Gesellschaftsbild des „Star Wars“-Kosmos in den siebziger Jahren und den noch älteren Inspirationen für „Krieg der Sterne“. Es handelt sich um eine Fantasy-Welt, die in den Filmen, die vor dem ersten „Krieg der Sterne“-Film spielen, auch nicht weiterentwickelt werden kann. Das gilt für die vergessenswerte Prequel-Trilogie, „Rogue One“ und „Solo“. In der aktuellen Trilogie („Das Erwachen der Macht“, „Die letzten Jedi“ und „Episode IX“) ist das immerhin prinzipiell möglich. Aber es wurde nicht getan. Ob es in den anderen, bis jetzt angekündigten „Star Wars“-Filmen gemacht wird, ist unklar. Die „Star Wars“-Welt ist eine statische Welt, die sich seit Jahrzehnten nicht veränderte. Sie kann, weil eine ganze Welt mit familiären Konflikten und einem politischen Kampf um die Macht im Universum entworfen wurde, auch nur begrenzt an die Gegenwart und aktuelle Diskurse, Entwicklungen und Probleme angepasst werden.

Alexander Freed: Rogue One – Eine Star Wars Story

(übersetzt von Andreas Kasprzak)

Blanvalet, 2018

448 Seiten

9,99 Euro

Deutsche Erstausgabe

Penhaligon, 2017

Originalausgabe

Rogue One. A Star Wars Story

Del Rey, 2016

Die Vorlage

Rogue One: A Star Wars Story (Rogue One: A Star Wars Story, USA 2016)

Regie: Gareth Edwards

Drehbuch: Chris Weitz, Tony Gilroy (nach einer Geschichte von John Knoll und Gary Whitta, basierend auf Charaktere von George Lucas)

mit Felicity Jones, Diego Luna, Ben Mendelsohn, Donnie Yen, Jiang Wen, Mads Mikkelsen, Alan Tudyk, Riz Ahmed, Forest Whitaker, Jimmy Smits

Länge: 134 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Außerdem in der weit, weit entfernten Galaxis

Der unterhaltsame Film „Solo: A Star Wars Story“ startet am 24. Mai in unseren Kinos. Meine Besprechung gibt es bald.

Panini hat für den 26. Juni den gleichnamigen Filmroman (es müsste sich um die Version für ein jugendliches Publikum handeln) angekündigt. Der Autor wird verschwiegen. Das Buch soll 15 Euro kosten.

Blanvalet hat das darauf basierende, ab 8 Jahren empfohlene Hörbuch für den 1. Oktober angekündigt. Es soll 9,99 Euro kosten. Ob es sich dabei um eine gekürzte oder ungekürzte Fassung handelt, ist unklar.

Jason Frys Romanfassung von „Die letzten Jedi“ soll jetzt am 20. August, bei Penhaligon als Paperback (für 15 Euro) erscheinen. Ursprünglich sollte der Roman im Mai erscheinen. Auch in den USA erschien der Filmroman erst vor wenigen Wochen und er enthält Szenen, die im Film nicht vorhanden sind.

Die von Michael Kogge geschriebene „Die letzten Jedi“-Romanfassung für Jugendliche erschien bei Panini für 13 Euro bereits Ende April.

Um sich nur auf den nächsten Spielfilm und die Filmromane zu konzentrieren.

Hinweise

Homepage von Alexander Freed

Deutsche Homepage zum Film

Der galaktische „Krieg der Sterne“-YouTube-Kanal

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Rogue One: A Star Wars Story“

Metacritic über „Rogue One: A Star Wars Story“

Rotten Tomatoes über „Rogue One: A Star Wars Story“

Wikipedia über „Rogue One: A Star Wars Story“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von J. J. Abrams „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ (Star Wars: The Force awakens, USA 2015)

Meine Besprechung von Rian Johnsons „Star Wars: Die letzten Jedi“ (Star Wars: The last Jedi, USA 2017)

Meine Besprechung von Gareth Edwards‘ „Rogue One: A Star Wars Story“ (Rogue One: A Star Wars Story, USA 2016)

Meine Besprechung von Greg Ruckas „Star Wars: Imperium in Trümmern (Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht) (Star Wars: Shatterd Empire # 1 – 4, Disney/Lucasfilm 2015)

Meine Besprechung von Greg Ruckas „Star Wars: Vor dem Erwachen“ (Star Wars: Before the Awakening, 2015)

Meine Besprechung von Alan Dean Fosters „Star Wars: Das Erwachen der Macht – Der Roman zum Film“ (Star Wars: The Force awakens, 2015)

Meine Besprechung von Michael Kogges „Star Wars: Das Erwachen der Macht – Jugendroman zum Film“ (Star Wars: The Force awakens, 2016)

Meine Besprechung von James Lucenos „Star Wars – Der Auslöser: Ein Rogue One Roman“ (Star Wars: Catalyst: A Rogue One Novel, 2016)


Neu im Kino/Filmkritik: Rumms, bumms, gähn – „Rogue One: A Star Wars Story“

Dezember 14, 2016

Das soll ja wieder eine Besprechung sein, in der es für die Fans, die sich den Film eh ansehen werden, keine Spoiler gibt.

Allgemein bekannt ist, dass „Rogue One: A Star Wars Story“ ein Spin-Off ist, das außerhalb der bekannten „Star Wars“-Filme spielt, die die Geschichte der Familie Skywalker erzählen; dass „Rogue One“ vor „Krieg der Sterne“ (1977) spielt und dass erzählt wird, wie die Rebellen, Luke Skywalker und Prinzessin Leia Organa die Pläne für den Todesstern erhalten, den sie in „Krieg der Sterne“ vernichteten.

Bekannt ist außerdem, dass „Rogue One“ ein Einzelfilm sein wird. Ende November schloss Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy in einem Interview definitiv aus, dass es weitere Filme mit der „Rogue One“-Heldin Jyn Erso geben werde. Das nährte sofort Spekulationen, dass sie und die gesamte „Rouge One“-Besatzung am Ende des Films sterben.

Und es ist bekannt, dass es umfangreiche Nachdrehs gab. „Bourne“-Autor Tony Gilroy wurde dafür als Script-Doctor und Autor engagiert. Aber, auch wenn Kritiker da sofort und oft zu recht massive Storyprobleme wittern, sagt das erst einmal nichts. Denn es kann sich auch einfach um das Beheben von Storylücken und Anschlussfehlern handeln und den Film wirklich besser machen.

Ein Grund scheidet allerdings als Grund für den Nachdreh aus: den Film humorvoller zu machen.

Regisseur Gareth Edwards („Monsters“, „Godzilla“) wollte einen Kriegsfilm drehen. Da ist Humor Mangelware. Auch in dem jetzt präsentierten Film, der die Geschichte von Jyn Erso (Felicity Jones), der Tochter von Galen Erso, dem Schöpfer des Todessterns, erzählt. Als Kind wurde sie von ihrem Vater getrennt.

Jetzt soll er eine Nachricht für sie haben. Sie macht sich mit einer kleinen Truppe ethnisch äußerst gemischter Rebellen und einem blinden Mönch auf die Suche nach der Botschaft, ihrem Vater und den Bauplänen.

Und eigentlich ist das genug Story für ein buntes, zweistündiges Weltraumabenteuer.

Eigentlich.

Denn „Rogue One“ ist ein erstaunlich und erschreckend schlechter Film. In den ersten Minuten werden auf einem halben Dutzend Planeten ein gutes Dutzend Charaktere eingeführt, ohne dass die Filmgeschichte in Gang kommt. Dabei wird Jyn Erso aus einem Gefängnis des Imperiums befreit. Warum und wie sie dahin kam, wird nie erklärt und ist auch für die Filmgeschichte vollkommen unerheblich. Danach wird eine furchtbar komplizierte Begründung, warum sie sich ins Abenteuer stürzt, herbeigeschrieben. Als hätte es nicht ein einfaches „Tochter will ihren Vater retten“ getan.

Ab da gibt es zahllose Anspielungen auf Kriegsfilme und Kriege, vor allem den Korea- und Vietnam-Krieg (wie wir ihn aus Filmen kennen) und den Afghanistan-Krieg (wie wir ihn aus den Nachrichten und Filmen kennen), ohne dass diese Anspielungen irgendwohin führen. Es sind einfach nur beliebig austauschbare Bilder, die in „Rogue One“ für nichts stehen. Sie haben keinerlei Bedeutung, machen aber, wenn den Gefangenen immer wieder ein Stoffsack über den Kopf gestülpt wird oder unsere Helden durch eine heilige Stadt laufen, die erkennbar vom alten Jerusalem, der Wüstenfestung Masada und dem Gewusel arabischer und afghanischer Städte inspiriert ist, bewusst, welche Chancen und erzählerische Möglichkeiten verpasst wurden zugunsten eines unwitzigen Witzes oder eines weiteren Action-Set-Pieces.

Dazwischen laufen ab und an Stars wie Mads Mikkelsen (dessen Auftritte als Galen Erso fast vollständig in den verschiedenen Trailer enthalten sind) und Forest Whitaker durch das Bild. Ben Mendelsohn hat als Direktor Orson Krennic, der Schöpfer des Todessterns und der Bösewicht des Films, mehr Leinwandzeit. Aber seine Rolle ist so schlecht geschriebenen, dass der sonst immer beeindruckende Mendelsohn seine blasseste Performance seit Ewigkeiten, wahrscheinlich sogar seit seinem Filmdebüt, abliefert. Trotzdem gelingt es ihm, Krennic so zu porträtieren, dass man mit ihm mitfühlt.

Darth Vader (im Original wieder von James Earl Jones gesprochen) taucht zwar auch auf, aber – wir reden hier von dem Darth Vader, der in „Krieg der Sterne“, „Das Imperium schlägt zurück“ und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ dabei war – er wirkt wie ein Hänfling in einem viel zu großem Kostüm, kurz vor einer kleinen Tanznummer. Wohl niemals, abgesehen von „Spaceballs“ sah Darth Vader weniger bedrohlich aus.

Die „Star Wars“-Technik – die originale Trilogie entstand vor fast vierzig Jahren – wirkt inzwischen mit den großen Schalthebeln, schlechten Hologrammen und riesigen Datenträgern nur noch anachronistisch. Jyn Erso muss nämlich in der großen und epischen Schlussschlacht, die Pläne, die in einer buchgroßen Box enthalten sind, aus einem riesigen Datenschacht stehlen und, nun, in dieser Galaxie gibt es kein Internet und keine Cloud, in die man die Daten schnell uploaden könnte. In der Schlacht wird auch alles an Material und Menschen aufgeboten, was das Herz des „Star Wars“-Fans erfreut. Ohne Luke Skywalker, Han Solo und Chewbacca; – wobei, ich glaube, in einem Raumschiff kurz ein riesiges behaartes Wesen gesehen zu haben.

Aber all die prächtigen Landschaften – es wurde in Island, Jordanien, den Malediven und den Pinewood Studios gedreht -, die tollen Spezialeffekte und die vielen durchaus beeindruckenden Actionszenen sind machtlos gegen die banalen Dialoge (die man oft schon Minuten vorher sprechen kann), das schleppende Erzähltempo (immer wieder hätte man etliche Szenen mühelos kürzen können) und, das ist das größte Problem des Films, die skizzenhaften Charaktere, bei denen es, wie bei „Soldat Nummer 5“ und „Soldat Nummer 6“ egal ist, ob sie leben oder sterben. Dabei geht in einem Film nichts über eine große Sterbeszene, die uns unwillkürlich zum Taschentuch greifen lässt. Vor allem wenn der Charakter uns vorher durch seine Taten ans Herz gewachsen ist. Gerade bei einem Einzelfilm, der auch ohne das Wissen der anderen Filme und der „Star Wars“-Saga funktionieren muss, ist das besonders wichtig.

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Rogue One: A Star Wars Story (Rogue One: A Star Wars Story, USA 2016)

Regie: Gareth Edwards

Drehbuch: Chris Weitz, Tony Gilroy (nach einer Geschichte von John Knoll und Gary Whitta, basierend auf Charaktere von George Lucas)

mit Felicity Jones, Diego Luna, Ben Mendelsohn, Donnie Yen, Jiang Wen, Mads Mikkelsen, Alan Tudyk, Riz Ahmed, Forest Whitaker, Jimmy Smits

Länge: 134 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Der galaktische „Krieg der Sterne“-YouTube-Kanal

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Rogue One: A Star Wars Story“

Metacritic über „Rogue One: A Star Wars Story“

Rotten Tomatoes über „Rogue One: A Star Wars Story“

Wikipedia über „Rogue One: A Star Wars Story“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von J. J. Abrams „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ (Star Wars: The Force awakens, USA 2015)

Meine Besprechung von Greg Ruckas „Star Wars: Imperium in Trümmern (Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht) (Star Wars: Shatterd Empire # 1 – 4, Disney/Lucasfilm 2015)

Meine Besprechung von Greg Ruckas „Star Wars: Vor dem Erwachen“ (Star Wars: Before the Awakening, 2015)

Meine Besprechung von Alan Dean Fosters „Star Wars: Das Erwachen der Macht – Der Roman zum Film“ (Star Wars: The Force awakens, 2015)

Meine Besprechung von Michael Kogges „Star Wars: Das Erwachen der Macht – Jugendroman zum Film“ (Star Wars: The Force awakens, 2016)

Meine Besprechung von Gareth Edwards‘ „Godzilla“ (Godzilla, USA 2014)

Noch ein Hinweis

Im Mai, ziemlich pünktlich zum DVD-Start, erscheinen zwei Bücher, die vielleicht einige Storylücken erklären und Hintergründe vertiefen: einerseits der von Alexander Freed geschriebene Roman zum Film, der mit einigen Ergänzungen die Filmgeschichte nacherzählt; andererseits „Der Auslöser“ von James Luceno. Er erzählt, so die Verlagsankündigung, eine „bisher unbekannte Geschichte um eine Gruppe von Kämpfern und Kopfgeldjägern (…), die sich aufmacht, die Pläne des Todessterns zu stehlen.“ Das klingt jetzt nicht unbedingt nach der direkten Vorgeschichte zu „Rogue One“, sondern eher nach einem zünftigem Weltraumabenteuer, bei dem die Jungs keinen Erfolg haben dürfen. Denn dann gäbe es ja nicht die Geschichte von Jyn Erso und ihres dreckigen Dutzends.

Star Wars Rogue One von Alexander Freed

Alexander Freed: Rogue One – Eine Star Wars Story

(übersetzt von Andreas Kasprzak)

Penhaligon, 2017

400 Seiten

14,99 Euro

(angekündigt für den 22. Mai 2017)

Originalausgabe

Star Wars™ Rogue One

DelRey, New York 2017

Star WarsDer Ausloeser von James Luceno

James Luceno: Star Wars: Der Auslöser – A Rouge One Story

(übersetzt von Andreas Kasprzak)

Blanvalet, 2017

400 Seiten

13 Euro

(angekündigt für den 15. Mai 2017)

Originalausgabe

Star Wars™ Catalyst: A Rogue One Story

DelRey, New York 2016


Neu im Kino/Filmkritik: Kaputtmachen mit „Godzilla“

Mai 15, 2014

Es ist nur ein kleines Problem, das aber auf ein viel größeres Problem hinweist: Beim Ansehen von „Godzilla“ überlegte ich ständig, wie groß die verschiedenen Monster sind und ich hatte immer den Eindruck, dass ihre Größe sich immer wieder veränderte; – was zu einem Teil sicher auch an den irritierendem 3D-Effekt lag, bei dem die Dimensionen immer etwas verschoben waren. Meistens hatte ich den Eindruck, dass die Menschen im Vordergrund zu klein oder zu groß für die etwas hinter ihnen stehenden Fahrzeuge waren.
Wenn ich allerdings, wie bei „King Kong und die weiße Frau“, vollständig in dem Film versunken wäre, hätte es mich nicht gestört.
Außerdem ist „Godzilla“ als zweistündiger Film eine sehr schwerfällige, sich im Schneckentempo auf das Finale zubewegende Angelegenheit, die „Pacific Rim“ (eine ziemlich schamlose „Godzilla“-Kopie) mit „World War Z“ verknüpft und die gelungenen Teile der beiden Filme links liegen lässt.
Gareth Edwards, der mit seinem Low-Budget-Debütfilm „Monsters“ begeisterte, beginnt sein Blockbuster-Debüt mit einer schön gestalteten Titelsequenz, in der auf die Atomexperimente nach dem zweiten Weltkrieg hingewiesen wird.
Nach der Titelsequenz erzählt Edwards in epischer Breite weiter: wie die Monster 1999 auf den Philippinen wieder auftauchen und kurz darauf in Japan das AKW Janjira vernichten. Dabei stirbt Sandra Brody; – gespielt von Juliette Binoche in einer Kürzestrolle.
Fünfzehn Jahre später ist ihr Sohn Ford (Aaron Taylor-Johnson) US-Soldat mit Frau und Kind. Ihr Ehemann Joe (Bryan Cranston), der damals im AKW als Wissenschaftler arbeitete, will immer noch herausfinden, was damals geschah. Denn er glaubt nicht, dass die anormalen Klangmuster, die kurz vor der Katastrophe aufgezeichnet wurden, von einem Erdbeben kamen. Nachdem er wieder einmal im Gefängnis landete, fliegt Ford nach Japan. Joe kann ihn überzeugen, das Sperrgebiet zu betreten – und in dem zerstörten AKW entdecken sie, dass dort ein riesiges Tier von Militärs gefangen gehalten wird und sich, wie die anormalen Ausschläge auf dem Seismographen zeigen, ein weiteres Tier nähert. In der folgenden Schlacht, die natürlich mitten in der Nacht stattfindet, sehen wir erstmals die Monster. Denn in diesem „Godzilla“-Film genügt nicht ein Godzilla, sondern es gibt mehrere Riesenmonster, die sich munter bekämpfen, paaren und Eier legen. Das kennen wir aus „Pacific Rim“, wo es ja auch verschiedene Monsterarten gab, die gerne Großstädte verwüsteten.
Jedenfalls machen sie sich jetzt auf den Weg nach Osten. Über Hawaii (Remember Pearl Harbor?) geht es nach San Francisco. Immer begleitet vom Militär, zwei Wissenschaftlern und Ford, der einfach immer so mitgenommen. Denn vor allem nach dem Tod seines Vaters, der ja immerhin noch über einige nützliche Informationen verfügen könnte, ist Ford aus militärischer Sicht einfach nur Ballast, der – und hier wird die Story zunehmend abstruser – zufälligerweise immer an den Orten ist, wo gerade etwas für die Filmgeschichte wichtiges passiert. Denn Ford ist ein Soldat auf Urlaub, ein Zivilist, ein Mann, der keinen Auftrag und auch kein dramaturgisches Ziel hat. Dass er seine Eltern rächen will oder dass er zu seiner Familie zurück möchte (die zufälligerweise in San Francisco wohnt) können wir uns vielleicht denken, aber für die Filmgeschichte ist es egal. Deshalb ist Ford ein absolut blasser Held. Der langweiligste Charakter im ganzen Film; was jetzt nicht heißt, dass die anderen Charaktere wesentlich interessanter wären.
Gerry Lane, der Held von „World War Z“, dessen Reise um den halben Globus auch teilweise absurde Züge hatte, hat im Gegensatz zu Ford ein Ziel: er musste den Patient Null, den Ausbruch der Zombie-Seuche und ein Gegenmittel finden.
Die wenigen Frauen im Film sind beschränken sich weitgehend auf das Halten von Akten oder das Kreischen. Beides ist nicht sonderlich beeindruckend und unterfordert die Schauspielerinnen – wir reden von Juliette Binoche, Elizabeth Olsen und Sally Hawkins – sträflich.
Und die Filmgeschichte selbst, eigentlich ein unglaublich langer Prolog, der in „Pacific Rim“ in den ersten Minuten beeindruckend konzentriert abgehandelt wurde, der zur finalen Schlacht führt, wird weitgehend von Zufälligkeiten zusammengehalten. Es wird vieles angesprochen, was dann doch keine Folgen für die Geschichte hat. Das gilt auch für viele Episödchen, wie die Rettung eines Kindes auf Hawaii durch Ford oder die Rettung eines mit Kindern vollbesetzten Schulbusses in San Francisco durch den afroamerikanischen Busfahrer. Und vieles ist schlichtweg erschreckend unlogisch. So schickt das Militär immer weitere Flugzeuge los, obwohl es weiß, dass die Monster einen elektronischen Fallout produzieren können, der dazu führt, dass die komplette Elektronik versagt und die Maschinen wie Steine abstürzen lässt.
Allerdings geht es in einem Godzilla-Film nicht wirklich um dreidimensionale Charaktere und eine ausgefeilte Story, sondern um Godzilla, der durch Großstädte stampft und dabei Wolkenkratzer zerstört.
Das wird auch gezeigt und Gareth Edwards gelingen hier einige beeindruckende apokalyptische Bilder. Und Godzilla, der erst nach ungefähr 75 Minuten erstmals in seiner ganzen computergenerierten Pracht zu sehen ist, ist als 108 Meter (Presseheft) großes Monster auch furchterregend. Jedenfalls bis der Wissenschaftler Dr. Ishiro Serizawa (Ken Watanabe) den bösen Godzilla schnell in einen guten Godzilla umdeutet, der die anderen Monster, die Alpha Predator (so eine Art Flugsaurier) vernichten will. Godzilla wird zu einem „Pacific Rim“-Riesenroboter.
Insgesamt ist „Godzilla“ ein ziemlich enttäuschender Monsterfilm, der schwerfällig auf sein Ende zustampft, den gesamten Cast sträflich unterfordert und Godzilla nur selten zeigt.

Godzilla - Plakat

Godzilla (Godzilla, USA 2014)
Regie: Gareth Edwards
Drehbuch: Max Borenstein (nach einer Geschichte von David Callahan)
mit Aaron Taylor-Johnson, Ken Watanabe, Elizabeth Olsen, Juliette Binoche, Sally Hawkins, David Strathairn, Bryan Cranston
Länge: 123 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
Amerikanische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „Godzilla“
Moviepilot über „Godzilla“
Metacritic über „Godzilla“
Rotten Tomatoes über „Godzilla“
Wikipedia über „Godzilla“ (deutsch, englisch)

 


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