TV-Tipp für den 2. Januar: Die glorreichen Sieben

Januar 1, 2022

RTL, 22.05

Die glorreichen Sieben (The Magnificent Seven, USA 2016)

Regie: Antoine Fuqua

Drehbuch: Richard Wenk, Nic Pizzolatto (basierend auf dem Drehbuch von Akira Kurosawa, Shinobu Hashimoto und Hideo Oguni)

Die friedlichen Farmer von Rose Creek heuern sieben Revolverhelden an. Sie sollen sie gegen eine skrupellosen Minenbesitzer und seine gesetzlosen Handlanger beschützen.

Überaus gelungene und hundertfünfzigprozentig eigenständige Neuadaption von „Die sieben Samurai“, die schon einmal als Western geremaked wurden.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Denzel Washington, Chris Pratt, Ethan Hawke, Vincent D’Onofrio, Byung-hun Lee, Manuel Garcia-Rulfo, Martin Sensmeier, Haley Bennett, Peter Sarsgaard, Luke Grimes, Matt Bomer

Wiederholung: Montag, 3. Januar, 03.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Die glorreichen Sieben“

Metacritic über „Die glorreichen Sieben“

Rotten Tomatoes über „Die glorreichen Sieben“

Wikipedia über „Die glorreichen Sieben“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Training Day” (Training Day, USA 2001)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Gesetz der Straße – Brooklyn’s Finest” (Brooklyn’s Finest, USA 2009)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Olympus has fallen – Die Welt in Gefahr” (Olympus has fallen, USA 2013)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “The Equalizer” (The Equalizer, USA 2014)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Southpaw” (Southpaw, USA 2015)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas „Die glorreichen Sieben“ (The Magnificent Seven, USA 2016)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas „The Equalizer 2“ (The Equalizer 2, USA 2018)


TV-Tipp für den 24. Mai: Kagemusha – Der Schatten des Kriegers

Mai 23, 2021

Arte, 20.15

Kagemusha – Der Schatten des Kriegers (Kagemusha, Japan 1980)

Regie: Akira Kurosawa

Drehbuch: Akira Kurosawa, Masato Ide

Japan, 1572: Der erfolgreiche und gefürchtete Kriegsherr Fürst Shingen Takeda (Tatsuya Nakadai) wird in einer Schlacht durch einen Schuss tödlich verletzt. Vor seinem Tod verfügt er, dass ein namenloser Dieb (ebenfalls Tatsuya Nakadai) für die nächsten drei Jahre seinen Platz einnehmen soll. Der Dieb übernimmt die Rolle als ‚Kagemusha‘ (Schattenkrieger). Er muss, unterstützt von einigen Vertrauten des Fürsten, Freund und Feind täuschen.

Seit Ewigkeiten nicht mehr gezeigtes Quasi-Spätwerk von Akira Kurosawa. Bis zu seinem Tod am 6. September 1998 drehte der am 23. März 1910 geborene Kurosawa noch vier hochgelobte Filme. Aber als „Kagemusha“ Film in Cannes gezeigt wurde und dort die Goldene Palme erhielt, war es Kurosawas erster Film nach einer fünfjährigen Pause, seine bekanntesten Werke (wie „Rashomon“, „Die sieben Samurai“ und „Yojimbo“) lagen schon Jahre zurück und niemand dachte ernsthaft, dass Kurosawa noch mehrere Filme inszenieren würde.

Kagemusha“ ist ein künstlerischer Erfolg, der beim Ansehen auch immer wieder eine dröge Angelegenheit ist. Es gibt keine Identifikationsfiguren. Die Geschichte ist immer wieder rätselhaft. Viele, lange Szenen werden, wie Bühnenbilder, ungeschnitten und ohne eine einzige Kamerabewegung präsentiert, was das erzählerische Gewicht auf die Dialoge legt und zeigt, wie starr, unbeweglich und überholt die Herrschaft des Hauses Takeda ist. Die Schlachten und ihre Folgen sind in optisch überwältigenden Bildern inszeniert. Es sind wunderschön alptraumhafte Gemälde. Die aus „Die sieben Samurai“ bekannte Dynamik und klare Struktur der Kämpfe fehlt. In „Kagemusha“ wird der Verlauf der Schlacht, also wer gegen wen mit welcher Strategie kämpft und welche Soldaten zu welcher Truppe gehören, nie klar. Die japanischen Zwischentitel, die über das Kampfgeschehen aufklären könnten, wurden aus unerfindlichen Gründen nicht ins Deutsche übersetzt. So sind die Schlachten nur noch ebenso farbenprächtige wie sinnlose Massaker. Und natürlich bleiben dem westlichen Betrachter die historischen und kulturellen Hintergründe verborgen. Denn „Kagemusha“ basiert, mehr oder weniger, auf wahren Ereignissen.

Insofern ist „Kagemusha“ nicht so mitreisend wie „Die sieben Samurai“ und „Rashomon“. Sehenswert ist das Drama trotzdem.

Eine zeitgenössische Einschätzung: „mit Sicherheit einer der außergewöhnlichsten und besten Filme des Jahres 1980“ (Fischer Film Almanach 1981)

mit Tatsuya Nakadai, Kenichi Hagiwara, Kota Yui, Hideji Otaki, Hideo Murata, Takayuki Shiho

Wiederholung: Donnerstag, 27. Mai, 13.45 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Kagemusha“

Wikipedia über „Kagemusha“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 4. Januar: Die glorreichen Sieben

Januar 3, 2021

ZDF, 22.15

Die glorreichen Sieben (The Magnificent Seven, USA 2016)

Regie: Antoine Fuqua

Drehbuch: Richard Wenk, Nic Pizzolatto (basierend auf dem Drehbuch von Akira Kurosawa, Shinobu Hashimoto und Hideo Oguni)

Die friedlichen Farmer von Rose Creek heuern sieben Revolverhelden an. Sie sollen sie gegen eine skrupellosen Minenbesitzer und seine gesetzlosen Handlanger beschützen.

Überaus gelungene und hundertfünfzigprozentig eigenständige Neuadaption von „Die sieben Samurai“, die schon einmal als Western geremaked wurden.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Denzel Washington, Chris Pratt, Ethan Hawke, Vincent D’Onofrio, Byung-hun Lee, Manuel Garcia-Rulfo, Martin Sensmeier, Haley Bennett, Peter Sarsgaard, Luke Grimes, Matt Bomer

Hinweise

Moviepilot über „Die glorreichen Sieben“

Metacritic über „Die glorreichen Sieben“

Rotten Tomatoes über „Die glorreichen Sieben“

Wikipedia über „Die glorreichen Sieben“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Training Day” (Training Day, USA 2001)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Gesetz der Straße – Brooklyn’s Finest” (Brooklyn’s Finest, USA 2009)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Olympus has fallen – Die Welt in Gefahr” (Olympus has fallen, USA 2013)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “The Equalizer” (The Equalizer, USA 2014)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Southpaw” (Southpaw, USA 2015)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas „Die glorreichen Sieben“ (The Magnificent Seven, USA 2016)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas „The Equalizer 2“ (The Equalizer 2, USA 2018)


TV-Tipp für den 17. Dezember: Express in die Hölle

Dezember 16, 2020

Tele 5, 20. 15

Runaway Train – Express in die Hölle (Runaway Train, USA 1985)

Regie: Andrei Konchalovsky

Drehbuch: Djordje Milicevic, Paul Zindel, Edward Bunker (nach einem Drehbuch von Akira Kurosawa)

Alaska: zwei Knackis brechen aus und hoffen als blinde Passagiere auf einem Güterzug in die Freiheit fahren zu können. Doch der Lokführer stirbt, ein dritter blinder Passagier ist ebenfalls an Bord und der Zug kann nicht gebremst werden.

Harter, spannender, heute fast unbekannter Thriller mit guten Schauspielerleistungen. Voight und Roberts waren für je einen Oscar nominiert; Voight erhielt einen Golden Globe, Roberts war nominiert. Außerdem war der Film als bester Film für einen Golden Globe nominiert. Die Schmonzette „Out of Africa“ erhielt ihn.

Mit Jon Voight, Eric Roberts, Rebecca DeMornay, Edward Bunker, Danny Trejo (Debüt)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Express in die Hölle“

Wikipedia über „Express in die Hölle“ (deutsch, englisch)

Crimetime: Edward-Bunker-Porträt von Charles Waring

TWBooks: Edward Bunker

No Exit Press über Edward Bunker

Michael Kaplan interviewt Edward Bunker (September 1996)

BBC: Nachruf auf Edward Bunker (Juli 2005)

New York Times: Nachruf auf Edward Bunker (AP)

Meine Besprechung von Edward Bunkers „Lockruf der Nacht“ (Stark, 2007)

Meine Besprechung von Andrei Konchalovskys „Paradies“ (Ray, Russland/Deutschland 2016)


TV-Tipp für den 10. August: Die verborgene Festung

August 10, 2020

Arte, 22.45

Die verborgene Festung (Kakushi toride no san-akunin, Japan 1958)

Drehbuch: Akira Kurosawa

Drehbuch: Shinobi Hashimoto, Ryuzo Kikushima, Hideo Oguni, Akira Kurosawa

Japan, 16. Jahrhundert: die Fürstenhäuser bekriegen sich. Die junge Prinzessin Yukihime heuert einen Samurai an. Er soll ihr helfen, ihren Besitz zurück zu erobern.

Selten gezeigter Samuraifilm von Akira Kurosawa, der auf der Berlinale für die Regie einen Silbernen Bären erhielt, nie in den deutschen Kinos lief und großen Einfluss auf George Lucas‘ „Krieg der Sterne“ hatte.

Ausgehend von der angekündigten Länge zeigt Arte die Originalfassung und nicht die um gut zwanzig Minuten gekürzte deutsche Fassung.

Vielleicht präsentiert Arte (oder ein anderer Sender) mal eine kleine Kurosawa-Werkschau.

mit Toshiro Mifune, Misa Uehara, Takashi Shimura, Susumu Fujita, Eiko Miyoshi, Minoru Chiaki

Hinweise

Rotten Tomatoes „Die verborgene Festung“

Wikipedia über „Die verborgene Festung“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 17. Dezember: Runaway Train – Express in die Hölle

Dezember 17, 2018

Nachdem „Der (erste) große Eisenbahnraub“ um 20.15 Uhr erfolgreich über die Gleise ging, geht es weiter mit dem

Arte, 22.00

Runaway Train – Express in die Hölle (Runaway Train, USA 1985)

Regie: Andrei Konchalovsky

Drehbuch: Djordje Milicevic, Paul Zindel, Edward Bunker (nach einem Drehbuch von Akira Kurosawa)

Alaska: zwei Knackis brechen aus und hoffen als blinde Passagiere auf einem Güterzug in die Freiheit fahren zu können. Doch der Lokführer stirbt, ein dritter blinder Passagier ist ebenfalls an Bord und der Zug kann nicht gebremst werden.

Harter, spannender Thriller mit guten Schauspielerleistungen. Voight und Roberts waren für je einen Oscar nominiert; Voight erhielt einen Golden Globe, Roberts war nominiert. Außerdem war der Film als bester Film für einen Golden Globe nominiert. Die Schmonzette „Out of Africa“ erhielt ihn. Trotzdem ist der Film heute fast unbekannt.

Mit Jon Voight, Eric Roberts, Rebecca DeMornay, Edward Bunker, Danny Trejo (Debüt)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Express in die Hölle“

Wikipedia über „Express in die Hölle“ (deutsch, englisch)

Crimetime: Edward-Bunker-Porträt von Charles Waring

TWBooks: Edward Bunker

No Exit Press über Edward Bunker

Michael Kaplan interviewt Edward Bunker (September 1996)

BBC: Nachruf auf Edward Bunker (Juli 2005)

New York Times: Nachruf auf Edward Bunker (AP)

Meine Besprechung von Edward Bunkers „Lockruf der Nacht“ (Stark, 2007)

Meine Besprechung von Andrei Konchalovskys „Paradies“ (Ray, Russland/Deutschland 2016)


TV-Tipp für den 21. Januar: Express in die Hölle

Januar 21, 2018

Tele 5, 22.20

Express in die Hölle (Runaway Train, USA 1985)

Regie: Andrei Konchalovsky

Drehbuch: Djordje Milicevic, Paul Zindel, Edward Bunker (nach einem Drehbuch von Akira Kurosawa)

Alaska: zwei Knackis brechen aus und hoffen als blinde Passagiere auf einem Güterzug in die Freiheit fahren zu können. Doch der Lokführer stirbt, ein dritter blinder Passagier ist ebenfalls an Bord und der Zug kann nicht gebremst werden.

Harter, spannender Thriller mit guten Schauspielerleistungen. Voight und Roberts waren für je einen Oscar nominiert; Voight erhielt einen Golden Globe, Roberts war nominiert. Außerdem war der Film als bester Film für einen Golden Globe nominiert. Die Schmonzette „Out of Africa“ erhielt ihn. Trotzdem ist der Film heute fast unbekannt.

Mit Jon Voight, Eric Roberts, Rebecca DeMornay, Edward Bunker, Danny Trejo (Debüt)

Wiederholung: Dienstag, 23. Januar, 00.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Express in die Hölle“

Wikipedia über „Express in die Hölle“ (deutsch, englisch)

Crimetime: Edward-Bunker-Porträt von Charles Waring

TWBooks: Edward Bunker

No Exit Press über Edward Bunker

Michael Kaplan interviewt Edward Bunker (September 1996)

BBC: Nachruf auf Edward Bunker (Juli 2005)

New York Times: Nachruf auf Edward Bunker (AP)

Meine Besprechung von Edward Bunkers „Lockruf der Nacht“ (Stark, 2007)

Meine Besprechung von Andrei Konchalovskys „Paradies“ (Ray, Russland/Deutschland 2016)


TV-Tipp für den 15. Februar: Last Man Standing

Februar 15, 2017

Kabel 1, 22.35

Last Man Standing (USA 1996, Regie: Walter Hill)

Drehbuch: Walter Hill (nach dem Drehbuch „Yojimbo“ von Ryuzo Kikushima und Akira Kurosawa)

USA, 1931: In dem texanischen Grenzkaff Jericho kämpfen zwei Schnapsbrennerbanden um die Vorherrschaft. Da taucht ein wortkarger Fremder, der sich gut mit Schusswaffen auskennt, auf. Beide Banden hätten ihn gerne als Handlanger und er lässt sich von beiden bezahlen.

Walter Hills Version von Akira Kurosawas „Yojimbo“ (und damit auch von Sergio Leones „Yojimbo“-Remake „Für eine Handvoll Dollar“). Und Kurosawa ließ sich für seinen Samurai-Film von Dashiell Hammetts „Red Harvest“ (Bluternte, Rote Ernte) inspirieren.

Davor, um 20.15 Uhr, und danach, um 00.35 Uhr, läuft „Road to Perditon„. Auch schön.

mit Bruce Willis, Bruce Dern, William Sanderson, Christopher Walken, David Patrick Kelly, Karina Lombard, Ned Eisenberg

Wiederholung: Donnerstag, 16. Februar, 02.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über “Last Man Standing” 

Wikipedia über „Last Man Standing“ (deutsch, englisch) und Walter Hill (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Walter Hills “Straßen in Flammen” (Streets on Fire, USA 1984)

Meine Besprechung von Walter Hills “Shoutout – Keine Gnade” (Bullet to the Head, USA 2013)

Walter Hill in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: „Die glorreichen Sieben“ reiten wieder im Wilden Westen

September 22, 2016

Einige Tage vor der Pressevorführung von Antoine Fuquas „Die glorreichen Sieben“ habe ich mir noch einmal das Original, also den Westernklassiker von John Sturges, angesehen. Schließlich wollte ich kundig das Original mit dem Remake vergleichen, auf die kleinsten Unterschiede hinweisen (zum Beispiel wenn aus einem Links- ein Rechtshänder wird) und, vielleicht, über die großen Unterschiede jammern.

Außerdem wollte ich mein ursprüngliches Urteil überprüfen. Damals, als Jugendlicher, empfand ich Sturges‘ „Die glorreichen Sieben“ als einen unglaublich langweiligen, prätentiösen und steifen Film, der zu sehr von seiner eigenen Bedeutung überzeugt ist. Die zweite Sichtung bestätigte meinen ersten Eindruck – und damit gehöre ich zu der Minderheit, die den Film nicht mag.

Im Kino stellte ich dann fest, dass ich mir das Original nicht hätte ansehen müssen. Fuqua drehte kein mehr oder weniger werkgetreues Remake von „Die glorreichen Sieben“ (1960). Seine „glorreichen Sieben“ sind bestenfalls eine sehr freie Neuinterpretation, die weiter von dem Original entfernt ist, als einige der unzähligen Fortsetzungen und Rip-Offs, die in den vergangenen Jahrzehnten entstanden. Bis auf einige fast schon willkürlich eingestreute Zitate, die man erkennt, wenn man kurz vorher das Original gesehen hat, und Elmer Bernsteins klassisches Filmthema, das erstmals während des Abspanns erklingt, hat Fuquas Film nichts mit Sturges‘ Film zu tun. Sein Film ist ein wie ein Großstadtthriller inszenierter Western mit viel Action und einer ordentlichen Portion Robert B. Parker, der mit seinen auch verfilmten Virgil-Cole-und-Everett-Hitch-Romanen ja einige Western schrieb, in denen zwei Gesetzeshüter ordentlich in gesetzlosen Orten aufräumen (und der echte Parker-Fan hat vielleicht auch „Potshot“, die noch nicht übersetzte Spenser-Version der glorreichen Sieben, gelesen).

Die Filmgeschichte – sieben Gesetzlose helfen einem Dorf gegen einen übermächtigen Bösewicht – wurde, wenn man sie auf einen Satz verkürzt, übernommen. Außerdem klaute Sturges die Geschichte von Akira Kurosawa. Er erzählte sie in „Die sieben Samurai“, einem grandiosen Film, der seinen Klassikerstatus zu recht hat und immer noch beeindruckt. Vor allem wenn man den Film auf der großen Leinwand sehen kann.

Anführer der siebenköpfigen Gruppe ist in Fuquas Ensemblefilm Sam Chisolm (Denzel Washington). Er ist ein Gesetzeshüter, der immer wieder betont, dass er „a duty sworn warrant officer from Wichita, Kansas and a licensed peace officer in Arkansas,Indian Territory, Nebraska, and seven other states“ ist. Als er 1879 von der Witwe Emma Cullen (Haley Bennett) gebeten wird, in Rose Creek gegen Barholomew Bogue (Peters Sarsgaard) vorzugehen, ist er einverstanden. Bogue ist der Besitzer der örtlichen Mine, er unterdrückt die Bevölkerung, seine Minenarbeiter und die ehrlichen Bauern, und er ermordete Cullens gottesfürchtigen Mann auf offener Straße.

Chisolm sucht sich eine Gruppe tapferer, mehr oder weniger gesetzloser Revolvermänner zusammen, die er teilweise von früher kennt und die alle ziemlich eindrucksvolle Charaktere sind: Josh Farraday (Chris Pratt), Goodnight Robicheaux (Ethan Hawke), Jack Horne (Vincent D’Onofrio, kaum erkennbar und mit bärigem Kampfstil), Billy Rocks (Byung-Hun Lee), Vasquez (Manuel Garcia-Rulfo) und der Komantsche Red Harvest (Martin Sensmeier).

Nachdem die extrem multikulturelle Männertruppe in Rose Creek eintrifft, kommt es kurz darauf zur epischen Schlacht zwischen ihnen und Bogue, auf die wir Zuschauer von Anfang an gewartet haben. Und wir werden nicht enttäuscht.

Jedenfalls wenn wir einen ordentlichen Western wollen. Gerne mit einigen nie besonders vertieften Bezügen zur Gegenwart.

Und jetzt will ich mir mal wieder Akira Kurosawas „Die sieben Samurai“ ansehen. Den fand ich schon beim ersten Ansehen grandios.

die-glorreichen-sieben-plakat

Die glorreichen Sieben (The Magnificent Seven, USA 2016)

Regie: Antoine Fuqua

Drehbuch: Richard Wenk, Nic Pizzolatto (basierend auf dem Drehbuch von Akira Kurosawa, Shinobu Hashimoto und Hideo Oguni)

mit Denzel Washington, Chris Pratt, Ethan Hawke, Vincent D’Onofrio, Byung-hun Lee, Manuel Garcia-Rulfo, Martin Sensmeier, Haley Bennett, Peter Sarsgaard, Luke Grimes, Matt Bomer

Länge: 133 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Die glorreichen Sieben“

Metacritic über „Die glorreichen Sieben“

Rotten Tomatoes über „Die glorreichen Sieben“

Wikipedia über „Die glorreichen Sieben“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Training Day” (Training Day, USA 2001)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Gesetz der Straße – Brooklyn’s Finest” (Brooklyn’s Finest, USA 2009)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Olympus has fallen – Die Welt in Gefahr” (Olympus has fallen, USA 2013)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “The Equalizer” (The Equalizer, USA 2014)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Southpaw” (Southpaw, USA 2015)

Die TIFF-Pressekonferenz

und noch eine Gesprächsrunde mit den glorreichen Jungs

 

 


TV-Tipp für den 10. Dezember: Last Man Standing

Dezember 10, 2015

Kabel 1, 22.30

Last Man Standing (USA 1996, Regie: Walter Hill)

Drehbuch: Walter Hill (nach dem Drehbuch „Yojimbo“ von Ryuzo Kikushima und Akira Kurosawa)

USA, 1931: In dem texanischen Grenzkaff Jericho kämpfen zwei Schnapsbrennerbanden um die Vorherrschaft. Da taucht ein wortkarger Fremder, der sich gut mit Schusswaffen auskennt, auf. Beide Banden hätten ihn gerne als Handlanger und er lässt sich von beiden bezahlen.

Walter Hills Version von Akira Kurosawas „Yojimbo“ (und damit auch von Sergio Leones „Yojimbo“-Remake „Für eine Handvoll Dollar“). Und Kurosawa ließ sich für seinen Samurai-Film von Dashiell Hammetts „Red Harvest“ (Bluternte, Rote Ernte) inspirieren.

mit Bruce Willis, Bruce Dern, William Sanderson, Christopher Walken, David Patrick Kelly, Karina Lombard, Ned Eisenberg

Wiederholung: Samstag, 12. Dezember, 02.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über “Last Man Standing” 

Wikipedia über „Last Man Standing“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Walter Hills “Shoutout – Keine Gnade” (Bullet to the Head, USA 2013)

Walter Hill in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 19. August: Die sieben Samurai

August 19, 2015

Arte, 00.10 (VPS 00.15)

Die sieben Samurai (Japan 1954, Regie: Akira Kurosawa)

Drehbuch: Shinobu Hashimoto, Hideo Oguni, Akira Kurosawa

Japan 1586: Weil Banditen immer wieder ihre Ernte stehlen, beschließen die Bauern eine Gruppe von Samurai zu bezahlen. Die Samurai sollen sie und ihre Ernte vor den Banditen beschützen.

Arte zeigt die 2006 restaurierte Langfassung von Kurosawas Klassiker. Kurosawa erstellte für den japanischen Markt eine 203-minütige Fassung (das dürfte auch die heute Abend gezeigte Version sein) und für den internationalen Markt eine 160-minütige Version.

Diese internationale Version sah ich vor ungefähr zwanzig Jahren im Kino und ich war sprachlos. Denn obwohl ich lange Filme nicht mag, verging die Zeit wie im Flug. Nichts wirkte veraltet. Die Kämpfe sind immer noch atemberaubend und unglaublich direkt inszeniert (Er nahm sie mit mehreren Kameras auf.). Die Betrachtungen über das Leben der armen Bauern, der Samurai und ihrem Ethos sind als prägnante Zeichnung unterschiedlicher Kulturen zeitlos. Das Ende ist bitter-ironisch. Die Kameraarbeit erstaunlich zeitgemäß. Immerhin reden wir hier von einem Film, der als ich ihn sah bereits vor über vierzig Jahren entstand.

„Die sieben Samurai“ ist ein Klassiker, der kein Patina angesetzt hat und kraftvolles Kino.

„‘Shichinin No Samurai’ ist episches Kino in Vollendung, das heißt: es ist vor allem Erzählung.“ (Karsten Visarius in Akira Kurosawa, Hanser Reihe Film Band 41, 1988)

„Doch wie kunstvoll Kurosawa die verschiedenen Bedeutungsebenen verknüpft, wie kongenial er im Vordergrund eine packende, mal tragische, mal komische Geschichte und dazu einen bitteren historisch-geschaftlichen Subtext entwickelt – das macht ‘Shichinin No Samurai’ zu einem zeitlosen Meisterwerk.“ (Heinz-Jürgen Köhler in Bodo Traber/Hans J. Wulf, Hrsg.: Filmgenres – Abenteuerfilm, 2004)

Es wurden mehrere Remakes und Quasi-Remakes gedreht. Das bekannteste ist „Die glorreichen Sieben“ (The magnificent seven, USA 1960) von John Sturges.

Mit Takashi Shimura, Toshiro Mifune, Yoshio Inaba, Seiji Miyaguchi, Minoru Chiaki, Daisuke Kato, Ko Kimura

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Die sieben Samurai“

Wikipedia über „Die sieben Samurai“ (deutsch, englisch)

Arte über “Die sieben Samurai”


TV-Tipp für den 6. Januar: Rashomon – Das Lustwäldchen

Januar 6, 2014

Arte, 22.05

Rashomon – Das Lustwäldchen (Japan 1950, R.: Akira Kurosawa)

Drehbuch: Shinobu Hashimoto, Akira Kurosawa

LV: Ryunosuke Akutagawa: Rashomon; Yabu no naka, 1915 (Rashomon)

Vier Menschen erzählen in Rückblenden, ihre Version eines Mordes.

Grandioser, immer wieder sehenswerter Klassiker, der Kurosawa auch bei uns bekannt machte. Zu seinen späteren Filmen gehören „Die sieben Samurai“, „Das Schloss im Spinnwebwald“, „Yojimbo, der Leibwächter“, „Zwischen Himmel und Hölle“ (eine Ed-McBain-Verfilmung), „Kagemusha – Der Schatten des Kriegers“ und Ran“.

mit Toshiro Mifune, Masayuki Mori, Takashi Shimura, Machiko Kyo, Minori Chiaki

Wiederholung: Samstag, 11. Januar, 02.10 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Rashomon“

Turner Classic Movies über „Rashomon“

Wikipedia über „Rashomon“ (deutsch, englisch)


%d Bloggern gefällt das: