Drehbuch: Roger Spottiswoode, Walter Hill, Larry Gross, Steven E. de Souza
Detective Jack Cates hat ’nur 48 Stunden‘ um den flüchtigen Schwerverbrecher Albert Ganz zu schnappen. Der Knacki Reggie Hammond soll ihm helfen.
Ein Klassiker. Hill verband das Buddy-Movie mit dem Actionfilm und landete einen Kassenhit. Nolte ist dabei der ewig schlecht gelaunte, Regeln brechende Cop und Murphy, in seinem ersten Filmauftritt, eine wahre Quasselstrippe.
„Hill erzählt diese im Grund sehr simple Geschichte ungeheuer direkt, kraftvoll und mit einer Wucht, dass die Gewalt beinahe physisch spürbar wird. Seine rasantes Schnittfolgen lassen keine Entspannung zu und treiben die Story und die gewitzten Dialoge mit Höchstdruck voran.“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm, 1989)
Danach, um 01.00 Uhr, zeigt ZDFneo die nicht so wahnsinnig überzeugende Fortsetzung „Und wieder nur 48 Stunden“
Mit Nick Nolte, Eddie Murphy, Annette O’Toole, Frank McRae, James Remar, David Patrick Kelly, Sonny Landham
Geronimo – Eine Legende(Geronimo: An American Legend, USA 1993)
Regie: Walter Hill
Drehbuch: John Milius, Larry Gross
Ein junger West-Point-Absolvent erzählt, wie er die Jagd auf Geronimo erlebte. Der Indianerhäuptling kämpfte mehrere Jahre gegen die US-Armee, bevor er sich 1886 kampflos ergab.
Postmoderner Spät-Western. „Die Geschichte des letzten Indianeraufstands als elegisches Dokudrama: ohne übergroße Helden, ohne mythische Überzeichnung in Bild und Stil. Indianer und Soldaten agieren wie Gezeichnete, die bei allem, was sie tun und wofür sie kämpfen, nur verlieren. (…) Sie ahnen, dass ihre Zeit abgelaufen ist, und wissen, dass sie dennoch nicht aufgeben dürfen.“ (Norbert Grob: Geronimo, in Bernd Kiefer/Norbert Grob: Filmgenres: Western, 2003)
mit Jason Patric, Robert Duvall, Gene Hackman, Wes Studi, Matt Damon
Mit Musik geht bei ‚Baby‘ nicht alles besser. Bei geht alles nur mit Musik. Zum Beispiel wenn der Fluchtwagenfahrer einigen Gangstern bei der Flucht vor der Polizei hilft. Als er sich verliebt, will er aus dem Verbrecherleben aussteigen. Davor soll er noch bei dem berühmten letzten großen Überfall mitmachen.
TV-Premiere. Harter Gangsterthriller mit einer Portion Humor und so viel gut ausgewählter Musik, dass er sich mühelos zum Gangster-Musical qualifiziert. Und ich meine das lobend!
mit Ansel Elgort, Kevin Spacey, Lily James, Jon Hamm, Jamie Foxx, Eiza González, Jon Bernthal, Micah Howard, Morse Diggs, CJ Jones, Sky Ferreira, Lance Palmer, Flea, Lanny Joon, Big Boi, Killer Mike, Paul Williams, Jon Spencer, Walter Hill
Drehbuch: Roger Spottiswoode, Walter Hill, Larry Gross, Steven E. de Souza
Detective Jack Cates hat ’nur 48 Stunden‘ um den flüchtigen Schwerverbrecher Albert Ganz zu schnappen. Der Knacki Reggie Hammond soll ihm helfen.
Ein Klassiker. Hill verband das Buddy-Movie mit dem Actionfilm und landete einen Kassenhit. Nolte ist dabei der ewig schlecht gelaunte, Regeln brechende Cop und Murphy, in seinem ersten Filmauftritt, eine wahre Quasselstrippe.
„Hill erzählt diese im Grund sehr simple Geschichte ungeheuer direkt, kraftvoll und mit einer Wucht, dass die Gewalt beinahe physisch spürbar wird. Seine rasantes Schnittfolgen lassen keine Entspannung zu und treiben die Story und die gewitzten Dialoge mit Höchstdruck voran.“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm, 1989)
Danach, um 00.45 Uhr, zeigt ZDFneo die nicht so wahnsinnig überzeugende Fortsetzung „Und wieder nur 48 Stunden“
Mit Nick Nolte, Eddie Murphy, Annette O’Toole, Frank McRae, James Remar, David Patrick Kelly, Sonny Landham
Regie: Thomas Lee (Pseudonym von Walter Hill, Francis Ford Coppola, Jack Sholder)
Drehbuch: David C. Wilson, William Malone (Geschichte), Daniel Chuba (Geschichte)
Das intergalaktische Rettungsschiff „Nightingale 229“ erhält aus einer entfernten, nicht mehr bewohnten Galaxie einen Notruf. Mit einem Dimensionssprung fliegen sie dahin und finden den verunglückten Astronauten Karl. Der schleppt eine außerirdische Lebensform in ihr Raumschiff und es geschieht das, was immer geschieht, wenn Menschen und Aliens sich begegnen.
Die drei Regisseure verraten eingefleischten Filmfans, dass „Supernova“ ein weiterer Alan Smithee-Film ist, der hier allerdings Thomas Lee heißt und weil Walter Hill, Jack Sholder und Francis Ford Coppola in ihrem Metier durchaus ihre Meriten erworben haben, ist „Supernova“ ein nicht vollkommen uninteressanter Torso.
Die Reise von „Supernova“ begann 1988 als „Dead Star“ unter der Federführung von William Malone. Damals war’s „Hellraiser im Weltall“. Kurz vor Drehbeginn verließ Regisseur Geoffrey Wright wegen künstlerischer Differenzen das Projekt. „Alien“-Produzent Walter Hill sprang ein. Er versuchte einen guten Film zu drehen. Während dem Dreh wurde unter der Aufsicht von MGM-Angestellten das Drehbuch umgeschrieben. MGM war mit dem von Hill abgelieferten Schnitt sehr unzufrieden. Jack Sholder drehte einige Szenen nach. Dann kam Francis Ford Coppola dazu und versuchte eine Version zu erstellen, die dem Studio und Walter Hill gefiel. Hill zog seinen Namen zurück. An der Kinokasse ging der offiziell 70 Millionen Dollar teuere Film (Lou Diamond Phillips meinte in einem Interview, der Film habe eher 100 Millionen Dollar gekostet) gnadenlos unter.
Zu Recht. Denn „Supernova“ ist ein 08/15-Science-Fiction-Film, der allein wegen seiner desaströsen Produktionsgeschichte, der ansehnlichen Besetzung und der schwindlig machenden Wackelkamera (die Neuauflage von „Kampfstern Galactica“ wird dagegen mit einer statischen Kamera gedreht) kurze Zeit in Erinnerung bleibt.
„The film never got a chance to have a clear vision.” (Lou Diamond Phillips)
Mit James Spader, Angela Bassett, Robert Forster, Lou Diamond Phillips, Peter Facinelli, Robin Tunney
Drehbuch: Roger Spottiswoode, Walter Hill, Larry Gross, Steven E. de Souza
Detective Jack Cates hat ’nur 48 Stunden‘ um den flüchtigen Schwerverbrecher Albert Ganz zu schnappen. Der Knacki Reggie Hammond soll ihm helfen.
Ein Klassiker. Hill verband das Buddy-Movie mit dem Actionfilm und landete einen Kassenhit. Nolte ist dabei der ewig schlecht gelaunte, Regeln brechende Cop und Murphy, in seinem ersten Filmauftritt, eine wahre Quasselstrippe.
„Hill erzählt diese im Grund sehr simple Geschichte ungeheuer direkt, kraftvoll und mit einer Wucht, dass die Gewalt beinahe physisch spürbar wird. Seine rasantes Schnittfolgen lassen keine Entspannung zu und treiben die Story und die gewitzten Dialoge mit Höchstdruck voran.“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm, 1989)
Mit Nick Nolte, Eddie Murphy, Annette O’Toole, Frank McRae, James Remar, David Patrick Kelly, Sonny Landham
Auf Wunsch des korrupten Politikers Jack Benyon wird Doc McCoy vorzeitig aus der Haft entlassen. Er soll eine Bank ausrauben. Der Überfall gelingt, aber danach geht alles schief.
Die gelungene und kommerziell sehr erfolgreiche Verfilmung des Krimis, mit Steve McQueen und Ali MacGraw – obwohl das letzte Drittel des Buches fehlt. Und das ist noch nicht alles, wie der französische Regisseur Alain Corneau meint: „Im Gegensatz zu Hammett und Chandler sind die Amerikaner nicht dazu in der Lage, Thompson zu verfilmen. Nehmen wir zum Beispiel Getaway. Die Figuren werden für die Verfilmung um 180 Grad gedreht, das Buch um mindestens ein Drittel gekürzt. Die Personen und das Thema des Romans wurden an die Seite gedrängt. Doc McCoy ist im Buch ein viel düsterer Charakter als Steve McQueen, und die philosophischen Dimensionen gingen völlig verloren.“ – Trotzdem ist „Getaway“ ein kalter, düsterer und amoralischer Film.
Mit Steve McQueen, Ali MacGraw, Ben Johnson, Al Lettieri, Slim Pickens, Bo Hopkins
Wiederholung: Freitag, 27. April, 00.0 Uhr (Taggenau!)
Drehbuch: Deric Washburn, Harry Kleiner (nach einer Geschichte von John Milius und Fred Rexer)
Um persönliche Verfehlungen zu vertuschen, eskaliert ein hochrangiger CIA-Mann (Michael Ironside) mit seinen Männern in einem texanischen Grenzkaff den Kampf zwischen Texas-Ranger Jack Benton (Nick Nolte, seltsam unterkühlt spielend) und Bentons Schulfreund Cash Bailey (Powers Boothe) zu einer blutigen Schlacht. Denn Bailey ist inzwischen ein aus Mexiko operierender Rauschgifthändler, der mit dem CIA-Mann in schmutzige Geschäfte verwickelt ist.
„Eine ungewöhnliche Mischung aus Western, Agentenstory und Actionfilm, von Hill mit gewohnter Präzision und Effizienz inszeniert. Störend wirken die kompromisslose Gewalttätigkeit und Menschenverachtung, die die Geschichte prägen.“ (Fischer Film Almanach 1988)
Vor allem das bleihaltige Ende versucht, ziemlich erfolgreich, Sam Peckinpahs „The Wild Bunch“ zu toppen.Auch davor gibt es schon einige Peckinpah-Anspielungen.
mit Nick Nolte, Powers Poothe, Michael Ironside, Maria Conchita Alonso, Rip Torn, Clancy Brown
Wiederholung: Samstag, 30. Dezember, 00.00 Uhr (Taggenau!, anschließend „Doberman“)
Drehbuch: Harry Kleiner, Walter Hill, Troy Kennedy Martin
Taffer, wortkarger russischer Polizist (Arnold Schwarzenegger) soll in Chicago einen skrupellosen russischen Gangster verhaften. Ein sprücheklopfender, fauler US-Polizist (James Belushi) soll auf den russischen Kollegen aufpassen.
Buddy-Action mit vielen Kloppereien, Blechschäden und flotten Sprüchen. Und „der erste im Zeichen von Glasnost und Perestrojka entstandene Polizeifilm“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm, 1989)
Die Nachtwiederholung müsste ungekürzt sein.
Mit Arnold Schwarzenegger, James Belushi, Peter Boyle, Ed O’Ross, Larry Fishburne, Gina Gershon
Baby ist kein gewöhnlicher Fluchtwagenfahrer. Selbstverständlich kennt er die Straßen aus dem Effeff. Er beherrscht sein Auto mit traumwandlerischer Sicherheit. Und es gelingt ihm, der Polizei zu entkommen. Eine solche Flucht verlangt dabei oft ein gehöriges Maß an Improvisation.
Improvisationen gibt es allerdings nicht bei Baby. Denn er plant die Fluchtrouten präzise nach einem Soundtrack, der zehntelsekundengenau eingehalten wird.
Das ist natürlich unglaublich cool. Wenn Baby singend durch die Straßen von Atlanta brettert, die Polizei abhängt und dabei millimetergenau zwischen zwei Fahrzeugen durchfährt, summt man (man will ja den Sitznachbarn nicht stören) den Song mit.
Das ist natürlich auch vollkommen unrealistisch. Denn so genau kann niemand eine Flucht planen.
Aber um Realismus geht es Edgar Wright in seinem neuen Film „Baby Driver“ nicht. Es ist ein Gangstermusical. Es dürfte sogar das erste Gangstermusical sein. Denn Baby hört nicht nur ständig Musik, hauptsächlich Rock’n’Roll in all seinen Schattierungen, sondern er bewegt sich auch singend und tanzend durch die Stadt und seine Wohnung. Wright suchte für den Film eine Liste aus gut dreißig Songs aus den vergangenen Jahrzehnten zusammen, die Baby als Soundtrack für sein Leben hat. Es sind „Bellbottoms“ (Jon Spencer Blues Explosion), „Egyptian Reggae“ (Jonathan Richmann & The Modern Lovers), „Unsquare Dance“ (Dave Brubeck, yep, Jazz), „Debora“ (T. Rex), „Debra“ (Beck), „Brighton Rock“ (Queen) und „Baby Driver“ (Simon & Garfunkel).
Die Filmgeschichte bewegt sich in vertrauten Gewässern: Baby wird von Doc (Kevin Spacey), einem lokalen Gangsterboss, erpresst, als Fluchtwagenfahrer zu arbeiten, bis er seine Schulden abbezahlt hat. Dies könnte ihm jetzt, mit seinem letzten Job, gelingen. Der Milchbubi, der seine Eltern bei einem Autounfall verlor, soll für Buddy (Jon Hamm), dessen Freundin Darling (Eiza Gonzalez) und Bats (Jamie Foxx) der Fluchtwagenfahrer sein. Dummerweise ist Bats ein ziemlich durchgeknallter, schießwütiger und entsprechend unzuverlässiger Typ. Wobei Buddy auch nur ungern an seine Wall-Street-Karriere erinnert wird.
Gleichzeitig verliebt Baby sich in die Diner-Kellnerin Deborah (Lily James). Mit ihr möchte er ein ehrliches Leben beginnen, aber – selbstverständlich – hat Doc andere Pläne mit ihm.
„Baby Driver“ ist ein großer Spaß, in dem Edgar Wright nach „Shaun of the Dead“, „Hot Fuzz“ und „The World’s End“ wieder seine Vorbilder zu einer vollkommen neuen Geschichte verarbeitet. Das macht Spaß. Die Musik passt. Der Humor ebenso; auch wenn „Baby Driver“, im Gegensatz zu seinen drei vorherigen Filmen, keine ausgewiesene Komödie ist. In dem Gangstermusical gibt es zwar viel zu Lachen, aber keine Szene ist von vornherein und nur auf die Lacher hin geschrieben. Dafür ist jede Szene mit einem Musikstück im Ohr geschrieben worden und wird im Takt des Songs gespielt.
Eigentlich kann man dem Film nur vorwerfen, dass er etwas zu sehr von sich überzeugt ist, etwas zu sehr seine eigene Cleverness ausstellt und dabei zu sehr auf den Applaus der Hipster spekuliert.
Darauf ein Cornetto.
Baby Driver (Baby Driver, USA 2017)
Regie: Edgar Wright
Drehbuch: Edgar Wright
mit Ansel Elgort, Kevin Spacey, Lily James, Jon Hamm, Jamie Foxx, Eiza González, Jon Bernthal, Micah Howard, Morse Diggs, CJ Jones, Sky Ferreira, Lance Palmer, Flea, Lanny Joon, Big Boi, Killer Mike, Paul Williams, Jon Spencer, Walter Hill
Drehbuch: Harry Kleiner, Walter Hill, Troy Kennedy Martin
Taffer, wortkarger russischer Polizist (Arnold Schwarzenegger) soll in Chicago einen skrupellosen russischen Gangster verhaften. Ein sprücheklopfender, fauler US-Polizist (James Belushi) soll auf den russischen Kollegen aufpassen.
Buddy-Action mit vielen Kloppereien, Blechschäden und flotten Sprüchen. Und „der erste im Zeichen von Glasnost und Perestrojka entstandene Polizeifilm“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm, 1989)
Die Nachtwiederholung müsste ungekürzt sein.
Mit Arnold Schwarzenegger, James Belushi, Peter Boyle, Ed O’Ross, Larry Fishburne, Gina Gershon
Drehbuch: Walter Hill (nach dem Drehbuch „Yojimbo“ von Ryuzo Kikushima und Akira Kurosawa)
USA, 1931: In dem texanischen Grenzkaff Jericho kämpfen zwei Schnapsbrennerbanden um die Vorherrschaft. Da taucht ein wortkarger Fremder, der sich gut mit Schusswaffen auskennt, auf. Beide Banden hätten ihn gerne als Handlanger und er lässt sich von beiden bezahlen.
Walter Hills Version von Akira Kurosawas „Yojimbo“ (und damit auch von Sergio Leones „Yojimbo“-Remake „Für eine Handvoll Dollar“). Und Kurosawa ließ sich für seinen Samurai-Film von Dashiell Hammetts „Red Harvest“ (Bluternte, Rote Ernte) inspirieren.
Davor, um 20.15 Uhr, und danach, um 00.35 Uhr, läuft „Road to Perditon„. Auch schön.
mit Bruce Willis, Bruce Dern, William Sanderson, Christopher Walken, David Patrick Kelly, Karina Lombard, Ned Eisenberg
Shootout – Keine Gnade (Bullet to the Head, USA 2013)
Regie: Walter Hill
Drehbuch: Alessandro Camon
LV: Alexis Nolent: Du plomb dans la tête (Graphic Novel)
Feines Alterswerk von Walter Hill, der hier, wie schon in „Nur 48 Stunden“ und „Red Heat“, letztendlich einfach noch einmal die Geschichte von zwei gegensätzlichen Charakteren erzählt, die gegen einen Verbrecher zusammen arbeiten müssen.
Die einfache Story des Neo-Noirs: Ein Polizist will einen Fluchtwagenfahrer schnappen. Dabei scheut er auch nicht vor illegalen Methoden zurück.
„The Driver is the ultimate urban thriller.“ (Philip French, Radio Times)
Hill lässt seine existenzialistische Geschichte hauptsächlich im nächtlichen Los Angeles spielen, die Charaktere haben keine Namen, reden wenig und die Action-Szenen (natürlich vor allem in zu schnell fahrenden Autos) beanspruchen einen großen Teil von Walter Hills zweitem Film. Nach „Driver“, „Die Warriors“, „Long Riders“ und „Die letzten Amerikaner“ wurde er als wichtigster Action-Regisseur der achtziger Jahre gehandelt. Und dann kam „Nur 48 Stunden“.
Mit Ryan O’Neal, Bruce Dern, Isabelle Adjani, Ronee Blakley
Drehbuch: Walter Hill (nach dem Drehbuch „Yojimbo“ von Ryuzo Kikushima und Akira Kurosawa)
USA, 1931: In dem texanischen Grenzkaff Jericho kämpfen zwei Schnapsbrennerbanden um die Vorherrschaft. Da taucht ein wortkarger Fremder, der sich gut mit Schusswaffen auskennt, auf. Beide Banden hätten ihn gerne als Handlanger und er lässt sich von beiden bezahlen.
Walter Hills Version von Akira Kurosawas „Yojimbo“ (und damit auch von Sergio Leones „Yojimbo“-Remake „Für eine Handvoll Dollar“). Und Kurosawa ließ sich für seinen Samurai-Film von Dashiell Hammetts „Red Harvest“ (Bluternte, Rote Ernte) inspirieren.
mit Bruce Willis, Bruce Dern, William Sanderson, Christopher Walken, David Patrick Kelly, Karina Lombard, Ned Eisenberg
Servus TV, 22.25 Wild Bill (USA 1995, Regie: Walter Hill)
Drehbuch: Walter Hill
LV: Pete Dexter: Deadwood, 1986 (Deadwood), Thomas Babe: Fathers and Sons, 1978 (Theaterstück)
Walter Hills Biopic über Wild Bill Hickock, das der Revolverheld sich in seinen Opiumträumen zusammenspinnt. Ein top besetzter, ziemlich abgefahrener und auch zerfahrener Western, der an der Kinokasse selbstverständlich kein Erfolg war, aber für Western-Fans einiges zu bieten hat.
Hill drehte die Helden-Demystifikation zwischen dem Western „Geronimo – Eine Legende“ und dem Quasi-Western „Last Man Standing“.
Die Musik ist von Van Dyke Parks.
mit Jeff Bridges, Ellen Barkin, John Hurt, Diane Lane, Keith Carradine, Christina Applegate, Bruce Dern, James Gammon, James Remar Wiederholung: Samstag, 10. Oktober, 02.35 Uhr (Taggenau!) Hinweise Rotten Tomatoes über „Wild Bill“ Turner Classic Movies über „Wild Bill“
Wikipedia über „Wild Bill“ (deutsch, englisch)
Tele 5, 20.15 Wild Bill (USA 1995, Regie: Walter Hill)
Drehbuch: Walter Hill
LV: Pete Dexter: Deadwood, 1986 (Deadwood), Thomas Babe: Fathers and Sons, 1978 (Theaterstück)
Walter Hills Biopic über Wild Bill Hickock, das der Revolverheld sich in seinen Opiumträumen zusammenspinnt. Ein top besetzter, ziemlich abgefahrener und auch zerfahrener Western, der an der Kinokasse selbstverständlich kein Erfolg war, aber für Western-Fans einiges zu bieten hat.
Hill drehte die Helden-Demystifikation zwischen dem Western „Geronimo – Eine Legende“ und dem Quasi-Western „Last Man Standing“.
Die Musik ist von Van Dyke Parks.
mit Jeff Bridges, Ellen Barkin, John Hurt, Diane Lane, Keith Carradine, Christina Applegate, Bruce Dern, James Gammon, James Remar Wiederholung: Montag, 27. Oktober, 02.10 Uhr (Taggenau! – Und dann auch wohl in der ungekürzten FSK-16-Version) Hinweise Rotten Tomatoes über „Wild Bill“ Turner Classic Movies über „Wild Bill“
Wikipedia über „Wild Bill“ (deutsch, englisch)
Servus TV, 22.15 Wild Bill (USA 1995, Regie: Walter Hill)
Drehbuch: Walter Hill
LV: Pete Dexter: Deadwood, 1986 (Deadwood), Thomas Babe: Fathers and Sons, 1978 (Theaterstück)
Walter Hills Biopic über Wild Bill Hickock, das der Revolverheld sich in seinen Opiumträumen zusammenspinnt. Ein top besetzter, ziemlich abgefahrener und auch zerfahrener Western, der an der Kinokasse selbstverständlich kein Erfolg war, aber für Western-Fans einiges zu bieten hat.
Hill drehte die Helden-Demystifikation zwischen dem Western „Geronimo – Eine Legende“ und dem Quasi-Western „Last Man Standing“.
Die Musik ist von Van Dyke Parks.
mit Jeff Bridges, Ellen Barkin, John Hurt, Diane Lane, Keith Carradine, Christina Applegate, Bruce Dern, James Gammon, James Remar Wiederholung: Samstag, 5. Juli, 01.50 Uhr (Taggenau!) Hinweise Rotten Tomatoes über „Wild Bill“ Turner Classic Movies über „Wild Bill“
Wikipedia über „Wild Bill“ (deutsch, englisch)
Vor fast dreißig Jahren, als „Straßen in Flammen“, der neue Film von Walter Hill nach seinem Hit „Nur 48 Stunden“, in den Kinos anlief, war er kein großer Hit. Inzwischen ist „Straßen in Flammen“ ein in Japan schon immer geliebter Kultfilm, der bislang auf DVD praktisch ohne Bonusmaterial (naja, immerhin gab es den Trailer) und im falschen Bildformat (Vollbild statt 1,85:1) erhältlich war. Jetzt erschien Hills Film erstmals auf Blu-ray, es gibt gut zwei Stunden informatives und kurzweiliges Bonusmaterial und einen guten Grund, sich den Film wieder anzusehen.
Der Film
Die Story ist ein luftiges Nichts: Gang-Boss Raven Shaddock entführt während eines Konzertes die Sängerin Ellen Aim. Ihr Ex Tom Cody kommt zurück, rettet sie aus dem Club des Bösen, bringt sie zurück und trifft sich mit Raven zum abschließenden Kampf.
Aber die Story ist Walter Hill auch ziemlich egal. Ihm geht es in seiner Rockfantasie „Straßen in Flammen“ um die amerikanische Populärkultur: Neon, Rockmusik, Fünfziger-Jahre-Filme, Western, Gangsterfilme, Actionfilme und Comics. Denn „Straßen in Flammen“ spielt in einer zeitlosen Gegenwelt, in der alles nach den Fünfzigern, mit einem Schuss dreißiger und vierziger Jahre, aussieht, die Waffen und die Musik aber aus den Achtzigern sind. Ähnlich zeitlos sind die später entstandenen „Spiderman“-Filme von Sam Raimi oder die von Frank Miller ebenfalls später erfundene Noir-Stadt „Sin City“; – eigentlich könnte „Straßen in Flammen“ auch eine „Sin City“-Geschichte sein. In diesen Straßen einer nicht genannten Großstadt (Wer denkt bei den Brücken und Schluchten nicht an New York in einer seiner zahlreichen Inkarnationen?) wird noch einmal der Kampf zwischen Motorradgangs und Polizei inszeniert. Psychologisiert wird dabei nichts. Alles ist reine Oberfläche. Cody ist dabei natürlich der direkt aus einem Western entsprungene aus der Fremde kommende Heilsbringer. Als Ex-Soldat, der früher in dem Viertel wohnte, verdient er jetzt sein Geld als einsilbiger Söldner. Der Manager der Sängerin denkt nur an seine Investition. Die Frauen sind schmückendes Beiwerk. Der Bösewicht ist vor allem böse. Die Rocksongs wummern ordentlich. Ry Cooder füllt den Rest mit einem geschmackvollen Höllenritt durch die amerikanische Musikgeschichte. Andrew Laszlo fand die passenden, nach einer großen Leinwand schreienden Bilder. Die Szenenübergänge sind wie bei einem Comic gestaltet. Die Schauspieler präsentieren die Dialoge, die direkt aus einem Comic stammen könnten, mit dem nötigen Ernst. Dabei sind die Nebendarsteller glaubwürdiger, als der blasse Cody-Darsteller Michael Paré. Ein besonders Highlight ist Amy Madigan als Codys Kampfgefährtin McCoy. Sie ist – als Frau – der härteste Kerl auf den Straßen dieser Rock-City und sie nimmt, obwohl sie ihre Rolle in den Dialogen eher kumpelhaft anlegt und kaum Action-Szenen hat (immerhin ist sie nur der Sidekick), einige der starken Frauen der vergangenen Jahre vorweg.
Sowieso ist die Besetzung verdammt gut. Neben Michael Paré, der damals am Anfang seiner Filmkarriere stand, und Amy Madigan spielen Willem Dafoe als Bösewicht, Diane Lane als entführte Sängerin, Rick Moranis als ihr Manager und Bill Paxton, die heute in Hollywood immer noch gut beschäftigt sind, mit.
„Straßen in Flammen“ ist ein 80er-Jahre Actionfilm, der bemerkenswert gut gealtert ist. Damals war er als überlanger Videoclip seiner Zeit weit voraus. Heute ist der Genrehybrid auf der Höhe der Zeit, wenn auch, in Zeiten von Wackelkamera und Sekundenschnitten, angenehm altmodisch inszeniert. Damals war Walter Hill einer der heißesten und besten Regisseure von intelligenten Actionfilmen.
Zuletzt kehrte er, nach einer langen Kinopause, in der er hochgelobte TV-Western inszenierte, mit dem Sylvester-Stallone-Actionfilm „Shootout – Keine Gnade“ (Bullet to the Head, USA 2013) in die Kinos zurück mit einem souveränem und sympathisch anachronistischem Alterswerk, in dem Hill noch einmal seine bekannten Themen anspricht und einer neuen Betrachtung unterzieht. Die meisten Kritiker waren enttäuscht und auch das Publikum blieb aus.
Das Bonusmaterial
Wow! Nachdem es auf der DVD nur den Kinotrailer gab, wurde jetzt ordentlich investiert und auch im Archiv gegraben. Es gibt die brandneue, spielfilmlange, sehr informative Dokumentation „Rumble in the Lot“ von Robert Fischer. Er unterhielt sich unter anderem mit Walter Hill, Michael Paré und Amy Madigan. Außerdem gibt es ein zeitgenössisches „Making of“, das mit vielen Aufnahmen von den Dreharbeiten und einem herrlich altmodisch autoritativem Sprechertonfall entzückt, eine animierte zwölfminütige Bildergalerie, den deutschen und den Originaltrailer und die Musikvideos „Tonight is what it means to be young“ und „Nowhere Fast“ von Fire INC. und „I can dram about you“ von Dan Hartman. Das alte Bildmaterial liegt in einer ziemlich lausigen Qualität vor (wahrscheinlich ging es nicht besser, hat dafür aber etwas VHS-historisches), die neue Dokumentation wird zu hell und daher mit einem extrem milchigem Bild präsentiert.
Aber das Bild des Films ist schwer in Ordnung und, verglichen mit der alten DVD, um Lichtjahre besser. Endlich strahlt die Neonwelt des Films mit dem regennassen Asphalt in seiner ganzen Noir-Pracht.
Straßen in Flammen (Streets of Fire, USA 1984)
Regie: Walter Hill
Drehbuch: Walter Hill, Larry Gross
Mit Michael Paré, Diane Lane, Rick Moranis, Amy Madigan, Willem Dafoe, Deborah Van Valkenburgh, Richard Lawson, Rick Rossovich, Bill Paxton
Bonusmaterial: Making of, Rumble in the Lot (Dokumentation von Robert Fischer, 2013), selbstablaufende Bildergalerie, 3 Musikvideos, Deutscher und amerikanischer Kinotrailer, Wendecover