Das Vierte, 22.10
Countdown in Manhattan (USA 1980, R.: Robert Butler)
Drehbuch: Bill Norton, Rick Natkin
LV: William P. McGivern: Night of the Juggler, 1975 (Dunkle Nächte)
Psychopath Gus Soltic entführt die Tochter des Fuhrunternehmers und Ex-Polizisten Sean Boyd. Das war eine Verwechslung. Aber Boyd zeigt noch einmal, was er bei der Polizei gelernt hat.
Ein an der Kinokasse ziemlich gefloppter, bis heute nicht als DVD veröffentlichter und nie im TV gezeigter Film. Die damalige Filmkritik meinte: Der Film „verliert, das kaputte New York mit seinen Trümmer- und Pornovierteln zum Hintergrund degradierend, schnell das Interesse für die gesellschafts- und sozialpolitische Komponente zugunsten einer, zugegeben, spannenden Verfolgungsjagd und reiht sich so ein in die Reihe der Selbstjustizfilme des Jahres 1982.“ (Fischer Film Almanach 1983) Die katholische Filmkritik sekundierte: „Spannender Actionfilm vor dem Hintergrund verfallender Viertel und urbaner Gewalttätigkeit; stellenweise fungiert der soziale Hintergrund jedoch nur noch als Kulisse.“ (Lexikon des internationalen Films). Und Einige halten Brolins Darstellung für die beste seiner langen Karriere.
Dürfte also für einen lauschigen Sommerabend der ideale Actionfilm mit hohem Retro-Faktor sein.
Vor dem Öffnen der Bierbüchsen noch einige Infos: Die Dreharbeiten begannen bereits im Sommer 1978. Es wurde vor Ort gedreht. Die Premiere war erst am 6. Juni 1980 in New York. Der bewährte TV-Routinier Robert Butler übernahm die Regie von Sidney J. Furie.
Mit James Brolin, Cliff Gorman, Abby Bluestone, Dan Hedaya
Auch bekannt als “Die Ratte” (neuer Verleihtitel im Kino ein Jahr nach der Premiere)
Mehr über William P. McGivern: http://kirjasto.sci.fi/mcgivern.htm
und auf Deutsch: http://www.mordlust.de/biographie_william_peter_mcgivern.php
RBB, 23.00
Der Profi (F 1981, R.: Georges Lautner)
Drehbuch: Michel Audiard, Georges Lautner
LV: Patrick Alexander: La mort d´une bete à la peau fragile, 1978
Jean-Paul Belmondo verfolgt als Killer im Dienste Frankreichs seinen Auftrag, unabhängig von der geänderten politischen Großwetterlage – und Ennio Morricone komponierte dazu das überaus erfolgreiche und eingängige Stück „Chi Mai“. Der Fischer Film Almanach meinte: „Zwischen Agentenfilm und Parodie pendelnd, bleibt der hintergründig politische Anspruch wegen der gezeigten Brutalitäten und der ausgesprochen rassistischen Tendenzen auf der Strecke.“ Außerdem ist der Film langweilig und ohne Atmosphäre.
HR, 00.10
Der unauffällige Mr. Crane (USA 2001, R.: Joel Coen)
Drehbuch: Joel Coen, Ethan Coen
Friseur Ed Crane führt ein unauffälliges und ehrliches Leben, bis ihm ein Kunde ein todsicheres Geschäft anbietet.
De Noir-Hommage „The Man who wasn’t there“ ist einer der schönsten Filme der Coen-Brüder.
„Kein Fehler, sich dieses kunstvolle Meisterwerk der Melancholie anzusehen.“ (Adrian Prechtel, AZ, 8. November 2001)
Mit Billy Bob Holland, Frances McDormand, James Gandolfini, Scarlett Johansson, Richard Jenkins, Tony Shalhoub
Auch bekannt als “The Man who wasn’t there”