Kabel 1, 03.15
Miami Vice: Der kleine Prinz (USA 1984, R.: Alan J. Levi)
Drehbuch: A.J. Edison (nach einer Geschichte von Joel Surnow & Wendy Cozen)
Seit einigen Tagen strahlt Kabel 1 mitten in der Nacht die kultige Krimiserie „Miami Vice“ aus. „Der kleine Prinz“ ist eine der zahlreichen Episoden, die zeigt, warum die Serie immer auch als Noir-Serie bezeichnet wird. Die beiden Polizisten Sonny Crockett (Don Johnson) und Ricardo Tubbs (Philip Michael Thomas) sollen einen erfolgreichen Wall-Street-Broker und Drogenhändler schnappen. Um an ihn heranzukommen, bedienen sie sich des Sohnes. Am Ende haben sie eine Familie zerstört. Crockett meint am Ende der Episode auf die Frage von Tubbs, was sie heute getan hätten: „Gute polizeiliche Routinearbeit.“
Ähnlich düster endeten viele Folgen.
Der Look, die Musik, das Zusammenspiel der Schauspieler (von denen viele hier einen ihrer ersten Auftritte, teilweise sogar den ersten, hatten), die Geschichten, die gesellschaftliche Probleme ansprechen, die düstere Diagnose der USA unter Ronald Reagan, und die teilweise aus heutiger Sicht archaische Technik (Computer, Telefone, Wanzen) sorgen immer noch für gute Fernsehunterhaltung. Dagegen ist der „Miami Vice“-Spielfilm von Michael Mann nur ein schwacher Abklatsch.
Wahrscheinlich zeigt Kabel 1 an den kommenden Wochentagen nachts alle fünf Staffeln.
Immerhin wurde vergangenes Jahr die Nachmittagsausstrahlung mangels Quote abgebrochen.
Meine Besprechung der ersten Staffel von „Miami Vice“:
http://www.alligatorpapiere.de/spurensuche-zwoelf-miami-vice.html