Hier in Berlin wird sich schon böllermäßig auf die Jahreswende eingeschossen. Deshalb:
29. Dezember
Das Vierte, 22.45
El Mariachi (Mex/USA 1993, R.: Robert Rodriguez)
Drehbuch: Robert Rodriguez
„El Mariachi“ ist ein netter Musiker. Als er in einem mexikanischen Grenzkaff mit einem Killer, der seine Waffen in einem Instrumentenkoffer spazieren trägt, verwechselt wird, muss er seine Gitarre mit einer Knarre vertauschen.
Irgendwie hat sich Rodriguez seit seinem billig produzierten Debüt nicht geändert. Immer noch fasziniert ihn Gewalt. Immer noch sind seine Filme brutal. Immer noch garniert mit einem durchgeknallten Humor. Immer noch macht er eigentlich alles alleine. Und immer noch sehen sie teurer aus, als sie waren. „El Mariachi“ hat, so die Legende, 7000 Dollar gekostet.
Mit Carlos Gallardo, Consuelo Gómez
Hinweise:
Troublemaker Studios – die Firma von Robert Rodriguez
30. Dezember
Pro 7, 20.15
Hellboy (USA 2004, Guillermo del Toro)
Drehbuch: Guillermo del Toro (nach einer Geschichte von Guillermo del Toro und Peter Briggs
LV: Mike Mignola: Hellboy
Hellboy, ein zum Guten erzogener Dämon, verkloppt im Auftrag einer geheimen FBI-Einheit Dämonen. Jetzt kämpft er gegen den untoten Mönch Rasputin und den SS-Mann Kroenen, die ihr vor sechzig Jahren unterbrochenes Werk vollenden wollen.
Guillermo del Toro könnte ein Bruder von Robert Rodriguez sein. Auch seine Filme sehen teurer aus als sie sind und auch er liebt die Popkultur.
„Hellboy“ ist eine der wenigen gelungenen Comicverfilmungen. Kein Wunder. Schließlich hat hier ein Fan einen Film für andere Fans (alle mit einem kindischen Gemüt) gemacht. „Hellboy II“ soll am 4. September 2008 in Deutschland starten.
Mit Ron Perlman, John Hurt, Selma Blair, Rupert Evans
Wiederholung um 01.30 Uhr
Hinweise:
Hellboy-Comic-Seite (oder Mike Mignolas Hellboy-Seite)
Amerikanische Hellboy-Film-Seite (mit Infos zu „Hellboy II“)
31. Dezember
3sat, ab 7.00 Uhr
Pop around the Clock
Neben dem in den anderen Kanälen toben Wahnsinn präsentiert 3sat die einzige ernstzunehmende Alternative: 24 Stunden nur Rockmusik. Einiges ist gut, um frische Luft zu schnappen (Bon Jovi), anderes sollte mal angehört werden (Mark Knopfler & Emmylou Harris), und einiges über jede Kritik erhaben (Bob Dylan). Ob Pinks „I’m not dead“ um 04.15 Uhr dann dem gefühlten Zustand der Meisten entspricht, darf bezweifelt werden.
1. Januar
3sat, 23.30
Der aus dem Regen kam (F/I 1969, R.: René Clement)
Drehbuch: Sébastien Japrisot
Buch zum Film: Sébastien Japrisot: Le passager de la pluie, 1992
Mellie erschießt in Notwehr einen Fremden und lässt die Leiche verschwinden. Eines Tages taucht ein geheimnisvoller Amerikaner auf und erpresst sie.
Spannender Psycho-Thriller: „La mise en scène est irréprochable, l’interprétation excellente et le film distille un charme doux-amer plein de suspense. Mais trop de froideur et une intrigue confuse finissent par lasser. Il n’est pas certain que ce film résiste à des diffusions répétées tant ses limites finissent par devenir évidentes.“ (Dictionnaire du cinéma, Robert Laffont)
Mit Marlène Jobert, Charles Bronson, Jill Ireland
(und danach geht’s mit den „wilden Zwanzigern“ weiter)