Arte, 22.45
Lichter der Vorstadt (Fin/D/F 2006, R.: Aki Kaurismäki)
Drehbuch: Aki Kaurismäki
Willkommen in Kaurismäki-Land. Dieses Mal erzählt er, als Abschluss seiner Verlierer-Trilogie, die Geschichte des Wachmanns Koistinen, der sich in eine Blondine verliebt. Diese will – wir ahnen es – von ihm nur einen Zugangscode für ein Juweliergeschäft haben.
Nach dem grandiosen „Der Mann ohne Vergangenheit“ ist „Lichter der Vorstadt“ ein enttäuschendes Werk. Denn in „Lichter der Vorstadt“ ist alles zu stilisiert und zu verknappt, um noch ernst genommen zu werden. Aber in Zeiten, in denen anscheinend kein Film unter 120 Minuten mehr im Kino gezeigt wird, ist Kaurismäki das probate Gegenmittel gegen den Exzess. Denn mit 75 Minuten hat „Lichter der Vorstadt“ die gewohnt-kurze Kaurismäki-Länge.
„Eine Einsamkeitszeremonie. Das selbstauferlegte Martyrium eines Nachtwächters. Und von Liebe – fast – keine Spur. Eilig verständigte sich die Kaurismäki-Gemeinschaft auf ein Minimalziel, auf die Freude an sublimem Rhythmus und Kadrage, an Tangos und Garagenrock, an pointiert gesetztem Licht und klaren Farben, an unübertroffen sparsamen und wirkungsvollen Dialogen: Immerhin, wo Kaurismäki draufsteht, war auch diesmal wieder Kaurismäki drin.“ (Jan Schulz-Ojala in Eue/Söffker: Aki Kaurismäki)
mit Janne Hyytiäinen, Maria Järvenhelmi, Maria Heiskanen, Ilkka Koivula
Wiederholungen
Montag, 15. Dezember, 01.15 Uhr (Taggenau!)
Mittwoch, 24. Dezember, 00.50 Uhr (Taggenau!)
Hinweise
Film-Zeit über „Lichter der Vorstadt“
Meine Besprechung des von Ralph Eue und Linda Söffker herausgegebenen Filmbuchs „Aki Kaurismäki“