Stoker-Preis 2009 vergeben

Juni 17, 2009

Die Horror Writer’s Association hat bereits am Wochende die Stoker-Preise verliehen. Die glücklichen Gewinner sind:

NOVEL

DUMA KEY (Wahn) von Stephen King

FIRST NOVEL

THE GENTLING BOX von Lisa Mannetti

LONG FICTON

MIRANDA von John R. Little

SHORT FICTION

„The Lost“ von Sarah Langan

FICTION COLLECTION

JUST AFTER SUNSET von Stephen King

ANTHOLOGY

UNSPEAKABLE HORROR herausgegeben von Vince A. Liaguno und Chad Helder

NONFICTION

A HALLOWE’EN ANTHOLOGY von Lisa Morton

POETRY COLLECTION

THE NIGHTMARE COLLECTION von Bruce Boston


TV-Tipp für den 18. Juni: Zelig

Juni 17, 2009

3sat, 22.25

Zelig (USA 1983, R.: Woody Allen)

Drehbuch: Woody Allen

Leonard Zelig ist ein weltbekanntes Phänomen. Denn, wie ein Chamäleon passt er sich seiner Umgebung an. Dieser Film dokumentiert mit Fotos, Wochenschauausschnitten und Statements bekannter Personen sein Leben von den späten Zwanzigern bis zur Gegenwart.

Eine gigantische Pseudodokumentation, eine perfekte Konfusion von Dokumentation und Fiktion mit der Absicht, es möge im Kino niemand mehr von einem nicht manipulierten, unverstellten Bild von einer wirklichen Sache sprechen. ‚Zelig‘ ist auch eine große Filmkomödie.“ (Fischer Film Almanach 1984)

Tja, danach gab’s „Forrest Gump“ und „Borat“.

mit Woody Allen, Mia Farrow, John Buckwalter, George Hamlin, Susan Sontag (als sie selbst), Irving Howe (dito), Saul Bellow (dito)

Hinweise

3sat über die Woody-Allen-Reihe

Wikipedia über Woody Allen

Woody Allen in der Kriminalakte


R. i. P. Charlie Mariano

Juni 17, 2009

R. i. P. Charlie Mariano (12. November 1923 – 16. Juni 2009)

Saxophonist Charlie Mariano war, wie der Untertitel des sehr liebevollen Buches von Lothar Lewien über ihn lautet, ein „Wanderer zwischen den Welten“. Als Kind italienischer Einwanderer wurde er 1923 in Boston geboren. Später hielt er sich längere Zeit in Asien und Südindien auf. Der Jazzer studierte intensiv die dortige Musik. Er pendelte lange zwischen den USA und Europa und lebte die letzten neunzehn Jahre in Köln. Er nahm zahlreiche Platten unter eigenem Namen und mit Nat Pierce, Stan Kenton Orchestra, Herb Ellis, Shelly Manne, Quincy Jones, Charles Mingus, McCoy Tyner, Embryo, Sigi Busch, Pork Pie, Philip Catherine, Eberhard Weber, Rolf Kühn, Jasper van’t Hof, Volker Kriegel,OM, Rabih Abou-Khalil, Dieter Ilg, Kenny Wheeler, Peter Herbolzheimer und natürlich dem United Jazz + Rock Ensemble auf.

Aber auch Nicht-Jazzfans kennen ihn von seinen Aufnahmen mit Konstantin Wecker (vor allem in den Achtzigern) und Herbert Grönemeyer. Mariano spielte das Saxophon bei „Bochum“ und „Alkohol“.

Nachrufe gibt es im Moment in der Zeit, Frankfurter Rundschau, Tagesspiegel und auf der umfangreichen Charlie-Mariano-Fanseite.

Einen Überblick über Leben und Werk gibt es bei Wikipedia.


Kleinkram: Jörg Fauser wird 65; Jan Costin Wagners „Das Schweigen“ wird verfilmt; Jürgen Roth wird befragt; „Der gläserne Schlüssel“ wird…

Juni 17, 2009

Wer am kommenden Montag noch nichts geplant hat, in Berlin wohnt und zu den Jörg-Fauser-Fans gehört, sollte in die Volksbühne gehen. Denn der Alexander-Verlag (Herausgeber der Fauser-Werkausgabe) hat eine kleine Party organisiert:

JOERG FAUSER ZUM 65. – »Ich bin kein netter Mensch, sondern Schriftsteller«

Franz Dobler, Jürgen Kuttner und Inka Löwendorf lesen Texte von Jörg Fauser, Steve Binetti macht dazu passende Musik und im Anschluss an die Lesung wird wieder einmal der gelungene Dokumentarfilm »Rohstoff – Der Schriftsteller Jörg Fauser« (ZDF/3sat, D 2006) vom Berliner Filmemacher Christoph Rüter gezeigt.

Hier noch einmal die Daten:

Montag, 22. Juni 2009

20.00 Uhr

Volksbühne im Prater

Kastanienallee 7-9 (10435 Berlin)

Eintritt 8 Euro (ermäßigt 6 Euro)

Kartenreservierung unter: 030 – 24 065 777

Jan Costin Wagner dürfte sich freuen. Denn die Dreharbeiten für „Das Schweigen“ haben gestern begonnen. Es ist die Verfilmung seines mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichneten, zweiten Kommissar-Kimmo-Joenta-Romans „Das Schweigen“ (2007, die Taschenbuchausgabe ist gerade bei Goldmann erschienen). Allerdings wurde die Handlung und der Handlungsort, wie ein Blick in die Pressemitteilung zeigt, etwas geändert:

Fünf Tage im Sommer 2009, irgendwo am Rand einer deutschen Stadt. Die Hitze liegt wie eine Glasglocke über den idyllischen Einfamilienhäusern, doch hinter den Türen zerbricht die heile Welt. Die 13-jährige Sinikka verschwindet an der gleichen Stelle, an der bereits vor 23 Jahren ein junges Mädchen ermordet wurde. Für die Eltern von Sinikka beginnt das verzweifelte Warten, für die Mutter der damals ermordeten Pia kommt die Vergangenheit wieder hoch. Das Leben ist plötzlich zerbrechlich und unberechenbar – auch für die beiden damaligen Täter und die Ermittler.

DAS SCHWEIGEN ist ein hochspannendes Drama um Schuld und Sühne, das sich unaufhaltsam den brüchigen Seelenzuständen seiner Figuren nähert. Die moralischen Abgründe inmitten der scheinbar so geordneten Kleinstadtidylle erschüttern die Gesellschaft und lassen tiefe Wunden abgrundtiefer Verzweiflung zurück.

Die Verfilmung des gleichnamigen Erfolgsromans von Jan Costin Wagner ist hochkarätig besetzt mit Sebastian Blomberg (Kriminalkommissar David Jahn), Wotan Wilke Möhring (Architekt Timo Friedrich), Katrin Sass (Mutter der vor 23 Jahren verschwundenen Pia), Burghart Klaußner (Kriminalkommissar in Rente), Karoline Eichhorn und Roeland Wiesnekker (Eltern von Sinikka) und Ulrich Thomsen (Peer Sommer) u.v.a.

DAS SCHWEIGEN ist eine Produktion der cine plus Filmproduktion GmbH in Koproduktion mit luethje&schneider Film. Produzenten sind Frank Evers und Jörg Schulze (cine plus) und Maren Lüthje und Florian Schneider (luethje&schneider Film). Baran bo Odar schrieb das Buch und führt Regie. Regie-Nachwuchstalent Baran bo Odar, Absolvent der HFF München, sammelte erste Erfahrungen bei Doris Dörries Kinofilm „Nackt“ und wurde für sein fulminantes Debüt „Unter der Sonne“ u.a. mit dem Studio Hamburg Nachwuchspreis für „Beste Regie“ ausgezeichnet. Für die Kamera ist Nikolaus Summerer verantwortlich, der mit „Unter der Sonne“ für den Deutschen Kamerapreis nominiert war.

DAS SCHWEIGEN ist gefördert von FFF FilmFernsehFond Bayern, der Mitteldeutschen Medienförderung, Medienboard Berlin-Brandenburg, FFA und dem DFFF in Zusammenarbeit mit ZDF und ARTE.

DAS SCHWEIGEN basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jan Costin Wagner (2007, Eichborn Verlag), der 2008 mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet wurde, und wird voraussichtlich im Frühjahr 2010 im Verleih der NFP marketing & distribution* im Kino starten.

Sehr sympathisch ist, dass es bereits jetzt eine Homepage (mit einem Statement von Jan Costin Wagner) gibt und parallel zum Dreh ein Filmtagebuch (Könnt ihr den Namen des Schreibers veröffentlichen?) entstehen soll.

Bei Planet-Interview beantwortet OK-Experte Jürgen Roth einige Fragen über die Mafia und Ostdeutschland.

Der Noir of the Week ist „Der gläserne Schlüssel“ (The Glass Key, USA 1942). Regie führte Stuart Heisler, das Drehbuch schrieb Jonathan Latimer und die Vorlage stammt (natürlich) von Dashiell Hammett. Alan Ladd und Veronica Lake hatten die Hauptrollen und William Bendix läuft auch durchs Bild.

Ahh, den Film würde ich gerne wieder sehen.


TV-Tipp für den 17. Juni: Schatten und Nebel

Juni 17, 2009

3sat, 22.25

Schatten und Nebel (USA 1991, R.: Woody Allen)

Drehbuch: Woody Allen

Es könnte sein, dass „Schatten und Nebel“ heute zum ersten Mal im Fernsehen gezeigt wird. Jedenfalls ist er in diesem Jahrzehnt noch nicht gezeigt worden.

Schatten und Nebel“ ist eine weitere Liebeserklärung von Woody Allen an den Kriminalfilm, vor allem den Noir, und den deutschen Expressionismus. Das beginnt schon bei der Story (In einer Stadt geht ein Würger um. Eine Bürgerwehr hält den Buchhalter Max Kleinman für den Serienmörder und verfolgt ihn in der Nacht durch die nebligen Straßen.) geht über zahlreiche Zitate im Film und die Verwendung der Musik von Kurt Weill bis hin zum Dreh in Schwarzweiß.

Ein zutiefst philosophischer und überaus unterhaltsamer Film und ein Meisterwerk.“ (Fischer Film Almanach 1993)

Um den Film zu genießen, muss man entweder gebildet oder unvoreingenommen sein.“ (Stephan Reimertz: Woody Allen – Eine Biographie, 2000)

mit Woody Allen, Mia Farrow, Kathy Bates, Madonna, John Malkovich, Donald Pleasence, Lily Tomlin, John Cusack, Kate Nelligan, Kurtwood Smith, Robert Joy, William H. Macy (Aufpassen, sind teilweise sehr kleine Nebenrollen)

Hinweise

3sat über die Woody-Allen-Filmreihe

Woody Allen in der Kriminalakte