TV-Tipp für den 9. August: Der Marshal

August 9, 2009

Arte, 20.15

Der Marshal (USA 1969, R.: Henry Hathaway)

Drehbuch: Marguerite Roberts

LV: Charles Portis: True Grit, 1968 (deutsche Titel wahrscheinlich „Die mutige Mattie“ und „Der Marshal und die mutige Mattie“)

Arkansas, 1880: Die 14-jährige Mattie will den Mörder ihres Vaters zur Strecke bringen. Weil sie das allein nicht schafft, überzeugt sie den einäugigen, dem Alkohol verfallenen Marshal Rooster Cogburn dazu, ihr zu helfen.

Der Western-Klassiker mit einem humoristischen Einschlag ist eine gelungene Abhandlung zum Thema Tapferkeit.

Ansonsten hat Joe Hembus alles gesagt: „Das glorreiche Denkmal von Hollywoods Western-Tradition, ein enorm junges, frisches, allumfassendes Werk von drei fetten alten Männern, dem Produzenten Hal B. Wallis, im Western-Geschäft seit 1922, dem Regisseur Henry Hathaway, der seine Karriere 1933 mit Zane-Grey-Verfilmungen begann, und Star John Wayne, der 1930 in The Big Trail debütierte. Die Summe dieser Erfahrungen wird mit einem Elan mobilisiert, den man sonst nur bei Debütfilmen sieht, zugleich mit dem gelassenen Humor, der weiß, dass man nur noch gewinnen kann.“ (Joe Hembus: Das Western-Lexikon)

John Wayne erhielt für diese Rolle seinen einzigen Oscar, einen Golden Globe und einen Laurel Award.

mit John Wayne, Kim Darby, Glen Campbell, Robert Duvall, Jeff Corey, Dennis Hopper, Strother Martin

Wiederholungen

Donnerstag, 20. August, 15.15 Uhr

Dienstag, 25. August, 15.10 Uhr (VPS 15.15 Uhr)

Hinweise

Wikipedia über Charles Portis, den Roman und die Verfilmung

Nicht-Offizielle Charles-Portis-Seite


Will Holden Carver immer noch aussteigen?

August 7, 2009

Brubaker - Sleeper 3 - Die Gretchenfrage

Die von Autor Ed Brubaker und Zeichner Sean Phillips erfundene Saga von Holden Carver, eines guten Menschen, der Böses tun muss, geht mit dem dritten „Sleeper“-Band „Die Gretchenfrage“ furios weiter. Carver ist ein für International Operations in ein weltumspannendes Verbrecherimperium eingeschleuster Undercover-Agent. Am Ende des zweiten „Sleeper“-Bandes wurde er von Tao, dem Chef des Verbrecherimperiums, enttarnt. Aber Tao hat ihn nicht getötet. Denn der genial-skrupellose Tao ist sich sicher, dass Carver inzwischen zu einem von ihnen geworden ist. Außerdem hat Carver keine Verbindungen mehr zu seinem früheren Arbeitgeber. Denn sein Führungsoffizier John Lynch (der einzige Mann, der bei I. O. von dieser Operation weiß) liegt im Koma liegt.

Also fügt Carver sich resigniert seinem Schicksal.

Aber jetzt ist Lynch aus dem Koma erwacht und er versucht, letztendlich erfolgreich, Carver zu kontaktieren. Tao schickt Carver zu dem Treffen nach Kairo. Aber Carver hat Tao nicht alles gesagt. Er will in Kairo noch etwas anderes erledigen. Als Carver am vereinbarten Treffpunkt ist, wird auf ihn geschossen. Er flüchtet.

Carver, der abgesehen von seinem nicht existierendem Schmerzempfinden, ein gewöhnlicher Mensch ist, ist für Lynch und Tao nur ein Spielball. Sie stoßen ihn herum und sagen ihm immer nur den Teil der Wahrheit, der ihnen gerade in ihre Pläne passt. Carver weiß nicht, wem er vertrauen kann. Er weiß auch nicht mehr, auf welcher Seite er steht. Denn er hat bei den Verbrechern neue Freunde gefunden, die von seinen alten Freunden ermordet wurden. Diese halten ihn für einen Verräter. Sie jagen ihn. Sie foltern ihn. Sie wollen ihn töten. Und vor allem fragt Carver sich inzwischen, wer die Bösen sind.

Als er in Kairo seine frühere Freundin Veronica trifft, versucht sie ihn zur Rückkehr zu bewegen und sagt: „Er ist ein Terrorist, Holden. Er hat Regierungen rund um den Globus destabilisiert. Er hat Unschuldige getötet und Gott weiß was noch getan, von dem wir nichts wissen.“

Er antwortet: „Was habe ich denn deiner Meinung für I. O. getan? Regierungen destabilisiert, Unschuldige getötet und jede Menge Sachen, über die du wirklich nichts wissen möchtest. (…) Für Typen wie Lynch und Tao ist die ganze Welt nur ein Spielplatz.“

In solchen Momenten wird „Sleeper“ auch zu einem illusionslosem und pathosfreiem Spiegelbild der US-amerikanischen Politik und, immerhin erschienen die im dritten „Sleeper“-Band versammelten Einzelhefte 2004 und 2005, zu einer Metapher für den Kampf des Westens gegen den islamistischen Terrorismus. Dann ist „Sleeper“ gar nicht so weit weg von den erfolgreichen TV-Serien „24“ und „Battlestar Galactica“.

Und wenn Carver in „Die Gretchenfrage“ erzählt, wie Taos Männer nach 9/11 reisen, dann ist das eine lakonische Absage an den staatlichen Sicherheitswahn.

Am Ende von „Die Gretchenfrage“ liegen für Carver und seine Freundin Gretchen die Karten auf dem Tisch. Wie es Carver gelingt, sein altes Leben wieder zurückzugewinnen (falls er das überhaupt noch will), wird im vierten und abschließenden „Sleeper“-Band „Das lange Erwachen“ erzählt. Er ist für Dezember angekündigt.

Bis dahin ist also noch genug Zeit, die vorherigen „Sleeper“-Bände zu lesen.

Ed Brubaker/Sean Phillips: Sleeper 3 – Die Gretchenfrage

(übersetzt von Maria Morlock)

Cross Cult, 2009

152 Seiten

19,80 Euro

Originalausgabe

Sleeper 3: A crooked line

Wildstorm/DC Comics 2005

enthält

Sleeper: Season 2, 1 – 6

DC Comis, 2004/2005

Hinweise

Homepage von Ed Brubaker

Blog von Sean Phillips

Meine Besprechung von Ed Brubaker/Sean Phillips” “Criminal 1 – Feigling” (Criminal 1: Coward, 2007)

Meine Besprechung von Ed Brubaker/Sean Phillips’ “Criminal 2 – Blutsbande” (Criminal 2: Lawless, 2007)

Meine Besprechung von Ed Brubaker/Sean Phillips‘ „Criminal 3 – Grabgesang“ (Criminal 3: The Dead and the Dying, 2008)

Meine Besprechung von Ed Brubaker/Colin Wilsons “Point Blank” (Point Blank, 2003)

Meine Besprechung von Ed Brubaker/Sean Phillips’ “Sleeper 1 – Das Schaf im Wolfspelz” (Sleeper: Out in the cold, 2003)

Meine Besprechung von Ed Brubaker/Sean Phillips’ “Sleeper 2 – Die Schlinge zieht sich zu” (Sleeper: All false moves, 2004)


TV-Tipp für den 8. August: Die Akte

August 7, 2009

Nach dem gemütlichen Getränk im Biergarten und hitzigen Diskussionen, etwas zur Entspannung


MDR, 00.20

Die Akte (USA 1993, R.: Alan J. Pakula)

Drehbuch: Alan J. Pakula

LV: John Grisham: The pelican brief, 1992 (Die Akte)

Politthriller über eine Jurastudentin (Julia Roberts), die einen Umweltskandal, der auch den Präsidenten belastet, aufdeckt.

Der starbesetzte Film war eine der ersten Grisham-Verfilmungen: handwerklich perfekt, grandiose Besetzung vor und hinter der Kamera, unpersönlich, mit Justiz-Grundierung und überlang. Pakula, dem wir immerhin die Klassiker „Klute“, „Zeuge einer Verschwörung“ und „Die Unbestechlichen“ verdanken, meinte, das Buch sei so aufregend wie eine Achterbahnfahrt. Das kann man von dem Film nicht behaupten.

Mit Julia Roberts, Denzel Washington, Sam Shepard, Robert Culp, John Lithgow, Stanley Tucci

Hinweise

Homepage von John Grisham

John-Grisham-Fanseite

John Grisham bei Charlie Rose (28. Januar 2009 – eine gute Stunde)


Compartmania

August 7, 2009

Martin Compart schreibt in seinem Blog, dass es bald mit der „Luzifer-Connection“ (seinem neuen Roman) losgeht. Unklar ist noch, ob bei Evolver oder in seinem Blog.

Ich bin gespannt, auch wenn Martin einige Kürzungen vornehmen will. Jugendschutz und so etwas, brummelt er. Als ob heute Jugendliche noch lesen, wenn sie sich den neuen ultrabrutalen Splatter-Horror-Sex-Trash-Film, natürlich illegal, downloaden können und dabei murmeln „das Internet ist ein rechtsfreier Raum – das Internet ist ein rechtsfreier Raum“.

Damals, als ich jung war, gab’s pädagogisch wertvolle Werke von Mickey Spillane und Nick Carter ohne so ein Jugendschutzgedöns (dafür teilweise auf dem Index oder seltsam übersetzt).

Und so kann ich elegant zum schönen Interview von dpr mit Martin Compart im „Krimikultur: Archiv“ überleiten:

Frank Allan, John Kling oder Jerry Cotton bei der Erforschung deutscher Krimitraditionen auszulassen ist etwa so, als würden die Amerikaner ihren Nick Carter und andere Dime Novel-Heroen verschweigen, die bekanntlich das Bindeglied zwischen den Westernhelden und dem Private Eye oder anderen Hard-boiled-Typen sind.

Was bei uns alle paar Jahre als große Literatur abgefeiert wird, übersteht ja kaum den Zehnjahrestest. Meist ist das Lesen reine Zeitverschwendung. Grass oder Walser werden längst vergessen sein, wenn man Unterhaltungsschriftsteller wie Shakespeare, Dickens oder Chandler noch begeistert lesen wird.

Im Interview geht’s um Noir, die deutsche Verlagslandschaft (und das Ende der Krimireihen) und deutschsprachige Krimiautoren damals und heute:

Quantitativ hat der deutsche Krimi sicherlich ein höheres Niveau erreicht. Wenn alle Syndikat-Autoren sich gegenseitig kaufen, reicht das schon für eine Auflage. Qualitativ hat der deutsche Thriller oder Detektivroman nie wieder das Niveau alter Cracks wie Hans Gruhl oder Philip Vandenberg erreicht. Während ich Österreicher wie die Abenteuer von Ostbahn Kurti mit Vergnügen lesen kann, finde ich Haas unleserlich, fürchterlich gewollt, ohne Charme und Stil. Reine Pose. Ich lese kaum deutsche Krimis. (…)

Im Fernsehen ist es genauso: Man vergleiche nur die verwahrlosten TATORTE, ZDF oder RTL-Produktionen mit Serien wie SHIELD, WIRE oder SPOOKS. Genauso groß ist der Unterschied in der literarischen Produktion. Erfolg ist schön, aber kein Kriterium für Qualität.


Meine Besprechung von Martin Leidenfrosts „Die Tote im Fluss“ ist online

August 7, 2009

Leidenfrost - Die Tote im Fluss

In der Berliner Literaturkritik ist meine Besprechung von Martin Leidenfrosts „Die Tote im Fluss – Der ungeklärte Fall Denisa S.“ (Residenz Verlag, 2009) erschienen. In dem Sachbuch schreibt Leidenfrost über den rätselhaften Tod einer slowakischen 24-Stunden-Pflegerin in Österreich.


TV-Tipp für den 7. August: The Deep End – Trügerische Stille

August 7, 2009

RTL II, 00.15

The Deep End – Trügerische Stille (USA 2001, R.: Scott McGehee, David Siegel)

Drehbuch: Scott McGehee, David Siegel

LV: Elisabeth Sanxay Holding: The blank Wall, 1947 (Deep End – Trügerische Stille)

Mutter Margaret beseitigt die Leiche des ermordeten Liebhabers ihres Sohnes. Als kurz darauf ein Erpresser auftaucht, beginnt Margaret mit allen Mitteln ihre Familie zu schützen.

Und wieder einmal rechtfertigt der Schutz der eigenen Familie alles. „Ein brillant gefilmter und atmosphärisch stimmig inszenierter Thriller nach einem Noir-Roman aus den 40er Jahren. Aber vor allem eine Galavorstellung der Schauspielerin Tilda Swinton“ (tip)

Die erste Verfilmung von „The blank Wall“ war 1949 als „The reckless Moment“ von Max Ophüls mit James Mason und Joan Bennett.

Aber wer war Elisabeth Sanxay Holding? Raymond Chandler sagte über die 1955 gestorbene Krimi-Autorin in einem 1950 an seinen britischen Verleger geschriebenen Brief: “For my money she’s the top suspense writer of them all. She doesn’t pour it on and make you feel irritated. Her characters are wonderful; and she has a sort of inner calm which I find very attractive.”

Mit Tilda Swinton, Goran Visnjic, Jonathan Tucker, Josh Lucas


Neu im Kino: Public Enemies, Tropa de Elite

August 6, 2009

Nach mehreren Wochen Flaute im Bereich Kriminalfilme im Kino gibt’s jetzt einige neue Krimis.

Public Enemies (Public Enemies, USA 2009)

Regie: Michael Mann

Drehbuch: Ronan Bennett, Ann Biderman, Michael Mann

LV: Bryan Burrough: Public Enemies, 2004

Melvin Purvis jagt John Dillinger.

Die Version von Michael Mann.

Muss ich noch mehr sagen?

Mit Johnny Depp, Christian Bale, Marion Cotillard, Giovanni Ribisi, Billy Crudup, Stephen Dorff, James Russo, Rory Cochrane, Diana Krall

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Public Enemies“

Vanity Fair: Bryan Burrough beim Dreh von „Public Enemies“ (9. Juni 2008)

Vanity Fair: Bryan Burrough sieht Johnny Depp sterben (4. Juni 2008)

Vanity Fair: Bryan Burrough über die geplante Verfilmung von „Public Enemies“ (7. März 2008)

Vanity Fair: Bryan Burrough über den Drehstart von „Public Enemies“ (6. März 2008)

Public Enemies“ in der Kriminalakte

Tropa de Elite (Tropa de Elite, Brasilien/Deutschland 2007)

Regie: José Padilha

Drehbuch: Bráulio Mantovani, José Padilha, Rodrigo Pimentel

Puh, das hat lange gedauert. 2008 gewann „Tropa de Elite“ den Goldenen Bären – und seitdem hörte man von diesem Kinohit (in Brasilien war er 2007 der erfolgreichste brasilianische Kinofilm) nichts mehr. Auch der jetzige Kinostart (hier in Berlin läuft er in sechs Kinos, einmal mit Untertitel, einmal mit englischen Untertiteln) ist überschaubar.

Tropa de Elite“ erzählt von der Arbeit einer Spezialeinheit der Polizei gegen Drogenkriminalität in Rio de Janeiro.

Der provozierende Film wurde von den Kritikern sehr kontrovers aufgenommen. Aber er lässt niemand gleichgültig und das ist schon viel mehr, als über die meisten Filme gesagt werden kann. Denn: „In der Komfortzone des politischen Kinos besetzt dieser Film eine Nische: Er verstört nachhaltig, ohne Lösungen anzubieten. Das muss man aushalten können.“ (Ulrike Mattern, epd Film 8/2009)

mit Wagner Moura, André Ramiro, Caio Junqueira

Hinweise

Brasilianische Homepage zum Film

Film-Zeit über „Tropa de Elite“

Auch schön ist der neue Almodovar „Zerrissene Umarmungen“ mit Penélope Cruz. Aber der ist höchstens kriminell gut.

Und in den kommenden Wochen können wir uns auf Kathryn Bigelows Kriegsfilm „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“, Steve McQueens „Hunger“ (beide basieren auf wahren Geschichten) und Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“ freuen.

Die „Abfahrt der U-Bahn 123“ ist inzwischen auf den 24. September verlegt. Naja, auch in Berlin fahren die Züge nicht immer wie angekündigt ab und der Kunde darf warten, warten und, öhm, warten.


Kleinkram: ein Lansdale-Interview, Ruttans Antwort auf Banville/Black und die Newsweek-True-Crime-Week

August 6, 2009

Dark Forces: Rick Klaw hat mit Joe R. Lansdale gesprochen (Teil 1, Teil 2):

It’s not that I can’t write without violence, but I don’t want. Depends on the book. When I wrote The Bottoms, there is violence in it but there’s almost a young adult feel to that novel. And The Boar is an example of what I can do. A lot more of the modern young adult books isn’t like See Spot Run or the Hardy Boys. I’m getting an opportunity to do something I’ve wanted to do for a really long time. If this goes well, I’m planning on doing more.

Ausgehend von John Banvilles (oder Benjamin Blacks) Bemerkung, dass er die Krimis schneller als seine literarischen Werke schreibe, hat Sandra Ruttan bei BSC einen sehr lesenswerten längeren Artikel über die Arbeitshaltung von Autoren, ihren Fans (Banville hat das zuletzt auf einem Krimifestival gesagt) und den Reaktionen von Autoren und Kritikern auf Banvilles Bemerkung geschrieben:

As writers, it helps if we know our audience when we’re writing, and it is extremely helpful if we know our audience when we’re speaking at an event. (This is part of the reason I attended events before I had a publishing contract.) If you’re on a panel and make a comment and it’s misinterpreted that’s your fault. It is your job, as a speaker, to express yourself clearly. It is no the audience’s job to read your mind or even give you the benefit of the doubt. (…)

Black’s been pushed as a literary writer, and instigated a few controversies in the community, and none of that makes me particularly interested in his books. I never hear about content, about the story, about captivating characters… just literary writer turned crime novelist, and that holds no special appeal for me. During the writers’ strike we received a lot of submissions from screenwriters, and we rejected almost all of them, because characters and setting were often underdeveloped. There’s nothing wrong with being a screenwriter; it requires a different set of writing muscles from novel writing. The same is true for genre writing and literary writing. None are better or worse, just because of their label, but within all the categories there will be works that are great and there will be works that are garbage. (…)

As writers our focus should be on the work, not kicking up a controversy to get our names in the press.

Newsweek hat die True-Crime-Week. Walter Mosley schreibt über die Wurzeln einer amerikanischen Obsession (Na, welche ist das wohl?). James Ellroy schreibt über die ermordete 17-jährige Lily Burk. Vincent Bugliosi (Helter Skelter) erinnert sich an die Manson-Morde. „Law & Order“-Erfinder Dick Wolf nennt die zehn Verbrecher, die ihn am meisten faszinierten. Malcolm Jones schreibt über Noir (und illustriert wird’s mit Hard-Case-Crime-Covers) und er nennt seine zehn Lieblingskrimis (schöne Liste).


TV-Tipp für den 6. August: Blade Runner – Der Final Cut

August 6, 2009

ARD, 22.45

Blade Runner – Der Final Cut (USA 1982, R.: Ridley Scott)

Drehbuch: Hampton Fancher, David Peoples

LV: Philip K. Dick: Do Androids dream of Electric Sheep?; Blade Runner, 1968 (Träumen Roboter von elektrischen Schafen; Blade Runner)

LA, 2019: Rick Deckard soll vier Replikanten finden.

Damals kam er bei der Kritik solala an und im Kino lief er auch nicht so toll. Aber seitdem entwickelte „Blade Runner“ sich zu einem der stilbildenden Science-Fiction-Filme und Lieblingsobjekte von Wissenschaftlern für Interpretationen.

Der Final Cut“ ist die von Ridley Scott ursprünglich geplante Version, die sich nur in Details von früheren Versionen (Off-Sprecher, Ende, einige Effekte und minimal andere Schnittfolgen) unterscheidet.

Eine zeitgenössische Kritik: „’Blade Runner‘ ist ein Film des Dekors (…) Technische Phantasie und die Story, soweit sie erkennbar wird, liegen weit über dem Standard heutiger Science-fiction-Filme. Dennoch ist auch ‚Blade Runner‘ ein eher unerfreulicher Film: Er kokettiert nicht nur mit der Gewalt, er schlachtet sie genussvoll aus, menschliche Werte behauptet er nur zu retten, tatsächlich aber versenkt er sie in einem Meer von Zynismus.“ (Fischer Film Almanach 1983)

Ähnlich Ronald M. Hahn/Volker Jansen in „Lexikon des Science Fiction Films“ (1983): „Mehr jedoch als die zum großen Teil unbekannten Schauspieler sind die Trickspezialisten die wahren Stars dieses Films.“

Heute wird’s anders gesehen: „Der Film, der auf der Handlungsebene einem eher einfachen und klar strukturierten Muster folgt (…), eröffnet bei genauerer Betrachtung vielschichtige Bedeutungsebenen, die vor allem zahlreiche Reflexionen über die neuzeitliche Realitätsauffassung und den damit verbundenen Humanitätsbegriff zulassen.“ (Fabienne Will in Thomas Koebner, Hrsg.: Filmgenres Science Fiction, 2003)

Twenty-five years after its first release Blade Runner is still the benchmark film in tech noir or future noir – a bleak fusion of sci-fi and noir.“ (Alexander Ballinger, Danny Graydon: The Rough Guide to Film Noir, 2007)

Mit Harrison Ford, Rutger Hauer, Sean Young, Edward James Olmos, M. Emmet Walsh, Daryl Hannah, Joanna Cassidy,

Hinweise

Homepage zum Film

Wikipedia über „Blade Runner“ (deutsch, englisch)

Schnittberichte: Vergleich Director’s Cut – Final Cut

Homepage von Philip K. Dick


Erster Eindruck: Das Science Fiction Jahr 2009

August 4, 2009

Das Science Fiction Jahr 2009

Wie ein Rundum-Glücklich-Jahrbuch aussehen kann, zeigt die vierundzwanzigste Ausgabe des von Sascha Mamczak und Wolfgang Jeschke herausgegebenen Jahrbuchs „Das Science Fiction Jahr“. Die Struktur, mit einem Schwerpunktthema, Interviews, Porträts, Nachrufen, Texten zur Science in der Fiction, zur Kunst in der Science Fiction, Überblicken zu neuen Filmen, Hörspielen, Comics, Computerspielen und Büchern, Listen von Preisträgern, Marktberichten über die deutsche, amerikanische und britische SF-Szene (inclusive Hinweisen auf die neuen Werke wichtiger Autoren) und den im Heyne Verlag erschienenen SF-Büchern (naja, soviel Eigenwerbung darf sein), wurde beibehalten. Ebenso die üppigen Illustrationen, die es leider nur in SW gibt.

Der Umfang der einzelnen Rubriken ist, ebenfalls wie gewohnt, erschlagend. Dem Schwerpunktthema „Quo vadis, Superhelden?“ sind über vierhundert Seiten gewidmet und, nach dem Erfolg von Superhelden-Comics und den vielen aktuellen Superhelden-Kinofilmen, wie „Watchmen“, „Ironman“, „Hellboy“ und „Hancock“ (Batman, Superman und Spiderman lasse ich mal links liegen) hat sich das Thema förmlich aufgedrängt. Im „Science Fiction Jahr 2009“ wird dabei der Rundumschlag vom Grafen von Monte Christo über die klassischen Superhelden-Comics hin zu den Dekonstruktionen des Superhelden gemacht. Auf über hundert Seiten geht’s auch um die Frage, ob Superhelden eine reine Ausgeburt der Fantasie sind, ober ob sie und ihre Fähigkeiten naturwissenschaftlich irgendwie möglich sind. Es wird über den schwierigen Weg zum „Watchmen“-Film, über die moralische Verantwortung von Superhelden und über „Superhelden – Helden wie du und ich“ geschrieben.

Es gibt einen über vierzigseitigen Artikel über die „Stahlfront“-Romane von Torn Chaines. Dierk Spreen erklärt, inwiefern der Vorwurf, dass die Romane rechtsextrem seien, zu recht besteht. Christopher Ecker schreibt einen über fünfzigseitigen Nachruf über den SF-Autor Thomas M. Disch, der sich am 4. Juli 2008 umbrachte. Dagegen sind die elf Seiten für Philip José Farmer und die fünf Seiten für Michael Crichton wahrlich bescheiden. Es gibt Interviews mit Greg Bear und John Scalzi. Es gibt eine wirklich kurze Geschichte des österreichischen Science-Fiction-Films und, mehr oder wenig kurze, Kritiken von Büchern, Computerspielen, Filmen und Hörspielen.

Das ist eine volle Ladung Informationen, die mich die kommenden Tage und Wochen (denn mit 1600 Seiten ist das Werk zu dick für die Hosentasche) beschäftigen wird. Ich weiß zwar, dass dreißig Euro eine stattliche Investition sind, aber es lohnt sich. Denn „Das Science Fiction Jahr 2009“ ist, mal wieder, ein gutes halbes Dutzend verschiedener Bücher in einem.

Und in einem Jahr gibt’s die fünfundzwanzigste Ausgabe von „Das Science Fiction Jahr“.

Sascha Mamczak/Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 2009

Heyne, 2009

1600 Seiten

29,95 Euro

Hinweis

Meine Besprechung von Sascha Mamczak/Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 2008


Meine Besprechung von Tillacks „Die korrupte Republik“ ist online

August 4, 2009

Tillack - Die korrupte Republik

Bei der Berliner Literaturkritik ist meine Besprechung von Hans-Martin Tillacks „Die korrupte Republik – Über die einträgliche Kungelei von Politik, Bürokratie und Wirtschaft“ (Hoffmann und Campe) erschienen. Tillack beschäftigt sich in dem sehr lesenswertem Sachbuch mit aktuellen Fällen. Schreiber, Strauß und Kohl lässt er links liegen. Dafür gibt’s einen Ausflug nach Brüssel.


Kurze Fortbildung zur Internetsperre

August 4, 2009

Kurze, sehr informative Reportage:


TV-Tipp für den 5. August: Leben und Sterben für Kabul/Bomben für den Frieden

August 4, 2009

Arte, 22.35

Leben und Sterben für Kabul (D 2008, R.: Hubert Seipel)

Drehbuch: Hubert Seipel

45-minütige Doku über unserer Soldaten in Afghanistan.

Wiederholung: Donnerstag, 13. August, 10.00 Uhr

Arte, 23.20

Bomben für den Frieden (D 2009, R.: Marcel Kolvenbach)

Drehbuch: Marcel Kolvenbach

Halbstündige Rekonstruktion des US-amerikanischen Bombenangriffs vom 22. August 2008 auf das Dorf Azizabad, bei dem fast hundert Zivilisten starben.

Wiederholung: Donnerstag, 13. August, 10.45 Uhr (anschließend „Pakistan im Griff der Taliban“)

Hinweis

Arte über die Dokus


Crimespree-Award 2009 vergeben

August 4, 2009

Die diesjährigen Crimespree-Preise (einem Publikumspreis des Crimespree Magazine) gehen an:

Favorite book of 2008

Trigger City, von Sean Chercover

nominiert

Yellow Medicine, von Anthony Neil Smith

Envy The Night, von Michael Koryta

Chasing Darkness, von Robert Crais

Toros & Torsos, von Craig McDonald

Best in an ongoing series

Chasing Darkness, von Robert Crais

nominiert

Trigger City, von Sean Chercover

Toros & Torsos, von Craig McDonald

The Duffy Dombrowski Mystery Series, von Tom Schreck

Another Thing to Fall, von Laura Lippman

Favorite comics writer

Brian Azzarello

nominiert

Tim Broderick

B. Clay Moore

Ed Brubaker

Jason Aaron

Favorite original Paperback (mass market or trade)

Money Shot (Hardcore Angel), von Christa Faust

nominiert

Severance Package (Letzte Order), von Duane Swierczynski

Go Go Girls of the Apocalypse (Die Go-Go-Girls der Apokalypse, angekündigt für Januar 2010), von Victor Gischler

The Stolen (Fünf Jahre, angekündigt für November 2009), von Jason Pinter

The Evil That Men Do, von Dave White

Favorite Mystery Bookstore (die Kategorie ist wichtig für den nächsten Amerika-Besuch)

Once upon a crime, Minneapolis

nominiert

The Mystery Bookstore, Los Angeles

Murder by the book, Houston

Centuries & Sleuths, Forest Park, IL

M is for Mystery, San Mateo, California

Einen herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner!

Eine feine Liste, die (auch wenn ich noch nicht alle Gewinner-Bücher gelesen habe) meinen Geschmack gut trifft. Hoffentlich werden noch einige der Bücher ins Deutsche übersetzt.


Cover der Woche

August 3, 2009

Fleming - Goldfinger


Kurzmeldungen

August 3, 2009

Wer nicht lesen will, darf sehen – beim Portable Film Festival. Da gibt es 180 Kurzfilme aus der ganzen Welt (yep, auch deutsch Filme sind dabei) und wir Zuschauer dürfen in den kommenden Wochen den besten Film wählen. Klingt doch gut.

Die SFWA (Science Fiction and Fantasy Writers of America) haben ihre Homepage gerelauncht. Sieht hübsch aus und bietet viele Infos.

Lisa Kling war bei den „Writers on Genre“-Veranstaltungen der Writers Guild Foundation:

One of the panel discussions was about Drama/Real Life stories.  Another one was about Sci Fi and Fantasy.  On the surface, opposite ends of the creative spectrum, right?  But I heard the very same piece of advice from both sets of writers: the historical accuracy (or fantastical creativity) of your script isn’t nearly as important as the emotional reality.

Außerdem weist sie auf die Seite von Lindsey Hughes hin: Screen Story Success. Hughes schreibt darüber, warum verschiedene Filme funktionieren und andere nicht. Lesenwert; – auch ihre Liebeserklärung an die Besucher der Comic Con:

Some people make fun of these extreme fans, but I think they are wonderful. They love the stories and characters so much that they want to live them. As creators engendering this devotion is what we should aspire to. Hopefully every person in the theater is swept away to the world we created and doesn’t want to come back.

Apropos Liebe. Da ist die Romantic Comedy nicht weit:

I just saw THE UGLY TRUTH and it was ugly.  There is nothing worse than a mediocre or bad romantic comedy and that is what we usually get.  In my opinion romantic comedies are the most difficult genre to write because they are all about character and dialogue.  The story is always the same.  Guy and girl meet, but for some reason they can’t immediately be together so they spend the movie lying and arguing until they realize they love each other.  For simplicity’s sake the lovers are almost always polar opposites, giving lots of opportunity for conflict.  In the movies, opposites really do attract.

„Die nackte Wahrheit“ (The ugly truth) startet bei uns am 1. Oktober.

Die Killer Covers beschäftigen sich mit Leslie Charteris‘ Helden Simon Templar, aka Der Heilige aka The Saint.

Und der Noir of the Week ist „Shield for Murder“ (Freibrief für Mord, USA 1954). Regie führten Edmond O’Brien (der auch die Hauptrolle spielt) und Howard W. Koch. Das Drehbuch ist von Richard Allan Simmons und John C. Higgins. Es ist die wohl unbekannteste Verfilmung eines Romans von Willam P. McGivern. Warum erfahren Sie hier.


TV-Tipp für den 4. August: Frantic

August 3, 2009

BR, 21.45

Frantic (USA/F 1988, R.: Roman Polanski)

Drehbuch: Roman Polanski, Gérard Brach

Richard Walker will mit seiner Frau einige romantische Tage in Paris verbringen. Aber dann verschwindet sie plötzlich, die Polizisten kümmern sich nicht um die angebliche Entführung und Walker gerät auf der Suche nach seiner Frau in Teufels Küche.

Polanski auf den Spuren von Alfred Hitchcock. Unterhaltsam, wenn auch etwas blutleer.

‚Frantic‘ ist Modell und Archetyp des Thrillers. Jede Handlungssequenz ist dem Kinogänger wohlvertraut. Auf dieser Ebene bietet der Film absolut keine Überraschungen, läuft fast zu reibungslos, um wirkliches Interesse zu erregen. (…) Was ‚Frantic‘ interessant macht, ist der ausschließlich subjektive Blickwinkel, der die Erzählstruktur beherrscht: derjenige Walkers nämlich, des Fremden in feindseliger Umgebung.“ (Fischer Film Almanach 1989)

mit Harrison Ford, Emmanuelle Seigner, Betty Buckley, Alexandra Stewart

HInweise

Wikipedia über „Frantic“ (deutsch, englisch)

Die Zeit: Michael Althen über „Frantic“ (26. August 1988)


Gesucht – gefunden

August 3, 2009

Im Rap Sheet gibt es ein Interview mit Tom Cain (Target, Survivor, beide Bastei-Lübbe) und ab heute (also Montag) die dreiteilige, bislang unveröffentlichte Kurzgeschichte „Bloodsport“.

Die August-Ausgabe von The Big Thrill, der monatlichen „Zeitung“ der International Thriller Writers (ITW), ist online mit vielen, vielen Interviews und Porträts. Douglas Preston/Lincoln Child, Brent Ghelfi und Thomas B. Sawyer (er war Autor/Produzent für „Murder, she wrote“ [Immer, wenn sie Krimis schrieb…]), um nur einige zu nenen, sind dieses Mal dabei.

Und noch ein Interview: Brett Battles (Der Profi) beantwortet einige Fragen von Timothy Hallinan (Autor der noch nicht übersetzten Poke-Rafferty-Bangkok-Thriller):

I guess thrillers have always been in my blood. They’re the books I loved to read growing up (both straight thrillers, and sci-fi adventures), and the books I continue to enjoy. The reason the Quinn thrillers have appealed to me is that they combine two things that I love, thrillers with an international flavor, and traveling. Though, I should say, that in the future I’m sure I’ll also write some thrillers that fall out of this specific area.

David Peace will nur zwölf Romane schreiben; – erzählt er jedenfalls dem Scotsman David Robinson.

Declan Burke hat seine zehn Schreibregeln veröffentlicht.

Die Berliner Morgenpost hat herausgefunden, warum die deutsche Comedy in der Krise steckt:

Glaubt man Georg Hirschberg, dann widerlegen die guten Verkaufszahlen von DVDs mit amerikanischen Sitcoms das Argument der Sender, dass der deutsche Konsument anspruchsvolle Unterhaltung nicht zu schätzen wisse. „Wir Produzenten müssen uns an die eigene Nase fassen“, sagt Hirschberg, der als Geschäftsführer der Firma „Prime Productions“ unter anderem für die „Comedystreet“ (ProSieben), „Schmitz in the City“ und die „heute-Show“ (ZDF) verantwortlich zeichnet.

Und bis die Produzenten uns eine gute deutsche Comedyserie präsentieren, können wir die guten ausländischen Serien auf DVD genießen.

No Exit Press hat für Februar 2010 eine Sammlung von sieben bislang unveröffentlichten Kurzgeschichten von Edward Bunker angekündigt. „Death Row Breakout and other Stories“ heißt das Teil und ich freu mich schon drauf. Nachdem Edward Bunkers posthum erschienener Noir „Lockruf der Nacht“ (Stark, 2007) bei Liebeskind (dort erscheinen auch die Romane von David Peace) erschien, könnte „Death Row Breakout“ ebenfalls dort erscheinen.

Bei Schnittberichte gibt es einen Vergleich zwischen der Kinoversion von „Watchmen“ und dem Director’s Cut:

Die Bosse bei Warner haben Mut zum R-rated-Risiko bewiesen und wurden nicht belohnt. Aufgrund der hohen Produktionskosten von 130 Millionen Dollar, Werbeaufwendungen von weit über 50 Millionen Dollar und der komplizierten Verteilung der Einnahmen, die sich aus einem lange anhaltenden Rechtsstreit ergeben haben, wird der Film für Warner wohl immer ein Minusgeschäft bleiben. 184 Millionen US-Dollar Einnahmen weltweit waren hier einfach zu wenig. So kann man zwar nicht von einem ruinösen Flop reden, der finanzielle Erfolg blieb allerdings aus. Aber wenn wir ehrlich sind, war dies zu erwarten! Warner entschloss sich daher, mit der Veröffentlichung des Director’s Cut (Snyders bevorzugte Version) auf DVD und Blu-Ray in der Zukunft wenigstens etwas Gewinn zu erhalten – oder zumindest den Verlust zu verkleinern. Allerdings vorerst nur in den USA. Denn für Europa ist Paramount zuständig, beide Majors teilen sich die Rechte an dem Film. Und Paramount sieht bislang keine Veranlassung für eine erweiterte Fassung. Für Weihnachten ist in den Staaten sogar eine weitere, noch längere „Ultimate Edition“ von Warner angekündigt worden. Dort werden dann die Black-Freighter-Szenen in den Director’s-Cut integriert. Diese sind bereits als reiner Zeichentrickfilm erhältlich und wird in Deutschland unter „Tales of the Black Freighter“ ab 20.08.09 in den Videotheken zu finden sein. Fans müssen sich also wieder gedulden oder doch den Umweg über den Import in Kauf nehmen. In den USA sind mittlerweile beide Versionen auf DVD/Blu-Ray erschienen. Während die normale Kinofassung ohne Extras daherkommt, ist die Director’s-Cut-DVD etwas besser ausgestattet. Neben den ohnehin über 20 Minuten längeren Hauptfilm beinhaltet die 2-Disc-Special-Edition auch einige Dokumentationen sowie eine Digital-Copy des Filmes.

Wer also die volle Ladung „Watchmen“ will, muss sich die amerikanische Version bestellen, wer dagegen auf ein mit der FSK-Flatsche verschandeltes Cover steht, kann sich die deutsche Version kaufen.

Die Engländer scheinen auch nur die Kinoversion zu bekommen. Naja, vielleicht gibt’s zu Weihnachten einen Nachschlag.


TV-Tipp für den 3. August: Der Kommissar und sein Lockvogel

August 2, 2009

Arte, 21.00

Der Kommissar und sein Lockvogel (F/I 1969, R.: José Giovanni)

Drehbuch: José Giovanni

LV: Joseph Harrington: The last known Address, 1965

Kommissar Leonetti soll in wenigen Tagen einen seit fünf Jahren verschwundenen Zeugen finden.

Ein selten gezeigter Klassiker des Polizeifilms. Giovanni zeigt ohne gefällige Lösungen die zermürbende Arbeit eines Polizisten. Besonders das Ende ist in seiner bitteren Konsequenz grandios.

Mich reizte die Idee, einen Bullen zu zeigen, der zu Fuß durch die Stadt marschiert, der weder einen schnellen Schlitten fährt, noch dieses ganze Theater wahrnimmt, das man im Kino immer sieht. Aus diesem Grund habe ich diesen Film gemacht, als Gegensatz zu allem, was existiert. Das war übrigens auch schon im Buch von Harrington, der früher selbst Polizist war.“ (José Giovanni)

Mit Lino Ventura, Marlène Jobert, Michel Constantin

Auch bekannt als „Tödliche Frist“ und „Letzter bekannter Wohnsitz“ (unter dem Titel war der Film im Kino angekündigt)

Wiederholungen

Samstag, 15. August, 01.00 Uhr (Taggenau!)

Freitag, 21. August, 00.35 (Taggenau!)

Hinweise

Arte über „Der Kommissar und sein Lockvogel“ und über Lino Ventura

Schnitt über „Der Kommissar und sein Lockvogel“

Wikipedia über José Giovanni (deutsch, französich)


TV-Tipp für den 2. August: Fröhlich lesen

August 1, 2009

MDR, 23.30

Fröhlich lesen

Der Untertitel ist solala: „Fiktion oder Wirklichkeit – was ist spannender?“

Aber die Gäste bei Susanne Fröhlich sind wirklich top: Der eine ist Michael Tsokos, Leiter des Instituts für Rechtsmedizin der Charité (Berlin). In „Dem Tod auf der der Spur“ (Ullstein) schildert zwölf Fälle er aus der Rechtsmedizin. Der andere ist Sebastian Fitzek. Sein letzter Thriller „Splitter“ wurde in einem übervollen Hörsaal hier in Berlin vorgestellt.

Auch wenn die beiden Berliner die titelgebende Frage nicht beantworten, erwarten uns in jedem Fall 45 unterhaltsame Minuten.

Hinweis

MDR über die Sendung