Eine Stadt wird erpresst (D 2006, R.: Dominik Graf)
Drehbuch: Dominik Graf, Rolf Basedow
Eigentlich sagt der Titel schon alles: Unbekannte erpressen Leipzig. Die einzige Spur führt Kommissar Kalinke und sein Team in ein Dorf, das dem Tagebau geopfert werden soll.
Auch die neueste Zusammenarbeit des Teams Basedow/Graf gehört zu den TV-Höhepunkten des Jahres: gute Geschichte, gute Inszenierung und Schauspieler, die endlich zeigen dürfen, dass sie mehr als sprechende Kleiderständer sind.
„Es ist ein guter, alter Polizeifilm, ein Thriller, modern inszeniert. Und wie jeder gute Krimi ist es auch ein Sozialdrama.“ (Björn Wirth,Berliner Zeitung, 23. Februar 2007)
Mit Uwe Kockisch, Misel Maticevic, Julia Blankenburg
Die Rap-Sheet-Jungs haben aus den tausenden von dieses Jahr erschienenen Buchcovers einige ausgewählt, die sie für besonders gelungen halten und lassen jetzt uns das beste Cover auswählen.
Eine Frau unter Einfluß (USA 1974, R.: John Cassavetes)
Drehbuch: John Cassavetes
Seit zehn Jahren ist Mabel die aufopferungsvolle Haus- und Ehefrau. Ihr Ehemann Nick ist der Vorarbeiter eine städtischen Bautrupps und sie führen eine scheinbar perfekte Ehe. Denn in letzter Zeit verhält Mabel sich immer seltsamer.
Ein weiterer Klassiker des Independent-Kinos, bei dem die Schauspieler mit ihren Rollen verschmolzen (und umgekehrt) und sie viele Szenen in langen Einstellungen durchspielen konnten.
„Für mich ist ‚A Woman under the Influence‘ immer noch ein sehr optimistischer Film. Aber ich weiß – wo wie ich das Leben kenne, was sich vielleicht von dem anderer Leute unterscheidet -: zwei Leute, die zusammenleben, sind ständig an dieser Beziehung interessiert. Ob sie sie hassen oder nicht. Sie sind besessen von dieser Beziehung, ob sie gut oder schlecht ist. (…) Und ich denke, besonders ‚A Woman under the Influence‘ ist ein Fall, wo zwei Leute einfach kein Konzept dafür haben, wie sie mit ihrem Gefühl füreinander umgehen sollen. Ich finde vieles davon witzig und vieles das berührt, aber nicht deprimiert.“ (John Cassavetes in einem Interview mit Christa Maerker in „John Cassavetes, Hanser Reihe Film 29“, 1983)
Die Produktion gestaltete sich schwierig. Cassavetes nahm eine Hypothek auf sein Haus auf und Freunde gaben ihm Geld. Der Verleih ebenso. Die New Yorker Kritiker hassten den Film. Damit standen die Zeichen für einen Flop gut, aber beim Publikum traf er einen Nerv. Variety nahm „Eine Frau unter Einfluß“ in die Liste der fünfzig „Top Grossing Films of the Week“ auf. Ein halbes Jahr nach seiner Uraufführung beliefen sich die Einnahmen auf 15 Millionen Dollar (wir reden von den Siebzigern und einem Film, der nichts für vergnügungssüchtige Teenager ist).
Gena Rowlands erhielt einen Golden Globe für ihre Leistung und war, unter anderem, für einen Oscar nominert. John Cassavetes war für einen Oscar und einen Golden Globe als bester Regisseur nominiert. Sein Drehbuch war für einen Golden Globe und von der Writers Guild of America als bestes Drehbuch nominiert. Oh, und der Film war für einen Golden Globe als bester Film nominiert (In dem Jahr war „Chinatown“ der große Gewinner.).
mit Peter Falk, Gena Rowlands, Matthew Cassel, Fred Draper
Der Sohn des britischen Geheimagenten Tarrant wird entführt. Tarrants Vorgesetzten scheinen kein Interesse an einer Befreiung zu haben. Also kämpft Tarrant allein um das Leben seines Sohnes.
Ein Spätwerk von Don Siegel: ein harter, eiskalter Agententhriller, der seine Story konzentriert und ohne Mätzchen geradlinig erzählt.
„‚The black Windmill‘ ist kein bedeutendes Werk in Siegel Karriere, aber etwas, das es heute kaum noch gibt: ein mit Konzentration und Originalität erzählter Genrefilm.“ (Marcus Stiglegger in Frank Arnold/Michael Esser, Hrsg.: Dirty Harry – Don Siegel und seine Filme, 2003)
Mit Michael Caine, Donald Pleasence, John Vernon, Delphine Seyrig
Jesse Stone – Eiskalt (USA 2005, R.: Robert Harmon)
Drehbuch: John Fasano, Michael Brandman
LV: Robert B. Parker: Stone Cold, 2003
Das Städtchen Paradise hat zwei neue Einwohner: die Lincolns. Sie sind Serienkiller und der Polizeichef von Paradise, Jesse Stone, beginnt sie zu jagen.
Neben der erfolgreichen Spenser-Serie und der unter Fans gehassten Sunny-Randall-Serie schreibt Robert B. Parker auch die Jesse-Stone-Romane. In ihnen ist ein geschiedener L.-A.-Cop mit einem Alkoholproblem, der in der Kleinstadt Paradise bei Boston zur Ruhe kommen will, der Held. Gerade die ersten Romane waren düsterer als von Robert B. Parker gewohnt und sorgfältiger konstruiert als die Spenser-Romane, die von Parker teilweise per Autopilot geschrieben werden.
„Stone Cold“ ist der vierte Jesse-Stone-Roman, aber die erste Jesse-Stone-Verfilmung. Der Film wurde positiv aufgenommen und bis jetzt wurden vier weitere Jesse-Stone-Filme im US-TV ausgestrahlt. Der sechste Film „No Remorse“ wird gerade produziert.
„Eiskalt“ ist ein ruhiger Krimi mit vielen Robert-B.-Parker-Dialogen, die von den Schauspielern auch entsprechend lässig präsentiert werden. Angenehm altmodische Unterhaltung, bei der die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander im Mittelpunkt stehen.
Mit Tom Selleck, Jane Adams, Reg Rogers, Mimi Rogers
Harry Dresden ist auf den ersten Blick der typische Hardboiled-Privatdetektiv, der zwar kein Geld auf der Bank, aber dafür immer eine hübsche Frau im Arm hat. Ungewöhnlich ist nur, dass er mit einem Holzstock, der eher zu einem Magier passt, durch das heutige Chicago wandert. Und das ist der von Jim Butcher vor gut zehn Jahren erfundene Charakter auch: ein Privatdetektiv, Berufsmagier und Berater der Polizei für übernatürlcihe Fälle.
Butcher schrieb in den vergangenen Jahren elf Romane (sechs davon sind inzwischen übersetzt) und mehrere kurze Geschichten mit Harry Dresden als Helden. 2007 gab es eine kurzlebige, aber in Fankreisen beliebte TV-Serie „The Dresden Files“ mit Paul Blackthorne („24“, „Lipstick Jungle“) in der Hauptrolle. Und jetzt den Comic „Willkommen im Dschungel“ mit einem Harry Dresden, der verdächtig nach Blackthorne aussieht.
Auch dass die Geschichte in vier Teilen erzählt wird, erinnert an die 4-Akt-Struktur des Fernsehen. Die zahlreichen Kämpfe mit verhexten Tieren, Monstern und Hexen und eine unfallträchtige Jagd durch die innerstädtischen Straßen von Chicago sprengen dagegen das Budget jedes TV-Serienfilms.
Und die Entstehungsgeschichte von „Willkommen im Dschungel“ war auch eine ganz andere. Jim Butcher erzählte auf der Comic-Con 2008 (Part 1, ab Minute 2.30), dass er ursprünglich nur eine 22-seitige Geschichte schreiben sollte und der Verlag dann nach immer mehr fragte. Zuerst nach einer 36-seitigen Geschichte, dann nach einem Zweiteiler und letztendlich nach einem Vierteiler in dem Harry Dresden den Mord an einem Wachmann im Zoo aufzuklären soll. Die Polizei hat keine Ahnung, aber die offizielle Erklärung lautet, dass der Gorilla es war. Dresden weiß in diesem Moment zwar noch nicht, wer der Täter ist, aber er erkennt sofort, dass es nicht der Gorilla und auch kein Mensch war.
Als er und die hübsche Will von einem unter einem Bannzauber stehendem Löwen angefallen werden, weiß Dresden, dass er es mit einem sehr mächtigen Gegner zu tun hat. Denn kaum hat er den Löwen besiegt, werden sie von einer Horde Tiger angefallen.
In diesem Moment sind wir erst am Ende des ersten Heftes.
Fans der Dresden-Romane werden in dem gelungenen und kurzweiligem Hardboiled-Fantasy-Mix „Willkommen im Dschungel“ lieben. Und einige neue Fans dürfte Harry Dresden mit diesem spannenden, vor den Ereignissen des ersten Dresden-Romans „Sturmnacht“ spielenden und von einem Dialog aus der TV-Serie inspirierten Abenteuer auch gewinnen.
Jedenfalls hat Jim Butcher, der sich in seinem Vorwort als Comic-Fan outet und sagt, die Dresden-Romane seien in seinem Kopf schon immer Zeichentrickfilme gewesen, Comicluft geschnuppert und die nächste Graphic Novel (wie es ja inzwischen heißt) der „Dresden Files“ ist in den USA für 2010 angekündigt.
„Willkommen in Dschungel“ war für den ersten Hugo Award for Best Graphic Story nominiert.
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Jim Butcher (Text), Ardian Syaf (Zeichnungen): The Dresden Files: Willkommen im Dschungel
(übersetzt von Oliver Hoffmann und Astrid Mosler)
Panini Comics, 2009
148 Seiten
16,95 Euro
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Originalausgabe
The Dresden-Files: Welcome to the jungle
Dabel Brothers, 2008
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Die deutschen Ausgaben der Dresden-Romane erscheinen bei Knaur.
1972 will eine junge, ehrgeizige Journalistin herausfinden, was 1957 in einem Hotelzimmer geschah. Damals wurde die Leiche einer Studentin in der Suite der erfolgreichen Entertainer Lanny Morris und Vince Collins gefunden. Die Todesursache wurde nie geklärt, aber die Freundschaft der beiden Entertainer zerbrach.
Eleganter Neo-Noir von Kritikerliebling Atom Egoyan.
„Die retrospektiv erzählte Mischung aus Film noir und 1950er-Jahre-Melodram ist als faszinierendes Spiel mit Chiffren und Symbolen konzipiert, das, inszenatorisch perfekt, auf höchst vergnügliche Weise den Widerspruch zwischen Schein und Sein demonstriert.“ (Lexikon des internationalen Films)
mit Kevin Bacon, Colin Firth, Alison Lohman, Rachel Blancard
Nach all den Gangstern, die uns bislang im „Criminal“-Kosmos von Autor Ed Brubaker und Zeichner Sean Phillips begegnet sind, ist Jacob Kurtz ein ganz gewöhnlicher Mann. Er zeichnet den bereits aus früheren „Criminal“-Bänden bekannten Comic „Frank Kafka, Privatdetektiv“. Seine einzige Verbindung zum Organisierten Verbrechen geht über seine vor Jahren verstorbene Frau. Weil sie spurlos verschwand, nahmen Detective Max Starr und der Onkel der Verstorbenen, der Gangsterboss Sebastian Hyde, an, dass Kurtz sie ermordete. Hydes Männer schlugen ihn zum Krüppel. Als herauskam, dass sie bei einen Unfall starb, verschaffte Hyde ihm die Stelle als Comiczeichner.
Jetzt lebt Kurtz zurückgezogen, zeichnet die Bildergeschichte für die Tageszeitung, schläft tagsüber und streift nachts durch die Stadt. Eines Abends trifft er in seinem Stamm-Diner auf ein streitendes Paar. Auf dem Heimweg nimmt er die attraktive Iris mit und das – wir ahnen es – hätte er besser nicht tun sollen. Denn selbstverständlich wird er in eine schlimme Geschichte verwickelt, bei der die Fälschung eines FBI-Ausweises noch sein harmlosestes Verbrechen ist.
Auch im vierten „Criminal“-Band revitalisieren Ed Brubaker und Sean Phillips eine klassische Noir-Geschichte. Dieses Mal ist es die Geschichte von dem Normalbürger, der sich in eine Gangsterbraut verliebt, selbst einige dunkle Geheimnisse hat und von einem hasserfüllten Polizisten verfolgt wird. Auf den letzten Seiten schlägt „Obsession“, auch dank plötzlicher und gelungener Wechsel der Erzählperspektive, einige überraschende Haken und lässt einen atemlos zurück.
Grandios!
Oder mit den Worten von Ken Bruen:
„Der Mann [Ed Brubaker, A. d. V.] ist ein Genie.
Ich sage das ohne Vorbehalt.
Ich glaube, ich habe diesen Begriff höchstens zweimal im Leben verwendet.
Er hat ihn doppelt und dreifach verdient. (…)
‚Obsession‘ erzählt eine wunderbar tödliche Geschichte über Lügen, Mord und…ah…es wäre eine Sünde mehr zu verraten.“
Der menschliche Faktor (GB/USA 1979, R.: Otto Preminger)
Drehbuch: Tom Stoppard
LV: Graham Greene: The human factor, 1978 (Der menschliche Faktor)
Ein Beamter der britischen Spionageabwehr, der zum Doppelagenten wurde, wird zum Spielball der Geheimdienste.
Der letzte Spielfilm von Otto Preminger ist, trotz der prominenten Besetzung, ein fast unbekanntes Werk. Anscheinend gingen hier chaotische Finanzierung und schlechter Verleih Hand in Hand.
“Eine Agentengeschichte als Parabel auf die Gefährdung menschlicher Bindungen, auf den Widerspruch zwischen Politik und Gefühl. Otto Preminger verzichtet in seinem letzten Spielfilm auf Klischees und vordergründige Action, konzentriert sich statt dessen auf die geruhsame und differenzierte Entfaltung von Charakterporträts.” (Lexikon des internationalen Films)
mit Nicol Williamson, Iman, Robert Morley, Richard Attenborough, John Gielgud
„Largo Winch“ lief, wie bereits sein vorheriger Film „Anthony Zimmer – Fluchtpunkt Nizza“, auf dem Fantasy Filmfest und wie „Anthony Zimmer“ lief „Largo Winch“ erfolgreich in den französischen Kinos. Gute zwei Millionen Kinobesucher sprechen eine deutliche Sprache. Und wie „Anthony Zimmer“ wird auch „Largo Winch“ bei uns nur auf DVD veröffentlicht. Das ist Schade, denn der neueste Streich von Regisseur Jérôme Salle muss sich vor deutlich höher budgetierten Hollywood-Produktionen nicht verstecken. Die zahlreichen breitformatigen Landschaftsaufnahmen und atemberaubenden Action-Szenen verlangen nach einer großen Leinwand.
Dass dagegen die Geschichte vor allem den ausgetretenen Pfaden einer Entwicklungsgeschichte mit einem fast unverletzbarem Helden folgt, ist verschmerzbar. Denn Salle präsentiert sie locker-flockig, mit einem leicht amüsierten Unterton. Er beansprucht für seine Comic-Verfilmung nicht mehr Realismus als Hollywood für eine Marvel-Superheldengeschichte.
Als Largo Winch noch ein Kind war, wurde er von dem schwerreichen Konzernmogul Nerio Winch adoptiert, vor der Welt versteckt und für seine Aufgabe körperlich und geistig ausgebildet. Largo ist jetzt eine Mischung aus James Bond (ohne Staatsknete) und Jason Bourne (mit Gedächtnis). Er reist um die Welt, geht keiner Schlägerei aus dem Weg und bemüht sich möglichst wenig Kontakt zu seinem Adoptivvater zu haben. Da erreicht ihn während eines Ausbruchs aus einem südamerikanischen Gefängnis die Nachricht, dass Nerio Winch ermordet wurde. Er kehrt zurück in die Zivilisation der Hochfinanz und beansprucht sein Erbe: die Führung des Winch-Konzerns. Die Vertrauten des Verstorbenen sind von dem plötzlich auftauchenden und ihnen vollkommen unbekannten Erben überhaupt nicht begeistert. Sie fordern von ihm Beweise für die Rechtmäßigkeit seines Anspruchs.
Largo Winch beginnt um sein Erbe zu kämpfen. Denn nur wenn er die Nachfolge von Nerio Winch antritt, kann er seinen Mörder finden.
„Largo Winch – Tödliches Erbe“, wie der vollständige Titel lautet, knüpft gelungen an die eskapistischen Abenteuerfilme der Sechziger, wie „Abenteuer in Rio“ (L’homme de Rio, 1964) mit Jean-Paul Belmondo, an. Das ist, auch in der Inszenierung, in erster Linie gut gemachte Unterhaltung die mit einem lockeren Fausthieb die Bedenkenträger Logik und Realismus schlägt, ohne in Hollywood-Gigantonomie zu verfallen.
Jérôme Salle arbeitet bereits am zweiten „Largo Winch“-Spielfilm.
Außerdem arbeitet Hollywood an einem Remake von „Anthony Zimmer“, das „The Tourist“ heißen soll und, so die letzten Meldungen, die Hauptrollen sollen von Johnny Depp und Angelina Jolie gespielt werden.
Largo Winch – Tödliches Erbe (Largo Winch, F 2008)
Regie: Jérôme Salle
Drehbuch: Jérôme Salle, Julien Rappenau
LV: Philippe Francq, Jean van Hamme: L’Héritier , 1990 (Der Erbe), Le Group W, 1991 (Gruppe W), O.P.A, 1992 (Der Coup), Business Blues, 1993 (Business Blues, alles Comics)
mit Tomer Sisley, Kristin Scott Thomas, Miki Mannojlovic, Mélanie Thierry, Gilbert Melki, Karel Roden,
Zum 80. Geburtstag von John Cassavetes (9. Dezember 1929 – 3. Februar 1989)
Arte, 23.25
Die erste Vorstellung (USA 1977, R.: John Cassavetes)
Drehbuch: John Cassavetes
Drama über eine Schauspielerin, die vor der Premiere ihres neuen Theaterstücks in einer Sinnkrise steckt. Denn sie ist nicht mehr die Jüngste.
„‚Opening Night‘ ist zweifellos ein Film, den Cassavetes irgendwann einmal drehen musste, ein Film der souveränen Selbstvergewisserung, was freilich auch seine Grenzen bezeichnen mag. Die Konstruktion ist von äußerster Raffinesse, die Konstruktion eines Intellektuellen.“ (Peter W. Jansen in John Cassavetes, Hanser Reihe Film 29, 1983)
Gena Rowlands erhielt für ihre Leistung den Silbernen Bären und war für einen Golden Globe nominiert. „Die erste Vorstellung“, für alle die immer sagen, dass früher alles besser war, erlebte anschließend seine Deutschlandpremiere im Fernsehen. In den USA startete der Film mit einer (!) Kopie. Heute ist der Film ein Klassiker des Independent Cinema.
mit Gena Rowlands, Ben Gazzara, John Cassavetes, Joan Blondell, Peter Falk (ungenannt), Peter Bogdanovich (ungenannt), Seymour Cassel (ungenannt)
Tatort: Und dahinter liegt New York (D 2001, Friedemann Fromm)
Drehbuch: Friedrich Ani
Wer erschoss den Polizisten Reck? Batic und Leitmayr ermitteln in Münchens nicht so gut gestellten Kreisen.
Toller Krimi mit fesselnder Story, guter Besetzung und authentischer Atmosphäre.
Bei der Erstausstrahlung gab es eine groteske Diskussion über den Titel: Dürfen wir nach dem Anschlag vom 11. September noch die Worte New York im Titel haben? Oder sollen wir sie durch die Welt ersetzten?
Mit Udo Wachtveitl, Miroslav Nemec, Michael Fitz, Barbara Rudnik
Ich könnte mir ganz andere Stoffe vorstellen, in die man diese Type da reinführt. Keppler ist angelegt als eine Figur, die man über die Situationen, in der man ihr begegnet, kennenlernt. Die letzten Filme, die wir gemacht haben, brachten für Keppler ziemlich konventionelle Ermittlungsarbeit mit sich. Ich könnte mir Fälle vorstellen, in denen man sieht, wie Keppler aus der Reserve gelockt wird oder Fehler macht und unsicher wird. sagt Martin Wuttke, der seit Mai 2008 den in Leipzig ermittelnden „Tatort“-Kommissar Andreas Keppler spielt. In dem Interview spricht er auch ziemlich frei über seine Vorstellungen zu künftigen „Tatorten“, den unterschiedlichen Entscheidungsprozessen im Theater und im Fernsehen, welche Geschichten ihn langweilen und wie er den „Tatort“ sieht:
Der TATORT bildet nicht ab, was in unserem Land passiert. Das Verhältnis ist eher anders: Man kann an den Filmen sehen, womit sich die Leute in unserem Land beschäftigen wollen. Und auf welche Weise man sich mit bestimmten Themen beschäftigen will. Wie wir uns einen gesellschaftlichen Zusammenhang erzählen wollen. (…) Das Fernsehen will nicht wissen, dass es möglicherweise eine ganz andere Weltsicht geben könnte. Es gibt nur eine Weltsicht, nämlich die richtige. Dieses Problem betrifft aber nicht nur den TATORT, sondern das gesamte Fernsehen.
In Riad verüben Terroristen einen Anschlag auf eine amerikanische Wohnanlage. Es sterben über hundert Menschen. FBI-Agent Ronald Fleury stellt ein Team von Spezialisten zusammen, um der dortigen Polizei bei der Sicherung des Tatortes zu helfen. Schnell geraten sie zwischen die Fronten.
Guter Politthriller, bei dem die Charaktere im Mittelpunkt stehen und man, angesichts der vielen Subplots, öfters den Eindruck hat, die Geschichte wäre besser als TV-Mehrteiler erzählt worden. Handfeste Action gibt es eigentlich nur am Ende.
Außerdem hat er eine tolle Titelsequenz und einen doofen deutschen (oder denglischen) Titel.
mit Jamie Foxx, Chris Cooper, Jennifer Garner, Jason Bateman, Ashraf Barhoum, Ali Suliman, Jeremy Piven, Richard Jenkins, Danny Huston