Auftrag Rache (Edge of Darkness, USA 2009)
Regie: Martin Campbell
Drehbuch: William Monahan, Andrew Bovell (nach dem Drehbuch von Troy Kennedy Martin)
Vor der Haustür des Polizisten Thomas Craven erschießen unbekannte seine Tochter. Craven glaubt, dass der Anschlag ihm gegolten hat. Er beginnt ihren Mörder zu jagen.
Nachdem er in den vergangenen Jahren vor allem als Regisseur und wegen anderer Dinge von sich reden machte (Hey, wir haben doch alle kopfschüttelnd die Meldungen auf den Bunten Seiten gelesen.), übernahm Mel Gibson für diesen leicht noirischen Politthriller endlich wieder einmal die Hauptrolle und es wurde eine veritable Soloshow.
„Auftrag Rache“ ist das Remake der hochgelobten, sechstündigen BBC-Serie „Am Rande der Finsternis“ (Edge of Darkness) von 1985, die ebenfalls von Campbell inszeniert wurde.
Weil die BBC-Serie seit Ewigkeiten nicht mehr im TV lief, könnten die TV-Planer sie doch jetzt mal wieder zeigen. Denn alle, die damals den „Meilenstein der Fernsehgeschichte“ (Martin Compart in „Crime TV“) gesehen haben, schwärmen von ihr. Uh, eine deutschsprachige DVD-Veröffentlichung wäre auch okay.
mit Mel Gibson, Ray Winstone, Danny Huston, Bojana Novakovic, Shawn Roberts, Frank Grillo
Hinweise
Amerikanische Homepage zum Film
Film-Zeit über „Auftrag Rache“
Drehbuch „Edge of Darkness“ von William Monahan und Andrew Bovell
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Jerry Cotton (D 2010)
Regie: Cyrill Boss, Philipp Stennert
Drehbuch: Philipp Stennert, Cyrill Boss, Andreas Gaw (Gag Overwrite), Katrin Fröhlich (Dubbing Dialogue)
FBI-Agent Jerry Cotton und sein neuer Partner Phil Decker wollen herausfinden, wer den Unterweltkönig Sammy Serrano umgebracht hat.
Irgendwann hat sicher jeder Krimifan auch mal ein Jerry-Cotton-Abenteuer gelesen. Immerhin ermittelt der saubere FBI-Agent schon seit 1954 in New York. In den Sechzigern gab es auch acht Jerry-Cotton-Filme, die immer wieder nach Mitternacht im Fernsehen laufen und vor allem Trash-Fans ansprechen.
Der neue Jerry-Cotton-Film protzt dagegen schon im Trailer mit einem deutlich höheren Budget (obwohl er, wie die klassischen Cotton-Filme, in Deutschland gedreht wurde) und einer enormen Stardichte.
Verantwortlich für „Jerry Cotton“ ist Produzent Christian Becker und damit die Clique, die uns bereits die Edgar-Wallace-Parodien „Der Wixxer“ und „Neues vom Wixxer“, die Pro7-Märchenstunde und die Pro7-Funny-Movies bescherte. Das dürfte die Erwartungen doch eindeutig genug definieren.
„Einzig ein gutes Drehbuch fehlt.“ (Michael Kohler, Berliner Zeitung, 11. März 2010)
„Stil hat das nicht, dafür hätte man das Triviale nämlich ernst nehmen müssen.“ (Lars Penning, tip 6/2010)
Das nächste Projekt von Beckers Rat Pack Filmproduktion ist – Warum sollte an einer Erfolgsformel etwas geändert werden? – eine Wiederbelebung der trashigen „Dr. Mabuse“-Filme aus den Sechzigern, die nichts mit den legendären Fritz-Lang-Filmen und dem von Norbert Jacques erfundenen Charakter zu tun haben.
mit Christian Tramitz, Christian Ulmen, Monica Cruz, Christiane Paul, Heino Ferch, Moritz Bleibreu, Jürgen Tarrach, Herbert Knaupp, Janke Rieke, Günther Kaufmann, Frank Giering, Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka, Oliver Welke, Christoph Maria Herbst
Hinweise
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Ein Prophet (Un Prophète, F/I 2009)
Regie: Jacques Audiard
Drehbuch: Jacques Audiard, Thomas Bidegain
Ein Bildungsroman der anderen Art: der 19-jährige Malik kommt in den Knast und lernt dort alles, was er für das Leben braucht. Dummerweise macht ihn nichts davon zu einem wertvollen Mitglied der Gesellschaft.
In Cannes erhielt „Ein Prophet“ den Großen Preis der Jury, bei den Cesars und den Étoiles d’Or (dem Preis der französischen Filmjournalisten) räumte er ab, die Kritiker feiern den Film ab, Knackis (von denen etliche bei der Produktion beteiligt waren) loben die Authenzität des Films, es wurde über den Zustand und die Lebensbedingungen in den Knästen diskutiert und über 1,5 Millionen Franzosen lösten ein Kinoticket.
mit Tahra Rahim, Nils Arestrup, Adel Bencherif, Reda Kateb
Hinweise
Französische Homepage zum Film
„Auftrag Rache“ hat mich leider nicht überzeugen können, da er trotz Hollywoodstar Mel Gibson nicht so recht über das Fernseh-Format hinauswachsen will. Alles solide gemacht, aber nicht gerade großes Kino, das einem lange im Kopf bleibt. Habe mich auf meinem Blog auch darüber „ausgelassen“.
Gruß, CaPo
Danke für den Hinweis.
Donnerstag geht’s ja mit Matt Damon in der „Green Zone“ knallig weiter.
Ein Prophet ist wahrscheinlich nicht nur der Film der Woche, sondern auch mindestens des Monats. Leider muss man wirklich ein Kino erwischen wo er läuft.
Hab einen Text darüber geschrieben.