TV-Tipp für den 23. Mai: Ehrbare Ganoven

Mai 23, 2010

MDR, 04.00

Ehrbare Ganoven (F 1985, R.: Constantin Costa-Gavras)

Drehbuch: Constantin Costa-Gavras

LV: Francis Ryck: Le Conseil de famille, 1983

Glückliches Familienleben: der Vater wird aus dem Knast entlassen und der Sohn möchte den Beruf des Vaters ergreifen. Gemeinsam rauben sie Safes aus. Erst als die us-amerikanische Mafia in den Familienbetrieb einsteigen will, gibt es Probleme.

Nett-belanglose Gaunerkomödie mit Johnny Hallyday, Fanny Ardant, Guy Marchand

Hinweise

Wikipedia über Francis Ryck

IMDB über Francis Ryck

Nouvelobs über Francis Ryck


TV-Tipp für den 22. Mai: Der Mackintosh-Mann

Mai 22, 2010

ARD, 00.55

Der Mackintosh-Mann (USA 1973, R.: John Huston)

Drehbuch: Walter Hill, William Fairchild (ungenannt)

LV: Desmond Bagley: The freedom trap, 1971 (Lebenslänglich mit Rückfahrkarte)

Geheimagent Rearden soll sich im Knast mit einem Sowjetagenten anfreunden. Sie werden von Freunden des Sowjetagenten befreit. Auf ihrer Flucht dämmert Rearden, dass er nur eine Marionette in einem viel größeren Spiel ist.

Spannender, seit sechs Jahren nicht mehr gezeigter Agententhriller (wobei die Agenten-Sache eher nebensächlich ist)

mit Paul Newman, James Mason, Dominique Sanda, Ian Bannen

Hinweise

Wikipedia über „Der Mackintosh-Mann“

New York Times: Vincent Canby bespricht „The Mackintosh Man“ (26. Juli 1973)

Sun Times: Roger Ebert bespricht „The Mackintosh Man“ (15. August 1973, 1,5 Sterne)

Ain’t it cool: Quint über „The Mackintosh Man“ (30. Juni 2009)

Things that don’t suck: Bryce Wilson über „The Mackintosh Man“ (13. Januar 2010, ebenfalls positiv)

Wikipedia über Desmond Bagley (deutsch, englisch)

Kirjasto über Desmond Bagley

Desmond-Bagley-Fanseite



Neue TV-Krimi-Buch-Tipps online

Mai 21, 2010

Pünktlich zum laaangen Wochenende sind die neuen TV-Krimi-Buch-Tipps (ein Dank an Alfred für die Bildersuche) online:

Jetzt verstehe ich, warum Kommissar Wallander immer so stinkig ist. Überstunden ohne Ende, Nachtarbeit und dann die immergleichen Täter verhaften, die einige Stunden später schon wieder frei sind, damit die Wiederholung gezeigt werden kann.
Da gehen einige andere, hm, Helden wesentlich herzhafter zu Werk. Paul Newman ist nach sechs Jahren Sendepause wieder „Der Mackintosh-Mann“ in John Hustons Desmond-Bagley-Verfilmung.
Außerdem gibt es Billy Wilders Agatha-Christie-Verfilmung „Zeugin der Anklage“, Sidney Lumets Reginald-Rose-Verfilmung „Die zwölf Geschworenen“ und seine Edwin-Torres-Verfilmung „Tödliche Fragen“, John Hustons Dashiell-Hamemett-Verfilmung „Die Spur des Falken“, Tim Metcalfes Thomas-E.-Gaddis/James-D.-Long-Verfilmung „Killer – Tagebuch eines Serienmörders“, Lucky McKee und Trgve Allister Diesens Jack-Ketchum-Verfilmung „Blutrot“, José Giovannis John-D.Carrick-Verfilmung „Im Dreck verreckt“ und Anthony Minghellas Patricia-Highsmith-Verfilmung „Der talentierte Mr. Ripley“.


TV-Tipp für den 21. Mai: Miami Blues

Mai 21, 2010

3sat, 22.25

Miami Blues (USA 1990, R.: George Armitage)

Drehbuch: George Armitage

LV: Charles Willeford: Miami Blues, 1984 (Miami Blues)

Als erstes bringt Junior in Miami einen bettelnden Krishna um. Dann beginnt er mit seinem Brotjob: Überfälle. Als ihm Sgt. Hoke Moseley zu nahe kommt, raubt er ihn aus (Dienstpistole, Ausweis, Gebiss). Und das nimmt Moseley wirklich persönlich.

Willefords Hoke-Moseley-Krimis sind eine bitterböse, urkomische Abrechnung mit dem amerikanischen Traum. Armitages Adaption bebildert in weiten Teilen nur Willefords Buch. Trotzdem: „Hervorragend gespielte Kriminalgroteske, die sich nach und nach als böse Abrechnung mit dem amerikanischen Traum entpuppt.“ (Lexikon des internationalen Films)

Mit Fred Ward, Alec Baldwin, Jennifer Jason Leigh

Hinweise

Wikipedia über Charles Willeford (deutsch, englisch)

Charles Willeford Paperback Covers

Meine Besprechung von Charles Willefords „Die schwarze Messe“ (Honey Gal, 1958; The Black Mass of Brother Springer)

Meine Besprechung von Charles Willefords „Ketzerei in Orange“ (The burnt-orange heresy, 1971)


Film des Tages: Nosferatu

Mai 20, 2010

Nach dem ganzen Gerede über Friedrich Wilhelm Murnau wollt ihr jetzt sicher einen Murnau-Film sehen. „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ ist ein guter Einstieg

Es ist die englische Fassung, die Bildqualität ist okay und vermittelt einen guten ersten Eindruck von dem Film und der beklemmenden Atmosphäre. Denn Murnau war der Erste. Alle anderen haben ihm nachgeeifert.

Im Fernsehen habe ich vor längerem eine restaurierte und kolorierte Version mit einem deutlich besseren Bild gesehen (das ist auch die DVD-Version [Schnittberichte hat die Public-Domain– und die restaurierte  Version miteinander verglichen]).

‚Nosferatu‘, das ist vielleicht der Film im Zentrum von Murnaus Werk: Nicht weil er, wie durch ein Brennglas, dessen Motive und Themen versammelt und konzentriert, sondern als Mittelpunkt eines locker geflochtenen Gewebes, durch dessen Stränge er mit allen anderen Filmen zusammenhängt, ein leeres Zentrum.

Kein weiterer Murnaufilm ist so frei und offen wie ‚Nosferatu‘.“ (Fritz Göttler in Hanser Reihe Film Band 43: Friedrich Wilhelm Murnau, 1990)

‚Nosferatu‘ ist nach wie vor die einzige Dracula-Adaption, die hauptsächlich auf den Schrecken abzielt. Max Schrecks rattenhafte, korsettierte Draculaversion besitzt keinen Zauber der Untoten, (…). Ebenso wie ‚Dracula‘ als Vorlage für den Horrorroman dienen kann, so dient ‚Nosferatu‘ (…) als Schablone für den Horrorfilm. Murnau fügte Stoker Nuancen hinzu, die überdauerten, vor allem, dass Vampire beim ersten Tageslicht vergehen.“ (James Marriott/Kim Newman: Horror – Meisterwerke des Grauens von Alien bis Zombie, 2006)


TV-Tipp für den 20. Mai: Nevada-Pass

Mai 20, 2010

HR, 00.50

Nevada-Pass (USA 1976, R.: Tom Gries)

Drehbuch: Alistair MacLean

LV: Alistair MacLean: Breakheart pass, 1974 (Nevada-Pass)

1873 im Winter: Undercover-Agent Deakon muß während einer Zugfährt ein Komplott aufklären.

Der Krimi spielt zwar im Wilden Westen, aber MacLean verbrät seine üblichen Ideen nur vor einer anderen Kulisse (Undercover-Agenten, große Verbrechen, Doppelspiele, Frauen – halt das, was wir auch von seinen Kriegs- und Agententhrillern kennen). Trotzdem ganz unterhaltsam.

Mit Charles Bronson, Jill Ireland, Ben Johnson, Charles Durning, Richard Crenna

Krimi-Autor Bill Crider schrieb im January Magazine über Detektive im Westen und dieses Buch: „There was a time when Scottish novelist MacLean was the premier thriller writer on both sides of the Atlantic. (Ask anyone who’s read some his early books, if you don’t believe that. Better still, read one yourself.) His forte was putting extremely competent heroes into situations that required physical strength, endurance and intelligence, and his plots were often quite complex mysteries. He was a little past his prime when he wrote Breakheart Pass, about an accused killer who’s taken on board a train loaded with medical supplies, relief troops and more than its fair share of troublemakers. Still, the book is a lot of fun, with one surprise after another (you never know just who’s on the side of the ungodly and who’s not in a MacLean novel), and enough action for two or three volumes. It rips along right until the breathless conclusion, and even the one embarrassing technical glitch probably won’t bother anyone too much.“

Hinweise

Wikipedia über Alistair MacLean (deutsch, englisch)

Krimi-Couch über Alistair MacLean

Kirjasto über Alistair MacLean

Deutsche Fanpage über Alistair MacLean

Englische Fanpage über Alistair MacLean

Eisenbahnen im Film über „Nevad-Pass“


Im Verhörzimmer: D. B. Blettenberg über „Murnaus Vermächtnis“

Mai 19, 2010

Unter den Krimiautoren ist der deutsche D. B. Blettenberg der Globetrotter. Seine inzwischen elf Romane spielen in Afrika, Asien, Südamerika, Florida und Berlin. Für jeden Roman war er, oft als Entwicklungshelfer, länger in den Ländern. Auch in Ghana, dem Schauplatz seines neuesten und umfangreichsten Romans „Murnaus Vermächtnis“, arbeitete er.

Der Krimi (ein verniedlichendes Wort, das Blettenberg nicht mag; er fragt sich auch, ob „Murnaus Vermächtnis“ überhaupt ein Kriminalroman ist) ist, wie Blettenbergs andere Werke, ein kurzweiliges und sehr informatives Vergnügen. Denn er möchte nicht nur unterhalten, sondern auch Wissen vermitteln, ohne dabei eine bestimmte Weltsicht zu predigen. Als 1981 sein erster Roman „Weint nicht um mich in Quito“ erschien, wurde das mit dem gut dotierten Edgar-Wallace-Preis ausgezeichnete Werk von einigen Kritikern als das Ende des Soziokrimis gefeiert. Denn bereits in seinem Debütroman orientierte er sich vor allem an den Größen der angloamerikanischen Polit-Thriller-Riege, wie Eric Ambler und Ross Thomas.

Dieser Einfluss ist auch in seinem neuesten Werk „Murnaus Vermächtnis“ spürbar. Der Erzähler Victor Voss ist als Vierzigjähriger in Ghana gestrandet. Er war bei der Fremdenlegion, schreibt jetzt ein Buch und spielt Fremdenführer. Jetzt bittet Albin Grau ihn, ihn in die Voltaregion zu fahren. Schon auf der Hinfahrt kommt es zu einer Konfrontation mit dem cholerischen William und Grau wird ermordet. Zurück in Accra wird seine mütterliche Freundin Vera, die an einem Buch über Friedrich Wilhelm Murnau arbeitete, ermordet und alles hängt mit dem am 11. März 1931 bei einem Autounfall tödlich verunglückten Regisseur zusammen. Denn unter Filmfanatikern werden für Kopien seiner verschollenen Filme hohe Preise gezahlt. Anscheinend ist einer dieser verschollenen Filme in der Voltaregion.

Voss ist auf den ersten Buchseiten, wie der klassische Ambler-Held, der Spielball in einem Spiel, in das er gegen seinen Willen hineingestoßen wird, das er nicht überblickt und bei dem er froh sein kann, wenn er überlebt. Später wird deutlich, dass Voss viel stärker involviert ist, als er zunächst glaubte und dass er gerade wegen seiner Vergangenheit (Nein, nicht die Zeit bei der Fremdenlegion.) von Albin Grau als Führer engagiert wurde.

Die Ursprünge von „Murnaus Vermächtnis“

Die erste Idee für den Roman hatte Blettenberg, wie er mir Anfang Mai in einem ausführlichen Interview erzählte, allerdings nicht vor sechs Jahren in Ghana, sondern bereits in den frühen Neunzigern in Managua, der Hauptstadt von Nicaragua. Dort las er in der Wochenendbeilage der Berliner Morgenpost, anlässlich einer Arte-Dokumentation, einen Artikel über Friedrich Wilhelm Murnau und seinen letzten Film „Tabu“, den dieser mit Ureinwohnern auf einer Südseeinsel drehte. Das Murnau-Porträt mit dem an einer Schreibmaschine sitzenden Regisseur erinnerte ihn an den mit ihm befreundeten Regisseur Peter Keglevic („Der Bulle und das Mädchen“). Blettenberg arbeitete an den Drehbüchern für die Keglevic-Filme „Vickys Alptraum“ und „Falling Rocks“ mit.

Zufällig sah er kurz darauf in einem regionalen Sender, der sonst nur ein uninteressantes Programm brachte, Keglevics Spielfilm „Der Skipper“ (der für diese Ausstrahlung kein Geld erhielt. Murnau war in Mexiko mit einer illegalen Vorführung eines seiner Filme konfrontiert.). Bei einem Telefongespräch unterhielt er sich mit Keglevic darüber.

Zurück in Deutschland sah er dann die Dokumentation, recherchierte über Murnau und überlegte, ob er, wie Jörg Fauser es mit Marlon Brando getan hatte, über den Stummfilmregisseur eine subjektive Biographie schreiben sollte.

Aus der Idee wurde nichts und der Murnau-Artikel wanderte in Blettenbergs Archivbox.

2003/2004 arbeitete Blettenberg als Landesdirektor für den Deutschen Entwicklungsdienst in Ghana. Im Gegensatz zu seinen früheren Auslandsaufenthalten wollte er zuerst kein in Ghana spielendes Buch schreiben.

Er traf King Ampaw. Ampaw ist in Ghana ein bekannter Regisseur. Zuletzt inszenierte er den auch in deutschen Kinos gelaufenen Spielfilm „No Time to die“. Außerdem hatte Ampaw in Werner Herzogs Bruce-Chatwin-Verfilmung „Cobra Verde“, neben Klaus Kinski, eine Hauptrolle.

Bereits acht Jahre vor „Cobra Verde“ drehte Werner Herzog mit Klaus Kinski „Nosferatu – Phantom der Nacht“, ein fast bildgenaues Remake von Murnaus stilbildendem Horrorfilm „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“, der auf Bram Stokers „Dracula“ basiert.

Die Voltaregion, das ehemalige Deutsch-Togo, in der auch wichtige Teile des Romans „Murnaus Vermächtnis“ spielen, faszinierte Bletteberg in Ghana am meisten. Einerseits wegen der Landschaft, andererseits weil dort noch Juju (eine Form des Voodoo) praktiziert wird.

Er las viel über die Kolonialgeschichte. So erfuhr er von der Segelschule als Teil der deutschen Entwicklungshilfe. Er informierte sich über die Geschichte von Ghana und über Jerry John Rawlings, der von 1981 bis 2001 der Präsident von Ghana war und der „Che Guevara von Westafrika“ (Blettenberg) ist. Er durchstöberte die Antiquariate nach Büchern und Freunde empfahlen ihm Bücher über Rawlings und die Militärdiktatur, die es nur in Ghana gibt und auch dort teilweise nicht mehr erhältlich sind.

Es kam über die Jahre also einiges zusammen und irgendwann packte Blettenberg der Ehrgeiz, eine Geschichte zu erzählen, die die auf den ersten Blick nicht zusammenpassenden Elemente Ghana und Murnau miteinander verbindet. Das gelang ihm mit dem Thema Tabus und Tabubrüche.

Gleichzeitig wollte er sich verschiedener Genres bedienen und ein Schauerelement sollte enthalten sein. Er selbst nennt den Roman auch Tropical Noir oder Tropical Gothic. Die meisten seiner Romane würde er Abenteuer-Politthriller nennen. „Barbachs Bilder“ als sein Non-Maigret sei die große Ausnahme.

Das Schreiben von „Murnaus Vermächtnis“

Bevor er mit dem Roman bekann, schrieb er eine 120-seitigen Murnau-Biographie. „Bis jetzt gibt es – außer einem schmalen Buch von Lotte Eisner aus dem Jahr 1967 – keine Murnau-Biographie.“

Die Passagen über Friedrich Wilhelm Murnau in „Murnaus Vermächtnis“ sind, weil sie auf Tatsachen basieren, in der dritten Person geschrieben. Blettenberg übernahm große Teile seiner Murnau-Biographie in den Roman.

Die Geschichte von Victor Voss ist dagegen in der ersten Person Singular geschrieben. Für die Ich-Perspektive habe gesprochen, dass Voss immer am Ort des Geschehens ist (Ein Problem beim Konstruieren vieler Geschichten ist, dass der Autor dafür sorgen muss, dass der Ich-Erzähler entweder selbst am Ort des Geschehens ist oder ihm jemand anderes die wichtigen Informationen erzählt, ohne dass die Geschichte langweilig wird. Das ist gar nicht so einfach.) und es um Tabuverletzungen geht. Es geht um moralische Grauzonen und das Verdrängen von unangenehmen Erinnerungen.

Das kann nur in der ersten Person erzählt werden. Sonst wirkt es schnell künstlich“, so Blettenberg. Denn sein Erzähler muss sich seiner Vergangenheit stellen. So wird Voss, nachdem er auf den ersten Seiten noch der normale, austauschbare Ich-Erzähler, der, ähnlich einem Detektiv oder Reporter, vor allem durch die Geschichte führen soll, immer mehr zu einem komplexen Charakter, der sich auch mit den Tabus, gegen die er in der Vergangenheit verstieß, und den moralischen Grauzonen, in die er sich so begab, stellen muss.

Eine Folge dieser Entscheidung war, so Blettenberg, dass das Buch, auch wegen der komplexen Geschichte, mindestens zweihundert Seiten dicker werde und er über vierhundert Seiten schreiben werde. Das wusste er von Anfang an. Die erste Fassung hatte dann neunhundert Seiten.

Beim Schreiben versucht Blettenberg einen Kompromiss zwischen Planung und Improvisation zu finden.

Vor dem Schreiben entwirft er einen Plot. Aber es ist nicht alles geplant und er lässt die Charaktere auch ihre eigenen Entscheidungen treffen. Außerdem beschäftigt er sich mit einigen Fragen erst, wenn sie entschieden werden müssen. So informierte er sich erst relativ spät über die Archivierung von Filmen und er war erstaunt, wieviel Platz ein Spielfilm benötigt.

Auch werden einige Charaktere im Lauf des Schreibens zunehmend wichtiger. So war der schweizer Saft- und Marmeladenfabrikant zunächst nur ein Charakter, der in der Abafun Lodge für einen glaubwürdigen Hintergrund sorgte. „Später ist mir aufgefallen, dass er die Lösung für ein Problem, das ich hatte, war“, erzählt Blettenberg.

Ich habe eine gewisse Sicherheit, dass ich gut rauskomme“, fährt er fort. Dennoch kann es sein, dass er, wenn er gute Ideen hat, die zweite Hälfte komplett neu aufbaut.

Während des Schreibens verwirft er selbstverständlich einige Ideen, wie einen Tauchgang von Voss. Andere Szenen streicht er, nachdem er das Manuskript abgeschlossen hat. So hatte er in einer früheren Fassung die komplette 30-seitige Synopse von Murnaus verschollenem „Four Devils“ aufgenommen.

Einige seiner Testleser hielten diese Passage für zu lang. „Andere sagten, ich solle keine Zeile des 900-seitigen Manuskripts streichen.“ Aber weil er einen Roman und keine filmhistorische Abhandlung schreiben wollte, kürzte er die Inhaltsangabe von „Four Devils“ auf wenige Zeilen ein. Auch einige Passagen aus Murnaus Leben und seinem Umfeld, die in seiner Murnau-Biographie standen, sind – falls er sie überhaupt in eine frühere Fassung aufgenommen hatte – vor dem Druck von ihm gestrichen worden.

Am Ende erstellte er, wegen der Länge von „Murnaus Vermächtnis“, den Prolog, den er „Aufblende“ nannte. „Es ist ein Versprechen und Einstimmung auf die Geschichte.“

Die Einteilung in vier Akte, eine Auf- und Abblende machte er nach dem Schreiben. Sie weist noch einmal darauf hin, dass es in dem Buch um Filme, vor allem Stummfilme, die noch in Akte (vulgo Filmspulen), unterteilt waren, geht.

D. B. Blettenbergs Lektüre

Mit meiner traditionellen Abschlussfrage nach fünf Büchern für den nächsten Urlaub stellte ich D. B. Blettenberg dann vor ungeahnte Probleme. In den vergangenen Monaten hatte er vor allem Sachbücher für seinen nächsten Roman gelesen und er wollte mir unbedingt Bücher empfehlen, die ich noch nicht gelesen hatte. Nach längerem Überlegen nannte er:

– Hugh R. Trevor-Roper: Der Eremit von Peking

– Albert Sánchez Pinol: Pandora im Kongo

– Ulf Miehe: Puma

– Hans Herbst: Mendoza

– Charles McCarry: Christophers‘ Ghost

Als wir dann zur Bücherwand gingen, zeigte er mir die Bücher seiner Lieblingsautoren, die ihn teilweise um die halbe Welt begleiteten. Elmore Leonard, Eric Ambler, Carl Hiaasen („Ich kann von ihm allerdings nur ein halbes Buch lesen. Dann wird es mir zu viel.“), James W. Hall, Brian Freemantle, Ted Allbeury, Len Deighton, Charles McCarry, Alan Furst, James Lee Burke, James Ellroy (mit einer persönlichen Widmung), Ed McBain („Ein Meister des Dialogs.“), Natsuo Kirino, Dennis Lehane, Michael Connelly, Tony Hillerman, Maj Sjöwall/Per Wahlöö, etwas Mickey Spillane, zwei Keller-Romane von Lawrence Block („Mehr kenne ich noch nicht von ihm.“), und die Geschenkausgabe von Elmore Leonards „Ten Rules of Writing“.

D. B. Blettenberg: Murnaus Vermächtnis

Dumont, 2010

576 Seiten

19,95 Euro

Hinweise

Homepage von D. B. Blettenberg

Meine Besprechung von D. B. Blettenbergs „Land der guten Hoffnung“

Meine Besprechung von D. B. Blettenbergs „Murnaus Vermächtnis“

Wikipedia über D. B. Blettenberg

Lexikon der deutschen Krimiautoren über D. B. Blettenberg

Krimi-Couch über D. B. Blettenberg


TV-Tipp für den 19. Mai: The Score

Mai 19, 2010

Kabel 1, 20.15

The Score (USA/D 2001, R.: Frank Oz)

Drehbuch: Kario Salem, Lem Dobbs, Scott Marshall Smith (nach einer Geschichte von Daniel E. Taylor und Kario Salem)

Hehler Max überredet den immer allein arbeitenden Profieinbrecher Nick Wells zu einem Einbruch ins ausgezeichnet gesicherte Zolllager von Montreal. Dort ist für einige Tage ein wertvolles Königszepter. Die Pläne erhält Nick dank eines Insiders. Dummerweise will der Insider bei dem Coup nicht nur helfende Hand sein.

Drei Schauspielgiganten in einem amüsanten Caper. Was will man mehr an einem lauschigen Frühlingsabend?

The Score” ist der letzte Film von Marlon Brando. Nach mehreren, sehr höflich formuliert, schlechten Werken, gelang ihm mit dem elegant, altmodischen “The Score” ein würdevoller Abschied.

Mit Robert De Niro, Edward Norton, Marlon Brando, Angela Bassett, Gary Farmer, Paul Soles

Wiederholung: Donnerstag, 20. Mai, 00.25 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über „The Score“ (deutsch, englisch)

Cineclub unterhält sich mit Frank Oz über „The Score“

Anschließend läuft um 22.25 Uhr „15 Minuten“ (USA/D 2001, R.: John Herzfeld). Ebenfalls mit Robert De Niro.


Seeßlen, Romero und die Zombies

Mai 18, 2010

Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kehren die Toten auf die Erde zurück – mit dieser lapidaren Erklärung und einer Horde sich langsam bewegender, menschenfleisch(fr)essender Untoter wurde George A. Romero bekannt. Sein an Wochenenden in den späten Sechzigern in Pittsburgh mit Freunden gedrehtes SW-Debüt „The Night of the Living Dead“ (Die Nacht der lebenden Toten) wurde über die Mitternachtsvorstellungen zu einem Kassenhit und, über die Jahre, zu einem stilbildendem Klassiker des modernen Horrorfilms, der auch heute noch schockiert. In Europa wurde der Film auch von der Kritik wahrgenommen, teils positiv besprochen und die Zensoren aller Länder zückten erfreut ihre Schere. Auch bei Romeros weiteren Zombie-Filmen „Dawn of the Dead“ und „Day of the Dead“ hatten sie einiges zu tun. In diesem Jahrtausend waren die Horrorfilme brutaler geworden, die Zensurschere wurde vor allem für Werke wie „Saw“ benutzt und Romeros neueste Zombie-Filme „Land of the Dead“, „Diary of the Dead“ und „Survival of the Dead“ wurden weniger, teils sogar überhaupt nicht mehr, beschnitten.

Denn langsam auf einen zustampfende Zombies, die man mit einem gezielten Kopfschuss erlegen kann, sind im Vergleich zu den Scheußlichkeiten von „Saw“ und Konsorten nicht mehr so schrecklich. Jedenfalls wenn sie nicht gerade in Massen auftauchen und ausreichend Munition vorhanden ist.

Außerdem, und das unterscheidet Romero von vielen seiner Nachfolger, kritisiert er in seinen Filmen auch immer die amerikanische Gesellschaft. Dabei ist seine linke Gesellschaftskritik ungefähr so subtil wie ein Kopfschuss.

Und das ist auch einer der Gründe, warum „George A. Romero und seine Filme“ zu den enttäuschenderen Filmbüchern des produktiven und immer lesenswerten Georg Seeßlen gehört. Denn er kann hier sein Wissen nur begrenzt ausbreiten.

Nach einem Überblick über Romeros Leben und seine Anfänge, nimmt er sich weitgehend chronologisch jeden Romero-Film vor („Dawn of the Dead“ wird vor „Martin“ besprochen) und geht anschließend auf Romeros Wirkung, die sich vor allem in unzähligen Zombie-Filmen niedergeschlagen hat, ein.

Während in Seeßlens anderen Büchern die Besprechungen der einzelnen Filme das immer wieder lesenswerte Herzstück sind, erschöpfen sie sich in „George A. Romero und seine Filme“ weitgehend in Nacherzählungen, die um einige Informationen von der Produktion und Hinweisen auf die doch eindimensional bleibende Gesellschaftskritik gegen Regierung, Militär und Kapitalismus ergänzt werden.

Die Probleme von George A. Romero mit dem Hollywood-Filmbetrieb werden nur gestreift und teilweise zu einem Hohelied auf das unabhängige Filmemachen verklärt. Denn es ist schon erstaunlich, wie bruchstückhaft Romeros Karriere trotz des kommerziellen Erfolgs verlief. Immer wieder gibt es jahrelange Pausen zwischen seinen Filmen. Oft hatte er, obwohl wahrscheinlich jeder seiner Film die Kosten wieder eingespielt hat, Probleme mit den Geldgebern.

Romeros Probleme mit der Zensur werden von Georg Seeßlen immer wieder gestreift, aber nie ausführlich behandelt. Hier hätte sich ein eigenes Kapitel zur FSK, der Indizierung von Filmen und den wandelnden gesellschaftlichen Normen angeboten.

Spätestens bei der Filmographie fehlen umfassende Erläuterungen zu den verschiedenen Schnittfassungen. Bei einigen Filmen werden diese Informationen halbwegs geliefert. Bei „Day of the Dead“ (Zombie 2 – Das letzte Kapitel, USA 1985) steht nur der rätselhafte Satz „Die Kastration dieses Meisterwerks durch den deutschen Verleih ist eine bodenlose Schande“ (Norbert Stresau). Denn auf weitere Erklärungen wird verzichtet, aber dafür wird die Länge der Originalfassung und der deutschen, indizierten Fassung mit 96 Minuten angegeben.

Absolut ärgerlich ist die unglaublich hohe Zahl von Tippfehlern. Hier hätte (falls nicht die falsche Datei zur Druckerei geschickt wurde) schon das Einschalten der automatischen Rechtschreibkorrektur das Schlimmste verhindern können. Und, wenn man schon ein anscheinend schon im Frühjahr/Sommer 2009 fertiggestelltes Manuskript druckt, hätte man wenigstens die Filmographie des momentan sehr produktiven George A. Romero auf den neuesten Stand bringen können. Denn Romeros neuester Film „Survival of the Dead“, der im September 2009 auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig seine Premiere hatte und der am 6. Mai 2010 in unseren Kinos anlief, wird mit keinem Wort erwähnt.

Trotzdem ist Georg Seeßlens „George A. Romero und seine Filme“ für Horrorfilmfans ein wichtiges Buch. Denn es ist das einzige auch nur halbwegs aktuelle Buch zu dieser Ikone des Horrorfilms.

Georg Seeßlen: George A. Romero und seine Filme

kuk, 2010

368 Seiten

23 Euro

Hinweise

Meine Besprechung von Georg Seeßlens „Quentin Tarantino gegen die Nazis – Alles über ‚Inglourious Basterds’“ (2009)

Wikipedia über George A. Romero (deutsch, englisch)

Senses of Cinema über George A. Romero (von Brian Wilson, November 2006)

Arte über George A. Romero (mit bewegten Bildern zum Start von „Diary of the Dead“)

tip: Jörg Buttgereit unterhält sich mit George A. Romero (5. Mai 2010)

Shock till you drop interviewt George A. Romero (12. Mai 2010)

Homepage of the Dead (eine lebendige Fanseite)

Dead Source (noch eine Fanseite; schon etwas untot)

Internet Archive: „The Night of the Living Dead“ (Yep, der komplette Film mit dem alles begann)



Ein Abend mit Mr. Nisbet

Mai 18, 2010

Die ehrbaren Jungs von Pulp Master und Hammett haben weder Kosten noch Mühen (inclusive falscher Versprechen) gescheut, um Jim Nisbet aus dem sonnigen San Francisco in das kalte Berlin zu bringen.

Der 1947 geborene Jim Nisbet veröffentlichte in den vergangen drei Jahrzehnten elf Noirs, von denen auch zwei dank Frank Nowatzki bei uns erschienen sind. Nisbets „Tödliche Injektion“ erschien in der ganz schnell eingestellten Black-Lizard-Reihe und verschwand schnell aus den Buchhandlungen in die Antiquariate. Mit „Dunkler Gefährte“ (Dark Companion, 2006), das auch für den Hammett Award nominiert war, kehrte Jim Nisbet dank Pulp Master vor wenigen Monaten glorreich zu den deutschen Lesern zurück. In dem Noir erzählt Jim Nisbet auf wenigen Seiten, wie das Leben des indisch-stämmigen Akademikers Banerjhee Rolf ohne dessen Zutun im Chaos endet.

Jim Nisbet stellt seinen neuesten Roman „Dunkler Gefährte“ am Mittwoch, den 19. Mai um 20.30 Uhr in der Burger Bar (Torstraße 40, Nähe S/U-Bahnhof Alexanderplatz) vor.

Karsten Weinert liest die deutschen Teile und Nisbets deutscher Verleger Frank Nowatzki moderiert Nisbets einzigen Deutschlandtermin.

Alle weiteren Informationen bei Hammett.


Cover der Woche

Mai 17, 2010


Kleinkram

Mai 17, 2010

Ohne weitere Kommentare:

Spinetingler unterhält sich mit Joe R. Lansdale

The Rap Shee mit Max Allan Collins (über Mickey Spillane)

Coffee with a Canine mit Charlaine Harris (Ähem, True Blood, Sookie Stackhouse)

Things I’d rather be doing mit Duane Swierczynski (oder Duane Louis)

Tom Piccirilli traf sich mit seinem Kollegen Duane Swierczynski

Genug geredet.

Der Noir of the Week ist „The Night of the Hunter“  (Die Nacht des Jägers, USA 1954, Regie: Charles Laughton, Drehbuch: James Agee, nach dem Roman von Davis Grubb, mit Robert Mitchum, Shelley Winters, Lilian Gish, Peter Graves).

Ein Klassiker, der sich seine Sonderbehandlung (nämlich Teil 1, Teil 2) redlich verdient hat.


TV-Tipp für den 18. Mai: Wild at Heart

Mai 17, 2010

ZDF, 00.20

Wild at Heart – Die Geschichte von Sailor und Lula (USA 1990, R.: David Lynch)

Drehbuch: David Lynch

LV: Barry Gifford: Wild at Heart: The Story of Sailor and Lula, 1984

Sailor und Lula flüchten vor einem Detektiv und einem Killer, die beide im Auftrag von Lulas durchgeknallter Mutter reinen Tisch machen sollen. Und dann treffen sie auf den Gangster Bobby Peru und dessen Komplizin Perdita Durango.

Lynchs wildes Roadmovie, ausgezeichnet mit der Goldenen Palme in Cannes, ist ein hemmungslos übertriebener Trip durch einen Alptraum namens Amerika. Ein Meisterwerk.

Barry Gifford schrieb später das Drehbuch für den Lynch-Film „Lost Highway”. Außerdem publizierte er neben seinen Romanen, wie „Perdita Durango“, lesenswerte Sachbücher, wie „Out of the past“ über den Film Noir.

Mit Nicolas Cage, Laura Dern, Diane Ladd, Willem Dafoe, Isabella Rossellini, Harry Dean Stanton, Crispin Glover

Hinweise

Homepage von Barry Gifford

Homepage von David Lynch

Deutsche David-Lynch-Seite

Wikipedia über David Lynch


TV-Tipp für den 17. Mai: Open Range – Weites Land

Mai 17, 2010

Kabel 1, 20.15

Open Range – Weites Land (USA 2003, R.: Kevin Costner)

Drehbuch: Craig Storper
LV: Lauran Paine: The Open Range Man, 1990 (später auch „Open Range“)

Als der tyrannische Rancher Baxter die Herde der beiden seit Ewigkeiten zusammen reitenden Cowboys Spearman und Waite stehlen will, hat er sich mit den falschen angelegt.

Schöner Western, der angenehm altmodisch auf jeglichen modernen Schnickschnack verzichtet und ruhig seine Geschichte erzählt.

mit Robert Duvall, Kevin Costner, Annette Bening, Michael Gambon, Michael Jeter, Diego Luna, James Russo, Kim Coates

Hinweise

Wikipedia über „Open Range“ (deutsch, englisch)

Fantastic Ficton über Lauran Paine

David Whitehead über Lauran Paine


Francois Truffaut interviewt Alfred Hitchcock

Mai 16, 2010

„Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?“, die Niederschrift des Gesprächs zwischen Alfred Hitchcock und seinem Bewunderer Francois Truffaut, hat wahrscheinlich jeder Hitchcock-, Krimi- und Filmfan in seinem Regal stehen.

Bei „If Charlie Parker was a gunslinger, there’d be a whole lot of dead copycats“ kann das gesamte Gespräch auch angehört werden. Gute fünfzig Stunden Filmgeschichte. Der Ton ist okay (jeder hatte ein Krawattenmikrophon und ein Toningeniuer nahm im Nebenzimmer das Gespräch auf); die Simultanübersetzung von Helen Scott.

Hier geht’s zu den Mitschnitten (die erste Hälfte, die zweite Hälfte – immer in überschaubaren Portionen und mit einigen schönen Bildern).

Damit dürfte der Sonntag (und einige weitere Tage) gerettet sein.

(Dank an Go into the Story, der mich auf die zwischen 2006 und 2008 online gestellten Mitschnitte hinwies.)


TV-Tipp für den 16. Mai: Hostage – Entführt

Mai 16, 2010

Pro 7, 22.20

Hostage – Entführt (USA 2005, R.: Florent Emilio Siri)

Drehbuch: Doug Richardson

LV: Robert Crais: Hostage, 2001 (Hostage – Entführt)

LAPD-Verhandlungsexperte Jeff Talley schiebt in einer Kleinstadt eine ruhige Kugel. Da nehmen drei Jugendliche einen Mafia-Buchhalter und dessen Kinder als Geisel. Talley muss, nachdem die Mafia seine Frau und Tochter entführt, wieder verhandeln.

Okayer Geiselnahmethriller mit einem irgendwo zwischen Italo-Western und Horrorfilm oszillierendem Look und einigen hübschen Twists, wie der doppelten Geiselnahme und den sich verändernden Loyalitäten. Allerdings ist das Buch gerade bei dem Mafia-Plot glaubwürdiger. Und wer wissen will, wie die Polizei verhandelt, sollte auch zu dem Buch greifen.

Der Film ist nur die bleihaltige Action-Variante davon.

Mit Bruce Willis, Kevin Pollak, Jimmy Bennett, Michelle Horn, Ben Foster, Jonathan Tucker, Marshall Allman, Serena Scott Thomas, Rumer Willis (Tochter von Bruce Willis), Kim Coates, Robert Knepper

Wiederholung: Montag, 17. Mai, 03.40 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Homepage von Robert Crais

Wikipedia über Robert Crais

Drehbuch „Hostage“ von Robert Crais (29. März 2002, early draft – Crais schrieb nach seinem Roman ein Drehbuch, das später von anderen Autoren umgearbeitet wurde.)


TV-Tipp für den 15. Mai: Fury

Mai 14, 2010

Eins Festival, 13.25

Fury (USA 1936, R.: Fritz Lang)

Drehbuch: Fritz Lang, Bartlett Cormack

LV: Norman Krasna: Mob Rule (Story)

Ein unschuldig Verurteilter sinnt auf Rache.

Fritz Langs erster us-amerikanischer Spielfilm ist die überzeugende Hollywood-Version von Die Nibelungen und M – mit einer fulminanten Rede von Spencer Tracy am Filmende.

Mit Spencer Tracy, Walter Brennan

Auch „Blinde Wut“

Wiederholung: Sonntag, 16. Mai, 10.55 Uhr

Hinweise

Wikipedia über Fritz Lang (deutsch, englisch)

Senses of Cinema über Fritz Lang

Kriminalakte über Fritz Lang


Kleinkram

Mai 14, 2010

Das wird die Retro-TV-Fans freuen: Ab voraussichtlich dem 24. Juli zeigt Arte alle (!) Folgen der britischen Kultserie „The Prisoner“.

Außerdem will Arte im Herbst „Breaking Bad“ zeigen.

Und ZDFneo hat sich das amerikanische Serienremake von „The Prisoner“ gesichert.

(via Serienjunkies)

Sixx, der neue Frauensender mit der kleinen Reichweite, zeigt ab heute Abend um 20.15 Uhr, jeweils im Doppelpack, die erste Staffel der grandiosen Serie „Damages – Im Netz der Macht“ (mit Glenn Close).

Im Anschluss will er ab dem 25. Juni, als TV-Premiere, die zweite Staffel zeigen.

Im Tagesspiegel gibt es ein Interview mit Kiefer Sutherland über Jack Bauer, „24“ und den ganzen Rest:

Wenn ein Autor oder ein Produzent in einer fiktiven Serie wirklich eine Anweisung für echtes politisches Handeln oder die Aktionen eines Geheimdienstes geben will, dann sollten sie sich gegenseitig noch einmal sehr tief in die Augen schauen. Ernsthaft kann keiner „24“ mit dem Geschehen in der realen Welt verwechseln. Dieser Unterschied, diese unterschiedliche Perspektive darf nie übersehen und nie aufgegeben werden. „24“ ist keine Dokumentation und hat noch nicht einmal den Anschein einer Dokumentation. Einen Effekt allerdings hatte „24“: Es hat Diskussionen angestoßen, denken Sie an die schrecklichen Folterungen in Abu Ghraib und ihre Verurteilung selbst durch höchste amerikanische Militärs, denken Sie an den Beschluss, Guantánamo zu schließen. „24“ war an den Debatten beteiligt.

Ohoh:

A pilot so bad that it seemed like a crime. In fact, if it weren’t for Carell and Shore’s involvement, NBC would have written off the project days ago.

Alle weiteren Informationen über den Pilotfilm für die Neuauflage von Detektiv Rockford (Yep, Hollywood will die Serie rebooten und alle Fans des Originals mit James Garner fragen sich: „Warum?“) (via The Rap Sheet)

Die Mai-Ausgabe der Krimi-Couch ist online mit Adrian McKinty (Der sichere Tod), Ken Bruen (Jack Taylor liegt falsch), Lucie Flebbe (Hämotom), Markus Stromiedel (Feuertaufe), John Harvey (Der Kinderfänger), Michael Connelly (So wahr uns Gott helfe), Duane Louis (Schnelle Beute),   Walter Mosley (Blonde Faith), Joseph Wambaugh (Tod im Zwiebelfeld) und Ed McBain (Fahr langsam übers Massengrab).

Die Nominierungen für den Ned-Kelly-Preis.

Eine streng vertrauliche Meldung für die Freunde von Rick Castle.


TV-Tipp für den 14. Mai: KDD – Kriminaldauerdienst: Familie

Mai 14, 2010

ZDF, 22.30 (VPS 21.15)

KDD – Kriminaldauerdienst: Familie (D 2010, R.: Andreas Prochaska)

Drehbuch: Orkun Ertener

Bravo! Das nenne ich „schnelle Reaktion“. Nachdem die Quote (sehr wichtig wegen der Werbepreise) für den „Kriminaldauerdienst“ schon immer bescheiden war, aber Kritikerlob und Preise der Krimiserie eine zweite und sogar eine dritte Staffel bescherten, reagiert das ZDF jetzt. Die heutige Folge (immer noch ein TV-Tipp) und die Abschlussfolge werden erst nach dem „heute-journal“ gezeigt. Dafür ermittelt um 21.15 Uhr die „Soko Leipzig“.

Die nachfolgenden Sendungen verschieden sich entsprechend. Das ZDF entschuldigt sich für etwaige Unannehmlichkeiten.

Mit Götz Schubert, Saskia Vester, Manfred Zapatka, Barnaby Metschurat, Melika Foroutan, Billey Demirtas, Jördis Triebel, Katrin Sass

Hinweis

KDD – Kriminaldauerdienst“ in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 13. Mai: Helge Schneider XXL

Mai 13, 2010

Eins Festival, 20.15

Helge Schneider XXL

Traum oder Alptraum? Keine Ahnung, aber gute fünf Stunden Helge Schneider ist nichts für Weicheicher. Und das alles ohne eine einzige Werbepause.

Daher: Danke!

Hinweise

Eins Festival über „Helge Schneider XXL“

Homepage von Helge Schneider

Wikipedia über Helge Schneider