„Verbotene Filme“ in Berlin

August 28, 2010

Aus zuverlässiger Quelle habe ich erfahren, dass die Veranstalter des zweitägigen Symposiums „Verbotene Filme“ noch einige Anmeldungen annehmen. Wer also immer noch überlegt, ob er die „Verbotenen Filme“ (mit einer sinnlichen Einführung am Vorabend der Tagung in Kino Arsenal) in der Deutschen Kinemathek (Potsdamer Platz) besuchen soll, wird durch einen Blick auf das Programm sicher überzeugt:

Mittwoch, 8. September

20.00 Uhr

Im Reich der Sinne (J/F 1976) | Regie: Nagisa Oshima (Filmvorführung)

Donnerstag, 9. September

10.00 Uhr

Begrüßung, Eröffnung

Dr. Rainer Rother | Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek

Dr. Paul Klimpel | Verwaltungsdirektor der Deutschen Kinemathek

10.30 Uhr

Was ein Filmemacher alles tun muss, um einen Film rechtlich abzusichern

Hannes Stöhr | Regisseur, Drehbuchautor und Produzent

10.50 Uhr

Einführung in die juristischen Grundbegriffe

Christlieb Klages | Rechtsanwalt, Hertin Anwaltssozietät

11.20 Uhr

Rechtliche Restriktionen in Deutschland und China

Peiqi Han | Dozentin, Ostasiatisches Institut der Universität Leipzig

11.40 Uhr

Legal clarification in the US

Michael C. Donaldson | Attorney and author, Donaldson & Callif Law Firm, Los Angeles

Block 1: Fime, die nicht gezeigt werden

13.00 Uhr

Vom „Reich der Sinne” ins Visier der Staatsanwaltschaft

Ulrich Gregor | Filmhistoriker und Mitbegründer der Freunde der Deutschen Kinemathek e. V.

13.20 Uhr

Rechtliche Bewertung des Falles „Im Reich der Sinne”

Christlieb Klages

14.00 Uhr

Beruf Neonazi (D 1993) – Ein verbotener Film?

Winfried Bonengel | Regisseur und Autor

14.20 Uhr

Rechtliche Bewertung von „Beruf Neonazi”

Christlieb Klages

15.20 Uhr

Hitlers Hitparade (D 2003) – über die Fallstricke der Rechteklärung

C. Cay Wesnigk | Regisseur, Autor und Produzent

15.40 Uhr

Paul is Dead (D 2000) – ein Film nur für das Fernsehen?

Hendrik Handloegten | Regisseur

16.00 Uhr

Was im Fernsehen Recht ist, muss das auch dem Kino billig sein?

Podiumsgespräch mit

Hendrik Handloegten | Regisseur

C. Cay Wesnigk | Regisseur, Autor und Produzent

Dr. Mareile Büscher | Rechtsanwältin, Raue LLP

17.00 Uhr

Verwaiste Werke – nicht nur ein Problem der Archive. Die Vorschläge des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Peter Weber | Stellvertretender Justiziar, ZDF

18.00 Uhr

Beruf Neonazi, D 1993 (Regie: Winfried Bonengel)

Filmvorführung für die Teilnehmer des Symposiums

19.30 Uhr

Kurzfilmprogramm „Mashup-Rolle” (90 Min.)

Filmvorführung, kuratiert von Ilja Braun und Valie Djordjevic, iRights.info

ab 21.00 Uhr

Filmkunst trifft Netzkunst

Abendveranstaltung mit Mashups und Remixes und der Podiumsdiskussion

Ein anfälliges System? – Rechtsdurchsetzung im Internet und ihre Folgen

mit Dr. Matthias Leonardy, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberechtsverletzungen (GVU) und Mario Sixtus, Journalist und „Elektrischer Reporter“

Freitag, 10. September

Block 2: Filme, die nicht gemacht werden

10.00 Uhr

Die Schere im Kopf

Prof. Dr. Peter Raue | Rechtsanwalt, Raue LLP

10.20 Uhr

Untold Stories

Michael C. Donaldson | Attorney and author, Donaldson & Callif Law Firm, Los Angeles

Block 3: Filme, die es gar nicht geben dürfte

11.30 Uhr

Neue Wege, neue Filme – das Internet als Verbreitungsmedium von rechtlich problematischen Bewegtbildern

Dr. Till Kreutzer | Rechtsanwalt & Autor, iRights.info

13.30 Uhr

Das Internet als Kunstmaschine: Bedingt eine neue Technik eine neue Ästhetik?

Podiumsdiskussion mit

Susanne Gerber | Künstlerin

Kathrin Becker | Kuratorin und Leiterin des Video-Forums des Neuen Berliner Kunstvereins

Stefan Eckel | reproducts.de, Medienarchäologe und Videokünstler

Moderation: Valie Djordjevic | iRights.info

15.00 Uhr

Arts and politics: How political is the remix and mash-up culture?

Panel discussion with

Johan Söderberg | Editor, director and audiovisual designer

Elisa Kreisinger | Video remix artist and pop culture pirate

Peter Conheim (Negativland) | Collage and appropriation artist

Moderation: Ilja Braun | Filmwissenschaftler und Publizist

Uff, ein volles Programm.

Und das ganze kostet 00,00 Euro.

Mehr Infos gibt es bei iRights und bei der Deutschen Kinemathek (symposium-recht@deutsche-kinemathek.de) kann man sich anmelden. Aber nicht mehr lange.


KrimiWelt-Bestenliste September 2010

August 28, 2010

Die Bestenliste der KrimiWelt für den September:

1 (1) Richard Price: Cash

2 (4) Dominique Manotti: Letzte Schicht

3 (-) Jenny Siler: Verschärftes Verhör

4 (8) Giancarlo de Cataldo: Romanzo Criminale

5 (-) Garry Disher: Rostmond

5 (-) Jo Nesbø: Headhunter

6 (-) Richard Stark: Irgendwann gibt jeder auf

7 (-) Jussi Adler-Olsen: Schändung

8 (3) Derek Nikitas: Scheiterhaufen

9 (-) Frank Göhre: Der Auserwählte

In ( ) ist die Platzierung vom Vormonat.

Tja, sechs Neueinsteiger (drei davon hab ich letzten Monat schon angekündigt). Davon sind fünf auf meinem Zu-Lesen-Stapel; der Parker von Richard Stark steht im Original schon lange im Regal.

Aber zuerst wird die die Vorlage für die am 7. Oktober startende, tolle Cormac-McCarthy-Verfilmung „The Road“ gelesen.

Draußen sind leider Pete Dexter, D.B. Blettenberg und Don Winslow, der am 14. September in Berlin ist.


TV-Tipp für den 28. August: Bei Anruf Mord

August 28, 2010

Auch in 3-D spannend

Arte, 20.15

Bei Anruf Mord (USA 1954, R.: Alfred Hitchcock)

Drehbuch: Frederick Knott

LV: Frederick Knott: Dial M for Murder, 1952 (Theaterstück)

Der ehemalige Tennisprofi Tony Wendice plant den perfekten Mord an seiner untreuen Ehefrau Margot. Als sie den Killer umbringt, wird es Zeit für Plan B.

Für Hitchcock war die Verfilmung des Broadway-Stückes eine Verlegenheitsarbeit, bei dem er damals modische 3-D-Effekte einbauen musste. Er tat dies nur in einer Szene: als Margot den Killer mit einer Schere ersticht. Der Rest ist gut abgefilmtes Theater.

Mit Grace Kelly, Ray Milland, Robert Cummings, John Williams, Anthony Dawson

Hinweise

Wikipedia über Alfred Hitchcock (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock präsentiert – Teil 1“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock präsentiert – Teil 2“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock zeigt – Teil 1“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock zeigt – Teil 2“

Meine Besprechung von Thilo Wydras „Alfred Hitchcock“

Alfred Hitchcock in der Kriminalakte


Neue TV-Krimi-Buch-Tipps online

August 28, 2010

Bei den Alligatorpapieren sind meine neuen, wunderschön bebilderten TV-Krimi-Buch-Tipps online:

In den kommenden Tagen läuft für den geneigten Krimifan Alfred Hitchcocks Frederick-Knott-Verfilmung „Bei Anruf Mord“, Bob Rafelsons James-M.Cain-Verfilmung „Wenn der Postmann zweimal klingelt“, Francis Ford Coppolas „Cotton Club“ (William Kennedy und Mario Puzo waren am Drehbuch beteiligt), Philip Noyces Charles-Williams-Verfilmung „Todesstille“, Constantin Costa-Gavras geniale Donald-E.-Westlake-Verfilmung „Die Axt“, Billy Wilders Agatha-Christie-Verfilmung „Zeugin der Anklage“, Ridley Scotts Philip-K-Dick-Verfilmung „Blade Runner“ (im Final Cut), Henri Verneuils John-Trinian-verfilmung „Lautlos wie die Nacht“, Claude Sautets Claude-Néron-Verfilmung „Das Mädchen und der Kommissar“, Robert Harmons Robert-B.-Parker-Verfilmung „Jesse Stone – Knallhart“ und James Bond (aka Pierce Brosnan) rettet zweimal die Welt.