TV-Tipp für den 25. September: Die verfilmten Kriminalromane

Kabel 1, 20.15

JAMES BOND: 007 jagt Dr. No (GB 1962, R.: Terence Young)

Drehbuch: Richard Maibaum, Johanna Harwood, Berkely Mather

LV: Ian Fleming: Dr. No, 1958 (007 James Bond jagt Dr. No)

Auf Jamaica soll James Bond herausfinden, wer zwei Mitarbeiter des Secret Service umbrachte. Er stößt schnell auf Dr. No.

Der allererste Bond, mit Sean Connery, Ursula „Bikini“ Andress, Joseph Wiseman – damals noch nah am Buch und ziemlich hart. „Dr. No“ ist nicht nur aus nostalgischen Gründen sehenswert.

Wiederholung: Sonntag, 26. September, 18.15 Uhr

NDR, 21.45

Kommissar LaBréa – Tod an der Bastille (D 2009, R.: Sigi Rothemund)

Drehbuch: Alexandra von Grote

LV: Alexandra von Grote: Tod an der Bastillle – Maurice LaBréas zweiter Fall; Tod an der Place de la Bastille, 2005

Kommissar LaBréa jagt in Paris einen Serienkiller, der nur Frauen umbringt. Sein nächstes Opfer: die Tochter des Kommissars.

Und weiter geht’s mit der Expansion deutschen Krimischaffens. Nach Venedig und Skandinavien jetzt die Stadt der Liebe.

Mit Franis Fulton-Smith, Chiara Schoras, Bruno Bruni, Michael König, Hans Peter Korff, Gudrun Landgrebe

Kabel 1, 22.30

JAMES BOND: Liebesgrüße aus Moskau (GB 1963, R.: Terence Young)

Drehbuch: Richard Maibaum, Johanna Harwood

LV: Ian Fleming: From Russia with love, 1957 (Liebesgrüße aus Moskau)

James Bond soll ein Dechiffriergerät und eine in ihn verliebte Sekretärin aus der Sowjetunion schmuggeln. Aber er hat seine Rechnung ohne die bösen Russen gemacht.

Zweiter Auftritt von James Bond in einer harten, ziemlich realistischen Agenten-Story (im Verhältnis zu seinen späteren Auftritten), mit Sean Connery, Lotte Lenya (Frau von Kurt Weill und hochgelobte Brecht-Interpretin), Robert Shaw (ein Autor und Shakespeare-Darsteller, der später den Weißen Hai jagen durfte), Daniela Bianchi (die, nun ja, auf Neudeutsch das Love-Interest von Bond war)

Wiederholung: Sonntag, 26. September, 16.10 Uhr

MDR, 00.15

Topas (GB 1969, R.: Alfred Hitchcock)

Drehbuch: Samuel Taylor

LV: Leon Uris: Topaz, 1967 (Topas)

Kalter Krieg, Kuba, Castro, CIA, KGB und die Frage: Wer ist der Verräter?

Schwacher Agententhriller von Hitchcock.

Mit Frederick Stafford, Karin Dor, Michel Piccoli, Philippe Noiret

ZDF, 02.30

Der Todesrächer von Soho (D/E 1972, R.: Jess Frank, eigentlich Jesus Franco)

Drehbuch: Art Bernd, Jess Frank

LV: Bryan Edgar Wallace: Death Packs a Suitcase, 1961 (Der Tod packt seinen Koffer; andere Quellen nennen „The Corpse Packs His Bags“, aber über dieses Werk sind keine weiteren Angaben auffindbar; einige nennen eine ungenannte Kurzgeschichte von Bryan Edgar Wallace als Vorlage, aber in Wirklichkeit wurde wahrscheinlich nur der Name Wallace für die Werbung benutzt)

Ein Polizist und ein Krimiautor ermitteln gemeinsam in einer Mordserie. Die Spur führt ins Rauschgiftmilieu.

Nun, Herr Franco liefert die vertraute Qualität – und Arthur Brauner (der als Art Bernd auch am Drehbuch mitschrieb) schloß als Produzent das Kapitel „Wallace“ ab.

Die Musik schrieb Rolf Kühn.

Mit Fred Williams, Horst Tappert, Barbara Rütting, Wolfgang Kieling, Rainer Basedow, Elisa Montes, Siegfried Schürenberg

Kabel 1, 02.50

Casino Royale (GB 1967, R.: Val Guest, Ken Hughes (als Kenneth Hughes), John Huston, Joseph McGrath, Robert Parrish

Drehbuch: Wolf Mankowitz, John Law, Michael Sayers, Woody Allen (ungenannt), Val Guest (ungenannt), Ben Hecht (ungenannt), Joseph Heller (ungenannt), Terry Southern (ungenannt), Billy Wilder (ungenannt), Peter Sellers (ungenannt)

LV: Ian Fleming: Casino Royale, 1953

Sir James Bond wird aus dem Ruhestand geholt, um die nach der Weltherrschaft strebende Gangsterorganisation SMERSH zu besiegen. Sir James Bond entwirft einen genialen Plan: er schickt mehrere James Bonds los.

Albert Broccoli und Harry Saltzman gelang es nicht, sich die Rechte an diesem Bond-Roman zu sichern. So konnte Charles K. Feldman diesen Bond produzieren. Weil Feldman nicht einfach nur Flemings Buch verfilmen wollte, entschloss er sich zu etwas vollkommen anderem.

Feldman: „Wir hatten die Idee von vielen Bonds, vielen Regisseuren, vielen Autoren und vielen Sets, so wie das auch bei [dem Kriegsfilm] ‚Der längste Tag’ geschah. Das war der einzige Weg, den Film zu realisieren. Ich hatte die Vision eines gigantischen Happenings mit Bonds, soweit das Auge reicht, mit ganzen Armeen von Girls, in wilder Pop-Art ausgemalt und von wilder Pop-Musik erfüllt.“

Letztendlich gab es bis zu fünfzehn verschiedene Drehbücher. Drei Wochen vor Drehbeginn gab es noch kein endgültiges Drehbuch, aber bereits ein veritables Chaos, das sich durch die gesamte Produktion zog. Die Drehbarbeiten zogen sich in die Länge, spontan wurden Gaststars engagiert, Drehbücher umgeschrieben und das Budget überzogen.

Das Ergebnis war niederschmetternd.

Casino Royale ist ein Ian-Fleming-Titel, aber nur ein falsch nachgemachter Pseudo-Bond-Film…Casino Royale ist ein Alptraum.“ (Michael Scheingruber: Die James-Bond-Filme)

Ich glaube, ich kann – mit der Hand in der Magengrube – ehrlich sagen, dass Casino Royale der schlechteste Film ist, den ich je genossen habe.“ (Donald Zec, Daily Mirror)

Und das zahlende Publikum ging lieber in die echten Bond-Filme.

Mit Peter Sellers, Ursula Andress, David Niven, Orson Welles, Joanna Pettet, Daliah Lavi, Woody Allen, Deborah Kerr, William Holden, Charles Boyer, John Huston, George Raft, Jean-Paul Belmondo, Jacqueline Bisset, Anjelica Huston (Hände von Agent Mimi; Debüt), Peter O’Toole (ungenannt), David Prowse (ungenannt, Debüt von „Darth Vader“)

ARD, 03.00

Frühstück mit dem Killer (D/F/I 1969, R.: Jean-Pierre Desagnat)

Drehbuch: Pascal Jardin, Jean-Pierre Desagnat

LV: André Lay: L’Oraison du plus fort, 1967

Ein Paar pflegt einen verletzten Bankräuber mit dem Hintergedanken, so an die Beute zu gelangen. Dummerweise wollen auch seine Kumpanen die Beute haben.

Senta Berger über ihre Rolle: „Die Rolle, die ich in diesem Film spiele, hat mich besonders gereizt, weil sie zwielichtig und doppelbödig zugleich ist. (…) Psychologisch äußerst interessant und deshalb schauspielerisch sehr reizvoll.“ (in Heiko R. Blum: Senta Berger)

Das Lexikon des internationalen Films meint: „Ungewöhnlicher, um psychologische Differenzierung bemühter Abenteuerfilm.“ – Das klingt doch ganz vielversprechend.

Mit Senta Berger, Michel Constantin, Hans Meyer

Auch bekannt als „Geier können warten“ (Kinotitel)

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..