TV-Tipp für den 9. Juli: Blood Simple – Director’s Cut

Juli 9, 2010

3sat, 23.10

Blood Simple – Director’s Cut (USA 1984/2000, R.: Joel Coen)

Drehbuch: Ethan Coen, Joel Coen

Texas: Privatdetektiv Visser findet heraus, dass Abby ihren Mann, den Barbesitzer Marty, mit einem seiner Angestellten betrügt. Marty beauftragt Visser, seine Frau und den Nebenbuhler umzubringen. Der Plan geht – selbstverständlich – gründlich schief.

Ein feiner Noir, der keine Rücksicht auf seine Charaktere nimmt.

Das Kinodebüt der Brüder Coen. Heute im vier Minuten kürzeren „Director’s Cut“. In jeder Fassung ist schon der typische Coen-Humor vorhanden.

Das Drehbuch war für einen Edgar nominiert.

mit John Gertz, Frances McDormand, Dan Hedaya, M. Emmet Walsh, Samm-Art Williams

auch bekannt als „Blood Simple – Eine mörderische Nacht“ (Kinotitel 1985), „Blood Simple – Blut für Blut“ (Videotitel)

Hinweise

Wikipedia über die Coen-Brüder (deutsch, englisch)

„You know, for Kids“ (Coen-Seite)

Drehbuch „Blood Simple“ von Joel und Ethan Coen


Gute Verpackung, schlechter Inhalt

Juli 8, 2010

Die Covers sind gut und, obwohl von verschiedenen Gestaltern entworfen, sogar überraschend ähnlich. Der Inhalt auch. Irgendwie. Denn beide sind Pulp. Beide haben eine schwarzhumorige Note. Beide haben einen guten Anfang. Beide werden teilweise euphorisch gelobt. Vor allem Bazells Debüt „Schneller als der Tod“ gefällt anscheinend allen. Denis Johnsons „Keine Bewegung!“ wird wesentlich reservierter aufgenommen. Und von beiden Büchern hatte ich viel mehr erwartet.

Auf der ersten Seite von „Schneller als der Tod“ wird Assistenzarzt Dr. Peter Brown auf dem Weg zur Arbeit überfallen. Er schlägt den Dieb übel zusammen, vögelt auf dem Weg zur Dienstbesprechung eine Pharmavertreterin und wirft sich wie blöde Pillen ein. Kurz: ein ganz normaler Arbeitstag in einem New Yorker Krankenhaus, bis Brown sich einen neuen Patienten ansieht und mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird.

Denn der Patient ist der Mafiosi Eddy Squillante, der ihn sofort als den ins Zeugenschutzprogramm untergetauchten Mafiakiller Pietro „Bärentatze“ Brnwa erkennt und, damit er seine Operation auch wirklich überlebt, droht, Brown an seine Mafiafreunde zu verraten.

Während Dr. Brown versucht, das Leben des todkranken Mafiosi und sein eigenes zu retten, schneidet Bazell Browns Biographie in die aktuellen Ereignisse. Er erzählt, wie Brown zum Killer wurde, wie er seine Großeltern rächen wollte, wie er seine Arbeit erledigte, wie er sich mit seinem besten Freund zerstritt und wie er letztendlich ausstieg. Diese fast 170-seitige Backstory bringt die Hauptgeschichte des 300-seitigen Krimis nicht voran und gibt dem Helden eine höchst überflüssige, klischeebeladene Vorgeschichte. Denn natürlich wurde Brown nur deshalb zum Killer, um seine feige ermordeten Großeltern zu rächen. Undsoweiterundsofort.

Außerdem, was natürlich bei einem Comic-Crime-Buch (irgendwie klingen die deutschen Übersetzungen „Krimikomödie“ und „witziger Kriminalroman“ blöd) ein großer Nachteil ist, fand ich „Schneller als der Tod“ nicht witzig. Ich konnte, und dabei lache ich mich bei Carl Hiaasen oder Donald Westlake schlapp, nicht einmal lachen.

Dennis Johnsons „Keine Bewegung!“ ist dagegen ein Versuch in Noir.

Freizeitmusiker Jimmy Luntz ist vielleicht kein guter Musiker, aber er ist definitiv ein schlechter Schuldner. Nach einem Konzert möchte Ernest Gambol, dass Luntz endlich seine Schulden zurückzahlt. Als sie gemeinsam unterwegs sind, eskaliert die Situation und plötzlich liegt Gambol verletzt auf der Straße und Luntz ist auf der Flucht. Er trifft Anita Desilvera, die gerade bei ihrer Scheidung gnadenlos über den Tisch gezogen wurde und jetzt mittellos ist. Aber sie weiß, wo ihr Mann, der Bezirksstaatsanwalt, und ihr Geliebter, der Richter, dessen Sekretärin sie war, über zwei Millionen Dollar gebunkert haben. Die beiden tun sich zusammen.

Und dann ist da noch Gambol. Er kuriert seine Verletzung nicht aus, sondern verfolgt hasserfüllt Luntz.

Der mit dem National-Book-Award ausgezeichnete Denis Johnson schrieb „Keine Bewegung!“ als vierteilige Geschichte für den „Playboy“. Aber das entschuldigt nicht die chaotische Geschichte, bei der einem alle Charaktere herzlich unsympathisch und egal sind. Dazu kommt Johnsons eigenwilliger Stil. Er erzählt gerne, leicht achronologisch, die Ereignisse vor einem Vorfall, dann die Auswirkungen und erst anschließend, in einer halbherzigen Rückblende, manchmal erst Seiten später, was geschah. Da fragt man sich als Leser öfters, leicht verwirrt, warum jetzt jemand blutend auf dem Boden liegt oder an einem anderen Ort ist. So liest sich „Keine Bewegung!“ wie ein liebloser Verschnitt verschiedener nicht miteinander zusammenhängender Geschichten.

Da hätte ein echter Pulp-Autor mehr herausholen können.

Josh Bazell: Schneller als der Tod

(übersetzt von Malte Krutzsch)

Fischer Verlag, 2010

304 Seiten

18,95 Euro

Originalausgabe

Beat the Reaper

Little, Brown and Company, 2009

Dennis Johnson: Keine Bewegung!

(übersetzt von Bettina Abarbanell)

Rowohlt, 2010

208 Seiten

17,95 Euro

Originalausgabe

Nobody Move

Farrar, Straus and Giroux, 2009

Hinweise

Homepage zu „Beat the Reaper“

Focus interviewt Josh Bazell (11. März 2010)

Krimi-Forum interviewt Josh Bazell (März 2010)

Wikipedia über Dennis Johnson (deutsch, englisch)

Lesung

Am Dienstag, den 12. Oktober, besucht Josh Bazell Berlin. Die Lesung beginnt um 20.00 Uhr im Babylon-Kino (Rosa-Luxemburg-Straße 30; Nähe S/U-Bahnhof Alexanderplatz).

Keine Angst, ich werd sicher nochmal darauf hinweisen.


TV-Tipp für den 8. Juli: Felicia, mein Engel

Juli 8, 2010

Egoyan, die zweite


3sat, 22.25

Felicia, mein Engel (Kan/GB 1999, R.: Atom Egoyan)

Drehbuch: Atom Egoyan

LV: William Trevor: Felicia´s journey, 1994 (Felicias Reise)

Mr. Hilditch (Bob Hoskins) hilft der 17-jährigen Felicia bei der Suche nach Johnny. Dabei verfolgt er gleichzeitig seine eigenen Pläne.

Wie immer bei Egoyan: langsam, aber konzentriert erzählt, mit grandiosen Leistungen der Schauspieler und einer exquisiten Kameraarbeit. Halt Kino für denkende Menschen.

Mit dieser Parabel für die Zerstörung von Unschuld liefert er [Egoyan] eins der düstersten und beklemmendsten Porträts eines Serienmörders, das seit langem in Kino zu sehen war – eine außerordentliche schauspielerische Leistung von Bob Hoskins.“ (Heinrichs, Rheinische Post, 4. 2. 2000)

Mit Bob Hoskins, Arsinée Khanjian, Elaine Cassidy

Hinweise

Wikipedia über „Felicia, mein Engel“ (deutsch, englisch)

Homepage von Atom Egoyan

Deutsche Atom-Egoyan-Fanseite


Joe Pitt sorgt wieder für Ärger

Juli 7, 2010

Was soll ich über das vierte Joe-Pitt-Buch sagen, das ich nicht schon so ähnlich bei den vorherigen Pitt-Krimis gesagt habe? Es ist gut und kann ohne die Kenntnis der vorherigen Bücher gelesen werden. Aber chronologisch macht es mehr Spaß.

Wem das zu kurz war:

Am Ende von „Das Blut von Brooklyn“ musste Privatdetektiv, Troubleshooter und Vampyr Joe Pitt (so eine Art Bastard-Sohn von Phil Marlowe und Mike Hammer) Manhattan verlassen.

Ein Jahr später schlägt er sich in der South Bronx mehr schlecht als recht durch. Näher kann er nicht zu seiner früheren, an AIDS erkrankten und inzwischen mit dem Vyrus infizierten Freundin Evie gelangen. Denn er darf sich nicht von seinen früheren Freunden, die den mächtigen Vampyrclans der Koalition oder der Society angehören und ihn immer noch töten wollen, erwischen lassen.

Eines Abends wird er von Verbündeten der Koalition geschnappt, gefoltert (er verliert dabei einen Zeh und ein Auge) und Predo, der Chef der Koalition (dem mächtigsten Vampyrclan Manhattans), bietet ihm, wenn er einen Auftrag erfüllt, eine Rückkehr nach Manhattan an. Die nicht-infizierte Millionenerbin Amanda Horde hat einen neuen Clan gegründet, der jeden aufnimmt. Außerdem sucht sie ein Heilmittel gegen das Vyrus. Sie gefährdet mit ihren Handlungen das Überleben der Vampyre, die seit Jahrhunderten alles tun, damit die Menschen nichts von ihrer Existenz erfahren.

Joe Pitt nimmt das Angebot, auch wenn er weiß, dass er den Auftrag wahrscheinlich nicht überleben wird, an. In Manhattan gerät Pitt schnell zwischen die Fronten der Clans und er versucht mit allen Mitteln seine eigene Haut zu retten. Dummerweise weiß er nie, wer ihn belügt. Aber auch seine Gegner wissen nicht, wann er sie belügt.

Das klingt jetzt – Vampyre, Koalition, Clans, Vyrus – ziemlich nach einem Mix aus Fantasy und Horrorroman. Dabei ist „Bis zum letzten Tropfen“, wie die vorherigen Joe-Pitt-Romane, vor allem ein Hardboiled-Privatdetektivkrimi in dem die Vampirclans nur eine andere Form von Verbrecherbanden (vulgo Mafia) sind und Joe Pitt als auf seine Autonomie bedachter Einzelgänger versucht, halbwegs ehrlich über die Runden zu kommen.

In „Bis zum letzten Tropfen“ erzählt Charlie Huston gewohnt pointiert, wie Joe Pitt in sein altes Jagdgebiet zurückkehrt, wieder keinem Ärger aus dem Weg geht, vielen davon selbst provoziert und er sich so wahrscheinlich alle Chancen auf ein Leben in Manhattan verbaut. Wie die Geschichte von Joe Pitt endet, erzählt Charlie Huston im fünften und letzten Joe-Pitt-Krimi „My dead body“, der nächstes Jahr bei Heyne erscheinen dürfte.

Charlie Huston: Bis zum letzten Tropfen

(übersetzt von Kristof Kurz)

Heyne, 2010

336 Seiten

8,95 Euro

Originalausgabe

Every last drop

Ballantine Books, 2008

Hinweise

Pulp Noir: Homepage/Blog von Charlie Huston

Meine Besprechung von Charlie Hustons „Killing Game“ (The Shotgun Rule, 2007)

Meine Besprechung von Charlie Hustons „Das Clean-Team“ (The mystic arts of erasing all signs of death, 2009)

Mein Interview mit Charlie Huston

Charlie Huston in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 7. Juli: Wahre Lügen

Juli 7, 2010

Tele 5, 22.35

Wahre Lügen (Can/GB 2005, R.: Atom Egoyan)

Drehbuch: Atom Egoyan

LV: Rupert Holmes: Where the Truth lies, 2003

1972 will eine junge, ehrgeizige Journalistin herausfinden, was 1957 in einem Hotelzimmer geschah. Damals wurde die Leiche einer Studentin in der Suite der erfolgreichen Entertainer Lanny Morris und Vince Collins gefunden. Die Todesursache wurde nie geklärt, aber die Freundschaft der beiden Entertainer zerbrach.

Eleganter Neo-Noir von Kritikerliebling Atom Egoyan.

Die retrospektiv erzählte Mischung aus Film noir und 1950er-Jahre-Melodram ist als faszinierendes Spiel mit Chiffren und Symbolen konzipiert, das, inszenatorisch perfekt, auf höchst vergnügliche Weise den Widerspruch zwischen Schein und Sein demonstriert.“ (Lexikon des internationalen Films)

mit Kevin Bacon, Colin Firth, Alison Lohman, Rachel Blancard

Wiederholung: Donnerstag, 8. Juli, 02.40 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über „Wahre Lügen“ (deutsch, englisch)

Film-Zeit über „Wahre Lügen“

Homepage von Atom Egoyan

Deutsche Atom-Egoyan-Fanseite


Cover der Woche

Juli 6, 2010


TV-Tipp für den 6. Juli: Dick Tracy

Juli 6, 2010

SRTL, 22.10

Dick Tracy (USA 1990, R.: Warren Beatty)

Drehbuch: Jim Cash, Jack Epps Jr.

LV: Comicfigur von Chester Gould

Buch zum Film: Max Allan Collins: Dick Tracy, 1990 (Dick Tracy)

Polizist Dick Tracy (edler als Prinz Eisenherz) jagt die bösen Buben.

Aus heutiger Sicht kann “Dick Tracy” als der unschuldige Vorläufer für Filme wie “Sin City”. Denn Beatty übertrug das Artwork der Dick-Tracy-Comics nahezu bruchlos auf die Leinwand. Das fasziniert einerseits wegen der gewollten Künstlichkeit und langweilt genau deshalb; auch weil die Story Quatsch ist.

‚Dick Tracy‘ ist sicherlich eine der kongenialsten Comic-Verfilmungen der Filmgeschichte, besitzt die richtige Mischung aus Naivität und den Glauben daran.” (Fischer Film Almanach 1991)

Mit Warren Beatty, Glenne Headly, Madonna, Al Pacino, Dustin Hoffman, Seymour Cassell, Paul Sorvino, Dick Van Dyke, Charles Durning, R. G. Armstrong, Henry Silva, James Caan, Kathy Bates, Colm Meaney, Michael J. Pollard

Hinweise

Wikipedia über „Dick Tracy“ (deutsch, englisch)

Dick Tracy Museum

Slate: Keith Phipps über „Dick Tracy“ (21. Juni 2010)


The Walking Dead: Die Geschichte der letzten Menschen

Juli 5, 2010

Dank George A. Romero wissen wir, was Zombies sind und wie sie am besten getötet werden. Ein Schuss in den Kopf. Alternativ kann auch der Kopf abgeschlagen werden.

Dank Robert Kirkman und seiner Comicserie „The Walking Dead“ entwickeln wir eine Vorstellung, wie es ist, in einer von Zombies bevölkerten Welt zu überleben. Denn, wie bei Romero, tauchen die Zombies plötzlich auf. Die Gründe dafür sind, ebenfalls wie bei Romero, unklar.

Kleinstadtpolizist Rick Grimes lag die entscheidenden Wochen im Koma. Als er aufwacht, ist die Welt fast menschenleer. Er fährt, in der Hoffnung seine Frau Lori und seinen siebenjährigen Sohn Carl zu finden, nach Atlanta. Fast zufällig findet er sie und eine kleine Gruppe Überlebender. Schnell wird Grimes zu ihrem Anführer.

Als die Lage für sie immer gefährlicher wird, beschließen sie, in der Hoffnung irgendwo andere Menschen zu finden, aufzubrechen.

In den folgenden Bänden der Eisner-nominierten Comicserie „The Walking Dead“ schildert Robert Kirkman, wie Rick Grimes und die von ihm angeführte Menschen versuchen zu überleben und eine neue Gesellschaft zu gründen. Dabei treffen sie – insofern ähnelt die Serie einem klassischen Western, in dem gezeigt wird, wie die Siedler von der Ost- zur Westküste reisen und mit vielen Gefahren (vor allem mörderische Rothäute und verbrecherische Bleichgesichter) zu kämpfen haben – auf viele Gefahren und verlieren auch einige Gefährten.

Über eine längere Zeit findet die von Grimes angeführte Gruppe in einem Gefängnis eine sichere Unterkunft. Denn die Zäune, die früher einen Ausbruch der Insassen verhindern sollten, verhindern jetzt einen Einbruch der Zombies.

Dass sie nicht ewig in diesem Heim bleiben können, wissen sie, nachdem sie sich mit Philip, dem selbsternannten und ziemlich durchgeknallten Gouverneur von Woodbury, anlegen. Gegen ihn ist Aunty Entity (Tina Turner im dritten Mad-Max-Film „Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel“) ein Ausbund an Menschlichkeit.

Im Ende des neunten Bandes „Im finsteren Tal“ machen sich Grimes und seine Freunde zusammen mit Army-Sergeant Abe Ford (einem Geistesverwandten von Grimes, was natürlich für Konflikt zwischen ihnen sorgt), der von ihm angeführten Gruppe Überlebender und dem Wissenschaftler Eugene Porter, der behauptet ein Gegenmittel gegen die Zombie-Plage zu kennen, auf den Weg nach Washington, D. C.. Denn dort soll es, so Porter, die Möglichkeit zur Heilung geben.

Die Idee zu „The Walking Dead“ entstammt meiner Begeisterung für Zombiestreifen. Ich habe mir diese Filme damals reingezogen, als ob es kein Morgen gäbe, und ich wollte immer wissen, wie es eigentlich nach dem Ende des Films weitergeht. Also kam mir die Idee, einen Comic zu machen, der wie ein Zombiefilm sein würde – nur eben ohne jemals zu enden. Ich wollte die Zombie-Apokalypse erforschen, ohne mich dabei auf einen bestimmten Schluss festzulegen, und das bis zur letzten Konsequenz durchziehen. Daraus entstand dann „The Walking Dead“. Das war ungefähr im Oktober 2002.

Robert Kirkman

Obwohl immer wieder über mehrere Seiten Zombies getötet werden und es immer wieder zwischen den Menschen äußerst gewalttätig zugeht, ist die von Robert Kirkman erfundene und sehr erfolgreiche Serie „The Walking Dead“ kein primitives Gewaltepos. Im Zentrum steht nämlich die Frage, was den Menschen ausmacht und wie Menschen in extremen Situationen, wenn alle vorherigen Gewissheiten und zivilisatorischen Barrieren nicht mehr gelten, reagieren. So bringt Rick Grimes, der als Polizist ausgebildet wurde Menschen zu beschützen, immer wieder andere Menschen um oder verletzt sie schwer. Teils weil er es muss, teils weil er annimmt, dass sie das Überleben der von ihm angeführten Gruppe oder seiner Familie gefährden.

Die Afroamerikanerin Michonne war früher eine Anwältin mit Mann und Kindern. Jetzt ist sie eine eiskalte Killerin, die am liebsten Zombies mit einem Samurai-Schwert köpft.

Die Anwaltsgehilfin Andrea wird eine Scharfschützin, Einige der Gefängnisinsassen werden zu wichtigen Stützen der Gemeinschaft. Denn ihre alten Verfehlungen, soweit sie überhaupt bekannt sind, zählen heute nicht mehr.

Andere kommen mit der Situation nicht klar und versuchen sich umzubringen. Sie alle fragen sich immer wieder, wie sie mit den Zombies umgehen sollen. Denn einige der Zombies sind ihre Kinder, Frauen, Männer, Freunde – und wenn es ein Heilmittel gibt, könnten sie doch vielleicht wieder Menschen werden. Und sie fragen sich, ob sie noch geistig zurechnungsfähig sind in dieser unnormalen Situation in der sie ständig Dinge tun, die sie vorher für undenkbar gehalten haben.

Auch Philip, der sadistische Gouverneur von Woodsbury, ist eine zerrissene Gestalt. Er wohnt mit seiner kleinen Tochter, die ein Zombie ist, zusammen, sieht jeden Tag, dass sein Kind kein Mensch mehr ist und dennoch versucht er, obwohl er sie wie ein gefährliches Haustier hält, für sie ein Vater zu sein. Ein schlimmeres Bild für den moralischen Verfall gibt es wahrscheinlich in keinem der bis jetzt erschienenen zehn Bände.

Gleichzeitig zeigt Kirkman, wie die Überlebenden versuchen, eine neue Gesellschaft aufzubauen, obwohl es immer mehr Zombies gibt, sie selbst immer weniger werden und sie sich manchmal der schlimmste Feind sind. Ein Ende von „The Walking Dead“ ist, auch weil die Verkaufszahlen stimmen, nicht abzusehen.

Die deutschen Ausgaben sind, wie bei Cross Cult gewohnt, vorbildlich. Jeder Band hat Bonusmaterial. Zum Standard gehört die „Zombie-Guide“, in der über Zombie-Filme, -Comics und -Bücher, den Zombie-Paten George A. Romero, die Ursprünge des Zombie-Mythoses und die Zombie-Walks geschrieben wird. Es gibt auch Vor- und Nachworte, Interviews mit Autor Robert Kirkman (Band 1 und Band 10), Zeichner Tony Moore (Band 1), Zeichner Charlie Adlard, der nach dem sechsten Heft die Serie von Moore übernahm (Band 5), eine ausführliche Charakter-Guide (Band 10, die für Neueinsteiger viele Spoiler enthält) und den im Image Holiday Special 2005 veröffentlichten sechsseitigen Comic „Eine Weihnachtsgeschichte“ (Band 10).

In den USA startet im Oktober bei AMC eine vorerst sechsteilige Verfilmung von „The Walking Dead“. Frank Darabont (Die Verurteilten, The Green Mile) ist verantwortlich für die Serie. Er schrieb auch das Buch für die erste Folge und inszenierte sie. Es spielen unter anderem Andrew Lincoln (Rick Grimes), Sarah Wayne Callies (Lori Grimes, bekannt aus „Prison Break“), Jon Bernthal (Shane Walsh), Laurie Holden (Andrea, unter anderem „The Shield“, „X-Files“), Jeffrey DeMunn (Dale), Steven Yeun (Glenn) mit und die ersten Bilder sehen verdammt gut aus. Das könnte nach „Dexter“, „Californication“ und „Breaking Bad“ eine weitere TV-Serie werden, die auch vor einer satten Portion Sex, Gewalt und Amoralität nicht zurückschreckt. Denn eine Zombie-TV-Serie sollte nicht viel harmloser als ein zünftiger Zombie-Film oder die Vorlage sein.

Robert Kirkman/Charlie Adlard/Cliff Rathburn: The Walking Dead – Dämonen (Band 10)

(übersetzt von Marc-Oliver Frisch)

Cross Cult, 2010

168 Seiten

16 Euro

Originalausgabe

The Walking Dead – Vol. 10: What we become

Image, 2009

(enthält Issue 55 – 60)

Die bisherigen Bände

The Walking Dead: Gute alte Zeit (Band 1)

The Walking Dead – Vol. 1: Days gone bye

(enthält Issue 1 – 6)

The Walking Dead: Ein langer Weg (Band 2)

The Walking Dead – Vol. 2: Miles behind us

(enthält Issue 7 – 12)


The Walking Dead: Die Zuflucht (Band 3)

The Walking Dead – Vol. 3: Safety behind bars

(enthält Issue 13 – 18)

The Walking Dead: Was das Herz begehrt (Band 4)

The Walking Dead – Vol. 4: The hearts desire

(enthält Issue 19 – 24)


The Walking Dead: Die beste Verteidigung (Band 5)

The Walking Dead – Vol. 5: The best defense

(enthält Issue 25 – 30)

The Walking Dead: Dieses sorgenvolle Leben (Band 6)

The Walking Dead – Vol. 6: This sorrowful life

(enthält Issue 31 – 36)


The Walking Dead: Vor dem Sturm (Band 7)

The Walking Dead – Vol. 7: The calm before

(enthält Issue 37 – 42)

The Walking Dead: Auge um Auge (Band 8)

The Walking Dead – Vol. 8: Made to suffer

(enthält Issue 43 – 48)


The Walking Dead:Im finsteren Tal (Band 9)

The Walking Dead – Vol. 9: Here we remain

(enthält Issue 49 – 54)

The Walking Dead: Dämonen (Band 10)

The Walking Dead – Vol. 10: What we become

(enthält Issue 55 – 60)

Hinweise

Offizielle „The Walking Dead“-Seite

Wikipedia über „The Walking Dead“ (deutsch, englisch)

AMC-Blog zu „The Walking Dead“ (derzeit: Berichte und Bilder von den Dreharbeiten)

The Walking Dead“-Fanseite

The Walking Dead“-Wiki


Die Shortlist für den Theakstons Old Peculier Crime Novel of the Year Award 2010

Juli 5, 2010

Nach der Longlist gibt es jetzt die Shortlist für den 2010 Theakstons Old Peculier Crime Novel of the Year Award:

In the Dark, von Mark Billingham (Little, Brown)

The Surrogate, von Tania Carver (Little, Brown)

A Simple Act of Violence, von R.J. Ellory (Orion)

The Crossing Places, von Elly Griffiths (Quercus)

Dead Tomorrow, von Peter James (Pan Books)

Gallows Lane, von Brian McGilloway (Pan Macmillan)

Doors Open (Der Mackenzie-Coup), von Ian Rankin (Orion)

Child 44 (Kind 44), von Tom Rob Smith (Simon & Schuster)

Der Gewinner wird am Donnerstag, den 22. Juli auf dem Theakstons Old Peculier Crime Writing Festival in Harrogate, England, bekannt gegeben. Er wird ermittelt, indem die Ergebnisse einer Online- und einer Experten-Abstimmung zusammengefasst werden.

(via The Rap Sheet)


Kleinkram

Juli 5, 2010

Die Juli-Ausgabe von The Big Thrill, der Zeitung der International Thriller Writers (ITW) ist online.  Dieses Mal werden unter anderem, oft mit Interviews oder in längeren Porträts, Gregg Hurwitz, Jeffery Deaver (ein neuer Lincoln-Rhyme-Roman),  Allison Brennan, Brad Thor, Rick Mofina, Dan Fesperman, Heather Graham, Christine Kling (über ihre Besprechung von Erskine Childers‘ „The Riddle of the Sands“ für „Thrillers: 100 must reads“) und einem kleinen Artikel über den ITW-Sammelband „Thrillers: 100 must reads“ vorgestellt.

BSC hat sich mit Michael Koryta („Tödliche Rechnung“, im November „Blutige Schuld“) unterhalten.

epd Film hat sich mit James Mangold (3:10 to Yuma, Walk the line, Copland, zuletzt Knight and Day) unterhalten.

In der New York Times macht sich A. O. Scott einige Gedanken über die Geschichte der Sommer-Blockbuster.

Goodbye Mulitplex. Hello Special Screening? – Jedenfalls gibt es im Independent einen kleinen Überblick über Filmpräsentationen an ungewöhnlichen Orten oder in einem ungewöhnlichen Rahmen in London.

Vor einigen Tagen war ich auf dem sehr anstrengendem (Man, 16 Stunden Vorträge an zwei Tagen plus Filmprogramm) und sehr informativem Kolloquium „Gefährliches Kino? – Filme im Konflikt mit Gesetz, Geld und Gesellschaft“ der Deutschen Kinemathek.

Inzwischen sind einige ausführliche Nachberichte und Mitschnitte online:

Bei „f-lm“ gibt es Mitschnitte der Vorträge von Roland Seim („Zensur heute in Deutschland“) und Marcus Stiglegger („Ein Genre unter Verdacht: Terrorkino. Hostel, Saw und der Mythos ‚torture porn‘).

Bei Telepolis gibt es von Stefan Höltgen einen ausführlichen Bericht von der Tagung und einen Nachschlag zum „Blutgericht in Texas“ (auch bekannt als „Texas Chainsaw Massacre“):

die juristische Bürokratie sieht nicht vor einen ehemals verbotenen Film wieder zu „erlauben“ – selbst wenn alle (!) Beteiligten das Verbot heute nicht mehr nachvollziehen können.

Deshalb wird das aus heutiger Sicht eher harmlose „Blutgericht in Texas“ vielleicht niemals in Deutschland veröffentlicht werden. Auch nicht für Erwachsene.

Im September macht die Deutsche Kinemathek eine Folgeveranstaltung.

Ebenfalls bei Telepolis hat sich Hans Schmid mit dem Thriller „Peeping Tom – Augen der Angst“ beschäftigt.

Sieht gut aus:

Deutscher Kinostart der Verfilmung des Comics von Warren Ellis und Cully Hamner ist 28. Oktober. Robert Schwentke führt Regie.

Hört sich gut an:

if you’re strong of stomach I think Michael Winterbottom’s adaptation of Jim Thompson’s The Killer Inside Me is easily one of the most unique experiences you can currently have at the movie theater.

James Rollins hat die Filmrechte von seiner Sigma-Force-Serie verkauft.

Roman – Film. Einfache Sache, oder? Immerhin hat der Romanautor schon die ganze Arbeit getan.

Naja, nicht ganz.

Lee Goldberg schreibt:

I’ve adapted a few novels for the screen over  the years, and it’s always a difficult task. You’ve got to capture what made the book great, but you’ve also got  to change a lot of things in order to make it work as a screenplay.

Er fragte seinen alten UCLA-Professor Richard Walter und der schrieb eine sehr lesenswerte Antwort:

Adaptors should feel free to delete scenes and entire chapters from the book; they should feel equally free to create wholly new material, even invent new characters, if in doing so they create a finer script. They should try at most to capture merely the spirit of the book, if that, and avoid becoming a slave to the facts and data contained in the original pages.

Human Rights Watch hat einen umfangreichen Bericht veröffentlicht: „Ohne nachzufragen – Geheimdienstliche Zusammenarbeit mit Ländern in denen gefoltert wird“.


TV-Tipp für den 5. Juli: Die großen Kriminalfälle

Juli 5, 2010

ARD, 21.00

Die großen Kriminalfälle: Rudolph Moshammer – der einsame Tod des Modemacher (D 2010, R.: Danuta Harrich-Zandberg, Walter Harrich)

Drehbuch: Danuta Harrich-Zandberg, Walter Harrich

Auftakt zu vier neuen Folgen der Dokureihe „Die großen Kriminalfälle“. Los geht’s mit dem Mord an dem exzentrischen Modemacher.

Wiederholung: ARD, Dienstag, 6. Juli, 03.45 Uhr (Taggenau! – Wahrscheinlich auch in der Mediathek)


TV-Tipp für den 4. Juli: The Blues Brothers

Juli 4, 2010

Arte, 20.15

The Blues Brothers (USA 1980, R.: John Landis)

Drehbuch: Dan Aykroyd, John Landis

Als die beiden Waisenkinder Jake und Elwood Blues erfahren, dass das katholische Waisenhaus, in dem sie aufwuchsen, wegen nicht gezahlter Grundsteuer verkauft werden soll, beschließen sie, das Geld zu beschaffen. Dafür müssen sie ihre alte Blues-Band wieder vereinigen. Doch nicht alle wollen sofort mitmachen, eine geheimnisvolle Frau will sie umbringen und die Polizei verfolgt sie.

Immer wieder gern gesehene Mischung aus Bluesfilm, Konzertfilm, Komödie und Action-Film. Die Blues-Brothers-Band gab es wirklich und nach dem Film verzichtete keine Blues-Band auf schwarze Anzüge, Hüte und Sonnenbrillen.

mit John Belushi, Dan Aykroyd, James Brown, Cab Calloway, Ray Charles, Aretha Franklin, Steve Cropper, Donald Dunn, Murphy Dunne, Willie Hall, Tom Malone, Lou Marini, Matt Murphy, Alan Rubin, Carrie Fisher, Henry Gibson, John Candy, Kathleen Freeman, Twiggy, Frank Oz, Charles Napier, Chaka Khan, John Landis, John Lee Hooker, Walter Horton, Pinetop Perkins, Steven Spielberg, Mr. T (Debüt als Mann an der Straße) und noch viele weitere Musiker

Wiederholung: Freitag, 9. Juli, 14.45 Uhr

Hinweise

Wikipedia über „The Blues Brothers“ (deutsch, englisch)

Blues Brothers Central (umfangreiche Fanseite)



Neue TV-Krimi-Buch-Tipps online

Juli 3, 2010

Trotz Fußball und Hitze hat Alligator-Alfred (naja, Hitze sind Alligatoren ja gewohnt) meine neuen TV-Krimi-Buch-Tipps liebevoll bebildert. Für das Programm kann er ja nichts:

Wer nicht zu den Mankell- und Barnaby-Fans gehört, muss sich, trotz Sherlock Holmes und „Nachtschicht“ auf Graubrot einstellen, die Francis-Durbridge-Verfilmung „Tim Frazer“ (Wow, das fanden unsere Eltern spannend?) gucken oder sich diesen Perlen zuwenden: so läuft nach langem wieder Warren Beattys Chester-Gould-Verfilmung „Dick Tracy“, Atom Egoyans Rupert-Holmes-Verfilmung „Wahre Lügen“ und seine William Trevor-Verfilmung „Felicia, mein Engel“, Claude Pinoteaus Francis-Ryck-Verfilmung „Ich – Die Nummer eins“, Alfred Hitchcocks Victor-Canning-Verfilmung „Familiengrab“, Jean-Pierre Melvilles Pierre-Lesou-Verfilmung „Der Teufel mit der weißen Weste“ und als TV-Premiere, Eric Barbiers Ted-Lewis-Verfilmung „Die Schlange“.


TV-Tipp für den 3. Juli: Reservoir Dogs

Juli 3, 2010

Eins Festival, 23.15

Reservoir Dogs (USA 1992, R.: Quentin Tarantino)

Drehbuch: Quentin Tarantino

Buch zum Film (Drehbuch): Quentin Tarantino: Reservoir Dogs – Das Buch zum Film/Zweisprachige Ausgabe (rororo 1997)

Einige Gangster überfallen einen Juwelier. Der Überfall geht schief. Sie flüchten in eine Garage. Mr. Orange (sie kennen sich nur unter Farb-Pseudonymen) liegt schwerverletzt auf dem Boden und kämpft um sein Leben. Die anderen Gangster versuchen währenddessen die 100.000-Dollar-Frage „Wer hat uns verraten?“ zu klären.

Der Einfluss von Quentin Tarantinos Kinodebüt auf das Kino der Neunziger Jahre kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ich sage nur nicht-chronologisches Erzählen (Bis dahin galt die eiserne Regel: Keine Rückblenden!), lustvoll zelebrierte Gewalt, coole Dialoge und oft ebenso coole Monologe.

Wirklich erstaunlich bei dem Klassiker ist nur, dass er erst 2009 seine TV-Premiere hatte. Wer also in den vergangenen Jahren wirklich jede Kinoaufführung verpasste, keine der zahlreichen DVD-Ausgaben kaufte und die Erstausstrahlung versäumte, kann jetzt das Werk sehen.

Mit Harvey Keitel, Tim Roth, Michael Madsen, Chris Penn, Steve Buscemi, Lawrence Tierney, Edward Bunker, Quentin Tarantino

Wiederholung: Sonntag, 4. Juli, 02.10 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

The Quentin Tarantino Archives

Deutsche Quentin-Tarantino-Fanseite

Wikipedia über „Reservoir Dogs“

Drehbuch „Reservoir Dogs“ von Quentin Tarantino

Quentin Tarantino in der Kriminalakte


DVD-Kritik: Was ist „Der Preis des Verbrechens“?

Juli 2, 2010

Kurz gesagt ist „Trial & Retribution“ (so der Originaltitel von „Der Preis des Verbrechens“) die britische Ausgabe von „Law & Order“. Aber während die Amis in vierzig Minuten die ganze Geschichte eines Verbrechens von der Tat bis zur Verurteilung des Tatverdächtigen erzählen, brauchen die Briten dafür zweihundert Minuten.

Diese füllen sie allerdings sehr gut. In den ersten beiden Folgen „Tod eines Mädchens“ und „Herr der Fliegen“ stehen dabei, wie auch in den folgenden zwanzig Folgen der langlebigen Serie, die langwierigen Ermittlungen der Polizei und die alltäglichen Abläufe eines Strafprozesses im Mittelpunkt. Dank gut geschriebener Fälle und einem Blick für Details ist diese Beobachtung des Alltags von Polizei und Justiz in keiner Sekunde langweilig.

Es werden die Ermittlungen der Polizei, die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen, die Formalien bei Verhören (So legt D. S. Walker zwei Cassetten in den Rekorder ein, er sagt Datum, Uhrzeit, wer dabei ist und jeder Anwesende muss seinen Namen sagen. Der Verdächtige muss auch sein Geburtsdatum und seine Anschrift nennen.), die Überzeugungsarbeit bei Anklägern und später vor Gericht ausführlich gezeigt. Außerdem werden in der zweiten Hälfte jeder Folge, wenn das Gerichtsverfahren im Mittelpunkt der Handlung steht, auch die Besprechungen der Verteidiger dokumentiert.

Dieser quasi-dokumentarische Blick auf die Details der Arbeit von Polizisten, Anklägern und Verteidigern und die vom Verbrechen und den Ermittlungen Betroffenen, verknüpft mit einer, aus Sicht des an hunderttausend Plotwendungen gewohnten Thrillerkonsumenten, alltäglichen Geschichte, entfaltet einen ganz eigenen Sog.

In der ersten Folge „Tod eines Mädchens“ (wobei der deutsche Titel schon verrät, was die Kommissare und das britische Publikum erst nach einer halben Stunde erfahren) verschwindet ein fünfjähriges Mädchen. Nach einer langen Suche wird die Leiche entdeckt und, nachdem die Alibis des langhaarigen, arbeitslosen Stiefvaters Peter und des ebenfalls langhaarigen, psychisch schwer angeknacksten Michael Dunn überprüft wurden, sind die Ermittler Walker und North von Dunns Schuld überzeugt. Aber die Beweislage ist dünn und während des Prozesses stellt sich ihr Hauptbeweis als gefälscht heraus.

In der zweiten Folge „Herr der Fliegen“ steht dann ein vollkommen anderer Täter im Mittelpunkt. Denn die beiden Polizisten Walker und North glauben, dass der Geschäftsmann Damon Morton ein mehrfacher Frauenmörder ist. Aber seine jugendlichen Angestellten, die ihren Chef maßlos bewundern, gestehen die Tat.

Im Zentrum von „Der Preis des Verbrechens“ steht dabei weniger die Frage nach dem Täter, sondern nach den Auswirkungen des Verbrechens auf die Betroffenen und ihre Beziehungen zueinander. Fokussiert werden die unterschiedlichen Handlungsstränge immer wieder durch das Strafverfahren und die die Gerichtsverhandlung abschließende Verurteilung.

Erfinderin und Produzentin Lynda La Plante, von der auch die preisgekrönte Serie „Heißer Verdacht“ (Prime Suspect, mit Helen Mirren) ist, lässt sich in jeder „Der Preis des Verbrechens“-Folge jeweils zweihundert Minuten Zeit, um einen Fall aufzudröseln. In der gleichen Zeit könnte man zwei „Tatorte“ ansehen. Aber trotzdem vergeht in „Der Preis des Verbrechens“ die gefühlte Zeit schneller.

Der Preis des Verbrechens – Volume 1 (Trial & Retribution, GB 1997/1998)

Erfinder: Lynda La Plante

DVD

Edel Germany

Bild: 4:3

Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)

Untertitel: –

Bonusmaterial: –

Länge: 404 Minuten (4 DVDs)

FSK: ab 16 Jahre

Die ersten beiden Fälle

Der Preis des Verbrechens: Tod eines Mädchens (Trial & Retribution, GB 1997)

Regie: Aisling Walsh

Drehbuch: Vaughan Kinghan (nach einer Idee von Lynda La Plante)

mit David Hayman (D. S. Michael Walker), Kate Buffery (D. I. Pat North), Rhys Ifans (Michael Dunn), Helen McCrory (Anita Harris), Lee Ross (Peter James)

Der Preis des Verbrechens: Herr der Fliegen (Trial & Retribution II, GB 1998)

Regie: Aisling Walsh

Drehbuch: Vaughan Kingham (nach einer Idee von Lynda La Plante)

mit David Hayman (D. S. Michael Walker), Kate Buffery (D. I. Pat North), Iain Glen (Damon Morton), Lindy Henry (Marilyn Spark), Andrew Buckley (Jimmy Garrett)

Hinweise

Homepage von Lynda La Plante

Wikipedia über „Trial & Retribution“

Fernsehserien über „Der Preis des Verbrechens“

ITV über „Trial & Retribution“



TV-Tipp für den 2. Juli: Die barfüßige Gräfin

Juli 2, 2010

WDR, 23.15

Die barfüßige Gräfin (USA 1954, R.: Joseph L. Mankiewicz)

Drehbuch: Joseph L. Mankiewicz

Anhand des in einer langen Rückblende erzählten rasanten Aufstiegs einer spanischen Nachtclubtänzerin zu einem Hollywoodstar, die ihr Privatleben nicht in den Griff bekommt, rechnet Mankiewicz mit der Traumfabrik ab – und mystifiziert sie gleich wieder.

Eine Seifenoper mit internationalem Rahmen.“ (Time Magazine)

Mankiewicz’ Dialoge funkeln wie kostbarer Burgunder.“ (Hollywood Reporter)

Sein Drehbuch war für einen Oscar und den Preis der Writers Guild of America nominiert.

mit Humphrey Bogart, Ava Gardner, Edmond O’Brien, Marius Goring

Hinweise

Wikipedia über Joseph L. Mankiewicz (deutsch, englisch)

Senses of Cinema über Joseph L. Mankiewicz


Monsieur Raynal besucht die „Suite Noire“

Juli 1, 2010

Die Idee ist einfach genial. Mit der Betonung auf „einfach“ und auf „genial“.

Jean-Bernard Pouy, ein in Frankreich bekannt-beliebter, einfallsreicher Noir-Autor, der auch die langlebige „Pulp“-Serie initiierte (einige Bücher wurden auch übersetzt) und dem bei uns trotz etlicher Übersetzungen der große Durchbruch versagt blieb, fungierte als Herausgeber für die „Suite Noire“.

In dieser Serie erscheinen kurze Krimis von Noir-Autoren wie Colin Thibert, Chantal Pelletier, Patrick Raynal und Didier Daeninckx. Jede Geschichte ist eine Hommage an einen bereits erschienenen Krimi. Acht Geschichten wurden anschließend als einstündige TV-Krimis verfilmt. Die DVD mit den „Suite Noir“-Filmen ist für Herbst bei edel angekündigt. Die Vorlagen erscheinen davor im Distel Literaturverlag.

Zur ersten, aus vier „Suite Noire“-Krimis bestehenden, Lieferung gehört Patrick Raynals Privatdetektiv-Geschichte „Landungsbrücke für Engel“, die eine Hommage an den mir unbekannten Pulp-Autor Verne Chute und seinen 1946 bei Dell erschienenen Krimi „Flight of an Angel“ ist.

Raynal, der wie Pouy und Jean-Patrick Manchette in der Tradition des politisch links stehenden, sich US-amerikanischer Vorbilder bedienenden und die Gesellschaft radikal kritisierenden Néo-Polar steht und der von 1991 bis 2005 Herausgeber der „Série Noire“ bei Gallimard war, schickt in „Landungsbrücke für Engel“ Privatdetektiv Giuseppe Corbucci in seinem ersten Auftrag los, den Tod einer kerngesunden Frau zu überprüfen. Die Tochter Florence Pelletier „mit Kurven wie Ava Gardner“ glaubt an einen Mord und, nachdem Corbucci sich mit einem Einbruch die Krankenakte der Toten besorgt und dabei eine beachtliche Menge an Spuren hinterlassen hat, wird der Verdacht der Tochter erhärtet. Corbuccis Ermittlungen führen geradewegs in die sehr mächtige, gut vernetzte und sehr skrupellose High Society von Nizza.

Auf knapp hundert kurzweiligen Seiten wühlt sich Patrick Raynal höchst vergnüglich durch den reichhaltigen Fundus des Privatdetektivkrimis und kredenzt dem Popkulturaficionado eine Vielzahl von Anspielungen. So hießen die Macher des bahnbrechenden Italo-Western „Django“ (mit Franco Nero) Sergio und Bruno Corbucci. Der nicht-existierende Docteur Pouy spielt auf den sehr existierenden Herausgeber Pouy an. Eine Freundin erinnert Ich-Erzähler Corbucci an Thelma Ritter und dass er erzählt, er habe nach seiner Entlassung bei einer Zeitung den Beruf des Privatdetektivs gewählt, weil „ich durch meine hervorragenden Kenntnis von Chandler eindeutig prädestiniert war“ sagt einiges über seine Prinzipien aus.

Corbucci macht dabei auf Chandlers Spuren eine ziemlich gute Figur, obwohl die Gesellschaft noch korrupter als zu Phil Marlowes Tagen ist und er öfters verprügelt wird. Denn niemals hat ein Doktor Marlowe gesagt, er brauche ein halbes Jahr um sich von einer Tracht Prügel zu erholen.

Landungsbrücke für Engel“ ist, auch wenn das Ende etwas überstürzt kommt, ein feiner Quickie für die Freunde eines zitatreichen französischen Noir.

Patrick Raynal: Landungsbrücke für Engel

(übersetzt von Katarina Grän)

Distel Literaturverlag, 2010

108 Seiten

10 Euro

Originalausgabe

Le débarcadère des anges

Èditions La Brance, Paris 2007

Verfilmung

Schönheit muss sterben (Le débarcadère des anges, F 2009)

Regie: Brigitte Roüan

Drehbuch: Brigitte Roüan, Santiago Amigorena (Adaption)

Hinweise

Krimi-Couch über Patrick Raynal

Wikipedia über Patrick Raynal

Homepage der „Suite Noire“ (englische Version)

Seite der Éditions La Branche über die „Suite Noire“


TV-Tipp für den 1. Juli: Polizeiruf 110: Mit anderen Augen

Juli 1, 2010

WDR, 20.15

Polizeiruf 110: Mit anderen Augen (D 2006, R.: Buddy Giovinazzo)

Drehbuch: Christian Limmer

Ein Serienkiller geht in München um. Ein Profiler aus den Vereinigten Staaten soll den Kommissaren Tauber und Obermaier helfen.

Mit anderen Augen“ ist eine ziemlich durchgeknallte Thriller-Groteske. Die bayerischen Polizeirufe gehören zu den besten deutschen TV-Krimis.

Mit Edgar Selge, Michaela May, Udo Kier, Tayfun Bademsoy

Hinweise

Wikipedia über Buddy Giovinazzo (deutsch, englisch)

Krimi-Couch über Buddy Giovinazzo


DVD-Kritik: Die „Tropa de Elite“ schlägt zu

Juni 30, 2010

In Brasilien war „Tropa de Elite“ wie „City of God“ ein Kassenhit. Wie „City of God“ erzählt „Tropa de Elite“ ungeschönt aus dem Leben der Slums. Aber während in „City of God“ die Geschichte aus der Perspektive eines Jugendlichen, der nach einigen Wirren zum Fotoreporter wird, erzählt, nimmt „Tropa de Elite“ die entgegengesetzte Perspektive ein. Denn die „Tropa de Elite“ ist eine quasi-militärische Spezialeinheit der Polizei, die bei ihrem Kampf gegen die Verbrecher keine Gefangenen macht. Dabei schrecken sie auch nicht, wie der Film in quälender Ausführlichkeit zeigt, vor Folter von Kindern zurück.

Tropa de Elite“ ist, im Gegensatz zu dem Ghetto-Drama „City of God“, ein rasant geschnittener Cop-Film, der keine Gefangenen macht. Er ist bitter, böse, kompromisslos und verdammt unterhaltsam. Denn Regisseur José Padilha bedient sich der Formensprache des Hollywood-Action-Kinos und von Musik-Clips.

Außerdem distanziert er sich niemals von seinen Polizisten. Er nimmt sogar ausdrücklich die Perspektive der Polizisten ein. Denn er erzählt die Geschichte, oft mit Voice-Over, aus der Perspektive von Captain Nascimento (gespielt von dem brasilianischen Star Wagner Moura), der als Chef einer Einheit der Batalhão de Operações Policiais Especiais (BOPE) seinen Nachfolger sucht. Seine Frau ist schwanger und der Dreißigjährige möchte für sein Kind ein guter Vater sein. Dafür ist allerdings der Einsatz an vorderster Front zu gefährlich. Als mögliche Nachfolger hat er zwei junge Polizisten im Blick: einer ist ein Hitzkopf, einer ist ein Denker, der nebenher Jura studiert und den Blick vor den Drogengeschäften der Studenten verschließt.

Außerdem muss Nascimentos Einheit – der Film spielt 1997 – vor dem Papstbesuch eine Favela verbrecherfrei machen. Denn wenn der Papst an einem bestimmten Ort übernachten will, wird vorher die Umgebung von Verbrechern gesäubert. Dass die eh schon gefährliche Arbeit der BOPE-Polizisten so noch schwieriger wird, interessiert die Regierung nicht.

Dieser Einsatz, bei dem die BOPE über dreißig Drogenhändler tötete, beruht, wie der gesamte Film, auf Tatsachen, die teilweise für den Film abgemildert wurden. So starben bei der BOPE-Ausbildung, die sich an der britischen SAS-Ausbildung orientiert, Bewerber und BOPE-Polizisten ermordeten BOPE-Kollegen, die im Verdacht standen, korrupt zu sein. Denn die BOPE ist, so wird den Bewerbern während der Ausbildung immer wieder eingetrichtert, im Gegensatz zur normalen Polizei, nicht korrupt.

Schonungslos zeigen Regisseur José Padilha (der mit der Dokumentation „Bus 174“ schon die andere Seite beschrieb) und die Autoren Bráulio Mantovani (auch „City of God“), Rodrigo Pimentel (der BOPE-Captain war) und John Kaylin den Kreislauf der Gewalt. Denn einerseits braucht man diese emotionslosen Spezialisten, die wie eine Spezialeinheit des Militärs aufräumen und so die ersten Pfähle von Rechsstaatlichkeit in einer von Gangstern und korrupten Polizisten beherrschten Gesellschaft einzurammen. Andererseits fachen sie mit ihren Handlungen den Kreislauf der Gewalt weiter an. Im Interview sagt Padilha, dass die BOPE zeige, wie krank die brasilianische Gesellschaft sei.

In Brasilien war der Film schon vor der Kinopremiere ein Hit. Zwischen elf und fünfzehn Millionen Brasilianer sahen die von einer während der Produktion geleakten Version gezogenen Raubkopien. Ins Kino gingen dann wieder über 2,5 Millionen Brasilianer und der Film wurde auch ein Kassenhit, der die Jugendkultur beeinflusste. Außerdem initiierte „Tropa de Elite“ eine Diskussion über das Agieren der BOPE.

Bei uns lief der Film auf der Berlinale und erhielt den Goldenen Bären.

Im Kino lief er dann, sicher auch weil er nur in einer untertitelten Version (mit einem Voice-Over des Erzählers Nascimento) und mit sehr wenigen Kopien lief, unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Auf DVD sollte der Film, der sich weit außerhalb der beruhigenden Konventionen des linksliberalen politischen Kinos bewegt, einige interessierte Zuschauer finden, die damit Leben können, dass das Ende nachhaltig verstört.

Denn die Macher bieten keine Lösung an, sondern werfen den Zuschauern einfach das mit BOPE geschaffene Problem vor die Füße. Insofern ist, weil nach „Tropa de Elite“ niemand mehr sagen kann, er habe nichts gewusst, das nihilistische Ende eine Aufforderung zum Handeln. Wobei für uns Europäer der Film nicht die Dringlichkeit hat, die er für sein Publikum in Brasilien hat.

Das Bonusmaterial besteht aus dem Trailer, einem fünfminütigen TV-Beitrag des Kulturmagazins „ttt – titel thesen temperamente“ und einem halbstündigem, sehr informativem Interview mit José Padilha. Er erzählt von den Vorbereitungen, den Dreharbeiten, den Reaktionen und dem Verhältnis von seinem Film zur Wirklichkeit. Padilha wollte ursprünglich einen Dokumentarfilm drehen, aber die Polizisten wollten nicht vor der Kamera sprechen und sich bei ihrer Arbeit filmen lassen. Einiges, wie die Ausbildung der BOPE, ist in der Wirklichkeit sogar noch schlimmer. Das Bonusmaterial ist daher die konzentrierte Ergänzung zu einem grandiosen, Diskussionen auslösendem Film.

In Brasilien startet Mitte August die Fortsetzung des Cop-Thrillers. José Padilha schrieb und inszenierte „Tropa de Elite 2“. Wagner Moura spielt wieder mit. Selbstverständlich gibt es noch keinen deutschen Starttermin.

P. S.: Der Trailer ist Scheiße.

Tropa de Elite (Tropa de Elite, Brasilien/USA 2007)

Regie: José Padilha

Drehbuch: Bráulio Mantovani, José Padilha, Rodrigo Pimentel, John Kaylin (Adaption)

LV: André Batista/Rodrigo Pimentel/Luiz Eduardo Soares: Elite da Tropa

mit Wagner Moura, André Ramiro, Caio Junqueira, Milhem Cortaz, Fernanda Machado, Maria Ribeiro, Paulo Vilela

DVD

Senator-Film

Bild: 1,85:1 (anamorph / 16:9)

Ton: Deutsch, Portugiesisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bonusmaterial: Interview mit José Badilha, „ttt – titel, thesen, temperamente“-Beitrag, Trailer

Länge: 111 Minuten

FSK: ab 18 Jahre

Hinweise

Brasilianische Homepage zum Film

Film-Zeit über „Tropa de Elite“

Wikipedia über „Tropa de Elite“ (deutsch, englisch)

Berlinale: Pressekonferenz zu „Tropa de Elite“


TV-Tipp für den 30. Juni: Parole Chicago

Juni 30, 2010

Eins Festival, 21.20

Parole Chicago: Die Sache mit dem Ohrring/Ein todsicherer Trick (D 1980, R.: Reinhard Schwabenitzky)

Drehbuch: Heiner Schmidt

LV: Henry Slesar: Ruby Martinson (Ruby Martinson – 14 Geschichten um die größten erfolglosen Verbrecher der Welt erzählt von einem Freunde)

Mal wieder ein Griff in das Senderarchiv. „Parole Chicago“ ist eine dreizehnteilige Gaunerserie, die wahrscheinlich eher „komisch gemeint“ als „komisch“ ist und an die ich mich absolut nicht erinnern kann.

In der im Berlin der zwanziger Jahre spielenden Serie versuchen die beiden blöden Kleinkriminellen Harry und Ede mit genialen Raubzügen ihr Geld zu verdienen und fallen dabei regelmäßig auf die Schnauze.

Macher Reinhard Schwabenitzky inszenierte auch einige Didi-Filmen (keine Empfehlung) und die beiden Münchner „Tatorten“ „Die Macht des Schicksals“ und „Gegenspieler“ (Empfehlung, weil Ulf Miehe die Bücher schrieb).

Parole Chicago“ war einer der ersten Filmauftritte von Christoph Waltz.

Mit Gottfried Vollmer, Christoph Waltz, Monika John, Susanne Herlet, Joachim Wichmann

Wiederholungen

Samstag, 3. Juli, 17.55 Uhr (beide Folgen)

Sonntag, 4. Juli, 14.15 Uhr (beide Folgen)

Hinweise

Eins Festival über „Parole Chicago“ (wenig Text, aber acht Bilder)

Fernsehserien über „Parole Chicago“

Wikipedia über „Parole Chicago“