Ich kann es kurz machen: Aki Kaurismäkis neuer Film „Le Havre“ ist nach den etwas enttäuschenden „Lichter der Vorstadt“ (zu knappe Dialoge, zu viel ‚going through the motions‘) wieder ein richtig guter Kaurismäki-Film, der in vielem an den „Mann ohne Vergangenheit“ erinnert.
Die in Le Havre spielende Geschichte ist einfach (ein Schuhputzer hilft einem schwarzen Flüchtlingskind – und bald hilft das ganze Viertel den beiden). Die Dialoge und die Inszenierung sind gewohnt knapp. Die Ausstattung erinnert an französische Filme aus den dreißiger, vierziger und fünfziger Jahre und eigentlich fehlt nur noch, dass Jean Gabin um die Ecke schlendert.
Aber Gabin starb bereits 1976. Dafür ist der Francois-Truffaut-Darsteller Jean-Pierre Léaud als Denunziant dabei.
Und wer will, kann sich an den vielen Querverweisen und Zitaten delektieren. Aber man kann „Le Havre“ auch einfach als in einer Gegenwart, die wie die Vergangenheit aussieht, spielendes Märchen sehen. Immerhin hat Aki Kaurismäki dieses Mal, so hat er mir gegenüber in einem Gespräch betont, gleich drei Happy Ends.
Le Havre (Le Havre, Finnland/Frankreich/Deutschland 2011)
Regie: Aki Kaurismäki
Drehbuch: Aki Kaurismäki
mit André Wilms, Kati Outinen, jean-Pierre Darroussin, Blondin Miguel, Elina Salo, Evelyne Didi, Quoc-Dung Nguyen, Roberto Piazza (aka Little Bob; Denn was wäre ein Kaurismäki-Film ohne Musik?), Jean-Pierre Léaud
Länge: 93 Minuten (Ein Epos! Jedenfalls für Kaurismäki.)
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Hinweise
Wikipedia über „Le Havre“ (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von Ralph Eue/Linda Söffkers (Hrsg.) „Aki Kaurismäki“ (2006)

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