DVD-Kritik: Liam Neeson erklärt das „After.Life“

 

Irgendetwas macht Liam Neeson im Moment richtig. Denn obwohl ich kein Die-hard-Liam-Neeson-Fan bin, habe ich fast alle seine neuen Filme, wie „96 Hours“, „The A-Team“, „72 Stunden – The next three days“ (gut, das war nur ein Kurzauftritt), „Unknown Identity“, „Five Minutes of Heaven“ und jetzt „After.Life“, das Spielfilmdebüt von Agnieszka Wojtowicz-Vosloo, gesehen und wirklich schlecht war keiner.

In „After.Life“ spielt Liam Neeson den Bestatter Eliot Deacon, der mit den Toten mitfühlt und die Trauerfeier so gestaltet, als ob die Toten ihm ihre Geheimnisse anvertraut hätten. Schon in den ersten Filmminuten umgibt ihm eine geheimnisvolle Aura.

Jetzt soll er Anna Taylor (Christina Ricci) für die Trauerfeier präparieren. Sie war eine junge, unsichere Schullehrerin, die gerade mit ihrem Freund Paul Coleman (Justin Long), weil er ein lukratives Jobangebot in einer anderen Stadt erhalten hat, Schluss gemacht hat. Kurz darauf starb sie bei einem Autounfall und sie wird in der Leichenhalle von Deacons Bestattungsunternehmen, das er anscheinend ohne Angestellte führt in einem alten Anwesen auf einem Friedhof führt, wach.

Das dürfte, ohne eine Tropfen Blut, die gruseligste Szene des ganzen Films sein und einen der vorderen Plätze in einer Liste der gruseligsten Filmszenen des Jahres einnehmen: Taylor blickt zu Deacon auf, der ihr höflich, aber gelangweilt erklärt, dass sie Tod sei, dass es immer wieder Tote gebe, die das nicht akzeptieren wollten und er sie für die Trauerfeier präparieren müsse. Zum Beweis zeigt er ihr ihre Sterbeurkunde.

Und nicht nur Anna fragt sich in dem Moment, ob Deacon komplett durchgeknallt ist, ober ob sie wirklich tot ist. Wojtowicz-Vosloo hält diese Frage ziemlich lange offen und damit bleibt in „After.Life“ auch lange unklar, wie real die Ereignisse sind.

After.Life“ ist ein spannender, kleiner Horrorthriller, der mit spürbarer Lust seine schwarzhumorige Geschichte ohne größere Moral erzählt. Es ist eine dieser hundsgemeinen Geschichten, die früher als Kurzgeschichte in „Alfred Hitchcock’s Mystery Magazine“ oder „Ellery Queen’s Mystery Magazine“ erschienen oder im Fernsehen bei „Amazing Stories“ oder „Alfred Hitchcock presents“ gezeigt wurden. Die TV-Filme basierten oft auf Kurzgeschichten, die teils bereits in einem Mystery Magazine erschienen waren. Und wie damals ist auch in „After.Life“ die Pointe unvorhersehbar und so richtig gemein.

Das Bonusmaterial besteht aus einem kurzem „Making of“, in dem die Regisseurin bereits auf wichtige Handlungsdetails und Wendungen eingeht (deshalb sollte es erst nach dem Film angesehen werden) und einem Audiokommentar. Beides ist informativ, aber eher Graubrot.

After.Life (After.Life, USA 2009)

Regie: Agnieszka Wojtowicz-Vosloo

Drehbuch: Agnieszka Wojtowicz-Vosloo, Paul Vosloo, Jakub Korolczuk

mit Liam Neeson, Christina Ricca, Justin Long, Chandler Canterbury, Celia Weston, Luz Ramos, Josh Charles

DVD

Koch Media

Bild: 2.35:1 (16:9)

Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bonusmaterial: Audiokommentar von Agnieszka Wojtowicz-Vosloo, Making of (7:30 Minuten), Deutscher und Originaltrailer, Wendecover

Länge: 99 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Wikipedia über „After.Life“

 

 

1 Responses to DVD-Kritik: Liam Neeson erklärt das „After.Life“

  1. nachgebloggt sagt:

    Ein super Film. Aber ist das ein Wunder? Liam Neeson und Chrstina Ricci in den Hauptrollen, da kann nur ein toller Film herauskommen. Hier wurde auch genau meine größte Vorliebe getroffen. Ich mag Filme, die auf kleinem Raum spielen und von der schauspielerischen Leistung leben, wie dieser Film, denn der spielt zum größten Teil in der Leichenhalle, und lebt wie kaum ein anderer von diesen großen Schauspielern.

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