Dieser Film hat keine Zeit für Umwege.
Dieser Film ist kurz.
Mit knapp achtzig Minuten (ohne Abspann) ist „Point Blank – Aus kurzer Distanz“ das filmische Äquivalent zu einem Punk-Song. Und vielleicht gibt es, wie bei Fred Cavayés erstem Film „Ohne Schuld“ (Pour elle, Fr 2008), wieder ein Hollywood-Remake, das dann gute vierzig Minuten mehr Zeit zum Erzählen der Geschichte braucht. Denn das „Ohne Schuld“-Remake „72 Stunden – The next three Days“ (USA 2010) über einen Lehrer, der seine unschuldig im Gefängnis sitzende Frau befreit, dauert über 130 Minuten, ohne dem Original irgendetwas wesentliches beizufügen.
Auch in „Point Blank“ muss ein Normalo eine Entscheidung treffen, die sein gesamtes Leben beeinflusst. Wobei; – die Bösewichter für ihn die Entscheidung getroffen haben, nachdem der Krankenpfleger Samuel Pierret (Gilles Lellouche) während der Nachtwache einen Besucher, der den schwerverletzten Hugo Sartet (Roschdy Zem) umbringen wollte, verscheucht.
Als Pierret von der Nachtschicht nach Hause kommt, haben die Verbrecher seine hochschwangere Frau als Geisel genommen. Sie wollen, dass er Sartet aus dem Krankenhaus schmuggelt.
In letzter Sekunde patzt er und die Beiden befinden sich auf der Flucht. Dabei muss Pierret, dessen größtes Verbrechen bisher wahrscheinlich ein Bei-rot-über-die-Ampel-gehen war, feststellen, dass der Einbrecher Sartet von korrupten Polizisten, die über Leichen gehen, gejagt wird. Diese Zögern auch nicht, Pierret im Fernsehen als kaltblütigen Polizistenkiller hinzustellen.
„Point Blank – Aus kurzer Distanz“ beeindruckt mit knackigen, altmodisch-realistischen Actionszenen, überraschenden Wendungen und einer hinterfotzigen Geschichte mit einem ordentlichem Schuss Hitchcock.
Als Bonusmaterial gibt es ein fünfzigminütiges „Making of“, das als Drehbericht einige interessante Einblick in den Film und die Dreharbeiten vermittelt. Aber im Vergleich zum Film ist dieser Blick hinter die Kulissen eindeutig zu lang geraten ist.
Point Blank – Aus kurzer Distanz (À bout portant, Frankreich 2010)
Regie: Fred Cavayé
Drehbuch: Fred Cavayé, Guillaume Lemans
mit Gilles Lellouche, Roschdy Zem, Elena Anaya, Gérard Lanvin, Mireille Perrier, Claire Pérot, Moussa Maaskri, Pierre Benoist, Valérie Dashwood
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DVD
Bild: 2.35:1 (16:9)
Ton: Deutsch, Französisch (DTS, Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial: Blick hinter die Kulissen, Trailer
Länge: 81 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
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Hinweise
Französische Homepage zum Film
Rotten Tomatoes über „Point Blank“
Wikipedia über „Point Blank“ (englisch, französisch)

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