DVD-Kritik: Was ist die „Brotherhood of Tears“? Und was ist im Koffer?

Obwohl ihn seine Tochter abgöttisch liebt und er auch ein liebevoller Vater ist, taugt Gabriel Chevalier (Jérémie Renier) nicht zum Vorbild. Er war Polizist, ist Trinker, Spieler, ständig in Finanznöten und nicht der zuverlässigste Mitarbeiter, weshalb er auch seine Stelle als Fensterputzer verliert. Da bietet ihm ein alter Bekannter einen Traumjob an: er muss nur in einem Büro sitzen und ab und zu einen Koffer transportieren. Er darf den Koffer allerdings unter keinen Umständen öffnen. Trotzdem sei alles legal.
Durchaus skeptisch beginnt Gabriel mit seiner Arbeit. Das regelmäßig eintreffende Geld beruhigt ihn und er liefert die Koffer bis nach China aus, bis in einem Hotel eine Kofferübergabe schief geht. Der Besitzer eines Koffers wird ermordet und der Koffer geklaut.
Jetzt erwachen bei Gabriel seine alten Polizisteninstinkte. Er will wissen, was in den Koffern ist und wer ihn bezahlt. Denn bislang hörte er die Stimme seines Chefs nur am Telefon.
„Brotherhood of Tears – Die letzte Lieferung“ von Jean-Baptiste Andrea („Dead End“, der ebenfalls auf dem Fantasy Filmfest lief, „Big Nothing“) ist sicher kein künftiger Klassiker, aber ein kurzweiliger, eskapistisch-globetrottender Thriller, der eine hübsche Verschwörungsgeschichte mit einem überaschendem Ende erzählt. Ich glaube, niemand errät, was in den Koffern ist. Andreas Film steht damit in der Tradition der „Largo Winch“-Filme, die allerdings das deutlich höhere Budget hatten.
Aber für einen spannenden francophilen Krimiabend mit einer guten Flasche Rotwein reicht es allemal.

Brotherhood of Tears - DVD-Cover

Brotherhood of Tears – Die letzte Lieferung (La confrérie des larmes, Belgien/Frankreich/Luxemburg 2013)
Regie: Jean-Baptiste Andrea
Drehbuch: Jean-Baptiste Andrea, Gael Malry
mit Jérémie Renier, Audrey Fleurot, Mélusine Mayance, Bouli Lanners, Antoine Basler

DVD
Eurovideo
Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph)
Ton: Deutsch, Französisch (DD 5.1)
Untertitel: –
Bonusmaterial: Trailer
Länge: 94 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
Moviepilot über „Brotherhood of Tears“
AlloCiné über „Brotherhood of Tears“
Rotten Tomatoes über „Brotherhood of Tears“
Wikipedia über „Brotherhood of Tears“

2 Responses to DVD-Kritik: Was ist die „Brotherhood of Tears“? Und was ist im Koffer?

  1. Hi,

    nun endlich gesichtet und kann bzw. brauche der Analyse nichts hinzuzufügen. Danke für den Tipp.
    Der Film war interessanter und flotter als so manches überbudgetierte Werk, das natürlich ebenfalls in meinem Regal schlummert.

    Anderes Thema: Schon mal einen Blick auf die norwegisch-französische Serie „Occupied“ gerichtet. Aktuell natürlich wegen der Ukraine, hat aber auch einen gewissen Erinnerungspunkt zur US-Serie „Amerika“ mit Urich und Kristofferson wachgerüttelt. Naja, und ganz allgemein an das Vorgehen der anderen Großmacht USA. Die kommen auch immer „Zu Hilfe“.

    Gruß
    Günter

  2. AxelB sagt:

    Nee, noch nicht; obwohl der Drehbuchautor ja ein Krimiautor ist. Man hat einfach zu wenig Zeit…

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