2001 war Christian Züberts Debütfilm „Lammbock“ mit über 900.000 Zuschauern ein Überraschungserfolg. Moritz Bleibtreu und Lucas Gregorowicz kifften sich durch den Tag, redeten, redeten und verkauften etwas Gras. Als Tarnung hatten sie einem Pizza-Lieferservice, den es so nur in Filmen gibt.
Jetzt kehrt Zübert mit „Lommbock“ in diese Welt zurück. Die Jungs und Mädels aus dem ersten Film sind wieder dabei. Die Pizza mit Drogen-Spezialbelag ebenso. Auch wenn Kai (Moritz Bleibtreu) aus dem damaligen Pizza-Lieferservice „Lammbock“ den Asia-Lieferservice „Lommbock“ machte, indem er das Schild austauschte. Er hat eine feste Freundin und versucht ihren pubertierenden Sohn zu erziehen.
Stefan (Lucas Gregorowicz) steht in Dubai kurz vor seiner Hochzeit mit der Tochter eines schwerreichen Scheichs und der Eröffnung einer von der Familie der Braut finanzierten urigen Karibik-Strandbar; – auf dem Dach eines Hochhauses und in Übereinstimmung mit den dortigen Gepflogenheiten und Gesetzen. Vor der Hochzeit muss er, nach fünfzehn Jahren, schnell zurück in die alte Heimat, um sich dort auf dem Amt seine amtlich beglaubigte Geburtsurkunde ausstellen zu lassen.
Nach der Ankunft in Würzburg geht dann alles schief und „Lommbock“ wird endgültig zu einer Wiederholung von „Lammbock“ mit kleinsten Variationen, die „Lommbock“ zu einem etwas besseren Film machen. Denn jetzt hängen die Charaktere nicht mehr vollkommen im luftleeren Raum. Sie haben wenigstens einen Hauch von Biographie und sozialer Erdung. Sie haben sich in den vergangenen Jahren auch etwas verändert. Die einzelnen Szenen und Witze sind etwas pointierter; wobei Moritz Bleibtreus endlose pseudotiefsinnigen, absurd-abstrusen Weltbetrachtungen immer noch grandios sind. Im Rahmen des Kifferhumors, der mal wieder Programm ist und der immer noch deutlich von Kevin Smiths „Clerks“ und seinen entsprechenden Folgefilmen inspiriert ist.
Auf eine tragfähige Geschichte wurde, wie schon bei „Lammbock“, zugunsten einer vor sich hinplätschernden Nummernrevue verzichtet. Auch der Humor bewegt sich durchgehend auf dem unwitzigen, peinlich bemühten „Lammbock“-Niveau. Nur dass es dieses Mal auch um Salafisten, YouPorn, Kindererziehung und drogenfreie Urinproben geht.
Insofern funktioniert „Lommbock“ vor allem als rundherum ambitionsloser Fan-Service.

Lommbock (Deutschland 2017
Regie: Christian Zübert
Drehbuch: Christian Zübert
mit Lucas Gregorowicz, Moritz Bleibtreu, Louis Hofmann, Mavie Hörbiger, Alexandra Neldel, Wotan Wilke Möhring, Antoine Monot Jr., Melanie Winiger, Dar Salim
Länge: 106 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
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Hinweise
Meine Besprechung von Christian Züberts „Ein Atem“ (Deutschland 2015)