https://www.youtube.com/watch?v=TBlPiAnkGFQ&feature=youtu.be
Als die siebzehnjährige Clare Shannon von ihrem Vater eine alte Spieluhr, die er im Abfall fand, geschenkt bekommt, nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Denn die Spieluhr erfüllt Wünsche (gut), verlangt aber auch einen Preis (schlecht). Als erstes wünscht Clare sich, im Spaß, dass die von ihr gehasste Schönheitskönigin, die sie ständig mobbt, verrotten solle. Der Wunsch geht in Erfüllung. Clare ist begeistert. Dass gleichzeitig ihr Hund stirbt, könnte ein Zufall sein. Also wünscht Clare sich munter weiter die üblichen Teenager-Dinge: absolute Beliebtheit in der Schule, den Schul-Schönling als Freund, Geld, undsoweiter. Dass bei jeder Wunscherfüllung jemand, den sie mag, stirbt, stört sie nicht. Es sind halt alles unglaublich seltsame Unfälle, die unwahrscheinlich sind, aber halt „Final Destination“-mäßig passieren können.
„Wish upon“ ist ein vorhersehbarer, unlogischer Horrorfilm, in dem dumme Menschen dumme Dinge tun. Vor allem die Protagonistin Clare ist eine dumme Trine, die nicht einmal darüber nachdenkt, was der Zusammenhang zwischen der Box, ihren Wünschen und den Toten sein könnte. Auch als sie nach ihrem fünften Wunsch erfährt, dass die Box für ihre Wunscherfüllung einen Preis verlangt und dass die Box nach ihrem siebten Wunsch ihre Seele verlangt, wünscht sie locker-flockig weiter. Spätestens ab diesem Moment wünscht man ihr einen möglichst schnellen Tod.
Ihre Freundinnen sind auch nicht intelligenter. So ruft ihre Freundin Meredith, als sie in einem abstürzendem Fahrstuhl ist, Clare auf dem Handy an, anstatt den Notrufknopf zu drücken. Wenige Sekunden später ist sie, nachdem kurz die Fahrstuhltüren aufgehen, tot.
Als Satire auf die US-Gesellschaft und dumme, egoistische, nur an äußeren Werten interessierten Teenagern wäre „Wish upon“ vielleicht noch erträglich, aber John R. Leonetti („Annabelle“) inszeniert das alles todernst und ohne ein Gefühl für Grusel-Atmosphäre oder jugendliche Lebenswelten. „Wish upon“ wirkt wie ein liebloses Abschreibungsprojekt, für das einfach Schnipsel aus verschiedenen Filmen zusammengefügt wurden.

Wish upon (Wish upon, USA 2017)
Regie: John R. Leonetti
Drehbuch: Barbara Marshall
mit Joey King, Ki Hong Lee, Sydney Park, Shannon Purser, Elisabeth Rohm, Ryan Phillippe, Sherilyn Fenn, Mitchell Slaggert, Alice Lee, Kevin Hanchard
Länge: 91 Minuten
FSK: ab 16 Jahre (weil doch etwas zu hart für eine FSK-12)
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Hinweise
Rotten Tomatoes über „Wish upon“
Meine Besprechung von John R. Leonettis „Annabelle“ (Annabelle, USA 2014)