„Moonshine“ Whiskey inspiriert Brian Azzarello und Eduardo Risso zum zweiten Mal
Die USA, während der Prohibition: in den Appalachen produziert Hiram Holt einen exzellenten Schnaps, den der New-Yorker-Mafiaboss Joe Masseria gerne in den Speakeasies von New York verkaufen möchte. Er schickt Lou Pirlo zu den Hinterwäldlern.
Im ersten „Moonshine“-Sammelband schilderten Autor Brian Azzarello und Zeichner Eduardo Risso, das „100 Bulllets“-Dreamteam, wie die Verhandlungen zwischen den harten Mafiosi und den tumben Dörflern sich anders als geplant entwickeln. Das liegt auch daran, dass in den einsamen Wäldern auch Werwölfe ihre Beute suchen. Mit ihrem Essgewohnheiten beeinflussen sie die Verhandlungen entscheidend.
Im zweiten Band erzählen Azzarello und Risso die Geschichte weiter. Die Mafia will immer noch den Schnaps von der Familie Holt kaufen. Zur gleichen Zeit gelingt Lou Pirlo mit seiner Geliebten Delia die Flucht in Richtung New Orleans. Kurz vorm Ziel wird Pirlo verhaftet und Kettensträfling. Vom ersten Tag an plant er seine Flucht.
Im zweiten „Moonshine“-Sammelband weiten Azzarello und Risso den Blick von einer kleinen Prohibitionsgangstergeschichte zu einem größeren Epos. Am Ende des Buches wird auch eine Fortsetzung angekündigt. In den USA erscheint diese, nach einer längeren Pause, seit November 2019.
Die Geschichte des zweiten „Moonshine“-Sammelbandes liest sich wie der Mittelteil einer Trilogie. Einige Handlungsfäden aus dem ersten Band werden abgeschlossen, einige werden weiter erzählt und es geht vor allem darum, die verschiedenen Figuren von einem Ort zu einem anderen Ort zu bringen. Das gelingt Azzarello und Risso ziemlich kurzweilig. Die von Azzarello erfundene Geschichte wühlt tief in der Mythologie der US-Geschichte, vor allem natürlich der Geschichte der Prohibition und des Verbrechens, und der Populärkultur, die uns in unzähligen Gangsterfilmen zeigte, wie es damals in den USA aussah. Risso knüpft mit seinen Panels an diese Bilder an, transportiert sie in ein anderes Medium und schafft farbige Zeichnungen, die mühelos auch als Plakate veröffentlicht werden könnten. In diesem Fall sind die Bilder beeindruckender als die Geschichte, die doch, bis auf die Sache mit den Werwölfen, etwas zu vorhersehbar den vertrauten Pfaden des Gangsterfilms folgt.
This entry was posted on Mittwoch, 22. April 2020 at 8:50 pm and is filed under Buchkritiken. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed.
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