
Nach einer Katastrophe, über die wir nichts genaues erfahren, ist die Welt wieder einmal in einen vorindustriellen Zustand zurückgefallen. Eine Gesellschaft oder auch nur nennenswerte Gemeinschaften scheint es nicht mehr zu geben.
In einer Sumpflandschaft lebt ein Vater mit seinen beiden Söhnen zurückgezogen in einer Hütte. An das Flußufer werden immer wieder Leichen von Menschen angespült. Sie sind so giftig, dass sie sofort wieder ins Wasser geworfen werden.
Zu ihrem Nachbarn Aringo beschränkt sich der Kontakt auf den Tauschhandel. Die anderen Nachbarn, die Hexe und die Grosskopf-Zwillinge, trifft man noch seltener. Und obwohl der Vater ein Tagebuch führt, bringt er seinen Kindern nicht lesen und schreiben bei.
Nach seinem Tod machen die beiden Brüder sich auf den Weg. Sie wollen jemand finden, der ihnen das Tagebuch ihres Vaters vorlesen kann
Der italienische Künstler Gipi (aka Gian Alfonso Pacinotti) lässt in seiner dystopischen Graphic Novel „Die Welt der Söhne“ eindeutig die Bilder sprechen. Geredet wird wenig. Erklärt noch weniger. Die Panels sind nur mit einem Stift gezeichnete SW-Skizzen, die sehr präzise und eindrücklich zeigen, wie wenig lebenswert diese Welt der Söhne ist.
Der Comic wurde 2021 von Claudio Cupellini verfilmt.
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Gipi: Die Welt der Söhne
(übersetzt von Myriam Alfano)
avant-verlag, 2018
288 Seiten
30 Euro
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Originalausgabe
La Terra dei Figli
2016
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Hinweise
Wikipedia über Gipi (deutsch, englisch, italienisch)