Neu im Kino/Filmkritik: „Love Lies Bleeding“ – Liebe, Lügen und einige Provinzmorde

https://www.youtube.com/watch?v=MAwTiqIF04U

Lou (Kristen Stewart) arbeitet in den ausgehenden achtziger Jahren in einer Kleinstadt in New Mexiko in einem abgeranztem Fitnessclub, dessen beste Zeit wahrscheinlich vier Monate vor der Eröffnung war. Jetzt ist es ein Sumpf aus Testosteron, Schweiß und Dummheit, in dem die Männer ihre Waffen kurz aus der Hand legen, um ihre Muskeln zu trainieren. Währenddessen säubert Lou die notorisch verstopfte Toilette, bringt den Müll weg und raucht eine Zigarette.

Eines Tages taucht Jackie (Katy O’Brian) auf. Die Kleinstadt ist für sie nur eine Zwischenstation auf ihrem Weg nach Las Vegas. Dort will sie an einem Wettbewerb teilnehmen. In dem Fitnessclub will sie dafür trainieren. Lou erblickt in ihr eine verwandte Seele. Sie verlieben sich und, weil Lou die Tochter des örtlichen Verbrecherbosses ist, beginnen die Dinge ziemlich schnell aus dem Ruder zu laufen. Aber die Wüste ist groß genug für einige Leichen.

Rose Glass‘ „Love Lies Bleeding“ ist reinster Pulp, präsentiert als mit Stars langsam erzähltes, stylish aussehendes Neo-Noir-B-Picture, das für Genrefans ziemlich vorhersehbar ist. Dass in diesem Fall ein lesbisches Paar im Mittelpunkt der Geschichte steht, ändert daran wenig. Letztendlich ist es egal, ob ein Mann für eine Frau tötet oder eine Frau für eine Frau tötet und dann die eine Gewalttat die nächste Gewalttat provoziert. Außerdem ist eine lesbische Liebesgeschichte auch für ein Mainstream-Publikum spätestens seit dem von den Wachowski-Geschwister inszenierten Neo-Noir „Bound – Gefesselt“ (1996) keine Sensation mehr.

Leider verlegt Glass („Saint Maud“) die Geschichte ins Jahr 1989. Dadurch wird aus einem kleinem, dreckigen Neo-Noir, der etwas über den aktuellen mentalen Zustand der USA aussagen könnte, ein historischer Film, der einfach nur eine weitere Geschichte über gewaltbereite Hinterwäldler erzählt, garniert mit Sex und Gewalt.

Love Lies Bleeding (Love Lies Bleeding, Großbritannien/USA 2024)

Regie: Rose Glass

Drehbuch: Rose Glass, Weronika Tofilska

mit Kristen Stewart, Katy O’Brian, Jena Malone, Anna Baryshnikov, Dave Franco, Ed Harris

Länge: 104 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Love Lies Bleeding“

Metacritic über „Love Lies Bleeding“

Rotten Tomaotes über „Love Lies Bleeding“

Wikipedia über „Love Lies Bleeding“ (deutsch, englisch)

Berlinale über „Love Lies Bleeding“

One Response to Neu im Kino/Filmkritik: „Love Lies Bleeding“ – Liebe, Lügen und einige Provinzmorde

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..