Patrick McKee ist mit seiner Frau und seinem Sohn aus Brooklyn, New York, nach New Jersey zurückgekehrt. Sie wohnen in seinem am Wald gelegenem Elternhaus. Er arbeitet im Holzlager, das von seinem vor einem halben Jahr verstorbenem Vater aufgebaut wurde. Inzwischen hat sein Bruder das Geschäft übernommen. Das ist vielleicht nicht das Leben, das Patrick sich wünschte, aber es ist auch kein schlechtes Leben. Wenn es nicht die seltsamen Geräusche aus dem Wald gäbe.
Er glaubt, und jetzt verrate ich etwas, das im Film erst relativ spät, aber von den Machern auch schon im Trailer verraten wird, dass diese Geräusche aus dem Wald von einem Wesen verursacht werden, das anscheinend schon seit Ewigkeiten in einer Schlucht in einer verlassenen Kupfermine haust und ihn als Jugendlichen ängstigte. Er glaubt außerdem, dass dieses Monster, jetzt seinen Sohn und auch ihn holen will.
Dieses Monster, Bagman genannt, ängstigt auch andere Kinder. Es tötet sie auch. Aber bis das deutlich wird, vergeht viel Filmzeit. Und das ist ein Problem von „Bagman“. Colm McCarthy („The Girl with All the Gifts“) erzählt die Geschichte nicht chronologisch. So vergeht, wie in dem vorige Woche gestartetem Horrorfilm „Caddo Lake“, einige Zeit, bis die verschiedenen Erzählstränge vom Zuschauer in die richtige zeitliche Reihenfolge gebracht werden können. McCarthy erzählt, teils parallel, von drei Kindern, die vom Bagman bedroht werden.
Es vergeht noch mehr Zeit, bis er die Hintergrundgeschichte vom Bagman erzählt. In dem Moment ist das Interesse an der umständlich und spannungsfrei erzählten Geschichte schon vollkommen erlahmt. Diese wiederholt, mit einem Minimum an Horrormomenten und sich immer wieder dumm verhaltenden Menschen, nur die sattsam bekannten Genreklischees.
Im Gegensatz zu dem bereits erwähnten „Caddo Lake“ fehlt „Bagman“ außerdem jedes Gefühl für den Handlungsort. Es wirkt immer so, als ob „Bagman“ an einem Ort spielen soll und an einem gänzlich anderem Ort gedreht wurde. Und so war es auch. Die Geschichte spielt in einem US-Provinzdorf mit Wald, Mine und Vergangenheit. Gedreht wurde in Bulgarien in den Nu Boyana Studios. Außerdem wurden für die Hauptrollen britische Schauspieler engagiert.

Bagman (Bagman, USA 2024)
Regie: Colm McCarthy
Drehbuch: John Hulme
mit Sam Claflin, Antonia Thomas, Sharon D. Clarke, Steven Cree, William Hope, Adelle Leonce, Peter McDonald, Henry Pettigrew
Länge: 94 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
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Hinweise
Wikipedia über „Bagman“ (deutsch, englisch)