Neu im Kino/Filmkritik (kurz): Der „Lurker“ und sein Idol

Als der bekannte Popmusiker Oliver mit seiner Entourage in Los Angeles einen kleinen Second-Hand-Shop betritt, legt der Verkäufer Matthew die richtige Playlist auf. Nämlich nicht die Songs des Musikers, sondern Songs von Musikern, mit denen er sich gerade beschäftigt. Sie kommen ins Gespräch und Oliver lädt Matthew zum Konzert ein.

Im folgenden schildert Alex Russell, der Bücher für die TV-Serien „Dave“, „Beef“ und „The Bear“ schrieb, in seinem Spielfilmdebüt wie Matthew sich in Olivers Leben einschleicht. Er macht sich nützlich, ist immer verfügbar und hängt in dem Haus des Musikers herum; wie die anderen, ungefähr gleichaltrigen Menschen in Olivers Umfeld.

Dieses Porträt eines jungen, bekannten Musikers und seines parasitären Umfelds ist als Zustandsbeschreibung ziemlich gelungen. Eine richtige Geschichte will sich daraus nicht entwickeln. Der gesamte Film fühlt sich wie ein Prolog zu einer Geschichte an. Auch weil unklar ist, wie sehr Matthew wirklich ein Fan von Oliver ist und was er genau von Oliver will.

Dass Russell nicht wusste, welche Geschichte er in welchem Genre erzählen will – wobei „Lurker“ gut als psychologisches Drama und Horrorfilm gelabelt werden kann –, zeigt sich deutlich am Ende. Anstatt auf ein bestimmtes Ende hinzuarbeiten, bietet er mehrere verschiedene Enden an. Aus ihnen kann man sich sein Lieblingsende heraussuchen. Die davor entstandenen Lücken muss man dann entsprechend ausfüllen.

Lurker (Lurker, USA 2025)

Regie: Alex Russell

Drehbuch: Alex Russell

mit Théodore Pellerin, Archie Madekwe, Havana Rose Liu, Sunny Suljic, Zack Fox, Daniel Zolghadri, Olawale Onayemi

Länge: 100 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Lurker“

Metacritic über „Lurker“

Rotten Tomatoes über „Lurker“

Wikipedia über „Lurker“ (deutsch, englisch)

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