Impressionen aus Berlin: Jake Lamar stellt „Viper’s Dream“ vor

Oktober 22, 2025

Diese Woche stellte Jake Lamar in Berlin in der Buchhandlung InterKontinental seinen neuen Kriminalroman „Viper’s Dream“ vor. In dem grandiosen Noir-Jazz-Gangsterroman muss Clyde ‚Viper‘ Morton 1961 innerhalb der nächsten drei Stunden seine Heimatstadt New York verlassen. Der Schwarze hat gerade einen Menschen ermordet. Es ist der erste Mord, den er bereut. Im Cathouse der Baroness Pannonica de Koenigswarter, einer Rothschild-Erbin und über Jahrzehnte wichtige Jazz-Mentorin, plant er, umgeben von bekannten Jazzmusikern, seine Flucht. Da stellt sie ihm die Frage, die sie in ihrem Leben,

hunderten von Jazzmusikern stellte: „Wenn du drei Wünsche frei hättest, die sofort in Erfüllung gingen, welche wären das?“

In dem Moment beginnt Clyde Morton über sein Leben nachzudenken – und Jake Lamar schreibt auf, wie Morton 1936 von Alabama nach New York kommt, in Harlem Musiker werden will und ein Verbrecher wird. Mr. O nimmt ihn in seine Organisation auf. Viper wird zum gut verdienenden Drogenhändler.

Viper’s Dream“ ist eine fulminante, sehr dicht und schnörkellos geschriebene Biographie eines Gangsters, die unmittelbar mit dem Wandel des Verbrechens und der Jazzmusik von den dreißiger bis zu den sechziger Jahren in New York und den USA verknüpft ist. Der Krimi erhielt letztes Jahr den CWA Historical Dagger Award. Dieses Jahr war er von den Mystery Writers of Japan als bester ins Japanische übersetzter Kriminalroman nominiert.

Letztes Jahr erschien, ebenfalls in der Edition Nautilus, als erste Übersetzung eines seiner Romane ins Deutsche, „Das schwarze Chamäleon“. Über den mit dem Deutsche Krimipreis ausgezeichneten Roman schreibt Krimiautor Robert Brack, der den Roman übersetzte, im Nachwort: „ein perfekt konstruierter klassischer Whodunnit, außerdem ein satirischer Campus- und vielschichtiger amerikanischer Gesellschaftsroman, der schon 2001 komplexe Fragen von Race, Gender und Identity Politics mit beeindruckender erzählerischer Virtuosität behandelte.“

Während der Lesung sprach der in der Bronx aufgewachsene, seit 1993 in Paris lebende Autor auch über seine anderen Romane, wie seine Bücher entstehen, von ihm bewunderte Kollegen und Romane und den Jazz.

Jake Lamar: Viper’s Dream

(übersetzt von Robert Brack)

Edition Nautilus, 2025

208 Seiten

20 Euro

Originalausgabe

Viper’s Dream

No Exit Press, London 2023

außerdem erhältlich

Jake Lamar: Das schwarze Chamäleon

(übersetzt von Robert Brack)

Edition Nautilus, 2024

328 Seiten

22 Euro

Originalausgabe

If 6 were 9

Crown Publishers, New York 2001

Hinweise

Homepage von Jake Lamar

Edition Nautilus über Jake Lamar

Wikipedia über Jake Lamar (französisch, englisch)