TV-Tipp für den 5. Juni: Schock-Korridor

Juni 4, 2017

Arte, 22.15

Schock-Korridor (Shock Corridor, USA 1963)

Regie: Samuel Fuller

Drehbuch: Samuel Fuller

Journalist Johnny Barrett will herausfinden, ob ein Patient einer Nervenheilanstalt ermordet wurde. Also lässt er sich einweisen – und verliert langsam selbst den Verstand. Oder doch nicht?

Düstere Parabel auf die US-Gesellschaft. Ursprünglich schrieb Fuller das Drehbuch für Fritz Lang.

Ein von Genregisseur Samuel Fuller handfest und überzeugend inszenierter Psychothriller, der über bloße Spannungs- und Schockeffekte hinausgeht, um ein düsteres Panoptikum individueller und sozialer Neurosen der US-Gesellschaft zu entwerfen.“ (Lexikon des internationalen Films)

Shock Corridor represents filmmaker Samuel Fuller at his most excessive, but few would have it otherwise.“ (4 von 5 Sternen, AllMovie)

Die deutsche Premiere des verdammt selten gezeigten Films (Wann lief er zuletzt im TV?) war am 24. März 1973 in West 3 (heute WDR).

mit Peter Breck, Constanze Towers, Gene Evans, James Best

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Schock-Korridor“

TCM über „Schock-Korridor“

Wikipedia über „Schock-Korridor“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Samuel Fullers „Der nackte Kuss“ (The naked kiss, USA 1964)


DVD-Kritik: Audie Murphy ist auf der „Flucht vor dem Tode“

Mai 22, 2017

Der gerade aus der Haft entlassene „The Cimarron Kid“ Bill Doolin (Audie Murphy) will sich bessern. Auf der Zugfahrt nach Cimarron County, Oklahoma, gerät er in einen Überfall der Dalton-Bande. Weil er ein Mitglied der Bande war, glaubt der Eisenbahndetektiv, dass Doolin an dem Überfall beteiligt war.

Notgedrungen nimmt Doolin sein altes Verbrecherleben wieder auf – und Budd Boetticher liefert einen flotten Western ab, in dem bis zum Abspann etliche Banken und Züge überfallen werden und bei den zahlreichen Schusswechseln zwischen den Banditen und der Staatsgewalt etliche Menschen sterben.

Das hat nicht die psychologische Tiefe seiner später mit Randolph Scott gedrehten, inzwischen legendären sieben Western, für die Burt Kennedy öfter das Drehbuch schrieb und die auch, nach der Produktionsfirma, als „Ranown-Zyklus“ bekannt sind.

Sein erster Western „Flucht vor dem Tode“ ist dagegen ein höchst konventionelles Werk, in dem der Protagonist zwar durch widrige Umstände wieder zum Verbrecherleben gedrängt wird, während er sich nur nach einem ruhigen Leben sehnt. Auf einer Ranch in Südamerika mit einer patenten Rancherstochter, die ihm im Film immer wieder hilft. Das mündet in einer moralisch so eindeutigen Botschaft, die heute aus einem Pilcher-Film stammen könnte. Aber mehr war 1952 halt nicht möglich.

Flucht vor dem Tode“ ist ein sehr unterhaltsames, wenn auch historisch nicht sehr akkurates Werk; – was auch Budd Boetticher unumwunden zugibt und was echte Western-Fans nie störte. Die werden hier vorzüglich bedient.

Flucht vor dem Tode (The Cimarron Kid, USA 1952)

Regie: Budd Boetticher

Drehbuch: Louis Stevens

mit Audie Murphy, Beverly Tyler, John Hudson, James Best, Leif Erickson, Noah Beery jr.

Blu-ray

Koch Media (Edition Western-Legenden # 46)

Bild: 1,33:1 (43)

Ton: Deutsch, Englisch (DTS-HD Master Audio 2.0)

Untertitel: –

Bonusmaterial: Trailer, Booklet, Bildergalerie

Länge: 84 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Flucht vor dem Tode“

Rotten Tomatoes über „Flucht vor dem Tode“

TCM über „Flucht vor dem Tode“

Wikipedia über „Flucht vor dem Tode“