TV-Tipp für den 8. Januar: Face/Off – Im Körper des Feindes

Januar 7, 2024

Weil gerade John Woos neuer Film im Kino läuft und Nicolas Cage am 7. Januar seinen Geburtstag feierte

Kabel 1, 20.15

Face/Off – Im Körper des Feindes (Face/Off, USA 1997)

Regie: John Woo

Drehbuch: Mike Werb, Mike Colleary

FBI-Cop Sean Archer kann den Terroristen Castor Troy verhaften. Naja, fast. Denn Castor liegt jetzt im Koma und niemand weiß, wo in Los Angeles die von Castor deponierte Atombombe ist. Also lässt Archer sich auf eine gefährliche und geheime Operation ein: er nimmt das Gesicht von Troy an und schleicht sich in dessen Bande ein. Dummerweise erwacht Castor aus dem Koma und er beginnt Archer zu verfolgen. Mit der gesamten Polizei als willige Helfer. Denn für sie ist der böse Terrorist jetzt der tapfere Kollege Archer.

Grandioser Actionfilm von John Woo auf dem Höhepunkt seiner Hollywood-Karriere. Und das Spiel von John Travolta und Nicolas Cage als Feinde, die ihre Identität wechseln, ist ein großer Spaß.

„Eine faszinierende, atemberaubende Symphonie – virtuos von John Woo komponiert und dirigiert. (…) Hervorragend.“ (Fischer Film Almanach 1998)

mit John Travolta, Nicolas Cage, Alessandro Nivola, Gina Gershon, Dominique Swann, Nick Cassavetes, Colm Feore, CCH Pounder

Wiederholung: Mittwoch, 10. Januar, 01.15 Uhr (Taggenau! – Und dann mit Sicherheit ungekürtz. Der Film ist nämlich ‚frei ab 16 Jahre‘.)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Face/Off – Im Körper des Feindes“

Wikipedia über „Face/Off – Im Körper des Feindes“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von John Woos „Silent Night – Stumme Rache“ (Silent Night, USA 2023)


Neu im Kino/Filmkritik: Über John Woos Weihnachtsfilm „Silent Night – Stumme Rache“

Dezember 15, 2023

Untätig war John Woo die letzten Jahre nicht, aber seit zwanzig Jahren, seit dem Science-Fiction-Film „Paycheck – Die Abrechnung“, lief keiner seiner Filme mehr regulär in unseren Kinos. Insofern ist „Silent Night – Stumme Rache“ eine Rückkehr auf die große Leinwand, die zeigt, warum wir John Woo vor über zwanzig Jahren zwischen Heroic-Bloodshed-Epen und Hollywood-Actionfilmen (wie „Face/Off“) so liebten. Das war alles so übertrieben wie grandios. An diese Filme knüpft John Woo mit seinem neuen Film an, ohne auch nur im Ansatz die Qualität seiner besten Filme zu erreichen.

Es geht um Brian Godlock (Joel Kinnaman). Bei einer Schießerei zwischen verfeindeten Gangsterbanden wird sein kleiner Sohn am Heiligabend von einer herumirrenden Kugel getötet. Brian wird schwer verletzt und verliert seine Stimme. Er schwört Rache. Exakt ein Jahr nach dem Tod seines Sohnes will er die Verbrecher ermorden.

Die Rachestory ist nur die Klammer für die Action und ein formales Experiment. Denn „Silent Night – Stumme Rache“ ist ein Stummfilm. Und John Woo hält sich an diese selbstgewählte Beschränkung, die ihn zwingt, alles über die Bilder, Gesten und Mimik zu erzählen. Eben diese Beschränkung führt auch zu einer sehr simplen Geschichte, die primär dazu dient, die Actionszenen, die sich auf das letzte Drittel des Film konzentrieren, miteinander zu verbinden.

Diese fallen eher pflchtschuldig und humorlos aus. So wie Brian stoisch seinen Racheplan verfolgt und schließlich am Heiligabend ausführt, führt John Woo hier die Action aus. Schnell und schnörkellos werden die austauschbaren Bösewichter erledigt. Nur bei dem ersten Bösewicht dauert es länger. Nach seinem Training schnappt Brian sich einen der Bösewichter und verschleppt ihn in seine Reihenhauswohnung. Dort soll er auf zwei Blatt Papier alles über die Verbrecherorganisation, zu der er gehört, aufschreiben. Der Gangster denkt nicht daran, die Zettel auszufüllen. Er geht zum Angriff über. Im anschließenden Kampf wird Brians halbes Haus verwüstet – und er muss erkennen, dass ein realer Kampf sich von YouTube-Videos und einem allein ausgeführten Training unterscheidet.

Die erste große Actionszene ist am Anfang des Films. Ohne irgendeine Erklärung wirft John Woo uns direkt in die Geschichte. Langsam können wir uns zusammenreimen, warum ein Mann in einem geschmacklosen Weihnachtspullover durch die sonnendurchfluteten Straßen einer größeren Stadt hetzt, einen roten Luftballon und wild um sich schießende Gangster verfolgt.

Die dritte große und finale Actionszene ist dann im Hauptquartier des Verbrecherbosses. Brian stürmt in das Haus und legt auf seinem Weg zu Playa (Harold Torres) einen seiner Fußsoldaten nach dem nächsten um. Dieser oft kopierte Kampf in einem Treppenhaus weckt Erinnerungen an Gareth Evans‘ „The Raid“.

Und damit kommen wir zum Problem der Actionszenen. Sie sind episch und auch gut inszeniert, aber früher war John Woo ein bahnbrechender Vorreiter. Heute ist es anders. In den „John Wick“-Filmen ist die handgemachte Action einfach besser. Und sie sieht besser aus. Das liegt natürlich auch daran, dass hier die Zentrale des Bösewichts in einer heruntergekommenen Fabrik ist, in der die Beleuchtung bestenfalls funktional ist. Und John Woo hatte nur ein eingeschränktes Budget. Trotzdem ändert das alles nichts daran, dass andere Regisseure inzwischen packendere Actionszenen inszenieren. Das macht den Actionfilm zu einer ziemlich drögen Angelegenheit.

Dennoch ist Woos Weihnachtsfilm viel besser als seine oft grotesk misslungenen TV-Arbeiten. Die hatten ein zu niedriges Budget für gute Actionszenen und mussten sich in jeder Beziehung den TV-Konventionen beugen. Gleichzeitig ist sein neuester Actionfilm auch viel schlechter als seine Klassiker. „Silent Night – Stumme Rache“ ist auch keines dieser Alterswerke, in denen ältere Regisseure noch einmal ihr Werk, ihre Themen und ihren Stil Revue passieren lassen. Dafür fehlt zu viel davon. „Silent Night – Stumme Rache“ ist ein 08/15-Thriller mit bestenfalls durchwachsener Action (vor allem im Vergleich zu Woos früheren Actionszenen und, aktuell, den „John Wick“-Filmen) und einer Story, die nur wegen des Stummfilm-Kunstkniffs akzeptabel ist.

Trotz all dieser Kritik ist der Thriller eine willkommene Rückkehr. Sie erinnert an John Woos Meisterwerke und weckt die Lust, sie sich wieder anzusehen. Die Gelegenheit dafür ist günstig. In den kommenden Monaten erscheinen sie, wenn die Ankündigungen stimmen, erstmals in adäquaten Blu-ray-Veröffentlichungen. Unterschiede gibt es beim Bonusmaterial und den auf der Blu-ray enthaltenen Zahl der Fassungen. Aber immer ist die bislang teils schwer, teils überhaupt nicht, teils bestenfalls halblegal erhältliche Uncut-Fassung enthalten.

Gerade ist „The Killer“ erschienen. Für den 23. Februar ist „Hard-Boiled“, für den 28. März „Harte Ziele“, sein Hollywood-Debüt, und für den 31. Mai ist „Bullet in the Head“ angekündigt. Das ist für John-Woo-Fans, alte und neue, das echte Weihnachtsgeschenk. Der kleine dreckige Action-Stummfilm „Silent Night – Stumme Rache“ ist die Beigabe.

Silent Night – Stumme Rache (Silent Night, USA 2023)

Regie: John Woo

Drehbuch: Robert Archer Lynn

mit Joel Kinnaman, Scott Mescudi, Harold Torres, Catalina Sandino Moreno

Länge: 104 Minuten

FSK: ab 18 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Silent Night“

Metacritic über „Silent Night“

Rotten Tomatoes über „Silent Night“

Wikipedia über „Silent Night“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 20. Januar: Face/Off – Im Körper des Feindes

Januar 19, 2023

RTL II, 22.55

Face/Off – Im Körper des Feindes (Face/Off, USA 1997)

Regie: John Woo

Drehbuch: Mike Werb, Mike Colleary

FBI-Cop Sean Archer kann den Terroristen Castor Troy verhaften. Naja, fast. Denn Castor liegt jetzt im Koma und niemand weiß, wo in Los Angeles die von Castor deponierte Atombombe ist. Also lässt Archer sich auf eine gefährliche und geheime Operation ein: er nimmt das Gesicht von Troy an und schleicht sich in dessen Bande ein. Dummerweise erwacht Castor aus dem Koma und er beginnt Archer zu verfolgen. Mit der gesamten Polizei als willige Helfer. Denn für sie ist der böse Terrorist jetzt der tapfere Kollege Archer.

Grandioser Actionfilm von John Woo auf dem Höhepunkt seiner Hollywood-Karriere. Und das Spiel von John Travolta und Nicolas Cage als Feinde, die ihre Identität wechseln, ist ein großer Spaß.

„Eine faszinierende, atemberaubende Symphonie – virtuos von John Woo komponiert und dirigiert. (…) Hervorragend.“ (Fischer Film Almanach 1998)

mit John Travolta, Nicolas Cage, Alessandro Nivola, Gina Gershon, Dominique Swann, Nick Cassavetes, Colm Feore, CCH Pounder

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Face/Off – Im Körper des Feindes“

Wikipedia über „Face/Off – Im Körper des Feindes“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 3. Juli: Face/Off – Im Körper des Feindes

Juli 2, 2021

Ziemlich „Freaky“ (trotz aller Unterschiede)

Vox, 20.15

Face/Off – Im Körper des Feindes (Face/Off, USA 1997)

Regie: John Woo

Drehbuch: Mike Werb, Mike Colleary

FBI-Cop Sean Archer kann den Terroristen Castor Troy verhaften. Naja, fast. Denn Castor liegt jetzt im Koma und niemand weiß, wo in Los Angeles die von Castor deponierte Atombombe ist. Also lässt Archer sich auf eine gefährliche und geheime Operation ein: er nimmt das Gesicht von Troy an und schleicht sich in dessen Bande ein. Dummerweise erwacht Castor aus dem Koma und er beginnt Archer zu verfolgen. Mit der gesamten Polizei als willige Helfer. Denn für sie ist der böse Terrorist jetzt der tapfere Kollege Archer.

Grandioser Actionfilm von John Woo auf dem Höhepunkt seiner Hollywood-Karriere. Und das Spiel von John Travolta und Nicolas Cage als Feinde, die ihre Identität wechseln, ist ein großer Spaß.

„Eine faszinierende, atemberaubende Symphonie – virtuos von John Woo komponiert und dirigiert. (…) Hervorragend.“ (Fischer Film Almanach 1998)

Wahrscheinlich zeigt Vox heute eine gekürzte Fassung. Der Film ist „frei ab 16 Jahre“.

mit John Travolta, Nicolas Cage, Alessandro Nivola, Gina Gershon, Dominique Swann, Nick Cassavetes, Colm Feore, CCH Pounder

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Face/Off – Im Körper des Feindes“

Wikipedia über „Face/Off – Im Körper des Feindes“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 30. Juni: Paycheck – Die Abrechnung

Juni 29, 2016

Pro 7, 20.15

Paycheck – Die Abrechnung (USA 2003, Regie: John Woo)

Drehbuch: Dean Georgaris

LV: Philip K. Dick: Paycheck, 1953 (Kurzgeschichte)

In naher Zukunft: Nachdem er drei Jahre bei einem Geheimprojekt arbeitete und sein Erinnerung daran gelöscht wurde, freut sich Michael Jennings auf ein mehr als fürstliches Honorar. Aber er erhält nur einige wertlose Gegenstände. Er habe das so gewollt. Jennings versucht, während er von Scharen Bösewichter gejagt wird, hinter das Geheimnis seiner Entlohnung zu kommen.

Nicht gerade Woos bester Film, aber immerhin Action, bei der man das Gehirn nicht vollkommen ausschalten muss. Und die Action war noch handgemacht.

Dicks Kurzgeschichte ist natürlich besser. Also, die Pointe ist gemeiner.

mit Ben Affleck, Uma Thurman, Aaron Eckhart, Paul Giamatti, Colm Feore, Joe Morton, Michael C. Hall, Kathryn Morris

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Paycheck“

Wikipedia über „Paycheck“ (deutsch, englisch)

Arte über Philip K. Dick

Homepage von Philip K. Dick

Meine Besprechung von Len Wisemans Philip-K.-Dick-Verfilmung „Total Recall“ (Total Recall, USA 2012)

Mein Hinweis auf die Neuauflage der Philip-K.-Dick-Romane “Marsianischer Zeitsturz”, “Ubik” und “Der dunkle Schirm”

Philip K. Dick in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 28. August: Face/Off – Im Körper des Feindes

August 28, 2014

Vox, 22.10

Face/Off – Im Körper des Feindes (USA 1997, Regie: John Woo)

Drehbuch: Mike Werb, Mike Colleary

FBI-Cop Sean Archer kann den Terroristen Castor Troy verhaften. Naja, fast. Denn Castor liegt jetzt im Koma und niemand weiß, wo in Los Angeles die von Castor deponierte Atombombe ist. Also lässt Archer sich auf eine gefährliche und geheime Operation ein: er nimmt das Gesicht von Troy an und schleicht sich in dessen Bande ein. Dummerweise erwacht Castor aus dem Koma und er beginnt Archer zu verfolgen. Mit der gesamten Polizei als Helfer, für die der Terrorist jetzt der tapfere Polizist Archer ist.

Grandioser Actionfilm von John Woo, der ihn auf dem Höhepunkt seiner Hollywood-Karriere zeigt. Und das Spiel von John Travolta und Nicolas Cage als Feinde, die ihre Identität wechseln, ist ein großer Spaß.

Eine faszinierende, atemberaubende Symphonie – virtuos von John Woo komponiert und dirigiert. (…) Hervorragend.“ (Fischer Film Almanach 1998)

mit John Travolta, Nicolas Cage, Alessandro Nivola, Gina Gershon, Dominique Swann, Nick Cassavetes, Colm Feore, CCH Pounder

Wiederholung: Freitag, 29. August, 02.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Face/Off – Im Körper des Feindes“

Wikipedia über „Face/Off – Im Körper des Feindes“ (deutsch, englisch)