Die spannend wie ein Polit-Thriller erzählte Vorgeschichte zum Auschwitz-Prozess, der von 1963 bis 1967 unter großer öffentlicher Anteilnahme in Frankfurt am Main vor Gericht verhandelt wurde.
In dem Film versucht ein junger Staatsanwalt, unter der Aufsicht von Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, in jahrelanger mühseliger Kleinarbeit die nötigen Beweise für eine Anklage gegen die Täter in dem Konzentrationslager Auschwitz zu bekommen, während in Deutschland gerade das Wirtschaftswunder und das kollektive Vergessen gefeiert wurden.
mit Alexander Fehling, André Szymanski, Friederike Becht, Gert Voss, Johannes Krisch, Hansi Jochmann, Johann von Bülow, Robert Hunger-Bühler, Lukas Miko, Lisa Martinek
Die spannend wie ein Polit-Thriller erzählte Vorgeschichte zum Auschwitz-Prozess, der von 1963 bis 1967 unter großer öffentlicher Anteilnahme in Frankfurt am Main vor Gericht verhandelt wurde.
In dem Film versucht ein junger Staatsanwalt, unter der Aufsicht von Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, in jahrelanger mühseliger Kleinarbeit die nötigen Beweise für eine Anklage gegen die Täter in dem Konzentrationslager Auschwitz zu bekommen, während in Deutschland gerade das Wirtschaftswunder und das kollektive Vergessen gefeiert wurden.
mit Alexander Fehling, André Szymanski, Friederike Becht, Gert Voss, Johannes Krisch, Hansi Jochmann, Johann von Bülow, Robert Hunger-Bühler, Lukas Miko, Lisa Martinek
Die spannend wie ein Polit-Thriller erzählte Vorgeschichte zum Auschwitz-Prozess, der von 1963 bis 1967 unter großer öffentlicher Anteilnahme in Frankfurt am Main vor Gericht verhandelt wurde.
In dem Film versucht ein junger Staatsanwalt, unter der Aufsicht von Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, in jahrelanger mühseliger Kleinarbeit die nötigen Beweise für eine Anklage gegen die Täter in dem Konzentrationslager Auschwitz zu bekommen, während in Deutschland gerade das Wirtschaftswunder und das kollektive Vergessen gefeiert wurden.
mit Alexander Fehling, André Szymanski, Friederike Becht, Gert Voss, Johannes Krisch, Hansi Jochmann, Johann von Bülow, Robert Hunger-Bühler, Lukas Miko, Lisa Martinek
Am 20. Dezember 1963 begann im Frankfurter Rathaus, dem Römer, der Auschwitz-Prozess, der erstmals vor einem deutschen Gericht die Verbrechen in den Konzentrationslagern thematisierte. Der Prozess war ein nationales Ereignis, das auch zu einem Bewusstseinswandel bei den Deutschen beitrug.
Vor dem Prozessbeginn mussten Staatsanwälte jahrelang in mühseliger Kleinarbeit die Beweise für die Anklage sammeln und entscheiden, wenn sie anklagen. Da wurden, weil es keine deutschlandweite Datenbank mit allen Einwohnern gab und die Behörden mauerten, schon einmal alle deutschen Telefonbücher besorgt und in mühseliger Kleinarbeit auf der Suche nach Namen durchgeblättert. Und damit auch kein Täter gewarnt wurde, geschah das unter größter Geheimhaltung.
Diese Geschichte, die in der Wirklichkeit untrennbar mit Generalstaatsanwalt Fritz Bauer verbunden ist, erzählt Giulio Ricciarelli in „Im Labyrinth des Schweigens“ in einer stimmigen Balance zwischen Fakten und Fiktion, wobei der größte Schritt weg von der Realität der erfundene Protagonist Johann Radmann (Alexander Fehling) ist. Er ist ein junger Jurist, der sich gerade seine ersten Sporen als Staatsanwalt verdient, indem er engagiert, aber unterfordert Verkehrdelikte zur Anklage bringt, an das Recht glaubt und der noch nie etwas von den Verbrechen, die in Auschwitz geschahen, gehört hat, weil man fünfzehn Jahre nach Kriegsende nicht darüber sprach. Damals wollte man nur vergessen. Radmann soll, nachdem er Bauer, einige vielversprechende Ermittlungsansätze vorgelegt hat, die Beweise für eine Anklage sammeln. Dabei werden, auch weil er erfährt, dass sein im Krieg verschollener Vater ein NSDAP-Mitglied war, seine Überzeugungen auf eine harte Probe gestellt. Angetrieben wird er bei seiner Suche von dem „Frankfurter Rundschau“-Journalisten Thomas Gnielka (den es ebenfalls gab) und dessen Dokumente die Initialzündung für den Auschwitz-Prozess waren. Behindert wird er von Kollegen, Polizisten und einer Gesellschaft, die nicht über die zwölfjährige Nazi-Diktatur reden, sondern diese Jahre aus ihrer Erinnerung streichen wollen.
Ricciarellis Debütspielfilm gehört zu den seltenen Glücksfällen im deutschen Kino, bei denen alles stimmt. Die dicht erzählte Geschichte ist spannend. Sie zeichnet, auch dank der gelungenen Kameraarbeit, ein genaues Bild der damaligen bleiernen Zeit. Die historischen Gebäude wecken Erinnerungen und weil an den historischen Orten gedreht wurde, wirkt die Filmgeschichte noch authentischer. Die Ausstattung ist ebenso authentisch. Nie hat man den Eindruck, dass in einer sorgfältig ausgestatteten Kulisse gedreht wurde. Die Dialoge klingen immer natürlich und sie umschiffen die Fallen des Stoffes, die zu didaktischen Dialogen und Monologen einladen. Sie zeichnen auch nebenbei ein Bild der damaligen Gesellschaft, in der es genau austarierte Hierarchien gab.
Das einzige, was man dem Film vorwerfen kann, ist dass Fritz Bauer zu einem grumpy old man wird, der in seinem Büro sitzt und Aufträge vergibt. Dabei hat er das Team von jungen Staatsanwälten, die damals die Beweise suchten, für ihr Leben beeinflusst und Bauer war einer der liberalen Denker, der das Gespräch mit Jüngeren suchte und ein besseres Deutschland wollte. Dieser Teil seines Charakters wird in dem Drama nicht beleuchtet. Dennoch, oder wahrscheinlich genau sogar deshalb, könnte Bauer, der nicht sich selbst, sondern die Sache in den Vordergrund stellte, der Film gefallen.
Denn „Im Labyrinth des Schweigens“ ist ein spannender Polit-Thriller, der gelungen die Genre-Muster vom Kampf des Einzelnen gegen die Gesellschaft bedient, ein Gefühl der damaligen Zeit vermittelt, informativ und aufklärerisch ist, neugierig auf die Vergangenheit und die damaligen Ereignisse macht und intelligent unterhält. Damit steht er gelungen in der Tradition von Filmen wie „Die Unbestechlichen“ (All the President’s Men).